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Jakob Karl Heinrich Wilhelm Tiedtke 23 Juni 1875 in Berlin 30 Juni 1960 in West Berlin war ein deutscher Schauspieler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der Sohn des Autors Karl Ferdinand Tiedtke und seiner Frau Therese geborene Lindemann Sein Vater war Mitarbeiter an den Zeitschriften Kladderadatsch und Fliegende Blatter Tiedtke erhielt seine schauspielerische Ausbildung nach dem Besuch des Kollnischen Gymnasium an der Marie Seebach Schule des Koniglichen Schauspielhauses in Berlin Er gab dort sein Debut 1899 als Cato in Julius Casar und gehorte bis 1905 zum Ensemble des Preussischen Hoftheaters Von 1905 bis 1913 wirkte er unter Max Reinhardt am Deutschen Theater 1913 spielte er am Deutschen Kunstlertheater Societat Dann ging er an das Lessingtheater und wirkte von 1915 bis 1918 am Burgtheater in Wien Bis 1925 gastierte er an verschiedenen Berliner Buhnen und gehorte von 1933 bis 1945 zum Ensemble der Berliner Volksbuhne In der Zeit des Nationalsozialismus war er Prasidialbeirat im NS Fuhrerkorps Kameradschaft der Deutschen Kunstler 1 Tiedtke verkorperte bedeutende Theaterfiguren wie Jago in Othello Mephisto in Faust und Franz Moor in Die Rauber Erfolgreich war er auch als Theobald Maske in Die Hose als Dorfrichter Adam in Der zerbrochne Krug in der Rolle des Falstaff in den Lustigen Weibern von Windsor oder als Striese in Der Raub der Sabinerinnen Schon 1907 war Tiedtke zum neuen Medium Film gekommen Nach Ende des Ersten Weltkrieges arbeitete er fur die Efa Film Der imposante Schauspieler wurde beim Film meist in eher komischen oder bizarren Rollen eingesetzt Haufig kooperierte er mit Ernst Lubitsch ab 1938 erschien er auch in einigen Propagandafilmen von Veit Harlan mit dem er befreundet war 1 1940 wirkte er in dem antisemitischen Film Jud Suss mit Zuletzt wurde er mit typischen Grossvaterrollen besetzt Insgesamt wirkte Tiedtke bei etwa 600 Filmen mit darunter 71 Filmen in der NS Zeit 1 In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Joseph Goebbels im August 1944 in die Gottbegnadeten Liste der Schauspieler auf die er fur seine Propagandafilme brauchte 1 was Tiedtke von einem Kriegseinsatz auch an der Heimatfront befreite nbsp Grab von Jakob Tiedtke auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendNach Ende des Zweiten Weltkrieges grundete Tiedtke zusammen mit Schauspielerkollegen die Kunstlergemeinschaft Bad Ischl und tourte damit zwei Jahre lang durch Osterreich In den 1950er Jahren agierte er unter anderem in Munchen Berlin und bei Willy Maertens am Thalia Theater in Hamburg 1955 wurde er nach seinem Auftritt als Theodosius in Casar und Kleopatra von George Bernard Shaw am Schiller Theater in Berlin mit dem Steckkreuz des Bundesverdienstordens ausgezeichnet Tiedtke war ein Freund und Forderer des Theaterkritikers und Publizisten Siegfried Jacobsohn Bis in die 1950er Jahre wirkte er als Horspielsprecher und im Kabarett bei Rundfunksendungen mit insbesondere fur den RIAS und den NWDR Er war mit der Balletttanzerin Ingrid Peterson verheiratet Sein Nachlass befindet sich in der Berliner Staatsbibliothek Seine unveroffentlicht gebliebenen Memoiren tragen den Titel Aufrichtigkeiten eines ermudeten Lugners 2 Jakob Tiedtke starb nur eine Woche nach seinem 85 Geburtstag am 30 Juni 1960 in seinem Haus in Berlin Kladow 3 Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Grablage II Ur 6 129 G 4 Filmografie Auswahl Bearbeiten1913 Schuldig 1914 Der Golem 1918 Der Rattenfanger 1919 Die Puppe 1919 Die Fahrt ins Blaue 1919 Der Galeerenstrafling 1920 Kohlhiesels Tochter 1920 Romeo und Julia im Schnee 1920 Sumurun 1921 Der Mann ohne Namen 1922 Die Flamme 