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Reichsritter Franz von Sickingen 2 Marz 1481 auf Burg Ebernburg uber Bad Munster am Stein Ebernburg 7 Mai 1523 auf Burg Nanstein uber Landstuhl war Anfuhrer der rheinischen und schwabischen Ritterschaft In der Zeit des Ubergangs vom Mittelalter zur Neuzeit stritt er als Unterstutzer von Anhangern der Reformation fur die Sakularisation der kirchlichen Guter und fuhrte seine Standesgenossen im Ritterkrieg an Nach Belagerung und Ubergabe seiner Burg Nanstein starb er dort an einer schweren Verwundung die er bei der Beschiessung erlitten hatte Franz von Sickingen 1520 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Adelsgeschlecht Sickingen 1 2 Familie 1 3 Zwist mit dem Kaiser 1 4 Einstellung zur Reformation 1 5 Ritteraufstand und Tod 2 Bedeutung 2 1 Letzter Ritter oder Condottiere 2 2 Andenken 2 2 1 Sickingen Stadte 2 2 2 Geographie 2 2 3 Kultur und Literatur 2 2 4 Benennungen 2 2 5 Denkmaler 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAdelsgeschlecht Sickingen Bearbeiten Wappen der Sickingen im Scheiblerschen Wappenbuch 1 Das Adelsgeschlecht Sickingen stammte ursprunglich aus Sickingen im heute nordbadischen Kraichgau Der Ort Sickingen wurde 1936 nach Flehingen eingemeindet das heute ein Ortsteil von Oberderdingen ist Familie Bearbeiten Franz von Sickingen wurde an der unteren Nahe geboren wo schon sein Grossvater Reinhard ansassig gewesen war Seine Mutter war Margarethe von der Hohenburg im Unterelsass Als der Vater Schweickhardt im Marz 1505 starb hinterliess er Franz seinem einzigen Sohn neben der Ebernburg als Stammsitz nicht nur einen grossen nichtterritorialen Streubesitz zwischen Nahe Unterelsass und Kraichgau sondern offenbar auch ein bedeutendes Vermogen das zum Teil aus Bargeld zum Teil aus wirtschaftlichen Investitionen in Silber und Kupferbergbau zum Teil aus Schuldverschreibungen verschiedener Reichsfursten bestand Franz heiratete um 1500 verschiedene Quellen nennen 1498 bzw 1499 2 3 Hedwig aus dem Adelsgeschlecht der Flersheimer Tochter des kurpfalzischen Amtmanns zu Kaiserslautern Hans von Flersheim und seiner Gattin Ottilie Kranich von Kirchheim sowie Schwester des spateren Speyerer Bischofs Philipp von Flersheim 1552 Sie wurde die Mutter seiner sechs Kinder und starb am 9 Januar 1515 bei der Geburt des siebten 4 Bis zum Tod seiner Frau kummerte sich Franz von Sickingen vor allem um die Konsolidierung seiner Besitzungen Eine altere Schwester war Katharina 1474 1493 Nachdem sie 1491 Orendel von Gemmingen 1464 1520 geheiratet hatte der kurpfalzischer Vogt in Germersheim und Grundherr in Michelfeld heute Angelbachtal war starb sie 1493 kurz nach der Geburt des Sohnes Weirich 1493 1548 der spater in die Handel seines Onkels Franz von Sickingen verstrickt war 5 Die Schwester Agnes 1517 heiratete Wolfgang VI von Dalberg 1473 1522 kurpfalzischer Amtmann in Oppenheim und Bruder des Wormser Bischofs Johann III von Dalberg 1455 1503 Das Doppelepitaph von Agnes und Wolfgang VI ist in der Katharinenkirche zu Oppenheim erhalten 6 Zwist mit dem Kaiser Bearbeiten Albrecht Durers Kupferstich Franz von SickingenAls Witwer machte Sickingen sich daran die Verhaltnisse des Ritterstandes zu verbessern Modernere Methoden der Kriegsfuhrung