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Theodor Heinrich Gottfried Keil 25 Mai 1822 in Gressow bei Wismar 27 August 1894 in Friedrichroda war ein deutscher Altphilologe und Lehrer 1 Heinrich Keil aus Alfred Gudeman Imagines Philologorum Leipzig 1911 S 32 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Familie 4 Schriften 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Keil war der jungste von drei Sohnen des Pfarrers Johann Gottfried Heinrich Zacharias Keil 1785 1846 Dieser stammte aus Gottingen war zunachst Hilfsprediger in Diedrichshagen dann von 1817 bis 1846 Pfarrer in Gressow Superintendentur Wismar er heiratete 1817 die Tochter Marie Albertine 1797 1848 seines Amtsvorgangers Albert Kindler Auch die beiden alteren Sohne des Ehepaars wurden Pfarrer 2 Er hatte sechs Sohne und 2 Tochter Ein weiterer Sohn war Friedrich Keil Heinrich Keil besuchte seit 1837 das Gymnasium in Gottingen und studierte ab 1839 klassische Philologie zunachst zwei Semester in Gottingen dann in Bonn wo er u a von dem dort lehrenden Friedrich Ritschl beeinflusst wurde In Bonn beteiligte er sich auch an einer burschenschaftlichen Verbindung 3 1843 wurde er in Bonn mit der textkritischen Arbeit Observationes criticae in Propertium uber den romischen Dichter Properz promoviert und legte das Lehrerexamen ab Im Herbst 1843 begann er sein Probejahr an der Koniglichen Realschule in Berlin Anschliessend bereiste er 1844 1846 zwecks Handschriftenstudien verschiedene Bibliotheken in Italien was ihm ein Stipendium seines Landesherrn des Grossherzogs Friedrich Franz II ermoglicht hatte Ab 1847 unterrichtete er am Padagogium der Franckeschen Stiftungen in Halle Saale parallel dazu habilitierte sich Keil 1848 an der dortigen Universitat mit einer Untersuchung uber die Schriften des alteren Cato und des Varro uber die Landwirtschaft 1855 ging er als Oberlehrer an das Friedrichwerdersche Gymnasium nach Berlin und lehrte als Privatdozent an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat 1859 ubernahm er als Nachfolger von Karl Friedrich Nagelsbach den Lehrstuhl fur klassische Philologie in Erlangen 1869 folgte er einem Ruf nach Halle und trat die Nachfolge von Theodor Bergk an 1877 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg gewahlt 4 Seit 1882 war er korrespondierendes Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften 1 5 Sein Nachlass der unter anderem seinen Briefwechsel mit Theodor Mommsen enthalt wurde im April 2007 durch seinen Urenkel Martin Elze dem halleschen Universitatsarchiv ubergeben 6 Forschung BearbeitenDen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tatigkeit bildete die Erforschung der antiken lateinischen Grammatiker sowie die kritische Edition der Werke des alteren Cato des Varro und des jungeren Plinius Familie BearbeitenEr war seit 1855 mit Louise 1834 1914 Tochter des Philologen Friedrich August Eckstein verheiratet Aus der Ehe gingen zwei Tochter und sechs Sohne hervor Schriften BearbeitenAuswahl Observationes criticae in Propertium Phil Diss Georg Bonn 1843 Digitalisat Observationum criticarum in Catonis et Varronis de re rustica libros caput secundum Hab Schr Schmidrt Halle 1848 Analecta grammatica Waisenhaus Halle 1848 Digitalisat Observationes criticae in Catonis et Varronis de re rustica libros Halle 1849 Sex Propertii Elegiae Edidit Henricus Keil Leipzig 1850 weitere Aufl Leipzig 1857 1867 C Plini Caecili Secundi epistularum libri novem Epistularum ad Traianum liber Panegyricus Recognovit Henricus Keil Leipzig 1853 mehrfache Aufl zuletzt Leipzig 1896 Grammatici latini 7 Bde Leipzig 1855 80 ND Hildesheim 1961 1981 Quaestiones grammaticae Teubner Leipzig 1860 Digitalisat Plinii Secundi Epistolae Leipzig 1870 mit einem Index von Theodor Mommsen M Porci Catonis De agri cultura liber M Terenti Varronis Rerum rusticarum libri tres Ex recensione Henrici Keilii 2 Bde Leipzig 1884 1891 als 3 Bd Richard Krumbiegel Indices verborum Leipzig 