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GPU ist ein antisowjetischer Propagandafilm von Karl Ritter aus dem Jahr 1942 FilmTitel GPUProduktionsland Deutsches ReichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1942Lange 99 MinutenAltersfreigabe FSK ungepruftStabRegie Karl RitterDrehbuch Karl Ritter Felix Lutzkendorf Andrews EngelmannProduktion Karl Ritter fur Universum Film AG Berlin Ufa Musik Herbert WindtKamera Igor OberbergSchnitt Conrad von MoloBesetzungLaura Solari Olga Feodorowna Andrews Engelmann Nikolai Bokscha Marina von Ditmar Irina Will Quadflieg Peter Assmus Karl Haubenreisser Jakob Frunse Vladimir Majer GPU Chef Helene von Schmithberg Tanta Ljuba Albert Lippert Hoteldirektor Lale Andersen Sangerin Hans Stiebner Untersuchungsrichter Maria Bard Vorsitzende der Frauenliga Karl Klusner Aramian Ernst Albert Schaah Sowjet Diplomat in Helsinki Ivo Veit Sowjet Diplomat in Helsinki Nico Turoff Helfer Frunses Arthur Reinhardt Helfer Frunses Karl Hannemann Helfer Frunses Walter Bruckner Helfer Frunses Hans Bergmann Helfer Frunses Lili Schoenborn Frau des Hausmeisters Horst Winter Saxophonspieler Gerda von der Osten Olgas Dienstmadchen Hans Meyer Hanno Volkus Heinz Wemper Helfer von Volkus Heinrich Troxbomker Mann im Publikum Theo Shall Saboteur Viggo Larsen Andersen Walter Lieck GPU PressezensorEs handelt sich heute um einen Vorbehaltsfilm der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Er gehort damit zum Bestand der Stiftung ist nicht fur den Vertrieb freigegeben und darf nur mit Zustimmung und unter Bedingungen der Stiftung gezeigt werden Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Produktion 3 Kritik 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie russische Geigenvirtuosin Olga Feodorowna ist der Stargast einer Veranstaltung der Ortsgruppe Riga der Internationalen Frauenliga fur Frieden und Freiheit die im Anschluss an das Konzert salbungsvoll ihre Bestrebungen und Ziele verkundet Die nach den Worten der Vorsitzenden der Frauenliga vollig unpolitischen Ziele sind dabei unter anderem der totale Frieden und die Freiheit aller Volker Dass bei dieser Veranstaltung ein Demonstrant sehr schnell von ominosen Hintermannern abgefuhrt wird stort die anwesenden Gaste nicht Der Demonstrant wollte auf die eigentliche Identitat der Frauenliga hinweisen Es handelt sich bei ihr um einen Ableger des sowjetischen Geheimdienstes GPU deren einziges Ziel die Infiltration der ganzen Welt zu sein scheint Olga steht nur zum Schein auf den Seiten der Organisation In Wirklichkeit sinnt sie auf Rache an dem Morder ihrer Eltern den sie in den Reihen der GPU weiss Es handelt sich dabei um Nikolai Bokscha der innerhalb der Organisation einen hohen Rang einnimmt und hinter zahlreichen Attentaten auf Andersdenkende steht die er von Mittelsmannern ausfuhren lasst Einen armenischen Revolutionar lasst er vom ahnungslosen baltischen Studenten Peter Assmus per Paketbombe toten Die junge Sekretarin des Armeniers Irina wird als angebliche Spionin von der GPU gefangen genommen Sie wird in die Hande Olgas ubergeben da sich das Madchen weigert geheime Informationen herauszugeben Olga flieht mit ihr uber Rotterdam nach Goteborg wo auch Peter dem die Flucht aus der Untersuchungshaft der GPU gelungen ist zu ihnen stosst Wahrenddessen arbeitet Olga weiter an ihrer Rache an Nikolai Bokscha In der sowjetischen Botschaft in Helsinki treffen beide erneut aufeinander und es wird deutlich dass sich Bokscha zu Olga hingezogen fuhlt Unwissend offenbart er sich als Morder ihrer Familie Beide treffen sich spater in Paris wo Bokscha ihr seine Zukunftsplane offenbart Er will in ein kleines Haus irgendwo in der Bretagne ziehen und dort unter einem falschen Namen unentdeckt seinen Lebensabend geniessen mit Olga Die sieht nun ihren Moment der Rache gekommen Sie zeigt Bokscha als Doppelagenten bei der GPU an die ihn daraufhin liquidiert Olgas Zeit bei der GPU ist nun vorbei Sie offenbart ihrem Vorgesetzten dass einzig und allein Rache ihr Grund fur eine Zusammenarbeit mit der GPU war und fordert aus der Organisation austreten zu konnen Als der Chef der GPU ihr dies verweigert erschiesst sie sich In Rotterdam werden unterdessen Irina und Peter von der GPU ausfindig gemacht und in die Folterkeller der Organisation verschleppt Dem Tod nahe werden sie gerettet als die deutsche Armee 1940 Rotterdam einnimmt und die Gefangenen befreien kann Produktion BearbeitenDer Filmdreh begann am 11 Dezember 1941 und endete Mitte Mai 1942 Drehort war das Studio Babelsberg fur die Innenaufnahmen die Aussenaufnahmen fanden in Berlin und Umgebung Paris Potsdam und Stettin statt Die Produktionskosten beliefen sich auf 1 556 000 RM Von der Zensur wurde GPU am 17 Juli 1942 mit einem Jugendverbot belegt Die