insbesondere die zunehmende Verwendung der Artillerie und Anderungen der Kriegstaktik nahmen dem Rittertum immer mehr von seiner fruheren militarischen Bedeutung so dass auch der politische Einfluss der Ritter schwand Sie verarmten wirtschaftlich und gerieten in immer grossere Abhangigkeit von den Landesfursten Deren Machtfulle einzuschranken war Sickingens Ziel ausserdem wollte er ein Wiedererstarken des Ritterstandes und eine Starkung der Stellung des Kaisers erreichen Der als kuhn und unbeugsam geltende Sickingen focht zunachst im kaiserlichen Sold Trotz des geltenden Landfriedens von 1495 fuhrte er ab 1515 zahlreiche Fehden auf der Grundlage des altdeutschen Fehderechts das ein Faustrecht darstellte Das im Reich dominierende Romische Recht lehnte er ab weil es nach seiner Meinung die Bauern und den niederen Adel zu dem auch die Ritter zahlten benachteiligte Meist fanden Sickingens Unternehmungen die Duldung des Pfalzgrafen bei Rhein des pfalzischen Kurfursten Ludwigs des Friedfertigen Als Sickingen aber mit der Reichsstadt Worms in Streit geriet bei dem ihn Gotz von Berlichingen unterstutzte wurde er 1515 von Kaiser Maximilian I geachtet Deshalb trat Sickingen um sein politisches Uberleben zu sichern in die Dienste des franzosischen Konigs Franz I In dessen Auftrag eroberte er mit einem Aufgebot von 16 000 Landsknechten und 7 000 Reitern die Reichsstadt Metz fur Frankreich Mit 20 000 Gulden in Gold und einem Monatssold fur Franz Kriegsknechte kaufte sich die Stadt von der Plunderung frei Die erfolgreichen Fehden gegen Worms Lothringen Metz die Landgrafschaft Hessen und die Reichsstadt Frankfurt brachten Sickingen einen Zuwachs an politischem Gewicht im Reich und weitere betrachtliche Vermogensgewinne ein Kurz vor seinem Tod am 12 Januar 1519 zog Kaiser Maximilian den Soldritter der ihm in franzosischen Diensten gefahrlich war wieder in das eigene Lager Gemeinsam mit dem Schwabischen Bund platzierte Sickingen vor der auf den 18 Juni 1519 in der Reichsstadt Frankfurt angesetzten Konigswahl Truppen in der Nahe um die Wahl des Habsburgers Karl V zu unterstutzen dessen Kontrahent der franzosische Konig Franz I war Zuvor hatte Sickingen im Auftrag des Schwabischen Bundes ab Marz 1519 mit seinen Truppen am Krieg des Schwabischen Bundes gegen Herzog Ulrich von Wurttemberg teilgenommen Da Sickingen trotz der Zahlungen des Bundes von 27 618 Gulden einen Verlust von 766 Gulden erlitt fuhrte er auf eigene Rechnung Kriegszuge im Raum Ellwangen Heilbronn Gmund wobei er durch Brandschatzung und das Wegfuhren von Menschen und Vieh grossen Schaden anrichtete und annektierte am 1 November 1519 im Nordschwarzwald die wurttembergischen Amter Neuenburg und Wildbad Der Schwabische Bund verpfandete ihm zwar Neuenburg Sickingen musste aber das von ihm unrechtmassig besetzte Wildbad vor 1522 an die osterreichische Regentschaft Wurttembergs herausgeben Auf die Vorzuge der warmen Heilquellen Wildbads hatte ihn wohl bereits Konrad von Sickingen aufmerksam gemacht ein Verwandter der in den herzoglichen Rechnungsbuchern von Stuttgart 1511 1513 als Vogt von Neuenburg nachgewiesen ist So nutzte Franz von Sickingen diese Heilquellen 1521 gerade zur Behandlung eines akuten Podagra Anfalls als ihn am 4 Juli dieses Jahres ein Schreiben