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Die Akademie der Wissenschaften der DDR AdW bis 1972 als Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW bezeichnet war die bedeutendste Forschungsinstitution der Deutschen Demokratischen Republik DDR Sie wurde 1946 offiziell eroffnet und setzte zumindest teilweise die Tradition der Preussischen Akademie der Wissenschaften fort Die Akademie war sowohl eine Gelehrtengesellschaft Gelehrtensozietat bei der die Verleihung der Mitgliedschaft durch Zuwahl eine wissenschaftliche Anerkennung darstellte als auch im Unterschied zu vielen anderen Akademien der Wissenschaften Tragerorganisation einer Forschungsgemeinschaft ausseruniversitarer Forschungsinstitute Akademie der Wissenschaften der DDR AdW bis 1972 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW Sitz in Berlin Mitte Jagerstrasse am Gendarmenmarkt 1950Kategorie Forschungseinrichtungen GelehrtengesellschaftBestehen 1946 1992Standort der Einrichtung BerlinAussenstellen 60 davon die meisten in BerlinArt der Forschung ForschungsgemeinschaftGrundfinanzierung StaatshaushaltLeitung Akademieprasident Prasidium Institutsdirektoren Dienstaufsicht Ministerrat der DDRMitarbeiter 24 000Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die Gelehrtengesellschaft von den Forschungsinstituten und sonstigen Einrichtungen getrennt und 1992 aufgelost In personeller Kontinuitat zur AdW werden ihre Aktivitaten seit 1993 von der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin weitergefuhrt Die Forschungsvorhaben und Bestande der AdW ubernahm die 1992 gegrundete Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Die Akademie Institute wurden zum 31 Dezember 1991 aufgelost und teilweise in Tragerschaft anderer Organisationen wie der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren der Max Planck Gesellschaft und der Fraunhofer Gesellschaft neugegrundet Einige Teilbereiche und Teilprojekte blieben erhalten wurden aber in andere Institutionen wie das Deutsche Archaologische Institut uberfuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946 1972 2 Akademie der Wissenschaften der DDR 1972 1989 3 1989 1993 Akademie der Wissenschaften bis zu ihrer Abwicklung Neugrundungen 4 Standorte der Akademie in Berlin und im Umland Auswahl 4 1 Berlin Adlershof 4 2 Berlin Buch 4 3 Berlin Mitte 4 4 Berlin Pankow 4 5 Potsdam 4 6 Zeuthen 5 Listen der Klassen und Institute 6 Nationalkomitees bei der Akademie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDeutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946 1972 BearbeitenDie Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin war eine Nachfolgeorganisation der 1700 von Gottfried Wilhelm Leibniz gegrundeten Kurfurstlich Brandenburgischen Sozietat der Wissenschaften Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie mit dem SMAD Befehl Nr 187 vom 1 Juli 1946 dem 300 Geburtstag von Leibniz wieder eroffnet 1 Die Akademie sollte kunftig als hochste wissenschaftliche Institution Forschungsinstitute fur bestimmte Forschungsaufgaben grunden und erhalten Traditionelle Arbeitsformen wie wissenschaftliche Kommissionen und Unternehmungen blieben daneben bestehen Die Umgestaltung der Berliner Akademie erfolgte nach dem Vorbild der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften Sie entsprach aber auch den Vorstellungen der Akademiemitglieder die bereits 1930 in einer Denkschrift vom preussischen Staat die Bildung von geistes und naturwissenschaftlichen Instituten an der Akademie gefordert hatten Im US amerikanischen Sektor von Berlin wurde zur gleichen Zeit versucht aus den in Berlin Dahlem verbliebenen Instituten der Kaiser Wilhelm Gesellschaft die Deutsche Forschungshochschule aufzubauen wobei es