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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Berliner Ortsteil Markisches Viertel im Bezirk Reinickendorf Fur das gleichnamige Viertel im Bezirk Lichtenberg siehe Alt Hohenschonhausen Das Markische Viertel kurz MV im Berliner Volksmund Merkwurdiges Viertel 1 in Berlin ist eine Grosswohnsiedlung im Bezirk Reinickendorf Sie wurde von 1963 bis Fruhjahr 1974 gebaut und war mit ihren rund 17 000 Wohnungen fur bis zu 50 000 Bewohner ausgelegt Das Markische Viertel ist in Anlehnung an die Mark Brandenburg benannt Markisches Viertel Ortsteil von BerlinMarkisches Viertel auf der Karte von Reinickendorf Koordinaten 52 36 0 N 13 21 30 O 52 6 13 358333333333 Koordinaten 52 36 0 N 13 21 30 OFlache 3 2 km Einwohner 41 099 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 12 843 Einwohner km Neugrundung 1 Jun 1999Postleitzahlen 13435 13439Ortsteilnummer 1210Bezirk Reinickendorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Entstehung und Entwicklung 2 2 Imagewandel 2 3 Energetische Modernisierung 3 Bevolkerung 4 Verkehr 4 1 Individualverkehr 4 2 Schienenverkehr 4 2 1 S Bahn 4 2 2 U Bahn 4 2 3 Strassenbahn 4 2 4 Heidekrautbahn 5 Personlichkeiten des Ortsteils 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte des Markischen ViertelsDer Ortsteil liegt am Ostrand des Bezirks Reinickendorf ziemlich genau auf halber Hohe seiner Nord Sud Ausdehnung Das Markische Viertel hat einen ungefahren Durchmesser von zwei Kilometern Die grosste Ost West Ausdehnung betragt im nordlichen Drittel etwa 2 1 2 Kilometer an der sudlichen Kante dagegen weniger als einen Kilometer Die Flache umfasst 3 2 km Im Suden und Osten grenzt das Markische Viertel an den Bezirk Pankow und lag dadurch direkt an der Berliner Mauer Im Nordosten ist die Siedlung durch den Verlauf der Quickborner Strasse begrenzt wahrend der Ortsteil das dahinterliegende Industriegebiet bis zur Bezirksgrenze nach Pankow einschliesst Im Norden stellt eine ehemalige Eisenbahnstrecke ein Teil der Industriebahn Tegel Friedrichsfelde die Begrenzung dar Unmittelbar nordlich liegt der Freizeitpark Lubars des landlichen Ortsteils Lubars Die Abgrenzung an dieser Stelle wirkt fast brutal Unmittelbar sudlich der Gleise erheben sich teils zehngeschossige Hochhauser wahrend auf der Nordseite Kleingarten und Getreidefelder liegen nbsp Abgrenzung des Markischen Viertels nach LubarsIm Nordwesten ist die Begrenzung der Siedlung nicht ganz eindeutig Die Eisenbahnstrecke knickt leicht nach Suden ab nahert sich jedoch nicht mehr den Hochhausern Allerdings liegt nordlich der Bahn an der Kreuzung mit dem Eichhorster Weg das Fernheizwerk des Markischen Viertels An dieser Stelle sind die nachsten Hochhauser bereits rund 500 Meter entfernt Gleichzeitig finden sich nach aussen blickend in etwa 200 Meter Entfernung weitere Hochhauser nordlich der Wittenauer Strasse bis zum Zabel Kruger Damm und um die dazwischenliegende Titiseestrasse die nicht mehr zum Markischen Viertel gerechnet werden obwohl sie aus der gleichen Zeit stammen Sie gehoren zum Reinickendorfer Ortsteil Waidmannslust Die westliche Begrenzung stellt der Bahndamm der Berliner Nordbahn dar eine Eisenbahntrasse die heute von der S Bahn befahren wird Nach Westen schliesst sich der Ortsteil Wittenau an Der Kreis schliesst sich im Suden an der Stelle wo die S Bahn den Nordgraben uberquert der gleichzeitig Abgrenzung nach Pankow ist Unmittelbar sudlich des Nordgrabens liegt das Fabrikgelande von Bergmann Borsig das seit etwa 2000 zu einem Gewerbepark Pankow Park umstrukturiert wird Im Osten stosst der Nordgraben nach etwa einem Kilometer auf die Gleise der Heidekrautbahn von denen er uberquert wird und die auf Pankower Gebiet liegend die Begrenzung nach Osten hin bilden Grun und Wasserflachen nbsp Im Zentrum des Viertels grosszugig mit Baumen bepflanzt der Wilhelmsruher Damm nbsp SeggeluchbeckenKonzeptionell