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Karl I Ludwig 22 Dezember 1617 in Heidelberg 28 August 1680 bei Edingen aus der pfalzischen Linie der Familie der Wittelsbacher Haus Pfalz Simmern war von 1649 bis zu seinem Tod Pfalzgraf und Kurfurst der Pfalz Das beruhmteste seiner 16 Kinder war Liselotte von der Pfalz Kurfurst Carolus Ludovicus im Harnisch und mit Marschallstab Kupferstich von Christoph Le Blon 1652 Karl Ludwigs Unterschrift Der jugendliche Prinz mit seinem Lehrmeister Volrad von Plessen Gemalde von Jan Lievens 1631Karl I Ludwig von der Pfalz mit seinem Bruder Prinz Ruprecht von der Pfalz im Harnisch Gemalde von Anthonis van Dyck 1637Heidelberg 1670 von Gerrit BerckheydeInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Kurfurst 2 Personlichkeit 3 Der Karl Ludwig See 4 Das Schwetzinger Schloss 5 Die Nachkommen 6 Rezeption 7 Vorfahren 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Karl Ludwig war der alteste uberlebende Sohn des Pfalzer Kurfursten und bohmischen Winterkonigs Friedrichs V und Elisabeth Stuarts einer Tochter von Jakob I Konig von England Schottland und Irland und Schwester von Karl I Er wuchs mit zahlreichen Geschwistern im Exil seiner Eltern in Den Haag auf Nach dem Tod seines Vaters 1632 wurde sein Onkel Ludwig Philipp sein Vormund 1633 wurde er als Ritter in den Hosenbandorden aufgenommen Nachdem der Prager Frieden 1635 Karl Ludwigs Anspruche auf Wiederherstellung der Kurpfalz nicht berucksichtigt hatte ging dieser zusammen mit seinem Bruder Ruprecht nach England an den Hof ihres Onkels Es gelang ihm 1638 mit englischen Geldern ein kleines Heer aufzustellen und Meppen als Stutzpunkt im Nordwesten Deutschlands zu kaufen Nach kurzer Zeit verlor er aber sowohl Meppen als auch sein Heer an die Kaiserlichen unter Melchior von Hatzfeldt Beim Versuch Karl Ludwigs mit seinen Truppen und schwedischer Unterstutzung die Stadt Lemgo zu erobern zog Hatzfeldt ihm entgegen und schlug das Heer in der Schlacht bei Vlotho vernichtend 1 Karl Ludwigs Bruder Ruprecht wurde gefangen genommen wahrend er selbst uber Hamburg in die Niederlande fliehen konnte 2 1639 versuchte Karl Ludwig nach dem Tod Bernhards von Sachsen Weimar dessen Armee zu ubernehmen wurde aber auf der Reise durch Frankreich ins Elsass auf Befehl Richelieus so lange festgehalten bis dieser die Weimaraner Truppen und ihre Stutzpunkte fur die franzosische Krone gesichert hatte Karl Ludwig kehrte nach England zuruck und spielte fortan eine undurchsichtige Rolle im Hintergrund wahrend des dortigen Burgerkriegs in dem seine Bruder Ruprecht und Moritz an vorderster Front auf Seiten der Royalisten kampften 1 Kurfurst Bearbeiten Nach dem Westfalischen Frieden erhielt Karl Ludwig 1649 die Kurpfalz in verkleinerter Form einschliesslich der Kurwurde zuruck Dies war durch die Schaffung einer achten Kur des Heiligen Romischen Reiches moglich geworden Mit ihr war das Erzschatzmeisteramt verbunden nachdem das Erztruchsessamt 1623 an Bayern ubergegangen war siehe Erzamt Die Oberpfalz die seit dem Hausvertrag von Pavia zur Kurpfalz gehort hatte blieb bei Bayern Doch wurde festgesetzt dass diese Lander und Wurden wenn die bayerische Linie erloschen wurde an die Pfalz zuruckfallen sollten was 1777 mit der Entstehung von Kurpfalz Bayern geschah Kurfurst Karl I Ludwig leistete nach den Verwustungen des Dreissigjahrigen Krieges viel fur den Wiederaufbau der Kurpfalz und fur deren wirtschaftliche Forderung Um den