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Dieser Artikel behandelt die russische Revolution im Oktober 1917 fur weitere Aufstande im Oktober siehe Oktoberaufstand Die Oktoberrevolution russisch Oktyabrskaya revolyuciya v Rossii Oktjabrskaja rewoljuzija w Rossii vom 25 Oktoberjul 7 November 1917greg war die gewaltsame Machtubernahme durch die kommunistischen Bolschewiki unter Fuhrung Wladimir Iljitsch Lenins in Russland Sie beseitigte die aus der Februarrevolution hervorgegangene Doppelherrschaft der sozialistisch liberalen Provisorischen Regierung unter Alexander Kerenski und des Petrograder Sowjets Dies fuhrte zu einem mehrjahrigen Burgerkrieg und nach dessen Ende 1922 zur Grundung der Sowjetunion einer Diktatur der Kommunistischen Partei Russlands Der Bolschewik Olgemalde von Boris Kustodijew 1920 In realsozialistischen Landern gewohnlich als Grosse Sozialistische Oktoberrevolution russisch Velikaya Oktyabrskaya socialisticheskaya revolyuciya Welikaja Oktjabrskaja sozialistitscheskaja rewoljuzija 1 2 und als Wendepunkt der Menschheitsgeschichte glorifiziert betrachteten die Gegner der Bolschewiki die Oktoberereignisse als blossen Staatsstreich dessen Ergebnisse sich erst nach einem blutigen Burgerkrieg verfestigten Der Begriff Oktoberrevolution wurde bewusst gepragt um das Geschehen gegenuber der vorausgegangenen Februarrevolution aufzuwerten die immerhin die Abdankung Zar Nikolaus II und das Ende der russischen Monarchie bewirkt hatte Die Bezeichnung beider Ereignisse nach den Monaten Februar und Oktober beruht auf dem damals in Russland noch verwendeten Julianischen Kalender Nach dem im ubrigen Europa geltenden Gregorianischen Kalender der dem Julianischen um 13 Tage voraus war in Russland aber erst im Januar 1918 eingefuhrt wurde fielen beide Ereignisse in die jeweiligen Folgemonate Daher wurde der Jahrestag der Oktoberrevolution in der Sowjetunion stets am 7 November begangen Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 1 1 Doppelherrschaft 1 2 Lenin 1 3 Deutsche Geldzahlungen 1 4 Machtzuwachs der Bolschewiki 2 Der Umsturz 2 1 Vorbereitung 2 2 Militarischer Umsturz 2 3 Der II Allrussische Sowjetkongress 3 Nach dem Umsturz 3 1 Rat der Volkskommissare 3 2 Die Auflosung der Verfassunggebenden Versammlung 3 3 Die Errichtung der bolschewistischen Alleinherrschaft 3 4 Burgerkrieg 4 Rezeption 5 Film und Fernsehen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsachen BearbeitenDoppelherrschaft Bearbeiten Die Februarrevolution hatte zwar zum Sturz des Zaren Nikolaus II 1868 1918 und des Zarismus gefuhrt die wichtigsten sozialen und politischen Probleme Russlands aber einer Losung kaum naher gebracht Die drangendste Frage war ob der seit 1914 andauernde Erste Weltkrieg an der Seite der Ententemachte fortgesetzt werden sollte oder nicht Die Anforderungen des modernen industriellen Krieges uberstiegen die Krafte des weitgehend agrarisch gepragten Landes so dass sich die ohnehin gravierenden sozialen Probleme in Russland weiter zuspitzten Erschwerend kam hinzu dass die Revolution ein Nebeneinander von zwei konkurrierenden Machtzentren hervorgebracht hatte Die Provisorische Regierung die zunachst von dem liberalen Fursten Georgi Lwow 1861 1925 der der Konstitutionell Demokratischen Partei angehorte den so genannten Kadetten ab Juli 1917 von dem Sozialisten Alexander Kerenski geleitet wurde Sie befurwortete Reformen nach westlichem Muster aber auch die Fortsetzung des Krieges Kerenskis zwischenzeitlich starke Machtstellung beruhte darauf dass er als einziges Mitglied der Provisorischen Regierung zugleich Delegierter des Petrograder Sowjets war Dieser Petrograder Sowjet der Arbeiter und Soldatenrat der Hauptstadt war gleich zu Beginn der Februarrevolution spontan von Aufstandischen gebildet worden und beanspruchte ebenfalls legislative Macht Er trat in der Verfassungsfrage fur ein Ratesystem ein Als ausfuhrende Organe schuf er ein Exekutivkomitee das im Juni 1917 durch den Beitritt von Delegierten aus anderen Teilen Russlands zum 1 Allrussischen Zentralen Exekutivkomitee erweitert wurde Hier dominierten zunachst die agrarsozialistischen Sozialrevolutionare und die gemassigt marxistischen Menschewiki das Exekutivkomitee war eine Stutze der Provisorischen Regierung 3 Beide Organe tagten im Taurischen Palais nbsp Alexander KerenskiUber die endgultige Verfassung sollte eine Russische konstituierende Versammlung entscheiden Die Provisorische Regierung sah sich wiederholten Forderungen der Entente Partner ausgesetzt die ein Ausscheiden Russlands aus dem Krieg unbedingt verhindern wollten Daher verweigerte sie sich dem Wunsch grosser Teile der russischen Bevolkerung in Verhandlungen mit dem Deutschen Kaiserreich und den ubrigen Mittelmachten uber einen Separatfrieden einzutreten Am 16 Februarjul 1 Marz 1917greg erliess der menschewikisch dominierte Petrograder Sowjet seinen Befehl Nr 1 der die Gehorsamspflicht der Soldaten auf diejenigen Befehle einschrankte die nicht seinen eigenen Befehlen und Beschlussen widersprachen Die Waffen der einzelnen Truppenteile wurden der Kontrolle der zu bildenden Arbeiterkommissionen ubergeben das Duzen der Soldaten durch die Offiziere wurde verboten Dies trug zu Auflosungserscheinungen der Armee bei 4 Dies beschleunigte sich noch weil es zu massenhaften Desertionen kam Die Provisorische Regierung hatte uberall im Land Landkomitees eingesetzt die eine Bodenreform vorbereiten sollten Zahlreiche Bauernsoldaten meinten nun eine Umverteilung des Landes stehe unmittelbar bevor und eilten von der Truppe nach Hause um die gewunschten Grundstucke in Besitz zu nehmen 5 Die Kerenski Offensive mit der die Provisorische Regierung im Juli 1917 einen Durchbruch gegen die vorruckenden deutschen Truppen erzwingen wollte geriet unter diesen Umstanden zu einem Desaster und trug zum endgultigen Zerfall der russischen Armee bei 6 In Wirklichkeit hatte die Provisorische Regierung nicht vor eine grossraumige Umverteilung des Bodens in die Wege zu leiten wie sie die Masse der russischen Bauernschaft etwa 80 der Gesamtbevolkerung und die sie vertretende Partei der Sozialrevolutionare die gleichfalls an der Provisorischen Regierung beteiligt war schon lange forderten Liberale und Sozialisten waren sich daruber uneins ob Enteignungen erlaubt und ob gegebenenfalls Entschadigungen gezahlt werden sollten Als Kompromiss einigten sie sich darauf die Beantwortung dieser Fragen der Konstituierenden Versammlung vorzubehalten Weil die erhoffte Agrarreform ausblieb nahmen sich die Bauern in vielen Dorfern das Land und vertrieben die Grossgrundbesitzer mit Gewalt 7 nbsp Betriebsversammlung im Petrograder Putilowwerk 1917Okonomisch naherte sich Russland dem Zusammenbruch Die kriegsbedingte Inflation brachte eine Verdreifachung der Lebenshaltungskosten gegenuber 1913 mit sich Lohnerhohungen und Mehreinnahmen durch Uberstunden glichen die Preissteigerungen fur die Arbeiter nur zum Teil aus Auch der Achtstundentag und erste Massnahmen zum Mutterschutz die das Exekutivkomitee des Petrograder Sowjets im April 1917 mit den lokalen Unternehmern vereinbart hatte stimmten die Arbeiter nicht friedlicher 8 Die Folge war im Mai 1917 eine Streikwelle die sich bis zum Oktober 1917 steigerte als sich uber eine Million russische Arbeiter im Ausstand befanden 9 Dies verschlechterte die Wirtschaftslage weiter weshalb die Unternehmen aufgrund von Verlusten und Nachschubproblemen begannen ihre Belegschaften in Urlaub zu schicken oder zu entlassen Betriebsbesetzungen waren die Folge nach denen die Betriebskomitees der Arbeiter oft dazu ubergingen in den stillgelegten Fabriken in Eigenregie Dinge zu produzieren die sie im Alltag verkaufen oder eintauschen konnten Unter den Bedingungen dieser ungeplanten Sozialisierungen bewegte sich die russische Wirtschaft auf eine Ruckkehr zum Tauschhandel zu 10 Auch der Zusammenhalt des Russischen Reiches in dem die Russen mit 44 der Gesamtbevolkerung nur eine Minderheit darstellten geriet unter der Provisorischen Regierung in Gefahr die geglaubt hatte durch Abschaffung der bis dahin geltenden diskriminierenden Gesetze genug getan zu haben Nationalisten in Finnland Polen und im Baltikum setzten auf eine Abspaltung von Russland und die Grundung eigener Nationalstaaten wahrend es andere Teilvolker noch bei Autonomieforderungen beliessen Indem die Provisorische Regierung in ihrem Beharren auf einem russischen Einheitsstaat jegliches Entgegenkommen etwa gegenuber der Zentralna Rada der Ukraine ablehnte provozierten die Kadetten in der Provisorischen Regierung auch diese zu einem deutlicheren Separatismus 11 Lenin