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Franz Benda auch Frantisek Benda getauft 22 November 1709 in Benatek an der Iser 7 Marz 1786 bei Potsdam war ein bohmischer Violinist Komponist und Kapellmeister Franz BendaBenda Geburtshaus erbaut 1706 07 1 F L Eleonore Benda 1718 1758 erste Ehefrau BendasFranz Benda 1783 Radierung von Friedrich Wilhelm SkerlGedenktafel am Haus Karl Liebknecht Strasse 15 in Babelsberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Nachkommen 4 Ehrungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Benda war das alteste der sechs uberlebenden Kinder des Leinewebers Hans Georg Benda und seiner Frau Dorothea 1686 1762 Tochter des Dorfkantors Heinrich Brixi in Skalsko 2 Die ersten musikalischen Grundlagen erlernte er von seinem Vater der die Oboe die Schalmei und das Hackbrett beherrschte sowie vom Kantor Alexius in Neu Benatek der Organist Komponist und Sanger war In seiner fruhen Kindheit besuchte Benda eine Jesuitenschule in Prag ging jedoch im Alter von zehn Jahren nach Dresden wo er als Kapellknabe der Katholischen Hofkirche diente In dieser Zeit begann er das Violinen und Bratschenspiel zu erlernen Nachdem er mit 12 Jahren seinen Knabensopran verloren hatte ging er zuruck in seine bohmische Heimat Mit 14 begann er eigene Stucke zu komponieren Etwa im Alter von 18 kam Benda auf Geheiss von Graf Kleinau dessen Leibeigener er war unfreiwillig nach Wien wo er von 1726 bis 1730 als Kammerdiener angestellt war Den Lakaiendiensten entzog er sich indem er mit seinem Kollegen dem Geiger Georg Czarth 1730 nach Warschau fluchtete Dort wurde er kurz nach seiner Ankunft Mitglied der Kapelle des Starosten Suchaquewsky in welcher er bald vom ersten Violinisten zum Kapellmeister avancierte Wenig spater wechselte er als koniglicher Musicus an die polnische Kapelle des sachsischen Kurfursten und polnischen Konigs August II genannt der Starke nach Warschau Wahrscheinlich hier wurde er mit seinen spateren Kollegen dem Klavieristen und Komponisten Christoph Schaffrath sowie dem Komponisten und Flotisten Johann Joachim Quantz bekannt Dem Dresdener Konzertmeister Johann Georg Pisendel verdankte Benda manche kunstlerische Anregung Nachdem er zum Protestantismus konvertierte musste er zahlreiche Anfeindungen uber sich ergehen lassen Deshalb folgte er 1733 nach dem Tod Augusts des Starken einer Empfehlung Quantz an den preussischen Kronprinzen Friedrich der sich in Ruppin eine eigene Kapelle aufbaute Franz Benda gehorte zu dessen ersten Kapell Musikern seine ersten Kollegen hier waren die Bruder Johann Gottlieb Graun und Carl Heinrich Graun Noch am Tag seiner Ankunft in Ruppin gab Benda gemeinsam mit dem Kronprinzen der die Querflote beherrschte ein Konzert In Friedrichs Kapelle nahm er die Stellung des ersten Violinisten ein In Ruppin und spater in Rheinsberg war es Benda moglich nicht zuletzt dank der Unterstutzung durch Quantz und die Bruder Graun seine kompositorischen Fahigkeiten weiterzuentwickeln Am 31 Mai 1740 wurde Friedrich Konig von Preussen und seine gesamte Kapelle zog nach Berlin bzw Potsdam 1739 heiratete Benda Eleonora Stephein 3 eine Tochter des Zollinspektors in Kolberg und Kammerfrau der Bayreuther Markgrafin Wilhelmine Als diese 1758 starb ehelichte er drei Jahre darauf die Schwester seiner Frau Carolina Stephein Mit beiden Ehefrauen hatte er zusammen acht Kinder 1742 ermoglichte es der Konig Bendas Familie ebenfalls nach Berlin zu kommen Seinen jungsten Brudern Joseph und Georg gab Benda Violinunterricht schon bald wurden seine Bruder Johann Georg und Joseph in die Berliner Hofkapelle aufgenommen Seine Schwester Anna Franziska Benda die den Violinisten und Komponisten des Gothaer Hofes Dismas Hatas heiratete und daselbst Kammersangerin wurde bildete er im Gesang aus Eine fortschreitende Gichterkrankung bewirkte dass er ab 1767 nicht mehr solistisch auftreten konnte Nach dem Tod von Johann Gottlieb Graun im Jahr 1771 wurde Benda zu dessen Nachfolger als Konzertmeister ernannt Nach dem Tod Quantz 1773 wurde er der erste Berater Friedrichs II in musikalischen Angelegenheiten Beide Posten hatte Benda bis zu seinem Tod am 7 Marz 1786 inne Werk BearbeitenBenda schrieb vorwiegend Werke fur die Violine insbesondere Soli Sonaten mit Generalbassbegleitung und Konzerte In seinen