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Judischer Bolschewismus oder Judao Bolschewismus ist ein von Antikommunisten im Zusammenhang mit antisemitischer Polemik haufig benutztes Schlagwort Es wurde zuerst nach 1917 von gegen die Oktoberrevolution opponierenden Kreisen in Russland vor allem im Kontext des bis 1920 21 andauernden dortigen Burgerkriegs verbreitet und war in der Nachwirkung des Ersten Weltkriegs auch im restlichen Europa und in Nordamerika in der entsprechenden Propaganda angewendet worden Propagandaplakat antisemitischer Gegenrevolutionare der sogenannten Weissen Bewegung aus dem Jahr 1919 Leo Trotzki Grunder und Oberbefehlshaber der Roten Armee als roter Teufel auf der Kreml Mauer unten sind chinesische Rotarmisten bei der Durchfuhrung von Massenerschiessungen dargestellt Die Bilduberschrift lautet Friede und Freiheit im Sowjetland 1 Die abwertend konnotierte Begriffskombination sollte den Eindruck einer pauschalen Identitatsgemeinschaft von Juden mit Kommunisten und insbesondere den Bolschewiki entstehen lassen Grosse Bekanntheit erlangte sie vor allem durch Reden und Schriften in Deutschland wahrend der Diktatur des Nationalsozialismus ab 1933 insbesondere von Adolf Hitler und Heinrich Himmler sowie durch Befehle der Generalitat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg speziell zu dem als Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion geplanten und 1941 begonnenen Deutsch Sowjetischen Krieg Unternehmen Barbarossa Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorgeschichte im revolutionaren Russland 3 Zwischenkriegszeit 3 1 Angelsachsische Lander 3 2 Frankreich Italien und Spanien 3 3 Schweiz 3 4 Weimarer Republik 3 5 Nationalsozialismus 3 5 1 Schrifttum vor 1933 3 5 2 Deutsches Reich nach 1933 3 5 3 Vernichtungskrieg 4 Gegenwart 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Verschworungstheorie schien bis zu einem gewissen Grad plausibel da es unter den Anfuhrern der Bolschewiki viele Juden bzw Menschen judischer Herkunft gab so etwa Trotzki eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein Lew Borissowitsch Kamenew eigentlich Leo Rosenfeld oder Grigori Jakowlewitsch Sokolnikow eigentlich Hirsch Jankelewitsch Brilliant 2 Von 1919 bis 1921 lag der judische Anteil unter den Mitgliedern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Russlands Bolschewiki konstant bei ungefahr einem Viertel Ihr Anteil an der Gesamtbevolkerung betrug dagegen etwa 4 3 In Wahrheit unterstutzte nur eine Minderheit der russischen Juden die Bolschewiki Die Wahlen des Jahres 1917 zeigen dass sie mehrheitlich fur zionistische oder demokratische sozialistische Parteien stimmten wie die Menschewiki und die Sozialrevolutionare 2 Der amerikanische Historiker Richard Pipes formuliert Wahrend nicht wenige Kommunisten Juden waren waren nur wenige Juden Kommunisten 4 Der Historiker Arno J Mayer schatzt dass Juden Mitte der 1930er Jahre in der sowjetischen Burokratie und im Parteiapparat der KPdSU leicht uberproportioniert waren in der Roten Armee waren vier Prozent der Offiziere und acht Prozent der Politkommissare judischer Herkunft 5 Der deutsche Historiker Gerd Koenen betont dass es einen judischen Bolschewismus als sozialkulturelles Phanomen naturlich gegeben habe Dabei bezieht er sich auf den amerikanischen Historiker Yuri Slezkine der von einem grossen Bundnis zwischen judischer Revolution und Kommunismus schreibt 1917 seien Juden bei den Bolschewiki mit 5 zwar weniger vertreten gewesen als bei den anderen sozialistischen Parteien doch sei diese Zahl wahrend des Burgerkriegs nach oben geschnellt nicht zuletzt wegen der klaren Positionierung der Partei gegen jeden Antisemitismus Bereits 1918 hatte der Rat der Volkskommissare der RSFSR ein Dekret uber die Ausrottung der antisemitischen Bewegung erlassen das alle Agitatoren und Teilnehmer an Pogromen ausserhalb des Gesetzes stellte Erst nach Parteisauberungen 1922 ging ihr Anteil wieder auf 5 zuruck In absoluten Zahlen habe es nie mehr als 60 000 judische Kommunisten in Sowjetrussland gegeben bei einem Parteikader von einer Million und einer Gesamtbevolkerung von 140 Millionen Zudem hatten sich die kommunistischen Juden nicht mehr als Juden verstanden sondern mit ihrem Parteieintritt gerade ihre Emanzipation vom eigenen Judentum angestrebt Gleichwohl seien die sowjetischen Geheimdienste und die Intelligenzija lange judisch gepragt gewesen Diese seien gegen andere Juden vorgegangen etwa gegen judische Profiteure der NEP gegen die Schtetl Kultur und die judische Religion im Zuge der Zwangskollektivierung in der Sowjetunion ab 1929 sowie gegen judische Altbolschewiki in der Grossen Sauberung der 1930er Jahre Erst mit den antisemitischen Kampagnen der spaten Stalin Zeit habe das besondere Verhaltnis zwischen sowjetischen Juden und ihrem Staat ein Ende gefunden 6 Vorgeschichte im revolutionaren Russland BearbeitenDennoch setzten zahlreiche Gegner der Bolschewiki die Begriffe Jude und Bolschewik tendenziell gleich Nach dem Juliaufstand 1917 veroffentlichte die Provisorische Regierung unter Alexander Fjodorowitsch Kerenski eine Liste mit Verhafteten die grossenteils deutsch oder judisch klingende Namen trugen Dadurch sollte der Eindruck erweckt werden die ganze Partei der Bolschewiki bestehe nur aus deutschen Juden Es wurde auch gestreut dass Lenin selbst in Wahrheit ein Jude mit Namen Zederblum ware Diese Legende war weit verbreitet auch