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Das Requiem in d Moll KV 626 aus dem Jahr 1791 ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition Obwohl es nur zu etwa zwei Dritteln tatsachlich von Mozart stammt ist es eines seiner beliebtesten und am hochsten eingeschatzten Werke Mozart starb wahrend der Komposition Da es sich um ein Auftragswerk handelte vervollstandigten Joseph Eybler und Franz Xaver Sussmayr ein Schuler von Mozart das Requiem im Auftrag von Constanze Mozart der Witwe des Komponisten Die Entstehungsgeschichte und Qualitat der nachtraglichen Erganzungen werden seit langem heftig diskutiert Die ungewohnlichen Umstande des Kompositionsauftrags und der zeitliche Zusammenhang dieser Seelenmesse mit Mozarts fruhem Tod haben zudem eine uppige Mythenbildung angeregt Die ersten funf Takte des Lacrimosa in der Arbeitspartitur Links oben die Streicherstimmen der Einleitung rechts unten der Beginn des Vokalsatzes und des Continuo beides in Mozarts Handschrift Rechts oben der Schenkungsvermerk Eyblers fur Letztes Mozarts Manuscript an die k k Hofbibliothek Auf der Ruckseite des Blattes bricht nach drei weiteren Takten Mozarts Manuskript ab Inhaltsverzeichnis 1 Zur Entstehungsgeschichte 2 Zur Musik 2 1 Werkgestalt 2 2 Introitus und Kyrie 2 3 Sequenz Dies irae 2 4 Offertorium 2 5 Sussmayrs Erganzungen Sanctus Benedictus Agnus Dei 3 Zweite Entstehung Urauffuhrung Notentext Autografen 3 1 Urauffuhrung im Plural 3 2 Wie die Handschriften zum Mozart Requiem wurden 3 3 Der Requiem Streit 4 Zur Rezeption 4 1 Der Beitrag der Mythenbildung 4 2 Der Weg zur Staatskomposition 4 3 Romantische Kritik E T A Hoffmanns wegweisende Besprechung 4 4 Zwischen Gedenktagsmusik und himmlischer Gegenwelt 4 5 Neubewertungen 4 6 Allgegenwartige Vermarktung 4 7 Produktive Rezeption 5 Neufassungen 5 1 Historische Bearbeitungen 5 2 Requiem but no peace 6 Literatur 7 Noten 8 Weblinks 8 1 Texte 8 2 Horbeispiele 9 EinzelnachweiseZur Entstehungsgeschichte BearbeitenIn den letzten Jahren vor seinem Tod wandte sich Mozart verstarkt der Kirchenmusik zu eine ganze Reihe von Kyrie Fragmenten wird auf die Jahre 1787 1791 datiert 1 Er versuchte sich im kirchenmusikalischen Fach ein Auskommen zu sichern indem er sich im April 1791 erfolgreich als Adjunkt des Domkapellmeisters an St Stephan in Wien Leopold Hofmann bewarb Die Stelle war zwar unbezahlt doch erwarb sich Mozart so die Erwartung auf die 2000 Gulden eintragende Kapellmeisterstelle 2 also die Zusicherung einer sehr lukrativen Position Am 17 Juni 1791 komponierte Mozart die kurze Fronleichnams Motette Ave verum corpus KV 618 Ein Arbeitsauftrag fur ein grosseres Kirchenwerk musste ihm somit sehr entgegenkommen Im Laufe des Jahres 1791 wurde Mozart durch Vermittler die fur den exzentrischen Grafen Franz von Walsegg agierten mit der Komposition eines Requiems beauftragt und erhielt die Halfte der Bezahlung im Voraus Er hielt sich an die ubliche Textgestalt des Requiems und verzichtete lediglich wie das in den meisten musikalischen Bearbeitungen der Fall ist auf eine Vertonung von Graduale und Tractus Als Vorbild mag das Requiem c Moll von Michael Haydn gedient haben an dessen Urauffuhrung Mozart als Funfzehnjahriger im Orchester mitgewirkt hatte 3 Wahrend des Kompositionsprozesses erkrankte Mozart schwer Bis zu seinem Tod am 5 Dezember 1791 hatte er lediglich den Eroffnungssatz des Introitus Requiem aeternam mit allen Orchester und Vokalstimmen niedergeschrieben Das folgende Kyrie und der grosste Teil der Dies irae Sequenz vom Dies irae bis zum Confutatis waren lediglich in den Gesangsstimmen und dem bezifferten Bass fertiggestellt daruber hinaus waren verschiedentlich einige wichtige Orchesterpartien etwa Posaunensolo im Tuba mirum ofter Stimme der ersten Violinen kurz skizziert Der letzte Satz der Sequenz das Lacrimosa brach nach acht Takten ab und blieb unvollstandig In den 1960er Jahren wurde eine Skizze fur eine Amen Fuge entdeckt die offenbar die Sequenz nach dem Lacrimosa hatte beenden sollen Die folgenden beiden Satze des Offertorium das Domine Jesu Christe und das Hostias waren wiederum in den Gesangsstimmen und teilweise im Continuo ausgearbeitet Sanctus mit Benedictus Agnus Dei und Communio fehlten vollig 4 nbsp Constanze Mozart Portrat von Joseph Lange nbsp Erste Seite der Ablieferungspartitur in Mozarts Handschrift Rechts oben die Unterschrift di me W A Mozart mppr 1792 di me von mir mppr manu propria eigenhandig die Handschriftenanalysen zufolge von Sussmayr gefalscht wurde Der Witwe Mozarts Constanze Mozart war verstandlicherweise sehr daran gelegen dass das unvollstandige Werk abgeschlossen wurde um die Vorauszahlung nicht zuruckzahlen zu mussen und die zweite Halfte der Kaufsumme zu erhalten Sie beauftragte daher andere Komponisten meist Schuler Mozarts mit der Fertigstellung Zunachst wandte sie sich an Joseph Eybler Er arbeitete an der Instrumentation der Satze vom Dies irae bis zum Lacrimosa gab den Auftrag dann aber aus unbekannten Grunden zuruck Seine Erganzungen schrieb er direkt in Mozarts autografe Partitur Die Arbeit wurde einem anderen jungen Komponisten und Schuler Mozarts anvertraut Franz Xaver Sussmayr der sich fur die Instrumentation auf Eyblers Arbeit stutzen konnte Sussmayr komplettierte die Orchestrierung der Sequenz sowie des Offertoriums stellte das Lacrimosa fertig und komponierte weitere Satze Sanctus Benedictus und Agnus Dei Dann erganzte er die Communio Lux aeterna indem er die beiden Eroffnungssatze die Mozart noch selbst komponiert hatte wiederholte und ihnen den Text des Lux aeterna unterlegte Ob auch die Trompeten und Paukenstimmen im Kyrie von Sussmayr stammen ist heute umstritten 5 Wahrend die Erganzungen des Kyrie sowie Eyblers Instrumentation direkt in Mozarts Partitur eingetragen wurden ubertrug Sussmayr fur den Rest des Werks Mozarts Notentext und auch teilweise nach eigenen Vorstellungen verandert Eyblers Erganzungen auf neues Notenpapier Es entstanden so zwei Partituren die Arbeitspartitur die nur Mozarts Handschrift und Eyblers Erganzungen enthalt und von Sussmayr als Arbeitsgrundlage benutzt wurde und die Ablieferungspartitur in der von Sussmayr fertiggestellten Fassung Die letztere wurde mit einer von Sussmayr gefalschten Unterschrift Mozarts versehen auf 1792 datiert und in diesem Jahr auch dem Boten des anonym gebliebenen Grafen Walsegg ubergeben Die entscheidenden Manuskripte insbesondere die Ablieferungspartitur und die Arbeitspartitur fanden zwischen 1830 und 1840 nach und nach den Weg in die Wiener Hofbibliothek heute Osterreichische Nationalbibliothek Neben Eybler haben vermutlich auch noch weitere Komponisten an der Vervollstandigung gearbeitet deren Notizen Sussmayr wahrscheinlich ebenfalls nutzen konnte So hat Maximilian Stadler offenbar zumindest Vorarbeiten zur Instrumentation des Domine Jesu geleistet Die Begleitstimmen im Kyrie die mit den Chorstimmen mitgehen colla parte Stimmen stammen ebenfalls von einer anderen Hand Leopold Nowak der Herausgeber des Requiem Bandes der Neuen Mozart Ausgabe NMA hat Franz Jakob Freystadtler als Autor vermutet was aber durch neuere Handschriftenbefunde ausgeschlossen werden kann 6 Da die neu hinzugekommenen von Sussmayr stammenden Teile z T deutliche motivische Bezuge zum von Mozart stammenden Notentext haben und ausserdem Anlehnungen an andere Kompositionen Mozarts entdeckt wurden wird haufig angenommen dass Sussmayr oder andere Beteiligte an dem Werk auf mundliche oder schriftliche Hinweise Mozarts zuruckgreifen konnten Mozarts Witwe hat Trummer bzw Zettelchen von Mozart erwahnt Zur Musik BearbeitenDas Werk ist besetzt mit vier Vokalsolisten Sopran Alt Tenor und Bass vierstimmigem Chor und einem kleinen klassischen Orchester bestehend aus zwei Bassetthornern zwei Fagotten zwei Trompeten drei Posaunen Pauken Streichorchester und Basso continuo Orgel Auffallig ist das Fehlen der hohen Holzblaser Floten Oboen und der Waldhorner Der Klang des Orchesters wird somit stark durch den biegsamen dunklen Ton der Bassetthorner bestimmt So wird eine durch die sparsame Instrumentation noch verstarkte starke Abdunklung und Transparenz erreicht und eine duster ernste Grundstimmung erzielt 7 Im Vordergrund steht im Mozart Requiem durchweg der vierstimmige Vokalsatz es gibt nur kurze rein instrumentale Partien Das Orchester hat mit wenigen Ausnahmen eher dienende Funktion Auch die Vokalsolisten treten hinter dem Chor deutlich zuruck und werden ausser im Tuba mirum im Wesentlichen als Ensemble eingesetzt Arien und vergleichbare Formen solistischer Virtuositat fehlen ganz anders als in anderen kirchenmusikalischen Werken oder gar Opern Mozarts und seiner Zeitgenossen Der Chor erhalt allerdings zumindest im Kyrie erheblichen Raum zur Glanzentfaltung Die Haupttonart des Requiems ist d Moll eine Tonart die haufig wie in den Komturszenen des Don Giovanni oder in Franz Schuberts Streichquartett Der Tod und das Madchen ernsten oder auf das Jenseits bezogenen Dingen zugeordnet