www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Friedrich Christian Fasch 18 November 1736 in Zerbst 3 August 1800 in Berlin Sohn des Barock Komponisten Johann Friedrich Fasch war ein deutscher Musiker Komponist Musiklehrer und Chorleiter Carl Friedrich Christian Fasch Gemalde von Anton Graff nach 1790 Carl Friedrich Christian Fasch Stich von Carl Traugott Riedel 1769 nach 1832 nach Johann Gottfried SchadowMarmorbuste nach Faschs Totenmaske geschaffen von Johann Gottfried SchadowBleibenden Ruhm erlangte er durch die Grundung der Singe Academie zu Berlin 1791 die spater von seinem Theorieschuler Carl Friedrich Zelter ubernommen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tod und Grabstatte 3 Denkmal 4 Werke Auswahl 4 1 Noten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine erste musikalische Ausbildung erhielt Fasch bei seinem Vater der in Zerbst als Hofkapellmeister arbeitete und selbst Schuler von Johann Sebastian Bach gewesen war Mit 14 Jahren schickte ihn sein Vater nach Neustrelitz wo er das Violinspiel bei dem dortigen Konzertmeister Johann Christian Hertel erlernte Mit 15 Jahren wurde er Mitglied der Herzoglichen Kapelle Daneben war er auf Cembalo und Orgel ein hervorragender Begleiter Schon fruh begann Fasch kirchenmusikalische Werke zu schreiben die er jedoch immer wieder vernichtete weil sie vermutlich seinen Anspruchen nicht genugten 1756 kam er auf Empfehlung Franz Bendas Geiger in der Hofkapelle Friedrich II des Grossen an den preussischen Hof Neben Carl Philipp Emanuel Bach wurde er zum zweiten Hofcembalisten Eine seiner Aufgaben bestand darin den Konig bei seinen Flotenkonzerten zu begleiten die Gage betrug dafur 300 Reichstaler im Jahr Von 1774 bis 1776 war er Hofkapellmeister Obwohl Friedrich II nach dem Siebenjahrigen Krieg und dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 die Musik nahezu aufgegeben hatte musste Fasch alle vier Wochen von Berlin aus zum Hof nach Potsdam reisen da der Konig seine wiederkehrenden Entlassungsgesuche ablehnte In dieser Zeit widmete er sich vor allem dem Schreiben kunstvoller Kanons musiktheoretischen Arbeiten und seinen vielfaltigen wissenschaftlichen Studien Der Berliner Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt brachte ihm aus Italien ein Werk des fruhbarocken italienischen Komponisten Orazio Benevoli mit eine 16 stimmige Messe die Fasch faszinierte und in ihm den Wunsch erweckte ein ahnliches kunstvolles Werk zu schreiben was ihm auch gelang Bei dem Versuch einen geeigneten Chor zu finden hatte Fasch keinen Erfolg da weder die ihm zur Verfugung stehenden Schulchore noch die Hofsanger dem Werk gewachsen waren Daher begann er die Messe mit seinen Privatschulern einzustudieren Aus diesen Proben die ab 1790 in privatem Kreis stattfanden entwickelte sich die Singe Academie die am 24 Mai 1791 gegrundet wurde dem Tag als Fasch erstmals ein Probenbuch zu fuhren und die Zusammenkunft sich mit verbindlicherem Charakter hin zu einer institutionellen Struktur zu entwickeln begann Bereits im September desselben Jahres hatte der gemischte Chor seinen ersten offentlichen Auftritt in der Marienkirche mit einer Komposition zum 51 Psalm Miserere Mei Ende 1793 probte der Chor in der Koniglichen Akademie der Kunste Ab 1794 studierte Fasch regelmassig neben Eigenem Werke von Johann Sebastian Bach mit dem Chor ein Komponisten wie Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven der die Sing Akademie zu Berlin 1796 besuchte schrieben fur den Chor Im Verlauf der Jahre bis zu seinem Tod komponierte Fasch eine Reihe weiterer Chorwerke Die Sing Akademie zu Berlin selbst erlangte rasch Bekanntheit uber Berlin hinaus bei Faschs Tod im Jahr 1800 zahlte sie bereits 137 1 Mitglieder Tod und Grabstatte Bearbeiten nbsp Ehrengrab von Carl Friedrich Fasch auf dem Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirchengemeinde in Berlin Kreuzberg 2006 nbsp Postament auf dem Grabfeld mit Resten der gestohlenen Kunstmarmorbuste 2006 Carl Friedrich Fasch starb am 3 August 1800 im Alter von 63 Jahren in Berlin Dem Verstorbenen wurde eine Totenmaske abgenommen nach deren Vorbild Johann Gottfried Schadow spater eine Marmorbuste schuf Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor Bei dieser Gelegenheit kam Mozarts Requiem zum ersten Mal in Berlin zur Auffuhrung Das Erbbegrabnis an der zur Zossener Strasse hin gelegenen Friedhofsmauer zahlt zu den altesten erhaltenen Grabstatten des Friedhofs Die als Grabstein dienende breite Sandsteinstele tragt eine Inschriftentafel auf der aus Psalm 40 zitiert wird Ich harrete des Herrn und er neigete sich zu mir Und hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben zu loben unseren Gott Eine nach Schadows Marmorbuste abgeformte Kunstmarmorbuste Faschs die im rechten Teil des Grabfeldes aufgestellt war wurde im Januar 2005 von dem sie tragenden