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Tonarten einfacher werden da die Symbole tonartunabhangig gelten Gleichzeitig stellt die Stufentheorie umgekehrt harmonische Phrasen Wendungen bereit die sich auf samtliche Tonarten ubertragen lassen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Nummerierung 1 2 Namensgebung 1 3 Dreiklange fur Dur Tonleitern 1 4 Dreiklange fur Moll Tonleitern 2 Erweiterung der Stufensymbole 2 1 Vierklang Funfklang etc 2 2 Umkehrungen 2 3 Tonersetzung 2 4 Fremdton 3 Verwendung 3 1 Beispiel einer Analyse 4 Literatur 4 1 Harmonielehren 4 1 1 Jazzharmonielehren 5 WeblinksGrundlagen BearbeitenDie Stufentheorie geht von den Stufen derjenigen Tonleiter aus die das Tonmaterial der Grundtonart des Stuckes bereitstellt Sie wurde ursprunglich entwickelt fur diatonische Tonleitern wie Dur Moll oder Kirchentonarten Die hier folgenden Beispiele beziehen sich auf solche Tonleitern Eine Stufentheorie ist aber grundsatzlich auch fur jegliche andere traditionelle oder neu erfundene Skala wie Pentatonik Ganztonleitern etc moglich Nummerierung Bearbeiten Die Tonstufen der jeweiligen Tonleiter werden mit romischen Zahlen nummeriert Die Nummerierung ist somit relativ zum Grundton und vermeidet absolute Tonnamen Am Beispiel einer C Dur Tonleiter nbsp Namensgebung Bearbeiten Neben diesen Nummern werden auch die aus der Funktionstheorie bekannten Namen verwendet Die erste Stufe Grundton oder Prime wird Tonika genannt die funfte Stufe Quinte heisst Dominante die vierte Stufe Quarte heisst Subdominante Daneben gibt es die parallelen Dreiklange auf der dritten Stufe Terz die Dominantparallele die zweite Stufe Sekunde heisst Subdominantparallele und die sechste Stufe Sexte heisst Tonikaparallele Dreiklange fur Dur Tonleitern Bearbeiten Uber jeder dieser Stufen lasst sich nun ein Dreiklang konstruieren indem zwei Terzen daruber geschichtet werden Die dazu benotigten Tone entstammen ebenfalls dem Material der Tonleiter sie sind leitereigen Am Beispiel einer C Dur Tonleiter nbsp Aufgrund der verschiedenen Terzabstande innerhalb der Akkorde entstehen hier drei verschiedene Arten von Dreiklangen wobei bei Dur und Moll das Rahmenintervall unverandert bleibt Dur grosse Terz kleine Terz Stufen I IV und V Moll kleine Terz grosse Terz Stufen II III und VI vermindert kleine Terz kleine Terz Stufe VIIZum Beispiel beschreibt eine II in jeder beliebigen Dur Tonart immer einen Molldreiklang namlich denjenigen Dreiklang der mit leitereigenen Tonen uber der zweiten Stufe der jeweiligen Tonleiter gebildet wird Dreiklange fur Moll Tonleitern Bearbeiten Betrachtet man die Akkordbildung fur naturliches Moll hier c Moll ergibt sich folgende Verteilung nbsp Moll Stufen I IV und V Dur Stufen III VI und VII vermindert Stufe IIErweiterung der Stufensymbole BearbeitenEine Erweiterung der romischen Zahlen wird dann notig wenn den Dreiklangen ein vierter funfter Ton hinzugefugt wird ein Ton des Dreiklangs durch einen anderen ersetzt wird ein anderer als der Grundton tiefster Ton Basston ist ein Ton des Dreiklangs nicht leitereigen ist Fremdton Im Folgenden werden diese Falle erlautert Vierklang Funfklang etc Bearbeiten Es ist moglich den Ausgangsdreiklang durch Aufschichtung weiterer Terzen zu erweitern Das Ergebnis sind Vierklange Funfklange etc Dies wird mit arabischen Zahlen angezeigt die rechts oben wie ein Exponent neben die romische Zahl geschrieben werden Ihr Wert gibt das Intervall des zusatzlichen Tones in Bezug auf den Grundton des Dreiklangs an eine 7 bezeichnet die Septime eine 9 die None usw Da die Intervalle 1 Grundton 3 Terz und 5 Quinte ohnehin im Dreiklang enthalten sind werden diese Tone nicht bezeichnet