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Das Spreewaldmadel Alternativtitel Wenn die Garde marschiert ist ein deutscher im Heimatfilmmilieu spielender Stummfilm von 1928 unter der Regie von Hans Steinhoff Die Hauptrollen sind besetzt mit Claire Rommer und Fred Solm sowie Jakob Tiedtke und Wera Engels FilmTitel Das SpreewaldmadelProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1928Lange etwa 78 MinutenAltersfreigabe FSK seinerzeit JugendverbotStabRegie Hans SteinhoffDrehbuch Viktor AbelKarl RitterProduktion Olympia Film GmbH BerlinMusik Alexander SchirmannKamera Axel GraatkjaerAlfred HansenBesetzungClaire Rommer Annemarie ein Spreewaldmadel Fred Solm Graf Leopold Yberg Gardeleutnant Jakob Tiedtke Graf Egon Oehringen Oehringen Leopolds Onkel Wera Engels Wera dessen Tochter Eugen Neufeld Regimentskommandeur Iwan Kowal Samborsky Johann Katzschmerek Alfred Loretto Feldwebel Teddy Bill Joachim Kunzel Inspektor auf Gut Milmersdorf Truus van Aalten Steffi Schweinemagd auf Gut Milmersdorf Sophie Pagay Frau Kronschnabel Annemaries Tante Wilhelm Diegelmann Pastor Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen und Hintergrund 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenLeutnant Leopold Graf von Yberg wird wahrend eines Manovers seiner Einheit auf Gut Milmersdorf einquartiert Die junge Annemarie ein fesches Spreewaldmadel arbeitet dort als Wirtschafterin Der Leutnant verliebt sich in Annemarie die ihn fur einen gewohnlichen Grenadier halt Der Gutsverwalter Joachim Kunzel sieht mit Argwohn wie sich beide naherkommen auch da Ybergs Bursche Johannes sich mit der Schweinemagd Steffi auf Gut Milmersdorf gut versteht Kunzel hat selbst ein Auge auf Annemarie geworfen Viele Wochen spater hat Yberg nur noch vage Erinnerungen an Annemarie und seine Verlobung mit einer entfernten Verwandten aus seinen Kreisen steht kurz bevor als Annemarie die Leopold nie vergessen konnte plotzlich auf dem Kasernenhof vor ihm steht Obwohl ihm das Zusammentreffen vor seinen Kameraden zuerst peinlich ist flammt seine Liebe zu der jungen Frau erneut auf Nicht nur der Vater seiner Braut der ausserdem auch noch sein Dienstvorgesetzter ist sondern auch Annemaries Tante die gern aus Karten liest versuchen alles dem jungen Paar eine Verbindung mit Hinweis auf den Standesunterschied auszureden Leopold mochte Annemarie jedoch unbedingt heiraten Als die junge Frau jedoch erfahrt dass Leopold bereits eine adlige Verlobte hat kehrt sie enttauscht und verletzt nach Milmersdorf zuruck Wieder sind viele Wochen ins Land gezogen und im Spreewald soll die Hochzeit von Annemarie mit dem Gutsverwalter Joachim Kunzel gefeiert werden Leopold der inzwischen verheiratet ist hat von seinem Burschen Johannes von der Hochzeit erfahren und beschliesst dem Paar sein Geschenk personlich zu uberreichen Joachim erfahrt davon und hat Angst dass Leopold Annemarie erneut fur sich gewinnen konnte So drangt er darauf die Eheschliessung so schnell wie moglich zu vollziehen Er treibt sowohl die Hochzeitsgesellschaft als auch die Trauzeugen und den Pastor zur Eile um seine Eheschliessung in der Kirche vollzogen zu haben bevor Yberg ankommt Produktionsnotizen und Hintergrund BearbeitenGedreht wurde vom 4 bis zum 25 Marz 1928 im Jofa Atelier sowie in Lubbenau im Spreewald wo die Aussenaufnahmen entstanden Fur die Studioaufnahmen trug der Kameramann Axel Graatkjaer die Verantwortung fur die Aussenaufnahmen der Kameramann Alfred Hansen Fur die