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Fritz Wagner 5 Dezember 1908 in Ludwigsburg 2 Marz 2003 in Kreuth war ein deutscher Historiker auf dem Gebiet der Neueren Geschichte Er war Lehrstuhlinhaber in Marburg und Munchen Fritz Wagner Signatur 1998Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Herausgebertatigkeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenFritz Wagner Sohn des Arztes Theodor Wagner dessen Vorfahren aus der Schweiz eingewandert waren und dessen Ehefrau eine geborene Bickel kam im wurttembergischen Ludwigsburg zur Welt besuchte dort das humanistische Gymnasium und studierte anschliessend Geschichte Germanistik und Kunstgeschichte in Tubingen Paris Berlin und Munchen Im Jahre 1932 wurde er in Munchen mit einer Dissertation uber den franzosischen Liberalen Benjamin Constant zum Doktor der Philosophie promoviert Sein Doktorvater war Karl Alexander von Muller bei dem er sich auch 1939 mit der Arbeit Kaiser Karl VII und die grossen Machte 1740 1745 habilitierte Im selben Jahr begann er seine Lehrtatigkeit zunachst in Munchen und dann in Innsbruck Sein in der Familientradition und in eigenen existenziellen Grunderfahrungen wurzelnder christlicher Glaube hielt ihn auf Abstand zum Nationalsozialismus der Munchner Szene und fuhrten ihn und seine Frau in die Nahe der Bekennenden Kirche Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Fritz Wagner 1947 an die Philipps Universitat Marburg auf den bisher von Wilhelm Mommsen bekleideten Lehrstuhl fur Neuere Geschichte berufen wo er unterbrochen durch eine Gastprofessur in den USA bis 1966 als ordentlicher Professor wirkte Von 1956 bis 1958 stand er der Universitat als Rektor vor 1966 lehnte Wagner einen Ruf an die Universitat Hamburg ab und nahm stattdessen einen an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen auf den inzwischen aufgeteilten Lehrstuhl von Franz Schnabel an Dort vertrat er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1974 die Geschichte der Fruhen Neuzeit der zur selben Zeit berufene Walter Bussmann war fur das 19 und 20 Jahrhundert zustandig Im Jahr 1967 wurde Wagner ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und deren Historischen Kommission deren Sekretar er in Munchen von 1968 bis 1982 war Von 1972 bis 1982 war er Vorsitzender der von ihm massgeblich mitbegrundeten Arbeitsgemeinschaft ausseruniversitarer historischer Forschungseinrichtungen Fur seine Verdienste in Forschung und Lehre wurde Fritz Wagner 1978 mit dem Grossen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet 1 Wagner war evangelisch und heiratete 1931 die Kunsthistorikerin Auguste Wurz Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor 2 In den 1980er Jahren ubersiedelte er mit seiner Frau ins Seniorenstift Haus Bruneck in Kreuth bei Tegernsee Von dort unternahmen sie noch kunsthistorische Exkursionen 1994 starb seine Frau er folgte ihr 2003 nach Sie sind zusammen auf dem Ringbergfriedhof in Kreuth begraben Wagner forschte und lehrte vor allem auf zu Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklarung 1648 bis 1789 Geschichte der USA und Kanadas von der Zeit der Entdeckungen bis zu Pearl Harbor 1941 Theorie und Selbstverstandnis der Geschichtswissenschaft ihre Methodik und wissenschaftstheoretische Einordnung Begegnung von Naturwissenschaft Religion Philosophie und Geschichte in historischen Personlichkeiten und deren Werken sowie zur Wissenschaftsgeschichte Er verstand es die Ergebnisse verschiedener Wissenschaften zusammen zu sehen und zu kombinieren Dabei ging es ihm darum geistig religiose Binnenstrukturen aufzudecken Geistige und kunstlerische Werke waren ihm Seismographen an denen der Wandel von Handlungsmaximen abzulesen ist Dem Personalen in der Geschichte und seiner Verankerung im Religiosen galt in den spateren Jahren sein besonderes Interesse Schriften BearbeitenDer Liberale Benjamin Constant Murnau 1932 Kaiser Karl der VII und die grossen Machte 1740 1745 Kohlhammer Verlag Stuttgart 1938 Cavour und der Aufstieg Italiens im Krimkrieg Kohlhammer Verlag Stuttgart 1940 2 Auflage 1942 USA Geburt und Aufstieg der Neuen Welt Geschichte in Zeitdokumenten 1607 1865 Munchener Graphische Kunstanstalten Munchen 1947 England und das europaische Gleichgewicht 1500 1914 Munchner Verlag Munchen 1947 Geschichtswissenschaft Verlag Karl Alber Freiburg Munchen 1951 2 Auflage 1966 Orbis academicus Band I 1 auch auf Spanisch in Mexiko 1958 Moderne Geschichtsschreibung Ausblick auf eine Philosophie der Geschichtswissenschaft Verlag Duncker amp Humblot Berlin 1960 Der Historiker und die Weltgeschichte Verlag Karl Alber Freiburg Munchen 1965 Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklarung Union Verlag Stuttgart 1968 3 Auflage Verlag Klett Cotta Stuttgart 1996 ISBN 3 12 907560 7 Handbuch der europaischen Geschichte Band 4 Isaac Newton Im Zwielicht zwischen Mythos und Forschung Studien zur Epoche der Aufklarung Verlag Karl Alber Freiburg Munchen 1976 ISBN 3 495 47339 4 Herausgebertatigkeit BearbeitenOrbis academicus Problemgeschichten der Wissenschaft in Dokumenten und Darstellungen 49 Werke in 59 Banden Karl Alber Freiburg Munchen 1951 bis 1987 1969 bis 1987 Herausgeber und Hauptschriftleiter der Neuen Deutschen Biographie Duncker amp Humblot Berlin 1953 ff 1949 bis 1970 Mitherausgeber 1970 bis 1981 Herausgeber des Archiv fur Kulturgeschichte Bohlau Verlag Koln Theodor Schieder Handbuch der europaischen Geschichte In sieben Banden Klett Cotta Stuttgart 1968 Band IV Literatur BearbeitenHarm Hinrich Brandt Fritz Wagner 1908 2003 In Historisches Jahrbuch 2003 S 529 533 Harm Hinrich Brandt Fritz Wagner 1908 2003 zu seiner Biographie und seinem wissenschaftlichen Werk In Archiv fur Kulturgeschichte Band 100 2018 S 11 64 Helmut Neuhaus In memoriam Fritz Wagner 5 12 1908 2 3 2003 In Archiv fur Kulturgeschichte Band 85 2003 S 387 391 Eberhard Weis Fritz Wagner 5 12 1908 2 3 2003 In Bayerische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 2003 Munchen 2004 S 304 307 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Wagner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wagner Fritz Hessische Biografie Stand 5 Juli 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 30 Nr 172 13 September 1978 Wagner Fritz 1 In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1296 Normdaten Person GND 117095850 lobid OGND AKS LCCN n84192109 VIAF 79390210 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 5 Dezember 1908GEBURTSORT LudwigsburgSTERBEDATUM 2 Marz 2003STERBEORT Kreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wagner Historiker amp oldid 237599046