Bearbeiten nbsp Wladimir Iljitsch Lenin Aufnahme aus dem Juli 1920 Der Fuhrer der bolschewistischen Fraktion der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands Wladimir Iljitsch Lenin 1870 1924 pladierte in seinem Schweizer Exil fur revolutionaren Defatismus Um den Weltkrieg in einen Burgerkrieg zu verwandeln strebte er eine militarische Niederlage Russlands an als deren Folge er eine Revolution in Russland und der ganzen Welt voraussah 12 Somit bestand eine vorubergehende Interessenkonvergenz zwischen ihm und der deutschen Reichsregierung die sich durch das Eingreifen von Lenin und anderen Revolutionaren in das politische Geschehen eine weitere Destabilisierung Russlands erhoffte um daraus an der Ostfront militarischen Nutzen zu ziehen Daher ermoglichte ihm die Reichsregierung von Zurich aus uber Deutschland Schweden und Finnland nach Petrograd zu reisen Reise Lenins im plombierten Wagen 13 Der ursprunglich von dem fuhrenden Menschewiken Julius Martow 1873 1923 initiierte Austausch russischer Exilanten gegen in Russland internierte Deutsche wurde durch die Provisorische Regierung verzogert da insbesondere Aussenminister Pawel Miljukow 1859 1943 gegen eine Ruckkehr der defatistischen Revolutionare war Lenin und 31 weitere Exilanten drangten jedoch auf eine schnellstmogliche Ruckkehr Durch Vermittlung des Schweizer Kommunisten Fritz Platten 1883 1942 und des deutsch russischen Sozialisten Alexander Parvus 1867 1924 unterstutzten ihn die deutschen Behorden bei dieser Reise Die Gruppe fuhr in einem plombierten Eisenbahnwagon bis zur deutschen Ostseekuste um von dort per Schiff weiterzureisen 14 Nach seiner Ankunft in Petrograd veroffentlichte Lenin am 7 Apriljul 20 April 1917greg seine Aprilthesen in denen er sich gegen jegliche Zusammenarbeit mit der Provisorischen Regierung aussprach Stattdessen verlangte er alle Macht den Sowjets eine sofortige Beendigung des Krieges eine Enteignung des Grossgrundbesitzes eine sozialistische Kontrolle uber die Industrie und eine Verstaatlichung der Banken Diese schroffe Absage an jegliche Form der Zusammenarbeit mit anderen sozialistischen Gruppierungen mit denen sich die Bolschewiki bis dahin einig fuhlten dass vor einer sozialistischen zunachst einmal eine burgerliche Revolution stattfinden musse loste allenthalben Verstorung aus nicht zuletzt bei den Bolschewiki selber Noch wenige Tage zuvor hatten sich Josef Stalin 1878 1953 und Lew Kamenew 1883 1936 in der Prawda dafur ausgesprochen die Provisorische Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen zu bewegen Bis dahin musse man aber jede Kugel mit einer Kugel beantworten Lenin kritisierte sie scharf fur diese Haltung die etwa dem von Menschewiki und Sozialrevolutionaren mehrheitlich vertretenen Revolutionaren Defensismus entsprach 15 Auf dem I Allrussischen Kongress der Sowjets der Arbeiter und Soldatendeputierten Anfang Juni 1917 stiessen Lenins radikale Forderungen bei Menschewiki und Sozialrevolutionaren die die deutliche Mehrheit hatten die Bolschewiki verfugten nur uber 105 der 822 stimmberechtigten Deputierten auf Unverstandnis Lenin verteidigte sie und betonte die Bolschewiki seien in jeder Minute bereit die Gesamtheit der Macht zu ubernehmen Damit machte er klar dass hinter der Forderung nach Rateherrschaft die nach Herrschaft seiner eigenen Partei stand selbst wenn sie in der Minderheit war 16 Deutsche Geldzahlungen Bearbeiten Das Deutsche Reich unterstutzte wahrend des Ersten Weltkriegs die Opposition gegen das Zarenregime mit Geldzahlungen So beantragte etwa das Auswartige Amt am 1 April 1917 beim Reichsschatzamt funf Millionen Mark fur politische Propaganda in Russland 17 Ob und wie weit die Bolschewiki davon profitierten ist in der Forschung umstritten Eine Grundlage der Unterstutzungsthese sind die sogenannten Sisson Dokumente die am 15 September 1918 in der amerikanischen Presse publiziert wurden Nach dem Urteil des amerikanischen Historikers George F Kennan aus dem Jahr 1956 handelt es sich dabei aber um Falschungen 18 Zu den Befurwortern der These einer Subventionierung der Bolschewiki durch das Deutsche Reich zahlt der russische Historiker Dmitri Wolkogonow 19 Dessen Beweise halt der britische Historiker Orlando Figes jedoch fur nicht uberzeugend und halt es fur abwegig die Bolschewiki deswegen als deutsche Agenten zu bezeichnen 20 Der britische Historiker Robert Service weist ebenfalls darauf hin dass mehrere Millionen Mark von der deutschen Regierung an Sozialisten in Russland flossen Die massive Expansion der Parteipresse der Bolschewiki in den Tagen der Revolution sieht er als Indiz dafur an dass diese von den Zahlungen profitierten 21 Der Historiker Oleh Fedyschyn vermerkt gleichfalls die Zahlungen an russische Sozialisten und beschreibt die Bolschewiki als Hauptnutzniesser Er gibt Schatzungen anderer Historiker von 20 bis 50 Millionen Reichsmark wieder 22 Der amerikanische Historiker Alexander Rabinowitch weist dagegen anhand einschlagiger Quellen darauf hin dass die meisten bolschewistischen Fuhrer und die Parteibasis ohnehin von diesen finanziellen Zuwendungen nichts wussten Wahrend Lenin von dem deutschen Geld gewusst zu haben scheint gibt es keinen Beweis dafur dass seine Politik oder die der Partei davon beeinflusst wurde Am Ende hat diese Hilfe den Ausgang der Revolution auch nicht entscheidend beeinflusst 23 Der deutsche Historiker Gerd Koenen glaubt zwar dass die Bolschewiki den Grossteil der deutschen Subsidien erhielten Ihr Zentralorgan Prawda konnte ihre Auflage seit Marz 1917 auf 100 000 Stuck steigern und zusatzlich mehrere Sonderausgaben fur die verschiedenen Waffengattungen herausgeben deren Auflage reichte um jeder Kompanie im gesamten russischen Militar jeweils ein Exemplar zukommen zu lassen Gleichzeitig bezweifelt er dass man Lenin deswegen als deutschen Agenten bezeichnen konne Vielmehr habe es eine zeitweise Interessenparallelitat zwischen ihm und der Reichsleitung gegeben 24 Machtzuwachs der Bolschewiki Bearbeiten nbsp Die Rote Garde des Betriebes Vulkan in Petrograd nbsp Newski Prospekt Petrograd im Juli 1917 Die Armee schiesst auf AufstandischeIm Zuge der Betriebsbesetzungen waren unter Einfluss der Bolschewiki teilweise auch von Anarchisten paramilitarische Selbstschutzeinheiten der Arbeiter entstanden die Roten Garden Sie bildeten bis Juni 1917 ubergeordnete Kommandostrukturen aus allein in Petrograd umfassten sie 20 000 Bewaffnete 10 Diese unternahmen nach dem Scheitern der Kerenski Offensive vom 16 bis 20 Juli 1917 in Lenins Abwesenheit er war zur Erholung in Finnland und vielleicht inspiriert durch seinen Machtanspruch auf dem 1 Allrussischen Kongress einen improvisierten Aufstandsversuch den so genannten Juliaufstand der sehr schnell von Regierungstruppen zusammengeschossen wurde Die Provisorische Regierung liess zahlreiche Bolschewiki verhaften darunter auch Leo Trotzki 1879 1940 der im August 1917 wahrend er noch in Untersuchungshaft sass in die Partei aufgenommen wurde Lenin der wahrend des Aufstands nach Petrograd zuruckgekehrt war und eine kurze Ansprache gehalten hatte anderte durch eine Rasur und eine Perucke sein Aussehen und tauchte in Finnland unter Die Regierung nutzte den Aufstand um die Bolschewiki als geheime Bundesgenossen der sich nahernden deutschen Truppen hinzustellen 25 Zu diesem Zweck verbreitete sie eine Liste mit Namen von Verhafteten die fast alle deutsch oder judisch klangen Dadurch sollte der Eindruck erweckt werden die ganze Partei der Bolschewiki bestehe nur aus deutschen Juden So trug sie zum Entstehen der Verschworungstheorie vom angeblich rein judischen Bolschewismus bei 26 Die Provisorische Regierung des Fursten Lwow trat infolge des Juliaufstandes am 7 Julijul 20 Juli 1917greg zuruck Kriegsminister Kerenski ubernahm darauf auch als Ministerprasident mit einem Direktorium von funf Ministern die Macht in einer Notstandsdiktatur 27 Die Bolschewiki aber standen nun als Verteidiger der Revolution da und drehten die Regierungspropaganda um Sie behaupteten nun es ware Kerenski der mit den Deutschen im Bunde stunde Ein Separatfrieden zwischen dem Deutschen Reich und Grossbritannien stunde unmittelbar bevor Kerenski hatte mit ihnen bereits die Ubergabe Petrograds und Kronstadts verabredet 28 Das Ergebnis war ein erneuter Linksruck namentlich der stadtischen Bevolkerung Die Lage anderte sich am 27 Augustjul 9 September 1917greg durch den rechtsgerichteten Putschversuch des Generals Lawr Kornilow 1870 1918 den Kerenski erst im Juli zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen ernannt hatte Stumperhaft vorbereitet scheiterte der Kornilow Putsch