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Leopold I 9 Juni 1640 in Wien 5 Mai 1705 ebenda VI aus dem Hause Habsburg geboren als Leopold Ignaz Joseph Balthasar Franz Felician war von 1658 bis 1705 Kaiser des Heiligen Romischen Reiches sowie Konig in Germanien Ungarn ab 1655 Bohmen ab 1656 Kroatien und Slawonien ab 1657 Machtpolitisch stand seine Regierungszeit im Westen ganz im Zeichen der Abwehr der franzosischen Expansion unter Ludwig XIV Im Sudosten wurden die habsburgischen Territorien zunachst noch durch die osmanische Expansion mit dem Hohepunkt der Zweiten Belagerung der Stadt Wien bedroht Die kaiserlichen Feldherren waren letztlich militarisch erfolgreich und es kam zu einer Gegenoffensive die zum Gewinn ganz Ungarns fuhrte Dadurch wuchs der Habsburger Machtbereich noch starker als zuvor uber das Heilige Romische Reich hinaus Leopolds Regierungszeit gilt daher auch als Beginn der Grossmachtstellung der Habsburgermonarchie Innenpolitisch setzte Leopold in den Habsburger Landern auf einen absolutistischen Herrschaftsstil In seine Zeit fallt auch ein letzter Hohepunkt der Gegenreformation Im Reich dagegen trat er als Bewahrer des Ausgleichs der Konfessionen auf Durch eine geschickte Politik gelang es ihm das Kaisertum zum letzten Mal zu einer starken Bedeutung zu fuhren Der Tod des letzten spanischen Konigs aus dem Haus Habsburg Karl II fuhrte zum Spanischen Erbfolgekrieg in dem Leopold die Erbfolge seiner Familie vertrat Benjamin von Block Kaiser Leopold I um 1672 im Harnisch mit Feldherrnstab Dreiviertelportrat Ol auf Leinwand 139 mal 110 cm Kunsthistorisches Museum WienAls einer von sehr wenigen Herrschern hinterliess er als Komponist von 230 Werken nachhaltig kulturelle Spuren Leopold als junger MannInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Herrschaftsubernahme 1 3 Kaiserhof 1 4 Regierungsstil 1 5 Innenpolitik in den Habsburger Landern 1 5 1 Absolutismus und seine Grenzen 1 5 2 Wirtschafts und Sozialpolitik 1 5 3 Gegenreformation und Judenpolitik 1 5 4 Robotunruhen in Bohmen 1 5 5 Auseinandersetzungen in Ungarn 1 6 Reichspolitik 1 6 1 Wahlkapitulation und Erster Rheinbund 1 6 2 Konfessionspolitik 1 6 3 Heirats und Klientelpolitik 1 6 4 Verhaltnis zu den Kurfursten 1 6 5 Immerwahrender Reichstag 1 6 6 Militarverfassung 1 7 Aussenpolitik 1 7 1 Kriege in Polen und gegen die Osmanen 1 7 2 Kriege im Westen 1 7 3 Letzter osmanischer Expansionsversuch 1 7 4 Grosser Turkenkrieg 1 7 5 Kurpfalzischer Erbfolgekrieg 1 7 6 Spanisches Erbfolgeproblem 1 7 7 Spanischer Erbfolgekrieg 1 8 Bautatigkeit Forderung von Wissenschaft und Kunsten 1 9 Tod und Bestattung 2 Personlichkeit und historische Bedeutung 3 Ehen und Nachkommen 4 Vorfahren 5 Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Er war der Sohn Kaiser Ferdinands III 1608 1657 und der spanischen Infantin Maria Anna Sein alterer Bruder war Ferdinand der spatere Ferdinand IV Seine Schwester Maria Anna war mit Konig Philipp IV von Spanien verheiratet Seine Halbschwester Eleonore heiratete Konig Michael von Polen und spater Herzog Karl V von Lothringen Seine Halbschwester Maria Anna Josepha war die Gemahlin des julich bergischen Herzogs und spateren pfalzischen Kurfursten Jan Wellem dessen Schwester Eleonore Leopold in seiner dritten Ehe heiratete Sein Grossvater vaterlicherseits Kaiser Ferdinand II verheiratet mit Maria Anna von Bayern und seine Grossmutter mutterlicherseits Margarete von Osterreich Gemahlin des spanischen Konigs Philipp III waren Geschwister Familiar eng verbunden war er auch mit dem fast gleichaltrigen Ludwig XIV seinem lebenslangen Rivalen Sie waren Vettern uber ihre spanischen Mutter und bald Schwager uber ihre jeweiligen spanischen Ehefrauen 1 Er war von kleiner Gestalt eher hasslich und besass eine stark ausgepragte Habsburger Unterlippe Als zweiter Sohn des Kaisers war Leopold ursprunglich fur eine geistliche Laufbahn vorgesehen Er sollte Bischof von Passau werden Daher wurde ihm eine hervorragende Bildung zuteil 2 Seine Erziehung erhielt er durch Johann Ferdinand Graf Porzia sowie die Jesuiten Christoph Miller und Johann Eberhard Neidhardt Seine Erziehung pragte in ihm einen barocken Katholizismus Zunachst hatte er auch stark gegenreformatorische Neigungen 3 Herrschaftsubernahme Bearbeiten nbsp Kronung Leopolds I zum Konig von Ungarn 1655Nach dem uberraschenden Tod seines alteren Bruders Ferdinand 1654 der als Ferdinand IV romisch deutscher Konig und Konig von Ungarn und Bohmen gewesen war wurde Leopold mit erst vierzehn Jahren dessen Erbe Alleiniger Erbe der Habsburger Erblande wurde er 1654 Am 27 Juni 1655 wurde er im St Martinsdom zu Pressburg zum Apostolischen Konig von Ungarn 4 und am 14 September 1656 in St Veitsdom zu Prag 5 zum Konig von Bohmen gekront Die Nachfolge im Reich gestaltete sich wesentlich schwieriger Der franzosische Minister Mazarin brachte eine Kandidatur Ludwigs XIV ins Spiel Dazu betrieb er eine kostspielige und aufwandige Werbung im Reich Auch sprach man von einer bayerischen und sogar von einer protestantischen Kandidatur Schweden Kurbrandenburg Kursachsen oder Kurpfalz Dagegen war von einem habsburgischen Kaisertum kaum die Rede Nach dem Tode seines Vaters 1657 musste die Frage gelost werden Es begann ein Interregnum das mit einer Dauer von einem Jahr eines der langsten in der Geschichte des Heiligen Romischen Reiches war 1 6 Erst nach langwierigen Verhandlungen mit den Kurfursten konnte sich Leopold gegen den franzosischen Konig Ludwig XIV und dessen Kandidaten Herzog Philipp Wilhelm von Pfalz Neuburg sowie Erzherzog Leopold Wilhelm und Kurfurst Ferdinand Maria von Bayern die ebenfalls ihr Interesse bekundet hatten durchsetzen Die Wahl erfolgte am 18 Juli und die Kronung am 1 August 1658 im Kaiserdom St Bartholomaus zu Frankfurt Kaiserhof Bearbeiten Der Kaiser stutzte sich vor allem auf den Hof Im Winter verbrachte Leopold den grossten Teil der Zeit in der Hofburg in Wien Den Fruhling verlebte er in Laxenburg den Sommer in Favorita und den Herbst auf Schloss Kaiserebersdorf 7 nbsp Der Leopoldinische Trakt der Hofburg wurde zur Zeit Leopolds zwischen 1660 und 1670 erbaut Der Hof war wiederum eng mit den zentralen Behorden verbunden Gepragt war er von der Hocharistokratie aus Osterreich und Bohmen Ahnlich wie der Hof in Versailles sollte er so den Hochadel anziehen Die Regierungsstellen und das Militar boten zudem attraktive Positionen um auch den Reichsadel nach Wien zu ziehen Der Hof folgte dem spanischen Hofzeremoniell Die barocke Pracht entfaltete sich etwa in grossen Festen Im Jahr 1672 umfasste der Hof inklusive der zentralen Regierungsbehorden 1966 Personen Hundert Jahre zuvor waren es erst 531 Personen gewesen In derselben Zeit hatten sich die Kosten verfunffacht 8 9 Im Zuge seiner ersten Eheschliessung vom 12 Dezember 1666 mit Margarita Theresa von Spanien begann ein Festreigen der fast ein Jahr anhielt Anlasslich des Geburtstages der Kaiserin wurde die Oper Il Pomo d oro der goldene Apfel von Antonio Cesti am 12 und 13 Juli 1668 jeweils funf Stunden uraufgefuhrt Fur dieses festa teatrale wurde eigens ein Komodienhaus nach Vorbild Venedigs erbaut Die Oper selbst war ein Hohepunkt der Kultur des Barock Neben Antonio Cesti waren mehrere namhafte Komponisten wie Johann Heinrich Schmelzer und der