Karls V erreichte mit der Aufforderung sich mit 2 000 Reitern und 15 000 Fussknechten an einem Feldzug gegen Frankreich zu beteiligen Nach Sickingens Tod 1523 kam auch Neuenburg wieder an Wurttemberg 1525 entschadigte der wurttembergische Regent Erzherzog Ferdinand die Erben Sickingens mit 24 000 Gulden anstelle einer territorialen Ruckerstattung des Amtes Neuenburg Einstellung zur Reformation Bearbeiten Ebernburg Holzschnitt von Conrad Faber 1523 Hutten Sickingen Denkmal Robert und Ludwig Cauer 1889 auf der Ebernburg1519 lernte Sickingen den sieben Jahre jungeren Humanisten Ulrich von Hutten kennen Dieser vermittelte ihm die Idee einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern die eine radikale Beschneidung der weltlichen Rolle der Kirche und die Reduktion auf die reine Predigt des Evangeliums zum Ziel hatte Sickingen hatte sich schon fruh fur die Sache Martin Luthers eingesetzt und diesem auch Asyl angeboten Wahrend Luther davon keinen Gebrauch machte sammelten sich Anfang der 1520er Jahre auf Sickingens Ebernburg eine ganze Reihe anderer bedeutender Reprasentanten der Reformation die wegen ihrer lutherischen Gesinnung meist ihre Anstellung verloren hatten oder sogar hatten fliehen mussen Die Ebernburg erhielt daher durch Hutten in seiner Streitschrift zur Bannbulle Exsurge Domine des Papstes Leo X gegen Luther den Beinamen Herberge der Gerechtigkeit 7 In dieser Zeit hielten sich dort die Reformatoren Martin Bucer Johannes Oekolampad Johann Schwebel Caspar Aquila und Kaspar Hedio auf Diese Theologen begannen in ihrem Umfeld sehr bald mit der Einfuhrung kirchlicher Veranderungen So sind deutschsprachige Gottesdienste und Abendmahlsfeiern mit Kommunion unter beiderlei Gestalt auf der Ebernburg belegt Mit dem Beginn von Sickingens Feldzug gegen Trier loste sich die Theologengemeinschaft allerdings auf den meisten der Genannten gelang es andernorts wieder eine Stelle als Pfarrer zu bekommen Johann Schwebel gilt als der eigentliche Verfasser der unter Sickingens Namen veroffentlichten protestantischen Schrift Ein sendbrieff so Franciscus von Sickingen seinem schweher dem edlen und ernvesten juncker Diethern von Henschuchssheym zu underrichtung etzlicher artickel christliches glaubens kurtzlingen zugeschickt hadt Datum Ebernburg am andern tag Petri und Pauli 1522 Das Datum bezeichnet den 30 Juni der dem Peter und Paul Tag folgt Ritteraufstand und Tod Bearbeiten Belagerung von St Wendel 1522 Holzschnitt von Conrad Faber 1523 Rest des Bergfrieds der 1523 zerstorten Burg Drachenfels im Wasgau Burg Nanstein uber Landstuhl als Renaissanceschloss nach dem Wiederaufbau Kupferstich von Matthaus Merian 1645 Burgruine Nanstein 2007 Franz von Sickingens Grabmal in Landstuhl1521 war der erfolgreiche Heerfuhrer Sickingen zum Idol des niederen Adels geworden der sich in Bedrangnis zwischen der Geldwirtschaft der aufbluhenden Stadte und den Machtinteressen der Territorialherren befand Das Einverstandnis des 1519 gewahlten neuen Kaisers Karl V voraussetzend betrieb Sickingen seine bisher erfolgreiche Fehdepolitik weiter u a gegen die Stadte Strassburg und Koln Der Konflikt mit den suddeutschen Stadten brachte Sickingen allerdings erstmals in finanzielle Schwierigkeiten wozu auch die schlechte Zahlungsmoral Kaiser