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Jacob Gottfried Weber 1 Marz 1779 in Freinsheim Pfalz 21 September 1839 in Kreuznach war ein deutscher Musiktheoretiker Musiker Komponist Jurist und Abgeordneter der 2 Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen Gottfried Weber vor 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung Beruf und Politik 1 2 Musikalische Entwicklung 1 3 Stationen seines Lebens 2 Bedeutung 3 Werk 3 1 Kompositionen mit Opuszahl 3 1 1 Verschollene Kompositionen ohne Opuszahl 3 2 Schriften 3 2 1 Theoretische Schriften 3 2 2 Musikwissenschaftliche Veroffentlichungen 3 2 3 Beitrage in Zeitschriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGottfried Weber war der Sohn des Fiskalprokurators und kurpfalzischen Hofgerichtsrats Friedrich Ludwig Weber 1735 1818 und dessen Ehefrau Katharina geborene Jordan Weber der romisch katholisch war heiratete am 13 Februar 1806 in Mannheim Therese geborene von Edel 1786 1808 am 7 Januar 1810 in zweiter Ehe Auguste Elisabeth Katharina geborene von Dusch 1787 die Schwester des Politikers Alexander von Dusch Das Paar hatte 10 Kinder Ausbildung Beruf und Politik Bearbeiten Mit 12 Jahren kam Weber nach schulischer Vorbildung durch den Ortsgeistlichen seines Geburtsortes im Zuge der Wirren der franzosischen Revolution zum Grossvater nach Mannheim Nachdem er 1796 das dortige Gymnasium abgeschlossen hatte begann er mit dem Jurastudium Nach 2 Semestern in Heidelberg unterbrach er das Studium fur einen Verwandtenbesuch in Wien und ein anschliessendes annee de stage bei einem angesehenen Mannheimer Rechtsanwalt Dann nahm er das Jurastudium fur weitere 2 Semester wieder auf Ab April 1800 studierte Weber fur 3 Semester in Gottingen Nach der Praktikantenzeit am Reichskammergericht in Wetzlar legte Weber 1802 seine Schlussprufung in Heidelberg ab Er arbeitete als Advokat am Hofgericht in Mannheim und trat dort 1805 in den Staatsdienst ein Weber war ab 1818 1818 Hofgerichtsrat am Hofgericht Darmstadt 1832 wurde er dort grossherzoglicher Generalstaatsprokurator Von 1838 bis 1839 gehorte er als Richter der Zweiten Kammer der Landstande an Er wurde fur den Wahlbezirk Rheinhessen 2 Ober Ingelheim Gau Algesheim gewahlt Musikalische Entwicklung Bearbeiten Er wurde schon fruh auf der Flote und dem Cello praktisch ausgebildet aber seine fehlende theoretisch musikalische Ausbildung weckte in ihm das Bedurfnis diese nachzuholen Er studierte die Systeme von Kirnberger Marpurg Vogler und Knecht Er stellte sogar ein eigenes Tonsystem auf Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst Hier fuhrt er zum ersten Mal deutsche Buchstaben zur Akkordbezeichnung ein die lateinischen bedeuteten einzelne Tone und zwar grosse Buchstaben fur den Dur kleine Buchstaben fur den Mollakkord Auch bezeichnete Weber die Dreiklange und die Septimenakkorde auf den Stufen der Tonleiter durch grosse und kleine romische Zahlen was von Friedrich Schneider ubernommen wurde und Allgemeingultigkeit erlangte Hugo Riemanns Funktionsbezeichnung basiert ebenfalls auf Webers Stufenzahlen Webers Bezeichnungssystem widerspricht vielfach den theoretischen Erklarungen Wie sein Freund Carl Maria von Weber spielte auch Gottfried Weber Gitarre fur die er auch komponierte Stationen seines Lebens Bearbeiten Die Stationen seines hauptberuflichen juristischen Lebensganges waren auch Statten seines musikalischen Wirkens Weber war 1802 1814 Fiskalprokurator in Mannheim und fur die Stadt Mannheim bis heute bedeutsam ist die Errichtung der musikalischen Vereinigung Conservatorium spater Museum die Restauration der Kirchenmusik in der Jesuitenkirche die Leitung der Liebhaberkonzerte die Zusammenarbeit mit dem neuen Nationaltheater und die Grundung eines Vokal und Instrumentalquartetts auf dem hausmusikalischen Sektor Seine Freundschaft mit Carl Maria von Weber der 1810 auf der Flucht in Gottfried Webers Mannheimer Haus Aufnahme fand dauerte ein Leben lang Wahrend seiner beruflichen Tatigkeit in Mainz von 1814 bis 1818 als Richter am Tribunal arbeitete Weber am dortigen Museum wirkte im leitenden Intendanz Ausschuss des Theaters mit und veroffentlichte seine Kompositionen und theoretischen Werke im Verlag Schott In Mainz trat er der Freimaurerloge Les amis reunis bei Als Generalstaatsprokurator in Darmstadt von 1819 bis 1839 komponierte Weber wegen beruflicher Uberlastung kaum Seine grosse Schaffenskraft zeigt sich aber in seiner