sofern sie leitereigen sind In C Dur nbsp Umkehrungen Bearbeiten Die klassische Stufentheorie kombiniert bei der Kennzeichnung von Akkordumkehrungen die grundton orientierte Deutung der Stufe mit dem basston orientierten Bezifferungssystem des Generalbass So steht eine hochgestellte 6 fur Sextakkord Stellung bzw 1 Dreiklangsumkehrung bzw Terzbass eine hochgestellte 4 und 6 fur Quartsextakkord bzw 2 Dreiklangsumkehrung bzw Quintbass eine hochgestellte 5 und 6 fur Quintsextakkord bzw 1 Vierklangsumkehrung eine hochgestellte 3 und 4 fur Terzquartakkord bzw 2 Vierklangsumkehrung eine hochgestellte 2 fur Sekundakkord bzw 3 Vierklangsumkehrung bzw Septimbass nbsp Da dieses Bezeichnungssystem um die Ecke gedacht ist und durch die Kombination unterschiedlicher Sichtweisen Schwierigkeiten auftreten bei gleichzeitiger Kennzeichnung von Akkordumkehrungen und Zusatztonen verwenden einige Stufentheoretiker auch das Bezifferungssystem der Funktionstheorie das Basstone durch unterstellte Ziffern kennzeichnet Diese Ziffern sind wie die Stufendeutung grundton orientiert und benennen das Intervall des Basstons im Verhaltnis zum Akkordgrundton nbsp Tonersetzung Bearbeiten Gekennzeichnet werden auch Tone die einen Dreiklangston ersetzen Das Ergebnis sind Vorhaltakkorde bei denen konzeptuell ein dreiklangsfremder Ton vorher gehalten wird bevor er dann in den dreiklangseigenen Ton zuruckgefuhrt wird Ob diese Auflosung tatsachlich stattfindet ist vom Stil der Musik und von der konkreten Aufgabe des Akkords abhangig Bei einer Auflosung werden im Zielakkord die sonst nicht notierten Akkordstufen 3 5 und 8 notiert wie in den folgenden Beispielen zu sehen ist Bei Bezifferung der dreiklangsfremder Tone gilt 4 ersetzt 3 d h bei Bezeichnung nur mit der 4 enthalt der Akkord keinen Terzton 6 ersetzt 5 9 ersetzt 8 oktavierter Grundton Wegen dieser Regel mussen gelegentlich die sonst nicht notierten Ziffern 3 5 und 8 ebenfalls angegeben werden wie beim hier rot markierten Akkord wo sowohl die Quint wie die Sext erklingen IV6 wurde hingegen den Akkord f a d ohne Quint c bezeichnen In C Dur nbsp Da jeder Akkord aus mehreren Dreiklangstonen besteht sind auch andere Moglichkeiten der Bezeichnung der obenstehenden Akkorde moglich So wird der drittletzte rot markierte Akkord f a c d auch als II7 gekennzeichnet da manche Stufentheoretiker ihn je nach Kontext auch als Septakkord der II Stufe in erster Umkehrung betrachten Die Auswahl der Bezeichnung kann dann etwa gemass der zugrundeliegenden Terzschichtung oder auch aufgrund der Harmonieabfolge verschieden gewahlt werden wodurch die Stufenbezeichnung eine zusatzliche Deutung eines Akkordes vornimmt So kann man die Bezeichnung II7 fur den f a c d Akkord als nachstliegende sehen sowohl deswegen weil sie den Akkord in der als grundlegend angenommenen Terzschichtung bezeichnet als auch bezuglich der Auflosung zur funften Stufe hin die regular im Sinne eines Quintsextakkords der zweiten Stufe erfolgt Eine Deutung desselben Akkordes als vierte Stufe mit hinzugefugter Sexte Sixte ajoutee wie im Beispiel gezeigt bietet sich dann an wenn die Sexte aufwarts gefuhrt wird und die Auflosung im Sinne eines Plagalschlusses direkt zur ersten Stufe hin erfolgt Fremdton Bearbeiten Neben der Tonersetzung durch leitereigene Tone kommt es auch vor dass Tone eines Dreiklangs durch nicht leitereigene Fremdtone ersetzt werden Selten ist dabei die Quinte des Dreiklangs betroffen fast nie der Grundton dafur die Terz umso haufiger Dies ruhrt daher dass die Terz gross oder klein den Dreiklang in Dur oder Moll einordnen lasst Will man zum Beispiel die V Stufe einer Molltonleiter ursprunglich ist dieser Dreiklang ein Moll Dreiklang