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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Maximilian von Montgelas Begriffsklarung aufgefuhrt Maximilian Carl Joseph Franz de Paula Hieronymus Freiherr von Montgelas ab 1809 Graf von Montgelas 12 September 1759 in Munchen 14 Juni 1838 ebenda Aussprache moʒeˈla bairisch montschelas war ein bayerischer Politiker und Staatsreformer des 19 Jahrhunderts Er war von 1799 bis 1817 Minister unter dem Kurfursten und spateren Konig von Bayern Maximilian I Maximilian Joseph von Montgelas in der Tracht des Hubertus Ordens Gemalde von Joseph Hauber Munchen 1806 Maximilian Joseph Graf von Montgelas im Alter von 75 Jahren Gemalde von Eduard von Heuss Montgelas war ausgebildeter Jurist und Historiker Der Schwerpunkt seiner Aktivitaten lag auf den Gebieten der Aussen und Innenpolitik aber sein Betatigungsfeld umfasste bis auf das Militarwesen alle Bereiche der Politik Beeinflusst von Aufklarung und Franzosischer Revolution und als erklarter bayerischer Patriot konzipierte er zwischen 1777 und 1799 Plane fur eine weitreichende Modernisierung der Verwaltung und Politik Bayerns die er als Minister grossteils umsetzte Unter Montgelas Regierungsverantwortung in Bayern fallen die radikale Durchfuhrung der Sakularisation die Gleichstellung der christlichen Konfessionen eine tiefgreifende Reform der offentlichen Verwaltung des offentlichen Finanz und Steuerwesens und der Rechtspflege der zweimalige Bundniswechsel hin zu und weg von Napoleon Bonaparte und eine damit einhergehende betrachtliche Erweiterung des bayerischen Staatsgebiets woraus der seither existierende Flachenstaat Bayern hervorging Das System Montgelas war durch einen starken Hang zum Zentralismus gepragt Abstriche machte der Aufklarer von seinen fruhen Planen bei der Gleichstellung aller Burger der Abschaffung der Privilegien des Adels der Errichtung einer konstitutionellen Monarchie und bei der Einfuhrung eines modernen Zivilrechts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Fruhes Wirken 1 3 Minister in Bayern 1 4 Nach der Entlassung 1 4 1 Privatbibliothek 1 4 2 Ruckzug ins Privatleben 1 4 3 Krankheit und Tod 1 5 Familie 2 Zeitalter der Aufklarung 3 Aussenpolitik in Zweibrucken 4 Franzosische Revolution 5 Das politische Programm 5 1 Schriftstuck von 1778 5 2 Memoire sur les droits des Ducs de Baviere en matiere ecclesiastique 1789 5 3 Memoire presente a Mgr le Duc le 30 septembre 1796 5 4 Niederschrift zum Rohrbacher Hausvertrag von 1797 5 5 Compte rendu au Roi von 1817 5 6 Denkschrift zu den Karlsbader Beschlussen von 1819 5 7 Denkwurdigkeiten 6 Vorbereitung auf die Regierungsubernahme in Bayern 7 Politik in Bayern 1799 1817 7 1 Aussenminister 7 1 1 1799 1801 7 1 2 1802 1805 7 1 3 1806 1813 7 1 4 1813 1817 7 2 Finanzpolitik 7 2 1 Sakularisation Mediatisierung 7 2 2 Finanzminister 1803 1806 7 2 3 Finanzminister 1809 1817 7 3 Innenpolitik 7 3 1 1799 1806 7 3 2 Innenminister 1806 1817 8 Lebensabend 9 Wertung 9 1 Zeitgenossen 9 2 Nachgeborene 10 Sonstiges 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten nbsp Maximilian III Joseph Gemalde aus der Werkstatt von George Desmarees Als Angehoriger der Familie Montgelas wurde Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas am 12 September 1759 in Munchen geboren er war nach seiner Schwester Josepha das zweite Kind des bayerischen Generalmajors Janus Freiherrn von Montgelas 1 Vaterlicherseits entstammte die Familie Montgelas savoyardischem Landadel 2 Die Mutter Ursula geb Grafin Trauner starb ein halbes Jahr nach seiner Geburt Die fruhe Kindheit verbrachte er viel bei seiner Grossmutter mutterlicherseits in Freising 1767 verstarb sein Vater Die Versorgung der beiden Vollwaisen ermoglichten neben dem vaterlichen Vermogen Verwandte und Paten wie der bayerische Kurfurst Max III Joseph dem Montgelas seine Taufnamen verdankte Von 1764 bis 1770 besuchte Montgelas das Kolleg in Nancy im Herzogtum Lothringen das 1766 gemass dem Frieden von Wien 1738 an Frankreich fiel Er erlebte dort die Ubergangszeit nach der Aufhebung des Jesuitenordens in Frankreich 1764 mit Mit dem Wandel vom lateinischen Jesuitenkolleg zu einer Lehranstalt mit einem Lehrerkollegium aus Weltgeistlichen und gelehrten Ordensbrudern ab 1768 zogen auch praktische Facher wie Sprachen neuere Geschichte und Geographie in den Unterricht ein Von 1770 bis 1776 schloss sich ein Studium der Jurisprudenz an der Universitat Strassburg an Dort horte Montgelas unter anderem bei Christoph Wilhelm Koch Vorlesungen zu Staatsrecht und Geschichte Koch war bestrebt neben der Erforschung der Vergangenheit auch Erfahrungen fur zukunftige Staatsmanner zu vermitteln Montgelas blieb ihm spater in lockerer Korrespondenz verbunden Etwa ein Jahr lang vervollstandigte Montgelas anschliessend seine Kenntnisse mit Studien zum bayerischen Recht in Munchen und an der Universitat Ingolstadt wo er 1777 ein Diplom mit ausserordentlichem Lob erhielt Fruhes Wirken Bearbeiten Im selben Jahr trat er als Hofrat in den Dienst des bayerischen Kurfursten Max III Joseph und behielt diese unbezahlte Stellung nach dessen Tod unter dem Nachfolger Karl II Theodor Er war Mitglied der Freimaurerloge St Theodore du Bon Conseil in Munchen 3 1785 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Im selben Jahr fuhrte die Aufdeckung seiner Mitgliedschaft im Illuminatenorden zu zunehmenden Konflikten mit seinem Dienstherrn Deshalb entschloss sich Montgelas 1787 bei Karl Theodor um seine Entlassung nachzusuchen und trat nach deren Genehmigung unverzuglich in den Dienst des Wittelsbacher Herzogs von Pfalz Zweibrucken Karl II August Die Zweibruckener Linie des Hauses Wittelsbach bereitete sich damals bereits auf ihr voraussichtliches Erbe von Pfalzbayern nach dem Tod des ohne Thronfolger gebliebenen Karl Theodor vor Vergeblich versuchte der Kurfurst Montgelas der Beihilfe zum Mord an Karl Augusts Sohn zu bezichtigen Doch waren diese Anschuldigungen undurchsichtig und widerspruchlich und Montgelas erwarb das Vertrauen seines neuen Vorgesetzten Ludwig Freiherr von Esebeck In Zweibrucken war Montgelas bis 1793 aussenpolitisch tatig und an der regen Kommunikation des Herzogtums mit seinen Anhangern in Bayern federfuhrend beteiligt nbsp Der junge Erzherzog Leopold links und sein Bruder Kaiser Joseph II Gemalde von Pompeo Batoni 1769 Aus zum Teil sehr personlichen Briefen an Maximilian Josef Graf von Seinsheim ab 1787 auf Montgelas Empfehlung Zweibruckener Gesandter am Reichstag in Regensburg erfahren wir von reger Teilnahme am gesellschaftlichen Leben des Hofes Reisen Damenbekanntschaften und der Suche nach beguterten Heiratskandidatinnen Bei seiner ersten grosseren aussenpolitischen Mission den Wahlkapitulationsverhandlungen in Frankfurt 1790 vor der Wahl Leopolds II zum deutschen Konig und romischen Kaiser arbeitete Montgelas zum ersten Mal enger mit Prinz Max Joseph zusammen dem jungeren Bruder Karl Augusts der spater sein Kurfurst und Konig in Bayern werden sollte Im Juli 1793 schlug sich Montgelas zwischen franzosischen und preussischen Truppen von Zweibrucken nach Mannheim durch wo er jedoch auf Betreiben von Esebecks Nachfolger Abbe Pierre de Salabert politisch ausgeschaltet wurde Salabert war Max Josephs Erzieher und hat ihn spater allerdings ohne politische Funktion auch nach Munchen begleitet wo er zuletzt bis zu seinem Tod 1807 das Prinz Carl Palais bewohnte Montgelas Ruckkehr nach Zweibrucken verhinderten die Besetzung und Verwustung durch die Franzosen Bis zum Tod Karl Augusts 1795 war er ohne offizielle politische Funktion und Bezahlung da man ihn bei Hof des Jakobinismus beschuldigte Im Lauf des nachsten Jahres stieg er unter dem Nachfolger Max Joseph zu dessen wichtigstem politischen Berater auf Er wurde zum Kopf der Opposition innerhalb Bayerns und des Zweibruckener Hofs gegen den Osterreich vollig ergebenen Karl Theodor Minister in Bayern Bearbeiten nbsp Standbild von Montgelas vor seinem ehemaligen Wohnhaus Palais Montgelas in Munchen Aluminiumstandbild von Karin Sander 2005 1799 nach dem Tod Karl Theodors und dem Amtsantritt Max IV Josephs als Kurfurst in Munchen wurde er von diesem zum Aussenminister Bayerns ernannt Bald war seine Position und Kompetenz so herausragend dass Montgelas nach modernen Begriffen eher die Funktion eines Ministerprasidenten ausubte Ausschlaggebend dafur durfte gewesen sein dass er in seiner Zweibruckener Zeit tragfahige theoretische Konzepte fur die Reform Bayerns entwickelt hatte und ein horrendes Arbeitspensum schnell und effizient zu bewaltigen vermochte Ausser in Staatsgeschaften mied Montgelas nun den Hof und das Hofleben gab jedoch selber phasenweise fast taglich Empfange wobei er als Gaste Diplomaten Beamte Kunstler Intellektuelle und Wissenschaftler bevorzugte Vor den franzosischen Truppen unter Jean Victor Moreau floh Montgelas zusammen mit dem Hof Mitte 1800 uber Landshut und Amberg ins preussische Bayreuth und kehrte erst nach dem Ruckzug Moreaus aus Bayern im Fruhjahr 1801 nach Munchen zuruck Zunachst hatte er Wohn und Dienstraume in der Munchner Residenz inne bis er nach seiner Verheiratung 1803 mit der 20 Jahre jungeren attraktiven Ernestine Grafin von Arco in das Palais einzog das nicht nur bis 1817 seine Stadtwohnung war sondern gleichzeitig und auch noch uber 1817 hinaus das Ministerium der Auswartigen Angelegenheiten Es wurde von Montgelas zwischen 1811 und 1813 wesentlich erweitert neu gebaut und tragt inzwischen den Namen Palais Montgelas Es ist heute Teil des Luxushotels Bayerischer Hof am Promenadeplatz Ebenfalls 1803 erwarb Montgelas einen Landsitz in Bogenhausen den er als Sommerresidenz nutzte Er veranlasste dort mit der Bogenhausener Brucke den Bau der zweiten Munchener Brucke uber die Isar am Ort der spateren Max Joseph Brucke Im September 1805 floh der Hof mit Montgelas erneut diesmal vor den osterreichischen Truppen die in Bayern einmarschierten und zwar nach Wurzburg Er kehrte im Dezember 1805 nach Munchen zuruck als Bayerns Bundnis mit Frankreich offentlich geworden war und Napoleon gegen Osterreich und Russland gesiegt hatte Ende 1809 wurde Montgelas vom Freiherren in den Grafenstand erhoben In seinem Privatleben galt der wohlhabend gewordene Montgelas als Mann von Noblesse der auch die amourosen Abenteuer seiner Ehefrau mit Haltung hinnahm Ab 1810 nahm der politische Widerstand gegen Montgelas unter Fuhrung des Kronprinzen Ludwig stetig zu Wahrend eines langeren diplomatischen Aufenthalts in Paris kam es zu ersten konkreten Versuchen Max Joseph zur Entlassung Montgelas zu bewegen Nach der Entlassung Bearbeiten Nach seiner Entlassung 1817 erbaute Montgelas ein neues Stadtpalais am Karolinenplatz das im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Montgelas hat ab 1807 verschiedene Landguter erworben und wieder veraussert und sich dabei als erfolgreicher Geschaftsmann erwiesen 1833 erstand er die zum Teil heute noch Stand 2010 im Besitz der Familie Montgelas befindlichen ehemaligen Hofmarken Egglkofen Aham und Gerzen Privatbibliothek Bearbeiten Montgelas hat eine uber 13 000 Bande umfassende in der Bayerischen Staatsbibliothek erhaltene Bibliothek aufgebaut die einen Einblick in seine personlichen Interessengebiete gewahrt Literarisch dominieren antike Klassiker Werke der franzosischen und deutschen Aufklarung und altere englische Dichter Schiller und Goethe sind nur durch spate Gesamtausgaben vertreten Aufgrund seines Studiums und seiner Tatigkeiten finden sich naturgemass reiche Bestande an Geschichtswerken und zu juristischen Themen aber auch religiose Literatur und naturwissenschaftliche Arbeiten Ruckzug ins Privatleben Bearbeiten Der Tod seiner Frau 1820 an Tuberkulose hat Montgelas tief getroffen obwohl die Ehe nicht frei von Meinungsverschiedenheiten geblieben war Danach zog er sich von offentlichen Auftritten fast vollstandig zuruck und widmete sich personlich der Erziehung seiner acht Kinder Krankheit und Tod Bearbeiten Er litt in seinen letzten Lebensjahren an chronischen Erkaltungen Gicht Koliken und Ischias Am 14 Juni 1838 starb Montgelas im Alter von 78 Jahren gegen viertel zwei Uhr Nachts mit den Sterbesakramenten versehen in seinem Stadtpalais in Munchen die Aussegnung war am 16 Juni 1838 Er wurde in der Gruft der Kapelle von Schloss Aham beigesetzt 4 Familie Bearbeiten nbsp Ernestine von Montgelas geb Arco Hauptartikel Montgelas Adelsgeschlecht Maximilian von Montgelas war mit Ernestine von Arco 1779 1820 Tochter von Graf Ignatz von Arco 1741 1812 verheiratet Das Paar hatte folgende Kinder Caroline Auguste Franzisca 1804 1860 Freiherr Max von Freyberg Ministerialrat Vorstand des Reichsarchives Maximilian 1807 1870 Elisabeth J Watts Russel Maria Rupertine Ernestine 1808 1822 Maria Amalia 1810 1875 Maria Hortensia 1811 1895 Theresia 1812 1872 Ludwig 1814 1892 Bayerischer Gesandter in St Petersburg und Berlin Heinrich Rudolf Max Eduard 1817 1847 Zeitalter der Aufklarung BearbeitenMitte des achtzehnten Jahrhunderts war die Hochzeit der Aufklarung erreicht die damals neben weiten Kreisen der gebildeten Bevolkerung auch viele regierende Fursten und die christlichen Kirchen massgeblich beeinflusste Viele aufklarerische Prinzipien waren jedoch noch weit von einer Umsetzung in die Alltagspraxis entfernt Die Umsetzung aufklarerischer Ideale voranzubringen war eine der Maximen die Montgelas Wirken fur Jahrzehnte entscheidend pragte Der Aufklarer erachtete Grenzen der Staatsmacht wie Gewissensfreiheit Religionsfreiheit und das Anrecht auf Schutz der privaten Rechtssphare jedes einzelnen Burgers fur unabdinglich 5 Er dachte sich den Ausgang der staatlichen Gewalt aus Interessenzusammenschlussen von Familien spater der Gesamtheit der Nation und wendete sich entschieden gegen das absolutistische Gottesgnadentum 6 worin er John Locke und Jean Jacques Rousseau nahestand Das Werk des aufgeklarten Absolutismus zeigten was damals an Umsturzendem erreicht werden konnte wenn ein Monarch oder ein durch seinen Fursten gestutzter Minister grundlegende Reformen in Angriff nahm 7 Daneben schwarmte er kurze Zeit fur die Freiheit der alten Germanen 8 Im Zentrum seines politischen Credo standen von Anfang an die Rechte der Fursten gegenuber der romisch katholischen Kirche die er in organisatorischen und weltlichen Fragen der Staatssouveranitat vollig unterordnete 5 Die Umsetzung seiner Reformplane lag in den Handen von ortlichen Verwaltungsbeamten und Richtern wie dem Freiherrn Joseph von Widnmann die mit den Problemen der Landbevolkerung vertraut waren Montgelas verschaffte sich unermudlich Detailinformationen zu Vorgangen und Rechtsverhaltnissen die Bayern betrafen und entwickelte daraus Konzepte fur konkrete Massnahmen die nach einer Regierungsubernahme zur Verbesserung der Verhaltnisse ergriffen werden konnten 9 Aufmerksam beobachtet er auch die bayerische Landschaft die Gesamtheit der Landstande und sammelte detailbesessen alle historischen Akten zu ihrem rechtlichen Status Die besonderen lokalen Bedingungen kennen die Menschen aufgrund dieser Kenntnis beurteilen und seine eigenen geplanten Operationen nach diesen Bedingungen modifizieren dies ist nach meiner Meinung die wahre Politik und das Meisterstuck der Verwaltung 10 Betrachtete er die Landschaft anfangs als willkommene Bundesgenossen gegen Karl Theodor im Kampf um die territoriale Erhaltung Bayerns 11 so wandelte sich diese Einstellung um die Zeit der Franzosischen Revolution 1789 da er nun in ihnen vor allem ein Hindernis fur die Staatssouveranitat sah 12 Als Hofrat in Munchen wirkte Montgelas in folgenden Aufgabenbereichen im Kriminalsenat oberstes Gericht fur Straf und Zivilangelegenheiten bei den Finanzen beim Staatskirchenrecht und ab 1780 im Bucherzensurkollegium 13 Letzteres verfocht aufklarerische Tendenzen und verfolgte antiaufklarerische und revolutionare Schriften Er verfertigte einen Entwurf fur neue Instruktionen fur das Zensurwesen in Bayern der allerdings folgenlos blieb Besondere Aufmerksamkeit widmete er auch darin den historischen Kirchenhoheitsrechten des Hauses Wittelsbach gegenuber der romisch katholischen Kirche 14 Aussenpolitik in Zweibrucken BearbeitenIn Zweibruckener Dienste wurde Montgelas noch kurz vor dessen Tod von Johann Christian von Hofenfels aufgenommen Dort oblag ihm unter Hofenfels Nachfolger dem Minister Ludwig Freiherr von Esebeck und neben Anton Freiherr von Cetto zwischen 1787 und 1792 die aussenpolitische Zustandigkeit fur Berlin Munchen und Regensburg Er beschaftigte sich weiter mit der Sammlung von Unterlagen uber die bayerische Verwaltung und Rechtsanspruche Bayerns seine Finanzen und Wirtschaft Sein besonderes Bemuhen galt der Pflege von Kontakten zu Unterstutzern des Hauses Zweibrucken in Bayern Die besondere politische Rolle des kleinen Herzogtums knapp 100 000 Einwohner ergab sich aus den im Wittelsbacher Hausvertrag festgelegten agnatischen Konsens der die Zustimmung aller wittelsbacher Linien zu Entscheidungen wie Staatsschuldenaufnahme und Gebietsveranderungen erforderte und die wechselseitige Erbfolge regelte Dies bescherte dem unbedeutenden Herzogtum ein erhebliches Mass an