wenn sie sich letztlich nicht durchsetzen konnte 7 Nachdem die Bolschewiki in der Oktoberrevolution die Macht ergriffen hatten wurde der Widerstand gegen sie zunehmend antisemitisch uberformt Dabei knupften die Gegner an antijudische Feindbilder der spatzaristischen Zeit an wie sie in den Protokollen der Weisen von Zion ausgemalt wurden In diesen Vorstellungen wurde eine kollektive Identitat der Juden konstruiert in deren Interesse und von denen gesteuert die Bolschewiki handeln wurden um die christliche Zivilisation Russlands zu zerstoren Dabei wurden sie sich eines Zangenangriffs bedienen denn der westliche Kapitalismus der dem sowjetischen Experiment in Wahrheit feindlich gegenuberstand habe dasselbe Ziel und sei gleichfalls vom Weltjudentum gesteuert 8 Im Russischen Burgerkrieg war die Idee hinter den Sowjets wurden in Wahrheit Juden stecken unter den Anhangern der Weissen weit verbreitet Sie warfen den Juden vor die Ermordung der Zarenfamilie veranlasst zu haben und letztlich die Weltherrschaft anzustreben Das war Motivation fur zahlreiche Pogrome dieser Zeit bei denen uber 100 000 Juden ermordet wurden wie der amerikanische Politologe Daniel Pipes schreibt wahrscheinlich die grosste an Juden verubte Mordaktion vor dem Holocaust der Nazis 9 Als die unterlegenen Gegner der Bolschewiki nach West und Mitteleuropa ins Exil gingen brachten sie ihr Feindbild von den judischen Bolschewiken und vom Judao Bolschewismus mit 10 Einer der wichtigsten Publizisten in diesem Prozess war der Deutsch Balte Alfred Rosenberg der spater als Chefideologe der NSDAP hervortrat 9 Zwischenkriegszeit BearbeitenAngelsachsische Lander Bearbeiten Die These der Bolschewismus sei wesenhaft eine Erfindung oder ein Werkzeug der Juden war zu Beginn der 1920er Jahre auch in Grossbritannien und den Vereinigten Staaten verbreitet Der amerikanische Botschafter in Russland David Rowland Francis meldete im Januar 1918 nach Washington die meisten Fuhrer der Bolschewiki seien Juden 11 Auch der amerikanische Prasident Woodrow Wilson ausserte diesen Verdacht im Mai 1919 auf der Pariser Friedenskonferenz 12 Antisemiten in den Vereinigten Staaten und Grossbritannien griffen das Thema auf und verschafften ihm erhebliche Publizitat Die britische Verschworungstheoretikerin Nesta Webster reihte in ihrem 1920 erschienenen Buch The French Terror and Russian Bolshevism erstmals die angeblich judischen Bolschewiki in die Riege atheistischer Verschworer von den Freimaurern uber die Illuminaten bis zu den Jakobinern ein denen sie bis dahin die Schuld an der Franzosischen Revolution gegeben hatte in spateren Buchern baute sie ihre Theorie einer judischen Weltverschworung noch aus wobei sie betonte dass sie sich dabei nicht auf die Protokolle der Weisen von Zion stutzte sondern auf die Erkenntnis dass Judentum und Kommunismus ein und dasselbe seien 13 Da die Protokolle erstmals bereits 1902 erschienen waren kam der Bolschewismus in der dort imaginierten Liste judischer Verbrechen nicht vor 1922 veroffentlichte der Verlag der Britons einer antisemitischen Gruppierung in Grossbritannien die Schrift The Jewish Bolshevism die die judische Abkunft beziehungsweise die judischen Beziehungen der fuhrenden Politiker der Sowjetunion nachzuweisen suchte Das Vorwort stammte von Alfred Rosenberg 14 Ihr Vorsitzender Henry Hamilton Beamish erklarte bundig Bolschewismus und Judaismus seien identisch 15 Der amerikanische Autounternehmer Henry Ford verbreitete in seiner 1920 bis 1924 erschienenen Artikelserie Der internationale Jude die Verschworungstheorien der Protokolle der Weisen von Zion auf die er sich explizit berief Ausserdem behauptete er der russische Bolschewismus und seine Ableger in den amerikanischen Gewerkschaften seien in ihrem Wesenskern judisch Er spekulierte zum Beispiel uber die Ahnlichkeit zwischen dem Davidstern und dem roten Stern der Sowjets oder versuchte nachzuweisen in der russischen Revolution sei das judische Kapital von der Enteignung ausgenommen worden 16 Sowohl Heinrich Himmler als auch Baldur von Schirach bezeugten die Schrift habe grossen Einfluss auf sie ausgeubt Auch Winston Churchill glaubte vorubergehend an die These vom judischen Bolschewismus In einem Zeitungsartikel Februar 1920 orakelte er uber eine weltweite Verschworung fur den Umsturz der Zivilisation die seit den Illuminaten des 18 Jahrhunderts der Ursprung jeder subversiven Bewegung im 19 Jahrhundert gewesen sei und nun habe sie die Macht in Russland ergriffen 17 In den Siegerstaaten des Ersten Weltkriegs blieb laut Robert Gerwarth die Verknupfung von Bolschewismus und Judentum jedoch weitgehend gewaltfrei im Gegensatz zu den Gebieten ostlich der Elbe wo sie zu Pogromen und Massenmorden fuhrte 18 Frankreich Italien und Spanien Bearbeiten Im spanischen Franquismus spielte der judische Bolschewismus wegen der geringen judischen Bevolkerung keine Rolle sondern wurde in der weitverbreiteten Vorstellung von einer judaofreimaurerischen Verschworung an die Freimaurerei gekoppelt In Italien wurde die Prasenz von Juden im russischen Bolschewismus vor allem in La Civilta Cattolica thematisiert wahrend sie in Frankreich ein Thema der gesamten rechten Presse war und am auffalligsten in den Ausserungen von Charles Maurras Gestalt annahm der das schreckliche Ungeziefer der Ostjuden in einigen Pariser Arrondissements meinte ausmachen zu konnen und in der Zeitung der Action francaise 1920 schrieb dass sie in