rasch So weigerten sich die Telegraphisten die Befehle des Generals weiterzugeben und die Eisenbahnarbeiter seine Truppen in die Hauptstadt zu befordern Dazu jedoch hatte er aber die Roten Garden sowie den Bolschewiki nahestehende Einheiten aus Armee und Marine um Hilfe bitten mussen Sie standen aber in Petrograd bereit die Putschisten gegebenenfalls zuruckzuschlagen Bei Neuwahlen zu den Sowjets von Moskau und Petrograd im September 1917 errangen die Bolschewiki in beiden Gremien deutliche Mehrheiten Trotzki kam dadurch als Vorsitzender des Petrograder Sowjets und seines Exekutivkomitees in eine Schlusselposition 29 Ende August und Anfang September beschlossen die Sowjets in uber achtzig Stadten in Russland Resolutionen in denen die Provisorische Regierung aufgefordert wurde alle Macht den Raten zu ubergeben 30 Bei den Wahlen zum Petrograder Stadtparlament hatten die Bolschewiki bereits am 7 Augustjul 20 Augustgreg 33 4 errungen und waren damit zweitstarkste Partei hinter den Sozialrevolutionaren geworden Mit ihren Forderungen nach Sowjetherrschaft und Brot Frieden und Land nahmen sie an Popularitat zu 31 Aufs ganze Land gesehen blieben sie gleichwohl immer noch in der Minderheit In der im September einberufenen Demokratischen Konferenz zu der ausschliesslich revolutionare Krafte zugelassen waren stellten sie nur 134 von 1200 Delegierten Die grosste Fraktion bildeten auch hier die Sozialrevolutionare mit 532 Delegierten davon 71 von ihrem linken Flugel 32 Der Umsturz BearbeitenVorbereitung Bearbeiten nbsp Russische Soldaten bei einer Demonstration in Moskau Anfang November 1917 das Banner hat die Aufschrift Kommunismus In der Fuhrung der Partei der Bolschewiki war umstritten ob sie sich an den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung beteiligen oder stattdessen auf einen gewaltsamen Aufstand setzen sollte Lenin drangte in seinem finnischen Versteck die Partei zur Ubernahme der alleinigen Regierungsmacht da er die Zeit fur gunstig hielt die schwache Position der Regierung auszunutzen In einem Brief schrieb er Mitte September Es ware naiv eine formelle Mehrheit der Bolschewiki abzuwarten Keine Revolution wartet das ab Auch Kerenskij und Co warten nicht sie bereiten die Auslieferung Petrograds an die Deutschen vor Gerade die klaglichen Schwankungen der Demokratischen Konferenz mussen und werden die Geduld der Arbeiter Petrograds und Moskaus zum Reissen bringen Die Geschichte wird uns nicht verzeihen wenn wir die Macht jetzt nicht ergreifen 33 Die meisten anderen fuhrenden Bolschewiki waren aber dafur die Macht demokratisch auf die Sowjets ubergehen zu lassen und wollten zu diesem Zweck den II Allrussischen Sowjetkongress abwarten der fur den 20 Oktoberjul 2 November 1917greg einberufen war Obwohl das Zentralkomitee ihn angewiesen hatte in Finnland zu bleiben kehrte Lenin am 9 Oktoberjul 22 Oktobergreg heimlich nach Petrograd zuruck Auf zwei ZK Sitzungen am 9 jul 22 Oktobergreg und am 15 jul 28 Oktobergreg konnte er die Mehrheit der Parteifuhrung auf seine Seite ziehen Gegen ihn stellten sich nur Grigori Sinowjew 1883 1936 und Kamenew die bestritten dass die Bedingungen fur eine sozialistische Revolution bereits gegeben seien und befurchteten ein zu fruh begonnener Aufstand wurde niedergeschlagen Wutend erwiderte Lenin abzuwarten sei vollendete Idiotie oder vollendeter Verrat Man durfe sich nicht von der Stimmung der Massen leiten lassen sie ist wankelmutig und nicht genau zu berechnen Es gelte vielmehr den Allrussischen Kongress vor vollendete Tatsachen zu stellen und die Revolution durch ihn legitimieren zu lassen Das Zentralkomitee verabschiedete schliesslich mit neunzehn gegen zwei Stimmen eine Resolution die alle Parteikader darauf verpflichtete den bewaffneten Aufstand allseitig und tatkraftig vorzubereiten 34 Zur Organisation des Aufstands wurde ein Zentrum aus Andrei Bubnow 1883 1938 Felix Dserschinski 1877 1926 Moissei Urizki 1873 1918 Jakow Swerdlow 1885 1919 und Josef Stalin gebildet 35 Ein Termin wurde nicht genannt den Tag des Aufstandes soll Stalin gesagt haben bestimmen die Umstande 36 Am 16 jul 29 Oktobergreg wurde der Termin des II Allrussischen Sowjetkongresses von den gemassigten sozialistischen Gruppen auf den 25 Oktoberjul 7 November 1917greg verschoben Sie wollten anscheinend Kerenski damit Zeit geben vorher gegen die Bolschewiki vorzugehen Doch ohne diese Verschiebung hatte Lenins Absicht die Macht noch vor Zusammentritt des Sowjetkongresses zu ubernehmen nicht umgesetzt werden konnen 37 nbsp Leo Trotzki Passbild in einem franzosischen Reisedokument 1916 oder 1917Dieses militarisch revolutionare Zentrum hatte jedoch nur symbolische Bedeutung 38 Der eigentliche Stratege des Umsturzes war Leo Trotzki Auf Beschluss des Petrograder Sowjets hatte er am 8 Oktoberjul 21 Oktober 1917greg eine militarische Organisation aufgestellt das Militarisch Revolutionare Komitee MRK Lenin schrieb spater Nachdem der Petrograder Sowjet in die Hande der Bolschewiki ubergegangen war wurde Trotzki zu seinem Vorsitzenden gewahlt und in dieser Funktion organisierte und leitete er auch den Aufstand vom 25 Oktober 39 Pro forma sollte das MRK die Verteidigung der Stadt gegen eine Konterrevolution vorbereiten in Wahrheit diente es dazu die Verlegung revolutionarer Truppen an die Front zu vereiteln die Kerenski wenige Tage vorher angeordnet hatte Die Soldaten sahen darin keinen Beitrag zur Vaterlandsverteidigung sondern den Versuch revolutionare Elemente aus Petrograd zu entfernen So wurde aus dem MRK das Instrument der militarischen Machtergreifung der Bolschewiki 40 Die Truppen beschrankten sich auf etwa 15 000 bis 20 000 Soldaten der Petrograder Garnison der Kronstadter Marine die sich dem Militarisch Revolutionaren Komitee unterstellt hatten den Roten Garden sowie wenigen Hundertschaften aus den Arbeiterkomitees stammender militanter Bolschewiki 41 Nach anderen Angaben verfugten sie nur uber 6 000 Mann 42 Am 22 Oktoberjul 4 November 1917greg weigerte sich der Truppenkommandant des Petrograder Distrikts seinen Stab der Kontrolle der Kommissare des MRK zu unterstellen Daraufhin ubernahm es auf Veranlassung Trotzkis und Swerdlows die Befehlsgewalt uber die Garnisonen der Hauptstadt Von nun an inspizierte das Militarisch Revolutionare Komitee alle Kasernen Waffenlager und Stabsstellen der Stadt samtliche militarischen Befehle mussten von ihm gegengezeichnet werden 43 Die von Kerenski am 20 Oktoberjul 2 November 1917greg befohlene Truppenverlegung wurde dadurch verhindert 44 Militarischer Umsturz Bearbeiten nbsp Kreuzer AuroraKerenski war sich bewusst dass die Bolschewiki und das MRK die Machtfrage nun offen stellten Als erste Gegenmassnahme ordnete er in der Nacht zum 24 Oktoberjul 6 November 1917greg die Schliessung aller Druckereien der Bolschewiki an Damit gab er Trotzki den Vorwand zum Losschlagen An diesem Tag besetzten Einheiten des MRK unterstutzt von den Roten Garden strategische Punkte in der Stadt Das wurde erst im Laufe des Tages bemerkt als in der Kommandantur gemeldet wurde dass keine Befehle mehr ausgefuhrt wurden Kerenski floh darauf zum Hauptquartier nach Zarskoje Selo um loyale Truppen zur Ruckgewinnung der Macht zu organisieren Dort stiess er aber auf taube Ohren weil mehrere der zarentreuen Generale auf einen bolschewistischen Putsch hofften der bald zusammenbrechen und den Weg frei machen wurde fur eine von ihnen angestrebte Diktatur 45 nbsp Angehorige des Frauenbataillons das den Winterpalast verteidigteWahrenddessen erklarten Trotzki und Lenin auf einer Sitzung des Petrograder Sowjets im Smolny Institut die Regierung Kerenski sei gesturzt die Macht liege in den Handen eines Revolutionaren Militarkomitees und die siegreiche Erhebung des Proletariats der ganzen Welt stehe bevor Im Laufe des Tages informierten auch erste Plakate uber den Machtwechsel Um den Winterpalast wo die Reste der Provisorischen Regierung tagten gab es einige Schusswechsel mit denen die loyalen Soldaten auch Plunderer abwehrten In der Nacht wurde dann von der auf dem anderen Newa Ufer gelegenen Peter und Paul Festung ein Blindschuss auf den Regierungssitz abgegeben auch der Kreuzer Aurora gab Schusse ab ohne das Gebaude nachhaltig zu beschadigen Als im Laufe der Nacht deutlich wurde dass mit Widerstand nicht mehr zu rechnen war besetzten Angehorige des MRK den Winterpalast den sie durch das unverschlossene Haupttor betraten Sie nahmen die versammelten Minister fest spater wurden sie wieder freigelassen nachdem sie eine Erklarung unterschrieben hatten dass sie sich aus der Politik zuruckziehen wurden Die zu ihrem Schutz versammelten