Kaiser selbst der zwei Szenen vertonte sowie der Librettist Francesco Sbarra und andere daran beteiligt Gleichzeitig war die Oper ein Beispiel fur den Prunk und die Verschwendungssucht der Zeit 10 Die Oper kostete insgesamt 100 000 Gulden 11 Der Kaiserhof war wie der Kaiser selbst vom katholischen Geist gepragt Der Kaiser hatte offenbar keine ausserehelichen Affaren Matressen wie am franzosischen Hof gab es nicht 12 Starken Einfluss hatten verschiedene Geistliche wie der Jesuit und spatere Bischof Emerich Sinelli der Kapuziner Marco d Aviano der Franziskaner Christoph de Royas y Spinola und der Augustiner Abraham a Sancta Clara Marco d Aviano predigte wahrend der Turkenkriege seit 1683 erfolgreich mobilisierend im Sinne der alten Kreuzzuge 13 Am Kaiserhof bildeten sich verschiedene Hofparteien die versuchten auf die Politik des Kaisers Einfluss zu erlangen Zwischen diesen kam es zu endlosen Intrigen Konflikten und rasch wechselnden Bundnissen 7 Regierungsstil Bearbeiten Politisch wenig geschult uberliess er die Staatsgeschafte bis Anfang der 1680er Jahre erfahrenen Beratern Zunachst war sein ehemaliger Erzieher Porzia erster Minister Es folgten Johann Weikhard Furst von Auersperg 1615 1677 und der Prasident des Hofrates Wenzel Eusebius Furst Lobkowitz 1609 1677 Auersperg wurde 1669 als fuhrender Minister gesturzt Im Jahr 1674 verlor auch Lobkowitz seinen Posten Beide hatten ohne Wissen des Kaisers Verbindungen nach Frankreich aufgebaut 3 nbsp Leopold I in einem TheaterkostumSeither bestimmte der Kaiser selbst die Richtlinien der Politik Es gab keine leitenden Minister mehr Der Kanzler Johann Paul Hocher 1616 1683 und seine Nachfolger waren burgerliche Aufsteiger Ein wichtiger diplomatischer Helfer in der Politik gegen Frankreich war Franz von Lisola Ein standiges Problem war die Finanzlage Bezeichnend war dass Hofkammerprasident Georg Ludwig von Sinzendorf wegen Unterschlagung gesturzt wurde Eine Stabilisierung der Finanzen gelang unter Gundaker Graf Starhemberg In der Reichspolitik spielten Reichsvizekanzler Leopold Wilhelm von Konigsegg Rothenfels und zuvor Wilderich von Walderdorff bedeutende Rollen im Hintergrund 3 Da durch die Vielzahl der Mitglieder der Geheime Rat kaum noch funktionsfahig war liess Leopold als vorwiegend aussenpolitisches Beratungsgremium die Geheime Konferenz einrichten Spater wurden auch Fachkommissionen eingerichtet Sein Regierungshandeln war durchaus mit der Art und Weise Ludwigs XIV zu vergleichen 14 15 In Leopolds Zeit fallt der Aus und Aufbau eines kaiserlichen Gesandtschaftswesens an den Hofen der wichtigsten Reichsstande und der Reichskreise Eine wichtige Rolle spielten der kaiserliche Prinzipalkommissar und die osterreichische Gesandtschaft beim Reichstag Positiv war auch dass die Reichshofkanzlei und die osterreichische Hofkanzlei tendenziell eher zusammenarbeiteten und sich nicht im Kompetenzstreit verloren 8 Hatte Leopold nach den ersten Jahren die Richtung der Politik im Kern selbst bestimmt gelang es der Kriegspartei um Eugen von Savoyen und dem spateren Kaiser Joseph Leopold in den letzten Jahren weitgehend in den Hintergrund zu drangen 16 Sein Wahlspruch lautete consilio et industria durch Rat und Fleiss sc zum Ziel Innenpolitik in den Habsburger Landern Bearbeiten Absolutismus und seine Grenzen Bearbeiten Innenpolitisch war die Regierungszeit Leopolds in den habsburgischen Landern absolutistisch orientiert Der Absolutismus Leopolds war kirchlich und hofisch gepragt und zielte weniger auf den Aufbau einer zentralen Verwaltung In dieser Hinsicht gerieten die Erblander gegenuber Brandenburg Preussen ins Hintertreffen 8 Die Verbindung von Kirche und Staat fand unter anderem ihren Ausdruck darin dass der Kaiser den heiligen Leopold III zum osterreichischen Landespatron machte Seine Fahrten nach Klosterneuburg ahnelten nach 1663 Staatswallfahrten 17 Die absolutistischen Tendenzen hatten auch ihre Grenzen So konnten sich die standischen Gremien in den verschiedenen Habsburger Gebieten behaupten 18 Von Bedeutung war auch dass in seiner Regierungszeit nach dem Tode Furst Sigismunds Franz Tirol und die Vorlande 1665 an den Kaiser fielen Dies hat seine Position in der Reichspolitik noch einmal gestarkt 3 Der Anfall von Tirol das bislang von einer Habsburger Nebenlinie regiert worden war an die Hauptlinie des Hauses wurde durch die zweite Ehe des Kaisers mit Claudia Felizitas von Osterreich Tirol massgeblich gefordert 19 Wirtschafts und Sozialpolitik Bearbeiten In sozialer Hinsicht verstarkte sich der Druck der adeligen Grundherren auf die Bauern Der Kaiser versuchte etwa durch den Tractatus de iuribus incorporalibus von 1679 regulierend einzugreifen Bis 1848 bildete er die Grundlage fur die Beziehung zwischen den Grundherren und Bauern Fur die Bauern brachte er bessere Rechtssicherheit gleichzeitig konnten die Grundherren weiterhin unbegrenzte Robotarbeit verlangen 20 Zur Bekampfung der wachsenden Zahl der Armen in der Stadt Wien liess Leopold 1671 ein Zucht und Arbeitshaus erbauen Ausserdem wurde 1691 ein Grossarmenhaus erbaut Dort wurden 1696 schon 1000 Personen untergebracht 21 In die Zeit Leopolds fiel auch die Pestwelle von 1678 79 die allein in Wien 50 000 Opfer gefordert haben soll Auf der anderen Seite kam es im Zeichen des Merkantilismus zur Grundung erster Manufakturen Eine erste orientalische Handelskompanie ging rasch wieder ein Mit dem Kommerzkollegium wurde 1666 eine wirtschaftliche Zentralorganisation geschaffen 22 Dieses war zustandig fur die Uberwachung des Handels Gewerbe und Zollwesens Der Einrichtung gehorten Beamte und Vertreter der Kaufleute an Sie wurde Vorbild fur vergleichbare Organisationen in anderen deutschen Territorien 23 Gegenreformation und Judenpolitik Bearbeiten Leopold betrieb eine gegenreformatorische Politik die auf Unterdruckung des vor allem in Ungarn starken Protestantismus ausgerichtet war Von den regionalen Behorden und Standen teilweise unterschiedlich gehandhabt wurde in allen Habsburger Landern Druck auf die verbliebenen Protestanten ausgeubt zum Katholizismus zu konvertieren In Bohmen konnte der Protestantismus nur im Untergrund weiter bestehen In Schlesien war die Zahl der protestantischen Gotteshauser um 1700 auf 220 gesunken wahrend ihre Zahl um 1600 noch 1400 betragen hatte Erst am Ende von Leopolds Herrschaft liess der Druck auf die Protestanten etwas nach um unter Karl VI sich wieder zu verstarken 24 Zur Finanzierung der Kriege spielten judische Finanziers und Hofjuden insbesondere aus Frankfurt wie Samuel Oppenheimer und Samson Wertheimer eine wichtige Rolle Dies stand im Gegensatz zu seiner antijudischen Politik in den Erblandern 13 In diesen Zusammenhang gehort die Vertreibung der Juden in den Jahren 1670 71 aus Wien Die einst bluhende Gemeinde in Wien war im Unteren Werd jenseits der Stadtmauer angesiedelt Sie wurde des Landes verwiesen gesera und als Dank dafur benannte die Wiener Bevolkerung das Gebiet in Leopoldstadt zu Ehren des Kaisers um den heutigen 2 Wiener Gemeindebezirk Einige vertriebene Juden siedelte Paul I Furst Esterhazy in den Siebengemeinden rund um Eisenstadt an Andere wurden vom Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm nach Berlin geholt wo sie zum Wiederaufbau des durch den Dreissigjahrigen Krieg verwusteten