www.wikidata.de-de.nina.az
Das Rentamt Straubing gehorte von 1507 bis 1623 zum Herzogtum danach bis 1806 Kurfurstentum Bayern Zusammen mit dem Rentamt Landshut bildete es das Unterland Zwischen 1802 und 1919 war es der Name des Vorlaufers des heutigen Finanzamts Straubing Franz Johann Joseph von Reilly Pfleggerichte des Herzogtums Niederbayern im Rentamt Straubing 1792 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung 3 Viztume und Rentmeister 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Rechts das Gebaude Schlossplatz 2 fruher Sitz des ehemaligen RentamtsBereits seit dem 13 Jahrhundert amtierten im Herzogtum Bayern Vitztume lateinisch vicedomini die die Rechte des Herzogs in Teilen des Landes wahrnahmen wo der Herzog nicht dauerhaft prasent war Da die Aufgaben dieser Viztume im Laufe der Zeit immer weiter zunahmen bekamen diese Rentmeister als unterstutzende Beamte zugeordnet Da diese u a das Finanzwesen der herzoglichen Landgerichte und anderer Unterbehorden kontrollierten und mit diesen Aufgaben zunehmend bedeutender wurden als die Viztume selbst wurden die Viztumamter um 1500 als Rentamter oder Rentmeisteramter bezeichnet Bereits im Jahr 1300 wird das Viztumamt von Landshut beschrieben Unklar ist ob es seit diesem Jahr eine durchgehende Abfolge von Viztumen gab oder ob in Straubing wo im Zuge der Bayerischen Landesteilungen ohnehin lange Zeit ein Herzog residierte Herzogtum Bayern Straubing auf die Einsetzung von Viztumen verzichtet wurde Nach der Wiedervereinigung Bayerns durch den Ausgang des Landshuter Erbfolgekrieges wurde das Herzogtum um 1507 durch eine Verwaltungsreform neu geordnet In Straubing wurde dabei wie auch in Burghausen und Landshut eine Regierung eingerichtet Diese Kollegialbehorde hatte weitgehende administrative juristische und finanzielle Befugnisse im ihr anvertrauten Amtsbezirk Ihre bedeutendste Aufgabe erfullte sie wenn sie als Hofgericht zusammentrat Dieses bildete die zweite Instanz fur Verfahren vor den untergeordneten Land und Pfleggerichten und die erste Instanz fur Personen mit privilegiertem Gerichtsstand also insbesondere Adel und Klerus Die Mitglieder der Regierung die Regierungsrate oder Regimentsrate verteilten sich auf die Ritterbank fur Adelige und die Gelehrtenbank fur studierte Juristen An der Spitze der Regierung stand als Vertreter des Herzogs der Viztum der der Ritterbank angehorte Der Gelehrtenbank stand der Kanzler vor der fur die Schriftverwaltung zustandig war Der bedeutendste Beamte der Regierung war allerdings der Rentmeister Dieser beaufsichtigte die der Regierung unterstehenden Behorden Wichtigstes Instrument dazu waren regelmassige Inspektionsreisen die sogenannten Rentmeisterumritte Ausserdem ubte er die Viztumwandel aus durch die Leibstrafen in Geldstrafen umgewandelt werden konnten Daneben gehorten der Regierung noch der Rentschreiber Stellvertreter des Rentmeisters der Landrichter und der Mautner Die Regierung hatte ihren Sitz im Herzogsschloss Straubing wobei das Regierungskollegium und das Rentamt in gesonderten Trakten heimisch waren Minister Montgelas loste im Zuge seiner Verwaltungsreformen zunachst 1800 das Rentamt auf und wandelte 1802 die Regierung Straubing in das Hofgericht Straubing um aus dem 1809 das Appellationsgericht Straubing hervorging 1 In Verwaltungssachen unterstanden die Landgerichte des ehemaligen Rentamtes der Generallandesdirektion in Munchen Als Bayern 1808 in Kreise aufgeteilt wurde wurde die Stadt Straubing zunachst dem Regenkreis ab 1810 dann dem Unterdonaukreis zugeordnet aus dem 1838 der Kreis ab 1935 Regierungsbezirk Niederbayern hervorging Nach 1802 war Rentamt Straubing der Name fur die Unterbehorde der Finanzverwaltung die fur das Landgericht spater das Bezirksamt Straubing zustandig war Mit dem alten Rentamt hat es also im Wesentlichen nur den Namen gemein 1919 wurde es in Finanzamt Straubing umbenannt Gliederung BearbeitenDas Rentamt Straubing umfasste die Stadt Straubing sowie