Offiziersschuler wurden gegen Zusicherung guten Willens nach Hause geschickt 46 Die Bezeichnung Sturm auf den Winterpalast die sich im kollektiven Gedachtnis halt geht zuruck auf den Bestseller Zehn Tage die die Welt erschutterten des amerikanischen Journalisten John Reed der bei der Verhaftung der Regierungsmitglieder anwesend war Sie sollte die Oktoberrevolution in eine Reihe stellen mit der Franzosischen Revolution mit dem Bastillesturm stellt aber eine starke Dramatisierung der insgesamt wenig spektakularen Aktion dar 47 nbsp Das Kleine Nikolai Palais im Kreml bei den Kampfen beschadigtWeniger friedlich verlief der Umsturz in Moskau wo sich die Bolschewiki erst nach einer Woche blutiger Kampfe durchsetzen konnten Mehrere hundert Menschen kamen zu Tode ein Teil des Kreml wurde beschadigt Ausschlaggebend war aber auch hier das passive Verhalten der Garnison die sich weigerte fur das Februarregime zu den Waffen zu greifen Im ubrigen Land verlief der Machtwechsel ahnlich friedlich wie in Petrograd da oft ortliche Gruppierungen der Menschewiki und der Sozialrevolutionare zu einer Zusammenarbeit bereit waren 41 Der II Allrussische Sowjetkongress Bearbeiten Beim II Allrussischen Sowjetkongress russisch II Vserossijskij sezd sovetov Wtoroi Wsjerossijski sjesd sowjetow der nach einigem Temporisieren Lenins am spaten Abend des 25 Oktoberjul 7 November 1917greg eroffnet wurde hatten die Bolschewiki 300 der 670 Sitze inne Die Sozialrevolutionare stellten 193 Delegierte von denen viele dem linken Parteiflugel angehorten der mit den Bolschewiki kooperierte Die Menschewiki hatten 82 Sitze die ubrigen Delegierten gehorten kleineren sozialistischen Gruppen an Die ubergrosse Mehrheit namlich 505 Delegierte stimmte auf einem vorab verteilten Fragebogen der Parole Alle Macht den Raten zu doch ob damit auch eine Zustimmung zum militarischen Vorgehen der Bolschewiki einherging war keineswegs ausgemacht Die menschewistischen und sozialrevolutionaren Delegierten die sich dagegen wandten waren sich untereinander nicht einig und machten es den Bolschewiki leicht indem sie sich auf eine Boykottstrategie verlegten Aus Protest verzichteten die Menschewiki darauf die ihnen zustehenden vier Sitze im Kongressvorstand einzunehmen schliesslich verliessen immer mehr menschewistische und sozialrevolutionare Delegiertengruppen unter Protest den Versammlungssaal Auch die Stenotypisten legten ihre Arbeit nieder weshalb es keine Protokolle des Kongresses gibt 48 Trotzki hohnte dem menschewistischen Politiker Martow hinterher Der Aufstand der Massen bedarf keiner Rechtfertigung Was geschehen ist war ein Aufstand und keine Verschworung Die Volksmassen folgten unserem Banner und unser Aufstand hat gesiegt Und nun schlagt man uns vor Verzichtet auf euren Sieg erklart euch zu Konzessionen bereit schliesst einen Kompromiss Mit wem Ich frage Mit wem sollen wir einen Kompromiss schliessen Mit klaglichen Gruppen die hinausgegangen sind oder die diesen Vorschlag machen Hinter ihnen steht doch niemand mehr in Russland Nein hier ist kein Kompromiss mehr moglich Denen die hinausgegangen sind und denen die uns Vorschlage machen mussen wir sagen Ihr seid klagliche Bankrotteure eure Rolle ist ausgespielt geht dorthin wohin ihr gehort auf den Kehrichthaufen der Geschichte 49 Am spaten Abend trat Lenin auf den die meisten Delegierten zum ersten Mal in ihrem Leben sahen Er verlas die so genannten Umsturzdekrete Das Dekret uber den Frieden das eine sofortige Aufnahme von Verhandlungen uber einen gerechten Frieden unter der Bedingung eines allgemeinen Verzichts auf Annexionen und Kriegsentschadigungen anbot 50 und das Dekret uber Grund und Boden das Grossgrundbesitz entschadigungslos enteignete und somit Landaneignung durch die Bauern die grossenteils bereits stattgefunden hatte legitimierte 51 Die Delegierten denen die Texte nicht schriftlich vorgelegt worden waren stimmten einstimmig bzw mit grosser Mehrheit zu Am Morgen des 26 Oktoberjul 8 November 1917greg akklamierte der Kongress auch das Dekret uber die Einrichtung des Rates der Volkskommissare der neuen Regierung Russlands deren Chef Lenin wurde Die Versammlung sang die Internationale und ging auseinander 52 Nach dem Umsturz BearbeitenRat der Volkskommissare Bearbeiten Hauptartikel Rat der Volkskommissare der RSFSR Der Rat der Volkskommissare russisch Sovet Narodnyh Komissarov Sowjet Narodnych Komissarow abgekurzt Sownarkom sollte nach dem Dekret das ihn als Regierung einsetzte basisdemokratisch unburokratisch und flexibel agieren Zu diesem sollte er sich auf Kommissionen stutzen die die fachliche Expertise liefern sollten und dem Allrussischen Sowjetkongress und seinem Exekutivkomitee verantwortlich sein In Wirklichkeit wurden diese Kommissionen nie eingerichtet die Volkskommissare bezogen vielmehr die bis dahin bestehenden Ministerien und ubernahmen weitgehend deren Beamtenapparat Mehr als die Halfte der Angestellten und Beamten in den Behorden des Sownarkom hatten bereits vor dem Oktoberumsturz dort gearbeitet 53 Auch eine effektive Kontrolle durch die Sowjets kam nicht zustande Stattdessen folgten die Volkskommissare den Vorgaben der Partei der Bolschewiki die im Grundungsdekret gar nicht erwahnt worden war 54 Der Sownarkom bestand zunachst nur aus Bolschewiki Wichtige Ressorts ubernahmen Trotzki Ausseres Stalin Nationalitatenfragen Alexei Rykow 1881 1938 Inneres Wladimir Miljutin 1884 1937 Landwirtschaft sowie Wladimir Antonow Owsejenko 1883 1938 Nikolai Krylenko 1885 1938 und Pawel Dybenko 1889 1938 Die drei Letztgenannten waren im Kollektiv fur Militar und Marine verantwortlich Nach erfolgreichen Koalitionsverhandlungen ruckten am 9 Dezemberjul 22 Dezember 1917greg sieben Linke Sozialrevolutionare in die Regierung ein 55 Lenin und die Volkskommissare machten sich mit grossem Eifer ans Regierungswerk allein bis Ende des Jahres 1917 erliessen sie 116 verschiedene Dekrete 56 Die meisten davon verfasste Lenin selbst handschriftlich Von 1917 bis 1922 soll er insgesamt 676 Gesetze Dekrete und Instruktionen geschrieben diktiert oder redigiert haben ein unglaubliches Arbeitspensum wie Gerd Koenen kommentiert 57 Am 27 Oktoberjul 9 November 1917greg wurde die Zensur wieder eingefuhrt Der Sownarkom beschloss das Dekret uber die Presse das die Schliessung aller Zeitungen vorsah die zum Ungehorsam gegenuber der neuen Regierung aufriefen Das war gleichbedeutend mit einem Verbot samtlicher Presseorgane der nichtsozialistischen Parteien in Russland 58 Im Dekret uber Arbeiterkontrolle vom 1 Novemberjul 14 November 1917greg wurde die Kontrolle der Industriebetriebe durch die Arbeiter festgeschrieben Da die vorgesehene Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Arbeitern nicht funktionierte waren anders als im Text des Dekrets vorgesehen Verstaatlichungen die Folge Dieser Prozess war bereits Mitte 1918 abgeschlossen seitdem befanden sich alle Industriebetriebe Russlands in staatlicher Hand In der Deklaration der Rechte der Volker Russlands vom 2 Novemberjul 15 November 1917greg wurde allen Volkern Russlands das Selbstbestimmungsrecht gewahrt alle Formen der nationalen und religiosen Diskriminierung wurden aufgehoben 59 Am 2 Novemberjul 15 November 1917greg wurden die Vorrechte aller christlichen Bekenntnisse und am 11 Dezemberjul 24 Dezember 1917greg der Religionsunterricht in den Schulen abgeschafft Am 20 Januarjul 2 Februar 1918greg folgte das Gesetz uber die Trennung von Staat und Kirche Nach einer kurzen und relativ ruhigen Konsolidierungsphase wurden alle Konfessionen und Religionsgemeinschaften massiv verfolgt Die Sicherheitsbehorden verhafteten zahlreiche Pastoren engagierte Laien und einfache Glaubige ein grosser Teil von ihnen kam unter anderem in Lagern ums Leben 60 Siehe auch Religion in der Sowjetunion Am 24 Novemberjul 7 Dezember 1917greg wurde die Ausserordentliche Kommission fur den Kampf gegen die Konterrevolutionare und Sabotage Abkurzung Tscheka unter der Leitung von Dserschinski gegrundet Das Ziel dieser Geheimpolizei waren die Ausschaltung der politischen Opposition durch terroristische Gewalt und die landesweite Durchsetzung des Machtmonopols der Partei Sie arbeitete den so genannten Revolutionstribunalen zu da sie bis zum Dekret vom 26 September 1918 keine Urteile fallen oder vollstrecken durfte 61 Bald wurde sie nicht nur gegen die Opposition sondern auch gegen Spekulation und Korruption eingesetzt 62 Ein Dekret vom 28 Novemberjul 11 Dezember 1917greg befahl die Fuhrer der Kadetten die als einzige nichtsozialistische Partei uber Massenanhang verfugten als einer Partei der Volksfeinde zu verhaften 63 Die Auflosung der