Postament abgebrochen und gestohlen Sie ist seither verschollen 2 3 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Carl Friedrich Fasch Grablage 111 EB 33 seit 1969 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde zuletzt im Jahr 2018 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 4 Denkmal Bearbeiten nbsp Replik der Fasch Buste von Fritz Schaper vor der ehemaligen SingakademieDas Denkmal fur Fasch vor der ehemaligen Singakademie in der heute das Maxim Gorki Theater residiert ist ein Werk des Bildhauers Fritz Schaper Die Buste gelangte nach 1945 uber den damaligen Direktor der Singakademie Georg Schumann in die Sammlung des Markischen Museums und wurde dort spater als unbekanntes Herrenbildnis von Schaper gefuhrt Dem Berliner Kunsthistoriker Jorg Kuhn gelang 1996 die Identifizierung der Buste anhand historischer Aufnahmen Diese Aufnahmen und die originale Buste dienten als Vorlage fur das 2011 aufgestellte Fasch Denkmal Werke Auswahl BearbeitenHerauszuheben aus seinen wenigen erhaltenen bzw uberlieferten Kompositionen fast alle Werke hatte er vor seinem Tod verbrennen lassen sind Motetten 16 stimmige Messe Miserere Mei 51 Psalm Requiem aeternam fur 8 stimmigen gemischten Chor Neuausgabe Berlin 2006 Selig sind die Toten fur 4 stimmigen gemischten Chor Neuausgabe Berlin 2006 Ariette pour le clavecin ou piano forte avec quatorze variations Neuausgabe Berlin 2006 Der wieder erkannte Joseph Oratorium Text Pietro Metastasio Urauffuhrung 1774 durch die Hofkapelle in der Sankt Hedwigs Kathedrale zu Berlin Psalmen 119 Harre auf Gott Kantate zum 2 Sonntag nach Epiphanias fur Altsolo 4 stimmigen gemischten Chor 2 Floten 2 Oboen 2 Horner 2 Fagotte Streichorchester und Generalbass Die mit Tranen saen Kantate zum 16 Sonntag nach Trinitatis fur Sopran Alt Tenor und Bass solo 4 stimmigen gemischten Chor Streichorchester und Generalbass Tripelkonzert fur Trompete Oboe d amore Solovioline Streichorchester und Cembalo Sinfonie F Dur September 1752 Autograph in Dresden Noten Bearbeiten Noten und Audiodateien von Carl Friedrich Christian Fasch im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Carl Friedrich Christian Fasch in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Literatur BearbeitenCarl Friedrich Zelter Carl Friedrich Christian Fasch J F Unger 1801 Biographie Carl von Winterfeld Ueber Karl Christian Friedrich Fasch s geistliche Gesangswerke Berlin 1839 16 Spalten PDF Hinrich Lichtenstein Zur Geschichte der Sing Akademie in Berlin Nebst einer Nachricht uber das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung und einem alphabetischen Verzeichniss aller Personen die ihr als Mitglieder angehort haben Verlag Trautwein Berlin 1843 Georg Schunemann Die Singakademie zu Berlin 1791 1941 Berlin 1941 Alfons Ott Fasch Karl Friedrich Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 27 f Digitalisat Katalog der Bildwerke 1780 1920 Stiftung Stadtmuseum Berlin bearbeitet von Jorg Kuhn Bernd Ernsting Wolfgang Gottschalk und Knut Brehm LETTER Schriften 14 Koln 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Friedrich Christian Fasch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Carl Friedrich Christian Fasch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carl Friedrich Christian Fasch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Internationale Fasch Gesellschaft e V Biografie von Carl Friedrich Christian Fasch auf Stadt Zerbst AnhaltEinzelnachweise Bearbeiten Hinrich Lichtenstein Zur Geschichte der Sing Akademie in Berlin Berlin 1843 XIV Diebstahle auf historischen Friedhofen Memento vom 19 Dezember 2009 im Internet Archive Stiftung historische Friedhofe Beute Kunst In Berliner Zeitung 8 April 2005 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand August 2021 PDF 2 3 MB S 18 Auf Webseite der Senatsverwaltung fur Umwelt Mobilitat Verbraucher und Klimaschutz Abgerufen am 25 Juli 2022 Vorlage zur Kenntnisnahme Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 369 kB Abgeordnetenhaus von Berlin Drucksache 18 1489 vom 21 November 2018 S 1 2 und Anlage 2 S 4 Abgerufen am 25 Juli 2022 Direktoren der Sing Akademie zu Berlin Carl Friedrich Christian Fasch 1791 1800 Carl Friedrich Zelter 1800 1832 Carl Friedrich Rungenhagen 1833 1851 Eduard Grell 1853 1876 Martin Blumner 1876 1900 Georg Schumann 1900 1950 Mathieu Lange 1950 1973 Hans Hilsdorf 1973 1999 Joshard Daus 2002 2006 Kai Uwe Jirka seit 2006 kunstlerischer Leiter Normdaten Person GND 119116510 lobid OGND AKS LCCN n84075853 VIAF 504149294225780521138 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fasch Carl Friedrich ChristianALTERNATIVNAMEN Fasch KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikerGEBURTSDATUM 18 November 1736GEBURTSORT ZerbstSTERBEDATUM 3 August 1800STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Christian Fasch amp oldid 239465836