Karls beitrug der Sickingen ab 1521 fast 100 000 Gulden schuldete teilweise als bares Darlehen teilweise als Auslage fur die Anwerbung von Soldnern zu einem dann fehlgeschlagenen Frankreichfeldzug Dieses selbst fur einen wohlhabenden Reichsritter hohe Fehlsumme die vergleichsweise mehr als einem Zehntel der von Karl V 1519 eingesetzten Wahlgelder entsprach durfte einen zusatzlichen Anreiz fur Sickingens Risikobereitschaft in seiner nachsten Unternehmung dargestellt haben 8 1522 unternahm Sickingen als Fuhrer der rheinisch schwabischen Ritterschaft Landauer Einung den Versuch das Kurfurstentum und Erzbistum Trier im Sinne der Reformation zu sakularisieren Mit dem Angriff auf Trier begann er seinen Pfaffenkrieg der auch als Ritterkrieg Pfalzischer Ritteraufstand oder Trierer Fehde in die Literatur eingegangen ist Seine eigene Burg Ebernburg liess er in dieser Zeit durch Hartmut XII von Cronberg verteidigen Im Gegensatz zu Sickingens fruheren Gegnern konnte sein jetziger Gegenspieler Richard von Greiffenklau zu Vollrads Kurfurst und Erzbischof von Trier aber auf eine breite Unterstutzung durch andere Landesfursten bauen Der Erzbischof war sogar der Cousin von Sickingens Schwager Wolfgang von Dalberg Die kaiserliche Unterstutzung auf die Sickingen gehofft hatte blieb aus die Aufstandischen wurden sogar mit der Reichsacht belegt Nach der gelungenen Eroberung der kurtrierischen Stadte Blieskastel und St Wendel scheiterte die Belagerung Triers im September 1522 Nach dem Winter holte die Furstenkoalition zu der neben Kurtrier auch die Kurpfalz unter Ludwig dem Friedfertigen und die Landgrafschaft Hessen unter Philipp dem Grossmutigen gehorten zum Gegenschlag aus Unter dem Druck ihrer vereinigten Streitmacht musste sich Sickingen Ende April 1523 auf seine westpfalzische Burg Nanstein bei Landstuhl zuruckziehen Dem massiven Beschuss durch die Belagerer hielt die Befestigung nicht stand nach der fur die damalige Zeit unerhorten Zahl von 600 Kanonenkugeln an einem einzigen Tag 9 musste Sickingen nach zwei Tagen kapitulieren Er selbst war am 2 Mai wahrend der Beschiessung schwer verwundet worden 10 Zeitgenossischen Berichten zufolge stand er direkt hinter einer Schiessscharte als eine Kanonenkugel dort einschlug Das Mauerwerk sturzte ein und begrub den Ritter unter sich Die dabei erlittene schwere Verletzung des Unterleibs fuhrte am 7 Mai zu seinem Tod 11 Ein warlicher Bericht von Kaspar Sturm Reichsherold Herold der Verbundeten ist die Hauptquelle fur den Feldzug Triers Hessens und der Pfalz gegen Sickingen und uber dessen Untergang Er erzahlt den Ablauf der Ereignisse in sachlicher chronologischer Anordnung ohne auf die Situation und die Beweggrunde der historischen Personlichkeit einzugehen 12 Bereits 1510 hatte Sickingen auch einen Ganerbenanteil an der 50 km von Landstuhl entfernten Burg Drachenfels im sudpfalzischen Wasgau erlangt Deswegen wurde diese Burg am 10 Mai 1523 von den Siegern zerstort obwohl der Burgvogt der mit acht Knechten allein anwesend war sie angesichts der gewaltigen Ubermacht kampflos ubergeben hatte Die Ebernburg und auch alle anderen Burgen die vollstandig oder teilweise im Eigentum Sickingens gestanden hatten wurden in den Folgewochen von der Furstenkoalition ubernommen und wie