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Die Basisdemokratie ist eine begrifflich nur als diffuser Sammelbegriff 1 definierte Form der direkten Demokratie Sie kommt in den meisten basisdemokratischen Konzepten im Gegensatz zur reprasentativen Demokratie ohne Reprasentanten aus da alle relevanten Entscheidungen von den Betroffenen selbst durch unmittelbare Beteiligung 1 getroffen werden entweder durch Abstimmung oder direkte Aktion Sofern es in manchen Konzepten Amtstrager gibt sollen diese unter dem Vorbehalt der standigen Abwahlmoglichkeit stehen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Deutschland 3 Rezeption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenBasisdemokratie ist ein kontinuierlicher Prozess zur Willensbildung Bildung Information und Diskurs und Entscheidungsfindung im Konsens Verfahren incl vorgeschalteter Willensbildung und Behandlung von Widerstanden einer betroffenen Gruppe Popular wurde der Begriff im Umfeld von Burgerinitiativen und Neuen Sozialen Bewegungen als basisorientierte Alternative zur reprasentativen Demokratie Ziel ist in der Tendenz die Trennung zwischen Regierenden und Regierten aufzuheben und durch umfassende direkte Partizipation an Willensbildungsprozessen zugunsten eines als erkennbar betrachteten Gemeinwillens siehe volonte generale zu ersetzen 2 In diesem Sinne greift die Basisdemokratie auf altere Vorlaufer wie die Ausfuhrungen Rosa Luxemburgs zur Spontanitat der Massen und Konzepte der Ratedemokratie zuruck 3 Eine der grundsatzlichen Schwierigkeiten liegt darin genau einzugrenzen wer zur partizipationsberechtigten Basis gehoren soll und wer nicht 1 Gesehen wird ebenso ein erhohter Schwierigkeitsgrad bei Konsenserreichung und damit auch bei der Entscheidungsfindung 4 Ausserdem gibt es die Befurchtung dass die Basisdemokratie konfliktfahige Gruppen gegenuber schwacheren Gruppen innerhalb der Basis strukturell bevorzuge 4 Verschiedene Konzepte der Basisdemokratie sind Teilhabe und Partizipation Die zunehmende Verbreitung von Internetzugangen ermoglicht es theoretisch basisdemokratische Abstimmungen online im Netz durchzufuhren Durch sogenannte I Votings konnten Entscheidungen schnell getroffen und ausgewertet werden Deutschland BearbeitenSeit Mitte der 1970er Jahre sind basisdemokratische Organisationsformen wie das Bezugsgruppenmodell und die Entscheidungsfindung im Konsens Verfahren 5 wichtige Merkmale von Gewaltfreien Aktionen der Graswurzelbewegung und anderen Neuen Sozialen Bewegungen Eine Partei Deutschlands die sich in ihrer Grundungsphase explizit zur Basisdemokratie bekannte sind die Grunen 6 Die Wahlerfolge in den spaten 1980ern sowie vor allem der Zusammenschluss mit den Ost Grunen und verschiedenen Burgerrechtsbewegungen die in Bundnis 90 aufgingen fuhrte jedoch zu einer zunehmenden Professionalisierung und Personalisierung der Grunen die dadurch nach und nach Teile ihrer Grundsatze die einer Hierarchisierung entgegenstanden aufgaben 7 Hinzu kam auch dass eine feste Fuhrungsspitze aufgrund der Medienwirksamkeit von der breiten Bevolkerung eher angenommen wurde als standig wechselnde Personen die letztendlich ausserhalb der Partei kaum bekannt waren 8 Rezeption BearbeitenDieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Weil sich das Reinkonzept der identitaren Demokratie dem die Basisdemokratie zugeordnet wird gegen die konstitutionelle Verlagerung der Macht von der Masse des Volkes hin zu abstrakten Regeln folgenden Institutionen richtet bleibt nach kritischer Meinung fraglich wie in einer reinen Basisdemokratie die Rechte des Einzelnen Individualrecht Mindermeinung Partikularinteressen vor dem Zugriff der jeweiligen Mehrheit geschutzt werden konnten Der von der Mehrheit erreichte institutionelle Konsens konnte die die Individualrechte schutzenden Gesetze im Prinzip jederzeit abschaffen bzw ganz ohne Gesetze regieren In der bundesdeutschen reprasentativen Demokratie ist im Grundgesetz ein Verfassungskern von Grundrechten und rechtsstaatlichen Prinzipien wie dem der Gewaltenteilung als vor Veranderung oder gar Aufhebung geschutzt festgelegt und konnte nur durch Totalersetzung der Verfassung oder einen Umsturz angetastet werden siehe Ewigkeitsklausel Dem Gedanken der Basisdemokratie in seiner Reinform wird aufgrund seiner theoretisch unbegrenzten Zugriffsmacht gegenuber dem Einzelnen deshalb teilweise auch ein potentiell totalitares Politikverstandnis vorgeworfen siehe Carl Joachim Friedrich wobei dieser Vorwurf allerdings nicht dazu benutzt werden durfe jede Form direktdemokratischer Partizipation zu diffamieren 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Basisdemokratie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Petra Bendel Basisdemokratie In Dieter Nohlen Rainer Olaf Schultze Hrsg Lexikon der Politikwissenschaft Band 1 A M C H Beck Munchen 2005 S 63 Petra Bendel Basisdemokratie In Dieter Nohlen Hrsg Lexikon der Politik Band 7 Politische Begriffe C H Beck Munchen 1998 S 66 Peter Losche Direkte Demokratie In Dieter Nohlen Hrsg ebda S 130 Ottokar Luban Rosa Luxemburgs basisdemokratische Sozialismus Konzeption In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft II 2006 Reiner Zilkenat Historische Forschungen zur Revolution 1918 19 und ihre Rezeption in der Zeit der ausserparlamentarischen Opposition workerscontrol net a b Petra Bendel Basisdemokratie In Dieter Nohlen Hrsg Lexikon der Politik Band 7 Politische Begriffe C H Beck Munchen 1995 S 8051 Wolfgang Hertle Larzac Wyhl Brokdorf Seabrook Gorleben Grenzuberschreitende Lernprozesse Zivilen Ungehorsams In Reader Ziviler Ungehorsam Traditionen Konzepte Erfahrungen Perspektiven Komitee fur Grundrechte und Demokratie Sensbachtal 1992 abgerufen am 28 Februar 2021 Archivlink Memento vom 6 November 2011 im Internet Archive socio ch vgl dazu insgesamt Dieter Salomon Grune Theorie und graue Wirklichkeit die GRUNEN und die Basisdemokratie Arnold Bergstraesser Institut Freiburg im Breisgau 1992 Rainer Olaf Schultze Identitare Demokratie In Dieter Nohlen Rainer Olaf Schultze Hrsg Lexikon der Politikwissenschaft Band 1 A M C H Beck Munchen 2005 S 359 Normdaten Sachbegriff GND 4271257 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basisdemokratie amp oldid 237077338