1897 1902 Ehrungen BearbeitenHeinrich Keil wurde mit dem Kronenorden 2 Klasse und dem Roter Adler Orden 2 Klasse ausgezeichnet 1 1894 erhielt er die Ehrendoktorwurde der Universitat Moskau Literatur BearbeitenC Haberlin Heinrich Keil In Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 19 Jg 1896 1897 S 49 80 enthalt Schriftenverzeichnis Peter Wirth Keil Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 404 Digitalisat Eintrag In Meyers Konversationslexikon Bd 9 4 Aufl Leipzig Wien 1885 1892 S 657 Chronik der Koniglichen vereinigten Friedrichs Universitat Halle Wittenberg fur das Universitatsjahr vom 1 April 1894 bis zum 31 Marz 1895 S 2 15 Bibliothek des Prof Dr Heinrich Keil in Halle a S 2 Theile List amp Francke Antiqua Verzeichnis No 263 264 Leipzig 1895 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Heinrich Keil Quellen und Volltexte Literatur von und uber Heinrich Keil im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Keil in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literaturnachweise PDF 34 kB aus dem Bestand der Akademiebibliothek der BBAWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zu Heinrich Keil im Catalogus Professorum Halensis abgerufen am 28 Juli 2015 Gustav Willgeroth Die Mechlenburg Schwerinschen Pfarrer seit dem dreissigjahrigen Kriege mit Anmerkungen uber die fruheren Pastoren seit der Reformation Band 3 Wismar 1925 S 1188 Digitalisat Franz Richarz Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Fridericia zu Bonn 18 Februar 1843 bis Herbst 1847 sowie der Burschenschaft Arminia zu Bonn 1847 bis 1849 und der burschenschaftlichen Verbindung Germania zu Bonn 1843 bis 1849 Bonn 1894 S 7 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Theodor Heinrich Gottfried Keil Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 5 September 2015 englisch Keil Heinrich In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 179 f Uni Magazin 2 2007 PDF 3 25 MB Martin Luther Universitat Halle WittenbergInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Erlangen 1 Lehrstuhl Gottlieb Christoph Harless 1777 1815 Ludwig Heller 1817 1826 Ludwig von Doderlein 1826 1863 Iwan von Muller 1864 1893 Adolf Romer 1893 1913 Otto Stahlin 1913 1935 Reinhold Merkelbach 1957 1961 Alfred Heubeck 1962 1979 Egert Pohlmann 1980 2001 Stephan Schroder seit 2001 2 Lehrstuhl Joseph Kopp 1827 1842 Karl Friedrich Nagelsbach 1842 1859 Heinrich Keil 1859 1869 Alfred Schone 1869 1874 Eduard Wolfflin 1875 1880 August Luchs 1880 1920 Alfred Klotz 1920 1939 Otto Seel 1943 1947 Carl Koch 1947 1956 Rudolf Till 1958 1976 Severin Koster 1979 2008 Walter Kissel kommissarisch 2008 2016 Christoph Schubert seit 2017 3 Lehrstuhl Ferdinand Heerdegen 1902 1920 Kurt Witte 1920 1950 Otto Seel 1951 1972 Klaus Stiewe 1975 1986 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Erster Lehrstuhl August Seidler 1816 1824 Moritz Hermann Eduard Meier 1825 1855 Theodor Bergk 1857 1869 Heinrich Keil 1869 1894 Georg Wissowa 1895 1924 Ernst Diehl 1925 1937 Franz Altheim 1937 1948 Werner Peek 1951 1969 Joachim Ebert 1983 1995 Michael Hillgruber seit 1995 Zweiter Lehrstuhl Abraham Gottlieb Raabe 1817 1845 Wilhelm Dittenberger 1874 1906 Otto Kern 1907 1931 Paul Friedlander 1932 1935 Erich Reitzenstein 1937 1958 Berthold Hasler 1960 1974 Wolfgang Kirsch 1986 1993 Rainer Jakobi seit 1993 Dritter Lehrstuhl Karl Christian Reisig 1824 1829 Gottfried Bernhardy 1829 1875 Eduard Hiller 1876 1891 Friedrich Blass 1892 1907 Karl Praechter 1907 1927 Normdaten Person GND 116094184 lobid OGND AKS LCCN n89634657 VIAF 2604826 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keil HeinrichALTERNATIVNAMEN Keil Henricus Keilius HenricusKURZBESCHREIBUNG deutscher AltphilologeGEBURTSDATUM 25 Mai 1822GEBURTSORT Gressow bei WismarSTERBEDATUM 27 August 1894STERBEORT Friedrichroda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Keil amp oldid 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