starken Ruckgang der Bevolkerung auszugleichen schickte er Werber in die benachbarten Lander Wurttemberg Bayern Tirol sowie in die Schweiz und lockte mit Grundbesitz und Steuerfreiheit in der Kurpfalz womit er auch verhaltnismassig schnell Erfolg hatte Daruber hinaus widmete er sich intensiv der Neuorganisation der Verwaltung sowie dem Wiederaufbau des Schul und Finanzwesens 1 Nach dem Tod Kaiser Ferdinands III im Jahr 1657 feierte Karl Ludwig sein Amt als Reichsvikar mit Vikariatspragungen in Gold und Silber Es war aber noch nicht geklart wer zur Ausubung des Vikariats berechtigt ist Der bayerische Kurfurst hatte den alten Platz des Kurfursten von der Pfalz eingenommen Der mit der achten Kur abgefundene Pfalzer konnte auf seine in der Goldenen Bulle verbrieften Rechte verweisen Beim Tod Kaiser Ferdinands III kam es folglich zum Streit zwischen Bayern unter Ferdinand Maria und der Pfalz um das Reichsvikariat Nach der Zerstorung seines Heidelberger Schlosses durch den Dreissigjahrigen Krieg suchte der Kurfurst nach einem Standort fur die Errichtung einer zeitgemassen Residenz 1659 schickte er eine freundliche Botschaft an die Wormser und bot ihnen an Alles zu tun um der Stadt aufzuhelfen und ihren Handel zu heben ja er wollte Residenz und Universitat nach dem alten Nibelungensitze verlegen und eine Citadelle am Rhein zum Schutze der Stadt auf eigene Kosten erbauen Dies lehnten die Wormser ab sodass stattdessen in Mannheim die zweitgrosste europaische Residenz geplant wurde 3 Im Jahr 1664 gab Karl I Ludwig den Auftrag fur das erste grosse Bauprojekt Mannheims nach dem Dreissigjahrigen Krieg Mit den Planen zur Errichtung einer neuen reprasentativen Schlossanlage fur deren Ausarbeitung er den franzosischen Architekten Jean Marot beauftragte wuchs die Bedeutung Mannheims schlagartig Obwohl das Bauprojekt nie ausgefuhrt wurde war der Entwurf des franzosischen Architekten richtungsweisend fur den kunftigen europaischen Schlossbau des spaten 17 und 18 Jahrhunderts In den Kriegen des Kaisers und Reichs gegen Frankreich 1673 bis 1679 wollte letzteres den Kurfursten zwingen sich mit ihm zu verbunden Auf seine Weigerung hin verwustete ein franzosisches Heer im Juli 1674 die Kurpfalz Nach dem Frieden von Nimwegen zwang Frankreich dem Kurfursten eine Kriegssteuer von 150 000 Gulden ab und zog durch die Reunionskammern betrachtliche Gebiete der Pfalz ein Personlichkeit BearbeitenKarl Ludwigs absolutistische Machtausubung im Staat hatte vielfach paternalistische Zuge Er kannte gleichsam jeden und kummerte sich um alles Er bemuhte sich intensiv den Neuaufbau der Kurpfalz nach dem Dreissigjahrigen Krieg rasch voranzubringen Der Kurfurst war standig mit Regierungsgeschaften beschaftigt kontrollierte liess sich vortragen und fuhr oft barsch dazwischen sobald er Nachlassigkeit und Mussiggang vermutete Kanzleibeamte die zum Beispiel zu spat zur Audienz erschienen tadelte er offentlich Dies machte ihn bei der einfachen Bevolkerung sehr beliebt Das Ungluck in seiner Familie belastete ihn schwer Beim Begrabnis seiner neunjahrigen Tochter Friederike schrieb er erschuttert Warum mussen denn meine liebsten unschuldigen Kinder nicht nur so fruhzeitig sondern auch mit solchen Schmerzen sterben nun zum zweitenmal Bin ich denn nicht in so vielen andern Sachen genugsam gestraft ubernehme ich mich denn so sehr mit Lust und versaume mein Amt Wenn ich einmal zornig bin bis zur Wut hab ich nicht meistenteils recht dazu