beispielsweise die Hohenburg beschadigt 1542 19 Jahre nach dem Tode Sickingens wurden seine Sohne wieder in die alten Rechte der Familie eingesetzt 13 mussten jedoch die Lehnshoheit der Kurpfalz anerkennen Sie fuhrten auch in den ubrigen Teilen ihres Gebietes die Reformation ein Die zerschossene Burg Nanstein wurde in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts wieder auf und zu einem Renaissance schloss umgebaut Zerstorungen 1668 durch Kurfurst Karl Ludwig von der Pfalz und 1689 durch die franzosischen Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg liessen die Anlage auf Dauer zur Ruine werden Franz von Sickingens jungster Sohn Franz Conrad von Sickingen 1511 1574 kurpfalzischer Marschall Vitztum von Amberg und kaiserlicher Reichshof und Reichskriegsrat hinterliess aus erster Ehe funf Sohne welche die Begrunder von funf Zweiglinien wurden Georg Wilhelm begrundete den Zweig zu Schallodenbach Franz den zu Sickingen Schweickhard den zu Ebernburg Friedrich den zu Hohenburg und Reinhard den zu Landstuhl Die meisten Familienzweige traten im Laufe des 17 und 18 Jahrhunderts wieder zum Katholizismus uber Die Linie Sickingen Landstuhl erlosch 1646 Sickingen Schallodenbach 1668 Sickingen Ebernburg 1768 Sickingen Sickingen 1834 Die im Jahre 1606 in den Reichsfreiherren und 1784 in den Reichsgrafenstand erhobene Linie von Sickingen zu Hohenburg erlosch im Mannesstamm erst 1932 und in weiblicher Linie 1954 Bedeutung Bearbeiten Letzter Ritter oder Condottiere Bearbeiten Obwohl Sickingen mit seinen Bemuhungen dem Ritterwesen zu neuer Blute zu verhelfen gescheitert war und er auch den Rittertitel wahrscheinlich nur ererbt hatte ohne je zum Ritter geschlagen worden zu sein wurde ihm von manchen voller Respekt der Titel Letzter Ritter zuerkannt Diesen Ehrentitel teilt er sich mit seinem Zeitgenossen Kaiser Maximilian I Einige Historiker nennen ihn heute aber auch den Einzigen Condottiere grossen Stils auf deutschem Boden 14 Andenken Bearbeiten Sickingen Stadte Bearbeiten Wappen von Landstuhl mit Tor und Sickingen WappenVerschiedene Stadte und Gemeinden taten sich anlasslich des 500 Geburtstages zu einer Interessengemeinschaft zusammen gaben gemeinsam eine Sickingenzeitung heraus und nennen sich seither teilweise inoffiziell Sickingenstadt Zu der Interessengemeinschaft zahlen Bad Munster am Stein Ebernburg Bretten Landstuhl und Oberderdingen In Bad Munster am Stein Ebernburg trug die Franz von Sickingen Schule heute Realschule plus am Rotenfels den Namen des Ritters In Landstuhl die seit 1995 auch offiziell Sickingenstadt als Namensbestandteil fuhrt sind Einrichtungen nach dem Ritter benannt so z B das Sickingen Gymnasium an dem einst der Schriftsteller Ludwig Thoma Lateinschuler war oder der Sickingen Sport Club SSC Landstuhl 03 Der Stadtbus tragt den Namen Sickingenbus Aus Anlass des 475 Todestages Franz von Sickingens 1998 wurde ein Sickingen Jahr ausgerufen 15 Jedes Jahr am 7 Mai dem Todestag findet auf der Burg Nanstein eine Gedenkfeier zu seinen Ehren statt Geographie Bearbeiten Geographische Bezeichnungen beziehen sich auf Sickingen Die Sickinger Hohe ist der zwischen Landstuhl und dem Tal des Schwarzbachs gelegene Nordteil der Westricher Hochflache Eine Anhohe auf dem Petrisberg bei Trier von der aus