www.wikidata.de-de.nina.az
Luther Ein Film der deutschen Reformation ist ein deutscher Historienfilm von Hans Kyser aus dem Jahr 1927 und damit einer der ersten Lutherfilme 1 2 Der Stummfilm betont Luther als Kampfer fur das Evangelium und entspricht mit der Darstellung des Reformators als deutscher Held des Protestantismus dem damaligen Zeitgeist Der Film in Starbesetzung ist die einzige Regiearbeit des Drehbuchautors Hans Kyser FilmTitel Luther Ein Film der deutschen ReformationProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1927Lange 121 MinutenStabRegie Hans KyserDrehbuch Hans KyserBruno DoehringProduktion Joseph CobokenMusik Wolfgang ZellerKamera Sophus Wangoe Otto EwaldBesetzungEugen Klopfer Martin Luther Rudolf Lettinger Luthers Vater Elsa Wagner Luthers Mutter Livio Pavanelli Luthers Freund Alexius Arthur Kraussneck Staupitz Karl Platen Bruder Franziskus Theodor Loos Melanchthon Hermann Vallentin Professor Karlstadt Karl Elzer Friedrich der Weise Werner Schott Johann der Bestandige Ferdinand von Alten Miltitz Bruno Kastner Ulrich von Hutten Leopold von Ledebur Sickingen Ernst Ruckert Reichsherold Caspar Sturm Georg Schmieter Georg von Frundsberg Max Maximilian Hans Sachs Max Grunberg Albrecht Durer Jakob Tiedtke Tetzel Hans Wassmann Ein Raubritter Alexander Murski Der Drucker Hans Lufft Heinz Salfner Schlosshauptmann Berlepsch Hans Carl Muller Kaiser Karl V Max Schreck Alexander Georg John Kruppel Behinderter Mary Parker Edelpage weitere Darsteller Lydia Potechina Lotte Stein Ernst Behmer Josef Bunzl Leo Connard Hugo Doblin Carl Geppert Fritz Greiner Hermann Ludwig Jubelski Harry Lamberts Paulsen Loffler Franz Stein Magnus Stifter Aruth Wartan Max Zilzer Wilhelm Bendow Wilhelm Diegelmann Arnold Korff Adolf Edgar Licho Paul Rehkopf Julius von Szoreghy Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Zeitgenossische Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film beginnt mit Martin Luthers Studium der Rechtswissenschaften Weiter sind einige fiktive Jugendszenen Luthers zu sehen So besucht Luther eine kleine Dorfschule und die Schuler wenden sich vom strengen Lehrer ab und dem milden und lebensfrohen Luther zu Er spielt fur die Kleinen sein Saiteninstrument und sie lauschen seiner Musik Auch der Dorfschullehrer horcht und freut sich uber die Abwechslung im Alltag Doch es gibt auch dunkle Tage in Martin Luthers Leben In einem Duell stirbt ein Freund von ihm durch einen Schwerthieb Luther ist erschuttert und verstort Es folgt das bekannte Gewittererlebnis Luthers Luther schwort sollte er das Gewitter uberstehen werde er ins Kloster gehen Hier widmet er sich exzessiv dem Monchsleben Er fastet und geisselt sich bis zur absoluten Erschopfung Vater Staupitz macht sich Sorgen um den jungen Monch Er bringt ihn dazu in der Bibel zu lesen Martin beginnt beflissen sein Bibelstudium und eines Tages macht er die Entdeckung dass Gott kein zurnender Richter ist Sein Fasten und Selbstgeisseln war der falsche Weg denn Gott wird Barmherzigkeit zeigen Martin Luther mittlerweile Doktor der Theologie in Wittenberg erfahrt dass Johann Tetzel den Glaubigen Ablassbriefe verkauft Luther schlagt deshalb 95 Thesen gegen diese Ablasspraktik an die Schlosskirche zu Wittenberg an Doch der hohere Klerus reagiert und Luther muss sich schliesslich auf dem Reichstag in Worms vor dem Kaiser verantworten Luther bleibt jedoch standhaft und widerruft nicht Nach dem Reichstag will Luther zuruck nach Wittenberg reisen aber auf seinem Heimweg wird er uberfallen und auf die Wartburg entfuhrt Dort ist er vor dem Zugriff des Kaisers und des Papstes sicher An diesem Ort beginnt er seine Bibelubersetzung Der Film endet mit den Bildersturmen in Wittenberg und Luthers Heimkehr in die Stadt Hintergrund BearbeitenAuftraggeber des Films war die Luther Filmdenkmal Zentralstelle fur die Schaffung eines Lutherfilms Durch Spenden finanziert wurde er in den UFA Studios Berlin gedreht Die Produktionsgesellschaft Cob Film ubernahm auch den Verleih des Films Bei der inoffiziellen Nurnberger Urauffuhrung des Films am 17 Dezember 1927 so die Zensurunterlagen gab es Anlass zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Vertretern des katholischen und des protestantischen Religionsbekenntnisses Nach Beschwerden der katholischen Kirche erhielt der Film einige Zensurauflagen Nach mehrmals unterzogener Zensur wurde der