von Anfang an vorgesehen waren neben Kinderspielplatzen zahlreiche Grunflachen und Wege zwischen den Hochhausern und auch grossere Grunzuge Die nahezu komplett neugepflanzten Gewachse benotigten Zeit zum Wachsen wodurch sich unmittelbar nach Fertigstellung der Grosssiedlung der Eindruck einer kahlen Betonwuste ergab Im Markischen Viertel gibt es im nordlichen Bereich zwei Seen Das kleinere Mittelfeldbecken das nur uber Parkwege zu erreichen ist und das doppelt so grosse Seggeluchbecken der Name leitet sich von Segge fur Riedgras und Luch fur Sumpf her das durch eine Strassenbrucke geteilt wird Beide Seen sind durch kleine Graben miteinander verbunden Das Grabensystem durchzieht das ganze nordliche Viertel und diente ursprunglich der Entwasserung Beim Bau des Markischen Viertels wurden die Graben kanalisiert behielten jedoch ihren gewundenen Verlauf und wurden in Grunzuge integriert in denen sich eine vielfaltige Vogelwelt ansiedelte u a die Nachtigall Im Suden ubernahm der wesentlich grossere Nordgraben die Entwasserung Teile des heutigen Markischen Viertels waren ursprunglich ein Feuchtgebiet weswegen viele der Hochhauser keine Keller aufweisen sondern Abstellraume im Erdgeschoss haben wahrend die Wohnungen erst daruber liegen Geschichte BearbeitenEntstehung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Luftbild von Suden nbsp Auch hier als Namenspatron Der grosse Wanderer der Mark nbsp Brunnenplatz im Markischen ZentrumDas Markische Viertel war die erste grosse Neubausiedlung im damaligen West Berlin Erste Ideen zu einer stadtebaulichen Neuordnung an dieser Stelle reichen bis in die fruhen 1950er Jahre zuruck Bereits 1952 wurde im Bezirk Reinickendorf ein erster Raumordnungsplan entworfen 1959 bescheinigte ein soziologisches Gutachten dem Gebiet mit seinen zahlreichen Wohnlauben und Notunterkunften auf ungeordneten oft unerschlossenen Grundstucken vollig unzulangliche hygienische Verhaltnisse Vor diesem Hintergrund zog der Senat Anfang der 1960er Jahre die Planung an sich Die grunen Slums sollten so rasch wie moglich verschwinden Im Juli 1962 legten die Architekten Hans Christian Muller Georg Heinrichs und Werner Duttmann ein stadtebauliches Konzept fur das Markische Viertel vor Im Dezember 1962 berief der damalige Berliner Bausenator Rolf Schwedler die Gesellschaft fur sozialen Wohnungsbau Gesobau zum Sanierungstrager fur das Vorhaben Mehr als 35 in und auslandische Architekten planten die Neubauten Mit einer ubergreifenden Farbkoordinierung wurde der deutsche Kunstler Utz Kampmann in den Jahren zwischen 1966 und 1968 betraut Entwurfe fur die Wohnbauten lieferten Karl Fleig Rene Gages Ernst Gisel Werner Duttmann Georg Heinrichs Hans Christian Muller Lothar Juckel Chen Kuen Lee Ludwig Leo Peter Pfankuch Hansrudolf Plarre Heinz Schudnagies Herbert Stranz O M Ungers Schadrach Woods Astra Zarina Siegfried Hoffie Erwin Eickhoff Jo Zimmermann und die Bauabteilung der DEGEWO 2 Die Wohnbauten bildeten Hochhausketten mit unregelmassigen Grundrissen und gestaffelten Hohen die grossere Flachen mit Einfamilienhausern umrahmen Das grosse zentrale Einkaufszentrum die Markische Zeile wurde 2000 um die Shopping Mall Markisches Zentrum erweitert Zusammen mit dem Veranstaltungs und Kulturzentrum Fontane Haus dem Hallenbad und der Thomas Mann Oberschule gruppiert es sich um den zentralen Marktplatz Daneben entstanden weitere wesentlich kleinere Zentren bei denen sich mehrere Geschafte Friseur Zeitungsladen um einen kleineren Supermarkt ansiedelten Grundschulen und Kindergarten wurden ebenfalls nicht nur im zentralen Bereich vorgesehen sondern ringsum am Rand zwischen den einzelnen Hochhaus Gruppen Innerhalb der Hochhausgruppen entstanden zahlreiche Spielplatze nah bei den Wohnungen Hans Bandel und Waldemar Proeike planten die Ladenzeilen Schulen und Kindertagesstatten wurden nach Entwurfen von Stephan Heise Harald Franke