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Paul Friedlander 21 Marz 1882 in Berlin 10 Dezember 1968 in Los Angeles war ein deutscher Grazist mit den Hauptarbeitsgebieten Platon und griechische Tragodie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Friedlander besuchte das Friedrichs Gymnasium Berlin wo er Ostern 1900 das Abitur ablegte studierte Klassische Philologie und Klassische Archaologie an den Universitaten Berlin und Bonn und promovierte 1905 bei Ulrich von Wilamowitz Moellendorff zum Dr phil 1907 08 war er Reisestipendiat des Kaiserlichen Deutschen Archaologischen Instituts ab 1909 war er Oberlehrer am Humboldtgymnasium in Berlin 1911 habilitierte er sich an der Universitat Berlin und wurde hier 1914 planmassiger ausserordentlicher Professor Im Ersten Weltkrieg meldete sich Friedlander freiwillig zum Kriegsdienst 1920 wurde er ordentlicher Professor an der Universitat Marburg 1932 an der Universitat Halle 1935 wurde er als evangelisch getaufter Nichtarier entlassen Im Zuge der Reichspogromnacht 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Sachsenhausen deportiert Nach einigen Wochen wurde er wieder freigelassen 1939 emigrierte er in die USA wo er zunachst an der Johns Hopkins University in Baltimore lehrte Von 1940 bis zu seinem Ruhestand 1949 lehrte er an der University of California Los Angeles ab 1945 als Professor Der Kurator der Universitat Halle Friedrich Elchlepp bemuhte sich 1946 um die Ruckkehr von Paul Friedlander als Ordinarius und teilte ihm im Schreiben vom 24 September desselben Jahres mit dass sein Ordinariat als Altertumswissenschaftler bislang unbesetzt sei 1 Die Anschrift des in die USA emigrierten ehemaligen halleschen Professors erhielt der Universitatskurator von dem Hallenser Volksschulrektor Arthur Fritz Kohn geboren 1893 der seit Mai 1938 in Halle Saale wirkte 2 Dieser stand im Briefwechsel mit Friedlander vor allem uber die Veranderungen in Deutschland wahrend Elchlepp seinem Brief sein Referat uber die Entwicklung der Universitaten in der sowjetischen Zone beifugen wollte das er im Marz 1946 im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Halle gehalten hatte 3 Seit 1960 war er korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 4 und seit 1965 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 5 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenHerakles Sagengeschichtliche Untersuchungen Weidmann Berlin 1907 Johannes von Gaza und Paulus Silentiarius Kunstbeschreibungen justinianischer Zeit Teubner Leipzig u a 1912 Digitalisat Nachdruck Hildesheim 1969 Der grosse Alcibiades 2 Bande Friedrich Cohen Bonn 1921 1923 mit Walther Kranz Die Aufgabe der klassischen Studien an Gymnasium und Universitat Mittler Berlin 1922 Die griechische Tragodie und das Tragische 3 Teile de Gruyter Berlin u a 1925 1926 Platon 2 Bande de Gruyter Berlin u a 1928 1930 spatere Auflagen in 3 Banden Spatantiker Gemaldezyklus in Gaza Des Prokopius von Gaza Ekphrasis eikonos Biblioteca Apostolica Vaticana Studi e testi 89 Rom 1939 Documents of Dying Paganism Textiles of Late Antiquity in Washington New York and Leningrad University of California Press Berkeley 1945 mit Hubert B Hoffleit Epigrammata Greek inscriptions in verse From the beginnings to the Persian wars University of California Press Berkeley 1948 Studien zur antiken Literatur und Kunst de Gruyter Berlin u a 1969 gesammelte kleine Schriften Literatur BearbeitenKurt von Fritz Paul Friedlander In Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1968 Digitalisat Inge Auerbach Catalogus professorum academiae Marburgensis Band 2 Von 1911 bis 1971 Elwert Marburg 1979 ISBN 3 7708 0662 X S 500 f Hans Georg Gadamer Paul Friedlander 1882 1968 In Eikasmos Band 4 1993 S 179 182 Friedlander Paul In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 8 Frie Gers Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2000 ISBN 3 598 22688 8 S 144 148 Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 3 S 453 Hans Peter Obermayer Vom KZ Sachsenhausen nach Los Angeles Paul Friedlander In derselbe Deutsche Altertumswissenschaftler im amerikanischen Exil Eine Rekonstruktion de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 030279 0 S 597 672 Hans Ulrich