Bauten war Heinrich Richter verantwortlich Produktionsfirma war die Olympia Film GmbH Berlin die Aufnahmeleitung lag bei Viktor Skutetzky Der Film hatte eine ursprungliche Lange von 6 Akten gleich 2 200 Meter nach Ausschnitten 2 193 60 m die restaurierte Fassung hat eine Lange von 2 148 Metern Die Musik die zur Premiere im Emelka Palast von Alexander Schirmann beigesteuert wurde war abgestimmt auf eine Vorfuhrgeschwindigkeit von 28 Bildern pro Sekunde 1 Nachdem der Film am 18 April 1928 Prufnummer B18742 mit einem Jugendverbot belegt worden war wurde er am darauffolgenden Tag dem 19 April 1928 im Emelka Palast in Berlin in einer offiziellen Premiere uraufgefuhrt und lief gleichzeitig auch in der Schauburg an Am 5 Oktober 2011 kam eine restaurierte Fassung im Giornate del cinema muto Teatro Verdi in Pordenone zur Auffuhrung Am Klavier begleitete Gabriel Thibaudeau 1 Hans Steinhoff und Karl Ritter arbeiteten in diesem Film erstmals zusammen auf ihre funf Jahre spater stattfindende Zusammenarbeit in dem Film der UFA Hitlerjunge Quex wird in der Literatur immer wieder verwiesen Horst Claus wies in seiner Stellungnahme zum Spreewaldmadel und dessen Handlung darauf hin dass die Geschichte von der nicht standesgemassen Liebe zwischen einer Wirtschafterin und einem adligen Leutnant Regisseur und Drehbuchautor hauptsachlich als Anlass fur eine im Detail sorgfaltig ausgearbeitete optisch liebevoll umgesetzte Komodie diene die wie die Erstauffuhrung der vom Bundesarchiv restaurierten Fassung beim Stummfilm Festival in Pordenone im Oktober 2011 gezeigt habe auch heute noch funktioniert und beim Publikum ankommt Weiter schreibt Claus Statt eines Militarfilms oder eines schmerzlichen sentimental susslichen Melodrams prasentieren die Beteiligten ein amusantes Lustspiel mit sympathischen und attraktiven Darstellern das ohne ideologische oder politische Tendenzen locker und unterhaltend uber die Leinwand flimmert Claus war uberdies der Ansicht heutigen Zuschauern gebe der Film daruber hinaus Gelegenheit mit Claire Rommer einen der jahrelang vom deutschen Publikum zur nach Henny Porten zweitpopularsten deutschen Filmschauspielerin gewahlten grossen Stars der Zeit und den witzig charmanten hollandischen Wirbelwind Truus van Aalten wiederzuentdecken 1 Ursprunglich stand im Fruhjahr 1928 die Verfilmung von Angst einer Novelle von Stefan Zweig auf Steinhoffs Plan Georg M Jacoby der als Produzent fungierte musste jedoch wegen einer schweren Operation ins Krankenhaus und ausserdem war Gustav Frohlich der fur die Hauptrolle vorgesehen war erst ab Mitte Mai frei So drehte Steinhoff in dieser freigewordenen Zeit die volkstumliche Militarkomodie Das Spreewaldmadel deren Geschichte auf einer Idee von Karl Ritter basiert 2 Kritik BearbeitenDie Fachpresse die zur Premiere des Films existierte war sich in ihrem Urteil ziemlich einig dass Das Spreewaldmadel verspreche ein grosses Geschaft zu werden Der Film Kurier sprach in seiner Ausgabe vom 20 April 1928 davon dass der Film beste Groteske und Co Autor Karl Ritter ein geriebener Routinier sei in dem aber ebenso viel Temperament und Ursprunglichkeit wie Rucksicht auf das Theatergeschaft vorherrsche Weiter hiess es Und nur darum ist er eine Hoffnung weil er Bildlust spurt und Einfalle die ihre Ergotzungen im Rein Filmischen lieben Ritters schnell skrupellos lustvoll und ein wenig bajuwarisch ins Dasein spahendes Auge war weiter zu lesen werde in der Zukunft gewiss manchen lustigen