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Ernst Friedrich Eduard Richter 24 Oktober 1808 in Grossschonau 9 April 1879 in Leipzig war Thomaskantor 1868 1879 und Professor am Konservatorium in Leipzig sowie Musikdirektor an der Universitat Sein Sohn war der Komponist Alfred Richter Ernst Friedrich Richter um 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Kompositionen 4 Nachlass 5 Portrat 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Friedrich Richter studierte ab 1831 zunachst Theologie in Leipzig wandte sich aber bald ganz der Musik zu Im Jahr 1843 wurde Richter als Lehrer fur Harmonielehre und Komposition am Koniglichen Konservatorium fur Musik zu Leipzig angestellt Damit war er neben Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann einer der ersten sechs ordentlichen Lehrer dieses Instituts Von 1843 bis 1847 leitete er auch die Leipziger Sing Akademie wurde 1851 Organist an der Peterskirche 1862 an der Neukirche und 1863 an der Nikolaikirche Hier konnte er auf der gerade neuen Ladegast Orgel viele seiner Kompositionen vortragen Damit pragte er sechs Jahre lang die Kirchenmusik an St Nikolai bis zu seiner Berufung als Thomaskantor nach dem Tod Moritz Hauptmanns 1792 1868 der diesen Posten zuvor ausgeubt hatte Gleichzeitig wurde Richter zum Professor am Konservatorium ernannt und die Universitat verlieh ihm den Titel des Universitats Musikdirektors Damit war Richter jetzt Musik Direktor und Kantor an der Thomasschule sowie am Konservatorium zustandig fur Harmonie und Kompositionslehre Orgelspiel und Analyse klassischer Kompositionen Ernst Friedrich Richter stand in seiner Auffassung auf dem Boden der alten Generalbasstheorie und verband diese mit der Stufentheorie Das konnte aber den vielen harmonischen Neuerungen der damaligen Gegenwartskunst nicht mehr gerecht werden Zeitzeugen urteilen uber Richter Sein Unterricht betonte mehr die praktische Seite der theoretischen Unterweisung und vermied Spekulationen Sachlich ohne uberflussige Rhetorik fur jeden verstandlich erklarte er die harmonischen Gesetzmassigkeiten und verfolgte dabei das Ziel moglichst alle auch die weniger Begabten zum Erfolg zu fuhren Richter lehrte systematisch von Grund auf und vertrat nicht wie manche seiner zeitgenossischen Kollegen die Ansicht dass die Studenten sofort ohne in den strengen Satz eingefuhrt worden zu sein mit der Komposition beginnen sollten Reisaus J 1993 65 Richters namhaftester Schuler war der spatere Musikwissenschaftler Hugo Riemann Als Komponist schrieb er Messen Motetten und daneben weit verbreitete Theoriebucher Ernst Friedrich Richter war Vater des Pianisten und Komponisten Alfred Richter 1846 1919 sowie des Bach Forschers Bernhard Friedrich Richter Werke BearbeitenDie Grundzuge der musikalischen Formen und ihre Analyse 1852 Digitalisat in der Google Buchsuche Lehrbuch der Harmonie 1853 Digitalisat in der Google Buchsuche Lehrbuch der Fuge 1859 Digitalisat in der Google Buchsuche Katechismus der Orgel 1868 Digitalisat in der Google Buchsuche Lehrbuch des einfachen und doppelten Kontrapunkts 1872 Digitalisat Kompositionen BearbeitenRichter komponierte Psalmen fur Chor und Orchester Motetten zwei Messen ein Stabat mater Lieder Klavier und Orgelstucke und Streichquartette darunter Oratorium Christus der Erloser aufgefuhrt 8 Marz 1849 Hymne zur Jubelfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst Cantate zur Schillerfeier 1859 Gebet fur Sopran und Alt mit Orgel Sechs Hymnen fur Alt oder Mezzosopran mit Quintettbegleitung Ouverture fur grosses OrchesterMit Opusnummern 126 Psalm mit Orchester Opus 10 116 Psalm mit Orchester Opus 16 131 Psalm mit Orchester Opus 17 Hymne Heilig und hehr fur Chor und Orchester Opus 8 Ecce quomodo moritur fur Chor und Orchester Opus 57 Drei Motetten Opus 22 Vier achtstimmige Motetten Psalmen 100 95 114 7 Opus 36 Drei Motetten Opus 40 Psalm 22 Opus 42 Motette Herr hore mein Gebet doppelchorig Opus 45 Psalm 68 doppelchorig Opus 56 Motette Wie lieblich sind deine Wohnungen fur Mannerstimmen Opus 38 Missa