s o mit dem fur diese Stufe charakteristischen Leitton versehen um die dominantische Wirkung zu verstarken muss die kleine Terz um einen Halbton erhoht werden In der Notation wird hierzu eine 3 mit Kreuz rechts neben die romische Zahl gestellt Da die Veranderung der Terz die haufigste dieser Art ist wird oft die 3 weggelassen und nur ein Kreuz geschrieben Meint man einen anderen Ton als die Terz so ist dieser in jedem Fall zu bezeichnen Eine Erniedrigung des Tones wird analog mit einem gekennzeichnet In c Moll nbsp Verwendung BearbeitenAnders als die Funktionstheorie beschreibt die Stufentheorie keine Spannungsbeziehungen zwischen Akkorden Da sie aber wesentlich elementarer aufgebaut ist hat sie einen Vorteil Mit ihrer Hilfe lassen sich manche Akkorde in Relation zu anderen Akkorden beschreiben ohne dass wie in der Funktionsharmonik auf jeden Fall eine Funktion zugeordnet werden muss besonders wenn diese Funktion selbst schon fraglich ist Fur die Stufenlehre ist z B im Rahmen von C Dur der Dreiklang e g h als III Stufe eindeutig und vollstandig benannt wogegen er in der Funktionstheorie je nach Zusammenhang entweder als Tonikagegenklang oder als Dominantparallele zu deuten ist Sinnvoll ist der Einsatz der Stufentheorie in vielen Musikgattungen insbesondere wenn man Sequenzen beschreiben mochte Die Intervallbeziehungen der Akkorde untereinander lassen sich dann leichter erkennen und zeigen oft musikalische Zusammenhange uber grossere Strecken die bei der Verwendung von Funktionen nicht so offensichtlich zutage treten Wenn in der musikalischen Praxis eine musikalische Analyse nicht so wichtig ist wie eine schnell erfassbare aber dennoch abstrakte Beschreibung einer Akkordfolge ist die Stufentheorie oder eher eine Stufennotation oft besser geeignet als einerseits konkrete Akkordsymbole andererseits abstrakte Funktionsbezeichnungen So ist im Jazz und der Unterhaltungsmusik allgemein die Harmoniefolge II V I als eine der meistverbreiteten Schlusswendungen bekannt Beispiel einer Analyse Bearbeiten nbsp AnalyseEin einfaches Beispiel um anhand der Stufentheorie eine Sequenz zu zeigen und gleichzeitig die verschiedenen Einsatzmoglichkeiten von Stufen und Funktionstheorie zu erlautern sei ein Abschnitt aus Mozarts Zauberflote aus dem Quintett Nr 5 Klangbeispiel im MIDI Format 2 kB Zunachst zu den ersten drei Takten die als Sequenz gekennzeichnet sind Die ersten zwei Klange I V stehen im Abstand einer Quinte Differenz vier Stufen Ebenso verhalten sich die folgenden Klange VI III und IV I Alternativ konnte man schreiben VI X statt VI III sowie IV VIII statt IV I Die Stufen X und VIII existieren jedoch nicht und dienen hier nur der besseren Veranschaulichung der Differenzen Die Klangfolge des ersten Taktes wird also von einem jeweils anderen Ausgangspunkt wiederholt sie wird sequenziert Diese Ausgangspunkte am Beginn jeden Taktes I VI IV haben den Abstand einer Terz Differenz zwei Stufen alternativ VIII VI IV In Worte gefasst hiesse das Der aufwarts gerichtete Quintsprung I V wird in der Sequenz zweimal um eine Terz versetzt wiederholt Diese Folge wird sogar im vierten Takt scheinbar fortgesetzt denn der Basston c ware der Grundton der sequenzgerecht erscheinenden II Dazu unten mehr Das Erscheinen dieses Tons wird noch zwingender herbeigefuhrt durch die schrittige Basslinie sie bewegt sich in Sekunden abwarts und lasst die Stufen V III und I als Sextakkorde erscheinen Wem beim Abhoren des Beispiels die klangliche Nahe zu Pachelbels beruhmtem Kanon aufgefallen ist findet dies bei der Analyse desselben bestatigt Die Akkordfolge D A h fis G D G A liefert in D Dur die Stufen I V VI III IV I IV V Obwohl das Stuck in einer anderen