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Karl Ritter 7 November 1888 in Wurzburg 7 April 1977 in Buenos Aires Argentinien war ein deutscher Illustrator Werbegrafiker Regisseur Drehbuchautor und Filmproduzent Karl Ritter 1975 Karl Ritter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Ritters Mutter war Opernsangerin sein Vater Professor am Konservatorium Nach dem Abitur wurde Karl Ritter Berufsoffizier in der bayerischen Armee Ein Besuch auf der ILA 1909 in Frankfurt am Main brachte ihn 1910 auf den Gedanken es mit dem Bau eines Flugzeuges zu versuchen Dazu ermuntert wurde er durch Paul Gans den Vater von Margot Gans die spater mit Ernst Udet flog Paul Gans war zu jener Zeit gerade dabei auf dem Munchner Oberwiesenfeld die bayerische Flugschule einzurichten und versprach dem jungen Flugzeugenthusiasten ihm bei den Flugversuchen zu helfen nbsp Karl Ritter als junger Offizier 1911 Ritter begann im Winter 1910 mit Hilfe seines Bataillonskommandeurs das Flugzeug zu konstruieren Ende Februar 1911 flog Ritter zum ersten Mal seinen neuen Schulter Eindecker und am 30 September dieses Jahres legte er vor dem Deutschen Luftschiffer Verband seine Flugprufung erfolgreich ab Er bekam den deutschen Flugschein Nr 121 nbsp Karl Ritters Flugschein nbsp Karl Ritter mit seiner Frau Erika nach seiner bestandenen Flugprufung am 30 September 1911Funf Tage vor seiner Fliegerprufung heiratete er die ein Jahr altere Erika geb Ritter keine Verwandtschaft eine Grossnichte Richard Wagners Kaum zuruck bekam er die Nachricht dass die bayerische Armee verordnet hatte dass es verheirateten Offizieren fortan untersagt war sich der Militarfliegerei zu widmen Ritter musste somit bei den Pionieren bleiben einer Waffengattung bei der er zum Major befordert wurde Er hat das Fliegen nicht aufgegeben und gehorte bis zu seinem Lebensende der Traditionsgemeinschaft Alter Adler an Nach Kriegsende begann er in Munchen ein Architekturstudium und wandte sich dann der Malerei und Grafik zu Als Illustrator wirkte er 1920 und 1921 an der Zeitschrift Der Orchideengarten mit 1 Durch die Familie seiner Frau fur den Nationalsozialismus begeistert trat er am 19 Oktober 1925 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 23 040 2 3 1924 grundete er die Bayerische Sportflug GmbH 4 Zweck der gemeinnutzigen Gesellschaft war laut Handelsregistereintrag die Forderung der deutschen und bayerischen Sportfliegerei Sie hat die Errichtung von Sport und Werbeflugunternehmungen und die Beteiligung an solchen sowie Geschafte jeder Art die der Finanzierung der Unternehmungen dienen zum Gegenstand ferner die Sammlung und Verwaltung von Spenden zur Forderung des Sportflugs 1925 hatte er seinen ersten Kontakt mit dem Film als Werbegrafiker fur die Sudfilm AG in Berlin Ihm wurde die Produktionsleitung verschiedener Filme ubertragen und er begann Drehbucher zu schreiben Auch sein Bruder Rudo Ritter eigentlich Komponist schrieb zum Broterwerb Drehbucher 1932 wurde er Produktionschef der Reichsliga fur die er im selben Jahr einen Kurzfilm mit Karl Valentin drehte 1933 engagierte ihn die Ufa als Produzenten sein erster Film in dieser Eigenschaft war Hitlerjunge Quex 1933 einer der wenigen Nazi Filme die offen fur einen Beitritt zur Hitlerjugend warben Als Regisseur wahlte er Hans Steinhoff der neben ihm und Veit Harlan zu einem der am meisten exponierten Regisseure des Dritten Reichs wurde 1936 begann Ritter seine Karriere als Regisseur mit der Komodie Weiberregiment Aufgrund einer Anweisung Goebbels Schauspieler und Regisseure in die Direktion der Filmproduktionsfirmen aufzunehmen um so die Qualitat der deutschen Filme zu verbessern wurde Ritter 1937 gemeinsam mit den Schauspielern Eugen Klopfer Paul Hartmann Mathias Wieman und dem Regisseur Carl Froelich in den Aufsichtsrat der Ufa berufen 1938 wurde Ritter aus Anlass seines 50 Geburtstages zum Professor an der Filmakademie in Potsdam Babelsberg berufen 5 In den nachsten Jahren war er einer der am meisten beschaftigten Regisseure von NS Propagandafilmen wie Patrioten Pour le Merite GPU und Kadetten Daneben drehte er Musik Komodien wie Capriccio mit Lilian Harvey und Bal pare Die letzten Produktionen der nationalsozialistischen Filmwirtschaft an denen Ritter beteiligt war waren Wolfgang Liebeneiners Das Leben geht weiter und Gerhard Lamprechts Kamerad Hedwig die bei Kriegsende unvollendet blieben Gegen Ende des Krieges wurde Ritter zur Luftwaffe eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er nach Bayern fliehen konnte Bei der Entnazifizierung wurde er als Mitlaufer eingestuft und erhielt deshalb in der franzosischen Besatzungszone keine Drehlizenz Im Mai 1949 ging er mit seiner Familie nach Argentinien wo ihm auf Vermittlung Winifred Wagners durch dort lebende Deutsche der Aufbau einer Filmproduktion ermoglicht werden sollte Fur die Eos Film in Mendoza drehte er 1950 51 unter Mitwirkung zahlreicher anderer Deutscher darunter seiner drei Sohne den Film El Paraiso der 1953 veroffentlicht wurde jedoch erfolglos blieb 6 nbsp Karl Ritter mit seinem altesten Sohn Heinz 1954 nbsp Karl Ritter mit der Fliegerin Hanna Reitsch 1968 Im Juni 1953 kehrte Ritter in die Bundesrepublik zuruck In Wiesbaden drehte er