Erwartung der Revolution Lause die Pest den Typhus mitbrachten 19 Schweiz Bearbeiten In der Schweiz fand sich das Phantasma vom Judischen Bolschewismus bereits kurz nach der Oktoberrevolution Im diplomatischen und fremdenpolizeilichen Apparat sowie Teilen der burgerlichen Presse wurden der Umsturz in Russland sowie die Revolutionen in Zentral und Ostmitteleuropa 1918 19 als judisches Machwerk betrachtet 20 Bereits zwei Wochen nach der Oktoberrevolution behauptete etwa der katholisch konservative Walliser Bote in Russland stehe nun der Jude Lenin an der Spitze 21 In der Folge wurden 1919 in mehreren Russenzugen der Sympathie mit dem Bolschewismus verdachtige judische Russen ausgeschafft und Massnahmen gegen die ostjudische Einwanderung ergriffen Teile der konservativen Presse stellten ab 1920 die Protokolle der Weisen von Zion als authentisches Dokument dar und bezogen dieses auf den Bolschewismus Auch der Schweizer Landesstreik vom November 1918 wurde in judeo bolschewistische Verschworungstheorien eingebaut 22 23 24 25 26 Dabei wurde etwa behauptet der fuhrende Schweizer Sozialdemokrat Robert Grimm habe von Lenin zu dem er in Wirklichkeit ein sehr gespanntes Verhaltnis hatte personlich Instruktionen fur den Landesstreik als Anfang einer kommunistischen Revolution in der Schweiz erhalten die ihrerseits Teil einer judisch bolschewistischen Weltverschworung gewesen ware Solche Legenden stutzten sich wesentlich auf vom exilrussischen Schriftsteller und Ubersetzer Serge Persky der in Zusammenarbeit mit dem franzosischen Nachrichtendienst antibolschewistische Propaganda betrieb gefalschte und im Fruhjahr 1919 publizierte Dokumente 27 28 29 30 31 Demgemass sei geplant gewesen eine Sowjetschweiz unter Lenins judischem Vertrauensmann Karl Radek zu errichten Eine grossangelegte Untersuchung der Bundesanwaltschaft ab November 1918 forderte keinerlei Belege fur einen organisatorischen Zusammenhang zwischen Streikleitung und der ausgewiesenen Sowjetmission zu Tage und wahrend des Landesstreikprozesses 1919 bezeichnete der Militarstaatsanwalt die Vorstellung beim Streik habe fremdes Geld eine Rolle gespielt gar als Legende 32 Dennoch war der Negativmythos vom Umsturzversuch in der burgerlichen Historiographie und Publizistik bis in die 1960er Jahre pragend und wurde als politische Waffe gegen links verwendet 33 Von grossem Einfluss war die Broschure Les troubles revolutionnaires en Suisse de 1916 a 1919 die der Militarpublizist Paul de Valliere 1926 veroffentlichte De Valliere spater beim Armeepropagandadienst Heer und Haus beschaftigt und 1945 wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern dort entlassen 34 behauptete der revolutionare Streik sei im September 1918 von zumeist judischen Bolschewisten im Prinzip in Moskau beschlossen worden 35 Vor den Wahlen von 1928 publizierte der Katholisch Konservative Josef Beck eine Kampfschrift mit dem Titel Wird der Sozi die Schweiz regieren in der er behauptete jede Stimme fur die Sozialdemokratie helfe dabei dass die Streikhauptlinge von 1918 Bundesrate wurden und die Schweiz ganz unter die geistige Fuhrung der russischen Revolutionare und Juden komme 36 1938 stellte der Film Die Rote Pest der von rechten Kreisen um Altbundesrat Jean Marie Musy und den nachmaligen SS Obersturmbannfuhrer Franz Riedweg initiiert und in einem Studio in Nazi Deutschland produziert worden war den Landesstreik zusammen mit Unruhen und Konflikten in aller Welt als Teil einer judisch bolschewistisch intellektualistischen Verschworung dar 37 38 39 40 41 Und noch 1960 repetierte Roger Masson ehemaliger Chef des Nachrichtendienstes und ETH Dozent fur Militarwissenschaften in einem Artikel die judeo bolschewistische Umsturzlegende uber den Landesstreik 42 Weimarer Republik Bearbeiten Den nachhaltigsten Erfolg hatte der Mythos vom Judao Bolschewismus in Deutschland In der Weimarer Republik traten alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten antibolschewistisch auf In rechtsnationalen Kreisen wie beispielsweise der volkischen Bewegung 43 wurde das Engagement von Juden in linken Parteien und Organisationen herausgestellt Diese Kreise verunglimpften die Republik insgesamt als Judenrepublik Auch mit Blick auf Osterreich und Ungarn stellte man das Wirken von Juden in kommunistischen Parteien heraus Der ungarische Revolutionar Bela Kun der Prasident des Freistaat Bayern Kurt Eisner und die Mitbegrunderin der Kommunistischen Partei Deutschlands Rosa Luxemburg waren judischer Abstammung Das Judentum wurde dabei als Rasse angesehen uber die jeweilige Staatsangehorigkeit oder den unter den Kommunisten verbreiteten Atheismus sah man dabei konsequent hinweg Der Verdacht dass der Bolschewismus judischen Ursprungs sei wurde in ganz Westeuropa und in den Vereinigten Staaten nach dem Ersten Weltkrieg zu einem Gemeinplatz der konservativen Kultur und zu einem festen Topos liberaler und nationalistischer Eliten 44 Antikommunistische und traditionelle antislawische Ressentiments vermischten sich so mit uberkommenen antisemitischen Vorurteilen Immer wieder wurde den Juden ein Strick daraus gedreht dass sie angeblich zu den Wortfuhrern des sozialen und politischen Radikalismus gehorten und in ihrer nationalen Loyalitat schwankten 45 Nationalsozialismus Bearbeiten Schrifttum vor 1933 Bearbeiten Adolf Hitler vertrat seit dem Beginn seiner politischen Tatigkeit klare antisemitische Positionen Ab wann er seinen Judenhass mit