weiteren Beschaftigung der theoretischen Durchdringung der kritischen Arbeit der Grundung der von ihm bis zu seinem Tod geleiteten Zeitschrift Cacilia im Jahr 1824 die Planung eines Lexikons und einer Asthetik der Musik Hier wurde er 1832 in Anerkennung seiner Verdienste bei der Abfassung des neuen Zivil und Kriminalrechts zum Grossherzoglichen Generalstaatsprokurator ernannt Weber starb in Kreuznach auf einer Besuchsreise bei seinem Schwager am 21 September 1839 uberraschend im Alter von 60 Jahren Bedeutung BearbeitenDie musikalischen Verdienste welche auch Hugo Riemann wurdigte liegen bei Jacob Gottfried Weber vor allem auf dem theoretischen Gebiet Er war der Erste der die Stufenbezeichnungen I II III usw durchgehend systematisierte und mit allgemeinen Prinzipien harmonischer Verlaufe verschrankte Die Stufenharmonik Heinrich Schenkers ist mittelbar von Weber beeinflusst Obwohl Weber im mittelrheinischen Raum einer der ersten war die zum durchkomponierten Lied ubergingen ist seine Stellung im fruhromantischen Musikschaffen weniger bekannt Er schrieb im Bereich der Kirchenmusik Messen mit Orchester die er aber aus dem liturgischen Rahmen zu losen versuchte Besonders hervorzuheben sind seine Beitrage zur Instrumentenkunde wie die Konstruktion einer Doppelposaune Posaune mit doppeltem Zug In dem von Weber angefangenen Streit um die Echtheit des Requiems von Mozart vertrat er die Auffassung dass Sussmayr das Werk auf Basis blosser Skizzen Mozarts ausgefuhrt habe und glaubte auch in der musikalischen Faktur aller Satze dafur Belege finden zu konnen Werk BearbeitenKompositionen mit Opuszahl Bearbeiten Die Entstehungsdaten aller Werke liegen zwischen 1803 und 1814 die Editionsdaten zwischen 1806 und 1828 Thema con variazioni fur Violoncello oder Flote und Gitarre op 1 Leipzig Breitkopf amp Hartel 2 Auflage Mainz Schott ein Werk gleicher Besetzung op 2 Paris Richault unauffindbar op 3 14 nicht im Druck erschienen Sonate per il Cembalo op 15 dedicata al suo amico C M v Weber Bonn Simrock Zwolf vierstimmige Gesange fur Sopran Alt Tenor Bass op 16 3 Hefte Augsburg Johann Carl Gombart Abbe Vogler gewidmet Zwolf Gesange fur 1 Singstimme mit Begleitung vom Klavier oder Gitarre op 17 Bonn Simrock der Konigin von Bayern gewidmet Te deum Deutschlands siegreichen Heeren gewidmet op 18 Offenbach Andre Acht Gesange von Goethe Jean Paul und anderen fur eine Singstimme und Klavier und Gitarre op 19 Bonn Simrock Triumphmarsch fur volle Feldmusik F oder Es op 20 Mainz Schott Leyer und Schwert Gesange mit Klavier oder Gitarre op 21 4 Hefte Bonn Simrock geistliche Kinderlieder fur Sopran und Alt op 22 Leipzig Hofmeister 4 Gesange fur 1 und 2 tiefe Singstimmen mit Klavier oder Gitarre op 23 Leipzig Hofmeister Requiem fur Mannerstimme den Manen der Sieger bei Leipzig und Belle Alliance geweihet op 24 Offenbach Andre Lieder von Schiller Goethe und anderen fur eine Singstimme mit Gitarre oder Klavier op 25 Augsburg Gombart Trio Nr 1 fur Violine Viola und Violoncello op 26 Augsburg Gombart Missa I F fur Chor und Solostimme mit Begleitung von Violine Altviolen Bass obligatorisch Orgel Trompete und Pauken op 27 Mainz Schott Missa II G fur Singstimme mit Begleitung von Violine Altviolen Bass Oboe Fagott willkurlich Flote und Posaune op 28 Bonn Simrock Liederkranz fur eine oder mehrere Singstimmen mit und ohne Begleitung von Gitarre oder Klavier op 31 Mainz Schott 3 Standchen fur eine Singstimme mit Klavier oder Gitarre op 32 Leipzig Peters Missa III e fur Chor und Solostimme begleitet von Violine Altviolen Bass Flote Oboe oder Klarinette Fagott Horn und Orgel op 33 Leipzig Probst Gesange fur eine Singstimme mit Gitarre oder Pianoforte op 34 Leipzig Peters verschollen Gesange fur vier Mannerstimmen ohne Begleitung op 35 Berlin Schlesinger Liebe Lust und Leiden fur eine Singstimme mit Gitarre oder Pianoforte op 36 Mainz Schott Thema aus dem Freischutz mit Variationen fur Flote mit Gitarre ad libitum op 37 Bonn Simrock Barcarole venetienne variee fur Flote mit Gitarre op 38 Bonn Simrock Etude de Flute en dix variations mit Gitarre ad libitum uber ein norwegisches Thema op 39 Bonn Simrock Festgesang fur Mannerstimme und allgemeinen Chor op 40 Mainz Schott Mehrstimmige Gesange fur grosse Singveranstaltungen und kleinere Zirkel op 41 4 Hefte Mainz Schott Tafellieder fur zwei und drei Mannerstimmen mit Chor und Gitarre oder Pianoforte op 42 Mainz Schott Alexandrina Neujahrsgeschenk