www.wikidata.de-de.nina.az
Tegel ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Reinickendorf Tegel Ortsteil von BerlinTegel auf der Karte von Reinickendorf Koordinaten 52 35 0 N 13 17 0 O 52 583333333333 13 283333333333 Koordinaten 52 35 0 N 13 17 0 OFlache 33 7 km Einwohner 37 227 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 1105 Einwohner km Eingemeindung 1 Okt 1920Postleitzahlen 13405 13503 13505 13507 13509Ortsteilnummer 1202GliederungBezirk ReinickendorfOrtslagen Cite Guynemer Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 5 1 Offentlicher Personennahverkehr 5 2 Individualverkehr 5 3 Schiffsverkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter von Tegel 6 2 Mit Tegel verbundene Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte TegelTegel liegt im Nordwesten Berlins Es ist flachenmassig nach Kopenick der zweitgrosste Ortsteil der Stadt nbsp Blick uber den Tegeler See nbsp Tegeler Hafen mit der 2017 neugestalteten Luxusbebauung der HumboldtinselSeen und InselnIm Zentrum des Ortsteils liegt der Tegeler See mit sieben Inseln von Nord nach Sud Hasselwerder Lindwerder Reiswerder Scharfenberg Baumwerder Valentinswerder MaienwerderSeine nordlichste Bucht hat den Namen Grosser Malchsee Westlich davon liegt die Halbinsel Reiherwerder Ostlich mundet das Tegeler Fliess Dort wird der See durch den Tegeler Hafen erweitert durch den zwei weitere Inseln die Humboldtinsel und die Tegeler Insel entstanden sind Im Suden des Sees befinden sich im Uhrzeigersinn die Ortslage Saatwinkel die durch einen kunstlichen Damm weitgehend abgetrennte sudlichste Bucht Kleine Malche die Wassergrenze zur Havel sowie auf der anderen Seeseite der Ortsteil Tegelort der einzige Teil des Seeufers der nicht zum Ortsteil Tegel gehort Ein weiterer See im Ortsteil ist der Flughafensee Geschichte BearbeitenTegel entstand als ein platzartiges Sackgassendorf das am Tegeler See endet Diese Lage wurde es nahelegen in Tegel ein ursprunglich slawisches Fischerdorf zu sehen Es wurden aber bisher noch keine spatslawischen Siedlungsspuren gefunden Da fur Tegel schon fruh vier Pfarrhufen nachgewiesen sind liegt der Schluss nahe dass Tegel bald nach Beendigung des Brandenburger Zehntstreits 1237 gegrundet wurde denn der Markgraf hatte sich verpflichtet alle Dorfer mit vier abgabefreien Hufen zugunsten der ortlichen Kirche und ihres Pfarrers auszustatten Tegel wird 1322 erstmals urkundlich erwahnt als Kirchdorf Tygel Offenbar muss Tegel einen bemerkenswerten Ziegelbau besessen haben Eine andere Erklarung sieht im Ortsnamen Tegel ein slawisches Wurzelwort das Anhangsel bedeutet Dies wurde sich auf den Tegeler See beziehen der ein Auslaufer der Havel ist Im Jahr 1361 wird eine Wasser Muhle molendium in Tegel erwahnt Das Landbuch Karls IV 1375 weist fur Tegel 32 Hufe aus davon vier Pfarrhufe Im Dorf gab es sechs Kossaten und neben der erwahnten Muhle auch einen Krug taberna Das ganze Dorf gehorte seit 1361 den Nonnen von Spandau die es vom Collner Burger Johann Wolf gekauft hatten unbeschadet der Abgabenrechte des Markgrafen Von 1558 bis 1872 gehorte das Dorf dem Amt Spandau Spatestens 1590 ist in Tegel ein Schulzengut mit vier Freihufen nachzuweisen Darauf entstand 1737 das Schlosschen Tegel nbsp Schloss Tegel Tegel Kirchdorf 1 1 2 M nordwestlich von Berlin am Tegelschen See im Niederbarnimschen Kreis 25 Hauser und 164 Einw Die Familie von Humboldt hat bei Tegel ein sehenswertes Schloss mit einem grossen herrlichen Park aus J G A Ludwig Helling 1830 1 Seit 1893 besitzt Tegel einen Bahnhof den heutigen S Bahnhof Tegel an der Kremmener