Erstauffuhrung fand am 14 August 1942 im Berliner Capitol am Zoo statt Im selben Jahr wurde der Film durch Fred Hildenbrandt auch als Buch veroffentlicht 1 GPU gilt als der einzige ganz direkt antikommunistische Film den die Nazis drehten 2 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Auffuhrung vom Oberkommando der Alliierten unter Verbot gestellt Kritik Bearbeiten nbsp Karl Ritter der RegisseurDie zeitgenossische Kritik sah in GPU einen spannungsreichen Film der in Einzelschicksalen das Allgemeingultige darzulegen versteht 3 Hervorgehoben wurden die skrupellosen und unmenschlichen Methoden der GPU deren Ziel eine bolschewikische Revolution sei 3 Betont wurde auch dass der Film die Realitat darstelle Die harte Realitat dieses packenden Filmstreifens wird durch das geschickte Einschneiden von Wochenschauaufnahmen die unter anderem Szenen aus dem Kampf um Rotterdam zeigen noch unterstrichen und gesteigert 3 In der zeitgenossischen Presse wurde bestritten dass das Publikum mit GPU einen Tendenz oder gar politische n Film sehe 4 So erklarte Regisseur Karl Ritter All unsere Bilder die wir im Film sehen sind moglichst den wirklichen Geschehnissen nachgeformt Wir rekonstruieren uberhaupt in diesem Film eigentlich nur eine Reihe von GPU Terrorattentaten Nur ziehen wir um der Einheit des Ganzen willen all diese Schreckensszenen in eine Handlung zusammen wobei man bedenken muss dass uns ja nur ein Bruchteil der Untaten dieser Meuchelmorderorganisationen bekannt geworden ist 5 Erwin Leiser bezeichnete GPU 1968 als plumpes Melodrama und direkt antikommunistischen Propagandafilm der jedoch mit so einfachen vulgaren und verlogenen Klischees arbeite dass die Propaganda unglaubwurdig wurde 6 Nach Courtade und Cadars wurden die Roten zu Karikaturen Die kommunistischen Agenten sind in diesem Film Mongolen mit glattrasierten Schadeln wusten Gesichtern und einem sardonischen Grinsen auf den Gangster Visagen 7 In seiner Monografie Geschichte des Films bewertete der polnische Filmhistoriker Jerzy Toeplitz den Film GPU ist zweifellos Ritters schlechtester Film und insgesamt gesehen der schwachste Propagandafilm der im Dritten Reich entstanden ist 8 Fur den Filmwissenschaftler Gert Berghoff zahlte GPU zu den gefahrlichsten und ubelsten Propaganda Filmen des Dritten Reichs 9 Reclams Lexikon des deutschen Films bewertete GPU als hasserfullte n Film Die NS Armee so suggeriert der Film befreit Europa im Dienste der Menschlichkeit von brutalen Unterdruckern In seiner krassen Schwarzweisszeichnung ist der Film ein typisches Beispiel fur die Verfalschung der Zeitgeschichte durch die nationalsozialistische Propaganda 10 Karlheinz Wendtland in der Regel um ein positives Image vieler Filme aus der NS Zeit bemuht handelte GPU mit wenigen Zeilen ab in denen er den in bester Jazztradition gespielten Limehouse Blues der den ausubenden Musikern Freddie Brocksieper mit seiner Combo alle Ehre macht hervorhob Sein Fazit Ein bosartiger wenn auch packender Film 11 Siehe auch BearbeitenListe der wahrend der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen SpielfilmeWeblinks BearbeitenGPU im Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung GPU in der Internet Movie Database englisch GPU bei filmportal de GPU Video im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Fred Hildenbrandt GPU Mit 16 Bildern nach dem gleichnamigen Ufa Film Ufa Buchverlag 1942 Rolf Giesen Manfred Hobsch Hitlerjunge Quex Jud Suss und Kolberg Die Propagandafilme des Dritten Reiches Dokumente und Materialien zum NS Film Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2005 S 394 a b c Hanns Poszokinsky Suchen Filme die wir sahen GPU In Filmwelt Nr 43 44 2 September 1942 S 254 Willi Korbel Im Capitol am Zoo GPU Zeitungsartikel einer Berliner Zeitung 1942 Karl Ritter uber seinen Film GPU Zit nach Rolf Giesen Manfred Hobsch Hitlerjunge Quex Jud Suss und Kolberg Die Propagandafilme des Dritten Reiches Dokumente und Materialien zum NS Film Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2005 S 393 Erwin Leiser Deutschland erwache Propaganda im Film des Dritten Reiches Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1968 S 38f Francis Courtade Pierre Cadars Geschichte des Films im Dritten Reich C Hanser Munchen 1975 S 178 Jerzy Toeplitz Geschichte des Films Band 4 1939 1945 Rogner amp Bernhard Munchen 1983 S 222 Theater Lutzkendorf Stirn der Zeit In Der Spiegel Nr 46 1965 S 157 Thomas Kramer Hrsg Reclams Lexikon des deutschen Films Reclam Stuttgart 1995 S 113 Karlheinz Wendtland Geliebter Kintopp Samtliche deutsche Spielfilme von 1929 1945 mit zahlreichen Kunstlerbiografien Jahrgang 1941 und 1942 2 Aufl Medium Film Berlin 1989 S 111 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title GPU Film amp oldid 226347369