Aufmerksamkeit das Montgelas fur seine Heimat Bayern zu nutzen versuchte Verhinderung aller osterreichischen Absichten auf Bayern aller eventuellen Tauschwunsche Karl Theodors dagegen Neutralitatspolitik in Anlehnung an Preussen und den Furstenbund und bis in die Anfange der Revolution hinein auch an Frankreich 15 Im Umgang mit seinem direkten Zweibruckener Vorgesetzten Esebeck entwickelte Montgelas sein Gespur fur die Behandlung adliger Potentaten Man muss der Empfindlichkeit der Leute in hoheren Stellungen in den geringfugigen Dingen Rechnung tragen Dies verleiht manchmal das Recht ihnen wichtige Wahrheiten in den grossen Angelegenheiten offen zu sagen Das ist mein Grundsatz dem ich stets gefolgt bin und mit dem ich bisher gut gefahren bin 16 Spatestens nachdem durch den Druck der aufgefundenen Ordenspapiere in Munchen die Absichten Adam Weishaupts mit den Illuminaten offentlich bekannt wurden distanzierte sich Montgelas wie viele ehemalige Mitglieder endgultig und vollstandig von dem Orden hielt aber Kontakte zu ehemaligen Illuminaten aufrecht wenn er von deren menschlichem Wert uberzeugt war Das Wohl des pfalzischen Hauses das meines Vaterlandes der wohlverstandene Dienst an meinem Meister frz mon maitre als Ausdruck fur den Dienstherren wird mich stets beschaftigen Dies ist der beherrschende Ruf meines Herzens ein Gefuhl das sich niemals andern wird und das aufzugeben mich weder die Bosheit noch die Verleumdung die ich von vielen meiner Landsleute erfahre jemals werden veranlassen konnen 17 Preussen verblieb in den unruhigen ersten Jahren der Franzosischen Revolution als der verlasslichste Verbundete bis etwa 1793 Versuche auf die Munchener Politik im Sinne der bayerischen Interessen Einfluss zu nehmen blieben vergeblich Seinen ersten Auftritt auf der aussenpolitischen Buhne hatte Montgelas bei den Wahlkapitulationsverhandlungen nach dem Tod Josephs II 1790 Dabei hat Montgelas stets das ganze der europaischen Politik im Auge von Frankreich bis Russland von Schweden bis zur Turkei 18 auch wenn er taktisch bayerische Ziele wie den Verzicht Osterreichs auf die Landeshoheit uber die bohmischen Lehen in der Oberpfalz verfolgte Mit Unterstutzung Preussens erreichte er die Verhinderung aller zukunftigen Tauschplane Bayern betreffend und die Sanktionierung der wittelsbachischen Hausvertrage durch Anerkennung des Friedens von Teschen der den bayerischen Erbfolgekrieg beendet hatte Gemeinsam mit Preussen unterbreitete er auch Vorschlage zur Mediatisierung der Reichsritterschaft Franzosische Revolution BearbeitenNeben der Aufklarung war die wichtigste pragende Erfahrung Montgelas die Franzosische Revolution von 1789 und ihre Entwicklung in den Folgejahren Aus nachster Nahe erlebte er die ersten Bauernunruhen in Deutschland vor allem in grenznahen Gebieten bereits 1789 mit auch wenn es in Zweibrucken selbst ruhig blieb Zu Beginn zeigte seine Einstellung Zustimmung im Grundsatzlichen Aber immer wird die Revolution das wirklich Gute bewirkt haben den Despotismus gedampft und gewisse Grundsatze zur Anerkennung gebracht zu haben 19 Montgelas forderte fur den Staatsdienst eine Anstellung nach Verdienst und nicht nach Herkunft Gleichmassigere Vertretung Ausdehnung der wesentlichen Menschenrechte auf alle Klassen der Gesellschaft gleiche Steuerpflicht ohne irgendeinen Unterschied dies sind die weisen Opfer die zu bringen ich nicht aufhore sie die privilegierten Stande Bayerns zu ermahnen Sie sind durch die Gerechtigkeit diktiert und durch die Umstande geboten 20 In einer ausfuhrlichen Auseinandersetzung mit einem Entwurf von Joseph August von Toerring entwickelt er dessen Vorschlag eines Landtags in einem Brief an Seinsheim weiter zur Idee einer Gesetzgebung durch eine Nationalversammlung als Zweikammersystem Dem Adel und Klerus in einer Kammer wollte er damals eine zweite Kammer aus Abgeordneten der Stande und Markte beigesellen die durch alle Burger der Gemeinde gewahlt werden und durch Abgeordnete der kleinen bauerlichen Eigentumer erganzt werden sollte Die Grundidee war eine Nationalversammlung nach der Massgabe der Gesamtsteuerleistung und des Bevolkerungsanteils Der Souveran sollte keine Gesetze mehr ohne Zustimmung der Nationalversammlung erlassen konnen Montgelas halt aber umgekehrt auch an der Zustimmung des Fursten fest fordert also fur diesen ein Vetorecht Montgelas ausserte aber auch bald konkrete Befurchtungen uber mogliche Fehlentwicklungen Das Extreme taugt nie etwas Medium tenuere beati 21 Besonders furchtete er schadliche Auswirkungen moglicher Interventionen von aussen Auch die Flucht Ludwigs XVI nach Varennes hielt er fur einen schweren Fehler weil sie es unmoglich machte auf eine konstitutionelle Monarchie hinzuwirken werde ich trauern um das Ungluck das sie uber die Menschheit bringen wird jene Menschheit die immer das sichere und unschuldige Opfer jener Anfalle von Ehrgeiz Eitelkeit und Habsucht derjenigen sein wird die eigentlich fur das allgemeine Wohl arbeiten sollten 22 Statt bedingungsloser Opposition gegen Frankreich wunschte Montgelas dass unsere Fursten gerecht fleissig sparsam werden und dass die franzosischen Lehren nicht verloren sind 23 Wie viele deutsche Furstentumer hatte auch Zweibrucken Grundbesitz in Frankreich und Vermogen in franzosischen Kapital und Grundrenten angelegt Montgelas pladierte fur praktische Verhandlungen mit Frankreich uber konkrete Interessen wie etwa elsassische Besitzungen Zweibruckens statt allgemeiner unglaubwurdiger Drohgebarden Es geht darum zu erkunden ob diese Revolution uns Vorteil bringen kann ob es nicht angebrachter ist aus der neuen Ordnung der Dinge zu profitieren 24 Es stellt fast eine Zusammenfassung seiner spateren Grundsatze als bayerischer Minister dar einen Ausblick auf sein Programm einer Revolution von oben wenn er an Seinsheim schrieb Offen gesagt ich liebe den philanthropischen Rahmen der neuen Regierungsform Ich zolle Beifall dem Ruin des Klerus der uneingeschrankten Gewissensfreiheit der Gleichheit der Besteuerung der Permannenz der Gesetzgeber den getroffenen Vorkehrungen zur Sicherung der personlichen Freiheit Ich liebe nicht die Abschaffung des Adels die Erniedrigung des Thrones 25 Ab 1792 zogen franzosische Truppen durch Pfalzbayern Am 9 Februar 1793 verliess Karl August sein Schloss Karlsberg nachdem schon vorher Wertsachen nach Mannheim geschafft worden waren Montgelas Vorgesetzter Esebeck wurde von den Franzosen verhaftet Montgelas blieb aus Pflichtgefuhl in dem vorubergehend von preussischen Truppen verteidigten Zweibrucken und rettete Gemalde Mobel und Akten Er vermittelte zwischen Franzosen und den einheimischen Behorden Im Mai 1793 standen je etwa 12 000 franzosische und preussische Truppen sich im Herzogtum Zweibrucken gegenuber Das kleine Land konnte die Truppen kaum ernahren Jedermann leidet Not 26 Montgelas war erfolgreich darin als Vermittler Exzesse der Franzosen zu unterbinden Karl August in Mannheim und sein Minister Abbe Pierre de Salabert blieben tatenlos Im Juli 1793 schlug Montgelas sich muhsam zwischen franzosischen und preussischen Truppen nach Mannheim durch um endlich Instruktionen seines Hofs zu erhalten Doch dort schloss Salabert ein in den Augen Montgelas unfahiger Hofling der nur seinen eigenen Einfluss bei Karl August im Sinn hatte ihn von allen Geschaften aus ohne sich selbst diesen Geschaften ausreichend zu widmen Auch Esebeck erlangte nach seiner Freilassung keinen Einfluss mehr am Hof Im Herbst 1793 beschuldigte man Montgelas unter anderem der Zusammenarbeit mit den Jakobinern Von da an wurde er nur noch unter der Hand gelegentlich von Mitarbeitern Karl Augusts als Ratgeber herangezogen Aus Munchen wurden auch die alten Vorwurfe gegen die seit sechs Jahren nicht mehr existierenden Illuminaten wieder belebt Auch der Tod Karl Augusts am 1 April 1795 und die Nachfolge seines jungeren Bruders Max Joseph andern zunachst nichts an seiner verfemten Lage Wahrend dieser ganzen Zeit befand sich Herr von Montgelas in der tiefsten Ungnade Man wagte nicht seinen Namen auszusprechen man bezichtigte ihn des Jakobinismus des Illuminatentums Er hatte um Verwendung in der Umgebung Salaberts gebeten aber weder der verstorbene noch der neue Herzog wollten ihre Zustimmung hierzu geben Er wurde abgewiesen was er niemals vergass Er hatte indessen einen gewissen Einfluss in den Geschaften behalten 27 Erst mit der Ernennung zum Wirklichen Regierungsrat mit Sitz und Stimme bei Unserem herzoglichen Regierungs Collegio durch Max Joseph am 11 Juli 1795 erhielt er wieder offizielle Befugnisse Er wurde nach der Eroberung Mannheims durch die Franzosen nach Heidelberg versetzt wo er sich um die Regelung der Angelegenheiten der Reformierten Kirche der Pfalz bemuhte die durch Karl Augusts Politik virulent geworden waren Nach der Ruckeroberung Mannheims durch die Osterreicher Ende 1795 nachdem im Frieden von Basel Preussen sich Frankreich gegenuber neutral erklart hatte und ihm seine linksrheinischen Besitzungen uberliess wurde Salabert von ihnen verhaftet und nach seiner Entlassung 1797 nicht mehr bei Max Joseph als Minister angestellt Max Joseph fand im seit 1791 preussischen Ansbach Exil Mit dem Einmarsch der Franzosen in Bayern im Spatsommer 1796 geriet die Anwartschaft Max Josephs auf die Nachfolge Karl Theodors wieder in Gefahr Max Joseph entschloss sich daher Cetto als Sondergesandten zum Pariser Direktorium zu entsenden Dieser schlug ihm Montgelas als seinen Vertreter vor Auch der preussische Reichstagsgesandte Graf Johann Eustach von Gortz und der angesehene Vertreter der bayerischen Landschaftsverordnung Johann Maximilian Graf von Preysing empfahlen Montgelas wegen seiner Sachkunde Das politische Programm BearbeitenMontgelas benutzte zu seiner Arbeit ausgiebig historische Quellen wie einschlagige Literatur Vertrage und Archive Er hat selber akribisch alle Vorgange im Zusammenhang mit seinen Tatigkeiten archivieren lassen Eberhard Weis nennt ihn sinngemass einen angewandten Historiker 28 Sein jeweiliges Denken im Wandel der Zeit ist demgegenuber nur aus einigen Denkschriften bzw Entwurfen dazu Briefen und zuletzt aus seinen Memoiren erschliessbar Von Montgelas sind aus der Zeit vor 1799 etwa sechzig Abhandlungen teilweise nur Entwurfe und Gutachten erhalten weitere sind nur in seinen Briefen erwahnt Lediglich einige fur das Denken und Wirken Montgelas wichtige und charakteristische Schriften werden hier aufgefuhrt Schriftstuck von 1778 Bearbeiten Nur in einer Abschrift von Karl Ernst von Gravenreuth aus der Zeit von 1796 bis 1799 als er Privatsekretar von Max Joseph war ist eine Skizze radikaler Plane zur Abschaffung der Grundherrschaft uberliefert die Franz Karl von Hompesch Ignaz Graf Arco und Montgelas 1778 erarbeiteten die eine Bauernbefreiung zur Folge gehabt hatte Zur Erleichterung der bedruckenden Lage der Bauern wurde die Ubernahme aller grundherrschaftlichen Rechte der Kloster Stadte und Markte durch den Staat erwogen die durch die Errichtung einer bayerischen Hypothekenbank finanziert werden sollte Diese hatte den alten Eignern jahrlich funf Prozent Zinsen auf die enteigneten Werte zahlen sollen und sich aus den Einnahmen des neuen Staatsbesitzes finanzieren Das Projekt blieb jedoch unveroffentlicht und hatte vorerst keine weiteren Folgen Memoire sur les droits des Ducs de Baviere en matiere ecclesiastique 1789 Bearbeiten Viel Zeit und Muhe verwendet Montgelas auf die letztlich vergeblichen Versuche 1788 und 1790 den vakant gewordenen Freisinger Bischofsstuhl mit einem Zweibrucken genehmen Kandidaten zu besetzen Das finanziell bankrotte Bistum schien ihm ein guter Kandidat fur eine Aufhebung der weltlichen Herrschaftsbefugnis des Furstbischofs siehe Mediatisierung und zudem wollten die Wittelsbacher den Bischofssitz nach Munchen verlegen Hierzu arbeitete Montgelas einen Entwurf von Esebeck aus Programmatisch ging es Montgelas in der ausfuhrlich mit historischen Quellen und Vorgangen begrundeten Denkschrift um Starkung und Konzentration der Staatssouveranitat um Zuruckdrangung der Rechte kirchlicher Institutionen sowie der kirchlichen Gerichtsbarkeit zugunsten des Staates in gewissem Sinn um Einbau der Kirche in den Staat und drittens um eine eventuelle kunftige Einziehung reichsunmittelbaren und mittelbaren Besitzes kirchlicher Institutionen 29 Montgelas zog folgende Bilanz das Haus Pfalzbayern hat aufgrund der Natur der Territorialhoheit und der Konstitution des Reiches ein uneingeschranktes Recht auf die Ausdehnung jener umfassenden Souveranitat welche seine Vorganger im Herzogtum Bayern einst uber die Personen und die Guter des landsassigen Klerus in ihren Staaten ausgeubt haben und kein rechtliches Hindernis steht dem entgegen dass dieses Haus wieder in den Genuss der Vorrechte eintritt die es nur durch freiwillig erteilte widerrufliche Privilegien abgetreten hatte 30 Memoire presente a Mgr le Duc le 30 septembre 1796 Bearbeiten In der verkurzt auch als Ansbacher Memoire 31 32 bezeichneten Programmschrift widmete sich Montgelas zunachst Grundsatzen einer zeitgemassen Verwaltung Er betonte die Notwendigkeit eine Geschaftsverteilung mit geregelten Zustandigkeiten der Ministerien einzufuhren Er forderte die Besetzung der Posten mit intelligenten arbeitsamen und fahigen Personlichkeiten also nach Verdienst und nicht nach Herkommen Als unerlasslich sah er eine angemessene Besoldung der Staatsdiener einschliesslich einer ausreichenden Hinterbliebenenversorgung an Dieser Punkt zielte gegen die nicht nur unter Karl Theodor ubliche Praxis hohe Posten vorrangig an Beguterte zu vergeben Wenn es durch einen seltenen Zufall einmal einem arm geborenen Burger gelungen ist seinen Weg nach oben zu machen so ist er darauf angewiesen selbst dafur zu sorgen dass er auf seine Kosten kommt und sich das mit unlauteren Mitteln zu verschaffen was ihm die Regierung aus ungerechtfertigter Sparsamkeit vorenthalten hatte 33 Die Minister sollten sich mit Mitarbeitern ihres eigenen Vertrauens umgeben durfen die sich ihrer Autoritat unterordneten Durch die Besetzung freier Stellen mit den qualifiziertesten und am besten vorgebildeten Bewerbern sei insbesondere die Kontinuitat der Verwaltung bei einem Ministerwechsel sichergestellt Dieser Punkt wendete sich gegen die Praxis bevorzugt Adelige in den Staatsdienst zu berufen haufig ungeachtet ihrer Befahigung und Sachkenntnis Wichtige Kernpunkte der Denkschrift bildeten die Umsetzung der gleichen Steuerpflicht ohne Ausnahmen fur alle Stande die religiose Toleranz die Beseitigung von Missstanden beim Gerichtswesen eine Neugliederung der mittleren Verwaltungsebene verbunden mit einer Neuorganisation des Zentralarchivs und der Provinzialarchive die Neuregelung von Schardiensten fur Grundherren eine Reform der Gesetzgebung vor allem beim Zivil und Strafrecht Reform und Hebung des Bildungswesens angefangen bei den Schulen bis hin zu den Universitaten Einfuhrung der allgemeinen Schulpflicht Einfuhrung von Presse und Veroffentlichungsfreiheit und Abschaffung der Zensur Es ist heute erwiesen dass es die grobe Unwissenheit der Volker ist und nicht die vernunftige und dem Stand eines jeden entsprechende Bildung die man ihnen vermittelt welche Revolutionen hervorruft und Reiche umsturzt Je aufgeklarter die Menschen sind desto mehr lieben sie ihre Pflicht und stehen zu einer Regierung die sich wirklich um ihr Gluck bemuht 34 Montgelas schlug die Gliederung der Verwaltung in funf Ministerien vor Aussenministerium Finanzministerium Justizministerium Ministerium fur geistliche Angelegenheiten und Kriegsministerium Zu jedem der ersten vier Ministerien definierte er Zustandigkeiten personelle Ausstattung und machte Vorschlage fur die Besetzung des Ministerpostens Lediglich beim Kriegsministerium erklarte er sich seinem maitre gegenuber fur unzustandig da Max Joseph bis zum 33 Lebensjahr Oberst des franzosischen Regiments Royal d Alsace war und das Militar sein personliches Steckenpferd Die Reformvorschlage Montgelas wurden wo moglich durch historische Beispiele aus anderen Landern und ggf auch durch Verweis auf andere Denkschriften z B einer verlorenen von 1788 oder 1789 von Joseph August Graf von Torring Gronsfeld untermauert Die Grundzuge dieser Denkschrift wurden ab 1799 in grossen Teilen bei der Umgestaltung der bayerischen Verwaltung umgesetzt Am wenigsten traf dies fur Montgelas umfangreiche Ausfuhrungen zum Ministerium fur geistliche Angelegenheiten zu das auch fur Bildung zustandig war und aus dem 1806 unter Hinzunahme der Zustandigkeit fur die Polizei das Innenministerium hervorging Montgelas schlug vor die politischen und rechtlichen Befugnisse der romisch katholischen Kirche zu beschranken allerdings nur in Fallen in denen er Rechtsanspruche ins Feld fuhren konnte und die Bettelorden aufzulosen In den anderen Fallen bevorzugte er den Ansatz sich uber Reformen im gutlichen Einvernehmen zu verstandigen Die Geistlichen sah Montgelas wie viele insbesondere katholische Aufklarer grundsatzlich als nutzlich fur die Volkserziehung an Niederschrift zum Rohrbacher Hausvertrag von 1797 Bearbeiten Montgelas fertigte einige Monate vor dem