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Die Kaiserliche Administration in Bayern uber das Kurfurstentum Bayern existierte in den Jahren 1705 bis 1715 wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges Sie endete mit der Ruckkehr des Kurfursten Maximilian II Emanuel aus seinem Exil in den Spanischen Niederlanden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenWahrend des Spanischen Erbfolgekrieges 1702 1712 unterlagen 1704 die franzosischen und bayerischen Truppen in der Schlacht von Hochstadt den Alliierten Max Emanuel wurde mit Reichsacht belegt und begab sich unter franzosischer Protektion nach Brussel Die Regentschaft der Wittelsbacher ging nach dem Vertrag von Ilbesheim im Rentamt Munchen in die Hande der bayerischen Kurfurstin Therese Kunigunde Kaiser Leopold I setzte auf Empfehlung von Prinz Eugen von Savoyen und des Hofkriegsrates im Marz 1705 eine oberste zivile Landesverwaltung im besetzten Bayern ein Sie sollte das Ziel verfolgen die schlechten Zustande in den drei besetzten altbayerischen Rentamtern Straubing Landshut und Burghausen zu verbessern Der zivilen Landesverwaltung wurde zudem das im Lande stehende Militar unterstellt weil die Generale unfahig waren die Exzesse der Truppen abzustellen Das Rentamt Amberg in der Oberpfalz wurde dagegen durch Johann Wilhelm den Wittelsbacher Kurfursten von der Pfalz besetzt der auf Seiten des Kaisers war Diese Kaiserliche Administration in Bayern sollte ihren Sitz in Landshut haben zum Administrator wurde Maximilian Karl Furst zu Lowenstein Wertheim Rochefort ernannt Die erste Amtshandlung des Administrators war die Entgegennahme der Huldigung der Stande und Untertanen am 9 Mai 1705 in Landshut Christian Probst betont dass obwohl dieser Akt die Anerkennung der Fremdherrschaft durch das Volk bedeutete sich anscheinend niemand der Huldigungsleistung entzogen hat Die kurbayerischen Behorden wurden zu kaiserlichen Behorden die kurbayerischen Stadte und Festungen hiessen jetzt ebenfalls kaiserlich doch blieben die bayerischen Gesetze in Kraft Der neue Kaiser Joseph I liess kurz nach dem Tod seines Vaters am 5 Mai das bayerische Oberland und die Residenzstadt Munchen besetzen und ausserdem die Steuern drastisch erhohen Im Herbst 1705 wurde eine Zwangsaushebung im ganzen Kurfurstentum angeordnet wodurch die Bevolkerung durch das kaiserliche Militar immer mehr in Not geriet und es sich anbahnte dass Steuerforderungen der kaiserlichen Kriegskasse nicht mehr erfullt werden konnten Die Administration hatte zwei Fachkommissare als Ressortleiter und eine Kanzlei die aus mehreren Kanzleibeamten bestand Kriegskommissar wurde Franz Sigmund Graf von Lamberg ein Vetter des Passauer Furstbischofs Johann Philipp Kardinal Graf von Lamberg Johann Friedrich Graf von Seeau war der Fachkomissar fur die Finanzen Das Oberkommando uber die in Bayern stationierten Truppen fuhrte Feldmarschall Johann Franz Graf von Gronsfeld Sein Verhaltnis zur Zivilbevolkerung war laut Christian Probst von Anfang an schlecht Die aus den Unterdruckungsmassnahmen der kaiserlichen Truppen resultierende Bayerische Volkserhebung von 1705 6 wurde in der Sendlinger Mordweihnacht 1705 und der Schlacht von Aidenbach am 8 Januar 1706 blutig niedergeschlagen Die Kaiserliche Administration in Bayern die ab 1706 um Freiherr von Petschowitz erweitert wurde wahlte in der Folge einen moderateren Kurs Die Zwangsrekrutierungen wurden eingestellt und die Steuerforderungen gesenkt so dass sich Bayern in den noch folgenden neun Jahren unter kaiserlicher Herrschaft zumindest in bescheidenem Masse wieder erholen konnte Wahrend der Besatzungszeit entstanden gleichzeitig in Munchen sowohl der Burgersaal als auch die Dreifaltigkeitskirche die erste spatbarocke Kirche der Stadt Den Habsburgern war nun daran gelegen Bayern starker an sich zu binden und Munchen erhielt den Titel Kaiserliche Hauptstadt in Bayern Viele Munchner vorab ihr Burgermeister Vacchiery sind sogar mit der Besatzung und dem kaiserlichen Statthalter Lowenstein gut zurechtgekommen Die Administration durch den Kaiser seit 1711 Josephs Bruder Karl VI endete 1714 mit dem Rastatter Frieden verbunden mit der Ruckkehr des Kurfursten aus seinem Exil in den spanischen Niederlanden im Folgejahr Nach der Restitution Kurfurst Max Emanuels leitete noch bis zur Ruckkehr des Kurfursten am 10 April 1715 dessen Obersthofmeister Graf Maximilian Johann Franz von Preysing als Direktor des Geheimen Rats die Geschicke des Kurfurstentums Siehe auch BearbeitenSendlinger MordweihnachtLiteratur BearbeitenChristian Probst Lieber bayrisch sterben Der bayrische Volksaufstand der Jahre 1705 und 1706 Suddeutscher Verlag Munchen 1978 ISBN 3 7991 5970 3 Weblinks BearbeitenListe der Akteure im Bayerischen Volksaufstand 1705 und 1706 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiserliche Administration in Bayern amp oldid 229530088