Sickingen wahrend der Belagerung die Stadt mit Kanonen beschossen haben soll heisst noch heute Franzensknuppchen ebenso tragt die Sickingenstrasse die aus dem Trierer Stadtteil Olewig auf den Petrisberg fuhrt ihren Namen nach dem Ritter 1930 wurde in Wien Favoriten die Sickingengasse nach dem Ritter benannt In Berlin Moabit ist eine Sickingenstrasse nach Franz von Sickingen benannt Kultur und Literatur Bearbeiten Kulturelle Ereignisse und literarische Werke gehen auf Sickingens Namen zuruck oder beschaftigen sich mit seinem Leben Die Burgspiele Landstuhl deren Auffuhrungen seit 1963 auf Burg Nanstein stattfinden haben Theaterstucke im Programm die sich mit Sickingens Schicksal befassen 16 Die damalige Verbandsgemeinde Wallhalben auf der Sickinger Hohe rief 1991 den Sickinger Mundartdichter Wettstreit ins Leben der seither alle zwei Jahre mittlerweile durch die neue Verbandsgemeinde Thaleischweiler Wallhalben organisiert in der Ortsgemeinde Herschberg stattfindet Mit dem 1 Preis wurde 1997 ein Sonett ausgezeichnet das sich mit den letzten Minuten des schwerverwundeten Ritters beschaftigt 17 Ferdinand Lassalle veroffentlichte 1859 das Drama Franz von Sickingen eine historische Tragodie Daran entzundete sich die Sickingen Debatte uber eine sozialistische asthetische Theorie und Praxis zwischen Lassalle einerseits und Marx sowie Engels andererseits 18 Albrecht Durers Kupferstich Ritter Tod und Teufel von 1513 wurde jahrhundertelang fur eine Allegorie auf Franz von Sickingen gehalten Die grosse kulturhistorische Sonderausstellung von 2015 im Landesmuseum Mainz trug daher den Namen Ritter Tod Teufel Franz von Sickingen und die Reformation Benennungen Bearbeiten Wahrend der NS Zeit wurde 1938 an der Technischen Universitat Darmstadt eine Kameradschaft Franz von Sickingen des NS Studentenbundes aufgestellt 19 Denkmaler Bearbeiten In der Landstuhler Kirche St Andreas ist das Grabmal Franz von Sickingens erhalten Eine Sickingen Buste aus weissem Marmor 1827 gefertigt von Ernst von Bandel steht in der Ruhmeshalle Walhalla oberhalb von Donaustauf In Bad Munster am Stein Ebernburg schufen Karl Cauer und Sohne 1889 ein Denkmal fur Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten Es tragt die Widmung Den Vorkampfern deutscher Einheit und Grosse Fur die St Marien Kirche in Zwickau schuf der Bildhauer Emil Huber 1891 ein Standbild Sickingens Literatur BearbeitenKurt Baumann Franz von Sickingen 1481 1523 In Pfalzer Lebensbilder Band 1 Speyer 1964 S 23 42 Michael Benz Sickingen Bildnisse Gesamtarchiv Schloss Ebnet Munchen 1985 Thomas Bergholz Die Grafschaft Sickingen In Emil Sehling Hrsg Die evangelischen Kirchenordnungen des 16 Jahrhunderts Band 18 Rheinland Pfalz I Tubingen 2006 S 685 701 Gunter Birtsch Franz von Sickingen 1481 bis 1523 Reichsritter aus Rheinpfalz In Dieter Lau und Franz Josef Heyen Hrsg Vor Zeiten Geschichte in Rheinland Pfalz Band IV Mainz 1988 ISBN 3 87439 177 9 S 87 104 Otto Bocher Die Theologen der Ebernburg Kaspar Aquila Martin Bucer Johannes Oekolampad und Johannes Schwebel In Blatter fur pfalzische Kirchengeschichte und Volkskunde Band 66 67 2000 S 403 423 Wolfgang Breul u a Hrsg Ritter Tod Teufel Franz von Sickingen und die Reformation Ausstellungskatalog Mainz 2015 Schnell und Steiner