wegen der Bosheit Untreue Ungehorsam und Unerkenntlichkeit der Menschen O Gott halte mich ab dass ich nicht lastere und verzweifle O Herz halte aus ohne zu zerbrechen O Verstand verlass mich nicht bis ich in gutem Mut und Vertrauen zum letztenmal ausatme 4 Als uberzeugter Calvinist legte Karl Ludwig taglich Rechenschaft durch Gewissenserforschung vor Gott ab Er sah in einer religiosen Toleranzpolitik die beste Voraussetzung fur ein gedeihliches Zusammenleben der Bevolkerung so liess er in seiner Mannheimer Zitadelle Friedrichsburg von 1677 bis 1680 als neue Hofkirche die sogenannte Konkordienkirche erbauen die allen Gemeinden der Stadt fur Gottesdienste offenstehen sollte der franzosisch reformierten der deutsch reformierten der niederlandisch reformierten der lutherischen und sogar der katholischen Gemeinde Auch ermoglichte er es den anderenorts verfolgten radikal reformatorischen Gemeinschaften der Hutterer und Unitarier Polnische Bruder in Mannheim Gemeinden zu etablieren 5 1652 berief er den judischen Stadtphysikus von Heidelberg Jacob Israel 1621 1674 zum ordentlichen Professor der Physiologie Anatomie und Chirurgie an der Universitat Heidelberg Baruch Spinoza allerdings nahm den Lehrstuhl fur Philosophie den ihm der Kurfurst anbot nicht an 6 Der Karl Ludwig See Bearbeiten nbsp Lage des Karl Ludwig Sees bei KetschEingebettet im heutigen Naturschutzgebiet Hockenheimer Rheinbogen sudlich von Ketsch Rhein Neckar Kreis liegt eine weitlaufige ehemals vermoorte Senke deren Flache noch heute als Karl Ludwig See bezeichnet wird Im Rahmen des wirtschaftlichen Wiederaufbaus der Kurpfalz nach dem Dreissigjahrigen Krieg entstand 1649 vor der Ortschaft Ketsch eine riesige Teich und Fischzuchtanlage Die Gesamtflache des Sees mit 486 Morgen ca 1 74 km2 war fur damalige Verhaltnisse beachtlich Die Frischwasserzufuhr erfolgte uber den Kraichbach Auch die Ertrage an Fischen und Krebsen Edelkrebs Astacus astacus florierten laut urkundlicher Eintrage Sogar Wasserschildkroten moglicherweise die heimische Sumpfschildkrote Emys orbicularis wurden dort gefangen und an den kurfurstlichen Hof nach Heidelberg verbracht Dort waren Schildkroten als Delikatesse sehr begehrt Liselotte von der Pfalz Madame Palatine erwahnt in ihren Briefen diese besondere Speise die meist zu wichtigen Anlassen dem Kurfursten und seinen Gasten gereicht wurde Anwohner aus den angrenzenden Ortschaften wie Alt Losseheim damalige Schreibweise fur Altlussheim Schwetzingen Ketsch Hockenheim auf dem Sand Oftersheim St Ilgen Sandhausen und Walldorf waren damit beauftragt die baulichen Anlagen des Karl Ludwig Sees Damme Stauwehre Brucken zu pflegen die Fischreusen zu entleeren und alle sechs Jahre die Ufer des zufliessenden Kraichbachs von unnutzer Vegetation zu raumen In der Regierungszeit von Karl III Philipp 1716 1742 begann der Niedergang des Sees Bedingt durch mehrere Kriege und starke Rheinhochwasser setzte in der Mitte des 18 Jahrhunderts der vollige Zerfall der Anlagen ein Die ehemalige Seeflache wurde in der Folgezeit nur noch als Grunland Wasserwiesen genutzt Bis zur Grundung des Bezirksamts Schwetzingen 1803 blieb die Gemarkung Karl Ludwig See gemeindefreies Gebiet Danach wurde sie zunachst der Gemeinde Oftersheim und ab 1835 der Gemeinde Ketsch zugeteilt 7 Das Schwetzinger Schloss Bearbeiten nbsp Die Schwetzinger Orangerie heuteAuch wenn das Schwetzinger Schloss und insbesondere der Schlossgarten meist in einem Atemzug mit dem