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Friedrich August Eckstein 6 Mai 1810 in Halle Saale 15 November 1885 in Leipzig war ein deutscher Philologe Padagoge und Lexikograph Er war von 1863 bis 1881 Rektor der Thomasschule zu Leipzig Friedrich August Eckstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Schuler an der Universitat 5 Schriften inklusive Reden 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEckstein wurde 1810 als Sohn des Maurers Johann Karl Eckstein und dessen Ehefrau Christine Friederike geb Madicke in Halle geboren 1 Nach dem Tod des Vaters wurde er am 10 April 1820 als Halbwaise in das Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen zu Halle aufgenommen 2 Vom 14 April 1822 an besuchte er als Orphanus Waise die Latina August Hermann Francke und ging 1827 mit dem Abgangszeugnis Nr 1 ab Von 1827 bis 1830 studierte er Philologie an der Universitat Halle 2 Zu seinen Lehrern gehorten Moritz Hermann Eduard Meier Gottfried Bernhardy Johann August Jacobs und Karl Christian Reisig 3 Er wurde mit der Dissertation Prolegomena in Taciti qui vulgo fertur dialogum de oratoribus abgedruckt als wissenschaftliche Beilage des Programmes der Lateinischen Schule vom Jahr 1835 zum Dr phil promoviert 2 Wahrend seiner Studienzeit lernte er angehende Philologen wie Gustav Kiessling Moritz Ludwig Seyffert Karl Ferdinand Ranke Friedrich Gottlieb Schone Friedrich Hanow Friedrich Ritschl und Wilhelm Buchner kennen 3 Ab 1829 war er Hilfslehrer und am 6 Januar 1831 wurde er Kollaborateur an der Latina 2 1834 ehelichte er Pauline Emilie Tochter des Schirm und Tabakspfeifen Fabrikanten Anton Spiess 1 Ab 1839 war er Oberlehrer am Koniglichen Padagogium und 1842 wurde er Rektor zuvor schon 1834 Kollege und Bibliothekar der Lateinischen Hauptschule in Halle 2 1842 43 publizierte er den sechsten Band der Chronik der Stadt Halle 1849 wurde er Kondirektor der Franckeschen Stiftungen unter Hermann Agathon Niemeyer 2 Er wurde von Gottfried Hermann und Moriz Haupt fur das Rektorat der Koniglich Sachsischen Furstenschule zu Meissen vorgeschlagen das er jedoch wie auch andere Angebote ausschlug 3 In den Jahren von 1849 bis 1851 und von 1858 bis 1860 war Eckstein liberaler Abgeordneter der Zweiten Preussischen Standekammer 2 Eckstein war Freimaurer Er war Mitglied der Freimaurerloge Zu den drei Degen in Halle 2 und von 1854 bis 1863 deren Meister vom Stuhl 1 Er verfasste die Logenchronik bis zum Jahre 1843 die danach Gustav Hertzberg fortsetzte Aufgrund seiner politisch liberalen Gesinnung und der Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge blieb ihm das Direktorat der Franckeschen Stiftungen durch den preussischen Kultusminister Karl Otto von Raumer verwehrt 1 Nach seiner Umsiedlung nach Leipzig trat er in die dortige Freimaurerloge Apollo ein 4 deren Meister vom Stuhl er wurde Spater wurde er Grossmeister der Grossen Landesloge von Sachsen 1 Am 3 September 1863 schied er aus dem Amt Er ging nach Leipzig und wurde von Burgermeister Carl Wilhelm Otto Koch als Rektor der Thomasschule zu Leipzig bestellt 2 4 Ausserdem ernannte ihn der sachsische Kultusminister Johann Paul von Falkenstein zum ausserordentlichen Professor fur Padagogik an der Philosophischen Fakultat der Universitat Leipzig 4 Er errichtete ein Praktisch Padagogisches Seminar und war Vorsitzender der Wissenschaftlichen Prufungskommission fur das hohere Lehramt 3 Wahrend dieser Zeit schrieb