Regensburg 2015 ISBN 978 3 7954 2953 9 Karl Konrad Finke Zwischen Hochverrat und Karrieredenken Der Anteil juristischer Amtstrager Herzog Ulrichs von Wurttemberg an dessen Sturz 1519 In Schwabische Heimat Jg 70 2019 S 28 35 mit Nachweisen zum Krieg Franz von Sickingens gegen Herzog Ulrich S 28 33 mit Anm 24 Rudolf Endres Sickingen Franz von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 313 f Digitalisat Gerhard Kaller Sickingen Franz von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 24 26 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ernst Munch Franz von Sickingens Thaten Plane Freunde und Ausgang Band 1 Stuttgart 1827 Nachweise zur Entschadigung der Erben fur den Verlust Neuenburgs S 323f Karlheinz Schauder Franz von Sickingen Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2006 Karlheinz Schauder Das Sickingen Lesebuch Arbogast Otterbach 1999 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen 1481 1523 In Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Hrsg Rheinische Lebensbilder Band 14 Droste Buchverlag Koln 1994 S 71 91 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen Ein adeliges Leben im Spannungsfeld zwischen Stadten und Territorien In Beitrage zur pfalzischen Geschichte Band 9 Trierer Dissertation 1996 ISBN 3 927754 17 X Reinhard Scholzen Franz von Sickingen 1481 1523 Der wirtschaftliche und politische Aufstieg und Fall eines Reichsritters in der Zeit der Reformation In Blatter fur pfalzische Kirchengeschichte und religiose Volkskunde Band 65 1998 S 271 291 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen als Faktor im Machtkampf zwischen Mainz Hessen Kurtrier und Kurpfalz In Blatter fur pfalzische Kirchengeschichte und religiose Volkskunde Band 68 2001 S 75 93 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen 1481 1523 Fehde als Beruf In Osterreichische Militarische Zeitschrift Nr 5 2014 S 523 531 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen 1481 1523 Fehde als Geschaftsmodell In Michael Matheus Hrsg Reformation in der Region Personen und Erinnerungsorte Band 21 2018 S 53 73 steiner verlag de PDF A von Tromplitz Franz von Sickingen und seine Zeitgenossen In Ausgewahlte Schriften Abt 1 5 2 Ausgabe Arnoldsche Buchhandlung Leipzig 1858 Heinrich Ulmann Sickingen Franz von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 151 158 Karl Anton Vogt Der letzte Sickingen Epigonen Schicksal zur Zeit Schillers Novelle Pfalzer Tageblatt Sonderdruck Kaiserslautern 1938 Karl Anton Vogt Franz von Sickingen Schauspiel KV Verlag Landstuhl 1951 20 Klaus Eberhard Wild Franz von Sickingen Ein Ritter in unruhiger Zeit Sutton Verlag Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 063 2 Stephan Alexander Wurdtwein Kriege und Pfedschaften des Edlen Franzen von Sickingen Kirchgessner Verlag Oberderdingen Flehingen 1998 zum Sickingenjahr 1998 unveranderter Nachdruck der ersten Biographie uber Franz von Sickingen Weblinks Bearbeiten Commons Franz von Sickingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Franz von Sickingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sickingen Franz von in der Datenbank Saarland Biografien Wappen im Ingeram Codex Sickingen Burg Nanstein Ansichtskarten mit dem Grabmal Ansichtskarten mit der Standfigur auf