Hasso Schreck Karl Fleig Jorn Peter Schmidt Thomsen Gunter Plessow Hasso Windeck Finn Bartels Christoph Schmidt Ott und der Bauabteilung des Bezirks Reinickendorf gebaut Die Evangelischen Gemeindezentren stammen von Bodo Fleischer Gunther Behrmann Stephan Heise Gerd Neumann Dietmar Grotzebach und Gunter Plessow Das Fernheizwerk und ein 1988 abgerissener Informations Pavillon wurde durch Fridtjof Schliephacke gestaltet Ein Seniorenzentrum entstand nach Entwurfen von Gert H Rathfelder Werner Duttmann verantwortete das Katholische Gemeindezentrum St Martin das Altenwohnheim und eine Grundschule Bodo Fleischer mit Hanno Hubscher errichteten das Hotel Rheinsberg Henning Schran und Hasso Schreck planten die Schwimmhalle das Spielhaus des Bundes Deutscher Pfadfinder stammt von Engelbert Kremser Ludwig Leo war der Architekt des Haus es der Fursorge schliesslich lieferte die SAL Planungsgruppe die Plane fur den Verkehrskindergarten sowie mehrere Sportanlagen 2 3 Bereits im August 1964 zogen die ersten Mieter ein Der vorerst letzte Neubau wurde 1974 ubergeben Von den insgesamt 16 916 Wohnungen waren 15 043 von der landeseigenen GESOBAU 614 von der DEGEWO 812 von der DEBAUSIE und weitere 304 von einem Privatunternehmen errichtet worden 134 Wohnungen entstanden schliesslich 1974 in einem Altenwohnheim 4 Aufgrund der fortschreitenden Wohnungsnot in den 2010er Jahren wurden holzerne Atelierhauser auf einigen Flachdachern des MV errichtet Sie konnen bis zu drei Etagen hoch sein und wurden von der Wohnungsgesellschaft in Auftrag gegeben Beispielhaft fur die realisierten Auf Bauten sei der Wilhelmsruher Damm genannt 5 Neben dem Markischen Viertel entstanden in West Berlin zwei weitere Grosswohnsiedlungen die etwa gleich grosse Gropiusstadt im Bezirk Neukolln und das etwas kleinere Falkenhagener Feld Bezirk Spandau In Ost Berlin entstanden etwas spater Grossbausiedlungen in Hohenschonhausen Bezirk Lichtenberg Marzahn und Hellersdorf beide im Bezirk Marzahn Hellersdorf Gemeinsam ist allen ihre Stadtrandlage Seit Juni 1999 ist das Markische Viertel ein Ortsteil des Bezirks Reinickendorf mit eigenem Wappen Davor gehorte es zum Ortsteil Wittenau Imagewandel Bearbeiten In den Anfangsjahren lobten vor allem die beteiligten Architekten das neue Viertel zum Teil enthusiastisch So meinte der West Berliner Architekt Herbert Stranz Die Maximalhohe war vorgeschrieben der Rest ist angewandte Sonne Und Individualismus der Einzelwohnung im Arrangement durch Staffelung und Farbe betont Das ist Demokratie 6 Trotz der vielschichtigen Planung entwickelte das Markische Viertel bald einen schlechten Ruf der weit uber Berlin hinausreichte In dem vom Land Berlin herausgegebenen Reisefuhrer Berlin fur junge Leute wurde dies 1983 wie folgt begrundet Das kam daher dass in den ersten Jahren nur eine mangelhafte Infrastruktur vorhanden war Das heisst es gab zu wenig Geschafte Restaurants und Kneipen zu wenig Schulen Kindergarten und Spielplatze 7 Mit anderen Worten Die Planung auf dem Papier hatte nicht mit der Umsetzung Schritt gehalten die Anzahl der Wohnungen und Einwohner stieg schneller als die erforderliche Infrastruktur errichtet wurde Verstarkt wurde das Imageproblem durch einen Paradigmenwechsel der Planungsdisziplinen Ende der 1960er Jahre wandten sich mehr und mehr Architekten und Stadtplaner von der Idee neuer Retortensiedlungen ab und der gewachsenen europaischen Stadt zu Altbausanierung und die Erneuerung alter Stadtviertel ruckten in den Mittelpunkt Noch wahrend der Bauzeit galt das Markische Viertel damit plotzlich als Dinosaurier und Relikt nicht langer zeitgemasser architektonischer Ideen Als Gegenveranstaltung zu den offiziellen Berliner Bauwochen 1968 kritisierte eine Ausstellung an der TU das Markische Viertel aufs Scharfste Anschliessende Artikel im Spiegel taten ein Ubriges um den Ruf des Viertels zu demontieren Ein weiteres Problem stellte die Herkunft