anfangs noch zu Kooperationen zwischen beiden Einrichtungen kam Mit dem SMAD Befehl Nr 309 vom 18 Oktober 1946 wurden der Akademie erste Institute und Einrichtungen angegliedert Am 27 Juni 1947 ubergab die SMAD der Akademie das Medizinisch Biologische Institut in Berlin Buch zu dem auch ehemalige Kaiser Wilhelm Institute gehorten Ende 1949 unterhielt die Akademie neben den Kommissionen und Unternehmungen bereits 23 Institute und 4 Laboratorien In den Folgejahren erfolgten weitere Ubernahmen von Instituten und Institutsneugrundungen Die seit 1830 bestehende Struktur mit zwei Klassen wurde 1949 zugunsten von 6 zwischenzeitlich 5 Klassen aufgebrochen Die Situation war in den Anfangsjahren sehr schwierig Die Bestimmungen des Alliierten Kontrollratsgesetzes Nr 25 vom 29 April 1946 2 fuhrten zu einer Uberwachung samtlicher naturwissenschaftlicher Forschungen die zudem genehmigungspflichtig waren Die Akademie wurde in den Mangeljahren bis Anfang der 1950er Jahre immer starker fur die Aufbauarbeit eingenommen Die Lage der Intelligenz sollte durch Privilegien verbessert werden um so die Abwanderung von qualifiziertem Personal in die westlichen Zonen zu verhindern Fachkrafte aus dem Westen anzulocken und eine loyale Haltung der Intelligenz zum bestehenden System in der DDR zu erreichen Ohne die grosszugige Heranziehung der zur ehrlichen Mitarbeit bereiten Intelligenz insbesondere auch der burgerlichen Intelligenz zum Wirtschaftsaufbau ist weder der Zweijahrplan durchzufuhren noch ein weitgehender Aufschwung einer friedlichen deutschen Wirtschaft zu erreichen Die ruckstandige und schadliche Ansicht dass eine demokratische Gesellschaft und ein neues Leben ohne Heranziehung Umformung und Umerziehung der alten Gruppen der burgerlichen Intelligenz zur gemeinsamen schopferischen Arbeit moglich seien muss abgelehnt werden 1 Kulturverordnung der Deutschen Wirtschaftskommission vom 31 Marz 1949 nbsp Blick in die Akademie Bibliothek Abteilung Grimm Worterbuch 1952 Die grosse Bedeutung der Akademie fur die wirtschaftliche Entwicklung der DDR fuhrte ab 1951 zu folgenden Strukturen Die Leitung der Akademie oblag dem Prasidenten Einzelleitung und dem Prasidium kollektive Leitung Zur Leitung gehorten der Prasident die beiden Vizeprasidenten und der Generalsekretar Die Akademie unterstand dem Ministerrat der DDR der die Dienstaufsicht ausubte 3 Der Vorsitzende des Ministerrates Ministerprasident legte die sich daraus ergebenden Befugnisse fest Der Akademie Prasident war nicht Mitglied des Ministerrates und die zentralen Leitungsorgane der Akademie gehorten nicht zum Staatsapparat Die Akademie hatte sich zur zentralen Forschungsinstitution der DDR entwickelt Ab April 1952 wurde die Zeitschrift Wissenschaftliche Annalen herausgegeben Ihren grossen forschungspolitischen Einfluss durch Gutachten und Beratung der Regierung verlor die Akademie 1957 zugunsten des neu gegrundeten Forschungsrats der DDR Auch in den Folgejahren kam den naturwissenschaftlich technischen Instituten und Einrichtungen eine grosse Bedeutung bei der Losung der permanenten volkswirtschaftlichen Probleme der DDR zu Am Beginn der Akademiereform im Jahr 1968 verfugte die Akademie uber 65 Institute und Einrichtungen Der traditionelle Schwerpunkt der Arbeit hatte sich auf den naturwissenschaftlich technischen Bereich verlagert der auch in der Folgezeit etwa 90 des Gesamtpotentials der Akademie ausmachen sollte Die Akademiereform von 1968 bis 1972 fuhrte unter dem damaligen Prasidenten Hermann Klare zu einer volligen Neugestaltung der Organisationsstruktur der Akademie Die 6 Klassen wurden 1969 durch 11 problemgebundene Klassen ersetzt Kennzeichnend fur die Akademiereform war der Konzentrationsprozess wissenschaftlicher