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Bruno Heinrich Karl Hanuschke 12 Marz 1892 in Tegel 1 23 Marz 1922 in Davos Schweiz war ein deutscher Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHanuschkes Vater erkannte durch seine Freundschaft mit Otto Lilienthal fruh die Bedeutung des Flugwesens und stellte seinen Sohnen finanzielle Mittel zum Bau erster Flugzeuge zur Verfugung So konnte Bruno Hanuschke bereits als 15 jahriger Schuler des Berliner Lessing und Realgymnasiums gemeinsam mit seinem jungeren Bruder Karl Heinrich Willy 11 Dezember 1893 in Tegel 2 4 Oktober 1977 in Bad Schussenried 3 einen Gleit Doppeldecker bauen Mit diesem gelang ihm auf dem Tegeler Steinberg erste Gleitfluge mit Startuberhohungen bis zu 14 m 4 5 Anfang 1910 grundeten die Bruder Bruno und Willy Hanuschke auf dem neu angelegten Flugplatz Johannisthal die Firma Bruno Hanuschke Flugzeugbau 6 und beschaftigten sich fortan ausschliesslich mit dem Bau von Eindeckern Der erste Hanuschke Eindecker war mit einem 25 PS Anzani Dreizylinder Motor ausgestattet und verfugte uber einen verstellbaren Metallpropeller Mit diesem selbstkonstruierten Flugapparat erfullte Bruno Hanuschke am 25 August 1910 4 laut anderen Quellen am 25 September 7 auf dem Flugplatz Johannisthal die Bedingungen fur das Flugfuhrerzeugnis Am 8 Oktober 1910 erhielt er die Fluglizenz Nr 35 des Deutschen Luftfahrerverbands DLV nach den Regularien der Federation Aeronautique Internationale FAI und ist somit ein Alter Adler Er war zu diesem Zeitpunkt der jungste deutsche Motorflugkonstrukteur und zudem zweitjungster Flieger in Deutschland 4 8 Die Bruder Hanuschke grundeten eine Flugschule und bauten in ihrer Werkstatt fortlaufend an verbesserten Eindeckern Der Hanuschke Eindecker Militartyp 1913 zeichnete sich durch einen kurzen Anlauf und seine grosse Steigfahigkeit aus Mit einem 80 PS Gnom Rhone Umlaufmotor und einer 2 7 m Schraube erreichte die Maschine eine Geschwindigkeit von 100 km h Der Rumpf des Eindeckers war vollstandig aus Stahlrohr hergestellt und autogen verschweisst Die Stahlrohrversteifungen liefen im Dreiecksverband zusammen und die Verbindungsstellen an den Schweissnahten wurden zusatzlich durch Blechstege verstarkt Das Gesamtgewicht betrug 250 kg 9 nbsp Hanuschke Eindecker 19141913 kopierte Hanuschke den franzosischen Eindecker Morane Saulnier H Damit hatte er zunachst erheblichen geschaftlichen Erfolg und verkaufte 1913 1914 insgesamt 30 Flugzeuge im In und Ausland Sechs Maschinen wurden von den deutschen Marinefliegern abgenommen eine bisher nicht naher bestimmte Anzahl von Hanuschke Eindeckern wurde bis 1918 auf dem Balkan verwendet Die Morane wurde auch von Gustav Otto den Brudern Eversbusch und Anthony Fokker kopiert Letzterer brachte seine Version zwar erst 1914 auf den Markt erwies sich jedoch als besserer Geschaftsmann Fokker verkaufte seine Eindecker ebenfalls an die Marineflieger und die deutsche Fliegertruppe spater auch an die k u k Seeflieger die bulgarische und osmanische Fliegertruppe und stach damit Hanuschke geschaftlich aus 8 10 Bruno Hanuschke war einer der popularsten deutschen Flugpioniere seiner Zeit Das lag zum einen an seinem eigenwilligen Flugstil und zudem an der Tatsache dass er sich auch bei sehr schlechten Wetterverhaltnissen in die Lufte erhob deshalb gilt er auch als erster Johannisthaler Sturmflieger 5 Am 1 Oktober 1910 flog er auf einem solchen Sturmflug mit maximaler Motorleistung bei einer Windstarke von 25 bis 30 Metern pro Sekunde gegen den Wind und relativ zur Erdoberflache ruckwarts 6 Er sorgte zudem mit spektakularen Flugeinlagen fur offentliche Aufmerksamkeit Am 31 Oktober 1912 vermeldete der Berliner Polizeiprasident von Jagow der Flieger Hanuschke sei langere Zeit uber dem Neuen Palais gekreist und habe in der Nahe einen Lorbeerkranz zur Erde fallen lassen wodurch die Sicherheit der Allerhochsten Herrschaft gefahrdet worden sei Daraufhin wurde das Uberfliegen furstlicher Schlosser und Garten am 19 Januar 1913 verboten 11 Im Juli 1913 unternahm Hanuschke einen der ersten Nachtfluge 6 Bruno Hanuschke nahm an zahlreichen Flugwettbewerben teil unter anderem beim Deutschen B Z Preis der Lufte dem Schwabischen Uberlandflug oder dem Aeroplan Turnier Gotha 8 Bei der Fruhjahrsflugwoche Johannisthal vom 25 Mai bis 1 Juni 1913 belegte er hinter Felix Laitsch den zweiten Platz 12 Die Fliegerschule Hanuschkes bestand bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 Der Bruno Hanuschke Flugzeugbau stellte weiterhin Flugzeugteile