Landes beitrugen und eine bluhende judische Gemeinde grundeten Der Zusammenbruch der Bank von Samuel Oppenheimer im Jahr 1703 im Zuge antisemitischer Ausschreitungen fuhrte zum Staatsbankrott Der Staat reagierte mit der Grundung einer staatlichen Bank Banco del Giro und die Herausgabe einer ersten Form von Papiergeld Giro Zeddel Die Bank war wenig erfolgreich und wurde bereits 1705 an die Stadt Wien ubergeben Aus ihr entstand die Wiener Stadtbank 25 Robotunruhen in Bohmen Bearbeiten Bohmen litt unter den hohen Steuerforderungen aus Wien Diese wurden von den Grundherren auf die Bauern abgewalzt Hinzu kamen Pestepidemien und die unnachsichtige Politik der Rekatholisierung Als der Kaiser 1679 nach Bohmen kam wurden ihm zahlreiche Beschwerden uberreicht Nachdem der Kaiser das Land wieder verlassen hatte wurden zahlreiche Beschwerdefuhrer verhaftet Alles zusammen fuhrte im Marz 1680 zu einem grossen Bauernaufstand der weite Teile Bohmens erfasste Erst Ende Mai konnte mit Waffengewalt die Ruhe notdurftig wiederhergestellt werden Zahlreiche Teilnehmer des Aufstandes wurden hingerichtet zu Zwangsarbeit oder Kerkerhaft verurteilt Auf der anderen Seite reagierte Leopold mit einem 1680 erlassenen Robotpatent Diese Pardubitzer Pragmatica regelte das Verhaltnis der Grundherren zu den Bauern neu und bestimmte unter anderem dass die Belastung durch Robotarbeit fur den Grundherren auf drei Tage pro Woche beschrankt wurde Allerdings wurde der Erlass von den Grundherren wohl kaum beachtet bereits 1680 und auch spater kam es immer wieder zu Unruhen 26 Auseinandersetzungen in Ungarn Bearbeiten nbsp Exekution von Petar Zrinski und Fran Krsto Frankopan am 30 April 1671 in Wiener NeustadtIn Ungarn fuhrten die absolutistische Herrschaftsform die gegenreformatorischen Massnahmen und auch der als schandlich empfundene Frieden von Vasvar 1664 1666 bis 1671 zu einer Magnatenverschworung Die Anfuhrer der Verschworung wurden 1671 nachdem der Kaiser zuvor gezogert hatte hingerichtet Der Kaiser versuchte nunmehr die standischen Rechte in Ungarn aufzuheben und betrieb einen strikt antiprotestantischen Kurs Ein 1673 errichtetes Gubernium unter dem Deutschmeister Johann Caspar von Ampringen betrieb eine Politik der Germanisierung All dies konnte die ungarische Opposition nicht ausschalten Da ein Bundnis der Ungarn mit den Turken nicht auszuschliessen war sah sich Leopold schliesslich zum Nachgeben gezwungen Leopold musste die standischen Rechte wiederherstellen und gestand den Protestanten 1681 sogar ein begrenztes Recht der Religionsausubung zu 3 Nach dem Sieg uber die Osmanen von 1683 versuchte Leopold die antiprotestantische und absolutistische Politik in Ungarn erneut zu verfolgen Dabei steigerte die Harte des Statthalters Antonio von Caraffa die ungarische Gegenbewegung Leopold lenkte scheinbar ein und versuchte nunmehr den ungarischen Adel fur eine Starkung der koniglichen Position zu gewinnen Dazu gehorte auch die Aufgabe des gegenreformatorischen Kurses Tatsachlich gelang ihm eine Schwachung der standischen Mitspracherechte Der Adel verzichtete auch auf sein seit dem Mittelalter verbrieftes Widerstandsrecht Im Jahr 1687 wurde Erzherzog Joseph auf dieser veranderten Rechtsbasis zum ungarischen Konig gekront Ausserdem stimmte die ungarische Standeversammlung auch vor dem Hintergrund des kaiserlichen Sieges in der Schlacht bei Mohacs zu dem Haus Habsburg die ungarische Konigswurde erblich zu ubertragen 3 27 Siebenburgen fiel 1697 an Habsburg nachdem es bereits seit 1688 militarisch gesichert wurde Leopold erkannte aber in diesem Falle die bisherigen Rechte der Einwohner und Religionen an In einem kaiserlichen Diplom von 1691 erhielt das Land seine alte Verfassung und die politische Autonomie der Nationen zuruck 16 Die territorialen Gewinne nach der Eroberung von Belgrad 1688 jenseits des Flusses Save gingen 1690 wieder verloren wahrend die ungarischen Erwerbungen behauptet werden konnten Im Frieden von Karlowitz von 1699 verzichtete das Osmanische Reich auf Ungarn und Siebenburgen und den grossten Teil von Slawonien 16 In ganz Ungarn forderte Leopold die Zuwanderung sogar von orthodoxen Serben und Albanern Mit dem Einrichtungswerk von 1689 unterstutzte er die Neubesiedlung insbesondere mit Deutschen spater Donau Schwaben genannt 3 Im Zusammenhang mit dem Spanischen Erbfolgekrieg kam es 1701 zu einem weiteren Aufstand in Ungarn Dieser neue Kuruzzenaufstand gefuhrt von Franz II Rakoczi band starke militarische Krafte die an anderer Stelle fehlten Zeitweise bedrohten Streifscharen der Aufstandischen sogar Wien 16 Reichspolitik Bearbeiten Wahlkapitulation und Erster Rheinbund Bearbeiten nbsp Titelkupfer eines Druckes der WahlkapitulationHinsichtlich der Funktion als Kaiser des Heiligen Romischen Reiches war der Anfang schwierig Er musste eine Wahlkapitulation unterzeichnen die gepragt war von der Schwache des Kaisertums nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges Selbst aussenpolitisch wurden ihm von den Kurfursten die fur die Formulierung verantwortlich waren enge Fesseln angelegt Danach durfte er die Feinde Frankreichs nicht unterstutzen gemeint war damit das habsburgische Spanien das sich im Krieg gegen Ludwig XIV befand Hatte der Westfalische Frieden allen Reichsstanden das Bundnisrecht gewahrt wurde dies ausgerechnet beim Oberhaupt des Reiches beschrankt 28 Gegen den Kaiser gerichtet war seit 1658 der Erste Rheinbund in dem sich viele bedeutende Reichsstande mit Frankreich und Schweden verbanden Auf franzosischer Seite war der Bund ein Werk des Kardinals Jules Mazarin der fur den noch nicht mundigen Ludwig XIV die Regierung leitete Auf Seiten der Reichsstande spielte der Mainzer Kurfurst Johann Philipp von Schonborn dabei eine wichtige Rolle Dieser strebte eine Schwachung des kaiserlichen Einflusses und eine starker standisch gepragte Ordnung im Reich an Protektor des Rheinbundes war Frankreich Ziel war es die Prinzipien des Westfalischen Friedens zu bewahren Es galt aber auch die osterreichischen Habsburger aus dem spanisch franzosischen Krieg und dem Nordischen Krieg herauszuhalten 29 Es gelang dem Rheinbund allerdings nicht zu einem nennenswerten Machtfaktor zu werden Aussenpolitisch war mit dem Friedensschluss zwischen Frankreich und Spanien ein Anlass fortgefallen und innenpolitisch bekamen die Stande mit der Einberufung eines Reichstages nach Regensburg wieder ein Forum der Mitsprache 30 Der Expansionsdrang Frankreichs in Richtung Rhein in der Zeit der personlichen Herrschaft Ludwigs XIV fuhrten dazu dass Frankreich bei den meisten Reichsstanden an Unterstutzung verlor Der Rheinbund wurde etwa 1668 nicht mehr verlangert Die Bedrohung durch die Osmanen im Osten und Frankreich im Westen fuhrten dazu dass die Reichsstande sich wieder starker an den Kaiser anlehnten 31 Konfessionspolitik Bearbeiten Wahrend es unter dem katholischen personlich frommen Leopold in seinen Erblandern und insbesondere in Ungarn zu einem letzten Hohepunkt der Gegenreformation kam agierte er im Reich deutlich zuruckhaltender Er hielt sich an die durch den Westfalischen Frieden vorgegebene Gleichberechtigung der Konfessionen Den in Osnabruck erneuerten Religionsfrieden stellte er nicht in Frage Immer mehr erschien er selbst als Wahrer und Verteidiger des