Tonart steht sieht man auf den ersten Blick dass sich die ersten sechs Klange genauso verhalten wie bei Mozart das Sequenzmodell ist das gleiche Unterschiede bei Pachelbel handelt es sich immer um Dreiklange in Grundstellung und die Kadenz am Schluss der Phrase wird anders behandelt Betrachtet man nun zuruck bei Mozart fur diesen Abschnitt die Funktionen wird schnell ersichtlich warum sich fur diese Takte zur Beschreibung eher die Stufentheorie eignet Zwar scheint am Anfang eine gewisse Regelmassigkeit zu herrschen dies suggeriert die elementare Folge T D T D Doch spatestens mit dem Erscheinen der Subdominante im dritten Takt ist diese Regelmassigkeit zerstort Des Weiteren ist die Beschreibung des vierten Klanges als Dominantparallele sehr irrefuhrend da er in dieser Form keinen dominantischen Charakter mehr hat Zudem ware die Folge D S im strengen Sinne regelwidrig aufgrund der umgekehrten Spannungsempfindung Trotzdem kommt diese Folge zum Beispiel in Popmusik oft vor da diese haufig mit Plagalschlussen arbeitet D S T klingt hier sehr gelaufig Der vierte Takt Ist die Sequenz der ersten drei Takte zum Ende gekommen wird der Basston c Grundton der II Stufe umgedeutet zur Terz der VII Stufe bzw zur Quinte der Dominante Mozart verlasst hier bewusst das Sequenzmodell um eine weitere Bewegung in der gleichen Richtung abzufangen Die sich anschliessende Kadenz endet mit einem Halbschluss auf der Dominante Dies ist nicht ungewohnlich da das Prinzip Spannung Entspannung innerhalb eines achttaktigen Satzes eher die Norm ist An diesem Punkte sind Stufen und Funktionstheorie fast gleichwertig wenn man davon ausgeht dass die funfte Stufe als spannungsreicher Klang aufgefasst wird Hier spielt allerdings schon die Erfahrung mit hinein dass diese Stufe die Dominante bildet es handelt sich also eher um eine gedankliche Kombination der beiden Theorien Die zweite Halfte In diesem Abschnitt ware wahrscheinlich der funktionalen Beschreibung aus verschiedenen Grunden der Vorzug zu geben Am Anfang signalisiert das lange Verweilen in der Dominante die Ausweichung in dieselbe der Trugschluss in die Tonikaparallele als absonderliches Ereignis erscheint ebenso deutlicher als die Folge V VI das Erscheinen der Subdominante im siebten Takt leitet klar den zweiten Versuch ein die Tonika zu etablieren worauf sich eine vollstandige Kadenz mit Ganzschluss anschliesst als stereotype Folge T S D T Man sieht wie sich beide Theorien gut erganzen und sowohl Vor als auch Nachteile haben die sich leicht mit der jeweils anderen Theorie umgehen lassen Literatur BearbeitenCarl Dahlhaus Untersuchungen uber die Entstehung der harmonischen Tonalitat Barenreiter Kassel 1967 1988 ISBN 3 7618 0908 5 Reinhard Amon Lexikon der Harmonielehre Doblinger Wien 2005 ISBN 3 476 02082 7 S 271 272 Stufenlehre Harmonielehren Bearbeiten Georg Andreas Sorge Vorgemach der musicalischen Composition Erster Theil Lobenstein 1745 Simon Sechter Die Grundsatze der musikalischen Komposition Breitkopf amp Hartel Leipzig 1853 54 Paul Hindemith Aufgaben fur Harmonieschuler Schott Mainz 1949 1985 1990 Nachdr ISBN 3 7957 1602 0Jazzharmonielehren Bearbeiten Joe Viera Grundlagen der Jazzharmonik universal edition 1980 Richard Graf Barrie Nettles Die Akkord Skalen Theorie amp Jazz Harmonik Advance Music Rottenburg N 1997 ISBN 3 89221 055 1 Frank Sikora Neue Jazz Harmonielehre Schott Mainz 2003 ISBN 3 7957 5124 1Weblinks BearbeitenAkkorde einer gegebenen Tonart anzeigen Akkorde oder Stufen anzeigen lassen vorrangig sind diatonische Tastenbelegungen moglich nbsp Dieser Artikel wurde am 11 August 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stufentheorie Harmonik amp oldid 236302531