Staatsanwaltin Corda die Geschichte einer Anwaltin die sich in einen Angeklagten verliebt die Hauptrolle spielte Paul Klinger Mit seiner zweiten Produktion Ball der Nationen kehrte er zum Genre der leichten Musikkomodie zuruck wobei es zu der ungewohnlichen Zusammenarbeit von Zsa Zsa Gabor mit Gustav Frohlich und Alexander Golling kam 1955 grundete er die Karl Ritter Filmproduktion GmbH und verkundete seinen Plan Frank Wedekinds Drama Die Buchse der Pandora zu verfilmen Das Projekt kam jedoch nicht zustande Trotz seines Glaubens an die Gesundung des deutschen Films und seines Bemuhens Filme zu gestalten deren Themen Weltgultigkeit haben konnte Ritter sich in der bundesdeutschen Filmindustrie nicht durchsetzen Er kehrte schliesslich nach Argentinien zuruck wo er 1977 starb Ritter hatte drei Sohne Heinz 1912 1958 Gottfried und Hans 5 Filmografie Bearbeiten1928 Das Spreewaldmadel Drehbuch 1929 Kehre zuruck Alles vergeben Drehbuch 1929 Fraulein Lausbub Drehbuch 1931 Der Zinker Produktionsleitung 1932 Muss man sich gleich scheiden lassen Produktionsleitung 1932 Im Photoatelier Regie 1932 Melodie der Liebe Produktionsleitung 1933 Rivalen der Luft Herstellungsleitung 1933 Liebe muss verstanden sein Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1933 Hitlerjunge Quex Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend Herstellungsleitung 1934 Lockvogel Herstellungsleitung 1934 Liebe Tod und Teufel Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1934 Freut Euch des Lebens Herstellungsleitung 1934 Die Insel 1935 Die torichte Jungfrau Herstellungsleitung 1935 Die Insel Herstellungsleitung 1935 Konigswalzer Herstellungsleitung 1935 Ehestreik Herstellungsleitung 1936 Die letzten Vier von Santa Cruz Herstellungsleitung 1936 Weiberregiment Regie und Herstellungsleitung 1936 Verrater Regie Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1937 Urlaub auf Ehrenwort Regie Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1937 Unternehmen Michael Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1937 Patrioten Idee Regie Drehbuch Mitarbeit Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1938 Pour le Merite Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1938 Capriccio Regie und Herstellungsleitung 1939 Die Hochzeitsreise Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1939 Im Kampf gegen den Weltfeind Regie und Herstellungsleitung 1939 Legion Condor Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1940 Bal pare Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1941 Stukas Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1941 Uber alles in der Welt Regie Drehbuch Produktionsleitung und Herstellungsleitung 1941 Kadetten Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1942 GPU Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1943 Besatzung Dora Regie Drehbuch und Herstellungsleitung 1943 Liebesbriefe Herstellungsleitung 1944 Sommernachte Regie und Herstellungsleitung 1945 Kamerad Hedwig Herstellungsleitung 1945 Erzieherin gesucht Herstellungsleitung 1945 Das Leben geht weiter Drehbuch und Herstellungsleitung 1950 Wer fuhr den grauen Ford Produktionsleitung 1953 El Paraiso Produktion und Regie 1953 Staatsanwaltin Corda Regie und Drehbuch 1954 Ball der Nationen Regie und Drehbuch Literatur BearbeitenGerke Dunkhase Karl Ritter In Hans Michael Bock Hrsg CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lfg 1 Edition text kritik Munchen 1984 William Gillespie Karl Ritter His Life and Zeitfilms under National Socialism Expanded 2nd Edition German Films Dot Net Publishers 2014 ISBN 978 0 9808612 2 8 William Gillespie The Making of The Crew of the Dora Besatzung Dora German Films Dot Net Publishers 2016 ISBN 978 0 9808612 3 5 Wolfgang Jacobsen Ritter Karl Hermann Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 666 668 Digitalisat Ernst Klee Karl Ritter In Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 6 N R Mary Nolan Meg Ryan Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 554 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Ritter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Ritter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Ritter bei filmportal de Karl Ritter in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Adolf Sennewald Deutsche Buchillustratoren im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts Materialien fur Bibliophile Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04228 1 S 160 Google Books Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 35091953 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 489 Eintrag im Munchener Handelsregister am 11 Marz 1925 a b Biografie Memento vom 16 Oktober 2017 im Internet Archive auf film zeit de aufgerufen am 25 Dezember 2020 El Paraiso in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 118946560 lobid OGND AKS LCCN n98077491 VIAF 162922788 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritter KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur Drehbuchautor und FilmproduzentGEBURTSDATUM 7 November 1888GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 7 April 1977STERBEORT Buenos Aires Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Ritter Regisseur amp oldid 237943104