Westfalischen Friedens 32 Heirats und Klientelpolitik Bearbeiten nbsp Eleonore Magdalene von Pfalz NeuburgDer Kaiser wandte sich den Reichsstanden durch verschiedene Massnahmen zu insbesondere durch eine entsprechende Heiratspolitik Die Angehorigen des Hauses Habsburg wurden so verehelicht wie es der Politik des Kaisers am besten diente Er selbst heiratete 1676 in dritter Ehe Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg Sein altester Sohn Joseph nahm Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg zur Frau Damit waren zwei fuhrende Hauser der antihabsburgischen Fursten mit dem Kaiserhaus verbunden Mit der Erhebung von Ernst August von Braunschweig Calenberg in den Kurfurstenstand wollte er die Unterstutzung durch die Welfen weiter verstarken 33 Es gelang Leopold die meisten Reichsstande wieder auf Wien zu orientieren Dies gilt fur die Pfalzer und Welfen teilweise auch fur die Brandenburger Leopold ermoglichte es dass sich Friedrich I fur sein nicht zum Reich gehorendes Gebiet Konig in Preussen nennen konnte Den Kurfursten von Sachsen Friedrich August I unterstutzte er dabei Konig von Polen zu werden Vor allem bei kleineren Reichsstanden bemuhte sich Leopold um eine Vergrosserung der kaiserlichen Klientel besonders durch Standeserhohungen und die Verleihung von Titeln Die Erhebung der ostfriesischen Familie Cirksena oder der Furstenberger in den Furstenstand mit entsprechenden Sitzen im Reichstag vergrosserten die Anhangerschaft Leopolds im Reich In den geistlichen Staaten bemuhte sich Leopold sie mit habsburgtreuen Personen zu besetzen 34 Um die Fursten von foderalistischen Ambitionen im Reich abzubringen starkte Leopold die weniger machtigen Stande durch seine Klientelpolitik Reichsritter und Reichsstadte unterstanden ihm ohnehin direkt die anderen kleineren Stande sahen in ihm den Schutzherren gegenuber den grosseren Standen Gegen die Fursten starkte er auch die Landstande und deren Recht der Steuerbewilligung 35 Eine starkere Unterstutzung der Reichsstande erreichte er auch durch sein Bemuhen nicht mehr wie seine unmittelbaren Vorganger selbstherrlich oder nur mit Hilfe der Kurfursten zu regieren Gegenuber den unterschiedlichen teilweise miteinander konkurrierenden Gruppen trat er als Schiedsrichter auf Trotz der Rivalitat der grossen Reichsstande untereinander blieb Leopold gestutzt auf seinen Anhang in den Reichsstanden stets Herr der Lage im Reich 36 Von nachhaltiger Bedeutung war dass Leopold im fruheren Reichsitalien verstarkt politische Interessen anmeldete Zu seiner Zeit gelang es Habsburg gegen Spanien und Frankreich aber nicht das Herzogtum Mailand zu ubernehmen 37 Verhaltnis zu den Kurfursten Bearbeiten Problematisch fur ihn war dass die Kurfursten auf dem Hohepunkt der Reunionspolitik von Ludwig XIV eher nicht auf seiner Seite standen Der franzosische Konig hatte den Brandenburger mit Subsidienzahlungen auf seine Seite gebracht Auf die Kurfursten von Mainz Koln und der Pfalz konnte Ludwig XIV auf Grund ihrer Nahe zur franzosischen Grenze erfolgreich Druck ausuben 38 Sein Versuch die von ihm gefuhrte bohmische Kurwurde die bislang nur zur Konigswahl eine Rolle spielte politisch aufzuwerten fuhrte 1683 und 1695 zur Bildung oppositioneller Kurvereine 39 Das problematische Verhaltnis zu den Kurfursten verbesserte sich mit dem Generationswechsel in diesen Gebieten was Leopold durch die angesprochene Heiratspolitik und Massnahmen der Privilegierung erreichte Am Ende seiner Regierungszeit waren die weltlichen Kurhofe wenigstens vorubergehend an die Hofburg gebunden Im spanischen Erbfolgekrieg scherten der bayerische Kurfurst Max Emanuel und sein Bruder Kurfurst Joseph Clemens von Koln allerdings wieder aus und unterstutzten Frankreich 40 Immerwahrender Reichstag Bearbeiten nbsp Darstellung des Immerwahrenden Reichstages Kupferstich 1663Eine strukturelle Veranderung des Reichs war die Fortentwicklung des zum 20 Januar 1663 in Regensburg einberufenen Reichstages der sich dann zum Immerwahrenden Reichstag entwickelte Geplant war die Dauerhaftigkeit des Reichstages nicht denn einberufen wurde der Reichstag zunachst nur um Gelder fur die Turkenkriege zu bewilligen 41 Daruber hinaus wurde dann aber eine Vielzahl von Problemen verhandelt was schliesslich dazu fuhrte dass der Reichstag dauerhaft zusammen blieb Neben Finanzfragen stand nun auch die Verfassung des Reiches selbst zur Debatte Da gab es etwa wichtige Vereinbarungen zum Streit um die sogenannte Wahlkapitulation Sollte diese bindende Vereinbarung mit dem Kaiser wie bisher auch weiterhin nur von den Kurfursten erarbeitet werden oder sollten auch andere Reichsstande an den Verhandlungen beteiligt werden Sollte bei jedem Thronwechsel eine neue Wahlkapitulation erarbeitet werden oder wurde man eine auf Dauer angelegte Vereinbarung erarbeiten Diese und ahnliche Fragen konnten nicht kurzfristig geklart werden was schliesslich dazu fuhrte dass der Reichstag nicht beendet wurde und nicht auseinanderging Geschadet hat der Immerwahrende Reichstag dem Kollegium der Kurfursten da es keine reichstagsfreie Zeit mehr gab in denen allein auf Kurfurstentagen Probleme gelost werden konnten 42 Insgesamt war die Entwicklung zum Immerwahrenden Reichstag die wichtigste Entwicklung im politischen Gefuge des Reiches zur Zeit von Kaiser Leopold Anfangs stand er der Entwicklung eher skeptisch gegenuber doch spater wurde die Entwicklung wichtig fur die Starkung der Herrschaft des Kaisers Der Bedeutungszuwachs des Reichstags schwachte den Kaiser nicht wie von einer Seite befurchtet und von der anderen Seite erhofft wurde sondern stutzte den Kaiser im Reich Durch den Immerwahrenden Reichstag konnte Kaiser Leopold viel besser auf die Reichsstande einwirken 43 Militarverfassung Bearbeiten Anfangs tat sich der Reichstag schwer die benotigten Gelder fur den Krieg gegen die Osmanen zur Verfugung zu stellen Dass dies gelang war nur dem personlichen Eingreifen des Kaisers und des Erzbischofs Schonborn zu verdanken Es gelang Leopold indes nicht gegen den Widerstand der grossen Reichsstande eine einheitliche zentrale Reichsarmee aufzustellen Er blieb angewiesen auf die Kontingente der armierten Stande und den Finanzbeitrag der kleinen Territorien Immerhin wurden zum ersten Mal eine Reichsgeneralitat und ein Reichskriegsrat als Aufsichtsgremium geschaffen Als nach dem ersten Frieden mit den Osmanen Zeit dazu gewesen ware gelang es auch nicht eine moderne Reichsarmee aufzubauen Dies wurde von Zeitgenossen wie Samuel von Pufendorf oder Leibniz als eine Gefahr fur das Reich insgesamt gesehen 44 Vor dem Hintergrund wachsender franzosischer Bedrohung kam es 1681 82 schliesslich zur Verabschiedung einer Militarordnung die spater Reichskriegsverfassung genannt wurde Diese blieb bis zum Ende des Reiches in Kraft Danach hatten die Reichskreise eine Armee von zusammen 40 000 Mann zu stellen Neben einer Reichskriegskasse wurden auch Kreiskriegskassen eingerichtet Aber auch diese Regelung fuhrte nicht zu einem stehenden Reichsheer Viele Fragen wie die Bestellung der Generalitat blieben ungeklart An den Turkenkriegen die nicht als Reichskriege gefuhrt wurden war die Reichsarmee nicht beteiligt Dies war Sache der habsburgisch kaiserlichen Truppen der Kontingente anderer Territorien und die einiger Reichskreise 