der Burg Herwig Katzer 02 03 1481 Geburtstag von Franz von Sickingen WDR ZeitZeichen vom 2 Marz 2016 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Scheibler Armorial Liste der Wappen Nr 92 Wikimedia Commons Vor 480 Jahren Nicht mehr online verfugbar Landeshauptarchiv Rheinland Pfalz archiviert vom Original am 21 Oktober 2013 abgerufen am 21 Oktober 2012 Gerhard Kallen Sickingen Franz von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 24 26 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hedwig von Flersheim Memento vom 17 August 2004 im Internet Archive Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker Familien Chronik der Freiherrn von Gemmingen Heidelberg 1895 S 223 229 Kurt Andermann Ritteradel im Alten Reich die Kammerer von Worms genannt von Dalberg Band 31 von Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission 2009 S 100 ISBN 3 88443 054 8 Ausschnittscan Paul Kalkoff Ulrich von Hutten und die Reformation Leipzig 1920 Reinhard Scholzen Franz von Sickingen 1481 1523 Fehde als Geschaftsmodell In Michael Matheus Hrsg Reformation in der Region Personen und Erinnerungsorte Band 21 2018 S 53 73 online PDF A von Tromlitz Franz von Sickingen und seine Zeitgenossen Abt 5 1858 S 163 Publikation postum Otto Zierer Bild der Jahrhunderte Bertelsmann Lesering o J 22 Bande Band 14 S 137 Leonard Ennen Aus dem Gedenkbuch des Hermann Weinsberg In Zeitschrift fur Kulturgeschichte 1 1872 S 554 570 613 636 und 764 775 3 1874 S 46 56 294 316 359 368 437 444 489 575 und S 731 765 bes 3 1874 S 47 Google Books Caspar Sturm Warlicher Bericht uber den Kriegszug gegen Franz von Sickingen Strassburg 1523 wieder abgedruckt in Bellum Sickinganum Strassburg 1626 Verbandsgemeinde Landstuhl Burg Nanstein Geschichte Abgerufen am 14 September 2011 Uni Koblenz Informationen zu Landstuhl Burg Nanstein und Franz von Sickingen Abgerufen am 27 April 2023 Anke Herbert Landstuhl im Sickingenjahr 98 In Die Rheinpfalz Gesamtausgabe Ludwigshafen 5 Mai 1998 Sonderbeilage Heinrich Kraus De letschte Ritter Volksstuck in Westpfalzer Mundart Erstauffuhrung 1996 durch die Burgspiele Landstuhl burgspiele landstuhl net Albert H Keil Franz Mundartsonett Verlag PfalzMundArt 1997 abgerufen am 14 September 2011 Walter Hinderer Hrsg Sickingen Debatte Ein Beitrag zur materialistischen Literaturtheorie Sammlung Luchterhand 141 Verlag Luchterhand Darmstadt und Neuwied 1974 ISBN 3 472 61141 3 Vgl auch Hartmut Henicke Arbeiterbewegung und Reformationsrezeption vom Vormarz bis zum Ersten Weltkrieg Erkenntnisse und Grenzen In Arbeit Bewegung Geschichte Heft II 2017 S 86 106 Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Band 57 Wurzburg 2019 S 286 287 Erstauffuhrung 1951 weitere Auffuhrungen 1953 1964 und 1973 durch Burgspiele Landstuhl Normdaten Person GND 118613898 lobid OGND AKS LCCN n85278548 VIAF 35249493 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sickingen Franz vonALTERNATIVNAMEN Sickingen Franz Reichsritter vonKURZBESCHREIBUNG Anfuhrer der rheinischen und schwabischen RitterschaftGEBURTSDATUM 2 Marz 1481GEBURTSORT Burg Ebernburg bei Bad Munster am Stein EbernburgSTERBEDATUM 7 Mai 1523STERBEORT Burg Nanstein bei Landstuhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz von Sickingen amp oldid 235237981