fur Freunde des Gesangs Sammlung von ein bis zweistimmigen Liedern mit Begleitung des Pianoforte oder der Gitarre op 43 Darmstadt AliskyVerschollene Kompositionen ohne Opuszahl Bearbeiten Der nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wenn die verschollenen Werke dokumentarisch belegbar sind sollten die entsprechenden Dokumente auch aufgefuhrt werden Deukalion Melodram Kain und Abel Melodram Kantate zum Empfange Ludewigs I im Museum zu Mainz Kantate zum Empfange unserer liebenswurdigen Frau Grossherzogin Franzosische Kantate ein Streichquartett Triumphmarsch D zur Schlussszene der Oper Tancred von G Rossini Schriften Bearbeiten Theoretische Schriften Bearbeiten Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst 1 Auflage in 3 Banden Mainz 1817 bis 1821 2 Auflage in 4 Banden 1824 Digitalisat Bd 1 Bd 2 Bd 3 Bd 4 3 Auflage 1830 1832 1 Uber chronometrische Tempobezeichnung welche ohne Chronometermaschine uberall sogleich verstanden und angewendet werden kann Schott Mainz 1817 Allgemeine Musiklehre zum Selbstunterricht fur Lehrer und Lernende Leske Darmstadt 1822 2 und 3 Auflage Schott Mainz 1825 und 1831 2 Die Generalbass Lehre zum Selbstunterricht Schott Mainz 1833 erweiterter Auszug aus Versuch einer geordneten Theorie der Tonsetzkunst 2 Auflage Bd 4 3 Musikwissenschaftliche Veroffentlichungen Bearbeiten Ergebnisse der bisherigen Forschungen uber die Echtheit des Mozart schen Requiems Schott Mainz 1826 Weitere Ergebnisse der weiteren Forschungen uber die Echtheit des Mozart schen Requiems Schott Mainz 1827 Der Streit zwischen der alten und neuen Musik Forster Breslau 1826 enthalt Beitrage von Hans Georg Nageli und Gottfried Weber Beitrage in Zeitschriften Bearbeiten Mitarbeit an den ersten 20 Banden von Caecilia Eine Zeitschrift fur die musikalische Welt Schott Mainz 1824 1839 Digitalisat Beitrage in der Allgemeinen Musikalischen Zeitung seit 1803 Beitrage zu Ersch Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Gleditsch Leipzig 1818Literatur Bearbeitenchronologisch Johann August Ritter von Eisenhart Weber Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 303 305 W Altmann Aus Gottfried Webers brieflichen Nachlass 1908 1909 Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 286 W Serauky Die musikalische Nachahmungsasthetik im Zeitraum von 1750 1850 Munster 1929 A Fleury Die Musikzeitschrift Cacilia 1824 48 Dissertation Universitat Frankfurt am Main 1953 Arno Lemke Jacob Gottfried Weber Leben und Werk Ein Beitrag zur Musikgeschichte des mittelrheinischen Raumes Beitrage zur mittelrheinischen Musikgeschichte Band 9 Schott Mainz 1968 L U Abraham Die allgemeine Musiklehre von Gottfried Weber im Lichte heutiger Didaktik Festschrift fur Arno Volk Koln 1974 C Heyter Rauland Hrsg Studien zu Gottfried Webers Wirken und zu seiner Musikanschauung Mainz 1993 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Band 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 262 263 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Band 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Band 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 402 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Band 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission Neue Folge Band 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 946 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gottfried Weber Quellen und Volltexte Werke von und uber Gottfried Weber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Gottfried Weber in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Weber Gottfried Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gottfried Weber in der Carl Maria von Weber Gesamtausgabe https www stadt freinsheim de node 831Einzelnachweise Bearbeiten Franzosische Ubersetzung von G Kastner 1837 englische Ubersetzung in 2 Banden von J F Warner 1846 Hollandische Ubersetzung Leiden 1829 Englische Ubersetzung von J F Warner Boston 1842Normdaten Person GND 118643231 lobid OGND AKS LCCN no91027345 VIAF 805542 Wikipedia Personensuche Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks der Stadt Ingelheim Ober Ingelheim Gau Algesheim Ober Ingelheim Wilhelm Metternich 1820 1824 Quirin Ewen 1826 1830 Theodor Langen 1832 1836 Gottfried Weber 1838 1839 Adolph Hugel 1839 1847 Theodor Langen 1847 1849 Philipp August Gebhard 1849 1850 Johann Baptist Muller Melchiors 1851 1856 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