er auf Vorschlag Ritschls den Nomenclator philologorum 1871 3 Ihm ist es zu verdanken dass neben dem Umzug der Thomasschule 1877 auch das Alumnat des Thomanerchores in die Hillerstrasse auf die ehemalige Thomaswiese umziehen konnte 1 Es gab ursachlich einen Stadtratsbeschluss das Alumnat weil es nicht mehr zeitgemass erschien aufzulosen Dagegen wandte sich neben den Thomaskantoren Ernst Friedrich Richter und Wilhelm Rust auch besonders Eckstein Er hat die Thomasschule durch kritische Jahre gefuhrt und zu einem der bedeutendsten humanistischen Gymnasien Deutschlands gepragt Am 8 April 1881 legte er sein Amt als Rektor der Thomasschule nieder betatigte sich aber weiter wissenschaftlich und hielt akademische Vorlesungen Er verfasste die ADB Artikel zu Caspar von Barth Johann Friedrich Facius Friedrich Dubner Gregor Bersman Hermann Albert Daniel Rudolf Dietsch Johann Christoph Ernesti Johannes Clajus Friedrich Wilhelm Doring Jakob Ceratinus Nicolaes Cleynaerts Sigismund Evenius Karl Hermann Funkhanel Ernst Gotthelf Gersdorf Adolf Theodor Hermann Fritzsche Heinrich Eduard Foss Ludwig Dindorf Friedrich Ludwig Abresch Moritz Doring Christian Daniel Beck Johann Friderich Christian Friedrich Franckenstein Johann Georg Eck Johann Christoph von Dreyhaupt August Gotthilf Gernhard Christoph Caesar Johann Gottfried Boltze Johann Nicolaus Funck Johannes Caesarius Johann Heinrich Deinhardt Gottfried Fahse Paul Dolscius Wilhelm von Baumlein Johann Leonhard Frisch Johann Christoph Dahne Karl Philipp Funke Hieronymus Freyer Johann Matthias Gesner Ceporinus Gottfried Bernhardy und Ferdinand Bamberger Ende des Jahres 1884 stiftete er ein Stipendium in Hohe von 1 800 Goldmark 5 Am 15 November 1885 starb Eckstein an einem Herzinfarkt Postum wurde sein Werk Lateinischer und griechischer Unterricht 1887 veroffentlicht Familie BearbeitenEcksteins Tochter Louise 1834 1914 war mit dem Altphilologen Heinrich Keil verheiratet Auszeichnungen BearbeitenBei seinem Weggang von Halle nach Leipzig im Jahre 1863 wurde Eckstein die Ehrenburgerwurde seiner Heimatstadt verliehen 4 Er war Ritter des Koniglich Sachsischen Zivilverdienstordens II des Koniglich Preussischen Kronenordens III des Kaiserlich Russischen Stanislausordens II des Koniglich Schwedischen Nordsternordens und Inhaber der Preussischen Kronungsmedaille da er als Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses bei der Kronung des Kaisers Wilhelm I zu Konigsberg am 18 Oktober 1861 anwesend war 6 Im Jahr 1881 erhielt er anlasslich seines 50 Lehrerjubilaums das Komturkreuz II des Sachsischen Albrechtsordens 6 Seine Marmorbuste ein Werk des Bildhauers Robert Henze befindet sich in der Aula der Thomasschule 1902 wurde nach ihm die Ecksteinstrasse eine Anliegerstrasse in Leipzig Connewitz benannt 7 Schuler an der Universitat BearbeitenErnst Bischoff 1858 1922 Altphilologe und Gymnasiallehrer Albert Bovenschen 1864 1939 Journalist Ludwig Jeep 1846 1911 Altphilologe Gymnasial und Hochschullehrer Otto Lyon 1853 1912 Gymnasiallehrer Germanist und Schriftsteller Georg Rudolf Koegel 1855 1899 Germanist Richard Sachse 1846 1924 Philologe und Padagoge Konrad Sturmhoefel 1858 1916 Historiker und PadagogeSchriften inklusive Reden BearbeitenProlegomena in Taciti qui vulgo fertur dialogum de oratoribus Halle 1835 84 S Programm Halle Latina Geschichte der Anrede im Deutschen durch die Pronomina Plotz Halle 1840 Geschichte des Hospitals S Cyriaci zu