wird 8 Die Tonarten bewegen sich mit Ausnahme des nicht von Mozart stammenden Sanctus in D Dur grosstenteils im Bereich von oft mit Dunkelheit Emotion Romantik und Sterben assoziierten 9 B Tonarten neben d Moll etwa F Dur g Moll Es Dur B Dur auch a Moll Haufig sind die Anschlusse der Satze terzverwandt etwa von d Moll nach B Dur Die Auffuhrungsdauer betragt etwa eine Stunde je nach Version der Vervollstandigung und dem vom Dirigenten gewahlten Tempo Werkgestalt Bearbeiten Die hier angegebene Gliederung gibt diejenige der traditionellen Vervollstandigung durch Franz Xaver Sussmayr wieder Das Ordinarium der Totenmesse ist vollstandig aus dem Proprium fehlen das Graduale und der Tractus Absolve Domine Dafur ist aber die sich ublicherweise dem Tractus anschliessende Sequenz Dies Irae Bestandteil der Komposition Diese Sequenz ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nur noch in der ausserordentlichen Form des romischen Ritus Bestandteil des Requiems I Introitus Requiem aeternam Adagio d 10 Chor Sopransolo Chor Unmittelbar anschliessend II Kyrie Allegro d Fuge Chor III Sequenz Dies irae Allegro assai d Chor Tuba mirum Andante B Solistenquartett Rex tremendae g Chor Recordare F Solistenquartett Confutatis Andante a Chor Lacrimosa d Chor IV Offertorium Domine Jesu Andante con moto g Chor Solisten Fuge Quam olim Abrahae Chor Hostias Es Chor mit Wiederholung der Fuge Quam olim AbrahaeV Sanctus Adagio D mit Fuge Osanna Chor VI Benedictus Andante B Solistenquartett und Fuge Osanna Chor VII Agnus Dei d Chor Unmittelbar anschliessend VIII Communio Lux aeterna Adagio d Sopransolo Chor Allegro d Fuge Chor Parodie von Mozarts Introitus ab Takt 19 und Kyrie Introitus und Kyrie Bearbeiten source source Introitus Bruno Walter 1956 nbsp Eingangstakte des Requiems mit der Vorstellung des Hauptthemas oben Bassetthorner unten Fagotte Horbeispiel Das Requiem beginnt mit einer siebentaktigen Orchestereinleitung in der die Holzblaser zuerst Fagotte dann Bassetthorner in uberlappender Folge das Hauptthema des Werks vorstellen Es hat sein Vorbild in einem Anthem von Georg Friedrich Handel dem Chor The ways of Zion do mourn aus dem Funeral Anthem for Queen Caroline HWV 264 11 und wirkt vor allem durch eine ansteigende Tonfolge in Vierteln einpragsam In mehreren Satzen des Werks finden sich Anklange daran unter anderem in den Koloraturen der Kyrie Fuge und im Ausklang des Lacrimosa Dieses Netz motivischer Beziehungen hat grosse Bedeutung fur das Werk source source Kyrie Bruno Walter 1956 Die Posaunen kundigen dann das Einsetzen des Chores an der das Thema zunachst in der Bassstimme und dann imitierend in den anderen Stimmen aufnimmt Die Streicher spielen dazu um eine Sechzehntel verschobene synkopische Begleitfiguren die durch ihr Nachklappen den feierlichen gemessenen Charakter der Musik unterstreichen Nach einem Sopransolo zum Text Te decet hymnus im Tonus peregrinus dessen Motive der Chor aufnimmt wird das Hauptthema sowie ein weiteres durch abwarts fliessende Sechzehntelketten gekennzeichnetes Thema von Chor und Orchester verarbeitet Wechsel und Ineinander von gehaltenen steigenden und abwarts fliessenden Melodieverlaufen aber auch Wechsel zwischen kontrapunktischen und akkordisch deklamierenden Passagen Et lux perpetua machen den Reiz dieses Satzes aus der mit einem Halbschluss auf der Dominante A Dur endet nbsp Eingangstakte des Kyrie Im Bass das Hauptthema auf den Text Kyrie eleison im Alt das Kontrasubjekt auf Christe eleison Horbeispiel nbsp Chorbass Takt 33f des Kyrie Chromatische Variation des Kontrasubjekts Gurgeleien nach Weber Horbeispiel Ohne Pause attacca folgt die lebhafte Kyrie Fuge deren Thema mitsamt dem Kontrasubjekt ebenfalls von Handel ubernommen ist namlich aus dem Schlusschor We will rejoice in Thy salvation aus dem Anthem for the victory of Dettingen HWV 265 12 Mozart kannte dieses Thema gut aus seiner Bearbeitung von Handels Messiah vgl den Chorsatz And with his stripes we are healed aus dem Messiah 13 Die kontrapunktierenden Motive zu diesem Fugenthema nehmen die beiden Themen aus dem Introitus wieder auf und variieren sie Die zuerst diatonisch steigenden Sechzehntel Laufe werden im Lauf der Durchfuhrung zunehmend durch chromatische abgelost was eine Steigerung der Intensitat bewirkt Dabei werden an die Hohen vor allem in der Sopranstimme einige Anforderungen gestellt bis zum zweigestrichenen b Eine Schlussformel in verlangsamtem Tempo Adagio endet in einer leeren Quinte einem terzlosen Klang der im klassischen Zeitalter archaisch wirkt als bewusster Ruckgriff auf Vergangenes Sequenz Dies irae Bearbeiten nbsp Der Beginn des Dies irae im Autograph mit Eyblers Instrumentation Rechts oben Nissens Anmerkung Alles was nicht mit einer Bleyfeder eingezaunt ist ist Mozarts Handschrift bis auf pagina 32 Eingezaunt sind wie auf der Abbildung sichtbar die Blaserstimmen Zeile 4 7 sowie ab Takt 5 die zweiten Violinen und Bratschen Zeilen 2 und 3 Die Stimme der ersten Violinen Zeile 1 die Chorstimmen Zeilen 8 11 und der bezifferte Bass letzte Zeile sind ganz von Mozart Das Dies irae setzt ohne Einleitung kraftvoll mit vollem Orchester und Chor ein Die wuchtigen Chor Rufe werden durch ein Tremolo des Orchesters und synkopierte Einwurfe in den Chorpausen grundiert und verstarkt Darauf folgen mehrfach rasante chromatische Sechzehntellaufe der ersten Violinen bis zu den erneuten Choreinsatzen Eine effektvolle Passage ist der dreimal wiederholte zitternde von Generalbass Violinen in tiefer Lage und Chorbass unisono vorgetragene Wechsel von gis und a in Achteln zum Text Quantus tremor est futurus Welches Zittern wird sein namlich am Dies irae am Tag des jungsten Gerichts Mozart liess sich hier offenbar vom Text inspirieren Das gilt auch fur den nachsten Satz Tuba mirum der entsprechend der ublichen deutschen Ubersetzung von tuba mit Posaune von Dreiklangsbrechungen der unbegleiteten Solo Posaune in B Dur einer Mediante von d Moll eingeleitet wird Nach zwei Takten setzt der Solo Bass imitierend ein In Takt 7 folgt eine Fermate die einzige Stelle die fur eine Solokadenz in Frage kame Auf die letzte Viertel des Bass Solos setzt der Solo Tenor ein in ahnlicher Weise dann Solo Alt und Solo Sopran jeweils in recht dramatischer Weise Zum Text Cum vix justus sit securus Wenn kaum der Gerechte sicher ist geht das Stuck in einen homophonen Satz der vier Solostimmen uber die cum und vix unbegleitet auf den Taktschwerpunkten 1 und 3 artikulieren wahrend auf den schwachen Zahlzeiten 2 und 4 Violinen und Continuo antworten dieses Stocken das vom Text her als Stocken vor dem Jungsten Gericht gedeutet werden konnte erklingt einmal gedampft sotto voce dann forte und gleich wieder piano worauf ein Crescendo in die Schlusskadenz fuhrt Eine scharf punktierte absteigende Tonfolge im Orchester kundigt den Konig von erschreckender Majestat Rex tremendae majestatis an der dreimal mit machtigen Chorakkorden auf die Silbe Rex in den Orchesterpausen angerufen wird Dann ubernimmt der Chor den punktierten Rhythmus des Orchesters der in der Barockmusik als Topos der Herrscher Huldigung Wolff bekannt war Der Satz hat nur 22 Takte ist aber auf dieser kurzen Distanz sehr abwechslungsreich Homophone und kontrapunktische Chorpassagen wechseln mehrfach und munden am Ende in eine fast unbegleitete Chorkadenz die wiederum in einem terzlosen Klang auf d endet wie schon beim Kyrie Es folgt der mit 130 Takten langste Satz des Werks und der erste in ungeradem Metrum namlich im Drei Viertel Takt das Recordare in dem nicht weniger als sechs Strophen des Dies irae verarbeitet sind In einer dreizehntaktigen Einleitung stellen zunachst die Bassetthorner das getragene Thema vor danach beantworten die Streicher es mit absteigenden Skalenlaufen die bereits zuvor in den Violoncelli erklangen Diese Einleitung erinnert an den Beginn des Gesamtwerkes ebenso wie die rhythmischen und melodischen Verschiebungen Bassetthorn I setzt einen Takt nach Bassetthorn II ein aber einen Ganzton hoher Violinen II gegenuber Violinen I um eine Viertel verschoben usw Danach setzt das Soloquartett ein in immer neuen Kombinationen der Stimmen wobei besonders die immer wieder neu differenzierten Wechselgesangs Muster zwischen den Stimmen beeindrucken Wie bereits Erich Prieger 1910 feststellte ist der Themenkopf des Recordare weitgehend identisch mit einer Passage aus Wilhelm Friedemann Bachs Sinfonia d Moll Adagio und Fuge fur zwei Traversfloten Streicher und Continuo Fk 65 Takt 32ff Christoph Wolff nimmt hier allerdings anders als bei Introitus und Kyrie nicht ein bewusstes Zitat sondern vielmehr eine Entlehnung aus dem zeitublichen musikalischen Vokabular an 14 nbsp Takt 25ff des Confutatis Unten Generalbass unbeziffert daruber der vierstimmige Chorsatz zum Text Oro supplex et acclinis Modulation von a Moll nach as Moll Horbeispiel Das anschliessende Confutatis besticht durch scharfe rhythmische dynamische und Lagenkontraste und uberraschende harmonische Wendungen