seinem gleichfalls fruh nachweisbaren Antibolschewismus verknupfte ist in der Forschung umstritten Fruhestes Zeugnis ist die 1923 entstandene Schrift des Chefredakteurs des Volkischen Beobachters Dietrich Eckart Der Bolschewismus von Moses bis Lenin Zwiegesprache zwischen Adolf Hitler und mir Darin werden Hitler Verschworungstheorien in den Mund gelegt wonach sich die verderbliche Spur des mit dem Judentum identifizierten Bolschewismus seit mehreren Tausend Jahren durch die Geschichte ziehe Daher heisse die Parole Kampf dem Marxismus sowie dem geistigen Trager dieser Weltpest und Seuche dem Juden 46 Ob damit Hitlers originare Ansichten wiedergegeben werden oder es sich um ein Phantasieprodukt Eckarts handelt ist in der Forschung umstritten 47 Bis zum Erscheinen des zweiten Bandes von Mein Kampf in dem Hitler seine Ideologie erstmals voll entfaltete im Dezember 1926 waren in der NSDAP auch sowjetfreundliche und sozialistische Standpunkte zugelassen Namentlich die Bruder Otto und Gregor Strasser sowie Joseph Goebbels rieten dazu mit der Sowjetunion eine gemeinsame Front gegen die Westmachte zu bilden 48 In Mein Kampf verband Hitler dagegen Judenhass und Feindschaft gegen die Sowjetunion Im russischen Bolschewismus haben wir den im zwanzigsten Jahrhundert unternommenen Versuch des Judentums zu erblicken sich die Weltherrschaft anzueignen wobei es sich der unterschiedlichsten Mittel bediene vom Dolchstoss in den Rucken des deutschen Heeres uber freie Presse und Finanzkapitalismus bis hin zur Forderung der Prostitution und der Syphilis Die Gefahr sei wahrhaft apokalyptisch Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubensbekenntnisses uber die Volker dieser Welt dann wird seine Krone der Totentanz der Menschheit sein dann wird dieser Planet wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Ather ziehen Als Ziele des Nationalsozialismus nannte Hitler zum einen diese judische Weltverschworung zu stoppen zum anderen fur das deutsche Volk Lebensraum im Osten zu erobern Im Ideologem des judischen Bolschewismus konnte er diese beiden Ziele verbinden Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden konnen wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken Das Schicksal selbst scheint uns hier einen Fingerzeig geben zu wollen Indem es Russland dem Bolschewismus uberantwortete raubte es dem russischen Volk jene Intelligenz die bisher dessen staatlichen Bestand herbeifuhrte und garantierte 49 Ahnlich argumentierte Alfred Rosenberg in seinem 1930 erschienenen Buch Der Mythus des 20 Jahrhunderts Ziel sei es dass Russland wieder arisch dominiert werde Alle grossen Dinge in der russischen Geschichte seien von Deutschen oder Menschen deutschen Blutes vollbracht worden doch in der Revolution von 1917 sei dieses Element unterlegen Das nordisch russische Blut gab den Kampf auf das ostisch mongolische schlug machtig empor berief Chinesen und Wustenvolker Juden Armenier drangten sich an die Fuhrung und der Kalmucko Tatare Lenin wurde Herr Die Damonie dieses Blutes richtete sich instinktiv gegen alles was noch ausserlich als aufrecht wirkte mannlich nordisch aussah gleichsam lebendiger Vorwurf war gegen einen Menschen den Lothrop Stoddard als Untermenschen bezeichnete 50 Im Wahlkampf November 1932 behauptete ein NSDAP Plakat Der Marxismus ist der Schutzengel des Kapitalismus Dieser war mit deutlich judischen Zugen dargestellt Damit wurden beide Systeme als zwei Seiten derselben Medaille dargestellt die verschworungstheoretisch als judisch gesteuert gedeutet wurden 51 Deutsches Reich nach 1933 Bearbeiten In ahnlicher Weise bezeichnete der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in einer Rede vor dem Reichsbauerntag 1935 den Bolschewismus als den von Juden organisierten und angefuhrten Kampf des Untermenschen 52 Die SS nannte er ein Jahr spater eine antibolschewistische Kampforganisation 53 Auch in einigen nationalsozialistischen Propagandafilmen wurde das Thema des judischen Bolschewismus entfaltet Im Kompilationsfilm Der ewige Jude aus dem Jahr 1940 wird das Thema einer vermeintlichen judischen Weltverschworung umfassend dargestellt von den judischen Plutokraten der Wall Street und dem judischen Marxismus uber die Judenrepublik von Weimar bis zu den angeblich judischen Kommissaren in der sowjetischen Staatspolizei Blieb dieser Zusammenhang angesichts des Freundschaftsvertrags mit der Sowjetunion noch ein Randthema so ruckte er im antisowjetischen Propagandafilm G P U aus dem Jahr 1942 deutlich in den Vordergrund Hier wurden die Schergen des sowjetischen Geheimdienstes durchweg mit Schauspielern besetzt deren Aussehen dem von den Nationalsozialisten gezeichneten physischen Bild des Juden entsprach 54 Dabei wusste die NS Propaganda durchaus publikumsgerecht zu agieren Wahrend Der Sturmer das Narrativ vom angeblich judischen Bolschewismus in kruder teils pornographischer Form verbreitete schlugen Organe wie Das Schwarze Korps dabei einen elaborierten Ton an auch wenn die Verschworungstheorie in beiden Fallen dieselbe war 55 Einen Hohepunkt der Propaganda gegen den judischen Bolschewismus stellte der Nurnberger Reichsparteitag von 1936 dar bei dem die Kommunistische Internationale als Zentralagentur des Weltbolschewismus die Projektionsflache bildete Die Redner neben Hitler und Rosenberg auch Rudolf Hess und Joseph Goebbels behaupteten 98 Prozent der politischen und wirtschaftlichen Leitungskader in der Sowjetunion