45 Im Westen des Reiches begannen sich verschiedene Reichskreise Vordere Reichskreise zur Verteidigung gegen Frankreich in Kreisassoziationen zu verbinden Der Kaiser schloss sich der Laxenburger Allianz an Leopold bevorzugte zur effektiven Reichsverteidigung diese freiwilligen Militarleistungen einer Assoziation gegenuber Zwangsbeitragen aller Reichsstande Er instrumentalisierte den Assoziationsgedanken zudem um seine Macht im Reich auszubauen 46 Aussenpolitik Bearbeiten Gepragt wurde Leopolds Regierungszeit aussenpolitisch durch den habsburgisch franzosischen Gegensatz sowie durch den Kampf gegen das Osmanische Reich Obwohl selbst wenig kriegsbegeistert sah er sich wahrend seiner gesamten Regierungszeit zum Krieg im Westen und Osten gezwungen Dabei gab es oft Wechselwirkungen zwischen den Kriegsschauplatzen und zwischen der Politik im Westen und im Osten So nutzte sein Hauptgegner Ludwig XIV die Bindung der kaiserlichen Krafte im Osten fur seine Expansionspolitik an den Westgrenzen des Reichs Kriege in Polen und gegen die Osmanen Bearbeiten nbsp Raimondo MontecuccoliDer erste Krieg in den Leopold eingriff war der Kampf in Polen 1655 1660 gegen Karl X von Schweden der von dort aus die ungarische Grenze bedrohte 3 Aus den Auseinandersetzungen um die Nachfolge des Fursten von Siebenburgen Georg II Rakoczi ging der erste Turkenkrieg 1662 1664 in Leopolds Regierungszeit hervor Die Offensive der Osmanen unter Fuhrung von Ahmed Koprulu scheiterte am Sieg der Reichstruppen und der kaiserlichen Truppen unter Graf Montecuccoli der zuvor die Armee reorganisiert hatte 1664 in der Schlacht bei Mogersdorf an der Raab Leopold I beendete den Krieg im Frieden von Eisenburg Der Frieden war indes fur den Kaiser ungunstig da er die turkische Machtposition nicht konkret antastete 3 Der Hintergrund war dass Leopold den Krieg moglichst rasch beenden wollte um sich der Bedrohung im Westen zuzuwenden Der Unmut im ungarischen Adel war gross und mitverantwortlich fur die grosse Magnatenverschworung 47 Kriege im Westen Bearbeiten Im Hollandischen Krieg 1672 1679 hatte Leopold nicht nur die Interessen Osterreichs sondern auch die des Reiches gegen den franzosischen Konig Ludwig XIV zu verteidigen Letztlich erwies sich Leopold den franzosischen Truppen aber als unterlegen Kaiser und Reich mussten 1679 in den Frieden von Nimwegen eintreten Dieser brachte Frankreich die damals spanische Freigrafschaft Burgund und Freiburg ein 3 Der franzosische Konig ubte mit den sogenannten Reunionskammern die von ihm eingesetzt waren zwischen 1679 und 1683 verstarkten Druck auf das Reich aus Mit Hilfe des Furstbischofs Wilhelm Egon von Furstenberg gelang es dem franzosischen Konig Strassburg an sich zu bringen Leopolds Bundnis mit den Niederlanden und Schweden blieb hierbei ohne Erfolg Letztlich musste er die franzosischen Erwerbungen anerkennen 3 Letzter osmanischer Expansionsversuch Bearbeiten nbsp Zusammentreffen von Konig Johann Sobieski und Leopold I Die durch die kaiserliche Politik selbst herbeigefuhrte innere Krise in Ungarn und die Konflikte des Kaisers mit Frankreich fuhrten dazu dass der neue Grosswesir Kara Mustafa Pascha einen neuen Vorstoss wagte Dieser gipfelte in der Zweiten Wiener Turkenbelagerung Diese dauerte vom 13 Juli bis zum 12 September 1683 Der Kaiser und sein Hof hatten Wien zuvor verlassen Er hielt sich zunachst in Passau und dann in Linz auf Leopold hatte ein kaiserlich deutsch polnisches Entsatzheer gesammelt das unter dem polnischen Konig Johann III Sobieski und Herzog Karl V von Lothringen Wien nach der Schlacht am Kahlenberg befreite Das Verdienst Leopolds bestand darin die Unterstutzung des Reichs der Polen und des Papstes Innozenz XI fur diesen Krieg zu gewinnen wodurch die kaiserlichen Truppen auf knapp das Vierfache verstarkt wurden 3 Grosser Turkenkrieg Bearbeiten Der Sieg von 1683 beendete die Expansion der Osmanen in Mitteleuropa endgultig In der Folge war die kaiserliche Politik im Osten offensiv ausgerichtet nbsp Eugen von SavoyenIm Verlauf des Grossen Turkenkrieges 1683 1699 konnte ganz Ungarn den Osmanen wieder entrissen werden Im Jahr 1686 fiel Buda und 1687 Mohacs 1688 eroberten die Truppen unter Kurfurst Max Emanuel von Bayern Belgrad Im Jahr 1691 siegte der die Streitkrafte seit 1689 fuhrende Markgraf Ludwig Wilhelm I von Baden auch Turkenlouis genannt bei Szlankamen was der kaiserlichen Armee den Weg in den Sudosten offnete Als Folge der Kriege im Westen liess der Druck auf die Osmanen etwas nach Mit der Ernennung von Eugen von Savoyen anderte sich dies Er siegte 1697 bei Zenta uber die osmanische Armee Im Frieden von Karlowitz 1699 wurde Leopold auch der Besitz bisher turkisch beherrschter Teile Ungarns bestatigt Ausserdem gewann er Slawonien und Siebenburgen Damit begann der eigentliche Aufstieg Osterreichs zur Grossmacht 3 Kurpfalzischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Parallel zum Turkenkrieg entstand ein neuer Konfliktherd im Westen mit Frankreich als es seinen angeblichen Anspruch auf das Erbe der Kurpfalz erhob Dies fuhrte 1685 zur Allianz des Kaisers mit verschiedenen Standen des Reiches Der daraus hervorgehende Pfalzische Krieg 1688 1697 wurde als Reichskrieg gefuhrt Dabei besetzten die Franzosen das Rheinland und verwusteten die Rheinpfalz Es gelang Leopold und der Wiener Diplomatie 1689 ein breites europaisches Bundnis zu Stande zu bringen und sich auch der Unterstutzung der meisten Reichsstande zu versichern Viel Erfolg war dieser Zusammenarbeit indes nicht beschieden Wichtiger waren die militarischen Erfolge des kaiserlichen Feldherrn des Prinzen Eugen auf dem italienischen Kriegsschauplatz der Jahre 1695 96 Nach dem Pfalzischen Erbfolgekrieg sicherte der Frieden von Rijswijk 1697 Osterreichs Anspruch auf die spanischen Niederlande Mit der Ruckgabe von Freiburg Luxemburg und Breisach bedeutete er eine partielle Ruckkehr zum Status quo ante Als Problem sollte sich die sogenannte Rijswijker Klausel fur die pfalzischen Protestanten erweisen 3 Spanisches Erbfolgeproblem Bearbeiten Bereits relativ fruh war absehbar dass der spanische Konig Karl II ohne Nachkommen sterben wurde Auch absehbar war dass die anderen europaischen Machte und insbesondere Frankreich die Vereinigung der osterreichischen und der spanischen Habsburger Lander nicht hinnehmen wurden Bereits seit den 1660er Jahren liess Leopold mit Frankreich uber diese Frage verhandeln Beide Seiten einigten sich in einem Geheimvertrag von 1668 auf eine Teilung der spanischen Besitzungen Die Spanier selbst brachten als Thronfolger den bayerischen Kurprinzen Joseph Ferdinand von Bayern ins Spiel der aber kurz darauf starb Danach entwickelten Ludwig XIV und der englische Konig Wilhelm III einen weiteren Teilungsplan Der Sohn Leopolds Karl sollte Spanien und die Kolonien bekommen wahrend Philipp von Anjou im Wesentlichen die italienischen Besitzungen erhalten sollte Im Testament des im Jahr 1700 verstorbenen Karl II wurde Philipp von Anjou ausdrucklich als Erbe genannt Leopold war aber uberzeugt dass ihm als Oberhaupt des Hauses Habsburg die spanischen Besitzungen zustanden Allerdings war ihm klar dass die europaischen Machte ein ungeteiltes Habsburger Reich nicht unterstutzen wurden Stattdessen plante er die Schaffung zweier neuer Habsburger