Abschluss eines Hausvertrags mit Herzog Wilhelm von Birkenfeld eine Niederschrift uber die von ihm wesentlich beeinflussten vorausgegangenen Verhandlungen an Der Hausvertrag wurde auf 1796 vordatiert und wird daher auch als Ansbacher Hausvertrag von 1796 bezeichnet da Max Joseph Anfang 1797 in zweiter Ehe Prinzessin Karoline von Baden geheiratet hatte die man wegen ihrer osterreichfreundlichen Haltung von politischer Mitwirkung ausschliessen wollte Neben der Sicherung der Anspruche der Wittelsbacher auf ihr angestammtes Herrschaftsgebiet ging es darin auch um die konkrete Umsetzung einiger Punkte des Ansbacher Memoire wie den Umgang mit Staatsgut oder die Abschaffung der erblichen Anwartschaft auf Amter im Staat Neu hinzu trat eine Regelung der Schuldenaufnahme und tilgung des Staates Compte rendu au Roi von 1817 Bearbeiten Der Rechenschaftsbericht Montgelas nach seinem Sturz 1817 an seinen Konig stellt insofern eine wichtige Quelle zu Montgelas Handeln als Minister dar als er die Innenpolitik Bayerns zwar subjektiv gefarbt aber inhaltlich zweifellos weitgehend korrekt darstellt da sein Adressat Max Joseph die geschilderten Sachverhalte aus eigener Anschauung kannte 35 Denkschrift zu den Karlsbader Beschlussen von 1819 Bearbeiten Montgelas wendete sich in dieser Denkschrift die wahrscheinlich 1819 fur Max Joseph verfasst wurde gegen die in den Karlsbader Beschlussen festgelegte Einschrankung der Presse und Meinungsfreiheit und pladierte dafur sie in Bayern nicht umzusetzen was mit der Unterstutzung von Zentner und des Kronprinzen Ludwig auch erfolgte Montgelas warnte darin vor Einflussmoglichkeiten von Metternich auf die bayerische Innenpolitik und Verfassung Denkwurdigkeiten Bearbeiten Die Denkwurdigkeiten stellen eine aussenpolitische Rechtfertigungsschrift Montgelas dar die er nach seiner Entlassung zusammenstellte Anders als der Compte rendu enthalten sie jedoch tendenzielle Verzerrungen und sehr subjektive Meinungsausserungen von Montgelas Sie durften nach Montgelas Willen erst nach dem Tod aller darin aufscheinenden Personen veroffentlicht werden 36 Vorbereitung auf die Regierungsubernahme in Bayern BearbeitenAm 10 September 1796 ernannte Max Joseph Montgelas zum Wirklichen Geheimen Legationsrat Montgelas Feinfuhligkeit in der Menschenbehandlung und eine rastlose politische Aktivitat in seiner neuen Stellung machten ihn bald zum leitenden politischen Berater des Herzogs Bereits zwanzig Tage nach seiner Ernennung legte er am 30 September 1796 das Ansbacher Memoire vor Von 1790 bis 1799 verhandelte Montgelas mehrfach uber eine alle drei christlichen Konfessionen befriedigende Regelung der religiosen Verhaltnisse in der Pfalz auf den tragfahigen Grundlagen der Toleranz und Vernunft Zuerst ging es Montgelas dabei darum zu verhindern dass es zu einer Klage vor dem Reichshofrat in Wien kommen wurde und stattdessen die Streitfragen ohne aussere Einmischung zu losen was misslang Nach der Abweisung der Klage strebte er ab 1797 vor allem an dass die reformierte Kirche der Pfalz wie die katholische und lutherische Kirche zwar in der Lehre frei ansonsten aber Organ im Staat und dem Staatskirchenrecht unterworfen seien Die kurfurstliche Religionsdeklaration kam erst 1799 nach Amtsantritt Montgelas in Munchen unter seinem ersten Minister fur die Geistlichen Angelegenheiten Graf Morawitzky und der Verhandlungsfuhrung Georg Friedrich Zentners zustande Sie legte die Grundlage fur eine rechtliche Gleichstellung aller christlichen Konfessionen in Bayern Beim Verhaltnis von Kirche und Staat ahnelten Montgelas Auffassungen stark dem Vorbild des landesherrlichen Kirchenregiments der protestantischen Staaten Der landlose Herzog Max Joseph unterhielt im Exil unter Montgelas Anleitung eine Vielzahl diplomatischer Aktivitaten die im Zusammenhang damit standen dass sich in Munchen Karl Theodor als zunehmend handlungsunwillig erwies Immer mehr orientierten sich Mitglieder der bayerischen Administration heimlich an den Konzepten von Max Joseph und Montgelas Nur von dort kamen zwischen 1796 und 1799 noch Impulse durch aktive Mitwirkung an den politischen Ereignissen die Interessen Bayerns wahrzunehmen Uber allem stand die Sorge Bayern als selbststandigen Staat in diesen unruhigen Zeiten lebens und handlungsfahig zu erhalten 1797 erkannte Osterreich den Rhein als Ostgrenze Frankreichs in geheimen Zusatzen zum Frieden von Campo Formio an In dieser Zeit formulierte Montgelas nach dem Verlust der linksrheinischen Gebiete der Pfalz an Frankreich das Konzept Altbayern durch Gebietsabrundungen zu einem flachenmassig zusammenhangenden Mittelstaat im Deutschen Reich zu machen der nicht wie die bis dahin zersplitterten Besitztumer der Wittelsbacher mit praktisch allen westeuropaischen Grossmachten gemeinsame Grenzen hatte was jede Diplomatie naturlich wesentlich erschwerte Politisches Ziel war die Aufrechterhaltung der Handlungsfahigkeit zwischen den Machtblocken Frankreichs Osterreichs Preussens und Russlands Dabei sieht Montgelas aber auch die Akzeptanz und Unterstutzung des Staates durch seine Burger in einem zusammenhangenden Flachenstaat als leichter erreichbar an als in einem zersplitterten Staatsgebiet Im gesamten Deutschen Reich wurden die Forderungen nach einer Entschadigung der weltlichen Fursten fur linksrheinische Verluste durch allgemeine und vollstandige Sakularisation immer starker denen nun auch Montgelas sich anschloss Die Begrundungen lieferten ihm nun nicht mehr staatsrechtliche Argumente sondern die Entschadigungsinteressen Bayerns vor allem gegen gleichartige Anspruche Osterreichs Passau und Salzburg und Preussens Wurzburg und Bamberg In dieser Hinsicht stiessen die Bemuhungen Max Josephs und wichtiger bayerischer Kreise jedoch auf scharfen Widerstand Karl Theodors der zunachst noch an eine Ruckgabe der linksrheinischen Besitzungen glaubte und spater Ideen zum Tausch Bayerns gegen Baden Mailand oder die Osterreichischen Niederlande in etwa das heutige Belgien anhing Angesichts der Schwache des neutralen Preussens wendete Montgelas sich Frankreich als einem wichtigen Machtfaktor bei der Unterstutzung gegen osterreichische Anspruche auf bayerische Lebensinteressen zu wie etwa der Salzgewinnung im Raum Berchtesgaden Traunstein die alte Liefervertrage aus Salzburg Hallein einschloss Der Salzhandel war eine wesentliche Einnahmequelle des damaligen bayerischen Staates wie Montgelas seinem Herzog penibel vorrechnete Die Gebiete ostlich des Inns hatte Napoleon zunachst Osterreich zugesagt doch verhinderte Talleyrand im Rastatter Kongress die Erfullung dieser Absprache die einen Gegner Frankreichs ohne Gegenleistung gestarkt und einen moglichen Verbundeten wesentlich geschwacht hatte Bayern war fur Frankreich ein Pufferstaat zu Osterreich ohne Frankreich selbst nennenswert bedrohen zu konnen Letztlich war Montgelas deswegen erfolgreich weil sich auch im Direktorium die Meinung durchsetzte dass flachenmassig zusammenhangende Mittelstaaten in Deutschland am ehesten Aussichten auf eine stabile Neuordnung Europas im franzosischen Interesse boten Als sich auf dem Rastatter Kongress ab 1797 die Gefahr abzeichnete dass sich Frankreich und Osterreich doch noch uber die Westverschiebung der Grenze Osterreichs zu Bayern an den Inn verstandigen konnten wurde Montgelas in diesem Sinn erfolgreich in Paris Rastatt und beim franzosischen Gesandten in Munchen vorstellig entwickelte aber gleichzeitig zusammen mit Zentner Alternativplane uber eine Kompensation Bayerns im Suden durch Anschluss Tirols und Vorarlbergs bis zum Inn oder im Norden durch einen Korridor im Mainraum zu den verbliebenen Gebieten der rechtsrheinischen Pfalz Montgelas furchtete um Bayern Das Beispiel Polens ist erschreckend Es ist notig dass die Mittelstaaten zu sich selbst kommen und sich daran gewohnen durch Mut Geist und Sparsamkeit ihr Schicksal in die eigenen Hand zu nehmen andernfalls werden sie von den grossen Fischen verschlungen 37 Die Reduzierung des Konigreichs Sardinien und die Okkupation Venedigs und Savoyens der Heimat seiner Vorfahren durch Frankreich lieferten ihm weitere Beispiele was auch Bayern damals drohen konnte Montgelas musste sich in dieser Zeit zusatzlich um die Finanzierung seines einnahmelosen Herzogs Max Joseph kummern Neben den Ausgaben fur den Herzog seinen diplomatischen Apparat und seine Agenten in Bayern gehorten dazu auch die in dieser Zeit ublichen Geschenke an Diplomaten die man sich gewogen erhalten wollte Montgelas damals geknupfte Kontakte mit Bankiers sollten ihm auch spater gute Dienste bei Notlagen der bayerischen Staatsfinanzen leisten Andere Unterstutzung kam von den bayerischen Landstanden und von Apanagen Karl Theodors der wegen des agnatischen Konsenses zum Beispiel bei der Aufnahme von Staatsschulden in Bayern auf die Zustimmung Max Josephs angewiesen war Ab 1797 lebte Max Joseph wieder in Rohrbach und Mannheim in den Karl Theodor noch verbliebenen rechtsrheinischen Besitzungen Als sich der Gesundheitszustand des 73 jahrigen Kurfursten erkennbar verschlechterte setzte Montgelas auf eine von ihm in undurchsichtigen Lagen haufig bis zur Klarung der Verhaltnisse angewandte Verzogerungstaktik Konkret ging es in der zweiten Jahreshalfte 1798 um die durch langatmiges Abwagen von Grunden und Gegengrunden hinausgeschobene Zustimmung zum Verkauf von Gerichtsgrunden zu der Verpachtung der Weissbierbrauereien und zum Verkauf des Zehenten Die zu genehmigenden Finanzmittel sollten nicht mehr Karl Theodor zugutekommen der in grossem Stil Staatsmittel fur sich zur Versorgung seiner illegitimen Kinder und von Gunstlingen sowie fur favorisierte Einrichtungen und sogar fur Zahlungen an Osterreich abzweigte und die dem durch die osterreichische Besetzung mit etwa hunderttausend Soldaten schwer belasteten Staat fehlten Schwierig gestalteten sich Montgelas durch zahllose memoires unterstutzte Bemuhungen den geselligen und gesprachigen Lebemann Max Joseph in die Notwendigkeiten der Diplomatie einzubinden Immer wieder fuhrte Max Josephs spontane Redseligkeit zu diplomatischen Fehlinterpretationen die Montgelas anschliessend auszuraumen versuchen musste Auch bei einem Treffen mit Karl Theodor in Munchen im Mai 1798 reiste Max Joseph vorzeitig ab und vereitelte dadurch fast wichtige Abmachungen mit Karl Theodor der politisch so gut wie nur noch mit Wien verkehrte und ein letztes Mal versuchte den ihm ungelegenen Montgelas auszuschalten Erst ab etwa 1805 unterliefen Max Joseph auf dem diplomatischen Parkett deutlich weniger schwerwiegende Fehltritte Politik in Bayern 1799 1817 BearbeitenAls am 16 Februar 1799 Karl Theodor nach einem wenige Tage vorher erlittenen Schlaganfall starb standen knapp 110 000 Mann osterreichischer Truppen in Bayern Die allgemein als wenig brauchbar eingestuften etwa 17 000 Mann bayerischer Truppen waren uber das ganz Land verstreut und in die osterreichischen Verbande integriert Dass Osterreich in dieser Situation nicht unmittelbar Zugriff auf Bayern zu erreichen versuchte war der allgemeinen politischen Lage Preussen und Russland opponierten diplomatisch andere Staaten hatten sich ebenfalls gegen Osterreich gestellt und wohl auch dem begonnenen zweiten Koalitionskrieg zuzuschreiben dessen Ausgang Osterreich abwarten wollte So blieb es bei letzten Versuchen des osterreichischen Gesandten in Munchen Graf Josef Johann August von Seilern noch auf dem Sterbebett Unterschriften Karl Theodors unter fur Osterreich gunstige Abmachungen zu erreichen wahrscheinlich Abtretungsvereinbarungen oder vergleichbare Testamentsklauseln die die hochst eigenwillige zweite Frau Karl Theodors die 22 jahrige Maria Leopoldine von Osterreich Este eine Habsburgerin energisch vereitelte Max Joseph konnte sein schwieriges Erbe daher ohne Zwischenfalle antreten nbsp Konig Maximilian I JosephZwischen 1796 und 1817 bestand eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Max Joseph und Montgelas Montgelas Staatsauffassung war von einer geradezu ehrfurchtigen Haltung dem Souveran gegenuber gepragt der formal allein alle Entscheidungen zu treffen und zu verantworten hatte Umgekehrt stutzte Max Joseph in dieser Zeit Montgelas nahezu bedingungslos gegen alle Kritiker und Intrigen Es kann auf Grund der sehr unterschiedlichen Veranlagungen und Personlichkeiten der beiden Manner kein Zweifel bestehen dass theoretische Konzeptionen uberwiegend von Montgelas ausgingen Die konkreten Entscheidungen uberliess Montgelas jedoch konsequent seinem Fursten den er der Form nach lediglich beriet Es ist daher oft schwierig bei konkreten Entscheidungen letztlich mit Sicherheit auseinanderzuhalten welche Sachverhalte Max Joseph personlich zu verantworten hatte und welche auf Montgelas Einstellung zuruckzufuhren waren Dies gilt insbesondere fur einige schwierige Grundsatzentscheidungen die durch langes Schwanken und Zogern gepragt waren Aussenminister Bearbeiten 1799 1801 Bearbeiten Einen Tag nach dem Eintreffen Max Josephs in Munchen wurde Montgelas am 21 Februar 1799 als Nachfolger von Matthaus von Vieregg zum Minister der Auswartigen Angelegenheiten und des Landesherrlichen Hauses ernannt Seine Ministerkollegen wurden als Finanzminister Franz Karl Freiherr von Hompesch der bis Anfang 1800 die Sitzungen des Staatsrats leitete als Minister der Geistlichen und Schul Angelegenheiten Theodor Heinrich Topor von Morawitzky und als Justizminister Johann Friedrich von Hertling Nach dem Tod Hompeschs 1800 ubernahm Morawitzky kommissarisch auch das Finanzministerium und Montgelas stieg zum mit Abstand einflussreichsten Minister auf Montgelas erfolgreiche Strategie bei Max Joseph beschreibt Eberhard Weis Sein haufiges langes Taktieren sein Abwarten oft des letztmoglichen Moments vor einer entschiedenen Stellungnahme in wichtigen Fragen sein Bestreben sich in solchen Momenten schriftliche Anweisungen vom Monarchen geben zu lassen um sich fur den Fall eines Misserfolgs abzusichern dies alles gehorte zu den Charakteristika seiner Amtsfuhrung Auf wichtige Entscheidungen musste er den Monarchen zunachst vorsichtig vorbereiten ihm das Gefuhl vermitteln das Richtige selbst erkannt den Beschluss selbstandig ja gegen den Willen seines Ministers gefasst zu haben 38 Montgelas gelang es innerhalb eines Jahres die meisten Gewahrsleute Osterreichs bei Hof auszuschalten die ausfuhrlich uber Vorgange in der Geheimen Staatskonferenz das ist der Name der Treffen der Minister mit Max Joseph und anfangs auch Wilhelm in Bayern und den Ministerien nach Wien berichtet hatten Mit Russland musste die durch Prinz Wilhelms uberhastete Auflosung des Malteserordens Zar Paul I war seit 1798 dessen Grossmeister unmittelbar nach dem Tod Karl Theodors gestorte Beziehung wieder normalisiert werden was Montgelas zwar durch Rucknahme der Ordensauflosung und Eintritt Bayerns in die antifranzosische Koalition im Vertrag von Gattschina am 1 Oktober 1799 gelang was aber andererseits die ungunstige Notwendigkeit des Bruchs mit Frankreich und der Abberufung Cettos aus Paris zur Folge hatte Es konnte jedoch eine Garantie des Besitzstandes Bayerns und seiner Entschadigungsanspruche fur die verlorenen linksrheinischen Gebiete durch Russland erreicht werden In zwei Subsidienvertragen mit England erhielt Bayern Zahlungen fur eine Truppenverstarkung und ebenfalls Garantien seines territorialen Besitzstandes nbsp Jean Victor MoreauAnfeindung erfuhr Montgelas nicht bloss naturgemass von Anhangern Osterreichs in Bayern sondern ab 1800 vehement auch von der Gegenseite den Anhangern Frankreichs Seit dem Einzug Moreaus in Munchen am 28 Juni 1800 und dem gunstigen Eindruck den das disziplinierte Verhalten seiner Truppen hervorrief verstarkte sich der Druck grosser Teile der Bevolkerung und einflussreicher Kreise Bayern moge sich von Osterreich abwenden und im Bundnis mit Frankreich sein Heil suchen Es rief einen schlechten Eindruck hervor dass der Hof mit Montgelas vor den Franzosen uber Landshut nach Amberg geflohen war Man sah in Montgelas das Haupthindernis fur einen Frieden mit Frankreich Fruhere Mitarbeiter Montgelas wie Kaser und Cetto gehorten nun zu seinen scharfsten Kritikern In dieser ersten grossen Krisensituation seiner Amtszeit zeigte sich Max Joseph unter der grossen Belastung unsicher und auch Montgelas taktierte zunachst Gegenuber Osterreich und England sondierte er verbluffenderweise sogar Tauschplane fur Bayern Faktisch behielt er seine antifranzosische Bundnispolitik mit England und Russland bei und lehnte Moreau gegenuber einen Sonderfrieden fur Bayern mit Frankreich ab In spateren Rechtfertigungsschriften fuhrte Montgelas als Hauptgrund an dass es 1800 als der Kriegsausgang noch nicht vollig absehbar war und sowohl franzosische wie osterreichische Truppen in Bayern standen nicht gewahrleistet war dass Frankreich gegen alle anderen europaischen Grossmachte die Existenz Bayerns sichern konnte Erst nach dem Waffenstillstand von Hohenlinden vom 20 September 1800 in dem Osterreich ohne Konsultationen Frankreich Anspruche auf die bayerische Artillerie und die Landesfestung Ingolstadt zugestand anderte Montgelas seine Politik Er erkannte sich