Bahn 1927 wurde der elektrische S Bahn Verkehr aufgenommen In der Zeit West Berlins als der Bezirk Reinickendorf zum franzosischen Sektor gehorte wurde sudwestlich vom S Bahnhof der sogenannte Franzosenbahnhof eingerichtet Er war Ziel bzw Ausgangspunkt aller franzosischen Truppentransporte per Bahn Am Tegeler Fliess wurde 1895 durch Gustav Lilienthal die gemeinnutzige Wohnungsbaugenossenschaft Freie Scholle gegrundet 1920 wurde Tegel aus dem Landkreis Niederbarnim in der preussischen Provinz Brandenburg nach Gross Berlin eingemeindet und gehort seitdem zum Berliner Bezirk Reinickendorf Um die Wende zum 20 Jahrhundert erfuhr Tegel als Erholungsgebiet der Stadt Berlin einen enormen Aufschwung Ein Hafen wurde am Tegeler See angelegt bzw ausgebaut und die Tegeler Hafenbrucke errichtet Zwischen 1930 und 1934 fuhrte der Verein fur Raumschiffahrt auf dem Areal des einstigen Schiessplatzes Tegel diverse Versuche mit Flussigkeitsraketen durch Trotz zahlreicher Explosionen gelangen Aufstiege in Hohen von bis zu drei Kilometern Zahlreiche bekannte deutsche Raketenforscher wie Wernher von Braun waren Mitglieder des Vereins Tegel war von 1933 bis 1948 Standort des Senders Tegel Als Antenne wurde ein in einem 165 Meter hohen Holzturm aufgehangter Draht verwendet Der Turm der 1940 aus statischen Grunden auf eine Hohe von 86 Metern zuruckgebaut wurde wurde im Zuge des Baus des Flughafens Tegel am 16 Dezember 1948 gesprengt nbsp Katholische Kirche Herz Jesu am BrunowplatzDie Verlangerung der heutigen U Bahn Linie U6 vom U Bahnhof Seestrasse nach Tegel U Bahnhof Alt Tegel war in den 1950er Jahren das erste Neubauprojekt des Berliner U Bahn Netzes nach dem Zweiten Weltkrieg Die feierliche Einweihung der teilweise als Dammbahn gefuhrten Trasse fand Anfang Juni 1958 statt Damit einhergehend wurden die ab 1881 durch den Ortsteil gefuhrten Strassenbahnlinien eingestellt darunter auch die 1913 eroffneten Linien nach Heiligensee und Tegelort Auch der in der Schlossstrasse gelegene Strassenbahnhof wurde geschlossen nbsp Weihnachtsbeleuchtung in der Fussgangerzone GorkistrasseAuf dem Gelande des fruheren Gaswerks Tegel entstanden in drei Bauabschnitten um 1960 um 1970 und um 1990 Mehrfamilienhauser Dabei wurden in der Nahe des fruheren Gaswerk Hafens mehrere Hochhauser errichtet die den Bewohnern der oberen Stockwerke einen ungehinderten Blick auf den See den Wald und den Ort Tegel gestatten Diese Hauser bilden zusammen mit der Siedlung Waldidyll die Ortslage Tegel Sud Der Flughafen Tegel wurde 1948 zur Unterstutzung der Berliner Luftbrucke fur die franzosische Besatzungsmacht errichtet 1960 begann der zivile Flugverkehr Mit der Inbetriebnahme der Flughafenanlagen im Suden des Gelandes im Jahr 1974 wurde Tegel der wichtigste Flughafen West Berlins Er wurde mit der Eroffnung des Flughafens Berlin Brandenburg am 8 November 2020 geschlossen Nordlich des damaligen Flughafens wurde bis 1978 Kies gewonnen Hierdurch entstand der Flughafensee dessen grosster Teil zusammen mit angrenzenden Waldstucken ein Vogelreservat bildet An der nordlichsten Stelle des Sees liegt eine Badestelle Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung entstanden von 1984 bis 1988 am Tegeler Hafen um die Greenwichpromenade Wohnzeilen und Wohnschlangen mit insgesamt 350 Wohnungen wobei zwischenzeitlich auch ein Terminal fur Flusskreuzfahrten angelegt wurde Im Jahr 2009 begannen die Bauarbeiten fur die Bebauung der Insel Tegel Der russische Investor der das Eiland von einer Berliner Projektentwicklungs gesellschaft erworben hatte musste allerdings im Rahmen