Potenziale wie die Bildung einheitlich strukturierter Zentralinstitute 1969 setzte zudem die auftragsgebundene Forschung und aufgabenbezogene Finanzierung ein die die Arbeit der Akademie langfristig und tiefgehend beeinflusste Ein 1970 gefasster Beschluss des Staatsrates forderte von der Akademie wissenschaftlich technische Pionier und Spitzenleistungen zu erbringen durch die das Prinzip Uberholen ohne einzuholen verwirklicht werden sollte Dieses Prinzip wurde von der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion ubernommen Die Ziele und Aufgaben der wissenschaftlich technischen Arbeit waren prinzipiell aus den Erfordernissen der volkswirtschaftlichen Entwicklung abzuleiten Seit 1972 sollte mit einem Beschluss des Ministerrates das Zusammenspiel von Wissenschaft und Produktion durch den Abschluss langfristiger Koordinierungsvereinbarungen verbessert werden Eine nachfolgende Verordnung hob die Bestimmungen der auftragsgebundenen Finanzierung der Forschung jedoch wieder auf und begrenzte zudem den Anteil der externen Forschung der Akademie auf 50 Im Statut der AdW vom 28 Juni 1984 steht hierzu unter 6 Planung Die Akademie leitet ihre Aufgaben aus den grundlegenden gesellschaftlichen Bedurfnissen den volkswirtschaftlichen Reproduktionsbedingungen sowie aus dem Entwicklungsstand und den Entwicklungstendenzen der Wissenschaft ab Die Akademie unterhielt zur Erfullung ihrer Aufgaben eigene Forschungsschiffe 4 sowie andere Anlagen zur wissenschaftlichen Meeresforschung und beteiligte sich an internationalen wissenschaftlichen Expeditionen und Unternehmungen Beispielsweise wurde das Forschungsschiff Professor Albrecht Penck vom Institut fur Meereskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR fur maritime Untersuchungen mit wissenschaftlichen Zielstellungen eingesetzt Ursprunglich wurde das Spezialschiff unter den Namen Joh L Kruger fur den Seehydrographischen Dienst der DDR genutzt 5 6 Akademie der Wissenschaften der DDR 1972 1989 BearbeitenSeit dem Ende der Akademiereform von 1972 gehorten zur Akademieleitung der Akademieprasident drei Vizeprasidenten und der Generalsekretar Die Mitglieder der Akademieleitung mussten Ordentliche oder Korrespondierende Mitglieder der Gelehrtengesellschaft der Akademie sein und sie wurden von dieser dem Plenum der Akademie fur die Dauer von jeweils vier Jahren gewahlt Dem Plenum oblag es auch die Gewahlten dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR Ministerprasident zur Berufung vorzuschlagen Mit der turnusmassigen Wahl der Akademieleitung im Juni 1972 wurden folgende Positionen besetzt Akademieprasident Hermann Klare Vizeprasident Ulrich Hofmann zustandig fur Forschung Planung und innerstaatliche Kooperation Vizeprasident Heinrich Scheel zustandig fur die Gelehrtengesellschaft Plenum und Klassen der Akademie Vizeprasident Werner Kalweit zustandig fur Gesellschaftswissenschaften und Generalsekretar Claus Grote zustandig fur die internationalen Beziehungen der Akademie Mit dieser Wahl endete zugleich die Akademiereform die 1968 beschlossen wurde Zum 7 Oktober 1972 wurde die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW in Akademie der Wissenschaften der DDR AdW umbenannt Die SED richtete fur die Akademie eine eigene Kreisleitung ein wie bei grossen Kombinaten und Universitaten 7 Der 1 Sekretar der Kreisleitung gehorte als Mitglied dem Prasidium der Akademie an und war zugleich auch Mitglied im Kollegium der Akademie Zum Kollegium gehorten ferner der Vorsitzende des Kreisvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft an der Akademie und der 1 Sekretar der Kreisleitung der FDJ an der Akademie Der Akademieprasident Hermann Klare selbst war parteilos Die wissenschaftliche Leitungsstruktur