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Friedrich Wilhelm Blume 8 Februar 1884 in Wolfenbuttel 17 November 1970 in Berlin war ein deutscher Padagoge Er zahlte zur Spitze der Reformpadagogik in der Weimarer Republik Er war Begrunder der Schulfarm Insel Scharfenberg in Berlin und Grundungsdirektor der Padagogischen Hochschule Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 3 1 Monographien in Auswahl 3 2 Aufsatze in Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Berliner Gedenktafel am Haus Speerweg 36 in Berlin FrohnauWilhelm Blume war der Sohn eines Burgerschullehrers und bestand sein Abitur am 1 April 1902 am Herzoglichen Gymnasium Wolfenbuttel Er begann sein Studium der Germanistik und Geschichte im Sommersemester 1902 in Heidelberg setzte es danach mit einjahriger Unterbrechung bis 1909 in Berlin fort und trat 1910 in den preussischen Schuldienst ein Er verbrachte das Seminarjahr ab Ostern 1911 am Berliner Lessing Gymnasium war anschliessend Referendar am Humboldtgymnasium in der Gartenstrasse in Berlin Mitte heute Filialgebaude der Papageno Grundschule und Hilfslehrer an der Berliner 10 Realschule wo er im April 1914 seine erste Festanstellung als Oberlehrer erhielt 1915 kehrte er an das Humboldtgymnasium zuruck wo er bis 1922 unterrichtete Im Fruhjahr 1922 grundete er auf der Insel Scharfenberg im Tegeler See die Schulfarm Insel Scharfenberg als deren Leiter er 1929 zum Oberstudiendirektor ernannt wurde Dieses Jungeninternat nahm Schuler von allen Arten der damaligen hoheren Schulen sowie auch Absolventen von Volksschulen auf und verstand sich als eine Art hohere Sammelschule Urform der Gesamtschule Die Schulfarm war neben dem von Fritz Karsen seit Herbst 1921 geleiteten Neukollner Kaiser Friedrich Realgymnasium wo in den 1920er Jahren der erste Versuch einer Einheitsschule umgesetzt wurde und den von Wilhelm Paulsen ab 1921 in Berlin propagierten Lebensgemeinschaftsschulen die bedeutendste reformpadagogische Schule im Berlin der Weimarer Republik Ab Ostern 1932 wurde Blume in einem Doppeldirektorat neben der Leitung der Schulfarm auch die Leitung des Humboldt Gymnasiums in Berlin Tegel ubertragen die er durchgehend bis November 1946 behielt Die Heimleitung der Schulfarm wurde Blume dagegen im Herbst 1933 entzogen im Fruhjahr 1934 trat er dort auch als Schulleiter zuruck Ab Mai 1945 bis November 1946 ubernahm er die Leitung der Inselschule erneut neben der des Humboldtgymnasiums Im Wintersemester 1946 1947 wurde Blume vom Berliner Magistrat zum Leiter der neu zu errichtenden Padagogischen Hochschule von Gross Berlin berufen Er begann seine engagierte Tatigkeit als erster Direktor dieser Hochschule zu einem Zeitpunkt als sich die politische Spaltung Berlins bereits abzeichnete 1 In seinem Gesamtansatz des Hochschulbetriebes suchte und fand Blume in allen vier Sektoren Berlins Ausbildungsstatten Seinem Bestreben in der ausseren Lokalitat den Viermachte Status der Hochschule zu dokumentieren arbeiteten die Vertreter zweier Besatzungsmachte als Kontrahenten entgegen Die 1948 einsetzende Spaltung der Stadtverwaltung zerteilte auch die Administration der Hochschule in eine westliche und ostliche Institution In expliziter Formulierung lehnte er es ab die Sezession an weithin sichtbarer Stelle mitzumachen In den ersten Dezembertagen 1948 reichte Blume den Politikern seinen Rucktritt ein und erklarte ihn auch den Studenten in einer uberfullten Aula 2 nbsp Ehrengrab von Wilhelm Blume auf dem Friedhof TegelMit der Grundung der Schulfarm 1922 war Blume auf die Insel Scharfenberg gezogen 1932 bezog er die Schulleiterwohnung in der Humboldtschule 1937 liess er sich von dem Architekten Fritz August Breuhaus de Groot in Frohnau heutiger Speerweg 38 ein avantgardistisches Landhaus den Fasanenhof heute unter Denkmalschutz stehend und Blumeshof genannt erbauen und wohnte hier bis zu seinem Tod Wilhelm Blume starb im November 1970 im Alter von 86 Jahren in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem landeseigenen Friedhof Tegel Ehrungen Bearbeiten1953 