anbahnende innenpolitische Machtkampfe in Wien die zu einer Abkehr von einer strikt frankreichfeindlichen Politik fuhren konnten und sondierte ab Ende September 1800 bei Preussen und England seine Bewegungsspielraume Russland war im Begriff aus der antifranzosischen Koalition auszuscheren Ab Ende November 1800 verhandelte Cetto wieder in Paris mit Frankreich uber die franzosisch bayerischen Verhaltnisse und Entschadigungsanspruche Nach der vernichtenden Niederlage der Osterreicher in der Schlacht bei Hohenlinden am 3 Dezember 1800 und dem Frieden von Luneville war es fur einen Separatfrieden zu spat Doch kam durch Cetto am 24 August 1801 ein Vertrag mit Frankreich zustande der Bayern die rechtsrheinischen Gebiete der Wittelsbacher und angemessene Entschadigungen fur die linksrheinischen zusagte und der noch im September 1801 ratifiziert wurde Zum ersten Mal trat hier klar die Neigung Montgelas zutage existentielle Fragen fur Bayern wenn irgend moglich erst definitiv zu entscheiden wenn die Krafteverhaltnisse der Grossmachte in Europa so klar wie moglich beurteilt werden konnten Nun verfolgte er in der Aussenpolitik wieder eine klare Linie die immer mehr auf ein Bundnis mit Frankreich hinsteuerte um osterreichische Absichten auf grosse Teile Bayerns zur Entschadigung des Grossherzogs Ferdinand III von Toscana fur den Verlust seines Territoriums an Frankreich infolge der verlorenen Schlacht von Marengo zu vereiteln Im Marz 1801 zog Moreau aus Bayern ab und der Hof kehrte von Bayreuth wo er zuletzt Zuflucht gesucht hatte wieder nach Munchen zuruck Erst jetzt konnte die dringend erforderliche Konsolidierung der Verwaltung und Finanzen Bayerns nachdrucklich in Angriff genommen werden 1802 1805 Bearbeiten Ab Ende 1801 wurde konkret uber die Entschadigung Bayerns fur seine an Frankreich gefallenen linksrheinischen Gebiete zwischen Frankreich Preussen Russland und Osterreich verhandelt Preussen verzichtete auf Anspruche auf Wurzburg und Bamberg Osterreich forderte zeitweise Bayern bis zum Lech hoffte aber mindestens auf alle Gebiete rechts des Inns Russland opponierte dagegen Bayern zum Ausgleich dafur bis Wurttemberg zu verschieben und Bayern legte Wert darauf auch das Hochstift Passau die Furstabtei Kempten und Teile Schwabens zu erhalten Am Ende des Tauziehens stand ein von Frankreich und Russland erarbeiteter Plan der 1802 in Abmachungen zwischen Frankreich und Bayern und bis auf kleinere Korrekturen im Februar 1803 letztendlich in den Reichsdeputationshauptschluss einging Das Verdienst am Zustandekommen vieler fur Bayern gunstiger Regelungen kam dabei unbestritten Cetto zu der sich bietende Gelegenheiten schnell nutzte wahrend Montgelas nicht einseitig auf Frankreich zu setzen bereit war und weiter mit Osterreich zu einem Ausgleich kommen wollte So war Montgelas zur Abtretung der Gebiete ostlich des Inns an Osterreich noch zu einer Zeit bereit als Frankreich bereits von solchen Zugestandnissen entschieden abriet Montgelas Bereitschaft auf den Inndistrikt als unruhiges Grenzland verzichten zu wollen uberzeugt angesichts der Argumente gegen die Aufgabe eines angestammten Landesteils mit seinen eintraglichen Salzproduktionsstatten wenig und bleibt undurchsichtig zumal er dabei eindeutig falsche Behauptungen aufstellte wie die der Unterstutzung Preussens fur diese Abtretung Zuletzt wandte sich auch Max Joseph am 15 Juni 1802 gegen Montgelas und stimmte Cetto bei Danach schwenkte Montgelas ebenfalls auf diese Linie ein und erreichte fur die ganz zuletzt erfolgte Abtretung des Hochstifts Eichstatt an Erzherzog Johann die Zusage dass die weltlichen deutschen Staaten alle Kloster aufheben und deren Besitz einziehen durften Mit dem Zugewinn der Hochstifte Wurzburg Bamberg Augsburg und Freising Teilen von Schwaben und vielen kleineren Gebieten Reichsabteien und Reichsstadten zeichnete sich 1803 im Grossen bereits das Gebiet ab das seit dem Wiener Kongress den Flachenstaat Bayern ausmacht Allerdings musste Max Joseph im Gegenzug zugunsten Badens auf die rechtsrheinische Pfalz mit Mannheim und Heidelberg verzichten Weil Markgraf Karl Friedrich vorzeitig das Mannheimer Schloss durch badische Truppen besetzen liess ware es daruber fast noch zu einem militarischen Konflikt gekommen weil Max Joseph daraufhin bayerische Truppen in Marsch setzte Montgelas verhinderte diesen und erreichte auf diplomatischem Wege mit dem badischen Minister Georg Ludwig Freiherr von Edelsheim eine gutliche Beilegung des Konflikts und die Uberfuhrung der Gemaldesammlung Herzog Karl Augusts nach Munchen wo sie den Grundstock fur die spatere Alte Pinakothek bildete Die Zensur wurde 1799 wesentlich gelockert und 1803 abgeschafft In der Verordnung vom 13 Juni 1803 blieb jedoch die Pressefreiheit hinsichtlich politischer Artikel eingeschrankt die vor ihrer Veroffentlichung vom Aussenministerium gepruft werden mussten Der Sinn dieser Massnahme war dass damals noch vielfach davon ausgegangen wurde dass Artikel die Meinung der Regierung wiedergaben und daher fur die Aussenpolitik schadliche Konsequenzen haben konnten Ab etwa 1808 protestierte etwa Frankreich immer scharfer gegen unerwunschte Zeitungsmeldungen Montgelas hat sich wahrend seiner Regierung zur Beeinflussung der offentlichen Meinung regelmassig der Presse bedient und Artikel in seinem Sinn veranlasst Montgelas grundete 1815 sogar um in deren Artikeln die Politik Bayerns zu rechtfertigen anonym eine eigene Zeitung die nach seinem Sturz wieder eingestellt wurde 1804 05 wurde er an die Spitze einer Kommission bestellt die als Reaktion auf die napoleonischen Volksheere auch fur Bayern die allgemeine Wehrpflicht als Ersatz des untauglich gewordenen Soldnerheeres einfuhrte Ab 7 Januar 1805 galt eine achtjahrige Dienstzeit von der aber viele Gruppen befreit waren 1809 wurden die Wehrpflicht auf sechs Jahre verkurzt und infolge der Konstitution die Ausnahmen reduziert Die Zustandigkeit fur die Konskription lag bei Montgelas Aussenministerium Nach drei friedlichen Jahren zeichnete sich 1804 der nachste europaische Krieg ab Obwohl fur Bayern ein Bundnis mit Frankreich zu diesem Zeitpunkt vorteilhaft war und von Russland Preussen und England weniger erwartet werden konnte Osterreich verhielt sich weiter als Gegner zogerte Montgelas bei einer eindeutigen Hinwendung zu Napoleon Zwei Mal riet er Max Joseph von Reisen zu Napoleon nach Mainz und zur Kaiserkronung nach Paris ab die diese Hinwendung offen demonstriert hatten Ausser der Sorge wie die anderen europaischen Machte auf eine solche Bindung Bayerns an Frankreich reagieren wurden hegte er auch Bedenken hinsichtlich der Dauerhaftigkeit von Napoleons Erfolgen und Herrschaft Besonders Russland war als zweite Garantiemacht des Reichsdeputationshauptschlusses fur Bayern bei der Regelung von Streitigkeiten wichtig Eine neutrale Haltung wie die Preussens ware von diesem wie naturlich auch von Osterreich nicht hingenommen worden Frankreich hingegen drangte seit Ende 1804 auf ein Bundnis mit Bayern und lehnte ebenfalls die von Max Joseph favorisierte Neutralitat strikt ab Russland und Osterreich schlossen am 5 November 1804 eine Allianz gegen Frankreich In den folgenden Monaten verstandigten sich Frankreich und Bayern heimlich auf einen Bundnisvertrag in dem Bayern u a die franzosischen Anspruche in Italien unterstutzte und Frankreich Bayern eine territoriale Abrundung es gab 1805 noch zahlreiche osterreichische und preussische Enklaven in Bayern und osterreichische Gebiete in Schwaben zusicherte Er wurde am 25 August 1805 im Bogenhausener Anwesen Montgelas unterzeichnet aber auf den 24 August 1805 vordatiert Die osterreichischen Truppen eroffneten den dritten Koalitionskrieg am 27 August 1805 und standen Anfang September 1805 am Inn Wie schon 1799 1800 war Max Joseph dem Druck kaum gewachsen Die franzosischen Truppen waren zwar auf dem Weg nach Bayern trafen dort aber erst im Oktober 1805 ein Montgelas und Frankreich mussten auf Zeit spielen Max Joseph schrieb an den franzosischen Gesandten Louis Guillaume Otto Comte des Mosloy den Unterhandler des Bogenhausener Vertrags die Osterreicher haben ihre Pontons schon langs des Inn bereitgelegt Ich erwarte jeden Augenblick ihren Einmarsch in Bayern Ich zweifle nicht dass Buol der osterreichische Minister mich fragen wird ob ich fur oder gegen sie sein will Wenn ich ihm antworte dass ich einen Bundnisvertrag mit Frankreich geschlossen habe sind meine Truppen und mein Land verloren 39 Am 6 September 1805 traf uberraschend Karl Philipp Furst zu Schwarzenberg mit einem Schreiben Kaiser Franz II in Nymphenburg ein worin auch im Namen Russlands die Eingliederung der bayerischen Truppen in die osterreichische Armee gefordert wurde Am nachsten Abend signalisierte Max Joseph nach Beratung mit Montgelas an Schwarzenberg dass dieser mit Montgelas seine Entscheidung und die Einzelheiten dazu besprechen solle Montgelas forderte am 8 August 1805 von Schwarzenberg dass die bayerischen Truppen ein von den osterreichischen getrenntes Korps bilden sollten was Schwarzenberg ablehnte Der franzosische Gesandte Otto war uber das offenbare Abfallen vom Bundnisvertrag sehr aufgebracht arbeitete aber mit Montgelas weiter konstruktiv zusammen und beide stimmten den Kurfursten durch getrennte Schreiben letztlich wieder um wobei Montgelas seinem Memorandum an den Kurfursten ein Rucktrittsgesuch anfugte Eine ausserst zweitrangige Frage ist die Person des Ministers der in dieser Angelegenheit nur nach den prazisen und wiederholten Befehlen Euerer Kurf Durchl und deren formlichen Entschliessungen zu jedem einzelnen Punkt gehandelt hat Er befindet sich notwendigerweise in einer sehr schwierigen Situation gegenuber den verschiedenen Machten wenn eine solche Enthullung stattfindet was unvermeidlich ist Es wird ihm niemals moglich sein gegenuber auch nur einer dieser Machte jemals den Grad des Vertrauens zuruckzuerlangen der notig ist um seinen Dienst gut zu versehen Dies zwingt ihn seine Versetzung in andere Funktionen zu erbitten die ihn von jedem Kontakt mit der Aussenpolitik entfernen 40 Noch am 8 September 1805 antwortete Max Joseph dem franzosischen Gesandten dass er sofort nach Wurzburg abreisen und keinerlei Abkommen mit Osterreich schliessen werde Ein gunstiger Nebeneffekt des Schwankens von Max Joseph war dass Osterreich erst jetzt etwas von dem geplanten Bundniswechsel Bayerns bemerkte und Bayern seine Truppen etwa 20000 Mann grosstenteils unbehelligt nordlich der Donau im Raum Amberg dem osterreichischen Zugriff entziehen konnte nbsp Bonaparte beim Uberschreiten der Alpen am Grossen Sankt Bernhard Gemalde von Jacques Louis David 1800 Nun wurde Osterreich wieder diplomatisch aktiv und Graf Johann Rudolf von Buol Schauenstein bot Bayern immer weiter reichende Zugestandnisse fur den Fall eines Zusammengehens an Die Haltung Max Josephs wurde von diplomatischen Beobachtern noch immer als schwankend eingeschatzt und vor allem die frankreichfeindliche und osterreichfreundliche Haltung der Kurfurstin galt als weiterer Unsicherheitsfaktor Der franzosische Gesandte Otto berichtete aus Wurzburg Auf unserer Seite ist die grosse Mehrheit der Zivilbeamten der Armee und des Volkes Gegen uns stehen die Angstlichkeit des Fursten die Weichheit des Hofes und vor allem die Tranen der Frau Kurfurstin 41 Montgelas beriet sich laufend mit Otto aber ebenso mit Buol was Otto wohl mit Weichheit des Hofes beschrieb und wartete immer noch ab zu wessen Gunsten sich die Lage entwickelte Max Joseph stand jedoch nun fest zum Bogenhausener Vertrag mit Frankreich Nachdem Baden und Wurttemberg sich mit Napoleon verbundet hatten ratifizierte er ihn am 28 September 1805 wobei der Vertrag offiziell auf Wurzburg 23 September 1805 datiert wurde um ihn als Folge der osterreichischen Besetzung Bayerns erscheinen zu lassen 1806 1813 Bearbeiten Montgelas strebte nach dem Bundniswechsel ein souveranes Bayern und die Auflosung des Heiligen Romischen Reiches HRR an Besonders wichtig waren ihm die Abschaffung der Reichsritterschaft und die Oberhoheit uber die Post in Bayern die als Thurn und Taxissche Kaiserliche Reichspost bis dahin unter osterreichischer Kontrolle gestanden hatte was bedeutete dass vertrauliche Informationen immer mit eigenen Kurieren befordert werden mussten da die Post Briefe gewohnheitsmassig offnete Dem standen Napoleons Plane fur den Rheinbund als starkes deutsches Bundnis neben Preussen und Osterreich entgegen Montgelas wollte hingegen nur ein lockeres Bundnis souveraner deutscher Mittelstaaten und auch Wurttemberg widersetzte sich zunachst einem Bund unter dem Protektorat Frankreichs In Bayern opponierten vor allem Kronprinz Ludwig und Gravenreuth gegen diese Strategie scheiterten jedoch an Max Joseph der fest zu Montgelas und seinem aussenpolitischen System hielt Die machtpolitischen Realitaten und ihre Abhangigkeit von Frankreich notigten jedoch die suddeutschen Staaten Baden Wurttemberg und Bayern schliesslich den franzosischen Planen zuzustimmen Am 25 Juli 1806 ratifizierten sechzehn deutsche Mittel und Kleinstaaten die Rheinbundakte und traten am 1 August 1806 aus dem Deutschen Reich aus Am 6 August 1806 legte Franz II nach einem Ultimatum Napoleons die Kaiserkrone des HRR nieder womit es offiziell endete Fur die Mittelstaaten wie Bayern brachte der Rheinbund weitere Vorteile bei der Abrundung ihrer Territorien und der Souveranitat uber alte Reichsstrukturen So kamen etwa Nurnberg und Regensburg nun auch zu Bayern Nach der Niederlage Preussens im vierten Koalitionskrieg traten bis 1808 auch die meisten Staaten dem Rheinbund bei die bisher zur preussischen Neutralitatszone gehort hatten Uber ein Militarbundnis mit Frankreich kam der Rheinbund aufgrund der unterschiedlichen Interessenlage seiner Mitglieder und Frankreichs nie hinaus Beispielsweise erliess Bayern 1808 seine Konstitution in fur Montgelas bemerkenswerter Eile ausdrucklich um einer Verfassungsregelung durch den Rheinbund zuvorzukommen Nach dem Frieden von Schonbrunn wurden als Folge des funften Koalitionskriegs 1809 erneut Details der europaischen Landkarte verandert Bayern musste westliche Teile Schwabens darunter Ravensburg und Ulm wieder an Wurttemberg zuruckgeben die damals festgelegte Grenze wurde seitdem nicht mehr verandert verlor Sudtirol an Frankreich und erhielt Wurzburg wieder zuruck wobei die Grenze zum Schweinfurter Raum der dem Habsburger Grossherzog Ferdinand von Wurzburg unterstellt wurde Gegenstand zaher Verhandlungen war Ab Ende 1809 weilte Max Joseph deswegen in Paris Mitte Januar 1810 stiess Montgelas dazu Ende Februar 1810 kehrte der Konig nach Munchen zuruck wahrend Montgelas seine Abreise bis Ende Mai 1810 hinauszogerte als auch die Grenzregelung fur Wurzburg fest stand Bezeichnender als jede Schilderung der Aktivitaten Montgelas ist fur die bestimmende Rolle die er damals in der bayerischen Politik einnahm die Lahmung der Verwaltung die die Abwesenheit des dreifachen Ministers hervorrief Von April bis Mai 1810 hauften sich die Aufforderungen Max Josephs zur Ruckkehr Harnier der schon im April gemeldet hatte der Konig erwarte seinen Minister bestimmt am 10 April meinte die unerschutterliche Leichtigkeit des Ministers die Dinge zu sehen und zu prasentieren konne der Konig gerade gegenwartig nicht entbehren Noch nie habe man sich so deutlich uberzeugen konnen bis zu welchem Punkt es dem Minister gelungen sei sich zur Seele der bayerischen Regierung zu machen 42 Obwohl Max Joseph uber seinen Minister in dieser Zeit sogar offentlich schimpfte widersetzte er sich gleichzeitig allen Intrigen gegen Montgelas Fur die weitere Politik Bayerns bedeutsam sind die Eindrucke die Montgelas in Paris in der Zeit der Heirat Napoleons mit Marie Louise von Osterreich empfing und die die seit den Schwierigkeiten Napoleons in Portugal und Spanien aufgekommenen Zweifel an der Fortdauer von Napoleons europaischer Machtposition bestarkten Seit dem Dekret von Trianon am 5 August 1810 musste Bayern seine liberale Zollordnung aufgeben und hohe Einfuhrzolle gegen Waren aus England Amerika und Spanien erheben Der drastische Ruckgang der Ein und Ausfuhren durch die Kontinentalsperre liess in der Bevolkerung die Stimmung zu Ungunsten Frankreichs umschlagen Beschwerden Montgelas bei der Pariser Regierung fuhrten lediglich zu einem raschen Wechsel der franzosischen Botschafter in Bayern die Napoleon zu bayernfreundlich agierten Immerhin erreichte Montgelas die Rucknahme einer franzosischen Forderung von 11 Mio Gulden fur das Innviertel Dem von Frankreich ebenfalls geforderten Handelsverbot mit Osterreich widersetzte Montgelas sich erfolgreich Ab 1810 ruckte Zar Alexander von dem Bundnis mit Frankreich ab und auch Bayern musste seine inzwischen wieder guten Beziehungen zu Russland unterbrechen Anfang 1811 entschloss sich Napoleon zum Angriff auf Russland das die Kontinentalsperre missachtete Der Nachfolger Johann Wilhelm Freiherr von Hompeschs in der Gunst Ernestines der russische Gesandte Furst Iwan Iwanowitsch Barjatinski verliess Munchen und Ernestine entgegen damaliger diplomatischer Gepflogenheiten erst mitten im Krieg von 