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Eberhard Weis 31 Oktober 1925 in Schmalkalden 17 Juni 2013 war ein deutscher Historiker Die Biographie des bayerischen Staatsmanns Maximilian von Montgelas gilt als sein Hauptwerk Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenEberhard Weis Sohn eines Gymnasiallehrers wuchs in Schmalkalden auf und siedelte 1945 in den Raum Munchen uber Ab 1946 studierte er Geschichte Franzosisch und Deutsch an der Universitat Munchen Im Jahr 1949 absolvierte er einen Sprachlehrgang Franzosisch fur Auslander an der Universitat Dijon Das Studium schloss Weis 1950 mit dem Ersten Staatsexamen ab wurde als Nichtbayer aber nicht zum Referendariat zugelassen Daher wandte er sich ganz der Geschichtswissenschaft zu und wurde 1952 bei Franz Schnabel zu dessen engerem Schulerkreis er gehorte mit der Arbeit Geschichtsschreibung und Staatsauffassung in der franzosischen Enzyklopadie promoviert Anschliessend nahm er an einem Kurs fur Auslander am Franzosischen Nationalarchiv in Paris teil Von Sommer 1953 bis 1956 absolvierte Weis die bayerische Archivausbildung die er mit dem Assessorexamen abschloss Er trat in den hoheren bayerischen Archivdienst ein arbeitete von 1956 bis 1960 im Staatsarchiv Landshut und von 1960 bis 1969 im Geheimen Staatsarchiv in Munchen Seit 1962 befasste sich Weis mit einer biographischen Studie uber Maximilian von Montgelas dessen Nachlass er als erster Historiker benutzen konnte Mit dieser von Karl Bosl betreuten Arbeit die Montgelas Werdegang bis 1799 untersuchte habilitierte er sich 1969 in Munchen Noch im selben Jahr erhielt er als Nachfolger von Hans Rudolf Guggisberg eine ordentliche Professur an der Freien Universitat Berlin wechselte aber schon zum Wintersemester 1970 71 an die Universitat Munster auf den ehemaligen Lehrstuhl Kurt von Raumers wo er bis 1974 lehrte Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 1991 1 hatte Weis als Nachfolger Fritz Wagners den Lehrstuhl fur Geschichte der Fruhen Neuzeit an der Universitat Munchen inne Er betreute 27 Dissertationen und zwei Habilitationen Zu seinen akademischen Schulerinnen und Schulern gehoren Sylvia Krauss Meyl Walter Demel Bernd Roeck und Reinhard Stauber Weis war seit 1974 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der er von 1982 bis 1987 als Sekretar und von 1987 bis 1997 als Prasident diente Seit 1982 war Weis in der Kommission Leiter der Abteilung Quellen zu den Reformen in den Rheinbundstaaten und seit 2000 zudem Leiter der Abteilung Die Protokolle des Bayerischen Staatsrats 1799 1817 Im Jahr 1979 wurde er ausserdem ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Kommission fur bayerische Landesgeschichte Weis war 1981 82 einer der ersten Stipendiaten des Historischen Kollegs Von 1973 bis 1994 war er Mitglied und von 1983 bis 1993 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Historischen Instituts in Paris Im Jahr 2007 erhielt er den Einhard Preis der Einhard Stiftung zu Seligenstadt und im selben Jahr den Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung Er war zwischen 1987 und 1997 Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Fachbeirats des Max Planck Instituts fur Geschichte in Gottingen Er war Mitglied der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte In der universitaren Lehre vertrat Weis die europaische Geschichte vom spaten 15 bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts 2 Sein eigener Forschungsschwerpunkt war das Europa im Umbruch 1750 1850 3 wobei er ausgehend von seinen akademischen Qualifikationsarbeiten die franzosische und deutsche speziell die bayerische Geschichte dieser Epoche bearbeitete Schon 1978 legte er mit dem Band Der Durchbruch des Burgertums im Rahmen der Propylaen Geschichte Europas die grosse Synthese dieses Zeitabschnitts vor in der er das Frankreich der Revolution und Napoleons in den Mittelpunkt stellte und dessen Ausstrahlung auf Europa verfolgte In einer Vielzahl von Aufsatzen deren wichtigste in dem Band Deutschland und Frankreich um 1800 gesammelt wurden setzte sich Weis vergleichend mit der franzosischen und deutschen Geschichte auseinander Sein besonderes Augenmerk galt dabei der Entwicklung in den Rheinbundstaaten Wichtige Forschungen legte Weis zum Illuminatenorden und zur Sakularisation der bayerischen Kloster vor 4 dem italienischen Rechtsphilosophen Cesare