der neuen Einwohner dar Sie kamen oft aus Altbauten von Sanierungsgebieten der Innenstadt und mussten aus ihrem vertrauten Kiez hierher umziehen weil ihre alten Wohnhauser abgerissen wurden Dadurch verloren sie zum einen ihre bisherigen sozialen Bindungen und konnten sich zum anderen mit dem neuen als anonym kalt und unfreundlich erlebten Wohnumfeld nicht identifizieren und vereinsamten Es kam zu Selbsttotungen die von den Massenmedien aufgenommen wurden und ein schlechtes Licht auf die Siedlung warfen Der der Ausserparlamentarischen Opposition APO verbundene Arbeitskreis Mieten und Wohnen gab gegen die Missstande seine MVZ Markische Viertel Zeitung heraus die in offentlichen Archiven wie dem der FU Berlin vollstandig verfugbar ist Publikumswirksam wurden damals Transparente und anderes gegen die Mieterhohungen aus den Hausern gehangt die den Berliner Zeitgenossen als Wolkenkratzer anmuten mochten Ein oder mehrere Mitglieder des Arbeitskreises MVZ schlossen sich offenbar der RAF um Andreas Baader Horst Mahler und Ulrike Meinhof an Fur Touristen soll es organisierte Busfahrten durch das schlimme Wohngebiet gegeben haben Fotografische und filmische Darstellungen zeigten die Siedlung oft grau in grau und in der dusteren Stimmung der Wintermonate oder im regnerischen Wetter Durch Erganzung und Ausbau der Infrastruktur konnte die negative Entwicklung des Images gestoppt werden Auch kleinere Umbauten die der Haupteigentumer GESOBAU in einzelnen Hausern veranlasste und zu denen freundlichere Eingangsbereiche gehorten werteten das Viertel auf Anfang der 1990er Jahre wurde schliesslich der Marktplatz vor dem Kulturzentrum Fontanehaus umgestaltet und 1992 der von Emanuel Scharfenberg gestaltete Bronze Brunnen Fontanebogen aufgestellt Bei einer Hohe von 4 60 m hat das zugehorige Brunnenbecken eine Ausdehnung von 12 m 8 m Zusammen mit weiteren Verschonerungen entstand so eine Umgebung in der zum 40 jahrigen Jubilaum des Markischen Viertels die durchschnittliche Wohndauer bei 17 Jahren lag und in der es Mieter gibt die bereits seit der Fertigstellung in der gleichen Wohnung leben Ebenso lasst sich beobachten dass Kinder der Erstbezieher in der Siedlung bleiben und eigene Familien grunden Das Markische Viertel zahlt heute nicht zu den ausgewiesenen sozialen Brennpunkten Berlins wie zum Beispiel die Rollbergsiedlung in Neukolln Energetische Modernisierung Bearbeiten Die GESOBAU hat im Jahr 2008 damit begonnen mehr als 13 000 Wohnungen energetisch zu modernisieren Bereits ab 2007 lief dazu ein Pilotvorhaben Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von 440 Millionen Euro und soll rund acht Jahre dauern Es gilt damit als derzeit grosstes Sanierungsvorhaben im deutschen Wohnungsbau mit Modellcharakter fur den nachhaltigen Umbau von Grosssiedlungen in ganz Deutschland Eine Reihe abgestimmter Massnahmen steigern Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit der Wohnbauten An erster Stelle steht der Einbau neuer verlustarmer Rohr und Verteilersysteme fur die Warmeversorgung und der Austausch der Heizkorper Veraltete Einrohrsysteme werden durch Zweirohrsysteme ersetzt Um die Warmeverluste durch die Gebaudehulle zu reduzieren wird auf die Fassaden ein Warmedammverbundsystem aufgebracht Auch die Dacher bzw die Decken der obersten Geschosse und die Kellerdecken werden warmegedammt und die Fenster ausgetauscht Je nach Gebaude konnen sich durch diese Massnahmen die Heizkosten mehr als halbieren In der Summe errechnet die GESOBAU eine Verringerung des CO2 Ausstosses nach Abschluss der Massnahmen um mehr als 20 000 Tonnen jahrlich Neue funkbasierte und fernablesbare Messgerate erfassen in Zukunft den Verbrauch an Heizwarme Warm und erstmals auch Kaltwasser exakt und erlauben so ein Monitoring der eigenen Verbrauchsgewohnheiten durch die Mieter Da alle Strangleitungen in den Wanden erneuert werden lasst der Bauherr zugleich die Bader