Kompositionen finden sich Elemente des Barock und des galanten und empfindsamen Stils Zeitlich und inhaltlich steht er somit zwischen dem Barock und der Wiener Klassik Zudem hatte Benda auch als Violinlehrer einen sehr guten Ruf Viele seiner Schuler etwa seine Bruder Joseph Benda und Georg Anton Benda sowie auch Friedrich Wilhelm Rust Johann Friedrich Reichardt und Christian Friedrich Georg Berwald gelangten spater zu bemerkenswertem Ruhm Nachkommen BearbeitenSein Sohn war der Kammermusiker Friedrich Benda Seine Tochter die Sangerin Maria Carolina heiratete den Weimarer Tonsetzer Ernst Wilhelm Wolf und wurde Kammersangerin der Weimarer Herzogin Anna Amalia Seine jungste Tochter Juliane eine Komponistin Sangerin und Pianistin heiratete 1776 den Berliner Kapellmeister und Liederschopfer Johann Friedrich Reichardt Die Familie Benda ist noch heute im Musikleben tatig Ehrungen BearbeitenAm 11 Juni 2022 wurde an seinem ehemaligen Wohnort Babelsberg Karl Liebknecht Strasse 15 eine Gedenktafel enthullt Siehe auch BearbeitenBenda Familien Literatur BearbeitenBenda In Johann Adam Hiller Lebensbeschreibungen beruhmter Musikgelehrten und Tonkunstler neuerer Zeit Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe Leipzig Dyk 1784 Mit Nachwort und Personenregister herausgegeben von Bernd Baselt Ed Peters Leipzig 1979 S 30 Peters Reprints Musikwissenschaftliche Studienbibliothek Peters Textarchiv Internet Archive Constantin von Wurzbach Benda Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 01 Theil Universitats Buchdruckerei L C Zamarski vormals J P Sollinger Wien 1856 S 260 f Digitalisat Werner Bollert Benda Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 35 f Digitalisat Rudolf Pecman Frantisek Bendas Kunst des Violinspiels in Bezug auf sein kompositorisches Schaffen In Violinschulen Violinspiel und Violinmusik in Geschichte und Gegenwart zur Entwicklung der Geige Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Graz 1972 S 27 40 Ausstellungskatalog zu gleichnamigen Kongress Graz Palais Saurau 26 30 Juni 1972 Zdenka Pilkova Frantisek Benda Uvaha k 200 vyroci umrti In Hudebni rozhledy 39 1986 S 470 474 ZDB ID 1382073 4 Daniel Heartz Coming of Age in Bohemia The Musical Apprenticeships of Benda and Gluck In Journal of Musicology 6 1988 S 510 527 ISSN 0277 9269 Jeanette Toussaint Maria Carolina und Juliane Bernhardine Benda In Zwischen Tradition und Eigensinn Lebenswege Potsdamer Frauen vom 18 bis 20 Jahrhundert Hrag Autonomes Frauenzentrum Potsdam 2009 ISBN 978 3 00 027038 3 S 29 38 Die Musik in Geschichte und Gegenwart MGG Zweite neubearbeitete Ausgabe Hrag von Ludwig Finscher Personenteil 2 Bag Bi Barenreiter Kassel 1999 Spalten 1059 1062 sowie 1073 Franz Lorenz Die Musikerfamilie Benda Band 1 Franz Benda Wilhelm de Gruyter Berlin 1967 Carl von Ledebur Tonkunstler Lexicon Berlin s von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart Ludwig Rauh Berlin 1861 S 38 urn nbn de bvb 12 bsb10931847 2 Textarchiv Internet Archive Carles Burney s Tagebuch seiner Musikalischen Reisen Band 3 bei Google Books Hermann Mendel Musikalisches Conversations Lexikon Band I Verlag L Heimann Berlin 1870 archive org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Benda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franz Benda Gesellschaft Online Ausgabeprojekt seiner Kompositionen konkrete Vorstellung seiner Werke und seines Lebens Werke von und uber Franz Benda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Franz Benda in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Franz Benda im International Music Score Library Project FemBiografie der Tochter Maria Carolina BendaEinzelnachweise Bearbeiten Lorenz Biografie S 3 Ihr Cousin Simon Brixi war Chorleiter der Prager Pfarrkirche St Martin dessen Sohn der Komponist Organist und Domkapellmeister in Prag Franz Xaver Brixi siehe ihr Portrat in Lorenz Biografie uber Franz Benda bei S 17Normdaten Person GND 119326728 lobid OGND AKS LCCN n82224927 VIAF 44397958 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benda FranzALTERNATIVNAMEN Benda FrantisekKURZBESCHREIBUNG deutscher Violinist und Komponist der VorklassikGEBURTSDATUM 22 November 1709GEBURTSORT Alt BenatekSTERBEDATUM 7 Marz 1786STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Benda amp oldid 223877858