1812 was nur ohne nennenswerte diplomatische Verstimmungen abging weil Montgelas zwischen dem freundschaftlichen privaten Dreiecksverhaltnis und der offiziellen Diplomatie streng zu unterscheiden wusste Die Trennung sturzte Ernestine in eine psychosomatische Krise Bayern musste zunehmend Truppenteile fur die Kriegsvorbereitungen Napoleons abstellen und fur den Durchzug von napoleonischen Truppen aus Italien sorgen wozu gehorte dass es die Tiroler anzuweisen hatte mitten im Winter Anfang 1812 am Brenner den Schnee zu raumen Der Russlandfeldzug kostete Bayern fast sein gesamtes Heer von etwa 30 000 Mann und verstarkte nicht nur bei Montgelas die Neigung zur Loslosung Bayerns von Frankreich Wegen der von Montgelas und Max Joseph immer sorgfaltig beachteten Volksstimmung befurchtete Montgelas Unruhen vor allem in Tirol Vorarlberg und Franken Allerdings konnte man durch die allgemeine Wehrpflicht das Heer schnell wieder neu aufbauen Anfang 1813 standen russische Truppen im Hofer Land und Montgelas widersetzte sich unter Hinweis auf die direkte Bedrohung Bayerns den Forderungen Napoleons ihm die neu aufgebauten Truppen zu unterstellen 1813 1817 Bearbeiten nbsp Carl Philipp von Wrede Lithographie von Franz Hanfstaengl 1828 Neben Montgelas war Carl Philipp von Wrede eine treibende Kraft des Abfalls von Frankreich der ab Marz 1813 konkret eingeleitet wurde Anfangs strebten Regierung und Konig mit Unterstutzung des Kronprinzen fur Bayern die Neutralitat an Wahrend Preussen dies ablehnte kam Osterreich unter Klemens Wenzel Lothar von Metternich Bayern sehr weit entgegen und garantierte trotz Gebietsruckforderungen einen insgesamt ungeschmalerten Bestand Allerdings wurde schnell offenbar dass Osterreich im Begriff war seine Neutralitat aufzugeben und einem Bundnis mit Preussen und Russland gegen Frankreich beizutreten Die Denkschriften die Montgelas in diesem Zusammenhang verfasste zeigen dass ab Mai 1813 Montgelas einen Frontenwechsel Bayerns gegen Napoleon fur geboten hielt Die militarischen Erfolge Napoleons in der ersten Jahreshalfte 1813 liessen jedoch nicht nur bei Montgelas wieder Bedenken aufkommen sondern verhinderten nachhaltig dass es ihm gelang Max Joseph von der Notwendigkeit eines Bundniswechsels zu uberzeugen Anders als der erfolglos sehr direkt den Frontenwechsel fordernde Kronprinz wahlte Montgelas sein bekanntes Verfahren des langatmigen Abwagens des Fur und Wider aller zu beachtenden Umstande und liess seine eigene Uberzeugung nur indirekt anklingen nbsp Clemens Wenzel von Metternich Gemalde von Thomas Lawrence ca 1820 1825 Nach dem Kriegseintritt Osterreichs gegen Frankreich am 11 August 1813 standen wieder osterreichische und bayerische Truppen sich am Inn gegenuber doch verhandelten der osterreichische General Prinz von Reuss und Wrede unablassig Dennoch wurde es immer schwieriger die immer neuen Forderungen Max Josephs nach genauer Garantie der Entschadigungen fur die Ruckgabe der osterreichischen Gebiete den Alliierten zu vermitteln Das erste Zeichen des Bundniswechsels war eine Note an Russland die vorsichtig entsprechende Uberlegungen andeutete und abgeschickt wurde nachdem Mitte September 1813 die Niederlage Michel Neys bei Dennewitz bekannt wurde Danach stimmte Max Joseph am 20 September 1813 einer Neutralitatserklarung zu die zwar den Bruch mit Frankreich enthielt in der damaligen Lage aber von den Alliierten nicht mehr als ausreichend akzeptiert wurde Metternich forderte am 27 September 1813 ultimativ den sofortigen Bundniswechsel Bayerns auf die Seite der Alliierten Am 7 Oktober 1813 brachten ein erneutes Ultimatum Reuss am nachsten Tag in Bayern einzumarschieren und geballte mehrstundige Uberzeugungsarbeit Wredes und Montgelas in dessen Bogenhausener Anwesen Max Joseph schliesslich dazu gegen seine Uberzeugung den ausgehandelten Vertragsentwurf zu unterzeichnen Am 8 Oktober wurde der Vertrag von Ried unterzeichnet mit dem Bayern aus dem Rheinbund aus und an der Seite der Alliierten in den Krieg gegen Napoleon eintrat Bei einem Aufenthalt Max Josephs und Montgelas Mitte November im alliierten Hauptquartier in Mainz wurde der Vertrag mit Osterreich Russland und Preussen ratifiziert Er enthielt auch die Vereinbarung eines dauerhaften Friedens zwischen Osterreich und Bayern eine durch Metternich eingeleitete Neuorientierung der osterreichischen Politik an die Max Joseph aufgrund der pragenden Erfahrungen seiner fruheren Jahre nicht glauben konnte Wir gewinnen bei all dem nur von Frankreich unabhangig zu werden wobei wir wieder unter das osterreichische Joch geraten 43 Auf die Volkerschlacht von Leipzig folgte eine mehrjahrige Periode der Umgestaltung Europas die zunachst von Uneinigkeit der Alliierten uber das weitere Vorgehen gegen Frankreich gepragt war Erst Ende 1813 entschlossen sie sich zum Einmarsch in Frankreich wobei Wrede eine treibende Haltung einnahm nachdem er einige von Bayern beanspruchte Gebiete rasch besetzt hatte Nach der Niederlage Napoleons und dem Frieden von Paris im Mai 1814 kam es am 3 Juni 1814 zum Pariser Vertrag zwischen Bayern und Osterreich in dem Bayern fur die Abtretung von Tirol und Vorarlberg im Gegenzug Wurzburg erneut und Aschaffenburg erhielt Bayerische Anspruche auf Mainz wurden in Form einer gemeinsamen Verwaltung offengelassen da auch Preussen darauf Anspruche erhob Verhandlungsfuhrer fur Bayern war dabei Wrede der sich zwar selbst als diplomatisch unerfahren einschatzte von Montgelas aber vorgeschlagen worden war Vermutlich ging Montgelas bereits davon aus dass die endgultige Neuorganisation Europas noch langere Zeit in Anspruch nehmen werde und er war daruber hinaus durch seine bisherige frankreichfreundliche Einstellung belastet Strategisch stimmte er in dieser Zeit mit Metternich darin uberein dass gegenuber Preussen und Russland durch die Wiederherstellung eines starken Frankreich ein Gegengewicht geschaffen werden sollte Montgelas erteilte Wrede genaue Instruktionen und dieser verhielt sich in dieser Zeit ihm gegenuber loyal Ab 1814 versuchte auch der ungestume Kronprinz Ludwig Einfluss auf die bayerische Politik zu nehmen wurde aber von seinem Vater zunachst zuruckgehalten nbsp Delegierte des Wiener Kongresses zeitgenossischer Kupferstich koloriert von Jean Godefroy nach dem Gemalde von Jean Baptiste Isabey Auch beim Wiener Kongress vertrat zunachst Wrede Bayern Montgelas mied im Gegensatz zu Max Joseph Wien und versorgte ihn nur mit ausfuhrlichen Instruktionen aus Munchen Als Grunde fur diese Entscheidung nannte er unter anderem die Ressentiments nach seiner fruheren Bundnispolitik mit Frankreich die Notwendigkeit sich um die Konsolidierung der bayerischen Finanzen kummern zu mussen und seine Gesundheit In seinen Denkwurdigkeiten beschreibt er seine damalige Verweigerung als Fehler Dass er auch Max Josephs drangenden Bitten ihn mit seiner Sachkenntnis in dem verwirrenden diplomatischen Tauziehen zu unterstutzen nicht nachgab durfte einer der Grunde fur seine spatere Entlassung gewesen sein Durch Montgelas verantwortungsscheu wirkende Zuruckhaltung traten andere Personen in den Vordergrund wie Wrede Rechberg Zentner und Adam von Aretin was wesentlich zur Schwachung seiner Machtposition beitrug Montgelas Festhalten an der Idee eines international souveranen Bayerns stand wahrend und nach dem Wiener Kongress in krassem Gegensatz zu der Politik der Grossmachte die Europa einen tragfahigen Frieden quasi diktieren wollten sowie zu ersten Ansatzen zu einer deutschen Bundeslosung mit beschrankter Souveranitat seiner Einzelstaaten Obwohl die deutsch nationale Stromung zunachst nur in die Deutsche Bundesakte vom 8 Juni 1815 mundete entsprach sie doch einer aufkeimenden romantisch nationalistischen Grundhaltung in der Bevolkerung Rechberg konnte zwar letztlich die Souveranitat der Einzelstaaten im Deutschen Bund wegen des Interesses Metternichs an einer Schwachung Preussens verankern doch erhielt er die zogerlichen Instruktionen Montgelas zu seiner Verhandlungsfuhrung meist viel zu spat und oft erst nachdem die Verhandlungen langst inhaltlich daruber hinaus gediehen waren Der problematische Kernpunkt der noch offenen bayerischen Gebietsforderungen war dass sein Staatsgebiet territorial zusammenhangend bleiben musse Zwischenzeitlich sah ein von den Grossmachten gebilligter bayerisch osterreichischer Vertragsentwurf vom 23 April 1815 vor dass Bayern fur das Inn und Hausruckviertel und Salzburg Gebiete im Westen Deutschlands erhalten sollte die allerdings Baden Wurttemberg und Hessen Darmstadt abtreten hatten mussen Der territoriale Zusammenhang war letztlich angesichts der politischen Realitaten und Machtverhaltnisse nicht durchsetzbar und fuhrte zu einer zunehmenden Verargerung der anderen Machte gegenuber Bayern Wahrend Napoleons Ruckkehr von Elba ubernahm Rechberg die Delegiertenrolle von Wrede der zu den Truppen zuruckkehrte Die endgultige Einigung mit Osterreich erfolgte in direkten Verhandlungen mit Rechberg und Montgelas in Munchen und unter ultimativen Drohungen der Grossmachte Zwischenzeitlich hat auch Kronprinz Ludwig im Januar 1816 in Mailand in direkten Gesprachen mit Kaiser Franz I vergeblich grossere Zugestandnisse fur Bayern zu erreichen versucht Zuletzt erhielt Bayern die linksrheinische Pfalz Gebiete um Fulda und Grenzgebiete zu Hessen bzw Bohmen fur die an Osterreich abgetretenen Gebiete im Osten Montgelas wusste dass dieser Vertrag in Bayern Kritik hervorrufen wurde und es kam zu einem skurrilen Streit mit Rechberg wer den Vertrag unterzeichnen sollte der schliesslich darin mundete dass beide am 14 April 1816 diesen Munchener Vertrag unterschrieben Mit seinem Unverstandnis fur die historischen Verschiebungen geriet Montgelas zunehmend in Isolation und Konflikt zu anderen Politikern in Bayern Man will unbedingt dass die deutsche Nation ein starkes Volk wird und wenn man sie hierzu machen will so wurde man beginnen sie durch den Feuerofen der Vernichtung zu fuhren 44 Bayerns Politik begegneten deswegen nicht nur seine suddeutschen Nachbarstaaten mit Misstrauen Der Deutschen Bundesakte hatte er nur zugestimmt weil er die Unterstutzung der Grossmachte fur die bayerischen Territorialforderungen benotigte Er hoffte den Deutschen Bund im Bundestag in Frankfurt am Main ausreichend in seinem Sinne beeinflussen zu konnen und glaubte nicht dass dieser lange Bestand haben wurde In seinen letzten Regierungsjahren liebaugelte Montgelas mit einer schnellen Wiederannaherung an Frankreich und erhoffte vergeblich Unterstutzung fur eine eigenstandige bayerische Politik von Russland Umgekehrt furchtete er die Dominanz von Osterreich und Preussen im Deutschen Bund In den realitatsnaheren Aspekten des Deutschen Bundes uberliess er bezeichnenderweise seinem Untergebenen Rechberg viele Entscheidungen Als Rechberg Ende 1816 als Hochzeitsgesandter nach Wien zur Verheiratung der Tochter Max Josephs Prinzessin Karoline Charlotte Auguste mit Kaiser Franz I es war dessen vierte und letzte Ehe abgeordnet wurde und der diplomatisch unerfahrene Verwaltungsbeamte Ignaz Freiherr von Gruben ihn in Frankfurt vertrat offenbarte sich eine vollige Isolation Bayerns auf dem diplomatischen Parkett Deutschlands und Europas In den letzten Wochen seiner Amtszeit bahnte sich jedoch eine aussenpolitische Annaherung zwischen Montgelas und Metternich an die zu einigen Zugestandnissen Metternichs an Bayern fuhrte und die Grundlage der nachfolgend normalen Beziehungen zwischen beiden Staaten wurde In diesen Monaten hatte die wachsende Zahl der Gegner Montgelas unter Fuhrung des Kronprinzen Ludwig immer mehr gute Argumente an der Hand den Konig von der Notwendigkeit einer Entlassung Montgelas zu uberzeugen Ende 1816 ging aus allen Einschatzungen in Munchen akkreditierter Diplomaten hervor dass Montgelas von allen Seiten angegriffen wurde und sich nur noch dank der Unterstutzung Max Josephs in seinen Amtern hielt Finanzpolitik Bearbeiten Sakularisation Mediatisierung Bearbeiten Hauptartikel Sakularisation in Bayern Die Einstellung die Montgelas zur Sakularisation ab 1799 an den Tag legte hatte wenig mit seinen skrupelhaften staatskirchenrechtlichen Darlegungen von 1789 im 118 seitigen Memoire sur les droits des Ducs de Baviere en matiere ecclesiastique gemein Er spielte zwar bei den Vorgangen die ab 1802 mit der Auflosung von Klostern der Bettelorden in Bayern begannen keine fuhrende Rolle doch weil er schon bald die entscheidende Figur im Kabinett Max Josephs wurde und zumal der Kurfurst wenig tat ohne vorher seine Meinung eingeholt zu haben nahm er darauf naturlich einen gewichtigen Einfluss Montgelas entschied was dem Kurfursten vorgelegt wurde und unterdruckte dabei mindestens einmal nachweislich kritische Gutachten aus den Ministerien in einer gemeinsamen Sitzung 45 Er stellte sich meistens auf die Seite der radikalen antiklerikalen Aufklarer die die treibende Kraft zur Umsetzung waren Er unterstutzte dabei Zentner zu dem er personlich kein gutes Verhaltnis hatte Von Montgelas gibt es zu diesem Themenkomplex nur spate Ausserungen z B im Compte rendu in denen er die Vorgange grundsatzlich verteidigt aber auch die mundlich uberlieferte Behauptung Zentner sei die eigentlich treibende Kraft gewesen Allerdings hatte Zentner grossen Anteil am Sturz Montgelas und diese spaten Ausserungen durften davon beeinflusst sein 46 Bei der Reichsdeputation waren es die bayerischen Vertreter die gemass Montgelas Weisungen auf eine vollstandige Aufhebung aller standischen Kloster drangten und diese auch gegenuber Frankreich und Russland betrieben Montgelas Haltung wurde ab 1799 fast vollig von der Losung der aktuellen Finanzprobleme Bayerns beherrscht dessen Haushalt nur etwa zur Halfte durch Einnahmen gedeckt war Andere Argumente fur eine rasche Sakularisation wurden bei Bedarf eher vorgeschoben Allerdings verfolgte er auch langerfristige politische Ziele damit wie die Zerschlagung der Stande deren wichtigster der Pralatenstand gewesen war oder die Befreiung der Bauern von der Grundherrschaft Mit der Ratifizierung durch Kaiser Franz II trat der Reichsdeputationshauptschluss am 27 April 1803 in Kraft Er raumte im 35 wie von Bayern angestrebt den deutschen Staaten das Recht auf Aufhebung auch der standischen Kloster ein Jedoch wurde nirgendwo als in Bayern und Wurttemberg von diesem Recht so ungestum Gebrauch gemacht Das negative Beispiel eines ahnlich ubersturzten Vorgehens in Frankreich zu Beginn der franzosischen Revolution stand allen als warnendes Beispiel vor Augen Tatsachlich begannen in Bayern die systematischen Vorbereitungen zur Aufhebung der standischen Kloster bereits Anfang 1803 also noch vor Beschluss und Ratifizierung des Reichsdeputationshauptschlusses Dabei hat Montgelas offenbar z B die Sicherstellung wertvoller Gemalde zugunsten von deren raschem Verkauf verhindert 47 Die fur die Durchfuhrung der Sakularisation gebildete Kommission konnte 1805 aufgelost werden Schon damals zeigte sich dass die Sakularisation dem Staat nur wenig zusatzliche Einnahmen beschert hatte da er auch die Schulden der aufgehobenen Kloster ubernehmen musste und fur die Versorgung der Bevolkerung in den Bereichen zu sorgen hatte die vorher den Klostern als Arbeitgeber und in der Bildung oblagen Die Gegnerschaft Kronprinz Ludwigs zu Montgelas nicht nur in der Frage der Sakularisation trug dazu bei dass dessen Leistungen fur Bayern zunachst eher verdunkelt dargestellt wurden und er lange Zeit als sehr umstrittene Gestalt der bayerischen Geschichte galt Finanzminister 1803 1806 Bearbeiten Bereits 1799 wurde in einer Sondervereinbarung mit dem Herzogtum Neuburg erkennbar wie Montgelas die Umsetzung seiner Reformpolitik anzugehen gedachte Kern des Pfalzneuburgischen Deputationsabschieds uber die Neuburgischen Landes und Regierungsverhaltnisse vom 5 Oktober 1799 war eine Besteuerung von Grundbesitz ohne Ausnahmen fur jedermann sowie bestimmte Konsumsteuern unter Verzicht auf Gewerbesteuer und Kapitalsteuern Festgesetzt wurden Regelungen zu Gunsten der Bauern wie das Einfrieren von Grundabgaben an die Grundherren sowie die Aufhebung des Zunftzwangs und die Erlaubnis des Grunderwerbs fur Nichtkatholiken Als Kompromiss mit der alten Landschaft erhielt Neuburg eine eigene Landesdirektion Landesverwaltung die zunachst von Mitgliedern der alten Stande geleitet wurde Trotzdem erwies sich die Umsetzung als schwierig weil beispielsweise ein funktionierendes Katasterwesen zur Erfassung von Grundbesitz anfanglich vollig fehlte und nur langsam aufgebaut werden konnte aber auch wegen zunehmender Widerstande aus konservativen Kreisen der Stande Nach dem Tod Franz Karl von Hompeschs 1800 ubernahm Montgelas die Oberaufsicht uber das von dem greisen Morawitzky zusatzlich kommissarisch geleitete Finanzministerium So hatte Montgelas bis ins Detail grossen Einfluss darauf dass nach der Ubernahme eines hoch verschuldeten Staates ab etwa 1803 die Gehalter der Staatsbeamten punktlich gezahlt werden konnten Bei der Umsetzung der Steuergerechtigkeit standen Montgelas naturgemass Landschaftsverordnung und Landstande gegenuber die er aber teilweise ebenso gegeneinander