spateren Kurfursten Karl Theodor 1724 1799 genannt werden so nahmen doch Bedeutung und Aufstieg dieser Kulturstatte unter Karl I Ludwig ihren Anfang Die ursprunglich nur als Jagdschloss angelegte und entsprechend genutzte Ortlichkeit wurde im Dreissigjahrigen Krieg stark zerstort So war der Bruckenzugang uber den Leimbach gesprengt und das Wohngebaude das heutige zentrale Mittelgebaude bis auf die Grundmauern niedergebrannt Es war Karl I Ludwig der im August 1656 beschloss das Schwetzinger Schloss wieder aufzubauen und die Anlage entsprechend zu erweitern Wahrend eines Besuchs vor Ort befahl er im August 1656 den Einwohnern von Schwetzingen samtlichen Schutt und Trummer wegzuraumen wobei die aufgelesenen Trummerteile wie Steine Holzer und altes Eisenwerk bei den Untertanen zur eigenen Verwendung verbleiben konnten Auf diese Weise motiviert hatten die Einwohner Schwetzingens sowie der angrenzenden Gemeinden bis zum nachsten Fruhjahr die meisten Trummer entfernt sodass bereits 1657 mit dem Wiederaufbau des Ehrenhofs und des zentralen Mittel Hauptgebaudes des Schlosses begonnen werden konnte Fehlende Mittel verzogerten zunachst das Vorhaben Etwa um 1665 war das Schloss dann soweit fertiggestellt dass man es wieder als Ausweich und Sommerquartier nutzen konnte Alte Quellen weisen darauf hin dass Karl I Ludwig schon damals uber eine stattliche Sammlung an Zitronen und Orangenbaumen verfugte Dieser Pflanzenbestand wurde nach seinem Tod 1681 von der Friedrichsburg in Mannheim nach Schwetzingen transportiert um hier adaquat in dem neugebauten Pommeranzenhaus damals gebrauchlicher Begriff fur Gewachshaus resp Orangerie untergebracht zu werden 1689 standen Schloss und Garten infolge des Pfalzischen Erbfolgekriegs wieder in Flammen Die Nachkommen Bearbeiten nbsp Kurfurst Carolus Ludovicus Kupferstich 1653 nbsp Kurfurst Karl I Ludwig Bleiglasfenster im historischen Sitzungssaal im Rathaus HeidelbergKarl I Ludwig heiratete am 22 Februar 1650 in Kassel die Prinzessin Charlotte von Hessen Kassel 1627 1686 die Tochter des Landgrafen Wilhelm V von Hessen Kassel und der Amalie Elisabeth von Hanau Munzenberg Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Karl II Kurfurst von der Pfalz 1651 1685 1671 Prinzessin Wilhelmine Ernestine von Danemark und Norwegen 1650 1706 Elisabeth Charlotte Prinzessin von der Pfalz Liselotte von der Pfalz 1652 1722 1671 Philippe von Frankreich Herzog von Orleans 1640 1701 Friedrich Prinz von der Pfalz 1653 1654 Bereits 1653 war die Ehe offenbar grundlegend zerruttet Nach der rechtlich umstrittenen Scheidung von seiner ersten Ehefrau am 14 April 1657 in Heidelberg vermahlte sich Karl Ludwig am 6 Januar 1658 mit Luise von Degenfeld Mit ihr fuhrte er eine fur die damalige Zeit ubliche morganatische Ehe Aus dieser Verbindung folgten 13 Kinder Bereits im Jahr 1667 hatte Luise von Degenfeld im Namen ihrer Nachkommen auf alle Erbanspruche auf die Pfalz verzichtet und Karl Ludwig ihr und ihren Kindern den Titel von Raugrafen bzw Raugrafinnen erteilt und sie zugleich mit den Lehen der seit Jahrhunderten erloschenen jetzt aber erneuerten Wurde der Raugrafschaft ausgestattet Karl Ludwig Raugraf zu Pfalz 1658 1688 gestorben bei der Belagerung von Negroponte Karoline Elisabeth Raugrafin zu Pfalz 1659 1696 1683 Meinhard von Schomberg 1641 1719 3 Herzog von Schomberg und 1 Herzog von Leinster Luise Raugrafin zu Pfalz 1661 1733 Briefpartnerin ihrer Halbschwester Liselotte von der Pfalz