der Akademie hatte nunmehr folgenden Grundaufbau der bis zu ihrer Abwicklung 1991 bestanden hat Plenum Prasidium und Kollegium Vorsitz beziehungsweise Leitung Akademieprasident Klassen Vorsitz Sekretare Forschungsbereiche Leitung Forschungsbereichsleiter ab 1989 Sekretare fur Wissenschaftsgebiete Mathematik und Informatik Physik Chemie Biowissenschaften und Medizin Geo und Kosmoswissenschaften Gesellschaftswissenschaften Zentralinstitute und Institute Leitung Direktoren Bereiche Leitung Bereichsleiter Abteilungen und Forschungsgruppen Zum Plenum der Gelehrtengesellschaft gehorten 1981 insgesamt 153 Ordentliche Mitglieder und 76 Korrespondierende Mitglieder davon 27 aus der Bundesrepublik Deutschland Die Mitglieder waren in Klassen organisiert Im Jahr 1973 wurden die problemgebundenen Klassen wie diese mit der Akademiereform geschaffen wurden wieder aufgelost und durch 9 Klassen ersetzt die Anzahl der Klassen erhohte sich spater auf insgesamt 11 1979 erfolgte ein Wechsel des Akademieprasidenten vom Chemiker Hermann Klare zum Mediziner Werner Scheler In ihren Amtern bestatigt wurden dabei der 1 Vizeprasident Ulrich Hofmann Vizeprasident Heinrich Scheel Vizeprasident Werner Kalweit und der Generalsekretar Claus Grote Auf Heinrich Scheel folgten Heinz Stiller 1984 1988 Hans Heinz Emons 1988 1990 und Herbert Horz 1990 1992 Im Jahr 1988 wurde als weiterer Vizeprasident Gunter Albrecht berufen Diese Akademieleitung war mit Ausnahme von Vizeprasident Werner Kalweit 1972 bis 1989 bis zum Juni 1990 im Amt Die Akademie verfugte vor ihrer Abwicklung 1991 1992 uber rund 60 Zentralinstitute beziehungsweise Institute und etwa 20 Einrichtungen Akademie Verlag Druckereien Zentrales Archiv Kustodie Wissenschaftliches Informationszentrum Hauptbibliothek diverse Dienstleistungsbetriebe und weitere die vorwiegend in Berlin Potsdam Dresden Leipzig Jena und Halle Saale ansassig waren 8 Insgesamt hatte die Akademie 1988 rund 24 000 Mitarbeiter davon nahezu 10 000 Wissenschaftler die anderen Mitarbeiter waren Laboranten Facharbeiter Verwaltungsfachkrafte u a Etwa die Halfte der gesamten Mitarbeiter war in Berlin tatig In grober Einteilung wurde in der Akademie jeweils zu einem Drittel Grundlagenforschung angewandte Forschung beides in eigener Verantwortung und Auftragsforschung vorwiegend fur die Industrie durchgefuhrt Im Jahr 1985 verpflichtete eine Verordnung des Ministerrats die Akademie den grosseren Teil ihres Forschungspotenzials fur Vertrage mit der Industrie der Landwirtschaft dem Gesundheitswesen mit Bereichen die fur Hoheitsaufgaben verantwortlich waren u a einzusetzen und uber diese finanzieren zu lassen Diese Vertragsforschung wurde in den folgenden Jahren auf uber 50 Prozent ausgedehnt was jedoch zu einem Konflikt zwischen Grundlagen und Anwendungsforschung fuhrte 1988 verfugte die Akademie uber einen Jahresetat in Hohe von 1 24 Milliarden M Beschlusse zur Akademie wurden ausserhalb dieser im Politburo der SED die nachfolgend ihre Bestatigung durch den Ministerrat erfuhren und im Ministerrat der DDR gefasst In der Regel ging die Initiative dazu von der Akademie selbst aus Es gab wenige Ausnahmen zum Beispiel zur Akademiereform 1968 und zur Umbenennung der Akademie 1972 Beschlussvorschlage welche die Akademie in direkter Weise tangierten mussten von dieser gebilligt sein Alle Akademieprasidenten handelten quasi autonom mussten sich jedoch an die Vorgaben des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und des fur die Wissenschaft zustandigen Mitglieds des Politburos des ZK der SED zuletzt Kurt Hager halten Insbesondere waren auch die Wunsche des 1 Sekretars der Kreisleitung der SED an der Akademie zu berucksichtigen es war dann eine Frage der Ubereinkunft Mit