ausspielen konnte wie die verschiedenen Fraktionen untereinander Wahrend der Referendar Utzschneider anfangs die Steuergerechtigkeit gerade durch Einberufung eines Landtags zu befordern hoffte verzogerte Montgelas sie von 1799 an wegen der Unberechenbarkeit einer solchen Versammlung energisch 48 Um der landschaftlichen Verordnung zu zeigen dass Seine Kurfurstliche Durchlaucht die Versammlung der bayerischen Nation nicht furchten sondern derselben im Gegenteile bei eintretenden gunstigen Umstanden mit Vergnugen entgegen gehen werden solle man unter Leitung des Gesamtministeriums eine Kommission von wenigen hierzu qualifizierten Raten oder Referendarien einsetzen die zur Vorbereitung eines Landtags die notigen Materialien studieren die eventuellen Beratungsgegenstande eines Landtags erortern und einen Entwurf fur eine neue erklarte Landesfreiheit vorlegen sollen 49 Ende 1803 erreichte Montgelas mit Zustimmung der Landschaftsverordnung dass die bis ins Mittelalter zuruck reichenden Grundlagen fur die Einberufung eines Landtags sorgfaltig studiert werden sollten wonach sich die Angelegenheit Jahre lang in historischen Erorterungen erschopfte Mit dem Bundniswechsel 1805 wurde die Landschaft zunehmend bedeutungslos mit dem Ende des Heiligen Romischen Reiches 1806 und der Schaffung einer neuen Verfassung fur Bayern erlosch die Landschaft 1807 wurde beschlossen die Steuerprivilegien des Adels den Montgelas als Gewurm bezeichnet hatte 50 abzuschaffen 1806 ubernahm ein Sohn des fruheren Finanzministers Johann Wilhelm von Hompesch zu Bolheim das Ministerium das er in enger Zusammenarbeit mit Montgelas leitete Der Zusammenarbeit tat es auch keinen Abbruch dass Hompesch mit Ernestine liiert war und im Palais Montgelas wohnte Hompesch hat dieses Ministerium zu einem wirkungsvollen Instrument der Konsolidierung der Staatsfinanzen aufgebaut und sich gerade bei der Umsetzung der Details als sehr viel effektiver und konsequenter erwiesen als Montgelas der mehr ein Mann der grossen Konzeptionen als der Einzelheiten ihrer Ausfuhrung war Dass Bayern dennoch immer noch mehr Ausgaben als Einnahmen hatte lag an den kriegerischen Zeiten und den Kosten der Gebietserweiterungen die oft zunachst mit der Ubernahme hoher Schulden verbunden waren und erst langsam auch Ertrage einbrachten 1807 wurden die Steuerprivilegien des Adels abgeschafft In der Zeit nach 1811 wurde der Adel jedoch wieder steuerlich zunehmend bevorzugt Finanzminister 1809 1817 Bearbeiten Nach dem Tod Johann Wilhelm von Hompeschs Ende 1809 ubernahm Montgelas zum zweiten Mal nominell auch das Finanzministerium in Personalunion das effektiv vom Referendar Johann Heinrich Schenk geleitet wurde den man zu dessen Generaldirektor ernannte Montgelas schaffte es bis 1811 durch Zentralisierung der Finanzbehorden zu erreichen dass die Erfassung der Finanzverhaltnisse des Staates systematisiert und verlasslich wurde Dennoch stand Bayern wie in der gleichen Zeit Osterreich mehrfach knapp vor dem Staatsbankrott Im Haushaltsjahr 1808 09 standen Einnahmen von 25 6 Mio Gulden abgekurzt fl Ausgaben von 37 5 Mio fl gegenuber und der bayerische Staat musste in der gesamten Regierungszeit Montgelas Schulden aufnehmen was oft nur muhsam und unter Zuhilfenahme von Montgelas fruheren Kontakten zu Bankiers gelang In die Zeit Montgelas fallt der Ubergang zur systematischen Finanzierung von Staatsschulden durch Banken statt durch beguterte Glaubiger Die Abschaffung der als kreditwurdig angesehenen Landschaft 1807 verscharfte die Schuldenprobleme denn der Staat galt zunachst als weniger kreditwurdig als seine Grundbesitzer Es gelang unter Max Joseph auch nie selbst in den spateren Friedenszeiten die Ausgaben fur das Militar auf das erforderliche Mass zu beschranken Staatseinnahmen beruhten nach den Reformen durch Montgelas auf der Grundsteuer der Dominikalsteuer Besteuerung grundherrlicher Einnahmen einer Hausersteuer und der Gewerbesteuer Dazu kam ein Familienschutzgeld fur von anderen Steuern nicht erfasste Manner Fur die zuverlassige Bemessung der Grundsteuer wurden in Bayern ab 1814 die Kataster durch umfangreiche Vermessungsmassnahmen auf eine zuverlassige Basis gestellt Vorubergehend beschaftigte Montgelas auch den 1801 wegen jakobinischer Aktivitaten entlassenen Utzschneider wieder im Finanzsektor doch 1814 kam es zur erneuten Entlassung wegen schwerwiegender Differenzen der beiden Manner Bei Interessenkonflikten zwischen Innen und Finanzpolitik bevorzugte Montgelas meist die innenpolitischen Aspekte Auch setzte er soziale Aspekte gegen seine Finanzadministration durch wie dies verstarkt auch Max Joseph bei seinen Eingriffen gegen Vorschlage seiner Minister tat Bis zu einem gewissen Grade durften die Finanznote Bayerns dazu beigetragen haben dass ab 1809 manche geplante Reform nicht weitergefuhrt oder sogar in Teilen wieder ruckgangig gemacht wurde In der Wirtschaftspolitik schaffte Bayern fruh die Binnenzolle ab und setzte anfangs zur Forderung der Wirtschaft auf niedrige Einfuhrzolle ging aber um 1810 franzosischem Vorbild folgend wieder zu hoheren Schutzzollen uber Allgemein hielt Montgelas Wirtschaftspolitik eine Mittelstellung zwischen Liberalismus wie ihn Preussen in dieser Zeit einfuhrte und staatlichen Eingriffen etwa bei manchen Preisen darunter die der Grundnahrungsmittel und Lohnen Aber Privateigentum war fur Montgelas unantastbar Montgelas forderte auch die von ihm schon fruh als wichtig eingestufte Salzgewinnung durch Erneuerung und Erweiterung der Soleleitungen und neue Salinen in Rosenheim und Reichenhall Fur die Finanz und Innenpolitik bedeutsam war dass Montgelas die Behorden zwang umfangreiche und ungeschonte Statistiken uber ihre Wirkungsbereiche zu erheben Es kam im gesamten Staatsgebiet 1809 10 und 1811 12 zu einer solchen Erhebung deren Zweck es war Erfolge und Schwachen der durchgefuhrten Veranderungen erkennen zu konnen Dabei wurden landesweit einheitliche Fragebogen verwendet die finanzielle wirtschaftliche bevolkerungspolitische und gesundheitspolitische Fragen beinhalteten Die mit der Erhebung beauftragten Generalkomissare mussten auch Fragen beantworten welche Massnahmen sie z B hinsichtlich des Umgangs mit den Zunften fur zweckdienlich hielten Bereits 1804 hatte Bayern den Zunftzwang aufgehoben die Grundung eines Gewerbebetriebs aber von einer staatlichen Konzession abhangig gemacht Nach dem Ende der napoleonischen Kriege befand Bayern sich immer noch in einer strukturellen Finanzkrise bei der die Ausgaben die Einnahmen um mehrere Millionen Gulden uberstiegen Erst 1811 war eine Staatsschuldentilgungskommission eingerichtet worden die immerhin einen luckenlosen Uberblick uber die Haushaltsdefizite ermoglichte Als Wrede bei etwas uber zwanzig Mio fl Einnahmen auch in der Friedenszeit Bayerns Militarausgaben von etwa sechs auf zehn Mio fl erhohen wollte bestand Montgelas auf Kurzung des Militaretats und geriet dadurch Mitte 1816 in scharfen Gegensatz zu Wrede der mit Hilfe der Armee bayerische Grossmachtplane verfolgen wollte Montgelas forderte die Unterstellung der Militarausgaben unter die Kontrolle des Finanzministeriums Eine vom russischen Gesandten Friedrich von der Pahlen als betrugerischer Bankrott 51 bezeichnete Verordnung vom 17 Juli 1816 entzog einigen Lotterieanleihen den hypothekarischen Schutz und fuhrte durch den verursachten Kurssturz dieser Staatsanleihen zum Zusammenbruch mehrerer Banken wobei zahlreiche Anleger Geld verloren Wahrend keine Papiere von Montgelas Hausbankier Seligmann Eichthal betroffen waren war der mit ihm verfeindete Bankier Simon Spiro mit den betroffenen Papieren fur Armeelieferungen bezahlt worden und ging bankrott Diese Affare wurde rasch allgemein bekannt und brachte die offentliche Meinung gegen Montgelas auf Erst kurz nach Montgelas Entlassung wurde die Massnahme unter dem neuen Finanzminister Freiherr von Lerchenfeld im Februar 1817 korrigiert Die Missernten des Jahres 1816 infolge der mehrjahrigen globalen Abkuhlung durch den Ausbruch des Vulkans Tambora 1815 fuhrten zu einer weiteren Verminderung des Steuereinkommens und zu zusatzlichen Ausgaben zur Versorgung der notleidenden Bevolkerung Wahrend jedoch andere Staaten wie Preussen Kurhessen und Wurttemberg schnell wirksame Massnahmen ergriffen wirkte das Vorgehen der bayerischen Administration unter Montgelas konfus Die Mittelbehorden sollten Vorrate fur Notlagen bereithalten meldeten aber dass es solche Vorrate nicht gebe die Grundabgaben sollten in Getreide entrichtet werden doch erbrachten die Ernten das dafur notwendige Getreide oft nicht Mitte 1816 war der Getreidepreis zum Teil auf das Dreifache des Vorjahres gestiegen was Montgelas als Folge von Spekulation abtat Ende 1816 kam es zu Unruhen in einigen westlichen Stadten Bayerns Im November 1816 wurden zwar die Ausfuhrzolle fur Getreide drastisch erhoht Bayern war inzwischen wieder zu seiner liberalen Zollpolitik vor dem Rheinbund zuruckgekehrt aber die Umsetzung des von Max Joseph Ende 1816 bewilligten Ankaufs von Getreide in Russland verzogerte Montgelas aus formalen Grunden Seine Selbstrechtfertigungen im Compte rendu und den Denkwurdigkeiten lassen erkennen dass er das reale Ausmass der Krise auch spater nicht erfasst hat Innenpolitik Bearbeiten 1799 1806 Bearbeiten Wahrend der Anwesenheit franzosischer Truppen in Bayern von 1799 bis 1802 waren wie in ganz Suddeutschland Gruppen von wirtschaftlich einflussreichen Burgern und Intellektuellen entstanden die einen jakobinischen Umsturz und die Einfuhrung einer suddeutschen Republik nach franzosischem Vorbild Konsulat Napoleons ab Ende 1799 anstrebten Sie verfassten anonyme republikanische Flugschriften und versuchten nach dem Einmarsch Moreaus in Munchen 1800 vergeblich dessen Unterstutzung zu gewinnen Max Joseph und Montgelas reagierten gelassen und bis auf die Ausweisung einiger Auslander unter den Aktivisten geschah nicht nur nichts sondern fuhrende Kopfe die sich auch spater noch zu ihrem Jakobinertum bekannten wurden ihren Fahigkeiten entsprechend in hoheren Staatsstellungen eingesetzt getreu Montgelas Prinzip der Toleranz in weltanschaulichen Fragen Nach dem Vorbild der kurpfalzischen Religionsdeklaration vom 9 Mai 1799 wurde auch in Bayern die religiose Toleranz und die Paritat der christlichen Konfessionen durch Edikte dekretiert und es wurden Gottesdienste Niederlassungsfreiheit und Gleichberechtigung fur Protestanten garantiert Diese Regelungen trugen der Tatsache Rechnung dass das seit den Zeiten von Wilhelm IV ununterbrochen streng katholische Altbaiern durch pfalzischen Zuzug und seine Gebietszuwachse bis 1803 einen Anteil von Nichtkatholiken von etwa 25 aufwies Zwischen 1802 und 1809 fanden Konkordatsverhandlungen mit der romisch katholischen Kirche statt mit denen Montgelas das Ziel verfolgte nach dem franzosischen Vorbild des Konkordats von 1801 den kirchlichen Einfluss auf den Staat zu beenden und die Rolle der romisch katholischen Kirche im Staat nach der Einfuhrung der konfessionellen Paritat zu regeln Im Einzelnen ging es dabei um Abgrenzung der weltlichen von der geistlichen Gerichtsbarkeit die erzieherische Rolle der Pfarrer hinsichtlich derer Seelsorger auch als Staatsbeamte angesehen wurden Abschaffung des von Karl Theodor eingefuhrten Munchener Nuntius die Neudotation der Bischofsstuhle nach der Sakularisation mit dem Recht der Bischofsernennung durch den Kurfursten und die Neugliederung der Bistumer in Ubereinstimmung mit den staatlichen Grenzen Diese Verhandlungen scheiterten weil die Kurie die religiose Toleranz ablehnte und die Rucknahme kirchenpolitischer Massnahmen Bayerns forderte Papst Pius VII drohte 1804 mit einer Verdammungsbulle Nach der Selbstandigkeit Bayerns 1806 erhob die Kurie weiterhin die fur Montgelas unannehmbare Forderung nach Aufhebung aller dem kanonischen Recht widersprechenden Gesetze und Verordnungen und verhartete ihre Haltung spater weiter Ab 1807 ergab sich eine neue Situation durch die Bestrebungen Napoleons eine Veranderung des Rheinbunds und dabei auch ein Konkordat fur den ganzen Rheinbund zu erreichen Nachdem diese Bestrebungen 1808 und 1809 durch den nachsten Koalitionskrieg gegenstandslos wurden gab es erst ab 1814 neue Uberlegungen zu einer Regelung der Verhaltnisse von Staat und romisch katholischer Kirche zu kommen die erst nach Montgelas Sturz 1817 zu einem Konkordat fuhrten in dem die Paritat der christlichen Konfessionen und die Rechte des Konigs bei Bischofsernennungen geregelt wurden Montgelas schuf schon in seinen ersten Regierungsjahren mit dem Geheimen Hausarchiv dem Geheimen Staatsarchiv und dem Geheimen Landesarchiv ein geordnetes Archivwesen auf das er sich bei seiner Arbeit stutzen konnte Innenpolitische Reformen wurden von Montgelas verstarkt nach den Wirren der ersten Regierungsjahre ab 1804 in Angriff genommen Zur Verwirklichung des Rohrbacher Hausvertrags von 1797 entstand zunachst 1804 die Domanial Fideikommisspragmatik des Churhauses Pfalzbaiern veroffentlicht 1805 in der das Staatsgebiet aus mehreren Furstentumern mit dem kurfurstlichen Kammergut zu einer Einheit zusammengeschlossen wurde und der Furst zum Organ dieses Staates eingesetzt wurde Im Gegenzug musste fortan der Staat den Fursten versorgen Zivilliste Implizit wurden damit auch die Anwartschaft des Adels auf Staatsamter und die Vergabe von Pflegamtern abgeschafft Die Staatsdienerpragmatik von 1805 regelte die Anstellung und Bezahlung von Beamten und Richtern und schaffte die Sporteln ab Entlassungen erforderten fortan ein Gerichtsurteil Die Voraussetzungen fur den Eintritt in den Staatsdienst wurden auf Qualifikationen und Prufungen gegrundet Als Folge eines sechsjahrigen Volontariats blieb der Staatsdienst aber dennoch weitgehend den beguterten Schichten vorbehalten In allen Dienstrangen wurden Uniformen eingefuhrt Innenminister 1806 1817 Bearbeiten Eine einheitliche Verfassung fur Bayern war durch die grossen Gebietszuwachse von 1806 mit Ausnahme des preussischen Bayreuths und unter Verlust des 1803 mediatisierten Hochstifts Wurzburg grosse Teile von Franken einschliesslich Ansbachs Schwaben vom Bodensee bis Ulm Tirol und Vorarlberg vordringlich damit sich ein einheitliches Staatsbewusstsein etablieren konnte Wie notig Anstrengungen in dieser Richtung waren zeigte der Misserfolg in Tirol wo die regionalen Unterschiede und Antipathien nicht auf dem Niveau einer administrativ beherrschbaren Rivalitat gehalten werden konnten und in den Tiroler Volksaufstand von 1809 mundeten Ziele der Konstitution von 1808 waren die Schaffung eines einheitlichen Staatsrechts insbesondere nach der Abschaffung der Standeverfassungen die Verankerung der bereits erfolgten Reformen im gesamten Staatsgebiet eine Verbesserung von Verwaltung und Finanzlage des Staates und nicht zuletzt die Schaffung bestehender Tatsachen gegen die immer noch mogliche Einfuhrung eines franzosisch diktierten Rheinbundstatuts Vorgesehen war auch eine Reichsversammlung aus Burgern die die hochste Grundsteuer zahlten als Ersatz fur die Landschaft was einen teilweisen Fortbestand der Privilegierung des Adels zur Folge gehabt hatte aber in der Regierungszeit Montgelas nicht umgesetzt wurde Inhalte der Konstitution 52 waren zum einen das Festschreiben der bereits eingeleiteten Reformen der Verwaltung wie Gleichheit aller vor dem Gesetz Gleichmassigkeit der Besteuerung gleicher Zugang aller zu offentlichen Amtern zum anderen die grundsatzliche Beseitigung der Privilegien einzelner Stande Familien Provinzen und Stadte die erst durch das Erloschen des HRR 1806 rechtlich unbedenklich moglich gemacht wurden die Garantie der Sicherheit und des Eigentums der Burger Regelungen zu einer geordneten Rechtspflege Gewissensfreiheit und Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen eine eingeschrankte Pressefreiheit die Einrichtung eines stehenden Volksheeres von Burgermilizen und einer Nationalgarde Einige in der Konstitution nur grundsatzlich angeschnittene Ziele wurden erst durch spatere Organische Edikte prazisiert Die vorgesehene Einfuhrung eines neuen Zivilrechts und die Einrichtung einer Landesvertretung aus beguterten Adeligen und Burgern wurden unter der Regierung Montgelas nicht verwirklicht Lediglich in Tirol wirkte sich Montgelas rigides Beharren auf Einfuhrung eines einheitlichen Landesrechts nicht in der von ihm erhofften Weise staatstragend aus und es wirft ein bezeichnendes Licht auf Montgelas Auffassungen dass er die pragmatische Moglichkeit einer differenzierten Behandlung der unterschiedlichen Landesteile selbst dort nie ernsthaft in Betracht gezogen hat dies wurde ihm von franzosischer Seite und von Kronprinz Ludwig zum Vorwurf gemacht und noch in seinem Compte rendu auf Belanglosigkeiten reduzierte Man erlaubte einige Wallfahrten einige Prozessionen und die Auffuhrung der religiosen Schauspiele Die Gemeinden konnten einige Kirchen an deren Erhaltung ihnen viel gelegen war zuruckkaufen und auf ihre Kosten unterhalten Der gunstige Einfluss dieses gemassigteren Vorgehens wurde sehr schnell spurbar Tirol wurde solide befriedet und auch die anderen katholischen Provinzen