Verfassunggebenden Versammlung Bearbeiten Hauptartikel Russische konstituierende Versammlung Obwohl sich die Bolschewiki nicht sicher sein konnten eine Mehrheit zu erhalten setzten sie doch die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung auf den 29 Oktoberjul 11 November 1917greg fest Diese hatten ursprunglich bereits im September stattfinden sollen doch die Provisorische Regierung hatte sie verschoben wovon die Propaganda der Bolschewiki argumentativ profitiert hatte Lenin hatte sich schon am Tage des Umsturzes fur eine erneute Verschiebung der Wahlen ausgesprochen war jedoch vom ZK und Exekutivkomitee uberstimmt worden 64 Bei den Wahlen wurden 48 4 Millionen Stimmen abgegeben die Wahlbeteiligung wird auf etwa 60 geschatzt Starkste Partei wurden die Sozialrevolutionare mit 19 1 Millionen gefolgt von den Bolschewiki mit 10 9 Millionen Stimmen der grosste Wahlerfolg ihrer Geschichte gleichwohl eine schwere Niederlage denn der Regierungspartei wurde von uber der Halfte der Wahler das Misstrauen ausgesprochen Auf die Kadetten entfielen 2 2 auf die Menschewiki 1 5 und auf die nichtrussischen sozialistischen Parteien mehr als 7 Millionen Stimmen die meisten aus der Ukraine Nachdem am Morgen eine Demonstration eines Komitees fur die Verteidigung der Konstituante auf Befehl von Dybenko von Kronstadter Matrosen zusammengeschossen worden war trat die Verfassunggebende Versammlung am 5 Januarjul 18 Januar 1918greg im Taurischen Palais zusammen Die Abgeordneten lehnten den Antrag der Bolschewiki ab die Sowjetmacht als gegeben zu akzeptieren und folgten stattdessen einer von den Sozialrevolutionaren vorgeschlagenen Tagesordnung Deren Grunder Wiktor Tschernow 1873 1952 wurde zum Parlamentsprasidenten gewahlt Eine Fortsetzung ihrer Arbeit wurde am folgenden Tag von bolschewistischem Militar durch Waffengewalt verhindert 65 Zur Rechtfertigung wies der Sownarkom in seinem Dekret vom 6 Januarjul 19 Januar 1918greg auf die mittlerweile auch organisatorisch vollzogene Abspaltung der Linken Sozialrevolutionare die Teil der Koalitionsregierung waren vom Rest der Partei hin Zum Zeitpunkt der Wahl habe das Volk also gar nicht zwischen beiden unterscheiden konnen Zudem seien nur Klasseninstitutionen wie die Sowjets nicht aber Vertretungen aller Burger der Nation in der Lage den Widerstand der besitzenden Klassen zu brechen und das Fundament der sozialistischen Gesellschaft zu legen 66 Die Errichtung der bolschewistischen Alleinherrschaft Bearbeiten Da die Rateherrschaft eine sehr populare Idee war gelang ihre Ausdehnung uber weite Teile des Landes recht leicht Wo die Bolschewiki nicht auf eine in sich geschlossene Industriearbeiterschaft rechnen konnten wie in Petrograd in Moskau oder in den Bergbaubezirken am Ural stutzten sie sich auf die Garnisonen Schwieriger gestaltete sich die Ausbreitung der Revolution im landlichen Raum wo die Dorfsowjets mit den traditionellen Selbstverwaltungseinheiten den Semstwos konkurrierten in denen Sozialrevolutionare dominierten Bis Fruhjahrsbeginn 1918 gab es in uber 80 aller Ortschaften Russlands Sowjets Die Machtergreifung der lokalen Sowjets verband sich mit der Sozialisierung der Produktionsmittel und der Ausschaltung echter oder vermuteter Gegner 67 Die regellose Gewalt die diesen Prozess begleitete war von den Bolschewiki durchaus gewollt So bezeichnete Lenin im Dezember 1917 in seiner posthum veroffentlichten Schrift Wie soll man den Wettbewerb organisieren als gemeinsames Ziel die Sauberung der russischen Erde von allem Ungeziefer von den Flohen den Gaunern von den Wanzen den Reichen usw usf Die Art und Weise dieser Sauberung konne durchaus unterschiedlich sein An einem Ort wird man zehn Reiche ein Dutzend Gauner ein halbes Dutzend Arbeiter die sich vor der Arbeit drucken ins Gefangnis stecken An einem anderen Ort wird man sie die Klosetts reinigen lassen An einem dritten Ort wird man ihnen nach Abbussung ihrer Freiheitsstrafe gelbe Passe 68 aushandigen damit das ganze Volk sie bis zu ihrer Besserung als schadliche Elemente uberwache An einem vierten Ort wird man einen von zehn die sich des Parasitentums schuldig machen auf der Stelle erschiessen 69 nbsp Russische und deutsche Soldaten feiern das Ende des Krieges an der Ostfront 1918 Im spaten Winter 1918 zerfiel die Koalition der Bolschewiki die sich kurz zuvor in Kommunistische Partei Russlands B umbenannt hatte mit den Linken Sozialrevolutionaren Anlass war der Streit um den Friedensvertrag von Brest Litowsk den der Volkskommissar fur Ausseres Trotzki am 3 Marz 1918 unterzeichnet hatte ein Diktatfrieden der Russland die einseitige Demobilmachung seiner Armee und den Verzicht auf seine finnischen kurlandischen litauischen polnischen und ukrainischen Gebiete abverlangte Damit verlor es jeweils mehr als ein Drittel seiner Bevolkerung seiner landwirtschaftlichen Nutzflache und seines Eisenbahnnetzes sowie drei Viertel seiner Lagerstatten fur Kohle und Eisenerz sowie praktisch alle erschlossenen Erdolvorkommen und Anbauflachen fur Baumwolle 70 Das erschien den patriotischen Linken Sozialrevolutionaren nicht mehr hinnehmbar Nachdem sie sich auf dem V Allrussischen Sowjetkongress der am 4 Juli 1918 im Bolschoi Theater tagte im Marz 1918 hatte der Sownarkom die Hauptstadt vor den heranruckenden deutschen Truppen nach Moskau verlegt 71 nicht gegen die Bolschewiki hatten durchsetzen konnen kehrten sie zur Methode des Individualterrors zuruck die die Sozialrevolutionare vor 1917 ausgezeichnet hatte Am 6 Juli 1918 ermordeten sie den deutschen Botschafter Wilhelm von Mirbach Harff und losten damit den Aufstand der Linken Sozialrevolutionare aus der blutig niedergeschlagen wurde und zum Verbot der Partei fuhrte Gemassigte Sozialrevolutionare und Menschewiki waren bereits am 14 Juni 1918 vom Zentralen Exekutivkomitee der Sowjets fur konterrevolutionar erklart worden woraufhin Mitglieder dieser Parteien von allen Sowjetorganen ausgeschlossen wurden Das kam einem Verbot dieser Parteien gleich Ab dem Sommer 1918 war Russland ein Einparteienregime 72 Am 8 Juli 1918 beschloss der III Allrussische Kongress der Sowjets eine Verfassung fur Sowjetrussland Sie sollte nur fur eine Ubergangszeit gelten und ging auf einen Entwurf Lenins vom Januar 1917 zuruck Russland wurde als foderale Republik der Sowjets der Arbeiter Soldaten und Bauerndeputierten erklart denen alle staatliche Macht gehore Eine Gewaltenteilung gab es nicht Artikel 9 stipulierte Die Hauptaufgabe besteht in der Errichtung der Diktatur des stadtischen und landlichen Proletariats und der armsten Bauernschaft in der Form der machtigen gesamtrussischen Sowjetmacht zur volligen Niederhaltung der Bourgeoisie zur Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und zur Errichtung des Sozialismus unter dem es weder eine Teilung in Klassen noch eine Staatsmacht geben wird Das Wahlrecht galt unabhangig von Herkunft Religionszugehorigkeit oder Geschlecht war aber auf Menschen begrenzt die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich nutzlicher Arbeit bestreiten oder bestritten Als Exekutive fungierte der Sownarkom dessen Beschlusse jederzeit vom Allrussischen Zentralen Exekutivkomitee suspendiert werden konnten 73 Wie weit es mit dieser Machtverteilung tatsachlich her war zeigte dagegen ein Rundbrief der Bolschewiki vom 29 Mai 1918 Unsere Partei steht an der Spitze der Sowjetmacht Die Dekrete und Massnahmen der Sowjetmacht gehen von unserer Partei aus 74 Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Russischer Burgerkrieg Der Russische Burgerkrieg hatte bereits im Januar 1918 mit der Erhebung der Donkosaken unter General Alexei Kaledin 1861 1918 begonnen In ihm uberlagerten sich nationale politische soziale und religiose Konfliktlinien zu einer okonomischen und humanitaren Katastrophe unerhorten Ausmasses In den Jahren 1918 bis 1922 kamen auf dem Gebiet des ehemaligen Russischen Kaiserreichs 12 7 Millionen Menschen um im Ersten Weltkrieg waren es 1 85 Millionen gewesen Mehr als die Halfte der Burgerkriegsopfer starben an Hunger oder Seuchen 75 Eine Hauptopfergruppe waren die Juden in Russland die hauptsachlich von Gegnern der Bolschewiki verfolgt und ermordet wurden Man schatzt dass etwa 125 000 Menschen diesen Pogromen zum Opfer fielen 76 Uber 20 000 Juden wanderten nach Palastina aus Dritte Alija Russland zerfiel in diverse instabile Einheiten die sich gegenseitig bis aufs Blut bekriegten die Brutalisierung war auf allen Seiten allgemein Hier sind die nationalen Abspaltungen im Westen und am Kaukasus zu nennen deutsche Truppen drangen bis Charkow vor die Sozialrevolutionare errichteten in Samara