dieser Befehlspyramide wurde die fuhrende Rolle der Partei bei der Arbeit der Akademie gewahrleistet Andererseits hat die Akademie in beratender Funktion der Parteifuhrung und dem Ministerrat zahlreiche sehr detailliert ausgearbeitete Vorschlage Studien Expertisen Gutachten Stellungnahmen zur Entwicklung von Wissenschaft und Technik sowie zu deren Folgen fur die Gesellschaft in Sonderheit fur die Volkswirtschaft unterbreitet die zumeist auch Berucksichtigung fanden oder aber wenn es zu heisse Eisen waren im Panzerschrank verschwanden 1989 1993 Akademie der Wissenschaften bis zu ihrer Abwicklung Neugrundungen BearbeitenWahrend der Wende und friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 forderten die Akademiemitglieder eine grundsatzliche Erneuerung der Akademie Im Statut der AdW aus dem Jahr 1984 befanden sich drei Passagen mit Aussagen zur SED Unmittelbar nach der Wende 1989 wurden diese aus dem Statut der AdW entfernt Im Dezember 1989 bildete sich an der Akademie ein Rat der Institutsvertreter und im Februar 1990 der Runde Tisch der AdW Am 17 Mai 1990 erfolgte die Wahl eines neuen Prasidiums Funf Kandidaten bewarben sich um das Amt des Akademieprasidenten vier aus der Akademie zwei Institutsdirektoren ein ehemaliges Prasidiumsmitglied ein Bereichsleiter und ein Mediziner von der Universitat Rostock Bereits nach dem ersten Wahlgang folgte ein Mediziner dem anderen Horst Klinkmann loste Werner Scheler im Prasidentenamt ab Fur das neu geschaffene Amt Vorsitzender des Vorstandes der Forschungsgemeinschaft und Vizeprasident kandidierten zwei amtierende Vizeprasidenten Ulrich Hofmann und Gunter Albrecht sowie der amtierende Sekretar fur das Wissenschaftsgebiet Chemie Siegfried Nowak letzterer wurde gewahlt Einen Generalsekretar gab es nicht mehr Neu entstand hierfur das Amt des Leiters der Hauptverwaltung die ein Zusammenschluss aller Abteilungen war die bisher in der Verantwortung des Prasidenten der Vizeprasidenten mit Ausnahme des fur die Gelehrtengesellschaft zustandigen des Generalsekretars und des Direktors fur Okonomie und technische Versorgung lagen wenn auch in abgerusteter Form Fur die Gelehrtengesellschaft Plenum und Klassen war wie bisher ein Vizeprasident zustandig Mehrere Kandidaten stellten sich bereits im April 1990 im Plenum zur Wahl Herbert Horz wurde in dieses Amt als Vizeprasident gewahlt 9 Am 27 Juni 1990 wurde das Statut der Akademie aus dem Jahre 1984 ausser Kraft gesetzt und die Akademie wurde zu einer Korperschaft des Offentlichen Rechts Die amtierende Akademieleitung wurde mit Wirkung vom 29 Juni 1990 Leibniz Tag von ihren Funktionen abberufen und die neu gewahlte Leitung geschaftsfuhrend in ihren Funktionen bestatigt Abberufung und Neuberufung nahm der damalige Ministerprasident der DDR Lothar de Maiziere vor Mit der Wahrungsunion vom 1 Juli 1990 und der Einfuhrung der D Mark brach die Vertragsforschung endgultig zusammen da die Betriebe als Auftraggeber ausserstande waren externe Forschungsaufgaben zu finanzieren Am 11 Juli 1990 leitete der Wissenschaftsrat die Evaluierung der rund 60 Institute der Akademie ein Von diesen wurden in der Folgezeit 21 in entsprechende Nachfolgeinstitute unter anderer Tragerschaft umgegrundet 28 wurden in mehrere Einrichtungen aufgegliedert 5 Institute wurden in bestehende Forschungseinrichtungen integriert und 6 wurden aufgelost Aus den AdW Instituten entstanden dabei 3 Grossforschungseinrichtungen der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und 9 Aussenstellen von Helmholtz Zentren 27 neue Institute der heutigen Leibniz Gemeinschaft und 4 Aussenstellen von Leibniz Instituten 17 Einrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft 2 neue Institute der Max Planck Gesellschaft 