fur die Fliegertruppe her fur die er sich wahrend des Ersten Weltkrieges zahlreiche Gebrauchsmuster registrieren liess 5 11 13 14 15 Krankheit und finanzielle Note zwangen Bruno Hanuschke 1918 die Firma an den Berliner Fabrikanten Franz Conrad zu verkaufen 16 Mit nur 30 Jahren verstarb Bruno Hanuschke 1922 an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung im Lungensanatorium Berghof in Davos 8 11 Auf seiner letzten Ruhestatte in Davos befand sich ein etwa zwei Meter hoher geschnittener Findling als Grabstein mit einem in Bronze gestanzten Eindecker Das Grab existiert nicht mehr nbsp Hanuschkestrasse in Berlin JohannisthalZur Erinnerung an Bruno Hanuschke wurde ihm im September 2002 im Berliner Ortsteil Johannisthal die Hanuschkestrasse gewidmet 11 Familie BearbeitenBruno Hanuschke war der zweitgeborene Sohn des Tegeler Gastwirtes Heinrich August Ernst Hanuschke 9 September 1855 in Klein Bielau Schlesien 6 Mai 1928 in Berlin Tegel und dessen Ehefrau Louise Pauline geb Lange 16 April 1853 in Tarnau 31 Juli 1903 in Tegel 4 Sein alterer Bruder war der spatere Zahnarzt und Medizinalrat Curt Max Heinrich Karl Hanuschke 30 Mai 1888 in Berlin 13 Juni 1960 in Luzern Schweiz 17 Hanuschke heiratete am 31 Juli 1913 die Schwedin Viktoria Tora Selma Mathilda geb Sjoborg 11 Juli 1885 in Faro Gotland Schweden vor 1953 18 eine Flugschulerin aus der Flugschule von Melli Beese 4 Literatur BearbeitenAlexander Kauther Paul Wirtz Bruno Hanuschke 1892 1922 Das Kuken vom alten Startplatz Aus dem Leben eines Flugzeugfuhrers und Unternehmers In Heft 5 der Dokumentenreihe uber den Flugplatz Berlin Johannisthal 1909 1914 Munchen GRIN Verlag 2011 URN ISBN 978 3 640 99494 6Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsurkunde Nr 29 1892 Geburts Haupt Register Standesamt Tegel Personenstandsregister Landesarchiv Berlin Geburtsurkunde Nr 131 1893 Standesamt Tegel Personenstandsregister Landesarchiv Berlin laut Randvermerk auf der Geburtsurkunde Sterbeurkunde Nr 109 1977 Standesamt Bad Schussenried a b c d e Alexander Kauther Paul Wirtz Bruno Hanuschke 1892 1922 Das Kuken vom alten Startplatz Aus dem Leben eines Flugzeugfuhrers und Unternehmers In Dokumentenreihe uber den Flugplatz Berlin Johannisthal 1909 1914 Nr 5 GRIN Munchen 2011 urn nbn de 101 1 2013102517414 a b c Rainer Karlsch Thomas Flemming Burghard Ciesla Die Wiege der deutschen Motorluftfahrt In Wista Management GmbH Hrsg Adlershofer Geschichten Band 1 Berlin 2009 S 20 adlershof de PDF a b c Willi Hackenberger Die alten Adler Pioniere der deutschen Luftfahrt J F Lehmanns Verlag Munchen 1960 S 76 Flugtechnische Rundschau Inland In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 19 Frankfurt am Main 5 Oktober 1910 pennula de a b c d Aeronaut Bruno Hanuschke ein Flugpionier In Die Urzeit der Fliegerei in Deutschland 10 April 2011 abgerufen am 19 September 2020 Hanuschke Eindecker Militartyp 1913 In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 7 Frankfurt am Main 2 April 1913 S 241 pennula de Peter M Grosz Volker Koos Fokker Flugzeugwerke in Deutschland 1912 1921 Heel Verlag Konigswinter 2004 Seite 26 a b c d Hanuschkestrasse In KAUPERTS Strassenfuhrer durch Berlin Abgerufen am 19 September 2020 Die Fruhjahrsflugwoche Johannisthal In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 12 Frankfurt am Main 11 Juni 1913 pennula de Gebrauchsmuster In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 24 Frankfurt am Main 1 Dezember 1915 pennula de Gebrauchsmuster In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 7 Frankfurt am Main 29 Marz 1916 pennula de Gebrauchsmuster In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 1 Frankfurt am Main 10 Januar 1917 pennula de Firmennachrichten In Oskar Ursinus Hrsg Flugsport Illustrierte technische Zeitschrift und Anzeiger fur das gesamte Flugwesen Nr 21 Frankfurt am Main 9 Oktober 1918 pennula de Geburtsurkunde Nr 1831 1888 Standesamt Berlin IX Personenstandsregister Landesarchiv Berlin Heiratsurkunde Nr 288 1913 Heirats Hauptregister Standesamt Berlin IX Spandauer Revier Personenstandsregister Landesarchiv BerlinNormdaten Person GND 1067067922 lobid OGND AKS VIAF 314856962 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanuschke BrunoALTERNATIVNAMEN Hanuschke Bruno Heinrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Flugpionier und FlugzeugkonstrukteurGEBURTSDATUM 12 Marz 1892GEBURTSORT TegelSTERBEDATUM 23 Marz 1922STERBEORT Davos Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Hanuschke amp oldid 235991001