Ludwig Raugraf zu Pfalz 1662 1662 Amalie Elisabeth Raugrafin zu Pfalz 1663 1709 ebenfalls Briefpartnerin der Liselotte von der Pfalz Georg Ludwig Raugraf zu Pfalz 1664 1665 Frederike Raugrafin zu Pfalz 1665 1674 Friedrich Wilhelm Raugraf zu Pfalz 1666 1667 Karl Eduard Raugraf zu Pfalz 1668 1690 Sofie Raugrafin zu Pfalz 1669 Karl Moritz Raugraf zu Pfalz 1670 1702 8 Karl August Raugraf zu Pfalz 1672 1691 Karl Kasimir Raugraf zu Pfalz 1675 1691 gestorben im Duell in Wolfenbuttel an ubermassigem Trunke Nachdem Luise von Degenfeld 1677 im 14 Kindbett verstorben war bemuhte sich Karl Ludwig vergeblich um die Einwilligung seiner ersten Gemahlin in eine offizielle Scheidung damit er sich erneut ebenburtig verheiraten und die Erbfolge sicherstellen konne da die Ehe seines altesten und einzigen legitimen Sohnes des Kurprinzen Karl bereits seit sieben Jahren kinderlos geblieben war Als dies an Charlottes strikter Weigerung scheiterte versuchte er 1678 seinen in England lebenden jungeren Bruder Ruprecht zu einer ebenburtigen Eheschliessung zu uberreden um so die Erbfolge der Linie Pfalz Simmern abzusichern der sich aber ebenfalls weigerte 9 Damit stand eine Erbfolge der katholischen Jungeren Neuburger Linie in Aussicht 1679 heiratete Karl Ludwig dann erneut zur linken Hand und zwar die Hofdame Elisabeth Hollander Tochter von Tobias Hollander mit der er einen Sohn hatte Karl Ludwig Hollander 17 April 1681 in Schaffhausen spaterer Schwiegervater von Heinrich Damian Zurlauben 1690 in Zug 1734 in Reiden Rezeption BearbeitenIn Anerkennung seiner Bemuhungen um die Kurpfalz und die Stadt Mannheim errichtete man im Schlosshof des Mannheimer Schlosses fur Karl I Ludwig ein Standbild Karl Ludwig war ein ausserst sparsamer Familienvater was sich aus seiner Biographie erklart Aufgewachsen in schwierigen Verhaltnissen im hollandischen Exil kehrte er in eine Kurpfalz zuruck die vom Krieg verheert war Dennoch gelang es ihm nicht nur das Land mit vielen Anstrengungen wieder hochzubringen sondern auch ein erhebliches Vermogen zusammenzusparen Das Geld verprasste sein Sohn dann in wenigen Jahren das Land wurde aufgrund angeblicher Erbanspruche der Tochter von den Franzosen verwustet Karl Ludwig hatte mit all seinen Bemuhungen nur das Meer gepflugt Denn als sein Sohn und Nachfolger Karl II am 16 Mai 1685 in Heidelberg ohne erbberechtigte Nachkommen starb erhob der franzosische Konig Ludwig XIV fur seinen Bruder den Herzog von Orleans der mit Liselotte der Schwester Karls II vermahlt war Erbanspruche sowohl auf das gesamte Privatvermogen Karls II als auch auf Teile der Kurpfalz Kaiser Leopold I sowie der Reichstag lehnten die Forderungen des franzosischen Konigs aber kategorisch ab Die Folge war dass Ludwig XIV versuchte seine Anspruche mit Waffengewalt im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 durchzusetzen Die Gegenwehr von seiten der Reichsmachte blieb zogerlich Im Jahr 1689 und ein zweites Mal 1693 liess Ludwig XIV Heidelberg und angrenzende Gebiete der Kurpfalz durch seine Armee niederbrennen dabei liess der franzosische General Ezechiel de Melac auch das Heidelberger Schloss in Flammen setzen es blieb Ruine bis heute Vorfahren Bearbeiten Ludwig VI Kurfurst von der Pfalz 1539 1583 Friedrich IV Kurfurst von der Pfalz 1574 1610 Elisabeth von Hessen 1539 1582 Friedrich V Kurfurst von der Pfalz 1596 1632 Wilhelm I von Oranien 1533 1584 Luise Juliana von Oranien Nassau 1576 1644 Charlotte de Bourbon