3 Bundesinstitute und 4 Aussenstellen sowie 6 Forschungsinstitutionen in Tragerschaft der neuen Bundeslander insgesamt also 58 Institute und 17 Aussenstellen Sowohl in organisatorischer als auch in personeller Hinsicht ubernahm die zur damaligen Zeit als Blaue Liste bezeichnete Leibniz Gemeinschaft den mit Abstand grossten Anteil der AdW Institute Mit dem Einigungsvertrag wurde die Akademie der Wissenschaften der DDR als Gelehrtengesellschaft von den Forschungsinstituten und sonstigen Einrichtungen getrennt und 1992 aufgelost Die Forschungsinstitute und Einrichtungen bestanden bis zum 31 Dezember 1991 als Institutionen der Bundeslander sofern sie nicht vorher aufgelost oder umgewandelt worden waren Laut Einigungsvertrag war die Entscheidung wie die Gelehrtengesellschaft fortgefuhrt werden solle landesrechtlich zu treffen Die Berliner Senatsverwaltung fur Wissenschaft und Forschung entschied dass die Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften nicht als Trager der Tradition der Berliner Akademie zu betrachten sei eine zukunftige Akademie der Wissenschaften in Berlin nicht auf dieser Institution aufbauen konne und eine Neukonstituierung unumganglich sei Am 28 Marz 1993 wurde daher die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften konstituiert Gemass dem Staatsvertrag uber die Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften von 1992 ubernimmt diese Akademie das Vermogen und die Infrastruktureinrichtungen Bibliothek Archiv Kustodie der Gelehrtensozietat der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR und fuhrt deren Langzeit und Editionsvorhaben weiter 122 ehemalige Mitglieder der Akademie der Wissenschaften grundeten am 15 April 1993 den eingetragenen Verein Leibniz Sozietat e V seit 2007 Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin e V Standorte der Akademie in Berlin und im Umland Auswahl BearbeitenBerlin Adlershof Bearbeiten Nordostlich und sudwestlich der Rudower Chaussee lag ein Forschungskomplex der zu Beginn des 20 Jahrhunderts gebaut worden war und zwar zu Forschungszwecken der Luftfahrt Nur das sudwestliche Areal wurde von der DDR Akademie genutzt Auf dem bis um 1990 eingezaunten Gelande standen bereits mehrere Einzelgebaude genutzt durch mehrere Institute 10 und die Verwaltung samt Archiv und Bibliothek Im Verwaltungsbau befand sich auch die Betriebskantine In den 1950er Jahren liess der Leiter des Instituts fur physikalische Chemie IPC unter anderem zwei Speziallabore fur thermische Untersuchungen in Kugelform errichten die nach Planen des Architekten Horst Welser entstanden und inzwischen denkmalgeschutzt sind 11 Die Zufahrt zum Gelande war entweder von der Rudower Chaussee oder von der Agastrasse moglich sie wurde bewacht und war mit einer Schranke gesichert Auf der etwa 900 000 m grossen Flache standen damit die meisten naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der Akademie Der sudlich verlaufende Teltowkanal gehorte bis zum Mauerfall zum Grenzgebiet und war vom Akademiegelande aus nicht zuganglich Zentralinstitut fur Physikalische Chemie Zentralinstitut fur Organische Chemie Zentralinstitut fur Anorganische Chemie Zentralinstitut fur Optik und Spektroskopie Institut fur chemische Technologie Institut fur Informatik und Rechentechnik Institut fur Kosmosforschung Heinrich Hertz Institut fur Atmospharenforschung und GeomagnetismusNach der deutschen Wiedervereinigung und den oben dargestellten Strukturanderungen wurde die Flache nach und nach erweitert Neubauten kamen hinzu und alles zusammen bildet nun den Kern der WISTA Berlin Buch Bearbeiten Die Robert Rossle Klinik in Berlin Buch war zusammen mit dem Zentralinstitut fur Krebsforschung eine weitere Einrichtung der AdW Auch das