Linien Wahrend Karl die spanischen Besitzungen erhalten sollte war Joseph fur das osterreichische Erbe vorgesehen Im Jahr 1703 wurde Karl zum spanischen Konig proklamiert In einem Vertrag traten der Kaiser und der Bruder Joseph alle Anspruche auf die spanischen Besitzungen mit Ausnahme der Lombardei an Karl ab Gleichzeitig wurde eine geheime Regelung uber die Erbfolge im Haus Habsburg geschlossen Pactum mutuae successionis Darin wurde die gegenseitige Erbfolge beider Linien bekraftigt 48 Spanischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Den Krieg um das spanische Erbe hatte Leopold schon 1701 im Alleingang ohne weitere Verbundete durch einen Feldzug in Italien begonnen Auch eine formliche Kriegserklarung an Frankreich oder den in weiten Teilen Spaniens als Konig anerkannten Philipp von Anjou hat es nicht gegeben Die Unterstutzung durch die beachtliche kurbrandenburgische Armee hatte sich Leopold schon 1700 gesichert indem er anlasslich der bevorstehenden Konigskronung Friedrichs III von Brandenburg zusagte diesen inner und ausserhalb des Reiches als Konig in Preussen anzuerkennen Noch 1701 bildete sich die Haager Grosse Allianz aus Osterreich beziehungsweise dem Heiligen Romischen Reich den Niederlanden England und Preussen gegen Frankreich Die Kriegserklarung folgte 1702 Im Reich schlossen sich das wittelsbachische Bayern Bayerische Diversion im Spanischen Erbfolgekrieg und Kurkoln und Braunschweig an Frankreich an Gegen Kurkoln und Braunschweig kam es zur Reichsexekution In Ungarn wurde die Lage durch den Aufstand von Franz II Rakoczi verscharft Im Jahr 1704 siegen die Feldherren der Verbundeten Eugen von Savoyen und John Churchill 1 Duke of Marlborough in der Schlacht bei Hochstadt uber die Franzosen Bayern wurde kaiserlich besetzt 49 Mitten im Krieg starb der Kaiser 65 jahrig in seiner Residenzstadt Wien Bautatigkeit Forderung von Wissenschaft und Kunsten Bearbeiten nbsp Statue Leopold I an der Wiener PestsauleUm den Hof moglichst attraktiv zu machen schuf Leopold ein ambitioniertes Bauprogramm Es liess Wien zu einer Barockstadt werden Der Neubau des Schlosses Schonbrunn geht ebenso auf Leopold zuruck wie der Leopoldinische Trakt der Hofburg und die Grundlagen fur die barocke Umgestaltung der Stadt 1683 liess er in Wien die Dreifaltigkeitssaule zur Erinnerung an eine uberstandene Pestwelle errichten Sie enthalt eine Statue von ihm selbst im Prunkharnisch betend und wurde Vorbild ahnlicher Denkmale an anderen Orten 1703 erlaubte er die Grundung des Wienerischen Diariums der spateren Wiener Zeitung 1704 begannen die Arbeiten am Linienwall einer Befestigungsanlage zwischen den Vorstadten und den Vororten an deren Stelle sich heute der Strassenzug des Wiener Gurtels erstreckt Leopold war sprachbegabt Er sprach neben Deutsch und Latein auch Spanisch und Franzosisch Seine Lieblingssprache war jedoch Italienisch Er war literarisch wissenschaftlich und historisch interessiert Er tat sich beraten von Hofbibliothekar Peter Lambeck als Sammler von Buchern Antiquitaten und Munzen hervor Wesentlich unterstutzte er die Universitatsgrundungen in Innsbruck Olmutz und Breslau Ebenso forderte er die Plane zur Grundung einer Akademie durch Leibniz Dazu kam es zwar nicht aber 1692 wurde die Akademie der bildenden Kunste gegrundet Er stand ehrenhalber an der Spitze der nach ihm benannten naturforschenden Gesellschaft Leopoldina Er grundete auch das Collegium der Historie 11 Beeinflusst vom Merkantilismus holte er bedeutende Kameralisten an seinen Hof Allerdings kam es kaum zur Umsetzung merkantilistischer Ideen in die Praxis Sogar der Alchemie war er zugetan nbsp Frans Geffels nach Lodovico Ottavio Burnacini Innenansicht des Theaters auf der Kurtine wahrend einer Auffuhrung des Il pomo d oro von Antonio Cesti im Jahre 1668 Leopold war ein begabter Komponist und Musikliebhaber der mehrere Instrumente spielte darunter meisterhaft die Flote und der sein Kammerorchester selbst dirigierte Es kam oft vor dass er den Kirchengesang in der Augustinerkirche von seinem Hoforatorium aus dirigierte 50 Er hinterliess uber 230 Kompositionen verschiedener Art von kleineren geistlichen Kompositionen und Oratorien uber Ballette bis hin zu deutschen Singspielen Vor allem forderte er die italienische Musik insbesondere die Italienische Oper durch regelmassige Auffuhrungen in der Favorita und in Schonbrunn oder in eigens konstruierten Buhnenhausern unter freiem Himmel wie 1668 Antonio Cestis Il pomo d oro fur 100 000 Gulden den doppelten Betrag des Jahresbudgets des Hoforchesters 51 Dennoch ernannte er als ersten Nicht Italiener Johann Heinrich Schmelzer zum kaiserlichen Hofkapellmeister Sein Sohn Karl VI sollte diese musikalischen Aktivitaten spater fortfuhren und noch verstarken und damit das Fundament schaffen auf dem die Wiener Klassik entstand Auch literarisch spielten italienische oft religios gefarbte Einflusse eine wichtige Rolle Wie die Kaiserinmutter Eleonora Magdalena und andere Mitglieder des Kaiserhofes war Leopold ein begeisterter Theaterbesucher und wurde zu einem grossen Forderer der Theaterkunste 52 Fur die Organisation von Festen die Errichtung von Theaterhausern und die Ausstattung von Komodien und Opern stand ab 1 Janner 1659 Lodovico Ottavio Burnacini der 1651 von Ferdinand III mit dem Vater Giovanni aus Venedig nach Wien berufen wurde in seinen Diensten 53 Im Jahr 1659 liess Leopold auf dem sogenannten Rosstummelplatz dem heutigen Josefsplatz ein holzernes Theater fur Komodien errichten das drei Jahre spater vielleicht aufgrund der Opposition der Jesuiten gegen die Komodien abgebaut wurde Nur wenige Jahre spater 1668 wurde Burnacini beauftragt in unmittelbarer Nahe das Theater auf der Kurtine zu erbauen In diesem beruhmten Theaterhaus wurde die grosse Prunkoper Il pomo d oro von Antonio Cesti uraufgefuhrt Darauf folgte die Auffuhrung von zahlreichen Opern und Theaterstucke bis das holzerne Gebaude das sich neben der Befestigungsanlage nahe der Hofburg befand anlasslich der Zweiten Osmanenbelagerung von 1683 wegen akuter Brandgefahr abgerissen wurde Tod und Bestattung Bearbeiten nbsp Sarkophag Leopolds I in der Wiener Kapuzinergruft Leopold I starb am 5 Mai 1705 in Wien Seine Beisetzung ist ein typisches Beispiel fur das Bestattungsritual wie es in der Barockzeit bei hochgestellten Personlichkeiten praktiziert wurde Nach seinem Tod wurde Leopold I drei Tage lang offentlich aufgebahrt Bekleidet mit einem schwarzseidenen Mantel Handschuhen Hut Perucke und Degen wurde sein Korper zur Schau gestellt neben dem Katafalk standen Leuchter mit brennenden Kerzen Auch die Insignien der weltlichen Macht wie Kronen und Ordenszeichen waren reprasentiert 54 Nach der offentlichen Zurschaustellung wurde die Leiche in einen mit kostbaren Stoffen ausgekleideten Holzsarg gelegt dieser dann nach den offentlichen Feiern in die Wiener Kapuzinergruft uberfuhrt und dort in den schon zu Lebzeiten des Kaisers aufwendig gestalteten Metallsarkophag gehoben Die Konservierung des Leichnams war unmittelbar vor der offentlichen Aufbahrung vorgenommen worden Die schnell verwesenden inneren Organe hatte man entfernt die Hohlraume mit Wachs gefullt und die Leiche auch an der Oberflache mit desinfizierenden Tinkturen behandelt Die aus der Leiche entfernten Korperteile