Zu einer rollenden Bassfigur intonieren die Mannerstimmen des Chors forte und in scharf punktierten Rhythmen die Hollenvision Confutatis maledictis flammis acribus addictis Die Ubeltater sind verbannt den sengenden Flammen ubergeben Dann pausiert die Generalbassbegleitung und die Frauenstimmen des Chors singen sanft und sotto voce die Bitte sie in die Reihen der Seligen aufzunehmen voca me cum benedictis Schliesslich fuhrt in der nachsten Strophe zum Text des gebeugten Bussers Oro supplex et acclinis eine enharmonische Modulation von a Moll uber einen verminderten Septakkord nach Es7 und schliesslich as Moll diese uberraschende Absenkung der Basis wird mit starkem Effekt wiederholt bis schliesslich F erreicht ist nun aber in Dur Ein Septakkord auf A fuhrt zum letzten Satz des Dies irae dem Lacrimosa das ohne Pause anschliesst Im wiegenden Zwolfachteltakt beginnen die Streicher piano mit Seufzermotiven zu denen nach zwei Takten der Chor hinzutritt Lacrimosa tranenreich Eine ausholende Geste mit aufsteigender Sext und eine fallende Sekunde verleihen dem Sopran einen intensiv schmerzlichen Ausdruck Nach weiteren zwei Takten beginnt die Sopranstimme des Chorsatzes Im Rhythmus punktierter Viertel anzusteigen zum Text resurget wird auferstehen zunachst diatonisch und wegen der Notierung in Achteln und Pausen zogernd dann legato und chromatisch mit machtig anschwellender Dynamik In Takt 8 ist bereits das Forte erreicht und hier brach Mozarts Manuskript ab Sussmayr setzt den homophonen Chorsatz fort der schliesslich in ein Zitat des Requiem Beginns im Chorsopran und eine zweitaktige Amen Kadenz mundet Offertorium Bearbeiten Der erste Satz des Offertoriums das Domine Jesu beginnt mit einem piano gesungenen Thema das in der Sopranstimme des Chorsatzes aus den Tonen eines g Moll Dreiklangs in aufsteigender Folge besteht Dieses Thema wird spater auf anderen harmonischen Stufen variiert As Dur b Moll dann folgt die Dur Terz D Das Soloquartett verarbeitet es spater in einer absteigenden Quintkanonfolge wobei der Terzton standig zwischen der Mollterz im Aufstieg und der Durterz im Abstieg variiert Zwischen diesen thematischen Passagen liegen forte artikulierte oft unisono gesungene Phrasen in punktierten Rhythmen etwa auf den Text Rex gloriae ruhmreicher Konig oder auch de ore leonis rette uns vor dem Rachen des Lowen Dieses abwechslungsreiche Geflecht wird weiter variiert durch ein Fugato der Chorstimmen mit sehr grossen Intervallsturzen zum Text ne absorbeat eas tartarus ne cadant in obscurum dass sie nicht die Holle verschlinge dass sie nicht in die Finsternis sturzen Den Satz schliesst das Quam olim Abrahae ab das zunachst als Fuge erklingt und dann in einen scharf rhythmisierten homophonen Satz ubergeht der schliesslich in G Dur endet nbsp Takt 46ff des Hostias vierstimmiger Chorsatz zum Text Fac eas Domine de morte transire ad vitam der mit starker Wirkung piano von Es Dur in die festliche Tonart D Dur fuhrt vom Tode ins Leben Mediantisch in Es Dur schliesst das Hostias an das im Dreivierteltakt steht Der fliessende Vokalsatz geht nach zwanzig Takten in einzelne Ausrufe des Chores uber wechselnd im Forte und Piano Damit ist gesteigerte harmonische Aktivitat verbunden Ruckung von B Dur nach b Moll dann F Dur Des Dur As Dur f Moll c Moll und wieder Es Dur Uber eine uberraschende chromatische Melodiefuhrung zum Text fac eas Domine de morte transire ad vitam lass sie Herr vom Tode ins Leben hinubergehen wird schliesslich D Dur erreicht und nun schliesst erneut die tongetreu wiederholte Fuge Quam olim Abrahae an Die Anweisung dieses zu wiederholen Quam olim da capo ist wahrscheinlich Mozarts letzte Tat am Requiem Diese handschriftliche Notiz ist jedoch vermutlich 1958 auf der Weltausstellung in Brussel wo die Partitur gezeigt wurde verloren gegangen die rechte untere Ecke des letzten Partiturbogens wo sie stand ist offenbar von unbekannter Hand herausgerissen und gestohlen worden Auf Faksimiles ist die Anweisung jedoch erhalten Dieses Faktum wurde vom osterreichischen Schriftsteller Gerhard Roth aufgegriffen und in seinem Roman Der Plan 15 thematisiert Sussmayrs Erganzungen Sanctus Benedictus Agnus Dei Bearbeiten Das Sanctus ist der erste Satz der ganz von Franz Xaver Sussmayr stammt und der einzige des ganzen Requiems in einer Kreuztonart namlich der festlichen Tonart D Dur die gern fur den Einsatz von Barocktrompeten genutzt wurde Auf den mit zehn Takten Umfang sehr knapp gehaltenen Lobpreis des Herrn folgt ein fugierter Satz zum Text Osanna in excelsis im Dreivierteltakt auffallig synkopiert Das Benedictus in der Untermediante B Dur exponiert das Solistenquartett Ein im ersten Durchgang zuerst von Alt und Sopran vorgestelltes Thema wird in allen vier Stimmen motivisch verarbeitet der zweite Durchgang bringt das Thema zuerst in Bass und Tenor Es folgt erneut das Osanna in excelsis das diesmal in B Dur verbleibt und variierte Stimmeinsatze aufweist Die zu erwartende Ruckmodulation 16 zur Tonart des ersten Osanna D Dur unterbleibt Im Agnus Dei dominiert der homophone Satz Dreimal setzt der Text Agnus Dei an jeweils mit chromatischen Melodiefuhrungen und harmonischen Wendungen die von d Moll bis E Dur fuhren und dann wieder nach B Dur Der Chorbass zitiert dabei das Thema des ersten Satzes Requiem aeternam Attacca geht das Stuck in das Lux aeterna uber das Mozarts erstem Satz ab Te decet hymnus und spater seinem Kyrie fast notengetreu bis zum Schluss folgt lediglich mit geandertem Text Zweite Entstehung Urauffuhrung Notentext Autografen BearbeitenUrauffuhrung im Plural Bearbeiten nbsp Blick auf den Hochaltar der Michaelerkirche nbsp Heute befindet sich im Stockwerk unter der ehemaligen Restauration Jahn das Cafe FrauenhuberEs gibt Hinweise auf eine fragmentarische Erstauffuhrung noch bevor das Werk uberhaupt fertiggestellt war namlich am 10 Dezember 1791 im Zusammenhang mit den Exequien fur Mozart die Emanuel Schikaneder in der Michaelerkirche zu Wien abhalten liess wo sich heute auch eine Gedenktafel befindet die an dieses Ereignis erinnert Kurz nach Mozarts Tod war am 7 Januar bereits in der Salzburger Zeitung die Rede davon das Requiem werde auch wirklich wenn es abgeschrieben ist in der St Michaels Kirche zu seinem Gedachtniss aufgefuhrt 17 Dort konnen jedoch allenfalls die ersten beiden Satze Introitus und Kyrie gespielt worden sein da die anderen noch gar nicht vollstandig vorlagen Mit welchen Instrumenten gespielt wurde ist unbekannt Die Urauffuhrung des Gesamtwerks fand am 2 Januar 1793 im Saal der Restauration Jahn in Wien statt wo Mozart 1791 letztmalig als Pianist aufgetreten war Sie wurde veranstaltet von Gottfried van Swieten im Rahmen eines Benefizkonzerts fur Constanze Mozart und ihre Kinder Die Auffuhrung scheint sich auf Kopien gestutzt zu haben die Constanze Mozart und Sussmayr vor der Ablieferung der Partitur hatten anfertigen lassen Vermutlich geschah dies ohne Wissen des Auftraggebers Graf Walsegg der die Rechte daran besass Erst am 14 Dezember 1793 in der Stiftskirche des Zisterzienserstiftes Neukloster in Wiener Neustadt kam es zu der ersten Auffuhrung die den Auftragsbedingungen und der ursprunglichen Zweckbestimmung entsprach als Seelenmesse fur die verstorbene Grafin Walsegg Der Auftraggeber selbst dirigierte nach dem Bericht eines der beteiligten Musiker 18 das Werk und benutzte dazu eine Partiturabschrift in die er als Autor sich selbst hatte eintragen lassen offenbar ein Verfahren das er haufiger anwandte und das auch die anonyme Bestellung erklart Eine weitere Auffuhrung fand am 14 Februar 1794 dem dritten Todestag der Grafin Walsegg in der Patronatskirche des Grafen Maria Schutz am Semmering heute zu Schottwien gehorig statt Uber Wien und Wiener Neustadt hinaus verbreitete sich der Ruf des Werks durch eine Auffuhrung im Konzertsaal des Gewandhauses in Leipzig am 20 April 1796 dirigiert von Johann Gottfried Schicht dem spateren Thomaskantor Die Ankundigung ist erhalten geblieben sodass Genaueres bekannt ist Nach dem ca einstundigen Requiem waren weitere Mozartwerke mit zwei Interpreten vorgesehen Constanze Mozart Gesang und August Eberhard Muller Orgel Muller war spater Redakteur des Erstdrucks der Partitur Wie die Handschriften zum Mozart Requiem wurden Bearbeiten In der ersten ausfuhrlichen Biografie Mozarts die von Franz Xaver Niemetschek 1798 veroffentlicht wurde findet das Requiem bereits recht ausfuhrlich Erwahnung Der Fragmentcharakter wird ebenso angesprochen wie die anonyme Bestellung Der Verlag Breitkopf amp Hartel wandte sich nun im Lauf des Jahres 1799 an Constanze Mozart um Verhandlungen wegen des Mozart Nachlasses sowie eines Drucks der Requiem Partitur aufzunehmen Wahrend erstere scheiterten hatten letztere Erfolg auch deswegen weil Constanze Mozart nicht uber die Rechte an dem Werk verfugte Der Verlag der bereits eine Partiturabschrift in Besitz hatte versuchte von Constanze Mozart genauere Informationen bezuglich des Urheberrechts der Urheberschaft