Zentralinstitut fur Molekularbiologie und das Zentralinstitut fur Herz Kreislaufforschung hatten in Berlin Buch ihren Sitz 10 Berlin Mitte Bearbeiten Hier befand sich ein kleinerer Teil der Forschungseinrichtungen und die Leitung der Akademie 10 Genutzt wurde von der Akademieleitung das Gebaude am Gendarmenmarkt im Komplex Markgrafen Jager Taubenstrasse das zu Beginn des 20 Jahrhunderts fur die Preussische Seehandlung Staatsbank errichtet worden war Fur die neue Nutzung ab den 1950er Jahren erfolgte ein Umbau im Inneren Wandschmuck und Saulen wurden verkleidet aber nicht abgebaut Nach der Wende liess der Senat den Baukomplex sanieren und ubergab ihn der wieder gegrundeten Akademie zur weiteren Nutzung Das Haus steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz 12 Karl Weierstrass Institut fur Mathematik Mohrenstrasse 39 Zentralinstitut fur Kybernetik und Informationsprozesse ZKI Kurstrasse 33 Zentralinstitut fur Elektronenphysik ZIE Hausvogteiplatz 5 7 Zentralinstitut fur Alte Geschichte und Archaologie ZIAGA Leipziger Strasse 3 4 Zentralinstitut fur Philosophie Otto Nuschke Strasse 10 11 Institut fur Theorie des Staates und des Rechtes Otto Nuschke Strasse 10 11 Institut fur Soziologie und Sozialpolitik Otto Nuschke Strasse 10 11 Institut fur Asthetik und Kunstwissenschaften Unter den Linden 8Berlin Pankow Bearbeiten An der Prenzlauer Promenade 149 152 befanden sich sieben gesellschaftswissenschaftliche Institute 10 Zentralinstitut fur Geschichte Zentralinstitut fur Literaturgeschichte Zentralinstitut fur Sprachwissenschaft Zentralinstitut fur Wirtschaftswissenschaften Institut fur Allgemeine Geschichte Institut fur Theorie Geschichte und Organisation der Wissenschaft Institut fur WirtschaftsgeschichtePotsdam Bearbeiten Auf dem Telegrafenberg hatte das Zentralinstitut fur Physik der Erde seinen Sitz Zeuthen Bearbeiten Das Institut fur Hochenergiephysik in Zeuthen Platanenallee 6 am sudostlichen Stadtrand von Berlin gehorte seit seiner Grundung in den 1960er Jahren ebenfalls zur Akademie 10 Listen der Klassen und Institute BearbeitenListe der Klassen der Akademie der Wissenschaften der DDR Liste der Institute der Akademie der Wissenschaften der DDRNationalkomitees bei der Akademie BearbeitenDie Akademie der Wissenschaften der DDR vertrat gemass 14 Abs 2 des Statuts der Akademie der Wissenschaften der DDR Beschluss des Ministerrates vom 28 Juni 1984 die Wissenschaften der DDR auf bestimmten Gebieten in nichtstaatlichen internationalen wissenschaftlichen Organisationen Die bei der Akademie bestehenden Nationalkomitees nahmen im Auftrag der Akademie die gleichberechtigte Mitgliedschaft der Akademie und ihr zugeordneter Wissenschaftlicher Gesellschaften in diesen Organisationen wahr Die Mitglieder der Nationalkomitees wurden aus dem Kreis fuhrender Gelehrter der DDR des jeweiligen Fachgebietes berufen Liste der Nationalkomitees bei der Akademie der Wissenschaften der DDRSiehe auch BearbeitenKategorie Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDRLiteratur BearbeitenWerner Hartkopf Die Akademie der Wissenschaften der DDR Akademie Verlag Berlin 1975 Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 Google Books Renate Mayntz Deutsche Forschung im Einigungsprozess Die Transformation der Akademie der Wissenschaften der DDR 1989 bis 1992 Schriften des Max Planck Instituts fur Gesellschaftsforschung Koln Band 17 Campus Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 593 35180 3 Hubert Laitko Bernhard vom Brocke Hrsg Die Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft und ihre Institute Studien zu ihrer Geschichte Das Harnack Prinzip Walter de Gruyter Berlin New York 1996 Hans Georg Wolf Die Entwicklungswege der Institute der Akademie