wurde Blume mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet Nach ihm wurde die Wilhelm Blume Allee im Berliner Bezirk Reinickendorf benannt Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Wilhelm Blume auf dem Friedhof Tegel Am Nordgraben Grablage Abt VI a 2 9 seit 1973 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde zuletzt im August 2021 um die inzwischen ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 3 Werke BearbeitenMonographien in Auswahl Bearbeiten Goethe Lebensbild Schwalbenbuch 20 Berlin u a 1949 mit Gerhard Fruhbrodt Das dreizehnte Schuljahr 7 Kapitel zu seiner Problematik und praktischen Gestaltung Vergleichende Erziehung Schriftenreihe der Padagogischen Arbeitsstelle 4 Wiesbaden 1955 Aufsatze in Auswahl Bearbeiten Die Schulfarm auf der stadtischen Insel Scharfenberg bei Berlin In Franz Hilker Hrsg Deutsche Schulversuche Berlin 1924 S 312 330 Die Schulfarm Insel Scharfenberg In Jens Nydahl Hrsg Das Berliner Schulwesen Berlin 1928 S 135 186 und S 568f Digitalisat der UB Paderborn ganzer Band als Bearbeiter Aus dem Leben der Schulfarm Insel Scharfenberg Bilder Dokumente Selbstzeugnisse von Eltern Lehrern Schulern In Das Werdende Zeitalter Eine Monatsschrift fur Erneuerung der Erziehung Jg 7 1928 S 329 404 Digitalisat der UB Paderborn Literatur BearbeitenWolfgang Pewesin Wilhelm Blume 1884 1970 In Gerd Heinrich Hrsg Beitrage zur Geschichte der Padagogischen Hochschule Berlin Abhandlungen aus der Padagogischen Hochschule Berlin VI Berlin 1980 S 71 76 Wilhelm Richter Die Schulfarm Insel Scharfenberg Wilhelm Blume In ders Berliner Schulgeschichte Von den mittelalterlichen Anfangen bis zum Ende der Weimarer Republik Unter Mitwirkung von Maina Richter hrsg und bearb von Marion Klewitz und Hans Christoph Berg Mit einer Zeittafel von Gerd Radde Historische und Padagogische Studien Band 13 Berlin 1981 S 135 148 Michael Soren Schuppan Wilhelm Blume In Benno Schmoldt Hrsg Padagogen in Berlin Auswahl von Biographien zwischen Aufklarung und Gegenwart Materialien und Studien zur Geschichte der Berliner Schule 9 Baltmannsweiler 1991 ISBN 3 87116 692 8 S 299 312 Dietmar Haubfleisch Berliner Reformpadagogik in der Weimarer Republik Uberblick Forschungsergebnisse und perspektiven In Hermann Rohrs Andreas Pehnke Hrsg Die Reform des Bildungswesens im Ost West Dialog Geschichte Aufgaben Probleme Greifswalder Studien zur Erziehungswissenschaft Band 1 Frankfurt am Main u a 1994 S 117 132 2 erw Aufl 1998 S 143 158 leicht aktualisierte Onlinefassung Marburg 1998 Dietmar Haubfleisch Schulfarm Insel Scharfenberg Mikroanalyse der reformpadagogischen Unterrichts und Erziehungsrealitat einer demokratischen Versuchsschule im Berlin der Weimarer Republik Studien zur Bildungsreform 40 Frankfurt u a 2001 ISBN 3 631 34724 3 Inhaltsverzeichnis und Vorwort des Herausgebers der Reihe Studien zur Bildungsreform Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Blume Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Blume im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personalbogen von Wilhelm Blume in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Einzelnachweise Bearbeiten Beitrage zur hrsg von G Heinrich Berlin 1980 S 5 ff 34 Fussnote 5 57 und 169 Beitrage zur hrsg von G Heinrich Berlin 1980 S 10 20 und 74 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand August 2021 PDF 2 3 MB S 7 Auf Webseite der Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz Abgerufen am 23 Oktober 2021 Anerkennung Verlangerung und Nichtverlangerung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 196 kB Abgeordnetenhaus Berlin Drucksache 18 3959 vom 4 August 2021 S 2 3 Abgerufen am 23 Oktober 2021 Normdaten Person GND 140511717 lobid OGND AKS VIAF 107201303 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blume WilhelmALTERNATIVNAMEN Blume Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PadagogeGEBURTSDATUM 8 Februar 1884GEBURTSORT WolfenbuttelSTERBEDATUM 17 November 1970STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Blume Padagoge amp oldid 238460254