sowie des genauen Notentextes zu erlangen Constanze Mozart ubersandte Breitkopf amp Hartel ihre Partiturabschrift zum Abgleichen des Notentextes und gab dem Verlag den Rat sich wegen der Einzelheiten der Fertigstellung des Werks an Sussmayr zu wenden Tatsachlich erklarte Sussmayr in einem Brief vom Februar 1800 an den Verlag im Wesentlichen wohl korrekt seinen Anteil am Requiem scheint aber nicht auf Nennung seines Namens gedrangt zu haben denn bald darauf erschien der Erstdruck der Partitur bei Breitkopf amp Hartel der als Autor lediglich Mozart angab einen eindeutigen Notentext lieferte und den Fragmentcharakter des Werkes in keiner Weise erkennen liess nbsp Mozarts Nachruf in der von seinem Verleger Heinrich Philipp Bossler editierten Musikalischen Korrespondenz der teutschen Filarmonischen Gesellschaft veroffentlicht vom 28 Dezember 1791 19 Durch die Zeitungsinserate mit denen der Verlag fur das Werk warb so etwa im September 1799 im Intelligenz Blatt zur Allgemeinen musikalische Zeitung Nr XIX 20 wurde jedoch auch Graf Walsegg aufmerksam trat aus seiner Anonymitat heraus und stellte Forderungen an Constanze Mozart die offenbar durch einen Kompromiss abgegolten werden konnten Wohl auf sein Drangen hin vielleicht aber auch im Interesse Constanze Mozarts die dem Musikverleger Johann Anton Andre dem Erwerber des Mozart Nachlasses gern die Originalpartitur beschafft und verkauft hatte kam es zudem im Herbst 1800 zu einem denkwurdigen Treffen in der Wiener Notariatskanzlei von Dr Johann Nepomuk Sortschan der fur Walsegg agierte Dabei lagen alle wichtigen Handschriften vor die Ablieferungspartitur die der Graf erhalten hatte die Arbeitspartitur die damals im Besitz von Constanze Mozart war dazu ein Exemplar des Erstdrucks von Breitkopf amp Hartel Maximilian Stadler und Georg Nikolaus Nissen Constanze Mozarts zweiter Mann vertraten die Familie Mozart Stadler hatte den Nachlass Mozarts geordnet kannte daher Mozarts Handschrift gut und war vermutlich auch an der Instrumentation des Offertoriums beteiligt gewesen ihm fiel daher die Aufgabe zu die Teile Mozarts und Sussmayrs zu trennen Dies geschah u a durch Einzaunen der nicht von Mozart stammenden Passagen mit einer Bleyfeder in der Arbeitspartitur Das Ergebnis dieser Kollationierung wurde vom Notar festgehalten und Geheimhaltung vereinbart Dann kehrten die Originale wieder zu ihren Besitzern zuruck Im Grunde gab es erst jetzt wirklich ein Mozart Requiem als einheitliches Werk Die rechtlichen Fragen waren geklart eine Partiturausgabe existierte auf dem Markt und wurde bald durch einen Klavierauszug erschienen bei Andre 1801 und Stimmausgaben 1812 in Wien erganzt durchweg mit Mozart als allein genanntem Verfasser Auffuhrungen Partiturstudium und Rezensionen waren moglich Andererseits war auch der Anteil von Sussmayr bekannt denn sein oben angefuhrter Brief an Breitkopf amp Hartel wurde 1801 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung abgedruckt Bis 1825 wurde die Werkgestalt nicht mehr nennenswert offentlich diskutiert Der Requiem Streit Bearbeiten Im Jahre 1825 veroffentlichte der Herausgeber der Cacilia Zeitschrift fur die musikalische Welt Jacob Gottfried Weber in dieser seinen Aufsatz Uber die Echtheit des Mozartschen Requiem 21 der erhebliche Kontroversen nach sich zog Er brachte nicht nur wieder die Tatsache in Erinnerung dass Mozart nicht der alleinige Autor des Requiem war und dass bislang der Offentlichkeit keinerlei beweiskraftige Dokumente fur eine Urheberschaft vorlagen vielmehr zog er generell in Zweifel dass die veroffentlichte Partitur uberhaupt auf Mozart zuruckgehe und vermutete dass Sussmayr den gesamten Notentext aus evtl Skizzen zusammengebastelt habe Grossen Arger handelte er sich aber vor allem damit ein dass er die Authentizitatsfrage mit asthetischen Bewertungen verknupfte So bezeichnete er die chromatischen Koloraturen im Kyrie s o als wilde gorgheggj Gurgeleien und ausserte sich u a auch hochst despektierlich uber die schroffen Gegensatze im Confutatis deswegen wolle er sie nicht ohne Beweis Mozart zuschreiben mussen Webers Attacke erreichte ein recht grosses Publikum und fuhrte zu scharfen Reaktionen Ludwig van Beethoven notierte in seinem Cacilia Exemplar O du Erzesel und O du doppelter Esel an den Rand des Artikels 22 auch Carl Friedrich Zelter ausserte sich in einem Brief an Goethe sehr ungnadig uber Weber Freilich war Weber mit seiner Kritik nicht allein So verwarf auch Hans Georg Nageli die unkonventionelle harmonische Disposition des Kyrie Durch eine solche Verletzung der Verwandtschaft der Tonarten wird die Fuge zu einem barbarischen Tongewuhle 23 Es kam zu einer lebhaften Debatte uber die Fragen der Echtheit und der asthetischen Wertung die sich in verschiedenen Zeitschriften niederschlug u a Cacilia Allgemeine musikalische Zeitung Berliner allgemeine musikalische Zeitung Fur die Echtheitsfrage erlangte besonders die Antwort von Maximilian Stadler Bedeutung Er verwies auf das oben beschriebene Redaktionstreffen vom Herbst 1800 das damit erstmals offentlich bekannt gemacht wurde und bezog sich dabei auf die Autografen Mozarts Ich habe diese Originalien vor kurzer Zeit zwey Mahl in Handen gehabt und genau durchgesehen 24 Ferner stellte er als erster fest dass Mozart den grossen Handel zu seinem Muster in ernsthaften Singsachen wahlte und wies auf Handels Anthem for the Funeral of Queen Caroline als Vorbild des ersten Satzes hin Das war Wasser auf die Muhlen Webers der in seiner offentlichen Antwort in Cacilia dafur pladierte Requiem und Kyrie als Skizzen Mozarts nach Handel anzusehen da er Mozart kein Plagiat unterstellen wolle Es liegt nahe dass Weber einen Begriff von Originalschopfung vertrat der Mozarts freiem Umgang mit Vorbildern nicht entsprach Immerhin hatte Webers Attacke zur Folge dass die Autografen Mozarts in den nachsten Jahren ans Tageslicht kamen Zunachst veranstaltete Johann Anton Andre 1827 eine erste nach Mozart s und Sussmayr s Handschriften berichtigte Ausgabe des Requiems zwei Jahre spater eine Sonderausgabe der Sequenz und des Offertoriums mit Mozarts eigenem Notentext 1829 verkaufte Stadler das Autograf der Sequenz das er in Besitz hatte der Hofbibliothek zu Wien 1833 erhielt dieselbe Bibliothek von Eybler die Autografen des Lacrymosa Fragments und des Offertoriums Schliesslich erwarb die Bibliothek 1838 auch noch die komplette Ablieferungspartitur aus dem Nachlass von Walsegg sodass nun bis auf die oben erwahnte Skizze der Amen Fuge alle wichtigen Originaldokumente offentlich zuganglich waren Sie bilden bis heute die Grundlage fur die fortdauernden Kontroverse um die richtige Requiem Gestalt Zur Rezeption BearbeitenTrotz der komplizierten Entstehungs und Veroffentlichungsgeschichte war das Requiem das erste grosse kirchenmusikalische Werk Mozarts das im Druck vorlag Es erfreute sich zudem einer konstanten Beliebtheit die von den Konjunkturen der Mozart Rezeption kaum beruhrt wurde Die Grunde dafur sind nicht rein musikalischer Natur Die Mythen und Geheimnisse um Mozarts Ende spielten hier eine grosse Rolle Der Beitrag der Mythenbildung BearbeitenVon Beginn an war die Rezeption des Mozart Requiems gepragt durch Legendenbildung um seine Entstehung sowie um den Tod Mozarts Ein fruhes Beispiel dafur ist ein Artikel von Johann Friedrich Rochlitz in der Allgemeinen musikalischen Zeitung von 1798 also noch vor dem Erstdruck der Partitur 25 Rochlitz stilisierte den Grauen Boten zu einem Boten aus dem Jenseits Mozart sei fest uberzeugt gewesen der Mann mit dem edlen Ansehen sei ein ganz ungewohnlicher Mensch der mit jener Welt in naherer Verbindung stehe oder wohl gar ihm zugesandt sei ihm sein Ende anzumelden Er habe dann Tag und Nacht und bis zur Ohnmacht an dem Werk gearbeitet denn er habe geglaubt er arbeite dies Stuck zu seiner eigenen Totenfeier Bei derartigem Eingreifen jenseitiger Gewalten sei es kein Wunder dass so ein vollendetes Werk zustande kam Der Bericht stutzte sich auf wenig zuverlassige Informationen von Constanze Mozart und ist durch den autografen Befund der keine Zeichen von Hast erkennen lasst keineswegs gedeckt 26 nbsp Ein Moment aus den letzten Tagen Mozarts Lithografie von Friedrich Leybold aus dem Jahr 1857 nach Schilderungen von Franz SchrammsEr erhohte jedoch die Neugier auf Mozarts letztes Werk und wurde spater immer wieder aufgegriffen und weiter ausgeschmuckt unter anderem durch bereits fruhzeitig umlaufende Geruchte Mozart sei einem Giftmord zum Opfer gefallen womoglich durch seinen Konkurrenten Antonio Salieri 27 Dieser Zug spielt vom fruhen 19 Jahrhundert bis heute von Alexander Puschkins Drama Mozart und Salieri das Rimski Korsakow als Vorlage zu seiner gleichnamigen Oper Mozart und Salieri diente bis zu Milos Formans Film Amadeus eine zentrale Rolle in der Rezeption des Werkes Rochlitz war es auch der in einem Aufsatz Mozart und Raphael in der Allgemeinen musikalischen Zeitung die Grundlagen fur eine Parallelisierung von Mozart und Raffael