der Wissenschaften der DDR Campus New York 1996 ISBN 3 593 35523 X mpifg de PDF 2 2 MB Hubert Laitko Ostdeutsche Wissenschaft im siebten Jahr der deutschen Einheit In ICARUS Zeitschrift fur soziale Theorie und Menschenrecht 3 1997 S 3 9 Hubert Laitko Abwicklungsreminiszenzen Nachdenken uber das Ende der Akademie In Hochschule Ost 6 1997 1 S 55 81 Werner Scheler Von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zur Akademie der Wissenschaften der DDR Berlin 2000 Ulrich Hofmann Zur Planung und Organisation der Forschung an der Akademie der Wissenschaften der DDR In Wolfdietrich Hartung Werner Scheler Hrsg Die Berliner Akademie nach 1945 Zeitzeugen berichten In Abhandlungen der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Band 6 trafo Verlag Berlin 2001 S 63 75 Jurgen Kocka Hrsg Peter Notzoldt Peter Th Walter Die Berliner Akademien der Wissenschaften im geteilten Deutschland 1945 1990 Forschungsberichte der Interdisziplinaren Arbeitsgruppen der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003544 7 Sonja Hader Ulrich Wiegmann Die Akademie der Padagogischen Wissenschaften der DDR im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 631 56340 3 Herbert Horz 300 Jahre Leibnizsche Gelehrtensozietat in Berlin Bericht des Prasidenten zum Leibniztag 2000 In Gerhard Banse Dieter B Herrmann Herbert Horz Hrsg 25 Jahre Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Reden der Prasidenten auf den Leibniz Tagen 1993 2017 Abhandlungen der Leibniz Sozietat der Wissenschaften Band 50 trafo Verlagsgruppe Dr Wolfgang Weist Wissenschaftsverlag Berlin 2018 ISBN 978 3 86464 161 9 S 74 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Akademie der Wissenschaften der DDR Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Matthias Judt DDR Geschichte in Dokumenten Beschlusse Berichte interne Materialien und Dokumenten 1997 S 236 Kontrollratsgesetz Nr 25 Heinz Bielka Geschichte der Medizinisch Biologischen Institute Berlin S 119 Statut der Akademie der Wissenschaften der DDR vom 28 Juni 1984 GBl I Nr 19 S 241 hier 15 Beteiligung an internationalen Forschungseinrichtungen und Unternehmungen Absatz 2 S 243 Hans Jorgen Brosin Das Forschungsschiff Professor Abrecht Penck In Historisch Meereskundliches Jahrbuch Band 10 2003 04 S 7 Vorspann DNB 01693833X Wolfgang Lindemann Aufklarungsfahrt der Joh L Kruger erste Aufklarungsfahrt fur die Seestreitkrafte der DDR vom 18 04 1960 bis zum 23 04 1960 PDF Internet Resscource Gero Neugebauer Partei und Staatsapparat in der DDR Aspekte der Instrumentalisierung des Staatsapparats durch die SED Westdeutscher Verlag Opladen 1978 S 29 Ralf Rytlewski Wissenschaft Forschung und Technologie In A Fischer Hrsg Ploetz Die Deutsche Demokratische Republik Daten Fakten Analysen Koln 2004 S 216 Herbert Horz Lebenswenden Vom Werden und Wirken eines Philosophen vor in und nach der DDR Reihe Autobiographien Band 18 trafo Verlagsgruppe Dr Wolfgang Weist Berlin 2005 ISBN 3 89626 313 7 S 368 375 a b c d e Akademien In Branchen Fernsprechbuch fur die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1988 S 14 Baudenkmale Thermolabore des IPC an der Rudower Chaussee Baudenkmal Gebaude der Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt Prasidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR Johannes Stroux 1946 1951 Walter Friedrich 1951 1955 Max Volmer 1955 1958 Werner Hartke 1958 1968 Hermann Klare 1968 1979 Werner Scheler 1979 1990 Horst Klinkmann 1990 1992 Siehe auch Vorlage Navigationsleiste Prasidenten der BBAW und ihrer Vorgangerakademien Normdaten Korperschaft GND 40680 6 lobid OGND AKS LCCN n79060246 VIAF 150281852 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akademie der Wissenschaften der DDR amp oldid 236326924