folgende Land und Pfleggerichte die bis 1766 in drei Gruppen eingeteilt waren die oberen Gerichte Abbach Dietfurt Haidau Kelheim und Stadtamhof die mittleren Gerichte Cham Eschlkam Furth Kotzting Mitterfels Neukirchen und Viechtach und die unteren Gerichte Barnstein Deggendorf Diessenstein Hengersberg Leonsberg Linden Regen Schwarzach Weissenstein Winzer und Zwiesel 1779 loste der Kurfurst von Bayern Karl Theodor das Rentamt Landshut auf und schlug infolgedessen einige Landgerichte Straubing zu Abensberg Altmannstein Vilsbiburg Dingolfing Eggmuhl Geisenhausen Kirchberg Landau Landshut Natternberg Neustadt Osterhofen Riedenburg Reisach Rottenburg und Teisbach Da diese Gebietsreform nicht die gewunschten Erfolge erzielt hatte und auch Konflikte mit dem niederbayerischen Adel provoziert hatte wurde das Rentamt Landshut 1784 wiederhergestellt Das Rentamt Straubing umfasste nun die Pfleggerichte Abbach Abensberg Altmannstein Barnstein Cham Deggendorf Natternberg Diessenstein Dietfurt Riedenburg Furth Haidau Pfatter Hengersberg Weyr Kelheim Kotzting Leonsberg Mitterfels Neustadt Regen Schwarzach Straubing Viechtach Linden Weissenstein und Zwiesel Viztume und Rentmeister BearbeitenViztume Name AmtszeitBurkhard von Schellenberg 1538 1562Haimeran Notthafft 1562 1570Jorg von und zu Gumppenberg 1570 1574Christoph zu Schwarzenberg 1574 1596Rudolph von Sulz 1598 1604Ferdinand von Belasy 1604 1618Christoph zu Hohenzollern 1618 1620Friedrich Christoph zu Pienzenau 1621 1628Johann Warmund von Preysing 1628 1643Johann Friedrich von Pienzenau 1644 1645Johann Sebastian Notthafft 1645 1664Karl August von Leublsing 1664 1666Johann Christoph von Preysing 1666Johann Wiguleus von Paumgarten 1667 1688Wolf Heinrich von Notthafft 1688 1705Johann Friedrich von Aufsess 1705 1708Maximilian Franz Maria von Seinsheim 1708 1724Franz Ludwig Anton von Lerchenfeld 1724 1740Johann Franz Adam von Herwarth 1740 1761Joseph Ferdinand von Rheinstein und Tattenbach 1761 1762Sigmund von Spreti 1762 1772Joseph Georg Ignaz von Weichs 1772 1787Joseph Maria von Weichs 2 1787 1793Johann Nepomuk Anton Felix von Zech 1793 1799Franz Paul von Frauenberg 3 1799 1802 Rentmeister Name AmtszeitWolf Schwartzdorffer 1526 1554Andre Prew 1554 1571Christoph Russer 1571 1581Leonhard Saurzapf 1582 1596Georg Griesmair 1596 1617Christoph von Lerchenfeld 1617 1626Ferdinand von Puechhausen 1626 1634Wolf Jakob Freymann 1634 1667Hans Sigmund von Herwarth 1667 1680Florentinus Gentiflor von Puechleitter 1680 1681Friedrich Sedlmayr 4 1681 1698Johann Martin von Schmid 1698 1716Jakob Anton von Edlmar 5 1716 1719Johann Konrad von Berger 1719 1740Joseph Klement von Pistorini 1741 1752Franz Xaver von Lerchenfeld 6 1753 1776Maximilian Emanuel von Berger 7 1776 1785Maximilian von Daun 1785 1799Literatur BearbeitenGerhard Schwertl Geschichte der Regierungen und Rentmeisteramter Landshut und Straubing 1507 1802 In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Niederbayern 116 117 Band Landshut 1990 1991 Georg Ferchl Bayerische Behorden und Beamte 1550 1804 in Oberbayerisches Archiv Band 53 1908 12 Rentamt das In Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen Mundart Band 3 Leipzig 1798 S 1087 Rentamt In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 14 Altenburg 1862 S 46 zeno org Einzelnachweise Bearbeiten Regierungsblatt 1802 Sp 793 797 Sohn seines Vorgangers Frauenberg wurde ab 1800 als Regierungsprasident bezeichnet Er amtierte ab 1802 als Prasident des Hofgerichts Sedlmayr hiess nach seiner Nobilitierung 1684 von Edlmar Sohn von Friedrich Sedlmayr Sohn des Viztums Franz Ludwig Anton von Lerchenfeld Sohn von Johann Konrad von Berger Rentamter des Kurfurstentums Bayern Herzogtum Oberbayern Oberland Rentamt Munchen mit Ingolstadter Gezirk Rentamt BurghausenHerzogtum Niederbayern Unterland Rentamt Landshut Rentamt StraubingHerzogtum Oberpfalz Rentamt Amberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rentamt Straubing amp oldid 235950069