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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Heinrich Scheel Begriffsklarung aufgefuhrt Heinrich Scheel 11 Dezember 1915 in Berlin Kreuzberg 7 Januar 1996 in Berlin war ein deutscher Historiker der vor allem zur deutschen Geschichte des 18 und 19 Jahrhunderts sowie zum Widerstand der Schulze Boysen Harnack Gruppe gegen den Nationalsozialismus forschte Von 1972 bis 1984 war er Vizeprasident der Akademie der Wissenschaften der DDR Gedenkveranstaltung zum 20 Jahrestages des Attentats auf Hitler Redner Heinrich Scheel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Scheel wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf sein Vater war Malergeselle und besuchte von 1929 bis 1934 die reformpadagogische Schulfarm Insel Scharfenberg Er trat 1932 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands KJVD bei und wurde Gegner des Nationalsozialismus Von 1935 bis 1940 studierte er an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat Germanistik Geschichte und Anglistik Ab 1939 gehorte er dem Widerstandskreis um Harro Schulze Boysen Arvid Harnack und seinen Mitschuler Hans Coppi an den die Gestapo als Rote Kapelle bezeichnete 1 Scheel war von 1941 an als Wetterdienst Inspekteur bei der Luftwaffe in Berlin Tempelhof stationiert spater in Rangsdorf Als Mitglied des Widerstandskreises um Harnack und Schulze Boysen wurde er am 16 September 1942 in Berlin verhaftet Vor dem Reichskriegsgericht entging er durch seine geschickte Verteidigung dem beantragten Todesurteil wurde aber wegen Nichtanzeige der Vorbereitung zum Hoch und Landesverrat zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Scheel kam ins Emslandlager Aschendorfermoor Mitte Juli 1944 zur Frontbewahrung in ein Bewahrungsbataillon und Ende 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft 1 Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft arbeitete er ab Oktober 1946 als Lehrer an der Humboldt Schule in Berlin Tegel Nach Ablegen der Padagogischen Prufung fur das Hohere Lehramt war er von 1947 bis 1949 durch Vermittlung des Begrunders Wilhelm Blume Leiter der Schulfarm Insel Scharfenberg Scheel war seit 1946 Mitglied der SED und wurde nach der Spaltung Berlins Anfang 1949 unter dem Vorwurf kommunistischer Unterwanderung als Leiter der in West Berlin gelegenen Schulfarm abgesetzt Er wechselte in den Ostteil wo er Leiter eines Jugendhauses in Lichtenberg Haus der Kinder wurde aber nach einem Jahr wegen politischer Unzuverlassigkeit von der FDJ Leitung wieder abgelost wurde Scheel wurde 1951 Fachschulrat fur Geschichte beim Ost Berliner Hauptschulamt und Dozent fur Geschichte an der Padagogischen Hochschule Als Doktorand und Assistent am Institut fur Geschichte des deutschen Volkes bei Heinz Kamnitzer kehrte er 1952 an die Humboldt Universitat zuruck und wurde 1956 promoviert Thema seiner Dissertation waren Die revolutionar demokratischen Volksbewegungen in Sudwestdeutschland von 1795 bis 1801 1 Anschliessend wurde er Mitarbeiter des neugegrundeten Instituts fur Geschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften DAW wo er zu demokratischen und revolutionaren Traditionen in Deutschland und Frankreich im 18 und 19 Jahrhundert forschte Er habilitierte 1960 mit einer Schrift uber Suddeutsche Jakobiner und wurde zum Professor fur Geschichte an der Humboldt Universitat ernannt Von 1960 bis 1964 war er Sekretar der SED Parteileitung der DAW 1 und von 1961 bis 1968 stellvertretender Direktor des Instituts fur Geschichte der DAW 2 wo er seine Forschungsarbeiten zu den deutschen Jakobinern und zur Mainzer Republik fortsetzte 1969 wurde er Ordentliches Mitglied der DAW die sich ab 1972 Akademie der Wissenschaften der DDR AdW nannte Von 1972 bis 1984 war er als deren Vizeprasident fur Plenum und Klassen der