unterwarfen sich nun lieber den vielfachen druckenden Belastungen von dem Augenblick an wo man sie ihren Brauchen zuruck gab 53 Eine Regelung der Gemeindeverwaltungen war in den langfristigen Konzepten Montgelas nicht vorgesehen gewesen erwies sich aber aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Regelungen in Altbaiern und den neu hinzugekommenen Gebieten darunter die Reichsstadte Augsburg und Nurnberg als unerlasslich Aus den anfanglichen Bemuhungen um Vereinheitlichung und Effektiv der Gemeindeverwaltungen bis 1804 entwickelte sich in einem organischen Edikt von 1808 ein zentralistischer Ansatz in dem die Gemeindeverwaltungen als seine untersten Organe dem Staat unterstellt waren Justiz Verwaltung einschliesslich der Polizei und der Gebrauch des Gemeindevermogens wurden darin systematisch getrennt Die Regelungen erwiesen sich aber als verwaltungstechnisch undurchfuhrbar viel zu aufwendig und kostspielig Schon bald gab es einen allgemeinen Konsens dass dieses Edikt wieder aufgehoben und durch praktikablere Vorschriften ersetzt werden musse Von verschiedenen Gremien wurden Vorschlage erarbeitet die eine starkere kommunale Selbstverwaltung vorsahen Als einer der wenigen widersetzte sich Montgelas einer solchen grundlegenden Rucknahme des Edikts und Max Joseph folgte ihm darin Montgelas scheute die politische Selbstverwaltung der Gemeinden und in einer Zeit in der er und Max Joseph konservativer zu werden begannen wahrscheinlich auch die implizite Gewahrung burgerlicher und politischer Freiheiten Indem unter seiner Regierung nur zogerlich etwas unternommen wurde die himmelschreienden Missstande der zentralistischen Gemeindereform zu beseitigen legte er einen der Grundsteine zu einer allgemeiner werdenden Unzufriedenheit mit seiner Regierung Vereinzelte Anfeindungen und Neider hatte es naturlich immer gegeben seit 1805 spielte Kronprinz Ludwig als entschiedener Gegner der Montgelasschen Politik eine zunehmend einflussreichere Rolle im Staat Mit wichtigen Mitarbeitern wie Zentner der wie Montgelas mehr Theoretiker als Praktiker war sich aber im Gegensatz zu diesem auf die Verwaltung verstand stand sich Montgelas immer schlecht machte ihn aber dessen ungeachtet 1810 zum geschaftsfuhrenden Generaldirektor seines Innenministeriums Zentner war der fuhrende Kopf der Neuordnung der Gemeindeselbstverwaltung die nach Montgelas Sturz im Gemeindeedikt von 1818 verwirklicht wurde Mit dem Organischen Edikt uber die Rechte der Grundherren vom 28 Juli 1808 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und auch die Scharwerke sollten allmahlich zuruckgenommen werden was vorher den Grundherren auf freiwilliger Basis bereits empfohlen worden war doch kam eine geplante Durchfuhrungsverordnung unter Montgelas nicht zustande Die Ablosung der Grundherrschaft zahlte zunachst nicht zu den Zielen von Montgelas seit dem Ansbacher Memoire wurde von ihm aber im Zusammenhang mit der Sakularisation erwogen Die mit der Erarbeitung des Edikts beauftragte Organisationskommission hatte die Ablosung des Grundeigentums ohne Zustimmung des Grundherren ermoglichen wollen Montgelas und sein Konig bestanden darauf dass sie auf beiderseitiger Ubereinkunft beruhen musse wofur nachvollziehbare praktische Grunde geltend gemacht wurden die ungunstigen Folgen der dekretierten und rucksichtslos durchgefuhrten Sakularisation standen noch deutlich vor Augen Es kam lediglich zu einer Verbesserung der Rechtssicherheit der Grundholden Unter seiner Fuhrung wurde auf Vorschlage des Mediziners Simon von Haeberl wurde das Gesundheitssystem grundlegend reformiert und unter anderen Massnahmen auch die gesetzliche Pockenimpfung in Bayern eingefuhrt Die Verbesserung der Qualitat und Quantitat der landwirtschaftlichen Produktion wurde mit unterschiedlichsten Massnahmen gefordert So setzte die Regierung unter Montgelas durch Guterzertrummerung und die Teilung der Gemeindegrunde auf die vermehrte Schaffung von selbststandigen Klein und Mittelbetrieben Dieser Kurs wurde bald zugunsten lebensfahigerer Mittel und Grossbetriebe korrigiert Vor allem aber wurden neue Bewirtschaftungsformen wie die Fruchtwechselwirtschaft und die Abschaffung der Dreifelderwirtschaft propagiert was tatsachlich zu sinkenden Getreidepreisen fuhrte 1790 wurde die erste Veterinarschule 1803 die Forst und Landwirtschaftsschule Weihenstephan gegrundet Adel musste nach 1808 durch eine konigliche Konzession bestatigt werden Der Fideikommiss sollte ganzlich abgeschafft werden wurde aber wegen drastischer Folgen fur manchen Familienbesitz bald wieder von Montgelas im Widerspruch zum Justizminister Heinrich Alois von Reigersberg fur Grossverdiener durch Majorate ersetzt Reigersberg widersprach im Verbund mit Zentner auch heftig anderen Wiederherstellungen adliger Rechte im Majoratsedikt von 1811 wie der Wiederherstellung der Zivilgerichtsbarkeit und der Patrimonialgerichtsbarkeit durch Majoratsgutbesitzer oder der Edelmannsfreiheit Vordergrundig wurden dafur Finanzgrunde ins Feld gefuhrt es gebe weniger Einnahmen als Ausgaben aber Max Joseph und Montgelas kamen entgegen ihrem eingangs eingeschlagenen Kurs zunehmend zu der Uberzeugung dass der Adel fur den Staat bedeutsam sei und wurden in dieser Zeit systematisch adelsfreundlicher Damit gaben sie im Wesentlichen der sich verstarkenden Adelsopposition nach Montgelas hatte als einziges bayerisches Ministerium seiner Zeit nie das Justizministerium inne weswegen er nur in den grundsatzlichen Fragen auf Grund seiner dominanten Stellung bei Max Joseph Einfluss nahm Schon bald nach Regierungsantritt Max Josephs wurden Richter fest besoldet und die Gnadenpflegen abgeschafft Im Organischen Edikt uber die Gerichtsverfassung vom 24 Juli 1808 wurden die Unabsetzbarkeit der Richter und die Trennung zwischen Justiz und Verwaltung festgelegt letztere aber nicht fur die Landgerichte die damit weiterhin auch Funktionen innehatten die heute ein Landratsamt wahrnimmt Ferner wurde die ruckwirkende Anwendung von Gesetzen verboten An der Spitze des Instanzenzuges entstanden das Oberappellationsgericht in Munchen und in den Kreisen Appellationsgerichte Der Fiskus gegen Montgelas Widerstand und der Konig wurden in Privatstreitigkeiten der ordentlichen Gerichtsbarkeit unterstellt Ausbildung Qualifikation und Besoldung der Richter wurden geregelt Auch unvermogende Mandanten mussten von Anwalten angenommen werden Im alten bayerischen Strafrecht gab es noch Folter Hexenprozesse und Strafen wie Radern und das Zwicken mit gluhenden Zangen Auch fur kleine Diebstahle konnte die Todesstrafe verhangt werden Der geheime Staatsrat hat sich ofter mit Gnadengesuchen in solchen Fallen befasst wobei Max Joseph von seinem Begnadigungsrecht eher selten Gebrauch machte Die Folter wurde auf Betreiben Joseph von Stichaners abgeschafft jedoch nur zogerlich und endgultig erst durch eine Verordnung am 4 Juli 1806 Die Arbeit an einem neuen Strafrecht begann 1800 mit dem Auftrag an den Wurzburger Rechtsprofessor A G K Kleinschrod zur Ausarbeitung eines neuen Gesetzbuchs dessen Entwurf 1802 vorlag und der Offentlichkeit zur Begutachtung vorgelegt wurde ein damals noch sehr neuartiges Vorgehen Weil er auf Ablehnung stiess wurde 1804 ein neuer Auftrag an Paul Johann Anselm von Feuerbach erteilt der 1804 Professor in Landshut und 1805 Referendar im Justizministerium geworden war Daraus entstand 1813 nach langer Diskussion ein neues bayerisches Strafrecht Wie sehr Montgelas nicht nur faktisch die Fuhrung der Regierungsgeschafte in der Hand hatte sondern auch Wert darauf legte dass nichts Wesentliches ohne seine Zustimmung beschlossen wurde zeigt ein Einspruch dagegen dass der Justizminister Morawitzky den feuerbachschen Entwurf zum Strafrecht 1808 direkt der Staatskonferenz vorlegte und nicht vorher Montgelas einbezogen hatte Ein neues Zivilrecht wiewohl in der Konstitution von 1808 vorgesehen kam in Bayern nicht zustande bis 1900 das BGB eingefuhrt wurde Es gab unter Montgelas zwar mehrere Anlaufe die sich vom alten aber nur in Altbaiern geltenden Kreittmayrschen Zivilrecht bis hin zum Code Napoleon ableiteten doch verhinderte vor allem der Adel eine Einigung auf ein modernes burgerliches Recht Montgelas wandte sich gegen die starke Orientierung am Code Napoleon besonders nachdem er seit etwa 1810 Napoleons Stern im Sinken sah die Feuerbach zunachst verfochten hatte und verlangte die starkere Berucksichtigung historischer bayerischer Besonderheiten Eine Rolle spielte auch dass Montgelas mit dem selbstsicheren aber unflexiblen Feuerbach schlecht auskam und ihn in seinen spaten Regierungsjahren auf unbedeutende Posten abschob Die Notwendigkeit einer rechtlichen Sicherung der Juden hatte Montgelas bereits in einer Fragment gebliebenen Darstellung der bayerischen Kirchen und Staatsverfassung ab etwa 1783 festgestellt die eine Vorarbeit zum oben abgehandelten Memoire sur le droits des Ducs de Baviere en matiere ecclesiastique ist Die Darstellung ist von dem Buch des ihm spater personlich bekannten preussischen Beamten Christian Wilhelm Dohm Uber die burgerliche Verbesserung der Juden von 1781 beeinflusst 1804 wurde die 1802 eingefuhrte allgemeine Schulpflicht auf Juden ausgedehnt Erst am 10 Juni 1813 regelte ein Edikt uber die burgerlichen Rechtsverhaltnisse der Juden in Bayern jedoch humanitare wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte der Stellung der Juden Dabei trat der ursprungliche aufklarerische freie Elan merklich hinter illiberale Forderungen zuruck die vornehmlich von Protesten wie etwa aus dem Magistrat der Stadt Munchen beeinflusst wurden und denen Konig Max Joseph sich gewohnlich anschloss So gewahrte das Edikt zwar Gewerbefreiheit das Recht auf Grundbesitz und Religionsfreiheit doch unterwarf der Staat sie Kontrollen die darauf abzielten die Anzahl der Juden in Bayern nicht anwachsen zu lassen In der Praxis wurden wohlhabende Juden von dieser Matrikelregelung ausgenommen Dem Zeitgeist folgend hielt Montgelas die Juden fur eine Nation die man zu nutzlichen Staatsburgern erst erziehen musse was ihn nicht hinderte sich fur einzelne Juden einzusetzen und zu Bankiers wie Aron Elias Seligmann langjahrige beste Beziehungen zu pflegen War Bayern in manchen Reformaspekten Vorreiter so hinkte es in der Judenfrage noch lange hinter der Entwicklung in anderen deutschen Staaten hinterher Konkurrenzneid gegenuber Juden fuhrte in Bayern immer wieder zu gehassigen Agitationen die sich teilweise auch gegen Montgelas richteten Mit dem Reformerlass vom 10 Juni 1813 erhielten Juden staatsburgerliche Rechte Universitaten und Schulen bis dahin auf kirchliche Initiative hin gegrundet und betrieben wurden nun grundlegend reformiert Die Allgemeine Schulpflicht wurde am 23 Dezember 1802 fur Bayern zwingend eingefuhrt Kinder zwischen dem sechsten und dem zwolften Lebensjahr hatten fortan diese Elementarschule zu besuchen Die Eltern mussten fur jedes schulpflichtige Kind Schulgeld zahlen der Schulbesuch der Kinder wurde uberwacht Der erfolgreiche Abschluss der Schulzeit war Voraussetzung fur die Aufnahme in eine Handwerkslehre fur die Ubernahme des elterlichen Bauernhofes und auch fur den Erhalt einer Heiratserlaubnis Ab 1803 wurde die Ausbildung der Trivial und Gymnasialschullehrer als eigenstandige Berufsstande geregelt 1809 erfolgte die Einfuhrung einer staatlichen Prufungsordnung fur Gymnasiallehrer Sie war die erste in Deutschland Schulen wurden Richtlinien erteilt wobei der Versuch den humanistischen Fachern Mathematik Naturwissenschaften deutsche Literatur moderne Sprachen Geschichte und Geografie gleichwertig beizugesellen zunachst keinen nachhaltigen Erfolg hatte Fur die Aus und Weiterbildung von Lehrlingen und Gesellen wurde 1793 die Feiertagsschule Munchen mit Unterstutzung Montgelas gegrundet Sie ist der Vorlaufer der Berufsschulen in Deutschland 1823 erfolgte die Grundung der Koniglichen Baugewerksschule in Munchen Diese bot begabten Bauhandwerkern und Parlieren die Moglichkeit sich zu Baumeistern fortzubilden Somit war die Moglichkeit der staatlichen Einlussnahme auf das Bauwesen in Bayern gegeben An die von Ingolstadt nach Landshut verlegte Universitat wurden auf Betreiben von Max Joseph Montgelas und Zentner bekannte Wissenschaftler berufen und untuchtige Professoren aus ihr entlassen Von den durch die Gebietszuwachse zu Bayern gelangten Universitaten blieben nur Wurzburg und Erlangen erhalten Montgelas hat eine einzige Landesuniversitat in Munchen zum Zweck der Ausbildung zukunftiger Staatsdiener angestrebt und dies auch durch fiskalische Beschrankungen der anderen Universitaten verfolgt konnte dies aber vor allem gegen politische Erwagungen nicht durchsetzen Eine Umgestaltung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit einem Edikt vom 1 Mai 1807 bewahrte sich nicht Der Akademie wurden viele Institutionen und Staatssammlungen unterstellt und es wurden hauptamtliche Akademiemitglieder bestellt die unabhangig von Universitaten Forschungen betreiben sollten Die hauptamtlichen Akademiemitglieder machten jedoch mehr durch Grabenkampfe als durch wissenschaftliche Exzellenz auf sich aufmerksam In dem offentlich mit diffamierenden Flugschriften vor allem zwischen Anhangern von Johann Christoph von Aretin und Friedrich Heinrich Jacobi zwischen 1809 und 1812 ausgetragenen Gelehrtenstreit verhielt Montgelas sich insgesamt neutral obwohl beide Seiten an ihn appellierten In der seit 1794 franzosisch besetzt gewesenen Pfalz beliess Montgelas es 1816 bei den von Frankreich eingefuhrten Verwaltungs und Rechtsstrukturen einschliesslich des Code Napoleon Die bayerische Konstitution von 1808 war als Ersatz der Standeverfassung und zur Abwehr weiter gehender Regelungen durch den Rheinbund geschaffen in Teilen kommunale Selbstverwaltung Volksvertretung Zivilgesetzgebung aber nicht verwirklicht worden Ab 1814 bewirkte die Bildung des Deutschen Bundes erneut eine vergleichbare Lage und Montgelas initiierte am 14 September 1814 die Grundung eines Ausschusses unter Justizminister Graf Reigersberg mit der Zielsetzung dass man sich den Wunschen der Zeit der Gebildeten wie des Volkes nicht verschliessen durfe dass eine Verfassung die Souveranitat und Kreditfahigkeit des Staates und das Staatsbewusstsein seiner Mitglieder starken dass Bayern hierdurch auch Eingriffsmoglichkeiten einer etwaigen Bundesgewalt zuvorkommen konne 54 Neben ahnlichen Planen des Kronprinzen Ludwig spielte auch die auf dem Wiener Kongress vorubergehend aufgekommene Forderung der Wiedereinfuhrung mediatisierter Fursten eine Rolle die durch deren Aufnahme in eine Erste Kammer abgewehrt werden sollte Der Ausschuss diskutierte die Verfassungsfrage viel allgemeiner als von Montgelas vorgesehen im Sinne einer Reprasentativverfassung z B mit Wahlrecht fur die Grundholden statt nur die Grundherren und Montgelas veranlasste am 10 Dezember 1814 eine scharfe Kritik Max Josephs daran dass uber seine Vorgabe hinausgehende Diskussionen gefuhrt wurden Der Abschlussbericht des Ausschusses vom 14 Februar 1815 fuhrte aber neben der Mehrheitsmeinung die Montgelas Vorgaben entsprachen auch zahlreichen Minderheitsvoten auf denen sich meistens auch Reigersberg angeschlossen hatte Auch Kronprinz Ludwig dem der Bericht von seinem Vater vorgelegt wurde schloss sich Reigersberg und den Minderheitenvoten an so dass ein engerer Ausschuss zur Uberarbeitung des Verfassungsentwurfes eingesetzt wurde der von Montgelas aber behindert wurde und nur zweimal 1815 zusammen trat In einem Brief Johann Christoph von Aretins an seinen Bruder Adam vom 26 September 1816 beschreibt er eine Ausserung Montgelas uber liberales Gedankengut Sie haben mir eine Schrift mit sehr freien Gedanken zugeschickt Sie haben sicher recht dass einmal die Ideen einer Reprasentativverfassung uber die alten Stande siegen werden Aber mir ist es fur Bayern noch zu fruh um diese Ideen ohne Einschrankungen bei uns einzufuhren 55 Julie von Zerzog schildert Ausserungen von Montgelas zur Verfassung von 1818 im Vorwort zu einer Ausgabe von Briefen Montgelas wie folgt Ich hatte Provinzialstande zusammengerufen und sie uber die Verfassung beraten lassen Dann ware diese aus dem Volke hervorgegangen Erst wenn durch Provinzialversammlungen einige politische Bildung erzeugt war die ich fur notwendig halte und die nicht da war hatte ich die Verfassung ins Leben gerufen die aus ihren Beratungen hervorgegangen ware 56 Diplomatische Beobachter in Munchen berichteten ab 1814 von zunehmendem Widerstand gegen Montgelas glaubten aber meistens dass Max Joseph ihn wie bisher weiter gegen alle Anfeindungen schutzen werde Am Morgen des 2 Februar 1817 nach dessen Ruckkehr aus Wien wo er seine Tochter nach ihrer Heirat mit Franz I besucht hatte gelang es Wrede uberfallartig bei Max Joseph in einer gut durchkalkulierten gehauften Anklage gegen Montgelas unterstutzt von einem Brief des Kronprinzen Ludwig und einem Bericht der rechten Hand Montgelas im Aussenministerium Legationsrat Ringel Max Joseph zur Ernennung neuer Minister an Montgelas Stelle zu uberreden Als Vorwand diente eine Erkrankung Montgelas seit Mitte Dezember 1816 als deren