lebendigen saftigen Film ausmachen 1 Die Lichtbild Buhne vom 20 April 1928 schrieb den starken Erfolg zum grossten Teil der gekonnten Spielleitung Steinhoffs zu der mit sicherem Instinkt fur Situations Witz und bildlichen Humor aus seinen Darstellern wirklich etwas herauszuholen versteht wenn ihm auch jede auch die alleralteste Pointe recht ist 1 Das Reichsfilmblatt vom 21 April 1928 zeigte sich von dem Film angetan und attestierte Steinhoff dass er aus der nicht sonderlich originellen Handlung die ihm angebotenen Nuancen und Details herausgearbeitet und in den Vordergrund geruckt habe wodurch es ihm gelungen sei den Film zu einem Schwank zu machen der zwar simpel aber doch sehr unterhaltsam sei weil er Tempo und so manchen Einfall habe 1 Die Zeitschrift Film vom 21 April 1928 stellte fest dass das herkommliche in keiner Weise aus dem gewohnten Rahmen fallende Manuskript vollkommen zur Nebensache geworden sei weil Hans Steinhoff mit Lust und Liebe mit netten Einfallen und Geschmack inszeniert habe weil er fur bezwingendes Tempo gesorgt habe und im Filmschnitt stets um Wirksamkeit bemuht geblieben sei Alle an und fur sich belanglosen Begebenheiten seien liebenswurdig erzahlt worden Der Film ist wirklich lustig hiess es und weiter Steinhoff gewann dem Milieu so viel humorvolle Seiten ab dass alle Einwendungen die gegen das Sujet erhoben werden konnten gerne vergessen werden 1 Doch gab es auch einige Punkte an denen sich die Geister schieden Das eher burgerliche Berliner Tageblatt vom 22 April 1928 lehnte es kategorisch ab auf die scheinbar noch immer nicht letzte Reprise der Militarschwanke im Detail einzugehen und schrieb Mit derlei grandiosem Unfug den Kurfurstendamm amusieren zu wollen ist ein Unternehmen das kein weiteres Wort verdient Die Zeitung Vorwarts die eher zum linken Flugel der Berliner Tageszeitungen zu rechnen war schrieb unverblumt Die Verfasser Karl Ritter und Viktor Abel konnen sich mit Variationen uber das Thema O welche Lust kaiserlich deutscher Soldat zu sein nicht genug tun Prachtig so ein Manover Die Soldaten kussen sich nur durch das Leben brauchen nicht zu arbeiten kennen keinen Dienst und in der Garnison tragen sie hubsche Uniformen Ein wirklich herrliches Leben was wirklich dahinter steht wird nicht mit einem Wort erwahnt Und wenn die Garde mit den Fahnen marschiert erschauern die Zuschauer vor Ehrfurcht Die Dummheit gewisser Bevolkerungsschichten ist eben riesengross 1 Anders als Ritters spatere Filme die oft von kriegsverherrlichenden Szenen bestimmt wurden wird dieser Film bestimmt von augenzwinkernd sehnsuchtigen Ruckblicken auf die Kaiserzeit hiess es in einer Kritik des Zeughauskinos das weiter ausfuhrte Die Handlung ist irrelevant die Figuren sind stereotyp die Gags nicht unbedingt neu Aber Steinhoffs Inszenierung kam beim Publikum dermassen gut an dass Ritter und Steinhoff wenig spater einen Leutnant Katte Film planten dessen Realisierung jedoch wegen des Zusammenbruchs der Sud Film scheiterte 2 Weblinks BearbeitenDas Spreewaldmadel in der Internet Movie Database englisch Das Spreewaldmadel bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Horst Claus Das Spreewaldmadel Filmen fur Hitler Die Karriere des NS Starregisseurs Hans Steinhoff Wien Verlag Filmarchiv Austria 2012 S 250 257 In Bundesarchiv Filmblatt 8 bei bundesarchiv de a b hc Das Spreewaldmadel bei zeughauskino dhm de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Spreewaldmadel amp oldid 221316478