wurden in Seidentucher gehullt in Spiritus eingelegt die Behaltnisse dann zugelotet Das Herz und die Zunge des Kaisers legte man in einen vergoldeten Silberbecher der in die Herzgruft der Habsburger kam Seine Eingeweide seine Augen und sein Gehirn wurden in einem vergoldeten Kupferkessel in der Herzogsgruft des Wiener Stephansdoms bestattet 55 Leopold I gehort zu jenen 41 Personen die eine Getrennte Bestattung mit Aufteilung des Korpers auf alle drei traditionellen Wiener Begrabnisstatten der Habsburger Kaisergruft Herzgruft Herzogsgruft erhielten Personlichkeit und historische Bedeutung Bearbeiten nbsp Kaiser Leopold I nach C Stephani Nurnberg Sein Handeln war bedachtig und letztlich erfolgreich Personliche Schuchternheit paarte sich bei ihm mit dem Bewusstsein seiner kaiserlichen Wurde Er war personlich bescheiden fromm und vollig unmilitarisch 29 Anton Schindling urteilt dass Leopolds zuruckhaltender Charakter angesichts der schwierigen Ausgangslage ein Glucksfall fur das Haus Habsburg war Er konnte geduldig abwarten war von dynastischem Bewusstsein und Rechtlichkeit durchdrungen 32 Im Gegensatz zu Ludwig XIV der grosse Anstrengungen unternahm um ein bestimmtes Bild in der Offentlichkeit durchzusetzen halfen im Fall Leopolds dabei auch eine wohlgesinnte Publizistik und Propaganda Aber der Steuerungsaufwand des Hofes blieb anders als in Frankreich fur Ludwig XIV dabei relativ gering Eine im tradierten Reichsbewusstsein von vielen Akteuren getragene Imagepflege trug dazu bei dass in der Offentlichkeit Leopold mit dem Wiederaufstieg des kaiserlichen Ansehens verbunden wurde 56 Er wurde als Leopold der Grosse bezeichnet und ahnlich wie Ludwig XIV als Sonnenkonig gesehen 57 Die kleindeutsche Geschichtsschreibung des 19 und der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zeichnete ein negatives Bild Leopolds Diese warf dem Kaiser nationales Desinteresse und ein Zuruckweichen vor den franzosischen Expansionsbestrebungen vor 13 Tatsachlich wurde Leopold lange unterschatzt Oswald Redlich bezeichnete ihn als den Architekten der Osterreich zur Weltmacht des Barock gemacht habe Reichspolitisch bezeichnete ihn Anton Schindling als Kaiser des Westfalischen Friedens weil er die dort getroffenen Entscheidungen anerkannt hatte und politisch zu nutzen verstand 2 Sein Kampf gegen die Reunionspolitik im Westen zeigt dass Leopold sein Amt als Kaiser im Gegensatz zu seinen Nachfolgern noch ernst nahm Allerdings bedeutete die Expansion im Sudosten auch dass der habsburgische Machtbereich aus dem Reich herauswuchs Seine Begunstigung der Hohenzollern Welfen und Wettiner war eine Voraussetzung zu deren Machtzuwachs und damit fur die inneren Konflikte im Reich des 18 Jahrhunderts 58 Dem Reich das der Zeitgenosse Samuel von Pufendorf nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges vor der Auflosung gesehen hatte sicherte Leopold ein Jahrhundert stabiler Entwicklung 29 Ehen und Nachkommen BearbeitenEr heiratete in erster Ehe 1666 in Wien seine Nichte und Cousine Margarita Teresa von Spanien 1651 1673 die Tochter von Philipp IV von Spanien und dessen Gattin Maria Anna von Osterreich Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor Ferdinand Wenzel 1667 1668 Maria Antonia 1669 1692 1685 Maximilian II Emanuel 1662 1726 Kurfurst von Bayern Johann Leopold 1670 Maria Anna Antonie 1672 In zweiter Ehe heiratete er 1673 in Graz seine Cousine 2 Grades Claudia Felizitas von Osterreich Tirol 1653 1676 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor die jung starben Anna Maria Sophie 1674 Maria Josefa Klementine 1675 1676 In dritter Ehe heiratete er am 14 Dezember 1676 in Passau seine Cousine 2 Grades Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg 1655 1720 Tochter des Kurfursten Philipp Wilhelm und dessen Gattin Elisabeth von Hessen Darmstadt Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor Joseph I 1678 1711 Kaiser des Heiligen Romischen Reiches 1699 Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg 1673 1742 Christine 1679 Maria Elisabeth 1680 1741 Statthalterin der Osterreichischen Niederlande Leopold Josef 1682 1684 Maria Anna 1683 1754 1708 Johann V 1689 1750 Konig von Portugal Maria Theresia 1684 1696 Karl VI 1685 1740 Kaiser des Heiligen Romischen Reiches 1708 Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel 1691 1750 Maria Josepha 1687 1703 Maria Magdalena 1689 1743 Statthalterin von Tirol Maria Margaretha 1690 1691 Vorfahren Bearbeiten Karl II Innerosterreich 1540 1590 Ferdinand II HRR 1578 1637 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Ferdinand III HRR Wilhelm V Bayern 1548 1626 Maria Anna von Bayern 1574 1616 Renata von Lothringen 1544 1602 Leopold I HRR 1640 1705 Philipp II Spanien 1527 1598 Philipp III Spanien 1578 1621 Anna von Osterreich 1549 1580 Maria Anna von Spanien 1606 1646 Karl II Innerosterreich 1540 1590 Margarete von Osterreich 1584 1611 Maria Anna von Bayern 1551 1608 Ehrungen BearbeitenDie Freie Reichsstadt Hamburg benannte 1668 ihr erstes Konvoischiff Leopoldus Primus nach dem Kaiser Das 1670 errichtete Schloss Leopoldstein in der Steiermark tragt seinen Namen In Triest befindet sich seit 1808 auf der Piazza della Borsa Borsenplatz die Leopoldsaule mit einem Standbild Leopolds die an den kaiserlichen Besuch der Stadt im Jahre 1660 erinnert 59 Seit 1850 tragt der 2 Wiener Gemeindebezirk den Namen Leopoldstadt 1993 pragte die Munze Osterreich eine silberne Gedenkmunze im Nennwert von 100 Schilling aus der Serie 1000 Jahre Osterreich Die Universitat Innsbruck wurde 1669 von Kaiser Leopold von einem Jesuitengymnasium in eine Volluniversitat mit vier Fakultaten umgewandelt und 1671 72 mit einer juridischen und 1674 75 mit einer medizinischen Fakultat ausgestattet 60 Sie tragt daher heute den Namen Leopold Franzens Universitat Literatur BearbeitenAdam Wolf Leopold I 1640 1705 In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 316 322 John Philip Spielman Leopold I Zur Macht nicht geboren Originaltitel Leopold the First of Austria ubersetzt von Gerald u Uta Szyszkowitz Styria Graz Wien Koln 1981 ISBN 3 222 11339 4 Volker Press Leopold I Kaiser In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 256 260 Digitalisat Anton Schindling Leopold I In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit 1519 1918 Heiliges romisches Reich Osterreich Deutschland Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34395 3 S 169 185 Thomas H von der Dunk Leopold in ders Das Deutsche Denkmal Eine Geschichte in Bronze und Stein vom Hochmittelalter bis zum Barock Bohlau Koln 1999 ISBN 3 412 12898 8 S 413 526 Karl Schwarz Leopold I romischer Konig deutscher Kaiser In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 1501 1505 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rouven Pons Wo der gekronte Low hat seinen Kayser Sitz Herrschaftsreprasentation am Wiener Kaiserhof zur Zeit Leopolds I Deutsche Hochschulschriften Egelsbach Frankfurt a M Munchen New York 2001 ISBN 3 8267 1195 5 Jean Berenger Leopold Ier 1640 1705 Fondateur de la Puissance Autrichienne Presses Universitaires de France Paris 2004 Greta Haenen Die Musikaliensammlung Leopolds I Versuch einer Rekonstruktion Hollitzer Verlag Wien 2022 Publikationen des Instituts fur Osterreichische Musikdokumentation Band 