der Finanzkrise Insolvenz anmelden Im Jahr 1999 wurde das Einkaufszentrum Hallen Am Borsigturm eroffnet gebaut von der Herlitz Falkenhoh AG Der Neubau bezieht alte denkmalgeschutzte Gebaude der Borsigwerke mit ein Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner2007 33 4132010 34 3142011 34 2872012 34 4112013 34 5072014 34 8682015 35 257 Jahr Einwohner2016 35 5762017 36 2882018 36 5082019 36 9862020 36 7642021 36 6972022 37 227Quelle Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerregisterstatistik Berlin Bestand Grunddaten 31 Dezember Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 2 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Ortsteil ist aufgrund des Tegeler Sees und der dort befindlichen Greenwichpromenade benannt nach Greenwich Reinickendorfs Partnerbezirk in London ein beliebtes Ausflugsziel im Berliner Norden An der Greenwichpromenade unweit der Tegeler Hafenbrucke Sechserbrucke beginnen Schiffe ihre Rundfahrten durch die Berliner Gewasser Am ehemaligen Tegeler Industriehafen gegenuber der Wassermuhle befindet sich der neue Tegeler Hafen mit der Humboldt Bibliothek und interessanten Wohnungsbauprojekten verschiedener internationaler Architekten Am Westufer des Tegeler Sees auf der Halbinsel Reiherwerder befinden sich mit der Villa Borsig das Gastehaus des Auswartigen Amtes sowie angrenzend die Akademie Auswartiger Dienst die der Ausbildung deutscher und auslandischer Diplomaten dient Im Ortsteil liegt das Schloss Tegel Humboldt Schloss mit dem dazugehorigen Schlosspark Die Dicke Marie soll der alteste Baum Berlins und etwa 900 Jahre alt sein Nicht weit entfernt steht im Tegeler Forst auch der hochste Baum Berlins In der Veitstrasse 5 befindet sich das 1911 eroffnete Feuerwehrmuseum Berlin Auf dem ursprunglichen Dorfanger der unmittelbar oberhalb der Uferpromenade des Tegeler Sees liegt steht die Dorfkirche Alt Tegel Die katholische St Bernhard Kirche in Tegel Sud an der Bernauer Strasse gelegen wurde nach Planen von Alfons Leitl erbaut und 1960 fertiggestellt An der Wittestrasse 37 befindet sich der einzige zivile russisch orthodoxe Russische Friedhof mit der St Konstantin und Helena Kirche Die ehemaligen Borsigwerke beherbergen in Teilen das Einkaufszentrum Hallen Am Borsigturm In Tegel befindet sich mit der Alten Waldschanke die alteste Gaststatte Berlins in seinen heutigen Grenzen Verkehr BearbeitenOffentlicher Personennahverkehr Bearbeiten Der Bahnhof Berlin Tegel liegt an der Kremmener Bahn Er wird von der S Bahnlinie S25 Hennigsdorf Friedrichstrasse Teltow Stadt bedient Zwischen 1927 und dem Mauerbau im Jahr 1961 verkehrte die S Bahn uber Hennigsdorf hinaus bis Velten Eine Wiederherstellung dieser Verbindung ist seit langerem im Gesprach 3 Daruber hinaus wird eine Anbindung des Regionalverkehrs durch die Linie RE6 die von Hennigsdorf parallel zur bestehenden S Bahn Trasse bis Gesundbrunnen verlaufen soll im Zuge des Projektes i2030 untersucht Im Zusammenhang damit soll auch ein 10 Minuten Takt der S25 von der Berliner Innenstadt bis Tegel eingerichtet werden wofur die Bahnstrecke mindestens zweigleisig ausgebaut werden muss 4 Durch Tegel verlauft die Linie U6 der Berliner U Bahn die im Ortsteil drei Stationen hat Alt Tegel Borsigwerke und Holzhauser Strasse Der Ortsteil wird durch mehrere Buslinien erschlossen Individualverkehr Bearbeiten Hauptverkehrsstrassen sind die Strassenzuge Karolinenstrasse Berliner Strasse Seidelstrasse als Nord Sud Verbindung und Bernauer Strasse Holzhauser Strasse in West Ost Richtung Tegel wird von der Bundesautobahn 111 mit den Anschlussstellen