legte Im Lauf des 19 Jahrhunderts wurde es zum Topos Mozart als Raffael der Musik zu bezeichnen als einen naiv komponierenden heiteren Gotterliebling der alles veredelte was er anfasste 28 In dieser Tradition erschien das Requiem geradezu als Passion Mozarts ebenfalls eine Verklammerung der mythisch aufgeladenen Biografie mit dem Werk Der Weg zur Staatskomposition Bearbeiten Zugleich etablierte sich das Werk fruh als ein Musterbeispiel fur das Erhabene in der Musik So schatzte Johann Adam Hiller Leiter der Musikubenden Gesellschaft am Leipziger Gewandhaus und Thomaskantor auf den die oben erwahnte Auffuhrung vom 20 April 1796 zuruckgeht das Werk sehr hoch ein nach Grubers Urteil deshalb weil es dem pathetischen Musikgeschmack am ehesten entsprach 29 Er uberschrieb seine Kopie der Partitur mit opus summum viri summi hochstes Werk des hochsten Mannes Vor allem aber unterlegte er einen deutschen Text und schuf so eine wichtige Voraussetzung dafur das Werk von der kirchlichen in die sakulare Umgebung den Konzertsaal zu ubertragen Da Hiller bei seinen Auffuhrungen etwa von Handels Messiah dazu neigte die Chore sehr stark zu besetzen und damit einen Eindruck des Monumentalen zu schaffen durfte dies auch fur die Requiem Auffuhrung zutreffen In der Folge wurde das Requiem bereits fruh im 19 Jahrhundert im deutschsprachigen Raum und bald auch daruber hinaus zu einer formlichen Staatskomposition 30 1800 wurde es in Berlin von der Singakademie bei der Totenfeier fur ihren Stifter Carl Friedrich Christian Fasch aufgefuhrt der dabei anwesende Jean Paul ruhmte in einem Brief an Johann Gottfried Herder den Gegensatz zwischen Mozartischen Donnerwolken und Nachtigallengesang 31 1803 erklang es bei der prunkvollen Totenfeier fur Friedrich Gottlieb Klopstock 1808 1810 bei den jahrlichen Gedenkfeiern auf Schloss Ludwigslust fur die verstorbene Herzogin Luise Charlotte zu Mecklenburg 1812 in Wien bei der Enthullung eines Denkmals fur Heinrich Joseph von Collin und in Berlin bei der Totenfeier fur die preussische Koniginwitwe in Frankreich und Neapel bei der Totenfeier fur einen franzosischen General 30 und spater bei den offiziellen Totenfeiern fur Ludwig van Beethoven Frederic Chopin und viele andere Musiker Romantische Kritik E T A Hoffmanns wegweisende Besprechung Bearbeiten Die Fruhromantiker schatzten Mozarts Profanmusik grossenteils sehr und gaben ihr Zuge einer Kunstreligion Das galt jedoch im Allgemeinen gerade nicht fur seine Kirchenmusik die im Zuge der romantischen Palestrina Verehrung ebenso kritisiert wurde wie die Messen Joseph Haydns Die klassische Kirchenmusik galt als zu weltlich opernhaft und virtuos sie verdecke somit die religiose Botschaft Ludwig Tieck etwa lasst in einem Dialog im Phantasus eine Figur rasonieren die Musik sei die religioseste der Kunste und konne nicht pathetisch sein und auf ihre Starke und Kraft pochen oder sich in Verzweiflung austoben wollen Das wird in der Folge direkt auf Mozart und das Requiem bezogen Ich musste ohne Gefuhl sein wenn ich den wundersamen reichen und tiefen Geist dieses Kunstlers nicht ehren und lieben sollte wenn ich mich nicht von seinen Werken hingerissen fuhlte Nur muss man mich kein Requiem von ihm wollen horen lassen oder mich zu uberzeugen suchen dass er so wie die meisten Neueren wirklich eine geistliche Musik habe setzen konnen 32 Kritik dieses Typs spielte in der Romantik und spater im Cacilianismus eine grosse Rolle doch gerade in der bedeutendsten romantischen Besprechung wird das Requiem von dieser Kritik ausgenommen namlich in dem von E T A Hoffmann in der Allgemeinen musikalischen Zeitung von 1814 veroffentlichten Aufsatz Alte und neue Kirchenmusik 33 Hoffmann kritisierte hier vernichtend die ekle Susslichkeit der neueren Kirchenmusik und nahm davon auch die Messen Haydns und Mozarts nicht aus die ohnehin Auftragswerke gewesen seien Mozart habe indessen in einem einzigen Kirchenwerke sein Inneres aufgeschlossen und wer wird nicht von der gluhendsten Andacht von der heiligsten Verzuckung ergriffen die daraus hervorstrahlt Sein Requiem ist wol das Hochste was die neueste Zeit fur den kirchlichen Cultus aufzuweisen hat Die musikalische Begrundung ist bemerkenswert Mozart verzichte auf die bunten krausen Figuren die sonst so haufig als Verzierungen verwendet wurden wie aufgeklebte knisternde Goldflitter und konzentriere die neuen instrumentatorischen Moglichkeiten der Wiener Klassik ganz auf die Verherrlichung des echtkirchlichen Gefuhls Bezeichnenderweise kritisiert Hoffmann allein das Tuba mirum die einzige Stelle die solistischen Glanz ermoglicht ja verlangt als gar zu oratorienartig Er fugt eine Bemerkung an die sich kritisch auf die fruhe sakulare und monumentalisierende Auffuhrungspraxis bezieht Das Requiem im Concertsaal aufgefuhrt ist nicht dieselbe Musik die Erscheinung eines Heiligen auf dem Ball Hoffmanns Text war in der Rezeptionsgeschichte sehr wirkungsmachtig und wurde immer wieder direkt oder indirekt zitiert Noch bei Alfred Einstein findet sich die Bemerkung der Soloposaunist im Tuba mirum mache den Eindruck sich produzieren zu wollen statt die Schrecken des Jungsten Gerichts anzukundigen und dies sei die problematischste Stelle des Requiems in Mozarts eigenem Notentext 34 Und noch Nikolaus Harnoncourt halt Mozarts Requiem fur Mozarts einziges Werk mit autobiographischem Bezug 35 Zwischen Gedenktagsmusik und himmlischer Gegenwelt Bearbeiten Dies anderte jedoch nichts daran dass das Requiem weiterhin besonders haufig als reprasentative monumental pathetische Trauer und Gedenktagsmusik aufgefuhrt wurde so bei der Totenfeier fur Napoleon anlasslich der Uberfuhrung seiner Leiche in den Invalidendom und bei der Feier zum 100 Todestag Mozarts im Salzburger Dom Dies galt spater auch fur die junge Sowjetunion So wurde es am 1 Mai 1918 fur die Gefallenen der Revolution im Petersburger Winterpalast aufgefuhrt kurz danach zum 100 Geburtstag von Karl Marx und zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution 36 Eine bemerkenswerte Kuriositat ist die Pariser Auffuhrung des Don Giovanni 1834 in der das als gar zu profan empfundene und deshalb haufig fortgelassene Schluss Sextett nach der Hollenfahrt des Protagonisten durch Satze aus dem Requiem ersetzt wurde 37 Selbst zu Zeiten als die Opern Mozarts an den europaischen Opernhausern immer seltener wurden ab ca 1870 wurde nach wie vor haufig das Requiem gegeben eben bei entsprechenden Anlassen 38 Freilich wuchs die Kritik an diesen Ritualen George Bernard Shaw ein grosser Verehrer Mozarts spottelte uber den Geist frommer Schwermut der sich in der Werkwahl bei solchen Feiern abbilde Und 1915 schrieb Karl Kraus sein Gedicht Beim Anblick eines sonderbaren Plakats das titelgebende Plakat kundigt eine Requiem Auffuhrung zu wohltatigen Zwecken an doch das lyrische Ich sieht uberall nur Morser selbst in der Darstellung eines Kirchenfensters auf dem Plakat Kraus stellt die himmlische Musik Mozarts der Propaganda gegenuber die mit ihr getrieben werde Mozarts Requiem kontrastiert er mit dem Requiem Europas dem Ersten Weltkrieg 39 Ein abschreckendes Beispiel der von Kraus kritisierten staatlichen Vereinnahmung des Mozart Requiems stellt eine Schallplattenaufnahme von 1941 mit Bruno Kittel und den Berliner Philharmonikern zum 150 Todestag Mozarts dar 40 Hier wurde im Text jeglicher Hinweis auf die judischen Wurzeln des Christentums entfernt So hiess es etwa Te decet hymnus Deus in coelis statt Deus in Sion also Gott im Himmel statt Gott in Zion und hic in terra hier auf Erden statt in Jerusalem Quam olim Abrahae promisisti wie Du einst Abraham versprochen hast wurde zu Quam olim homini promisisti wie du einst dem Menschen versprochen hast Theologen wie Karl Barth und Hans Kung wiederum meinten nach dem Zweiten Weltkrieg in Mozarts Werk Spuren der Transzendenz und einen besonderen direkten Zugang des lieben Gottes zu diesem Menschen feststellen zu konnen 41 Neubewertungen Bearbeiten In den 1970er Jahren setzte eine Neubewertung des Werkes ein die vor allem aus zwei Quellen gespeist wurde Erstens hatte es im Zuge der Arbeiten an der Neuen Mozart Ausgabe eine verstarkte philologische Arbeit an den vorhandenen Quellen gegeben Sussmayrs Instrumentation und Erganzungen die von Beginn an Kritik auf sich gezogen hatten wurden eingehend betrachtet und analysiert und mit Eyblers Vorarbeit verglichen Durch Papier und Handschriftenuntersuchungen und neue Skizzenfunde konnte der Entstehungskontext des Werkes erheblich genauer ausgeleuchtet werden In diesem Zusammenhang entstand eine Serie von Neueinrichtungen des Werks die durchweg versuchten die neuen Kenntnisse sowohl uber das Werk als auch uber den historischen Kontext auszuwerten Zum anderen begann die Historische Auffuhrungspraxis auch auf die Rezeption des Mozart Requiems Einfluss zu nehmen Es wurde Kritik an den bekannten reprasentativen Schallplattenaufnahmen etwa von Bruno Walter erste Gesamtaufnahme des Requiems 1937 Karl Bohm oder