an der Wolga ein kurzzeitiges eigenes Herrschaftsgebiet Komutsch Anarchisten um Nestor Machno 1888 1934 verteidigten mehrere Jahre lang einen freien Rayon in der Ostukraine Grune Armeen und die Bauern von Tambow wehrten sich gegen Zwangsrequirierungen von Getreide die im Rahmen des Kriegskommunismus erfolgten die Tschechoslowakischen Legionen kampften sich entlang der Transsibirischen Eisenbahn bis Wladiwostok durch britische franzosische amerikanische und japanische Interventionstruppen besetzten die Hafen von Odessa Wladiwostok Murmansk und Archangelsk Die entscheidenden Machtzentren waren aber das rote Herrschaftsgebiet der Bolschewiki in Zentralrussland und die von den Weissen beherrschten Gebiete in Sudrussland und in Sibirien Dabei handelte es sich um rechtsgerichtete Militarfuhrer wie Anton Denikin 1872 1947 Alexander Koltschak 1874 1920 Pjotr Wrangel 1878 1928 oder Nikolai Judenitsch 1862 1933 die eine Wiederherstellung der Monarchie oder eine Militardiktatur anstrebten Weil sie untereinander zerstritten waren der Landbevolkerung in der Agrarfrage keine festen Zusagen machen wollten und aufgrund der schwachen Infrastruktur der von ihnen beherrschten Raume waren sie den Roten strukturell unterlegen 77 nbsp Eidesleistung von Rotarmisten 1919Ein Hauptfaktor des Sieges der Bolschewiki war die Einrichtung der Roten Armee die Trotzki ab Januar 1918 aufstellte Dabei griff er auf ehemalige zaristische Offiziere als Berater zuruck deren Familien er in Geiselhaft nehmen liess um so ihre Loyalitat zu sichern Am 29 Mai 1918 wurde auch die Wehrpflicht wiedereingefuhrt Rangabzeichen militarische Grussformen Disziplinarstrafen bis hin zur Todesstrafe kamen hinzu Trotzki erwies sich als begabter Militarstratege der mit seinem beruhmten Eisenbahnzug von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz eilte und dabei den Vorteil der inneren Linie ausnutzte Als weiterer Erfolgsfaktor erwies sich der Rote Terror den der Sownarkom am 5 September 1918 beschloss Anlass waren zwei Attentate gewesen Am 30 August 1918 fiel Moissei Urizki der aus Protest gegen den Frieden von Brest Litowsk aus dem Sownarkom zuruckgetreten war und nun als Tscheka Chef von Petrograd arbeitete den Kugeln eines ehemaligen Kadetten zum Opfer der sich fur die Hinrichtung von Freunden rachen wollte Lenin entging gleichzeitig nur knapp einem Revolverattentat das die Sozialrevolutionarin Fanny Kaplan auf ihn verubte 78 Der Sownarkom erklarte daraufhin fur notwendig die Sowjetrepublik von den Klassenfeinden zu befreien weshalb diese in Konzentrationslagern zu isolieren sind Alle Personen die zu weissgardistischen Organisationen Verschworungen und Aufstanden in Beziehung stehen sind zu erschiessen Der Repressionsapparat der Tscheka wurde ausgebaut ihre aussergerichtlichen Vollmachten wurden erweitert Die Todesstrafe die die Bolschewiki wie alle sozialistischen Parteien bis dahin konsequent abgelehnt hatten wurde normales Mittel der Unterdruckung von Klassenfeinden wobei unter diesen Begriff nicht nur Industrielle Grossgrundbesitzer Priester oder Kadetten fielen sondern auch Arbeiter und Bauern Der Beschluss blieb bis 1922 in Kraft man schatzt dass dem Roten Terror mehrere hunderttausend Menschen zum Opfer fielen 79 Wahrend der Zeit des Burgerkrieges fuhrte die neue Regierung auch Kriege gegen Polen Finnland 27 Januar bis 5 Mai 1918 und Lettland Nach Ende des Burgerkrieges wurde die unabhangige Macht der Sowjets nicht wiederhergestellt wogegen sich im Marz 1921 der Kronstadter Matrosenaufstand wandte Die Matrosen die wahrend des Umsturzes auf Seiten der Bolschewiki gestanden hatten forderten nun freie Wahlen zu den Sowjets und die Wiederherstellung der Rede Presse und Vereinigungsfreiheit Die Bolschewiki stellten die Rebellion als weissgardistische Verschworung dar die vom Ausland gesteuert werde und liessen sie durch die Rote Armee blutig niederschlagen In einem beispiellosen Strafgericht wurden Hunderte Kronstadter Matrosen an Ort und Stelle erschossen uber 2000 wurden zum Tode verurteilt Tausende erhielten Gefangnisstrafen oder kamen in die neu eingerichteten Lager in Cholmogory oder auf den Solowezki Inseln 2500 Zivilisten aus Kronstadt wurden nach Sibirien verbannt 80 Am Ende des Burgerkrieges war es den Bolschewiki gelungen den grossten Teil der sezessionistischen Territorien zuruckzugewinnen 1922 beherrschten sie 96 der Gebiete des Russischen Kaiserreichs 81 Im Dezember 1922 wurde auf diesem Territorium ein neuer Staat gegrundet der dem 20 Jahrhundert als Supermacht seinen Stempel aufpragen sollte die Sowjetunion Rezeption Bearbeiten nbsp Sturm auf den Petersburger Winterpalast 1917 Nachstellung von 1920 82 nbsp Sowjetische Briefmarke zum 70 jahrigen Jubilaum der Oktoberrevolution mit dem Historiengemalde Lenin proklamiert die Sowjetherrschaft von Wladimir Serow Es handelt sich um die zweite Version des Gemaldes aus dem Jahr 1962 in der ersten von 1954 war noch Stalin zu erkennen gewesen Ob das was sich im Oktober 1917 in Russland abspielte als Revolution bezeichnet werden konne war von Anfang an umstritten So nannten die Menschewiki in der Nacht zum 26 Oktober 1917 das Vorgehen der Bolschewiki schlicht eine Verschworung 83 Wegen der Leichtigkeit und Widerstandslosigkeit mit der die Macht in Petrograd in die Hande der Bolschewiki uberging meinte der Menschewik Nikolai Suchanow es sei eigentlich nur eine Wachablosung gewesen 41 In der marxistisch leninistischen Geschichtsschreibung dagegen wurden die Ereignisse zur Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution russ Velikaya Oktyabrskaya Socialisticheskaya Revolyuciya hochstilisiert Der Pflege dieses Grundungsmythos der Sowjetunion dienten die Feierlichkeiten zur jahrlichen Wiederkehr des Datums die mit grossen Paraden auf dem Roten Platz begangen wurden Auch in Hervorbringungen der bildenden Kunst und der Literatur verherrlichte man immer wieder den Roten Oktober Die Stilisierung und Dramatisierung der Ereignisse begann schon fruh Zum dritten Jahrestag der Revolution inszenierte der Regisseur Nikolai Jewreinow ein Massenspektakel mit 10 000 Darstellern Von hier stammt auch die Idee des Sturms auf den Winterpalast der aus der eher unspektakularen Verhaftung der Provisorischen Regierung einen dramatischen Kampf machte der ins kollektive Gedachtnis eingegangen ist 84 Ein Foto dieser Inszenierung siehe Bild rechts wurde ab 1922 immer wieder als Illustration der Ereignisse verwendet Wenige Jahre spater verankerte der Spielfilm Oktober von Sergei Eisenstein aus dem Jahr 1927 den Sturm auf den Winterpalast endgultig im kollektiven Gedachtnis Hier findet dieser allerdings historisch korrekt bei Nacht statt nicht bei Tag wie in Jewreinows Inszenierung allerdings wird im Film ein schmiedeeisernes Tor attackiert das in Wahrheit nur zu Nebengebauden des Palastes fuhrt Tatsachlich wurde das Gebaude bei den Dreharbeiten starker beschadigt als bei den tatsachlichen Ereignissen zehn Jahre zuvor 85 Noch in den Zeiten von Glasnost und Perestrojka feierte der sowjetische Generalsekretar Michail Gorbatschow die Erinnerung an den Oktober 1917 86 Jene legendaren Tage die eine neue Epoche des gesellschaftlichen Fortschritts der wahren Geschichte der Menschheit eingeleitet haben Die Oktoberrevolution war in der Tat eine Sternstunde der Menschheit ihre Morgenrote Bei der Oktoberrevolution handelte es sich um eine Revolution des Volkes und fur das Volk fur den Menschen fur seine Befreiung und Entwicklung Der Zeitgenosse der Revolutionsepoche und einer der Wortfuhrer der russischen Sozialisten Maxim Gorki wirft bereits in seiner Rede anlasslich des Jahrestages der Februarrevolution ein kritisches Licht auf die Folgen der Ereignisse und charakterisiert die Russische Revolution vielmehr als einen Aufruhr denn als Revolution 87 Eine Revolution ist nur dann vernunftig und grossartig wenn sie der naturliche und machtvolle Ausbruch aller schopferischen Krafte eines Volkes ist Wenn sie jedoch nur jene Gefuhle und Gedanken befreit die sich im Volk wahrend seiner Versklavung und Unterdruckung angestaut haben wenn es sich nur um einen Ausbruch von Erbitterung und Hass handelt dann haben wir keine Revolution sondern einen Aufruhr der unser Leben nicht verandern kann und nur die Grausamkeit und das Ubel vergrossert Konnen wir guten Gewissens behaupten dass im Jahr der Revolution das russische Volk das sich von der Gewalt und dem Zorn des Polizei und Beamtenstaats befreit hat damit auch besser freundlicher weiser ehrlicher geworden ware Nein wer ehrlich ist wurde das nicht behaupten Wir leben weiterhin so wie wir in der Monarchie gelebt haben