Waidmannsluster Damm Hermsdorfer Damm und Holzhauser Strasse und funf Tunnelanlagen durchzogen Schiffsverkehr Bearbeiten An der Greenwichpromenade wurde Mitte der 2000er Jahre neben den Dampferanlegestellen auch ein Kreuzfahrt anleger fur kleinere Flusskreuzfahrtschiffe unter anderem nach Stralsund und Prag eroffnet 5 Hauptnutzer der Dampferanlegestelle in Tegel ist bereits seit Jahrzehnten die Stern und Kreisschiffahrt Auch die kleine in Tegel ansassige Reederei Bethke legt hier zu Rundfahrten ab Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter von Tegel Bearbeiten Johann Christoph von Goetze 1637 1703 preussischer Generalleutnant Hans John 1888 1973 Maler Bruno Hanuschke 1892 1922 Flugpionier Konrad Gericke 1904 1980 Schauspieler und Intendant Ernst von Borsig junior 1906 1945 Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Hans Tielecke 1909 1979 Biologe Klaus Wagenbach 1930 2021 Verleger Christian Berkel 1957 Schauspieler Fil 1966 Comiczeichner und Entertainer Nico Schulz 1993 FussballspielerMit Tegel verbundene Personlichkeiten Bearbeiten Marie Elisabeth von Humboldt 1741 1796 Mutter von Wilhelm und Alexander von Humboldt lebte in Tegel Wilhelm von Humboldt 1767 1835 Gelehrter und Bildungsreformer Schlossherr in Tegel Alexander von Humboldt 1769 1859 Forschungsreisender lebte in Tegel Felix Brucks 1874 1938 Direktor des Strafgefangnisses Tegel Martin Stritte 1877 1963 Gemeindevorsteher in Tegel Harald Poelchau 1903 1972 Gefangnispfarrer in Tegel Franz Neumann 1904 1974 Politiker SPD lebte am Moorweg 1 Gedenktafel Hilde Coppi 1909 1943 Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus lebte in der Seidelstrasse 23 Stolperstein Hans Coppi 1916 1942 Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus lebte in der Seidelstrasse 23 Stolperstein Marie Schlei 1919 1983 Politikerin SPD lebte am Allmendeweg 112 Gedenktafel Carsten Lekutat 1971 Arzt in TegelSiehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin Tegel Liste der Kulturdenkmale in Berlin Tegel Liste der Gedenktafeln in Berlin Tegel Liste der Stolpersteine in Berlin TegelLiteratur BearbeitenMeinhard Schroder Tegel Zwischen Idylle und Metropole be bra verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 8148 0213 8 August Wietholz Geschichte des Dorfes und Schlosses Tegel Knuppel Berlin 1998 ISBN 3 927611 07 7 Faksimile der Ausgabe von 1922 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Tegel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotoalben uber TegelEinzelnachweise Bearbeiten J G A Ludwig Helling Herausg Geschichtlich statistisch topographisches Taschenbuch von Berlin und seinen naechsten Umgebungen H A W Logier Berlin 1830 Online bei google com books abgerufen am 24 Mai 2013 Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 PDF Amt fur Statistik Berlin Brandenburg S 26 abgerufen am 29 Marz 2023 Mit der S Bahn nach Velten In Der Tagesspiegel 5 Oktober 2019 abgerufen am 12 Marz 2022 Prignitz Express Velten In i2030 6 Februar 2020 abgerufen am 10 Oktober 2020 Der zweigleisige Ausbau zwischen Schonholz Tegel mit einem Zusatzhalts Borsigwalde wird angestrebt Die S Bahn soll dann im 10 Minuten Takt fahren Berliner Morgenpost Berlin Vom Tegeler Hafen nach Prag oder nach Breslau schippern 26 Oktober 2017 abgerufen am 31 Dezember 2020 Ortsteile Berlins im Bezirk Reinickendorf Borsigwalde Frohnau Heiligensee Hermsdorf Konradshohe Lubars Markisches Viertel Reinickendorf Tegel Waidmannslust Wittenau Normdaten Geografikum GND 4080374 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Tegel amp oldid 232601892