Herbert von Karajan laut Man nahm die barocken und archaischen Elemente des Werkes ernster als zuvor experimentierte mit Knabenstimmen historischen Instrumenten kleinen Besetzungen flotteren Tempi und starker dem Barock angenaherter Artikulation und Phrasierung Stichwort Klangrede In den Aufnahmen von John Eliot Gardiner mit den English Baroque Soloists 1986 Nikolaus Harnoncourt mit seinem Concentus Musicus Wien oder Christoph Spering 2002 klang das Requiem weniger opulent dafur durchhorbarer transparenter zum Teil auch strenger Auch das Fragmentarische des Werks wurde starker betont So sind auf Sperings Einspielung sogar Tracks mit den reinen Vokal und Generalbassstimmen aus Sequenz und Offertorium enthalten wie sie in Mozarts Handschrift vorliegen Und 1995 liess der Dirigent Bernhard Klee bei einer Konzerttournee anlasslich des 50 Jahrestags des Atombombenabwurfs auf Hiroshima den Lacrimosa Satz nach dem achten Takt abbrechen um gleich darauf Luigi Nonos Oratorium Canti di vita e d amore Sul ponte di Hiroshima anzufugen Neuere Aufnahmen benutzen oft die revidierte Fassung von Beyer s u Abschnitt Neufassungen in den letzten Jahren wird zunehmend auch die Levin Fassung musiziert Aufnahmen der radikaleren Neufassungen Maunder Druce konnten sich bislang nicht durchsetzen Allgegenwartige Vermarktung Bearbeiten Heutzutage erfreut sich das Werk nachvollziehbar anhand unzahliger Auffuhrungen und diverser CD Angebote im Niedrigpreis Sektor allgemeiner Popularitat die durch die allgegenwartige Vermarktung des Mozartschen Werks noch gesteigert wurde Es gibt verjazzte Versionen und Auffuhrungen die durch Ballett und Tanz angereichert werden Auch an der vielfaltigen Verwendung in der Popularkultur lasst sich die ungebrochene Beliebtheit des Werkes festmachen Requiem Satze wurden bereits 1968 in der Filmmusik zu Teorema Geometrie der Liebe von Pier Paolo Pasolini benutzt spater bei Eyes Wide Shut The Big Lebowski Der Konig der Lowen X Men 2 Die Unglaublichen The Incredibles Elizabeth Revolver Watchmen und naturlich in Amadeus In der aktuellen Musik findet es Verwendung vor allem bei Metalbands Symphony X Children of Bodom Moonspell aber auch im Werk anderer Kunstler Ludacris Tarja Turunen Sweetbox Trans Siberian Orchestra Evanescence Julian Rosefeldt Selbst in die Welt der Videospiele hat es Einzug gehalten es ist eines der Hauptthemen in Onimusha 3 Demon Siege und kommt im Trailer zu Command amp Conquer 2 zum Einsatz In all diesen Bereichen geniessen insbesondere das Dies irae und das Lacrimosa grosse Beliebtheit Produktive Rezeption Bearbeiten Die posthume Beruhmtheit und Popularitat des Requiems hatte Folgen Keiner der nachfolgenden Komponisten kam mehr an diesem Werk vorbei es hat die Gattungsgeschichte wesentlich gepragt Die Requien von Joseph Eybler Anton Reicha Sigismund von Neukomm und auch ein fruhes Requiem von Anton Bruckner beziehen sich teils bis in motivische Einzelheiten auf Mozarts Modell Fur spatere Requiem Vertonungen blieb vor allem der Schritt verbindlich den das Mozart Requiem freilich erst nach Mozarts Tod aus der Kirche in den Konzertsaal getan hatte Doch verzichteten sie im Allgemeinen auf direkte Bezuge zu Mozarts Werk und bemuhten sich eher um Absetzung vom gattungsgeschichtlichen Vorbild So ging Hector Berlioz in seiner Grande Messe des Morts eher auf die franzosische Tradition von Francois Joseph Gossec zuruck mit sehr grosser Besetzung und raumlich verteilten Instrumentengruppen Giuseppe Verdi der mit seiner Messa da Requiem eine ebenfalls sehr erfolgreiche Vertonung des Requiem Texts geschaffen hat benutzte beispielsweise die punktierte fallende Linie aus Mozarts Rex tremendae majestatis in modifizierter Form ubertrug sie aber dem Chorbass und liess sie fortissimo in die bange Frage nach dem Jungsten Gericht hineinsturzen Auch die weitere Entwicklung des Satzes mit ihrer dramatischen Aufgipfelung verlauft ganz anders als bei Mozart Ein Zeugnis der Wirkung des Requiems in der bildenden Kunst ist der 1991 2000 entstandene Bilderzyklus des zeitgenossischen Malers Thomas Grochowiak Er nimmt jeweils einen Satz des Werkes als Ausgangspunkt fur eine Farbkomposition 42 Neufassungen BearbeitenHistorische Bearbeitungen Bearbeiten nbsp Sigismund von Neukomm der 1821 das Requiem mit einem weiteren Satz liturgisch vervollstandigteBereits kurze Zeit nach der Erstveroffentlichung gab es Versuche die tradierte Fassung von Mozarts Requiem zu erganzen So erganzte der Salzburger Komponist Sigismund von Neukomm der 1816 nach Rio de Janeiro ausgewandert war das Werk fur eine Auffuhrung in Brasilien um das Responsorium Libera me Domine Neukomms liturgisch begrundete Vervollstandigung des Requiems von der zwei Niederschriften erhalten sind wurde erst im ausgehenden 20 Jahrhundert wiederentdeckt Ulrich Konrad fand zwei Niederschriften eine in der Akademischen Musikbibliothek Stockholm eine andere in der Franzosischen Nationalbibliothek Seine fur den Druck aufgearbeitete Version wurde 1996 aufgefuhrt und vom Verlag Breitkopf amp Hartel publiziert sowie 1999 fur eine Radiosendung und CD Ausgabe aufgezeichnet In Unkenntnis des Fundes und der Erstausgabe kam Jean Claude Malgoire im November 2005 mit einer vermeintlichen Ersteinspielung der Neukomm Fassung auf CD heraus 43 Lange Zeit blieb danach die Sussmayr Fassung des Werks die einzig aufgefuhrte obwohl immer wieder deutliche Kritik an Sussmayrs Instrumentation und vor allem den von ihm neu geschriebenen Satzen aufkam Ein erster Versuch eine Alternative zu schaffen kam 1923 von Gerhard von Keussler In seinem Artikel Mozart ohne Sussmayr 44 schlug er vor Sussmayrs Neukompositionen des Sanctus Benedictus und Agnus Dei durch Satze aus anderen Messen Mozarts zu ersetzen Diesem Vorschlag scheint aber kaum jemand gefolgt zu sein Fur eine Auffuhrung unter Eduard van Beinum 1941 zum 150 Todestag Mozarts verfasste der damalige stellvertretende kunstlerische Direktor des Amsterdamer Concertgebouw Orchester Marius Flothuis eine revidierte Fassung von Sussmayrs Version Flothuis speckte die Orchesterbesetzung ein wenig ab insbesondere verzichtete er auf die Trompeten in Sanctus und Benedictus und weitgehend auch auf die Posaunenunterstutzung fur die Singstimmen und schob im Benedictus zwei modulierende Takte ein um den Tonartwechsel bei der Wiederholung der Osanna Fuge zu vermeiden Kurz vor Flothuis Tod 2001 wurde diese Fassung erstmals auf Tontrager aufgenommen von Jos van Veldhoven mit Orchester und Chor der Nederlandse Bachvereniging Requiem but no peace Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Diskussion um Sussmayrs Erganzungen nicht mehr zur Ruhe wie Friedrich Blumes einflussreicher Artikel Requiem but no peace 1961 schon im Titel eindrucksvoll zeigt Vor allem die Instrumentation Sussmayrs stand im Mittelpunkt der Kritik Erste Versuche stammen von Wilhelm Fischer Ernst Hess und Karl Marguerre In einem im Mozart Jahrbuch von 1959 veroffentlichten Artikel 45 analysierte Hess akribisch die Schwachen der Sussmayrschen Version und schlug in zahlreichen Notenbeispielen konkrete Anderungen und Verbesserungen vor Mehrere dieser Vorschlage flossen in die spateren Neufassungen von Franz Beyer Richard Maunder und Robert Levin ein Eine in Hess Werkverzeichnis 46 aufgefuhrte Erganzung und Neuinstrumentierung ist derzeit nicht auffindbar Marguerre der 1962 63 einen Aufsatz uber Sussmayrs Passagen im Requiem veroffentlicht hatte erarbeitete in den 1960er Jahren eine Fassung die er vielfach mit dem Chor und Orchester der Technischen Hochschule Darmstadt auffuhrte Seine Enkelin Dorothee Heath bearbeitete diese Fassung nach seinem Tod und gab sie im Druck heraus Offentlich wurde sie am 26 November 2016 in Munster aufgefuhrt Marguerres Version erweiterte insbesondere die von Sussmayr angegebene Instrumentation um hohe Holzblaser Oboe Klarinette Flote und griff an einzelnen Stellen auch in Sussmayrs Notentext ein wo er dessen Satz als ungeschickt betrachtete 47 48 1971 legte Franz Beyer eine komplette Neufassung des Requiems vor die er fur die zweite Auflage 1979 noch einmal revidierte Er griff vor allem in Sussmayrs Instrumentenstimmen ein und beseitigte Ungeschicklichkeiten im Satz etwa unbeabsichtigte Quintparallelen Etwas weiter gingen seine Anderungen in den ganz von Sussmayr stammenden Partien so veranderte er die Choreinsatze im hinteren Teil des Lacrimosa Beyers behutsame Revision etablierte sich neben der traditionellen Sussmayr Fassung in der Auffuhrungspraxis und wurde u a von Nikolaus Harnoncourt Leonard Bernstein und Neville Marriner aufgenommen Der Musikwissenschaftler und Mozart Forscher Hans Josef Irmen hingegen griff auf Keusslers Idee zuruck Mozart mit Mozart zu vervollstandigen Unter anderem ersetzte er das Sanctus und Benedictus durch den Chor Gottheit uber alles machtig aus Mozarts Thamos Musik dem er den liturgischen Sanctus Text unterlegte Um eine Amen Fuge zu gewinnen fugte er die Chorfuge Laudate pueri aus Mozarts Vesperae solennes de