Halle Gebauersehen Buchhandlung Halle 1841 Die Salfeldschen Buchdruckereien in Halle Ein Sendschreiben an Dr Gustav Schwetschke Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1842 Chronik der Stadt Halle Eine Fortsetzung der Dreyhauptschen Beschreibung des Saal Kreises 6 Lieferungen Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1842 43 Digitalisat Geschichte der Freimaurer Loge im Orient von Halle Eine Festgabe zur Sacularfeier der Loge zu den drei Degen Gebauersche Buchdruckerei Halle 1844 Digitalisat Chronicon montis sereni ex cod Freheriano recensuit Part I Halle 1844 S 1 104 Progr Halle Latina Digitalisat Chronicon montis sereni ex cod Freheriano recensuit Part II Halle 1845 S 105 160 Progr Halle Latina Digitalisat Chronicon montis sereni ex cod Freheriano Part III Halle 1846 S 161 210 Progr Halle Latina Digitalisat Beitrage zur Geschichte der Halleschen Schulen 1 Stuck Halle 1850 50 S Programm Halle Latina Digitalisat Beitrage zur Geschichte der Halleschen Schulen 2 Stuck Halle 1851 55 S Programm Halle Latina Digitalisat Anecdota Parisina rhetorica Halle 1852 VI 30 S Programm Halle Latina Digitalisat Hermann Agathon Niemeyer Nekrolog Halle 1852 S 31 42 Programm Halle Latina Rede gehalten bei der Schulfeier von Schillers hundertjahrigem Geburtstage am 10 November 1859 Halle 1860 S 31 39 Programm Halle Latina Rede bei der Gedachtnisfeier des Todestages Philipp Melanchthons gesprochen am 17 April 1860 Halle 1860 S 40 46 Programm Halle Latina Analecten zur Geschichte der Padagogik 1 Ein griechisches Elementarbuch aus dem Mittelalter 2 Isidor s Encyclopadie und Victorismus 3 In nomine sacrosanctae trinitatis Formul und Abriss wie eine christliche und evangelische Schule wohl und richtig anzustellen sei verfasset durch M Sigismundum Evenium rectorem zu Halle Halle 1861 48 S Programm Halle Latina Beitrage zur Geschichte der Halleschen Schulen 3 Stuck Francke sche Stiftungen Familiaris interpretatio primae satirae Horatianae Leipzig 1865 43 S Programm Leipzig Thomasschule Scholae Horatianae carm I 20 30 II 11 IV 3 Leipzig 1869 50 S Programm Leipzig Thomasschule Auswahl deutscher Gedichte fur gelehrte Schulen 16 Auflage Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1869 Nomenclator philologorum Teubner Leipzig 1871 Nachdruck Olms Hildesheim 1966 vollstandiger korrigierter Text bearbeitet von Johannes Saltzwedel Hamburg 2005 PDF S 373f Beschreibung des neuen Schulhauses Einweihung des neuen Schulhauses Mit 6 Abbildungen Von A F Viehweger und Friedrich August Eckstein Leipzig 1878 29 S u 5 Tafeln Programm Leipzig Thomasschule Lateinischer Unterricht Geschichte und Methode 2 Auflage Besser Gotha 1880 Separatabdruck aus Schmid s Encyklopadie des gesammten Erziehungs und Unterrichtswesens Artikel digitalisiert Abschiedsrede gehalten am 8 April 1881 Leipzig 1882 S 21 24 Programm Leipzig Thomasschule Lateinischer und griechischer Unterricht Fues Leipzig 1887 Phaedri Fabulae fur Schuler Mit Anmerkungen versehen Teubner Leipzig 1889 Literatur BearbeitenFriedrich August Eckstein Eckstein Friedrich August In Nomenclator philologorum Teubner Leipzig 1871 Georg Rudolf Koegel Grammatische Studien Festschrift fur Prof Dr Eckstein zum 6 Januar 1881 Niemeyer Leipzig 1881 Emil Jungmann Friedrich August Eckstein Leipzig 1887 Eckstein Friedrich August In Allgemeines Handbuch der Freimaurerei 3 Auflage 1 Band Max Hesse s Verlag Leipzig 1900 S 257 Gustav Lothholz Eckstein