Beccaria widmete er sich in einem grossen Vortrag 5 Erst 1998 nach seiner Emeritierung und dem Ende seiner Prasidentschaft in der Historischen Kommission wandte sich Weis wieder ganz dem Reformminister Maximilian von Montgelas zu Seiner Habilitationsschrift die in uberarbeiteter Form 1971 als erster Band einer Montgelas Biographie erschienen war konnte er 2005 den zweiten und abschliessenden Band folgen lassen Die zweibandige Publikation Weis Hauptwerk fand in Fachkreisen grosse Beachtung und wurde mehrfach ausgezeichnet Weis gehorte zu den Herausgebern der Fachzeitschriften Historische Zeitschrift und Der Staat 1981 1993 Eberhard Weis war verheiratet und hatte zwei Sohne Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Gauting Zu seinen Ehren fand am 5 Marz 2014 eine akademische Gedenkfeier im Historischen Kolleg in Munchen statt Schriften Auswahl BearbeitenGeschichtsschreibung und Staatsauffassung in der franzosischen Enzyklopadie Steiner Wiesbaden 1956 Frankreich von 1661 bis 1789 In Theodor Schieder Fritz Wagner Hrsg Handbuch der europaische Geschichte Band 4 Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklarung Klett Stuttgart 1968 S 164 303 Der Durchbruch des Burgertums Propylaen Geschichte Europas Band 4 Propylaen Verlag Frankfurt am Main 1978 Montgelas Band 1 Zwischen Revolution und Reform 1759 1799 C H Beck Munchen 1971 2 Auflage 1988 Bayern und Frankreich in der Zeit des Konsulats und des ersten Empire 1799 1815 Schriften des Historischen Kollegs Vortrage Bd 4 Munchen 1984 Digitalisat Herausgeber Reformen im rheinbundischen Deutschland Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Bd 4 Oldenbourg Munchen 1984 ISBN 978 3 486 51671 5 Digitalisat Deutschland und Frankreich um 1800 Aufklarung Revolution Reform C H Beck Munchen 1990 Aufsatzsammlung Hardenberg und Monteglas Versuch eines Vergleichs ihrer Personlichkeiten und ihrer Politik In Jahrbuch des Historischen Kollegs 1997 S 3 20 Digitalisat Die Begrundung des modernen bayerischen Staates unter Konig Max I 1799 1825 In Alois Schmid Hrsg Handbuch der bayerischen Geschichte Band 4 1 C H Beck Munchen 2003 S 3 126 Montgelas Band 2 Der Architekt des modernen bayerischen Staates 1799 1838 C H Beck Munchen 2005 Literatur BearbeitenWilhelm Volkert Eberhard Weis 1925 2013 In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 76 2013 S 958 963 Digitalisat Akademische Gedenkfeier fur Eberhard Weis 1925 2013 am 5 Marz 2014 im Historischen Kolleg In Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Hrsg Jahresbericht 2013 Munchen 2014 PDF Hans Gunter Hockerts Eberhard Weis als Prasident der Historischen Kommission S 45 51 Winfried Schulze Eberhard Weis als Wissenschaftler und akademischer Lehrer S 53 63 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eberhard Weis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Eberhard Weis in der Deutschen Digitalen Bibliothek Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung 2007 an Prof Dr Eberhard Weis Einhardpreis 2007 Nachruf der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen PDF 22 kB Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Angabe nach Eberhard Weis Montgelas Zweiter Band Munchen 2005 S XIII anders 1992 Nachruf der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Eberhard Weis Montgelas Zweiter Band Munchen 2005 S XIII So der Titel der Festgabe zu Weis 70 Geburtstag Dieter Albrecht Karl Otmar von Aretin Winfried Schulze Hrsg Europa im Umbruch 1750 1850 Munchen 1995 Weis stellte seine Forschungen in Vortragen vor der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vor Eberhard Weis Die Sakularisation der bayerischen Kloster 1802 03 Neue Forschungen zu Vorgeschichte und Ergebnissen Munchen 1983 Digitalisat und Der Illuminatenorden 1776 1786 Unter besonderer Berucksichtigung der Fragen seiner sozialen Zusammensetzung seiner politischen Ziele und seiner Fortexistenz nach 1786 Munchen 1987 Digitalisat Eberhard Weis Cesare Beccaria 1738 1794 Mailander Aufklarer und Anreger der Strafrechtsreformen in Europa Munchen 1992 Digitalisat Normdaten Person GND 118961624 lobid OGND AKS LCCN n84019544 VIAF 274920104 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weis EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1925GEBURTSORT SchmalkaldenSTERBEDATUM 17 Juni 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Weis amp oldid 238498791