Confessore ein Irmens Fassung wurde 1978 unter anderem in Dusseldorf und Antwerpen aufgefuhrt und erschien im selben Jahr im Partiturdruck 49 Da der Prisca Verlag der Eigenverlag des Autors allerdings nach dem Tod Irmens 2007 liquidiert wurde ist diese Fassung nicht mehr erhaltlich Eine radikale Neufassung legte Richard Maunder vor Diese wurde 1983 von Christopher Hogwood mit der Academy of Ancient Music eingespielt und erschien 1988 im Partiturdruck Maunder verwarf Sussmayrs Sanctus und Benedictus komplett und schloss sie aus dem Werk aus nur das Agnus Dei erschien ihm aufgrund eingehender Vergleiche mit anderen Kirchenwerken Mozarts akzeptabel Ferner komponierte er fur den Abschluss des Lacrimosa eine Amen Fuge fur die er Mozarts Skizzenblatt sowie eine Fuge fur Orgelwalze von Mozart KV 608 als Ausgangspunkt nutzte Auch in Sussmayrs Instrumentation griff er massiv ein Drei weitere Vervollstandigungsversuche entstanden aus Anlass des 200 Todestags Mozarts 1991 H C Robbins Landon schuf eine Neufassung fur die Auffuhrung Georg Soltis mit den Wiener Philharmonikern und dem Chor der Wiener Staatsoper im Stephansdom am 5 Dezember 1991 und publizierte die Partitur 1992 Landon verzichtete auf Neukompositionen orientierte sich aber in der Instrumentation erheblich starker als die bisherigen Bearbeiter an Joseph Eyblers Arbeit Die Vervollstandigung von Duncan Druce hingegen griff tiefer in die Substanz des Werks ein Druce ging es wie Maunder um eine weitgehende Tilgung der Beitrage Sussmayrs doch ersetzte er sie in viel hoherem Masse durch Neukompositionen Dabei strebte er an sich weniger in Mozart als vielmehr in einen fahigen Komponisten des 18 Jahrhunderts hineinzuversetzen der Mozarts Stil nahegestanden und sein Handwerkszeug recht gut gekannt hatte 50 So komponierte Druce ebenfalls eine Amen Fuge weit umfangreicher als die von Maunder dazu kam eine weitgehende Neukomposition des Benedictus und eine instrumentale Einleitung der Communio Druces Fassung entstand auf einen Auftrag des Yorkshire Bach Choir hin sie wurde 1991 von Roger Norrington mit den London Classical Players und dem Schutz Choir of London eingespielt Die Partitur erschien 1993 Robert D Levins Fassung schliesslich wurde 1991 von Helmuth Rilling dem Bach Collegium Stuttgart und der Gachinger Kantorei beim Europaischen Musikfest in Stuttgart uraufgefuhrt die Partitur wurde 1994 veroffentlicht Levin ging wieder ahnlich wie Beyer auf Sussmayrs Fassung zuruck und strebte eine musikalisch stimmigere Gestaltung von Sussmayrs Satz an Dabei griff er auflockernd in die Instrumentation ein und hob so den vierstimmigen Vokalsatz klarer heraus Die von Sussmayr allein stammenden Satze veranderte er aber deutlich starker als Beyer Eine neukomponierte Amen Fuge eine verlangerte Ausarbeitung der Osanna Fuge und eine Aufhellung des Klangbilds im Sanctus durch Einsatz von Klarinetten sind Beispiele dafur 1996 legte der Zurcher Organist Emil Bachtold 1916 1998 eine Fassung vor in der er ausschliesslich Mozarts Fragment bearbeitete 51 und auf die Sussmayr schen Kompositionen Sanctus Bendictus und Agnus Dei verzichtete Das instrumentierte Lacrimosa Fragment liess Bachtold nach den von Mozart stammenden acht Takten abbrechen Das Werk endet mit dem Hostias aus dem Offertorium Bachtold war beeinflusst und angeregt durch seine Zusammenarbeit mit Ernst Hess 52 Die Urauffuhrung erfolgte am 20 Januar 1996 in der reformierten Kirche Bulach durch den Singkreis Zurcher Unterland den Chor der Kantonsschule Zurcher Unterland und das Symphonische Orchester Zurich unter der Leitung von Hans Egli Die Partitur ist nicht publiziert Nun stand eine ganze Serie von recht unterschiedlichen Neubearbeitungen zur Auswahl Obwohl beispielsweise alle drei Amen Fugen auf Mozarts Skizze zuruckgingen fielen sie doch sehr verschieden aus wie Ulrich Konrad anmerkt 53 Dirigenten hatten nun auch die Moglichkeit sich ihr eigenes Requiem zu mischen Claudio Abbado beispielsweise grundete seine Auffuhrung mit den Berliner Philharmonikern auf die Sussmayr Fassung folgte aber teilweise den Korrekturen Beyers teilweise den Anderungen Levins 54 Am meisten genutzt werden die tradierte Sussmayr Fassung und die Bearbeitungen Beyers und Levins Im 250 Geburtsjahr Mozarts 2006 entstand wiederum eine Neufassung diesmal von Clemens Kemme Sie wurde am 17 Oktober 2006 unter Frans Bruggen in Warschau uraufgefuhrt 55 Eine weitere Neufassung legte Benjamin Gunnar Cohrs 2013 vor Urauffuhrung unter seiner Leitung am 20 September 2013 in Bremen und 21 September 2013 in Dortmund Cohrs behielt mit geringfugigen Modifikationen diejenigen Passagen Sussmayrs bei die seiner Ansicht nach auf Skizzen Mozarts zuruckgehen neu komponierte er den Schluss des Lacrymosa die Fortsetzungen des Sanctus des Benedictus und des Agnus dei die Amen Fuge ausgehend von Mozarts Skizzenblatt und die Osanna Fuge Die Instrumentierung fasste er auf der Grundlage von Eyblers Manuskript neu Schliesslich erganzte Cohrs einen alternativen Schluss mit einer erweiterten plagalen Kadenz in D Dur 2016 veroffentlichte Pierre Henri Dutron eine Neufassung des Requiem auf Basis von Sussmayrs Erganzung 56 Es gibt eine Einspielung mit Rene Jacobs und dem Freiburger Barockorchester Michael Ostrzyga erarbeitete den aktuell jungsten ambitionierten Erganzungsversuch fur den er Eyblers und Sussmayrs Manuskripte neu auswertete aber auch das historische Umfeld sorgfaltig berucksichtigte 2017 wurde diese Fassung an der Harvard University erstmals aufgefuhrt 57 Beim Rheingau Musik Festival 2019 wurde sie vom Chorwerk Ruhr und von Concerto Koln unter Leitung von Florian Helgath prasentiert 58 und anschliessend auf CD aufgenommen Zum Erstdruck der Partitur legte Ostrzyga eine umfangreiche Darlegung der Kriterien seiner Vervollstandigung vor Literatur BearbeitenUrsula Adamski Stormer Requiem aeternam Tod und Trauer im 19 Jahrhundert im Spiegel einer musikalischen Gattung ISBN 3 631 43666 1 Ulrich Konrad Requiem aber keine Ruhe Mozarts Requiem Geschichte und Erganzungsversuche In Acta Mozartiana 41 1994 S 65 78 Martin Geck Mozart Eine Biographie Rowohlt Hamburg 2005 ISBN 3 498 02492 2 Gernot Gruber Mozart und die Nachwelt Residenz Salzburg Wien 1985 ISBN 3 7017 0397 3 Wolfgang Hildesheimer Mozart Neuauflage Insel TB 2005 ISBN 3 458 34826 3 Thomas Hochradner Gunther Massenkeil Hrsg Mozarts Kirchenmusik Lieder und Chormusik Das Handbuch Laaber Verlag Laaber 2006 ISBN 3 89007 464 2 Matthias Korten Mozarts Requiem KV 626 Ein Fragment wird erganzt Peter Lang Frankfurt 1999 ISBN 3 631 35825 3 Richard Maunder Mozart s Requiem On preparing a new edition Clarendon Oxford 1988 ISBN 0 19 316413 2 Hartmut Schick Das Requiem d Moll KV 626 In Silke Leopold Hrsg Mozart Handbuch Barenreiter Kassel 2005 S 240 247 ISBN 3 7618 2021 6 Thomas Schipperges Mozart Requiem d moll KV 626 In Silke Leopold Ullrich Scheideler Hrsg Oratorienfuhrer Metzler Stuttgart 2000 ISBN 3 476 00977 7 S 493 496 Christoph Wolff Mozarts Requiem Geschichte Musik Dokumente Mit Studienpartitur Barenreiter Kassel 1991 4 korr Auflage 2003 ISBN 3 7618 1242 6 Hans Josef Irmen Mozarts Vorstellungen vom Tod In Gunter Brosche Bearb Requiem Katalog zur Ausstellung der Musiksammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek 1991 Graz 1991 E T A Hoffmann Alte und neue Kirchenmusik In Allgemeine musikalische Zeitung Jg 16 1814 Nr 35 31 August Sp 577 584 Nr 36 7 September Sp 594 603 Nr 37 14 September Sp 611 619 Digitalisat Gottfried Weber Ueber die Echtheit des Mozartschen Requiem und Weitere Nachrichten uber die Echtheit des Mozartschen Requiem In Cacilia 1826 Band 3 Heft 11 S 205 229 und Band 4 Heft 16 S 257ff Umfangreiche polemische Beitrage in der von ihm herausgegebenen Musikzeitschrift Noten BearbeitenMozart Gunter Brosche Requiem KV 626 Vollstandige Faksimile Ausgabe im Originalformat der Originalhandschrift in zwei Teilen nach den Musikalischen Handschriften 17 561 der Musiksammlung der osterreichischen Nationalbibliothek Akademische Druck u Verlagsanstalt 1990 ISBN 3 201 01508 3 Neue Mozart Ausgabe Serie I 1 Abt 2 1 Requiem Fragment hrsg von Leopold Nowak 1965 im Anhang die Skizze zur Amen Fuge Partitur und kritischer Bericht in der Neuen Mozart Ausgabe Neue Mozart Ausgabe Serie I 1 Abt 2 2 Requiem Erganzungen hrsg von Leopold Nowak 1965 enthalt sowohl Eyblers als auch Sussmayrs Arbeit Partitur in der Neuen Mozart Ausgabe Mozart Requiem fur vier Solostimmen Chor und Orchester KV 626 Urtext des Fragments erganzt von Franz Beyer Partitur Edition Kunzelmann Adliswil 1979 uberarbeitet 2006 Mozart Requiem K 626 uberarbeitet und hrsg von Richard Maunder Oxford University Press 1988 Mozart Requiem Mozarts Fragment mit den Erganzungen von Joseph von Eybler und Franz Xaver Sussmayr vervollstandigt und hrsg von H C Robbins Landon Wiesbaden Breitkopf amp Hartel 1992 Mozart Requiem K 626 Completed by Duncan Druce London Novello 1993 Mozart Requiem d Moll KV 626 erganzt von Robert D Levin Neuhausen und