waren Juden Nicht die Diktatur des Proletariats besteht heute in der Sowjetunion sondern Diktatur des Judentums uber die gesamte Bevolkerung 56 Vernichtungskrieg Bearbeiten Deutsch Sowjetischer Krieg Von allen Verschworungstheorien die die Nationalsozialisten vertraten war die vom Judischen Bolschewismus die morderischste 57 Am 30 Marz 1941 erlauterte Hitler vor Generalen der Wehrmacht der bevorstehende Krieg gegen die Sowjetunion werde ein Vernichtungskrieg Den Bolschewismus bezeichnete er als asoziales Verbrechertum und eine ungeheure Gefahr fur die Zukunft Ziel des Krieges sei die Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und der kommunistischen Intelligenz 58 Das konnte als Anweisung zum Volkermord an den Juden verstanden werden denn wie der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann zeigt sowohl Kommissar als auch Intelligenz waren im verschworungsideologischen Diskurs der Nationalsozialisten als judisch konnotiert 59 Bereits am 3 Marz 1941 hatte Hitler gegenuber General Alfred Jodl erklart Die judisch bolschewistische Intelligenz als bisheriger Unterdrucker muss beseitigt werden 60 nbsp Durch deutsche Besatzer ermordete Familie 5 Juli 1941 in Slorow UkraineDie Ermordung der judisch bolschewistischen Intelligenzschicht war der ausdruckliche Auftrag der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD die im Mai 1941 aufgestellt worden waren 61 Am 17 Juni 1941 hielt Reinhard Heydrich eine Ansprache vor Einsatzgruppenleitern Er betonte dass in dem kommenden Kampf nicht nur Volk gegen Volk sondern zum ersten Mal Weltanschauung gegen Weltanschauung ringe dass der Bolschewismus vor keiner Art Krieg zuruckschrecken werden und dass in diesem Kampf das Judentum entschlossen mit antrete In diesem Kampf gehe es Harte gegen Harte 62 Nachdem ihr Auftrag im Spatsommer 1941 auf alle Juden ausgedehnt worden war ermordeten die Einsatzgruppen im ruckwartigen Heeresgebiet uber 500 000 Manner Frauen und Kinder Parallel ermordeten Rumanen in Jassy Provinz Moldau und entlang der rumanisch sowjetischen Front massenhaft Juden als angeblich Funfte Kolonne der Roten Armee Baltische und ukrainische Freischarlergruppen ermordeten nach dem Einmarsch der Wehrmacht 1941 in den Ghettos Kaunas Vilnius Riga und Lemberg die dort festgehaltenen Juden unter den Augen und mit Billigung der Deutschen Sie wollten sich an den Juden rachen weil sie sie fur die Profiteure und Haupttrager der Sowjetisierung dieser Gebiete hielten die nach dem deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt 1939 von der Sowjetunion annektiert worden waren Tatsachlich hatten viele Juden den Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen zunachst begrusst Unter dem mit der Sowjetisierung der annektierten Gebiete verbundenen Terror litten sie dann aber genauso wie die Volksgruppen der Polen und Ukrainer 30 Prozent der 1940 aus Ostpolen deportierten Personen waren Juden Einige Juden hatten daher sogar versucht aus dem sowjetischen Herrschaftsbereich in das deutsch besetzte Generalgouvernement zu fliehen 63 Unternehmen Barbarossa Das Verstandnis des Unternehmens Barbarossa als Vernichtungskrieg gegen den judischen Bolschewismus einte die nationalsozialistische Fuhrung und die Generalitat der Wehrmacht In den verbrecherischen Befehlen der Wehrmachtfuhrung ist es wiederholt nachweisbar Im Kriegsgerichtsbarkeitserlass vom 13 Mai 1941 wurden Gewalttaten gegen Zivilpersonen im Kriegsgebiet weitgehend straflos gestellt und als Begrundung auf die Rachegedanken und Leiderfahrungen verwiesen die dem deutschen Volk durch bolschewistischen Einfluss zugefugt worden seien ausdrucklich wurden die Soldaten der Wehrmacht vor Elementen aus der Zivilbevolkerung gewarnt den Tragern der judisch bolschewistischen Weltanschauung 64 Der Kommissarbefehl vom 6 Juni 1941 erlaubte der Truppe Politkommissare der Roten Armee sofort zu erschiessen und verwies auf die Richtlinien uber das Verhalten der Truppe in Russland nach der ausser den Kommissaren auch alle Juden und die asiatischen Soldaten der Roten Armee zu erschiessen seien 65 Die Generale der Wehrmacht Wilhelm Keitel Erich Hoepner Walter von Reichenau und Erich von Manstein waren die eifrigsten Befurworter des Kampfes gegen moskowitisch asiatische Uberschwemmung und den judischen Bolschewismus so Hopner am 4 Mai 1941 66 Keitel forderte am 22 September 1941 in einem Befehl von den Wehrmachtsoldaten Der Kampf gegen den Bolschewismus verlangt ein rucksichtsloses und energisches Durchgreifen vor allem auch gegen die Juden die Haupttrager des Bolschewismus 67 Reichenau verlangte von seinen Soldaten in einem beruhmt gewordenen Befehl vom 10 Oktober 1941 die vollige Vernichtung der bolschewistischen Irrlehre des Sowjet Staates und seiner Wehrmacht sowie die erbarmungslose Ausrottung artfremder Heimtucke und Grausamkeit und damit die Sicherung des Lebens der deutschen Wehrmacht in Russland Dies sei der einzige Weg das deutsche Volk von der asiatisch judischen Gefahr ein fur allemal zu befreien 68 Die gesamte nationalsozialistische Volkstumspolitik war auf die Errichtung des Grossgermanischen Reichs deutscher Nation eingestellt Nach der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad trat jedoch nach den Sprachregelungen von Joseph Goebbels propagandistisch gesteigert eine antibolschewistische Kreuzzugsrhetorik in den Vordergrund Slawen wegen ihres Arbeitseinsatzes als Fremdarbeiter Ostarbeiter fur die