mit denselben Brauchen Gewohnheiten und Vorurteilen genau so dumm und schmutzig Das russische Volk das die volle Freiheit erlangt hat vermag nicht ihren grossen Segen fur sich zu nutzen sondern sie nur zum Schaden fur sich und seinen Nachsten zu missbrauchen und so riskiert es endgultig zu verlieren was es sich nach leidvollen Jahrhunderten erkampft hat Nach und nach wird all das Grossartige vernichtet was seine Vorfahren erarbeitet haben verschwinden die nationalen Reichtumer und die Moglichkeiten die Schatze dieser Erde zu mehren werden Industrie Verkehr und Post zerstort und die Stadte verwustet die in Schmutz versinken Westliche Zeitgenossen sahen in der Oktoberrevolution einen tiefen historischen Einschnitt Der amerikanische Journalist John Reed der Augenzeuge der Ereignisse in Petrograd war sah in ihr ein globales Fanal Der Petrograder Sowjet hatte die Provisorische Regierung niedergezwungen und dem Sowjetkongress den Staatsstreich aufgedrangt Nun hiess es Russland gewinnen und dann die Welt Wurde Russland folgen und sich erheben Und die ubrige Welt was wurde sie tun Wurden die Volker dem Rufe folgen und aufstehen zu einem roten Weltsturm 88 Bertrand Russell sah nach einem mehrwochigen Aufenthalt in Russland in der Revolution eine Epochenwende Die Russische Revolution ist eines der grossten weltgeschichtlichen Ereignisse Es liegt nahe sie mit der Franzosischen Revolution zu vergleichen aber tatsachlich ist ihre Bedeutung noch grosser 89 Die franzosische und britische Presse berichtete hingegen weitgehend negativ uber die Revolution hier uberwogen antibolschewistische Vorstellungen die bereits kurz nach der Revolution aufkamen 90 In der westlichen Geschichtswissenschaft und Politologie wird die Oktoberrevolution haufig als Putsch gedeutet 91 Der britische Historiker Orlando Figes etwa nennt die Ereignisse vom Oktober 1917 einen militarischen Staatsstreich der von der Mehrheit der Einwohner Petrograds gar nicht wahrgenommen wurde Aktiv teilgenommen hatten an der Aktion hochstens 25 000 bis 30 000 Menschen knapp 5 aller Arbeiter und Soldaten der Stadt 92 Auch der Historiker Manfred Hildermeier verweist darauf dass die Zahl der aktiven Teilnehmer am Oktoberumsturz bemerkenswert gering war Noch bemerkenswerter findet er es dass die Bolschewiki in den Krisenjahren 1918 bis 1920 die einmal errungene Macht nicht gleich wieder verloren Diese Machtbehauptung bezeichnet er als die zweite Revolution 93 Der deutsche Politikwissenschaftler Armin Pfahl Traughber nennt die Oktoberrevolution ebenfalls einen Putsch und keine Revolution im engeren Sinne Zwar kam es in der Folge zu einem grundlegenden gesellschaftlichen Wandel der Umsturz selbst erfolgte aber nicht unter Beteiligung der Massen Die Ubernahme der Macht gelang durch die Lahmung der anderen politischen Krafte und durch das gut geplante Vorgehen der Aufstandischen 94 Der britische Politikwissenschaftler Richard Sakwa sieht in der Oktoberrevolution mehrere Revolutionen In einem komplexen Prozess hatten sich sechs Revolutionen uberlagert die soziale Massenrevolution eine demokratische Revolution die anti elitare Revolution der russischen Intelligenzija die nationale Revolution der minoritaren Volker innerhalb des Zarenreichs die Revolution der marxistischen These nur eine Gesellschaft mit vollausgebildetem Kapitalismus konne eine Revolution hervorbringen sowie schliesslich die Revolution innerhalb der Revolution in der die Bolschewiki die Agenda aller anderen sozialistischen Gruppen usurpierten und so ihre Diktatur errichten konnten 95 nbsp Der 7 November galt auch in der DDR als GedenktagUnter Wladimir Putin hat sich die Haltung zur Oktoberrevolution von Grund auf geandert Den Revolutionsfuhrer beschuldigte Putin Russland in einen verheerenden Burgerkrieg gesturzt und somit das russische Volk gespalten zu haben Lenin sei verantwortlich fur die Zerstorung von Staatlichkeit und Millionen menschlicher Schicksale Das eigentliche Wesen dieses historischen Ereignisses namlich seine revolutionare Auspragung verbindet Putin mit Chaos Unordnung und Instabilitat denn diese betrachtet er als unmittelbare Gefahr fur das bestehende politische System im heutigen Russland 96 Im offiziellen chinesischen Geschichtsbild gilt die Oktoberrevolution nach wie vor als Epochenscheide der Weltgeschichte bei der die Herrschaft des Imperialismus erschuttert wurde und der Befreiungskampf der kolonialisierten und halbkolonialisierten Volker befeuert wurde so auch der chinesische Nach einem vielfach zitierten Satz von Mao Zedong verdankte China auch den Zugang zum Marxismus Leninismus den Geschutzsalven der Oktoberrevolution Das Cover des Sekundarstufe I Geschichtsbuches zur modernen Weltgeschichte zeigt den Panzerkreuzer Aurora und der auf Stalins Geheiss entstandene Propagandafilm Lenin im Oktober wird bis heute Schulern in China empfohlen Mit dem Amtsantritt von Nikita S Chruschtschow ist nach chinesischer Sicht das Erbe Lenins verraten worden und der Zusammenbruch der Sowjetunion damit selbstverschuldet gewesen Es liege an China diesen Fehler nicht zu wiederholen und das wahre Erbe der Oktoberrevolution im Chinesischen Traum und in der Renaissance als Grossmacht zu verwirklichen 97 Film und Fernsehen BearbeitenLenin im Oktober UdSSR 1937 Regie Michail Romm Tsar to Lenin USA 1937 Regie Max Eastman Burgerkrieg in Russland TV BRD 1967 68 5 Teile Regie Wolfgang Schleif Literatur BearbeitenRiccardo Altieri Die Oktoberrevolution 1917 In Riccardo Altieri Frank Jacob Hrsg Die Geschichte der russischen Revolutionen Erhoffte Veranderung erfahrene Enttauschung gewaltsame Anpassung minifanal Bonn 2015 ISBN 3 95421 092 4 S 240 280 Oktoberrevolution PDF 2 MB In Aus Politik und Zeitgeschichte 44 45 2007 Jorg Baberowski Robert Kindler Christian Teichmann Revolution in Russland 1917 1921 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 2007 Jorg Baberowski Was war die Oktoberrevolution In Bundeszentrale fur politische Bildung Hrsg Politik und Zeitgeschichte Nr 44 45 2007 bpb de abgerufen am 3 Dezember 2008 Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Berlin Verlag Berlin 1998 ISBN 978 3 8270 0243 3 Manfred Hellmann Hrsg Die russische Revolution 1917 Von der Abdankung des Zaren bis zum Staatsstreich der Bolschewiki Deutscher TB Verlag Munchen 1984 ISBN 3 423 02903 X Manfred Hildermeier Russische Revolution Fischer Kompakt Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 2004 ISBN 3 596 15352 2 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 4 Auflage Suhrkamp Verlag Frankfurt 1995 ISBN 978 3 518 11534 3 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 71426 9 Alexander Rabinowitch Die Sowjetmacht Die Revolution der Bolschewiki 1917 Mehring Verlag 2012 ISBN 978 3 88634 097 2 Uli Scholer Despotischer Sozialismus oder Staatssklaverei Die theoretische Verarbeitung der sowjetrussischen Entwicklung in der Sozialdemokratie Deutschlands und Osterreichs 1917 1929 Dietz Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 320 02385 0 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 ISBN 978 3 15 018703 6 Isaak Steinberg Gewalt und Terror in der Revolution Das Schicksal der Erniedrigten und Beleidigten in der russischen Revolution Karin Kramer Verlag Berlin 1981 ISBN 978 3 87956 043 1 geschrieben von einem Linken Sozialrevolutionar zwischen 1920 und 1923 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oktoberrevolution Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Oktoberrevolution Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen 100 Jahre Russische Revolution 7 November 1917 Politische Bildung Informations Portal zur politischen Bildung 25 Oktober 7 November Mittwoch Protokoll eines Tages der die Welt erschutterte In Trend Onlinezeitung Manfred Hildermeier Lenins Verachtung fur das Spiessergerede In Frankfurter Allgemeine Zeitung 7 November 2017 Volker hort die Signale 100 Jahre Oktoberrevolution In Deutschlandfunk Nova 10 November 2017Einzelnachweise Bearbeiten Nach einer Information des Bundesarchivs verwendeten in der DDR die SED und Behorden die Abkurzung GSOR Christian Th Muller Patrice G Poutrus Ankunft Alltag Ausreise Migration und interkulturelle Begegnung in der DDR Gesellschaft Koln Weimar 2005 S 35 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche die aufwendigen Feierlichkeiten zum 50 Jahrestag der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution GSOR Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 30 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 140 f Manfred Hildermeier Die Russische Revolution und ihre Folgen In Aus Politik und Zeitgeschichte 