43 ISBN 978 3 99094 024 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leopold I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Leopold I Quellen und Volltexte Literatur von und uber Leopold I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Leopold I in der Deutschen Digitalen Bibliothek Lebenslauf und Werkeverzeichnis auf Klassika info Druckschriften von und uber Leopold I im VD 17 Noten und Audiodateien von Leopold I HRR im International Music Score Library Project Eintrag zu Leopold I HRR im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Quellen zum Hofstaat Kaiser Leopolds I Edda Dammmuller 09 06 1640 Geburtstag des deutschen Kaisers Leopold I WDR ZeitZeichen vom 9 Juni 2015 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten a b Anton Schindling Leopold I In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 169 a b Volker Press Kriege und Krisen Deutschland 1600 1715 Munchen 1991 S 350 a b c d e f g h i j k l m n Volker Press Leopold I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 256 260 Digitalisat Die Kronung wurde von Georg Lippay Primas von Ungarn und Erzbischof von Gran vollzogen Die Kronung wurde von Adalbert von Harrach Erzbischof von Prag vollzogen Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 70 f a b Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 262 a b c Anton Schindling Leopold I In Ders Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 182 Christof Dipper Deutsche Geschichte 1648 1789 Frankfurt 1991 S 204 f Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 260 f Wiener Geschichtsblatter Band 50 Verein fur Geschichte der Stadt Wien 1995 S 191 a b Leopold I in Biographisches Lexikon des Kaisertums Osterreich S 428 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 261 a b c Anton Schindling Leopold I In Ders Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 179 Erwin Matsch Der auswartige Dienst von Osterreich Ungarn 1720 1920 Wien u a 1986 ISBN 3 205 07269 3 S 31 33 Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 72 f a b c d R R Heinrich Leopold I In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 3 L P Munchen 1979 S 24 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 253 vergl Petr Mat a Landstande und Landtag in den bohmischen und osterreichischen Landern Von der Niedergangsgeschichte zur Interaktionsanalyse In Ders Thomas Winkelbauer Hrsg Die Habsburgermonarchie 1620 bis 1740 Leistungen und Grenzen des Absolutismusparadigmas Stuttgart 2006 Digitalisat PDF 818 kB Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 260 f Tractatus de juribus incorporalibus 1679 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 234 f Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 236 f S 241 Gerold Ambrosius Staat und Wirtschaftsordnung eine Einfuhrung in Theorie und Geschichte Stuttgart 2001 S 161 Robert John Weston Evans Das Werden der Habsburgermonarchie 1550 1700 Gesellschaft Kultur Institutionen Wien 1989 S 102 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 240 f Jorg K Hoensch Geschichte Bohmens Von der slavischen Landnahme bis zur Gegenwart Munchen 1997 S 252 R R Heinrich Leopold I In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 3 L P Munchen 1979 S 23 f Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 110 a b c Anton Schindling Leopold I In Ders Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 170 Klaus Herbers Helmut Neuhaus Das heilige romische Reich Schauplatze einer tausendjahrigen Geschichte Koln 2005 S 250 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 110 f a b Anton Schindling Leopold I In Anton Schindling Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 171 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 111 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 112 Osterreich und das heilige romische Reich Ausstellung des osterreichischen Staatsarchivs Wien 2006 S 10 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 116 Osterreich und das heilige romische Reich Ausstellung des osterreichischen Staatsarchivs Wien 2006 S 14 f Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 117 Adam Wolf Leopold I deutscher Kaiser In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 316 Anton Schindling Leopold I In Ders Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 175 Klaus Herbers Helmut Neuhaus Das heilige romische Reich Schauplatze einer tausendjahrigen Geschichte Koln 2005 S 249 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 114 116 Anton Schindling Leopold I In Ders Walter Ziegler Hrsg Die Kaiser der Neuzeit Munchen 1990 S 172 Klaus Herbers Helmut Neuhaus Das heilige romische Reich Schauplatze einer tausendjahrigen Geschichte Koln 2005 S 250 f Klaus Herbers Helmut Neuhaus Das heilige romische Reich Schauplatze einer tausendjahrigen Geschichte Koln 2005 S 255 Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 4 Aufl Darmstadt 2009 S 113 f Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 245 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 246 248 Brigitte Vacha Hrsg Die Habsburger Eine europaische Familiengeschichte Wien 1992 S 248 f Nora Fugger Im Glanz der Kaiserzeit Amalthea Wien 1932 Neuauflage Meistersprung Verlag 2016 S 94 Beschreibung des in der Osterreichischen Nationalbibliothek erhaltenen Materials uber die Auffuhrung von Antonio Cestis Il pomo d oro 1668 Andrea Sommer Mathis Daniela Franke Rudi Risatti Hrsg Spettacolo barocco Triumph des Theaters Imhof Wien Ausstellungskatalog Theatermuseum 2016 Risatti Rudi Groteske Komodie in den Zeichnungen von Lodovico Ottavio Burnacini 1636 1707 Hollitzer Wissenschaftsverlag 2019 ISBN 978 3 99012 766 7 Wienerisches Diarium vom 6 Mai 1705 Vgl Alexander Gluck Marcello LaSperanza Peter Ryborz Unter Wien Auf den Spuren des Dritten Mannes durch Kanale Grufte und Kasematten Christoph Links Verlag 2001 S 44 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche vgl Jutta Schuhmann Die andere Sonne Kaiserbild und Medienstrategien im Zeitalter Leopolds I Berlin 2003 Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 72 f Axel Gotthard Das Alte Reich 1495 1806 Darmstadt 2009 S 118 Osterreichischer Lloyd Hrsg Triest Reisehandbuch fur die Besucher dieser Stadt und ihrer Umgebungen Triest 1857 S 58 Hannes Obermair Fruhes Wissen Auf der Suche nach vormodernen Wissensformen in Bozen und Tirol In Hans Karl Peterlini Hrsg Universitas Est Band I Essays zur Bildungsgeschichte in Tirol Sudtirol vom Mittelalter bis zur Freien Universitat Bozen Bozen Bozen Bolzano University Press 2008 ISBN 978 88 7283 316 2 S 35 87 Bezug S 80 83 VorgangerAmtNachfolgerFerdinand III Romisch deutscher Kaiser 1658 1705Joseph I Ferdinand III Erzherzog von Osterreich 1657 1705Joseph I Ferdinand III Konig von Ungarn 1655 1705Joseph I Ferdinand III Konig von Bohmen 1656 1705Joseph I Ferdinand III Konig von Kroatien und Slawonien 1657 1705Joseph I Normdaten Person GND 118571869 lobid OGND AKS LCCN n82099690 VIAF 54156429 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leopold I KURZBESCHREIBUNG Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Konig von Bohmen und UngarnGEBURTSDATUM 9 Juni 1640GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 5 Mai 1705STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold I HRR amp oldid 237285073