nationalsozialistische Kriegswirtschaft gebraucht sollten dabei offentlich nicht mehr verunglimpft werden wohingegen bei ihnen mehr als im ubrigen Europa in der antibolschewistischen Propaganda weiter vor allem auf antisemitische Affekte zu setzen war Auch uber ihre geplante Umsiedlung damit im Osten Raum fur das deutsche Volk geschaffen wurde sollte geschwiegen werden 69 Hitlers rhetorische Ausfalle richteten sich ab 1943 zunehmend gegen das Weltjudentum dessen Zentralen er in New York und Moskau aber auch in London wahnte Noch wahrend der Schlacht um Berlin gab Hitler in seinem letzten Aufruf an die Wehrmachtssoldaten Durchhalteparolen gegen den judisch bolschewistischen Todfeind durch und betonte dabei gleichzeitig dass es ihm immer um die Sicherung des fur die Zukunft unseres Volkes unentbehrlichen Lebensraumes im Osten gegangen sei Welche Rolle das Ideologem des Judao Bolschewismus im Vernichtungskrieg konkret spielte wird unter Historikern heute unterschiedlich gewichtet Arno J Mayer stellte 1989 die These auf Unternehmen Barbarossa war von Anfang an nicht nur als Blitzkrieg zur Zerschlagung der Roten Armee und zur Eroberung von Lebensraum im Osten gedacht und geplant sondern auch als Kreuzzug zur Ausmerzung des judischen Bolschewismus 70 Rolf Dieter Muller meint in seiner Gesamtdarstellung des Zweiten Weltkriegs hingegen dass der Krieg gegen die Sowjetunion anfangs ein rein imperialistischer Krieg gewesen sei dessen eigentliches Ziel die Eroberung von Lebensraum gewesen sei Der Antikommunismus habe nur als zusatzliches Motivationsmoment und als nationalsozialistische Propaganda fur die gleichfalls antikommunistisch eingestellten Staaten Westeuropas eine Rolle gespielt 71 Gegenwart BearbeitenDie Frage wie judisch der Bolschewismus gewesen sei wird seit den 1980er Jahren wieder diskutiert Nach 1986 formulierte der Berliner Historiker Ernst Nolte in mehreren Veroffentlichungen seine Thesen die den Historikerstreit ausgelost hatten aus und spitzte sie zu Tatsachlich seien auffallend viele Juden die sich indessen meist nicht mehr als Juden betrachteten an der russischen Revolution beteiligt gewesen Die Massenverbrechen die in dieser Revolution und in der aus ihr hervorgegangenen Sowjetunion verubt wurden seien fur Hitler und die Nationalsozialisten Schreckbild und Vorbild gewesen wobei Nolte darauf hinweist dass ein Schreckbild im Unterschied zu einem Schreckgespenst einen realen Kern habe 72 Wenn Hitler also mit dem Holocaust nur auf die wahrgenommene judisch bolschewistische Bedrohung reagiert habe sei ihm insoweit ein gewisses historisches Recht zuzuschreiben als er sich dem umfassenden Anspruch der Sowjetunion mit grosser wenn auch vermutlich weit uberschiessender Energie widersetzte 73 Diese Thesen wurden in der Geschichtswissenschaft weitgehend zuruckgewiesen 74 die Historikerin Agnieszka Pufelska sieht in dieser Unterstellung einer judischen Mitverantwortung am Holocaust eine antisemitische Entsorgung der deutschen Vergangenheit durch die Tater Opfer Umkehr 75 Der Bielefelder Historiker und Bibliothekar Johannes Rogalla von Bieberstein untersuchte Mythos und Realitat des judischen Bolschewismus in einem Buch das 2002 in der neurechten Edition Antaios erschien Er kommt zu dem Befund dass sich unter den fruhen Bolschewiki in Russland und den Tragern der ungarischen Raterepublik von 1918 uberproportional viele Juden befanden Dies lasse sich unter anderem mit dem sozialistischen Versprechen erklaren die gesellschaftlichen Unterschiede abzuschaffen und damit auch die zwischen den Religionen aufgrund derer die Juden in diesen Landern massiv diskriminiert wurden zudem sei der judische Messianismus leicht anschlussfahig an die kommunistischen Versprechen einer Erlosung durch Weltrevolution Aus diesem Grunde habe es bis in die 1920er Jahre hinein eine judische Romanze mit dem Kommunismus gegeben die die materielle Voraussetzung fur pauschale Diffamierungen und Verschworungstheorien gebildet habe 76 Der CDU Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann nahm diese Argumentation 2003 in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit auf Aufgrund ihres Engagements in der Fuhrung der Bolschewiki und bei Tscheka Erschiessungskommandos konne man die Juden mit einiger Berechtigung als Tatervolk bezeichnen ein Begriff den er im weiteren Verlauf der Rede aber sowohl fur die Juden als auch fur die Deutschen zuruckwies Das wahre Tatervolk des 20 Jahrhunderts seien die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien gewesen 77 Diese Rede loste einen Skandal aus Hohmann wurde vorgeworfen er argumentiere antisemitisch und ziele darauf ab Deutschland von der Verantwortung fur seine nationalsozialistische Vergangenheit zu entlasten Im November 2003 wurde Hohmann aus der CDU CSU Fraktion im Deutschen Bundestag ausgeschlossen im Juli 2004 auch aus der CDU In den ehemaligen Ostblockstaaten taucht die These von den angeblich judischen Wurzeln des Kommunismus seit 1990 wieder auf Rechte Publizisten setzen sie ein um postkommunistische Regierungen zu delegitimieren denen sie unterstellen sie waren in Wahrheit immer noch Kommunisten also Juden und wurden mithin nicht im nationalen Interesse handeln Der Antisemitismus wird in dieser Argumentation zu einer patriotischen Widerstandspflicht 78 Literatur BearbeitenPaul Hanebrink A Specter Haunting Europe The Myth of Judeo Bolshevism Harvard University Press Cambridge London 2018 Ulrich