Gelehrtengesellschaft zustandig 3 1978 wurde er zum auswartigen Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Als Nachfolger Joachim Streisand war er von 1980 bis zur Selbstauflosung 1990 Prasident der Historiker Gesellschaft der DDR Zudem stand er der deutsch polnischen und 1984 87 auch der deutsch sowjetischen Historikerkommission vor Von 1984 bis 1990 leitete er die Arbeitsstelle zur Geschichte der Schulze Boysen Harnack Widerstandsorganisation bei der AdW 2 Nach der Auflosung der AdW im Zuge der deutschen Wiedervereinigung war Scheel an der Grundung der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin beteiligt 1 Auszeichnungen Bearbeiten1966 Friedrich Engels Preis der Deutschen Akademie der Wissenschaften 4 1975 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1980 Karl Marx Orden 5 1985 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 6 Schriften Auswahl BearbeitenDie revolutionar demokratischen Volksbewegungen in Sudwestdeutschland von 1795 bis 1801 Berlin Humboldt Universitat Phil Fakultat Dissertation vom 21 Marz 1956 Suddeutsche Jakobiner Klassenkampfe und republikanische Bestrebungen im deutschen Suden Ende des 18 Jahrhunderts Akademie Verlag Berlin 1962 Jakobinische Flugschriften aus dem deutschen Suden Ende des 18 Jahrhunderts Akademie Verlag Berlin 1965 Deutscher Jakobinismus und Deutsche Nation Ein Beitrag zur nationalen Frage im Zeitalter der Grossen Franzosischen Revolution Akademie Verlag Berlin 1966 Biographisches Lexikon zur deutschen Geschichte Von den Anfangen bis 1917 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1967 mit Karl Obermann Die Mainzer Republik Die erste burgerlich demokratische Republik auf deutschem Boden De Gruyter Oldenbourg 1989 und 2019 Schulfarm Insel Scharfenberg Volk u Wissen Berlin 1990 ISBN 3 06 204136 6 Vor den Schranken des Reichskriegsgerichts Mein Weg in den Widerstand Edition q Berlin 1993 ISBN 3 86124 147 1 Vom Leiter der Berliner Schulfarm Scharfenberg zum Historiker des deutschen Jakobinismus 1946 1956 Autobiographische Aufzeichnungen Becker Velten 1996 ISBN 3 89597 313 0 Online Ein judischer Lehrer an seinen einstigen Schuler Briefe Hans Gaertners aus den Jahren 1946 1950 in Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte Vol 43 No 1 1991 S 18 29Literatur BearbeitenDietmar Haubfleisch Schulfarm Insel Scharfenberg Mikroanalyse der reformpadagogischen Unterrichts und Erziehungsrealitat einer demokratischen Versuchsschule im Berlin der Weimarer Republik Studien zur Bildungsreform 40 Frankfurt u a 2001 ISBN 3 631 34724 3 Ilko Sascha Kowalczuk Scheel Heinrich In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Gert Rosiejka Die Rote Kapelle Landesverrat als antifaschistischer Widerstand Mit einer Einfuhrung von Heinrich Scheel ergebnisse Hamburg 1986 ISBN 3 925622 16 0 Martin Sabrow Scheel Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 603 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Scheel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Widerstand als Hochverrat Interview mit Heinrich Scheel Heinrich Scheel uber seinen Werdegang DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Martin Sabrow Scheel Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 603 f Digitalisat a b Ilko Sascha Kowalczuk Scheel Heinrich In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Der Morgen vom 14 Dezember 1982 Neues Deutschland vom 1 Februar 1966 Neues Deutschland 8 Oktober 1980 S 4 Neues Deutschland 3 Oktober 1985 S 4 Normdaten Person GND 118606743 lobid OGND AKS LCCN n50021612 VIAF 106968458 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheel HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 11 Dezember 1915GEBURTSORT Berlin KreuzbergSTERBEDATUM 7 Januar 1996STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Scheel amp oldid 237962503