Film schliesslich freigegeben Die eigentliche Premiere fand unter dem Titel Luther 3 dann am 16 Februar 1928 im Berliner UFA Palast am Zoo statt und der Film wurde erneut zensiert 4 Der Stummfilm Luther ist als Archivkopie im Deutschen Filminstitut in Wiesbaden erhalten und wurde auf DVD veroffentlicht aber nicht vom Deutschen Filminstitut Die Premierenmusik von Wolfgang Zeller wurde im Filmmuseum Frankfurt gefunden Eine analoge Restaurierung und Rekonstruktion wurde vom Filmarchiv des Bundesarchivs vorgenommen und am 14 Januar 2017 in Berlin in der Passionskirche Kreuzberg mit einer Vertonung von Stephan von Bothmer vorgestellt Die Original Zensurkarte mit den Zwischentiteln ist in der Sammlung von Herbert Birett erhalten geblieben 5 Zeitgenossische Kritik BearbeitenAm Beispiel von Leo Hirschs Besprechung im Berliner Tageblatt vom 19 Februar 1928 lasst sich die Rezeption in den zeitgenossischen Medien ablesen Hirsch schreibt Das Leben in und um Luther wird in einer Legende aus Bildern sichtbar gemacht in einer religiosen Revue aber die Revue ist starker ehrlicher als das Religiose und leider auch als das Historische das Moralische das Soziale des Films Im Vordergrund steht die Filmfigur Luther die Idee der Reformation wird fast mit Willkur verdrangt Die Folge ist ein Missgefuhl auch den guten Bildern gegenuber Martin Luther wird dargestellt als deutscher Heiland und mit sich ringender Revolutionar Aber all das wogegen der historische Luther rebelliert wird nur verstohlen gezeigt Die Weltlichkeit der Papisten die das Volk aussaugte erscheint in wundervollen Aufnahmen die Not des Volkes oft als ein Fastnachtstrubel mit lustigem Ablassbetrieb Wahrend der Ablasshandel nur Anstoss hochstens Anlass der Revolte Luthers war erscheint er hier als Ursache und das ist selbst im Verein mit einer Vision und selbst fur eine Revue eine nicht stichhaltige Motivierung Luther zeigt sich also inmitten mehr oder minder guter Katholiken als der bessere Katholik Er zieht gen Worms und kommt in Acht und Bann erklart heim nicht ohne des ofteren in Titeln seine deutsche und die deutsche Sendung zu erwahnen Anmerkung Diese Titel wurden nach der offentlichen Kritik von der Produktionsfirma reduziert In diesen Titeln gilt sein Protest fast mehr der Auslanderei als der Unheiligkeit einer heilig gewesenen Kirche Auf des Volkes Not antwortet er ich gebe euch die Bibel deutsch Der Bauernkrieg wird nur als ein wuster Bildersturm gezeigt von Karlstadt entfesselt und von Luther durch eine Predigt beruhigt Mit dem Anfang des Bauernkrieges hort der Film auf und verschwimmt in Symbolismen wo Luthers eigentliche Tragik beginnt Aber der Film als Bildrevue ist trotzdem ausgezeichnet Hans Kyser schrieb und drehte ihn mit U J Krafft Auf dem rollenden Band bleibt als Martin Luther verhalten und eindringlich Eugen Klopfer allein wahrend alle guten und bosen Grossen der Epoche gespielt von unzahligen besten Berliner Schauspielern in Sekundenrollen voruberziehen Ihre Masken sind herrlich zum Spielen durften nur Tiedtke Lettinger Elsa Wagner Pavanelli Kraussneck und Vallentin kommen Die Regie hat in der Revue nicht wie im epischen oder dramatischen Film zu kontrastieren zu straffen spielen zu lassen sondern schone Bilder aneinanderzufugen Und diese Bilder sind schon und sehr kunstgerecht komponiert Glucklicherweise hat man obwohl der Film historisch ist den Holzschnittstil vermieden und dafur kernig satte Gemalde gestellt die ein Augenschmaus sind 6 Weblinks BearbeitenLuther Ein Film der deutschen Reformation in der Internet Movie Database englisch EKD Evangelische Kirche in Deutschland Martin Luther im Film StummfilmKonzerte LutherEinzelnachweise Bearbeiten Esther P Wipfler Martin Luther in Mition Pictures Gottingen 2011 S 92 Filmportal www filmportal de person hans kyser 1f72f18f1c7a4297a775b8ad8f87c30d siehe Berliner Tageblatt Nr 85 vom 19 Februar 1928 S 9 Beiblatt Lichtspiel Rundschau ebenso Niederschrift der Film Oberprufstelle Zensurunterlage Berlin 22 Marz 1928 Niederschrift der Film Oberprufstelle Zensurunterlage Berlin 22 Marz 1928 http www filmportal de sites default files Luther O 00204 1928 pdf https www kinematographie de F20 HTM Berliner Tageblatt Nr 85 vom 19 Februar 1928 S 9 Beiblatt Lichtspiel Rundschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luther Ein Film der deutschen Reformation amp oldid 234162832