Montpensier 1547 1582 Karl I Ludwig Kurfurst von der Pfalz Maria Stuart Konigin von Frankreich und Schottland 1542 1587 Jakob I VI Konig von England und Schottland 1566 1625 Henry Stuart Lord Darnley 1545 1567 Elisabeth Stuart 1596 1662 Friedrich II Konig von Danemark und Norwegen 1534 1588 Anna von Danemark 1574 1619 Sophie von Mecklenburg 1557 1631 Literatur BearbeitenK Frey Der Karl Ludwig See In Badische Heimat 59 Jg 1979 Heft 3 S 503 520 Peter Fuchs Karl Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 246 249 Digitalisat Karl Hauck Karl Ludwig Kurfurst von der Pfalz 1617 1680 Breitkopf amp Hartel Leipzig 1903 Liselotte von der Pfalz Die Briefe der Liselotte Munchen 1979 Karl Menzel Karl I Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 326 331 Wolfgang von Moers Messmer Heidelberg und seine Kurfursten Die grosse Zeit der Geschichte Heidelbergs als Haupt und Residenzstadt der Kurpfalz Verlag Regionalkultur Weiher 2001 ISBN 3 89735 160 9 Volker Press Kriege und Krisen in Deutschland 1600 1715 Neue deutsche Geschichte Band 5 Munchen 1991 S 424 ff Volker Sellin Kurfurst Karl Ludwig von der Pfalz Versuch eines historischen Urteils Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz Mannheim 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl I Ludwig von der Pfalz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl I Ludwig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl I Ludwig in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Karl I Ludwig im VD 17 Landeskunde online Niedermoor Karl Ludwig SeeEinzelnachweise Bearbeiten a b c Peter Fuchs Karl Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 246 249 Digitalisat Karl Menzel Karl I Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 326 331 Friedrich Peter Wundt Daniel Ludwig Wundt Versuch einer Geschichte des Lebens und der Regierung Karl Ludwigs Kurfurst von der Pfalz Genf bei H L Legrand 1786 S 143 145 Ludwig Hausser Geschichte der Rheinischen Pfalz 2 Band 1856 S 644 645 Wolfgang von Moers Messmer Heidelberg und seine Kurfursten Die grosse Zeit der Geschichte Heidelbergs als Haupt und Residenzstadt der Kurpfalz Verlag Regionalkultur Weiher 2001 ISBN 3 89735 160 9 Friedrich Walter Sekten Niederlassungen in Mannheim unter Karl Ludwig In Mannheimer Altertumsverein Hrsg Mannheimer Geschichtsblatter Verlag des Mannheimer Altertumsvereins Mannheim 1901 S 56 61 Juden an der Universitat Heidelberg Ausstellung 2002 Historischer Atlas von Baden Wurttemberg leo bw 1 abgerufen am 20 August 2022 Annette v Boetticher Grabsteine Epithaphe und Gedenktafeln der ev luth Neustadter Hof und Stadtkirche St Johannis in Hannover Broschure DIN A5 20 Seiten teilweise mit Abbildungen hrsg vom Kirchenvorstand der ev luth Neustadter Hof und Stadtkirche St Johannis Hannover 2002 S 13 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz Eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Aus dem Franzosischen von Inge Leipold 14 Auflage Piper Munchen 2015 ISBN 3 492 22141 6 S 260 VorgangerAmtNachfolgerMaximilian I Kurfurst von der Pfalz 1648 1680Karl II Normdaten Person GND 118560182 lobid OGND AKS LCCN n82203084 VIAF 72185959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl I LudwigKURZBESCHREIBUNG Kurfurst von der PfalzGEBURTSDATUM 22 Dezember 1617GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 28 August 1680STERBEORT bei Edingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl I Ludwig Pfalz amp oldid 237960332