vierstimmig Opus 44 Missa doppelchorig Opus 46 Salvum fac regem Opus 23 Stabat Mater Opus 47 Agnus Dei zwolfstimmig Opus 49 Sechs geistliche Gesange sechsstimmig Opus 50 40 vierstimmige geistliche Gesange fur gemischte Stimmen Opus 24 41 43 52 53 54 und 55 Funf geistliche Gesange fur Mannerstimmen Opus 32 und 39 Dithyrambe von Schiller fur Chor und Klavier Opus 48 16 Lieder fur gemischte Stimmen Opus 12 14 und 18 10 Lieder fur Mannerstimmen Opus 1 und 51 16 Lieder fur eine Stimme mit Klavier Opus 9 11 und 15 Acht zweistimmige Lieder mit Klavier Opus 13 und 35 Streichquartett e Moll Opus 25 Sonate fur Clavier und Violine a Moll Opus 26 Sonate fur Clavier und Cello A Dur Opus 37 Variationen uber ein Originalthema Klavier vierhandig Opus 34 Sechs Klavierstucke vierhandig Opus 58 Klaviersonate cis Moll Opus 27 Klaviersonate Es Dur Opus 33 19 Drei Praludien und Fugen Opus 21 Sechs Trios oder Choralvorspiele Opus 20 Drei Trios oder Choralvorspiele Opus 29 Praludium zum Chorale Gott des Himmels und der ErdenNachlass BearbeitenEin Teil des musikalischen Nachlasses von Ernst Friedrich Richter Umfang 61 Katalognummern wird in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden aufbewahrt 1 Weitere Teilnachlasse befinden sich im Bach Archiv und in der Stadtbibliothek Leipzig Portrat BearbeitenFotografie von Georg Brokesch Leipzig Kabinettformat undatiert Objektdatenbank des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig onlineLiteratur BearbeitenHans Michel Schletterer Richter Ernst Friedrich Eduard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 455 457 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Friedrich Richter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Ernst Friedrich Richter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Teilnachlass Ernst Friedrich Richter in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Werke von und uber Ernst Friedrich Richter in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Ernst Friedrich Richter im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Kalliope Verbundkatalog fur Archiv und archivahnliche Bestande und nationales Nachweisinstrument fur Nachlasse und Autographen Abgerufen am 11 Mai 2020 Thomaskantoren zu Leipzig seit der Reformation Georg Rhau Johannes Galliculus Valerian Huffener Johann Hermann Wolfgang Junger Johannes Bruckner Ulrich Lange Wolfgang Figulus Melchior Heger Valentin Otto Sethus Calvisius Johann Hermann Schein Tobias Michael Sebastian Knupfer Johann Schelle Johann Kuhnau Johann Sebastian Bach Gottlob Harrer 1 Johann Friedrich Doles 2 Johann Adam Hiller 3 August Eberhard Muller 4 Johann Gottfried Schicht 5 Christian Theodor Weinlig 6 Moritz Hauptmann 7 Ernst Friedrich Richter 8 Wilhelm Rust 9 Gustav Schreck 10 Karl Straube 11 Gunther Ramin 12 Kurt Thomas 13 Erhard Mauersberger 14 Hans Joachim Rotzsch 15 Georg Christoph Biller 16 Gotthold Schwarz 17 Andreas Reize 18 Leipziger Universitatsmusikdirektoren Werner Fabricius 1656 1679 Johann Schelle 1679 1701 Johann Kuhnau 1701 1722 Johann Gottlieb Gorner 1723 1778 Johann Adam Hiller 1778 1785 Johann Georg Haser 1785 1809 Johann Gottfried Schicht 1808 1810 Friedrich Schneider 1810 1818 Johann Philipp Christian Schulz 1818 1827 August Pohlenz 1827 1843 Ernst Friedrich Richter 1843 1847 Hermann Langer 1847 1887 Hermann Kretzschmar 1887 1898 Heinrich Zollner 1898 1906 Max Reger 1907 1908 Friedrich Brandes 1908 1930 Hermann Grabner 1930 1939 Friedrich Rabenschlag 1939 1962 Hans Joachim Rotzsch 1963 1973 Max Pommer 1973 1987 Wolfgang Unger 1987 2004 David Timm seit 2005 Normdaten Person GND 116510927 lobid OGND AKS LCCN n85828656 VIAF 99646133 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter Ernst FriedrichALTERNATIVNAMEN Richter Ernst Friedrich Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Musikpadagoge Leipziger ThomaskantorGEBURTSDATUM 24 Oktober 1808GEBURTSORT Grossschonau Sachsen Lausitz STERBEDATUM 9 April 1879STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Friedrich Richter amp oldid 224409143