Herbeck Das Feindbild vom judischen Bolschewiken Zur Geschichte des russischen Antisemitismus vor und wahrend der Russischen Revolution Metropol Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 940938 49 7 Gerhart Hass Zum Russlandbild der SS In Hans Erich Volkmann Hrsg Das Russlandbild im Dritten Reich Bohlau Koln u a 1994 ISBN 3 412 15793 7 S 201 224 Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien De Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 46 ff Joachim Schroder Der Erste Weltkrieg und der judische Bolschewismus In Gerd Krumeich Hrsg Nationalsozialismus und Erster Weltkrieg Klartext Verlag Essen 2010 ISBN 978 3 8375 0195 7 S 77 96 Schriften der Bibliothek fur Zeitgeschichte NF 24 Einzelnachweise Bearbeiten Ute Caumanns Der Teufel in Rot Trockij und die Ikonographie des judischen Bolschewismus im polnisch sowjetischen Krieg 1919 20 In Zeitenblicke 10 Nr 2 2011 Zugriff am 18 November 2018 a b Brendan Fay The Nazi Conspiracy Theory German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich In Library amp Information History 35 Heft 2 2019 S 75 97 hier S 86 Yuri Slezkine Das judische Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht 2 Aufl Gottingen 2007 S 121 179 Richard Pipes A Concise History of the Russian Revolution Knopf New York 1995 S 265 Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 110 Gerd Koenen Die Farbe Rot Ursprunge und Geschichte des Kommunismus C H Beck Munchen 2017 S 842 847 die Zitate S 844 und 847 Bjorn Laser Kulturbolschewismus Zur Diskurssemantik der totalen Krise 1929 1933 Peter Lang Frankfurt am Main 2010 S 71 Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien De Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 47 f a b Daniel Pipes Verschworung Faszination und Macht des Geheimen Gerling Akademie Verlag Munchen 1998 S 150 Ulrich Herbeck Das Feindbild vom judischen Bolschewiken Zur Geschichte des russischen Antisemitismus vor und wahrend der Russischen Revolution Metropol Berlin 2009 ISBN 978 3 940938 49 7 S 438 David Rowland Francis Russia From the American Embassy New York C Scribner s amp Sons 1921 S 214 Johannes Rogalla von Bieberstein Judischer Bolschewismus Mythos und Realitat Mit einem Vorwort von Ernst Nolte Edition Antaios Dresden 2002 S 16 Richard S Levy Antisemitism A Historical Encyclopedia of Prejudice and Persecution ABC Clio Santa Barbara 2005 Band 2 S 390 Gisela C Lebzelter Political Anti Semitism in England 1918 1939 University of Oxford 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1917 Christian Koller Aufruhr ist unschweizerisch Fremdenangst und ihre Instrumentalisierung in der Landesstreikzeit In ders et al Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 Baden Hier und Jetzt 2018 S 338 359 Michel Caillat Jean Francois Fayet Le mythe de l ingerence bolchevique dans la Greve generale de novembre 1918 Histoire d une construction franco suisse In Traverse 2018 Band 25 Heft 2 S 213 229 Daniel Artho Ein diabolischer Plan zur Terrorisierung der Schweiz In Die Wochenzeitung 22 November 2018 Daniel Artho Der Landesstreik als gescheiterter Revolutionsversuch Zur Geschichte eines verhangnisvollen Narrativs In Roman Rossfeld et al Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 Baden 2018 S 412 429 sozialarchiv ch Daniel Artho Revolution und bolschewistischer Terror in der Schweiz Der Verschworungspropagandist Serge Persky und die Deutung des schweizerischen Landesstreiks von 1918 PDF 127 kB in Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 69 2 2019 S 283 301 Archivierte Kopie Memento vom 6 August 2018 im Internet Archive calames abes fr Adrian Zimmermann Fake News Bomben aufs Bundeshaus In VPOD Magazin Oktober 2018 PDF 1 7 MB S 16 f Daniel Artho Fake News stutzen das Revolutionsnarrativ Serge Perskys umstrittene Enthullungen In Roman Rossfeld et al Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 Baden 2018 S 423 dedicated hosteurope de PDF S 707 Christian Koller Irrtum Erkenntnis und Interessen Die Erinnerung an den schweizerischen Landesstreik zwischen Geschichtswissenschaft und Memorialpolitik In conexus 2019 2 S 175 195 Olivier Meuwly Paul de Valliere In Historisches Lexikon der Schweiz 27 Februar 2013 abgerufen am 6 Juni 2019 Adrian Zimmermann Fake News Bomben aufs Bundeshaus In VPOD Magazin Oktober 2018 PDF 1 7 MB S 16f Wird der Sozi die Schweiz regieren Bern o J 1928 S 33 youtube com Bruno Jaeggi et al Die Rote Pest Antikommunismus in der Schweiz in Film Kritisches Filmmagazin 1 1975 S 49 86 Daniel Artho Das Revolutionsnarrativ im Kino Die Rote Pest von 1938 In Roman Rossfeld et al Hrsg Der Landesstreik Die Schweiz im November 1918 Baden 2018 S 427 eda admin ch PDF 117 kB nzz ch R oger Masson La Suisse face aux deux guerres mondiales ou du general Wille au general Guisan suite in Revue Militaire Suisse 105 1960 S 468 476 Zu den volkischen Vorstellungen eines judischen Bolschewismus Walter Jung Ideologische Voraussetzungen Inhalte und Ziele aussenpolitischer Programmatik und Propaganda in der deutschvolkischen Bewegung der Anfangsjahre der Weimarer Republik das Beispiel Deutschvolkischer Schutz und Trutzbund Universitat Gottingen 2001 S 163 227 Enzo Traverso Moderne und Gewalt Eine europaische Genealogie des Nazi Terrors Koln 2003 S 104 f Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 26 Dazu erganzend ebd In mehr als einer bedeutsamen Hinsicht boten die im russischen Burgerkrieg und in den nationalen