Stuttgart Hanssler und Carus Verlag 1994 Mozart Requiem d Moll KV 626 neu vervollstandigt und herausgegeben von Benjamin Gunnar Cohrs Studienpartitur mit Kommentar Musikproduktion Hoflich Munchen 2013 Auffuhrungsmaterial BGC Manuscript Edition Bremen 2013 Mozart Requiem vervollstandigt und herausgegeben von Michael Ostrzyga Kassel u a Barenreiter Verlag 2022 Sigismund von Neukomm Libera me Domine d Moll fur Chor Orchester und Orgel NV 186 Liturgische Komplettierung von Mozarts Requiem KV 626 herausgegeben von Ulrich Konrad Wiesbaden Breitkopf amp Hartel 1999 Requiem Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Requiem Mozart Texte Bearbeiten Ulrich Konrad Requiem aber keine Ruhe Mozarts Requiem Geschichte und Erganzungsversuche Umfangreiche Darstellung des Musikwissenschaftlers Nikolaus Harnoncourt Gedanken und Eindrucke zum Requiem Mozarts einziges Werk mit autobiografischem Bezug Matthias Korten Instruktive Gegenuberstellung der diversen NeufassungenHorbeispiele Bearbeiten Requiem MIDI MP3 Format mit Ubungsdateien fur Choristen Requiem in der Fassung von Robert D Levin Sinfonieorchester und Chor des Spanischen TV Live Konzert Einzelnachweise Bearbeiten Wolff 2003 S 41 Pressburger Zeitung 22 Mai 1791 zitiert nach Wolff 2003 S 120 Wolfgang Amadeus Mozart der bei der Salzburger Urauffuhrung im Orchester mitwirkte war von dem Werk beeindruckt und nahm es sich spater wie einige offenkundige Anklange zeigen fur sein eigenes Requiem zum Vorbild Angela Pachovsky Missa pro defuncto archiepiscopo Sigismundo c Moll Schrattenbach Requiem In Silke Leopold Ullrich Scheideler Hrsg Oratorienfuhrer Barenreiter Kassel 2000 S 331 Korten 1999 S 104 Vgl den Kritischen Bericht der Neuen Mozart Ausgabe wo eher ein unbekannter Autor vermutet wird Michael Lorenz Freystadtler s Supposed Copying in the Autograph of K 626 A Case of Mistaken Identity paper read at the MSA conference Mozart s Choral Music Composition Contexts Performance Bloomington 2006 vgl dazu auch den kritischen Bericht der Neuen Mozart Ausgabe Peter Jost Instrumentation Geschichte und Wandel des Orchesterklangs Barenreiter Kassel ISBN 3 7618 1719 3 S 77 So beschreibt z B Johann Mattheson in Das neueroffnete Orchestre im Jahr 1713 die Charakteristik von d Moll als etwas devotes ruhiges dabey auch etwas grosses angenehmes und zufriedenes dannenhero derselbe Tohn in Kirchensachen die Andacht in communi vita aber die Gemuths Ruhe zu befordern capable sey zitiert nach Hans Heinrich Eggebrecht Bachs Kunst der Fuge Erscheinung und Deutung Piper Schott Munchen 1984 3 Aufl 1988 S 43 und 44 Gerhard Bellosa Die Sprache der Musik Books on Demand GmbH 2001 S 14 ff Erklarung Einzelne Buchstaben kennzeichnen die Tonart klein geschrieben steht fur Moll und gross geschrieben fur Dur Hans Joachim Marx Wolfgang Sandberger Gottinger Handel Beitrage Band 12 Vandenhoeck amp Ruprecht 2008 S 24 u 25 Hans Joachim Marx Wolfgang Sandberger Gottinger Handel Beitrage Band 12 Vandenhoeck amp Ruprecht 2008 S 25 Auf der Webseite des Bachchors Tubingen stellt Ingo Bredenbach die Themen des Messiah Chors und der Kyrie Fuge einander gegenuber mit einem instruktiven Notenbeispiel siehe bachchor tuebingen de nach unten scrollen Wolff 2003 S 84f vgl auch Volker Hagedorn Der Unvollendete Kunstlerlegende und Genie zwischen den Zeiten Vor 300 Jahren kam Friedemann Bach in Weimar zur Welt In Die Zeit Nr 47 2010 Gerhard Roth Der Plan S Fischer Frankfurt 1998 Wolff 2003 S 44 Anekdoten I Von Mozart In Salzburger Intelligenzblatt Intelligenzblatt von Salzburg Koniglich Baierisches Salzach Kreis Blatt Kaiserlich Koniglich Oesterreichisches Amts und Intelligenzblatt Kaiserl ich Konigl ich privilegirte Salzburger Zeitung K K priv Salzburger Amts Blatt Intelligenz Blatt zum Salzburger Amtsblatt Salzburger Landeszeitung Amts Blatt zur Salzburger Landeszeitung Salzburger Zeitung Amts Blatt zur Salzburger Zeitung 7 Janner 1792 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sza Vgl den Augenzeugenbericht von Anton Herzog Wahre und ausfuhrliche Geschichte des Requiem von W A Mozart Vom Entstehen desselben im Jahre 1791 bis zur gegenwartigen Zeit 1839 Zitiert nach Wolff S 130 137 Heinrich Philipp Bossler Musikalische Korrespondenz der Teutschen Filharmonischen Gesellschaft fur das Jahr 1791 Heinrich Philipp Bossler Speyer 28 Dezember 1791 S 411 Digitalisat Pranumeration auf Mozart s Requiem und ubrige grossre Werke in Partitur In Allgemeine musikalische Zeitung 11 September 1799 S 13 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aml Uber die Echtheit des Mozartschen Requiem In Cacilia eine Zeitschrift fur die musikalische Welt Caecilia eine Zeitschrift fur die musicalische musikalische Welt Jahrgang 1825 S 544 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung cae Die betreffenden Seiten mit Beethovens handschriftlichen Bemerkungen sind online zu sehen auf den Seiten des Digitalen Archivs im Beethoven Haus Bonn beethoven de Hans Georg Nageli Vorlesungen uber Musik mit Berucksichtigung eines Dilettanten Stuttgart Tubingen 1826 S 99 Hier zitiert nach Peter Ackermann Requiem KV 626 In Hochradner Massenkeil 2006 S 125 154 hier S 142 Vertheidigung der Echtheit des Mozartschen Requiems 1826 zit nach Wolff 2001 S 148 152 In Allgemeine musikalische Zeitung 1 1798 99 Sp 147 151 hier zitiert nach Konrad vgl klassik com Konrad klassik com siehe etwa Wolff 2001 S 9 Gruber 1985 S 170 171 vgl auch Harald Schutzeichel Martin Haselbock Mozarts Kirchenmusik Verlag der Katholischen Akademie der Erzdiozese Freiburg 1992 S 86 Gruber 1985 S 45 a b Gruber 1985 S 82 Brief an Herder vom 8 Oktober 1800 in Samtliche Werke Abt III Band 4 Berlin 1960 S 2 Ludwig Tieck Phantasus Erster Theil PDF 13 MB S 425f Alte und neue Kirchenmusik erschien im Jahrgang 16 1814 der Allgemeinen musikalischen Zeitung in drei Folgen Nr 35 31 August Sp 577 584 Nr 36 7 September Sp 594 603 Nr 37 14 September Sp 611 619 Die Zitate stammen aus der dritten Folge Digitalisat Alfred Einstein Mozart Sein Charakter sein Werk Neuauflage 2005 ursprunglich 1947 S 370 hiberniaschule de Gedanken und Eindrucke zum Requiem von Nikolaus Harnoncourt Memento vom 7 August 2011 im Internet Archive Karl Schlogel Petersburg Das Laboratorium der Moderne 1909 1921 Fischer Frankfurt 2009 S 449f Silke Leopold Mozarts Geist muss allein und rein in seinen Werken wehen Mozart in der musikalischen Praxis zu Beginn des 19 Jahrhunderts In dies Hrsg Mozart Handbuch Kassel 2005 S 28 33 hier S 29 Gruber 1985 S 220 Gruber 1985 S 217 218 und 253 James R Oestreich A Musical March Through an Eventful Era In The New York Times 12 Dezember 1999 nytimes com Karl Barth Wolfgang Amadeus Mozart Evangelischer Verlag 1956 S 16 sowie Hans Kung Spuren der Transzendenz Erfahrungen mit der Musik Mozarts Munchen 1991 Vgl Grochowiaks Internetseite speziell grochowiak com Erich Gelf Fundsache Ein vollendetes Mozart Requiem aus Brasilien von 1821 In Neue Chorszene 4 Jahrgang Juli 2007 S 13 21 In Deutsches Musikjahrbuch 1 Essen 1923 S 210 216 zitiert nach Matthias Korten Zur Auffuhrungs und Erganzungsgeschichte des Requiems In Hochradner Massenkeil 2006 S 445 481 Ernst Hess Zur Erganzung des Requiems von Mozart durch F X Sussmayr In Mozart Jahrbuch 1959 S 99 Ernst Hess Von Harry Graf Rudolf Klein Kurt Fischer Hundertvierundfunfzigstes Neujahrsblatt der Allgemeinen Musikgesellschaft Zurich Auf das Jahr 1970 Konzertchor singt Mozart Requiem in der Marguerre Fassung In Westfalische Nachrichten 23 November 2016 Online Vgl Daniel N Leeson Opus ultimum The Story of the Mozart Requiem Algora New York 2004 S 143f siehe auch Karl Marguerre Mozart und Sussmayr In Mozart Jahrbuch 1962 63 S 172 177 Dorothee Heath Zur Orchesterbesetzung in Mozarts Requiem abgerufen am 3 April 2018 mit Horbeispiel Dies Irae und weiteren auch in Gegenuberstellung zur Sussmayr Version im WDR Interview Hans Josef Irmen W A Mozart Requiem Versuch einer Neufassung Prisca Verlag Zulpich 1978 erschienen 1998 Druce im Beiheft zur Aufnahme mit Roger Norrington zitiert nach Korten in Hochradner Massenkeil 2006 S 466 Ubersetzung Wikipedia Originaltext trying not so much to put myself into Mozart s shoes as into those of a competent eighteenth century composer sympathetic as to his style and reasonably knowledgable as to his methods NZZ 16 Januar 1996 NZZ 22 Januar 1996 NZZ 16 Januar 1996 klassik com Korten in Hochradner Massenkeil 2006 S 481 Peter van der Lint Ik breng slechts vernis aan op Mozarts Requiem Trouw 17 Oktober 2006 Sussmayr Remade nur auf Franzosisch Partitur ist frei zuganglich Zoe Madonna Globe Mozart s Requiem is completed anew The Boston Globe In BostonGlobe com Abgerufen am 11 Juli 2020 Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d Moll Kloster Eberbach Abgerufen am 13 November 2020 Normdaten Werk GND 300110464 lobid OGND AKS VIAF 207913755 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Dezember 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Requiem Mozart amp oldid 234305445