67 Heft 34 36 2017 S 12 abgerufen am 21 Oktober 2017 Herfried Munkler Der Grosse Krieg Die Welt 1914 1918 Rowohlt Berlin 2013 S 616 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 193 203 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 728 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 119 f und 191 f a b Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 728 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 41 46 Wladimir I Lenin Der Krieg und die russische Sozialdemokratie In derselbe Werke Band 21 Berlin Ost 1960 S 19 zitiert bei Gerd Koenen Spiel um Weltmacht Deutschland und die Russische 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Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 224 ff Manfred Hellmann Hrsg Die russische Revolution 1917 Von der Abdankung des Zaren bis zum Staatsstreich der Bolschewiki dtv Munchen 1980 S 285 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 752 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 55 f Dimitri Wolkogonow Stalin Triumph und Tragodie Econ Munchen 1993 S 63 Leo Trotzki Stalin Eine Biographie Arbeiterpresse Verlag Essen 2006 S 290 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 56 f Dimitri Wolkogonow Trotzki Das Janusgesicht der Revolution edition berolina Berlin 2017 ISBN 978 3 95841 085 5 S 125 Posle togo kak Peterburgskij Sovet pereshel v ruki bolshevikov Trockij byl izbran ego predsedatelem v kachestve kotorogo organizoval i rukovodil vosstaniem 25 oktyabrya Vladimir Ilich Lenin Sobranie sochinenij Band 14 Teil 2 Moskau Gos izd vo 1921 S 482 Deutsche Ubersetzung nach Dimitri Wolkogonow Trotzki Das Janusgesicht der Revolution edition berolina Berlin 2017 ISBN 978 3 95841 085 5 S 125 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 749 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 56 a b c Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 238 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 753 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 749 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 57 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 753 f Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 754 f Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 755 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 239 f Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 755 f Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 241 Dekret uber den Frieden 26 Oktober 8 November 1917 auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924 Goldmann Munchen 2001 S 568 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 62 ff Dekret des 2 Allrusslandischen Sowjetkongesses uber den Grund und Boden 26 Oktober 8 November 1917 auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 64 f Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 756 ff Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 807 Dekret des 2 Allrusslandischen Sowjetkongresses uber die Bildung der Arbeiter und Bauernregierung 26 Oktober 8 November 1917 auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 65 f Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 61 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 759 f Armin Pfahl Traughber Staatsformen im 20 Jahrhundert I Diktatorische Systeme In Alexander Gallus und Eckhard Jesse Hrsg Staatsformen Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart Ein Handbuch Bohlau Koln Weimar Wien 2004 S 231 Deklaration der Rechte der Volker Russlands auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Stefanie Theis Religiositat von Russlanddeutschen 1 Auflage Kohlhammer 2006 ISBN 3 17 018812 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sicherheitsorgane der UdSSR In Carola Stern Thilo Vogelsang Erhard Kloss Albert Graff Hrsg dtv Lexikon zur Geschichte und Politik im 20 Jahrhundert dtv Munchen 1974 Band 3 S 732 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 94 Dekret des Rates der Volkskommissare SNK von der Verhaftung der Fuhrer des Burgerkrieges gegen die Revolution 28 November 11 Dezember 1917 auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 766 f Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 767 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 67 f Dekret uber die Auflosung der Konstituierenden Versammlung 6 19 Januar 1918 auf 1000dokumente de abgerufen am 10 November 2017 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 68 Solche Ausweise kennzeichneten eigentlich Prostituierte Wladimir I Lenin Wie soll man den Wettbewerb organisieren In derselbe Werke Band 26 Dietz Verlag Berlin Ost 1972 S 413 zitiert bei Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 765 f Brest Litowsk Friede von In Carola Stern Thilo Vogelsang Erhard Kloss Albert Graff Hrsg dtv Lexikon zur Geschichte und Politik im 20 Jahrhundert dtv Munchen 1974 Band 1 S 109 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 64 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 792 Armin Pfahl Traughber Staatsformen im 20 Jahrhundert I Diktatorische Systeme In Alexander Gallus und Eckhard Jesse Hrsg Staatsformen Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart Ein Handbuch Bohlau Koln Weimar Wien 2004 S 231 Grundgesetz der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik RSFSR vom 10 Juli 1918 Memento vom 5 November 2017 im Internet Archive auf verfassungen net abgerufen am 10 November 2017 Harald Moldenhauer Eva Maria Stolberg Chronik der UdSSR Olzog Munchen 1993 S 29 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 772 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 70 f Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 71 f Felix Schnell Der Sinn der Gewalt Der Ataman Volynec und der Dauerpogrom von Gajsin im Russischen Burgerkrieg 1919 In Zeithistorische Forschungen Studies in Contemporary History Online Ausgabe 5 2008 Heft 1 Abgerufen am 11 November 2017 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 777 785 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 73 81 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 759 Beschluss des Rates der Volkskommissare uber den Roten Terror 5 September 1918 auf 1000dokumente de abgerufen am 11 November 2017 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus Beck Munchen 2017 S 817 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 71 f Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 92 Esther Knorr Anders Falscher im Dienst der Politik Geturkte und montierte Photos fur das Volk In Die Zeit Nr 43 1989 Vladimir N Brovkin The Mensheviks after October Socialist Opposition and the Rise of the Bolshevik Dictatorship Cornell University Press Ithaca 1988 S 17 gegen diese These wandte sich schon Trotzki Geschichte der russischen Revolution Bd 2 Oktoberrevolution S Fischer Berlin 1932 Kap 23 In Wirklichkeit konnten die Bolschewiki im letzten Moment den Kampf um die Macht auf eine Verschworung beschranken nicht weil sie eine kleine Minderheit waren sondern im Gegenteil weil sie in den Arbeitervierteln und eine erdruckende geschlossene organisierte und disziplinierte Mehrheit hinter sich hatten Sylvia Sasse Retusche Attacke Oder Wie Geschichte durch Theater repariert wurde In Das Magazin 28 April 2017 Kulturstiftung des Bundes Dieter Krusche Reclams Filmfuhrer 7 Auflage Philipp Reclam Stuttgart 1987 S 410 ff Michail Gorbatschow Die Oktoberrevolution und der Umgestaltungsprozess Die Revolution geht weiter In Neue Zeit 45 1987 S 2 ff Maxim Gorki 1918 Auszug aus seiner Rede zum Jahrestag der Februarrevolution Erstmals veroffentlicht von Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Epoche der russischen Revolution 1891 1924 Berlin 2011 S 426 John Reed Zehn Tage die die Welt erschutterten Berlin 1958 S 120 Bertrand Russell Die Praxis und die Theorie des Bolschewismus Darmstadt 1920 S 25 Thomas Kroll Die Resonanz der Oktoberrevolution in Frankreich und Grossbritannien 1917 1921 In Jorg Ganzenmuller Hrsg Verheissung und Bedrohung Die Oktoberrevolution als globales Ereignis Bohlau Koln Weimar Wien ISBN 978 3 412 51124 1 S 159 Steve A Smith Die Russische Revolution Reclam Stuttgart 2017 S 58 Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924 Berlin Verlag Berlin 2008 S 512 und 521 Manfred Hildermeier Die Russische Revolution 1905 1921 Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 S 244 f siehe auch Manfred Hildermeier Die Russische Revolution und ihre Folgen In Aus Politik und Zeitgeschichte 67 Heft 34 36 2017 S 10 abgerufen am 21 Oktober 2017 Armin Pfahl Traughber Staatsformen im 20 Jahrhundert I Diktatorische 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