Machtkampfen nach dem Zusammenbruch des Zaren und des Habsburgerreiches an Juden verubten Massenmorde einen Vorgeschmack auf die massenhafte Vernichtung von Juden im Zweiten Weltkrieg Dietrich Eckart Der Bolschewismus von Moses bis Lenin Zwiegesprache zwischen Adolf Hitler und mir Munchen 1924 An die Authentizitat glauben Ernst Nolte Eine fruhe Quelle fur Hitlers Antisemitismus In Historische Zeitschrift 1961 192 S 584 606 Wolfgang Wippermann Agenten des Bosen Verschworungstheorien von Luther bis heute be bra Verlag Berlin 2007 S 80 Bestritten wird sie von Saul Esh Eine neue literarische Quelle Hitlers Eine methodologische Uberlegung In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 1964 15 S 487 492 Saul Friedlander Die Jahre der Verfolgung 1933 1945 Das Dritte Reich und die Juden Erster Band C H Beck Munchen 1998 S 112 Norbert Kapferer Der Totale Krieg gegen den judischen Bolschewismus Weltanschauliche und propagandistische Einlassungen der NS Elite und deren Interpretation durch Carl Schmitt In Uwe Backes Hrsg Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart Bohlau Koln 2003 S 164 f Adolf Hitler Mein Kampf 9 Auflage Munchen 1932 die Zitate auf S 751 69 f und 742 Alfred Rosenberg Der Mythus des 20 Jahrhunderts Eine Wertung der seelisch geistigen Gestaltenkampfe unserer Zeit Hoheneichen Verlag Munchen 1930 S 213 f Brendan Fay The Nazi Conspiracy Theory German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich In Library amp Information History 35 Heft 2 2019 S 75 97 hier S 86 f Zitiert nach Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus De Gruyter Berlin New York 2000 S 620 Heinrich Himmler Die Schutzstaffel als antibolschewistische Kampforganisation Munchen 1936 Wolfgang Wippermann Agenten des Bosen Verschworungstheorien von Luther bis heute be bra Verlag Berlin 2007 S 84 f Brendan Fay The Nazi Conspiracy Theory German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich In Library amp Information History 35 Heft 2 2019 S 75 97 hier S 88 f Zitiert bei Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 240 Brendan Fay The Nazi Conspiracy Theory German Fantasies and Jewish Power in the Third Reich In Library amp Information History 35 Heft 2 2019 S 75 97 hier S 85 Franz Halder Kriegstagebuch Tagliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939 1942 Band 2 Von der geplanten Landung in England bis zum Beginn des Ostfeldzuges Kohlhammer Stuttgart 1963 S 335 ff Wolfgang Wippermann Agenten des Bosen Verschworungstheorien von Luther bis heute be bra Verlag Berlin 2007 S 85 Zitiert nach Saul Friedlander Die Jahre der Vernichtung 1939 1945 Das Dritte Reich und die Juden Zweiter Band C H Beck Munchen 2006 S 158 Ralf Ogorreck und Volker Riess Fall 9 Der Einsatzgruppenprozess gegen Ohlendorf und andere Frankfurt am Main 1999 S 165 f Kai Struve Deutsche Herrschaft ukrainischer Nationalismus antijudische Gewalt Der Sommer 1941 in der Westukraine De Gruyter Berlin 2015 S 129 Brendan Fay 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25 Januar 2015 Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 512 515 Arno J Mayer Der Krieg als Kreuzzug Das Deutsche Reich Hitlers Wehrmacht und die Endlosung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 S 309 ahnlich auch Norbert Kapferer Der Totale Krieg gegen den judischen Bolschewismus Weltanschauliche und propagandistische Einlassungen der NS Elite und deren Interpretation durch Carl Schmitt In Uwe Backes Hrsg Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart Bohlau Koln 2003 S 159 192 Rolf Dieter Muller Der Zweite Weltkrieg 1939 1945 Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte Zehnte vollig neu bearbeitete Auflage Band 21 Stuttgart 2004 S 108 155 Ernst Nolte Der Europaische Burgerkrieg 1917 1945 Nationalsozialismus und Bolschewismus Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1987 S 545 und 21 Ernst Nolte Streitpunkte Heutige und kunftige Kontroversen um den Nationalsozialismus Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1993 S 19 Siehe zum Beispiel Hans Mommsen Das Ressentiment als Wissenschaft In Geschichte und Gesellschaft 1988 14 S 495 512 Wolfgang Schieder Der Nationalsozialismus im Fehlurteil philosophischer Geschichtsschreibung In Geschichte und Gesellschaft 1988 15 S 89 114 Rainer Zitelmann Nationalsozialismus und Antikommunismus Aus Anlass der Thesen Ernst Noltes in derselbe Uwe Backes und Eckart Jesse Hrsg Die Schatten der Vergangenheit Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus Propylaen Berlin Frankfurt am Main 1990 S 218 242 Hans Ulrich Wehler Die Kontinuitat der Unbelehrbarkeit In derselbe Politik in der Geschichte C H Beck Munchen 1989 S 145 154 Andreas Wirsching Vom Weltkrieg zum Burgerkrieg Oldenbourg Munchen 1999 S 313 ff u o Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien De Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 48 Johannes Rogalla von Bieberstein Judischer Bolschewismus Mythos und Realitat Mit einem Vorwort von Ernst Nolte Edition Antaios Dresden 2002 S 127 Mutmassungen uber Tatervolker der Fall Martin Hohmann In Blatter fur deutsche und internationale Politik 1 2004 S 111 120 Agnieszka Pufelska Bolschewismus In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 3 Begriffe Theorien Ideologien Walter de Gruyter Saur Berlin New York 2010 ISBN 978 3 11 023379 7 S 48 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Bolschewismus amp oldid 234082857