Friedrich August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 258 261 Franz Kemmerling Die Thomasschule zu Leipzig Eine kurze Geschichte von ihrer Grundung 1212 bis zum Jahre 1227 Teubner Leipzig 1927 S 59 69 Herbert Schonebaum Eckstein Friedrich August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 304 f Digitalisat Die Zeit des Thomasschulrektors Friedrich August Eckstein 1863 1881 und des Thomaskantors Ernst Fr Ed Richter 1868 1879 In Manfred Mezger Bernhard Knick Hrsg St Thomas zu Leipzig Schule und Chor Statte des Wirkens von Johann Sebastian Bach Bilder und Dokumente zur Geschichte der Thomasschule und des Thomanerchores mit ihren zeitgeschichtlichen Beziehungen Breitkopf amp Hartel Wiesbaden 1963 S 319 321 Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Band Ebbecke Eyth PDF 2 4 MB Giessen 2008 Friedrich August Eckstein 1810 1885 In Klaus Dieter Eichler Ulrich Johannes Schneider Zur Alltagsgeschichte der Philosophie in Leipzig Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2005 ISBN 3 86583 029 3 S 121 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich August Eckstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Friedrich August Eckstein Quellen und Volltexte Literatur von und uber Friedrich August Eckstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Friedrich August Eckstein an der Universitat Leipzig Sommersemester 1864 bis Wintersemester 1885 Friedrich August Eckstein im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Eckstein Friedrich August im Leipzig LexikonEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f NDB Band 4 1959 S 304 f a b c d e f g h i Friedrich August Eckstein im Professorenkatalog der Universitat Leipzig a b c d e ADB Band 48 1904 S 258 261 a b c d Horst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage ProLEIPZIG 2005 S 123 Heinrich Geffcken Chaim Tykocinski Stiftungsbuch der Stadt Leipzig Leipzig 1905 S 609 610 a b Richard Sachse Karl Ramshorn Reinhart Herz Die Lehrer der Thomasschule zu Leipzig 1832 1912 Die Abiturienten der Thomasschule zu Leipzig 1845 1912 B G Teubner Verlag Leipzig 1912 S 3 Gina Klank Gernot Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 60Rektoren der Thomasschule zu Leipzig seit der Reformation Johann Gramann Caspar Borner Franz Barztsch Matthaeus Heussler Bartholomaeus Heynemann Caspar Landsidel Andreas Jahn Urban Prosch Johann Schrauff Johann Heil Jacob Lassmann Ambrosius Bardenstein Sebastian Crell Johann Merck Bartholomaeus Meyer Wilhelm Avian Abraham Teller Anton Kirchhoff Georg Cramer Joachim Gesenius Jakob Thomasius Johann Heinrich Ernesti Johann Matthias Gesner Johann August Ernesti Johann Friedrich Leisner Johann Friedrich Fischer Friedrich Wilhelm Ehrenfried Rost Johann Gottfried Stallbaum Karl Heinrich Adelbert Lipsius Friedrich Kraner Friedrich August Eckstein Emil Jungmann Karl Tittel Alfred Jentzsch Hellmuth Heinze Heinz Nobert Helmut Gunter Wolfgang Schmidt Hans Dietrich Mobius Klaus Lindner Kathleen Kormann Normdaten Person GND 11634900X lobid OGND AKS LCCN no2003024267 VIAF 49974586 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eckstein Friedrich AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Philologe Lehrer Hochschullehrer und LexikographGEBURTSDATUM 6 Mai 1810GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 15 November 1885STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich August Eckstein amp oldid 238516711