Berner Mayya Pait In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 427 428 Kay Ehling Ein Philologe als Archaologe Ein Stolperstein fur Paul Friedlander In Antike Welt 2016 1 S 77 und 2016 2 S 46 Barbara Stiewe Das geistige Klima im Marburg der 1920er Jahre am Beispiel von Paul Friedlander In In solo barbarico Das Seminar fur Alte Geschichte der Philipps Universitat Marburg von seinen Anfangen bis in die 1960er Jahre Waxmann Munster New York 2017 S 307 328 Kay Ehling Paul Friedlander Ein klassischer Philologe zwischen Wilamowitz und George Judische Miniaturen Bd 238 Hentrich amp Hentrich Verlag Berlin Leipzig 2019 ISBN 978 3 95565 322 4 Domenico Accorinti Paul Friedlander tra Wilamowitz e George In Eikasmos Band 31 2020 S 377 388 Domenico Accorinti Paul Friedlander and Nonnus Poetry In Berenice Verhelst Hrsg Nonnus of Panopolis in Context IV Poetry at the Crossroads Orientalia Lovaniensia Analecta Bd 314 Peeters Leuven 2022 ISBN 978 9 042 94516 6 S 477 509 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Friedlander im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personalbogen von Paul Friedlander in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Eintrag zu Paul Friedlander in der Database of Classical Scholars englisch Eintrag zu Paul Friedlander im Marburger Professorenkatalog Eintrag zu Paul Friedlander im Catalogus Professorum Halensis Friedlander Paul Hessische Biografie Stand 20 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Brief des Kurators der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg an Friedlander vom 24 September 1946 UAH PA Friedlander PH 6289 veroffentlicht in Hans Peter Obermayer Deutsche Altertumswissenschaftler im amerikanischen Exil Eine Rekonstruktion Berlin u a 2014 S 664 Personal Karte fur Lehrer in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung in Berlin Memento des Originals vom 18 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bbf dipf de Hans Peter Obermayer Deutsche Altertumswissenschaftler im amerikanischen Exil Eine Rekonstruktion Berlin u a 2014 S 664 Mitglieder der HAdW seit ihrer Grundung 1909 Mitgliederverzeichnis Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Philipps Universitat Marburg Erster Lehrstuhl 1892 1904 Extraordinariat Friedrich Creuzer 1802 1804 Christoph Rommel 1804 1810 Karl Franz Christian Wagner 1810 1833 Karl Friedrich Hermann 1832 1842 Theodor Bergk 1842 1852 Karl Friedrich Weber 1852 1861 Leopold Schmidt 1863 1892 Wilhelm Schulze 1892 1895 Albrecht Dieterich 1895 1897 Georg Wentzel 1902 1903 Karl Kalbfleisch 1903 1913 Paul Friedlander 1920 1932 Karl Deichgraber 1935 1938 Friedrich Muller 1943 1968 Wolfgang Kullmann 1964 1975 Otto Lendle 1977 1991 Arbogast Schmitt 1991 2008 Sabine Follinger seit 2011 Zweiter Lehrstuhl Carl Julius Caesar 1863 1886 Theodor Birt 1886 1921 Ernst Lommatzsch 1922 1936 Hellfried Dahlmann 1936 1953 Carl Becker 1955 1963 Walter Wimmel 1963 1987 Joachim Adamietz 1988 1996 Jurgen Leonhardt 1997 2005 Gregor Vogt Spira 2006 2022 Dennis Pausch seit 2023 Dritter Lehrstuhl Georg Wissowa 1890 1895 Ernst Maass 1895 1924 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Erster Lehrstuhl August Seidler 1816 1824 Moritz Hermann Eduard Meier 1825 1855 Theodor Bergk 1857 1869 Heinrich Keil 1869 1894 Georg Wissowa 1895 1924 Ernst Diehl 1925 1937 Franz Altheim 1937 1948 Werner Peek 1951 1969 Joachim Ebert 1983 1995 Michael Hillgruber seit 1995 Zweiter Lehrstuhl Abraham Gottlieb Raabe 1817 1845 Wilhelm Dittenberger 1874 1906 Otto Kern 1907 1931 Paul Friedlander 1932 1935 Erich Reitzenstein 1937 1958 Berthold Hasler 1960 1974 Wolfgang Kirsch 1986 1993 Rainer Jakobi seit 1993 Dritter Lehrstuhl Karl Christian Reisig 1824 1829 Gottfried Bernhardy 1829 1875 Eduard Hiller 1876 1891 Friedrich Blass 1892 1907 Karl Praechter 1907 1927 Normdaten Person GND 116800984 lobid OGND AKS LCCN n50024044 VIAF 301322645 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedlander PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilologeGEBURTSDATUM 21 Marz 1882GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Dezember 1968STERBEORT Los Angeles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Friedlander Philologe amp oldid 238655590