Folge Ringel bestatigte dass Montgelas seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkomme Formal nahm Max Joseph ein erfundenes Entlastungsgesuch Montgelas wegen schlechter Gesundheit an ohne dass er diesen vorher wie fur elf Uhr geplant in Bogenhausen besucht und angehort hatte Die treibende Kraft war der bei dem gegluckten Komplott geschickt im Hintergrund gebliebene Kronprinz Ludwig den Max Joseph unmittelbar nach der Unterzeichnung der Entlassung Montgelas besuchte Wichtige Hilfestellung in der Vorbereitung leistete auch Zentner Nachfolger Montgelas wurden Rechberg als Aussenminister Lerchenfeld als Finanzminister und Thurheim als Innenminister wobei die beiden letztgenannten nicht die Wunschkandidaten Ludwigs waren sondern von Max Joseph bestimmt wurden Lebensabend BearbeitenMontgelas scheint von seiner Entlassung uberrascht worden zu sein nahm sie aber mit Wurde hin und als statt Max Joseph nur dessen Entlassungsschreiben bei ihm eintraf entwarf er zwar einen besturzten Brief als Antwort sendete ihn aber nicht ab Er verkehrte bereits kurz darauf wieder mit Max Joseph und Ludwig scheint aber unter dem Eindruck der Gegnerschaft des Kronprinzen auf Versuche verzichtet zu haben den Konig zu einer Revision seiner Entscheidung zu veranlassen die Max Joseph selber bald bedauerte Es gab jedoch mehrere Anlaufe Montgelas als Gesandten Bayerns nach Florenz Neapel und Rom oder nach Paris zu entsenden wobei ersteres von ihm nach dem Tod von Ernestine nicht weiter verfolgt wurde letzteres von Montgelas letztlich abgelehnt wurde weil ihm die neue politische Lage den Posten in Frankreich nicht attraktiv erscheinen liess auch wenn er grundsatzlich weiter bereit war Max Joseph Dienste zu leisten Montgelas wurde nach der Einfuhrung der Verfassung von 1818 zum Mitglied der Kammer der Reichsrate ernannt und spielte dort eine einflussreiche Rolle Er beriet den Kronprinzen Ludwig und unterstutzte ihn spater als Konig oft bei Verhandlungen 1827 wurde er von Ludwig zum Zweiten Prasidenten der Kammer ernannt Als Reichsrat nicht als Minister ist er mir angenehm 57 Von 1829 bis 1833 war Montgelas Vorsitzender des Landrats des Regenkreises ein damaliger Regierungsbezirk rund um Regensburg der Teile der Oberpfalz und Niederbayerns umfasste wo Montgelas in Zaitzkofen und Laberweinting begutert war Ernestine war in ihren letzten Lebensjahren an Tuberkulose erkrankt und ab 1819 bei einem Arzt in Pisa in Behandlung Sie starb am 17 Juni 1820 Montgelas verfiel zunachst nach Berichten seiner Umwelt in Depressionen Er kummerte sich bereits seit der Erkrankung seiner Frau intensiv um seine acht Kinder wobei eine Aufstellung uber die Erziehung von Anfang 1825 fur eine neu einzustellende Erzieherin einmal mehr sein systematisches theoretisches Naturell dokumentiert Darin behandelt er z B soziale Fragen Hygiene Unterricht Sport Religion und Kunst und zitiert Johann Heinrich Pestalozzi und Francois Fenelon Ausser den bereits erwahnten verfasste Montgelas weiterhin Denkschriften fur Max Joseph und den Reichsrat etwa mehrere zum Konkordat von 1817 Er unternahm Reisen in die Schweiz wo einige seiner Kinder erzogen wurden nach Oberitalien England und Frankreich Er blieb auch wirtschaftlich aktiv wie seine Verkaufe und Neuerwerbungen von Gutern zeigen Um 1835 ubergab er die Verwaltung seiner Guter seinem altesten Sohn Maximilian Aus der Zeit ab 1826 sind zahlreiche Briefe an Julie von Zerzog erhalten in denen er seine Meinung zu allem darlegt das ihn beschaftigte darunter Kritik an der Politik unter Ludwig I und zunehmend religiose Fragen In diesen letzten Lebensjahren wurde seine ohnehin schwer lesbare Schrift etwas zittrig Wertung BearbeitenZeitgenossen Bearbeiten Der franzosische Gesandte in Munchen Graf Montezan empfiehlt Montgelas 1786 an Johann Christian von Hofenfels Sein Herz ist der Begeisterung fahig sein Gesichtskreis ist weit sein Urteil besonnen Er liebt mit Hingebung sein Land und sein Herrscherhaus Er kennt das Land Bayern und seine Bewohner ist voll guten Willens und wurde nur darauf bedacht sein sich verdient zu machen aber nicht zu verdienen Das Bewusstsein zum Erben oder vielleicht zum Erneuerer Bayerns zu gehoren ware fur ihn der hochste Lohn 58 Von seiner scharfzungigen Frau Ernestine ist das Bonmot uberliefert Als Aussenminister konnte man keinen besseren haben als Innenminister ist er passable als Finanzminister verdient er gehenkt zu werden 59 Karl Heinrich von Lang beschreibt 1842 in seinen Memoiren Montgelas den er 1811 als Direktor des Reichsarchivs und des Reichsholdenamtes kennen gelernt hatte Wirklich hatte auch das Gluck dem Konig nicht leicht einen verstandigeren und ergebeneren Diener zufuhren konnen Er war ein Mann wie ich mir einen Mazarin oder Richelieu denke Seinen Planen seinen Unterhandlungen seinem richtigen Ergreifen des Augenblicks hat Baiern seine Erhebung zu einer grosseren selbststandigen Macht und selbst den ausserlichen Schmuck einer koniglichen Krone zu verdanken Seine Bildung und sein ganzes Aussere waren altfranzosisch 60 Im Vorfeld des Vertrags von Ried urteilt der franzosische Gesandte in Munchen Mercy Argenteau Ich kann in dieser extremen Reserve auf seiner Seite nur die Angstlichkeit eines Mannes sehen der furchtet seine Stellung zu kompromittieren wenn er sich eindeutig fur eine Partei erklart 61 Montgelas wurde haufig von seinen Gegnern als arbeitsscheu und vergnugungssuchtig beschrieben so Anfang 1817 auch vom preussischen Gesandten Johann Emanuel von Kuster der dann jedoch einraumt Aber ein Mann wie er arbeitet in funf Stunden mehr als andere in der dreifachen Zeit und das Geheimniss liegt in dem Ubergewicht des Geistes Der Graf Montgelas ist einer der glucklichst organisirten Kopfe von ganz vorzuglichem Scharfsinn grosser Besonnenheit und Ideenklarheit oder wenigstens von philosophischem Talent sich alle Vorkommenheiten zu generalisiren dabei von festem Gedachtniss lebhafter Combinationsgabe Witz Einbildungskraft Schlauheit und Vorsicht von einer sehr glucklichen Darstellungsgabe und von einer Seelenruhe oder einem Gleichmuth der vielleicht auch um so mehr als die Zukunft des Grafen durch ein grosses Vermogen gesichert ist nicht mehr durch Lob und Tadel Hoffnungen und Befurchtungen irgend erschuttert werden kann 62 Nachgeborene Bearbeiten Im Urteil der Nachwelt uberwogen im 19 Jahrhundert von einigen regierungskritischen Stimmen abgesehen die Bayern wieder einen Minister wie Montgelas wunschten die abwertenden Meinungen Katholische Kreise verubelten ihm die Durchfuhrung der Sakularisation fur die Liberalen war er in seiner zweiten Regierungshalfte zu konservativ gewesen und fur deutsch national Gesinnte zu frankreichfreundlich und zu sehr auf ein starkes eigenstandiges Bayern bedacht Erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts setzte eine umfassendere historische Auseinandersetzung mit Montgelas ein die zunehmend auch die reichhaltige Quellenlage objektiv einbezog So plante 1895 Richard Du Moulin Eckart eine zwanzigbandige Darstellung uber Bayern unter dem Ministerium Montgelas 1799 1817 die jedoch nicht uber den ersten Band 63 hinaus gedieh Michael Doeberl veroffentlichte 1982 im zweiten Band seiner Entwicklungsgeschichte Bayerns eine erste Gesamtdarstellung der Regierung Montgelas 64 Umfangreiche Untersuchungen von Teilbereichen der Regierungszeit Montgelas wurden von Hans Karl von Zwehl 1937 65 Fritz Zimmermann 1940 66 und von Marcel Dunan 1942 67 vorgelegt Hans Ulrich Wehler bewertet Montgelas 1987 im ersten Band seiner Gesellschaftsgeschichte 68 als den innenpolitisch erfolgreichsten deutschen Politiker des fruhen 19 Jahrhunderts Eberhard Weis zeichnet Montgelas als einen sehr detailbesessenen Politiker der oft wegen Skrupeln in Kleinigkeiten eine vollig klare Linie im Grossen vermissen liess Dennoch sieht er in ihm den Architekten des modernen bayerischen Staates Er betont auch die Risikoscheu Montgelas Dem stellt er gegenuber dass Montgelas die meisten seiner hoch gesteckten politischen Ziele letztlich erreicht hat trotz mehrfacher lebensgefahrlicher Situationen nimmt nun der bayerische Staat seine von Montgelas entworfene und verwirklichte aussere und innere moderne Gestalt an macht er eine Epoche sturmischer Reformen durch von denen manche ubersturzt und revisionsbedurftig die meisten jedoch von bleibendem Wert sind Eine der wichtigsten Fahigkeiten des Staatsmannes besitzt Montgelas in hohem Masse Die Tendenzen seiner Zeit zu erkennen die in der Gegenwart liegenden Moglichkeiten und Gefahren richtig einzuschatzen die Entwicklung vorsichtig abwartend zu beobachten und dann im richtigen Moment Montgelas tut es oft erst in der letzten Sekunde des richtigen Moments entschlossen zu handeln Das sichere jeweilige Erkennen der Gunst der Stunde in der Aussenpolitik ermoglicht dem Minister nicht nur die Rettung und Vergrosserung des ihm anvertrauten Staates sondern auch sein wahrhaft revolutionares inneres Aufbauwerk 69 Sonstiges Bearbeiten nbsp Munchen Bogenhausen Gedenktafel fur Friedrich Ludwig Sckell und Montgelas Peter Weidl 2002 Nach ihm wurde das gleichnamige Maximilian von Montgelas Gymnasium in Vilsbiburg Landkreis Landshut benannt Siehe auch BearbeitenMontgelas Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenJuliane von Akerman Maximilian Joseph Montgelas Graf von Garnerin In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 S 160 ISBN 3 88645 156 9 Karl Theodor von Heigel Montgelas Maximilian Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 193 204 Michael Henker Margot Hamm Evamaria Brockhoff Hrsg Bayern entsteht Montgelas und sein Ansbacher Memoire von 1796 Friedrich Pustet Regensburg 1996 ISBN 3 7917 1535 6 Katharina Weigand Jorg Zedler Hrsg Montgelas zwischen Wissenschaft und Politik Krisendiagnostik Modernisierungsbedarf und Reformpolitik in der Ara Montgelas und am Beginn des 21 Jahrhunderts Herbert Utz Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 8316 0897 3 Eberhard Weis Montgelas Zwischen Revolution und Reform 1759 1799 Verlag C H Beck 2 durchgesehene Auflage Munchen 1988 ISBN 3 406 32974 8 Eberhard Weis Montgelas Maximilian Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 55 63 Digitalisat Eberhard Weis Hardenberg und Montgelas Versuch eines Vergleichs ihrer Personlichkeiten und ihrer Politik In Jahrbuch des Historischen Kollegs 1997 S 3 20 Digitalisat Eberhard Weis Montgelas Der Architekt des modernen bayerischen Staates 1799 1838 Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 03567 1 Galerie der merkwurdigsten Kurbaierischen Staatsbeamten III Heft Maximilian Freiherr von Montgelas Minister der auswartigen Angelegenheiten Volpert Mainz 1800 Digitalisat Andreas Erber Graf Montgelas und das Gut Grosshesselohe Edition Pandoralacht 2017 ISBN 978 3 00 070806 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian von Montgelas Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximilian von Montgelas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Website zu Maximilian Joseph von Montgelas Website der Montgelas Gesellschaft Christoph Vormweg 02 02 1817 Graf Montgelas wird entlassen WDR ZeitZeichen vom 2 Februar 2017 mit Katharina Weigand Podcast Einzelnachweise BearbeitenVerwendete Abkurzungen M Montgelas EWI Eberhard Weis Montgelas Erster Band siehe Literatur EWII Eberhard Weis Montgelas Zweiter Band siehe Literatur sie zu Janus von Montgelas Walter Demel Savoyen Osterreich Bayern Zum Leben des Janus Baron von Montgelas Vater des bayerischen Staatsministers In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Bd 85 2022 Heft 2 S 385 410 EWI S 1 2 Lennhoff Posner Binder Int FM Lexikon Sonderauflage Munchen 2006 S 576 Eberhard Weis Montgelas 1759 1799 Zwischen Revolution u Reform Band 2 Beck Verlag Munchen 2005 Seite 830 a b EWI S 140 EWI S 149 EWI S 159 160 EWI S 148 EWI S 85 M 27 10 1789 nach EWI S 161 s a EWI Kapitel 10 die Stande als Garanten der Freiheit gegen obrigkeitliche Willkur EWI S 89 EWI S 21 EWI S 25 EWI S 81 fr Brief von M an Seinsheim vom 12 2 1788 dt nach EWI S 175 fr Brief von M an Seinsheim vom 16 8 1787 dt nach EWI S 68 EWI S 211 fr Brief vom 9 Marz 1790 an Seinsheim dt nach EWI S 220 fr Brief an Seinsheim vom 6 12 1792 dt nach EWI S 188 fr Brief an Seinsheim vom 6 Juli 1790 dt nach EWI S 221 fr Brief an Seinsheim vom 17 Mai 1791 dt nach EWI S 222 fr Brief an Seinsheim vom 3 Juli 1791 dt nach EWI S 224 fr Brief an Seinsheim vom 1 Mai 1791 dt nach EWI S 223 fr Brief an Seinsheim vom 20 September 1791 dt nach EWI S 226 fr Brief an Seinsheim vom 5 Mai 1793 dt nach EWI S 238 Aufzeichnungen Karl Ernst von Gravenreuths nach EWI S 260 EWI S 155 EWI S 119 dt nach EWI S 131 Wissenschaftliche Edition des Ansbacher Memoire durch Eberhard Weis Das Ansbacher Memoire in dt Ubersetzung Ansbacher Memoire nach EWI S 270 Ansbacher Memoire nach EWI S 283 Denkwurdigkeiten des Grafen M J von Montgelas uber die innere Staatsverwaltung Bayerns hg von G Laubmann und M Doeberl 1908 Denkwurdigkeiten des bayer Staatsministers M Grafen von Montgelas ubersetzt von Max Freiherrn von Freyberg Eisenberg und hg von Ludwig Grafen von Montgelas 1887 fr Brief an Seinsheim vom 5 Mai 1793 dt nach EWI S 239 EWII S 12 13 Zwehl S 64 dt nach EWII S 279 280 fr Memorandum M s an Max Joseph vom 8 9 1805 dt nach EWII S 285 Bericht Ottos vom 22 9 1805 dt nach EWII S 296 EWII S 465 Brief von Max Joseph an Kronprinz Ludwig vom 7 Oktober 1813 nach EWII S 683 fr Instruktion von M vom 14 September 1814 dt nach EWII S 719 EWII S 161 EWII S 229 EWII S 202 Compte rendu au Roi S 65 f aus dem Protokoll der Geheimen Staatskonferenz vom 24 1 1800 nach EWII S 99 Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1950 Neuauflage 1978 anlasslich des Jubilaums 150 Jahre Verlag Ph C W Schmidt Neustadt an der Aisch 1828 1978 S 395 das Volk bezeichnete er hingegen als petit peuple crapule EWII S 772 Die Bayerische Verfassung von 1808 M Compte rendu dt nach EWII S 453 M fr in Compte rendu S 76 84 dt zusammengefasst nach EWII S 779 Karl Otmar Freiherr von Aretin Bayerns Weg zum souveranen Staat Landstande und konstitutionelle Monarchie 1714 1818 Munchen 1976 Briefe des Staatsministers Grafen Maximilian Joseph v Montgelas Herausgegeben von Julie von Zerzog Regensburg gedruckt bei Julius Heinrich Demmler vermutlich 1853 Adalbert Prinz von Bayern Max I Joseph von Bayern Pfalzgraf Kurfurst und Konig Munchen 1957 S 750 fr Brief von Graf Montezan an Hofenfels vom 9 August 1786 dt nach EWI S 52 EWII S 479 Die Memoiren des Karl Heinrich Ritter von Lang Braunschweig 1842 zitiert nach EWII S 485 fr Bericht an Maret Bassano dt nach EWII S 675 Bericht Johann Emanuel von Kusters an Karl August Freiherr von Hardenberg vom 1 Januar 1817 zitiert nach EWII S 762 763 Richard Graf Du Moulin Eckart Bayern unter dem Ministerium Montgelas Band 1 1799 bis 1800 Munchen 1895 Michael Doeberl Entwicklungsgeschichte Bayerns Band 2 1648 1825 Munchen 1928 Hans Karl von Zwehl Der Kampf um Bayern 1805 I Der Abschluss der bayerisch franzosischen Allianz Munchen 1937 Fritz Zimmermann Bayerische Verfassungsgeschichte vom Ausgang der Landschaft bis zur Verfassungsurkunde von 1818 1 Vorgeschichte und Entstehung der Konstitution von 1808 Munchen 1940 Marcel Dunan Napoleon et l Allemagne Le systeme continental et les debuts du royaume de Baviere 1806 1810 Paris 1942 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte 5 Bande Verlag C H Beck Munchen 1987 2008 4900 Seiten als broschierte Ausgabe ISBN 3 406 57872 1 Band 1 Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformara 1700 1815 1987 4 Auflage 2006 676 Seiten ISBN 3 406 32261 1 EWI S 466Aussenminister des Konigreichs Bayern und des Freistaates Bayern Maximilian von Montgelas Aloys von Rechberg Friedrich Karl von Thurheim Joseph von Armansperg Friedrich August von Gise Otto von Bray Steinburg Verweser Georg Ludwig von Maurer Verweser Ludwig Oettingen Wallerstein Verweser Klemens von Waldkirch Verweser Otto von Bray Steinburg erneut Ludwig von der Pfordten Karl von Schrenck von Notzing Max von Neumayr Verweser Ludwig von der Pfordten erneut Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Otto von Bray Steinburg erneut Friedrich von Hegnenberg Dux Adolph von Pfretzschner Friedrich Krafft von Crailsheim Clemens von Podewils Durniz Georg von Hertling Otto von Dandl Kurt Eisner Johannes Hoffmann Gustav von Kahr Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Kofering und Schonberg Eugen von Knilling Heinrich Held Franz Ritter von Epp Siehe auch Bayerisches Staatsministerium des Aussern Normdaten Person GND 118838113 lobid OGND AKS LCCN n88196288 VIAF 74650358 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Montgelas Maximilian vonALTERNATIVNAMEN Montgelas Maximilian Carl Joseph Franz de Paula Hieronymus Graf von vollstandiger Name Montgelas Maximilian Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG Minister unter dem spateren Konig Maximilian I von BayernGEBURTSDATUM 12 September 1759GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 14 Juni 1838STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian von Montgelas amp oldid 237334794