1922 Sie und die Drei 1923 So sind die Manner 1923 Der Kaufmann von Venedig 1923 Die Fledermaus 1923 Das alte Gesetz 1923 Maciste und die chinesische Truhe 1923 Nanon 1923 Die Austreibung 1924 Die Frau in Versuchung 1924 Arabella der Roman eines Pferdes 1924 Tragodie im Hause Habsburg 1924 Auf Befehl der Pompadour 1925 Ein Walzertraum 1925 Pietro der Korsar 1925 Die drei Portiermadel 1926 Die Muhle von Sanssouci 1926 Der Mann im Feuer 1926 In der Heimat da gibt s ein Wiedersehn 1927 Unter Ausschluss der Offentlichkeit 1927 Dr Bessels Verwandlung 1927 Gustav Mond Du gehst so stille 1927 Arme kleine Sif 1927 Gehetzte Frauen 1927 Die Apachen von Paris 1927 Luther Ein Film der deutschen Reformation 1928 Heut spielt der Strauss 1928 Das Spreewaldmadel 1928 Moral 1928 Heut tanzt Mariett 1928 Don Juan in der Madchenschule 1929 Mascottchen 1929 Autobus Nr 2 1930 Das Flotenkonzert von Sans souci 1930 Pension Scholler 1931 Voruntersuchung 1931 und das ist die Hauptsache 1931 Yorck 1931 Berlin Alexanderplatz 1931 1932 Ein Auto und kein Geld 1932 Das Blaue vom Himmel 1932 Mein Freund der Millionar 1932 Das Testament des Cornelius Gulden 1932 Ein toller Einfall 1932 Strich durch die Rechnung 1932 Tausend fur eine Nacht 1933 Saison in Kairo 1933 Heimat am Rhein 1933 Des jungen Dessauers grosse Liebe 1933 Kleiner Mann was nun 1934 Der Doppelganger 1934 So ein Flegel 1934 Der Vetter aus Dingsda 1934 Schwarzer Jager Johanna 1934 Die Liebe siegt 1934 Lockvogel 1934 Furst Woronzeff 1935 Frischer Wind aus Kanada 1935 Petersburger Nachte Walzer an der Newa 1935 Der junge Graf 1935 Der Vogelhandler 1936 Spiel an Bord 1936 Savoy Hotel 217 1937 Die gottliche Jette 1938 Nanu Sie kennen Korff noch nicht 1938 Verwehte Spuren 1938 Sylvesternacht am Alexanderplatz 1938 Das unsterbliche Herz 1939 Robert Koch der Bekampfer des Todes 1939 Die Reise nach Tilsit 1939 Pedro soll hangen 1940 Jud Suss 1941 Die schwedische Nachtigall 1941 Der grosse Konig 1941 Der Weg ins Freie 1941 Frau Luna 1943 Das schwarze Schaf 1943 Familie Buchholz 1944 Die Frau meiner Traume 1945 Kolberg 1945 Das alte Lied 1945 Die tolle Susanne 1945 Shiva und die Galgenblume unvollendet 1948 Morgen ist alles besser 1949 Hans im Gluck 1950 Es begann um Mitternacht 1951 Unsterbliche Geliebte 1951 Das seltsame Leben des Herrn Bruggs 1951 Durch Dick und Dunn 1951 Konigin einer Nacht 1952 Hanna Amon 1952 Am Brunnen vor dem Tore 1953 Die blaue Stunde 1953 Keine Angst vor grossen Tieren 1953 Damenwahl 1954 Raub der Sabinerinnen 1954 Emil und die Detektive 1954 und ewig bleibt die Liebe 1955 Urlaub auf EhrenwortLiteratur BearbeitenWolfgang Jacobsen Jakob Tiedtke Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 10 1988 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 674 ff Weblinks BearbeitenJakob Tiedtke in der Internet Movie Database englisch Jakob Tiedtke In Virtual History englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 615 Gerold Ducke Tiedtke Jakob Biografie auf der Webseite des Vereins fur die Geschichte Berlins www diegeschichteberlins de Abgerufen am 27 November 2019 Jakob Tiedtke hat still Abschied genommen In Hamburger Abendblatt Freitag 1 Juli 1960 S 13 Abgerufen am 27 November 2019 Ducke Tiedtke Jakob Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 495 Normdaten Person GND 117377066 lobid OGND AKS LCCN no2013085491 VIAF 17998176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tiedtke JakobALTERNATIVNAMEN Tiedtke Jakob Karl Heinrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SchauspielerGEBURTSDATUM 23 Juni 1875GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 30 Juni 1960STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Tiedtke amp oldid 238428261