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Der Bohlau Verlag ist ein Wissenschaftsverlag und Zeitschriftenverlag mit Sitz in Wien Bohlau Verlag GmbH amp Co KG und Koln Bohlau Verlag GmbH amp Cie sowie einer Niederlassung in Weimar Der Schwerpunkt seines Programms liegt nach eigenen Angaben auf Titeln aus den historisch ausgerichteten Geisteswissenschaften Der Verlag wurde Anfang 2017 von der Verlagsgruppe Vandenhoeck amp Ruprecht ubernommen der wiederum per 1 Marz 2021 von Brill ubernommen wurde Die Marke Bohlau wird weiter gefuhrt 1 2 3 Erinnerungstafel an Hermann Bohlau und seinen Verlag am heutigen Stadtarchiv Weimar dem einstigen Verlagshaus Kleine Teichgasse 6 Zwischenzeitlich hiess der Verlag nach dem Tod des Grunders Hermann Bohlaus Nachfolger und das war auch nach der Teilung Deutschlands der Name des in Weimar in der DDR weitergefuhrten vom westdeutschen Bohlau Verlag unabhangigen Nachfolgerverlags der nach der Wiedervereinigung zu J B Metzler kam und als dessen Imprint fortbesteht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Programm 3 Literatur Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Unternehmen geht auf eine bereits am Hof der Weimarer Fursten bestehende Druckerei zuruck Sie wurde 1624 auf Anordnung des Herzogs Johann Ernst I eingerichtet der 1618 dem Drucker Johann Weidner in Jena und Weimar das Druckrecht gewahrt hatte 1659 wurde die Druckerei in privaten Besitz uberfuhrt 1853 erwarb sie der aus Halle Saale stammende Buchhandler Hermann Bohlau 1826 1900 und grundete den Verlag der durch seine rechts und sprachwissenschaftlichen sowie literaturhistorischen Werke internationalen Ruf erlangte Unter anderem brachte er Goethes gesammelte Werke in 143 Banden die sogenannte Weimarer oder Sophienausgabe benannt nach der Schirmherrin Grossherzogin Sophie von Sachsen Weimar Eisenach der Ehefrau des Grossherzogs Carl Alexander heraus die massgebliche Ausgabe der Werke Martin Luthers sowie die Zeitschrift fur geschichtliche Rechtswissenschaft heute Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Bald nach Bohlaus Tod wurde der Verlag in Hermann Bohlaus Nachfolger umbenannt In der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre ubernahm einer der Autoren des Verlags der Rechtswissenschaftler Professor Karl Rauch 1880 1953 zunachst die Zeitschrift fur Rechtsgeschichte 1924 dann den kompletten Verlag Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs grundete Rauch 1947 in Marburg einen neuen Verlag den er 1951 Bohlau Verlag nannte 1957 wurde das Unternehmen nach Koln verlegt Ein weiterer gleichnamiger Verlag entstand in Graz und siedelte spater nach Wien uber Das Stammhaus in Weimar blieb trotz der Teilung Deutschlands und Grundung der DDR als privat gefuhrter Verlag bestehen Die Leiterin und Kommanditistin Leiva Petersen 1912 1992 erhielt 1946 eine personliche Betriebslizenz und wurde 1947 mit Zustimmung Karl Rauchs personlich haftende Gesellschafterin des Weimarer Verlagshauses 4 Petersen gelang es trotz widriger Bedingungen uber Jahrzehnte das hohe wissenschaftliche Niveau zu halten die grossen Werkausgaben darunter die Schiller Nationalausgabe und die Luther Werkausgabe sowie renommierte Jahrbucher wie z B das Shakespeare Jahrbuch und das Hanse Jahrbuch fortzusetzen Ausserdem erweiterte sie das Verlagsprogramm um historisches kunst und kulturhistorisches Schrifttum Mit dem westdeutschen Bohlau Verlag bestanden im Rahmen des politisch Machbaren weiterhin geschaftliche Kontakte Da ein privates Unternehmen in dem sozialistischen Land jedoch mit der Zeit immer weniger zu halten war entschloss sich Leiva Petersen 1978 den Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar an die Akademie der Wissenschaften der DDR zu verkaufen Die Familie Rauch stimmte 1979 der Ubernahme zu Petersen leitet den Verlag noch bis 1983 5 Nach dem Ende der DDR versuchte der Bohlau Verlag Koln und Wien erfolglos diesen Verkauf ruckgangig zu machen 6 Der Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger wurde 1998 vom Verlag J B Metzler ubernommen der zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehorte Am 30 Juni 2002 wurde der Verlagssitz in Weimar aufgelost 7 Der Verlag existiert seither nur noch als Imprint bei J B Metzler der seinerseits 2015 von Springer Nature ubernommen wurde Der Bohlau Verlag Koln und Wien eroffnete 1990 eine eigene Niederlassung in Weimar und ubernahm nach 1998 einige Buchreihen von Hermann Bohlaus Nachfolger Programm Bearbeiten nbsp Titel der Reihe Werte der deutschen Heimat im Bohlau VerlagDas heutige Programm des Bohlau Verlages umfasst vor allem Publikationen aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften inklusive Kultur Kunst und Rechtsgeschichte sowie der Literatur und Sprachwissenschaften Beispiele fur Reihenwerke sind Werte der deutschen Heimat Rheinisches Archiv Forum Ibero Americanum Beitrage zur historischen Bildungsforschung Osteuropa Handbucher Anglistische Studien sowie mehrere Dissertationsreihen Dazu kommen Zeitschriften wie Archiv fur Diplomatik Archiv fur Kulturgeschichte Internationale Zeitschrift fur Kommunikationsforschung und Deutsches Dante Jahrbuch Seit 2001 ist Bohlau einer der Gesellschafterverlage des wissenschaftlichen Uni Taschenbucher Verlages UTB Literatur Auswahl BearbeitenKonrad Marwinski Von der Hofbuchdruckerei zum Verlag Bohlau Geschichte der Hofbuchdruckerei in Weimar von den Anfangen bis 1853 Hrsg zum 350jahrigen Betriebsjubilaum des Verlages Bohlaus Nachfolger Weimar 1974 Weblinks BearbeitenOffizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 220 vom 20 September 2016 S 11 Bohlau geht an deutsche Verlagsgruppe In orf at 19 September 2016 abgerufen am 22 November 2016 Verlagsgruppe Vandenhoeck amp Ruprecht ubernimmt Bohlau Verlag APA Meldung bei derStandard at 19 September 2016 abgerufen am 22 November 2016 Christoph Links Das Schicksal der DDR Verlage Die Privatisierung und ihre Konsequenzen Berlin 2016 ISBN 978 3 95841 051 0 S 111 f Christoph Links Das Schicksal der DDR Verlage Berlin 2016 S 112 f Michael Knoche Der letzte Deal der DDR Der Bohlau Verlag Weimar wird verkauft Aus der Forschungsbibliothek Krekelborn 5 Oktober 2020 abgerufen am 28 Juni 2021 Ein Kommen und Gehen Der Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger verschwindet aus Weimar Memento des Originals vom 18 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner zeitung de Berliner Zeitung 13 Februar 2002 abgerufen am 22 November 2016 Normdaten Korperschaft GND 2011858 2 lobid OGND AKS LCCN n96072118 VIAF 143717213 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bohlau Verlag amp oldid 237905616