modernisieren und Wasser sparende Armaturen und Gerate installieren Die veralteten unhygienischen Mullschlucker sollen geschlossen und durch ein umweltfreundlicheres Trennsystem ersetzt werden In den Zugangsbereichen werden Flachen entsiegelt und zu Grunanlagen umgestaltet Weil die Sanierung in bewohnten Gebauden stattfindet und gerade altere Menschen oder Schwangere beeintrachtigen kann hat die GESOBAU ein Hilfe und Betreuungsnetzwerk besonders fur altere Mieter initiiert das soziale Einrichtungen als Partner einbindet und die Bauzeit ertraglich gestalten soll Besonders belastete Mieter konnen mit ihren Familien fur die Zeit in der ihre Wohnung saniert wird sogar ein Ausweichquartier erhalten Seit September 2008 informiert eine Infobox auf dem Stadtplatz am Wilhelmsruher Damm Anwohner und Offentlichkeit uber die Modernisierung Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner2007 35 4392010 34 3912011 35 2302012 35 8782013 37 1382014 37 6712015 38 128 Jahr Einwohner2016 39 7062017 39 7542018 39 9142019 40 3792020 40 1192021 40 4472022 41 099Quelle Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerregisterstatistik Berlin Bestand Grunddaten 31 Dezember Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 8 Verkehr Bearbeiten nbsp Senftenberger RingDie Anbindung an das Schnellbahnnetz Berlins erfolgt uber den S und U Bahnhof Wittenau der am westlichen Rand des Markischen Viertels allerdings bereits im Ortsteil Wittenau liegt Innerhalb der Trabantenstadt wird der offentliche Personennahverkehr mit Omnibussen abgewickelt die fast alle Hauptstrassen befahren Eine Verlangerung der Linie U8 der Berliner U Bahn die das Viertel schnellbahnmassig besser erschliessen wurde ist lediglich langfristig vorgesehen In den 1970er Jahren wurden im Rahmen eines Entwicklungsprojektes Uberlegungen angestellt den Busverkehr des Markischen Viertels durch Cabinentaxis zu ersetzen ein PRT System Die Idee wurde allerdings nicht realisiert 9 Individualverkehr Bearbeiten Die zentrale Ost West Achse ist der Wilhelmsruher Damm Weitere Hauptstrassen sind Dannenwalder Weg Erschliessung des sudlichen und nordostlichen Teils Finsterwalder Strasse Nordwesten Eichhorster Weg und Schorfheidestrasse Nord Sud Verbindung im westlichen Drittel Eine besondere Rolle nimmt der Senftenberger Ring ein Er ist zwar keine Hauptverkehrsstrasse aber wesentlicher Teil der verkehrlichen Erschliessung im Norden des Markischen Viertels Er zweigt nordlich vom Wilhelmsruher Damm ab teilt sich nach 350 Metern und bildet einen kompletten Ring mit einem Durchmesser von etwa 500 Metern der nur an zwei weiteren Stellen Verbindung nach aussen hat Calauer und Wesendorfer Strasse Die Strassennamen erklaren gleichzeitig die Herkunft des Namens der Grosssiedlung Sie bezeichnen Orte in der seinerzeitigen Mark Brandenburg Eine Ausnahme hiervon bildet der Wilhelmsruher Damm der nach dem nahegelegenen Ortsteil Wilhelmsruh des Bezirks Pankow benannt ist allerdings nordlich an diesem vorbeifuhrt Diese Strasse existierte bereits vor dem Bau des Markischen Viertels Schienenverkehr Bearbeiten S Bahn Bearbeiten nbsp S Bahnhof Wittenau SudzugangBereits vor dem Bau des Markischen Viertels war der S Bahnhof Wittenau vorhanden Er liegt auf dem Bahndamm der Berliner Nordbahn der die westliche Begrenzung bildet Aus zwei Grunden wurde der Bahnhof ursprunglich nicht als Verkehrsanbindung fur die Siedlung beachtet Er liegt zwar an der Ost West Hauptachse allerdings befand sich der Zugang auf der nordlichen dem Wilhelmsruher Damm abgewandten Seite am Goschenplatz Der zweite und wesentlichere Grund lag in den besonderen politischen Verhaltnissen West Berlins und der S Bahn die bis 1984 von der Deutschen Reichsbahn betrieben wurde Von der Bevolkerung des Markischen Viertels wurde die S Bahn nahezu komplett boykottiert S Bahn Boykott Erst nach der Betriebsubernahme der S Bahn durch die BVG im Jahr 1984 anderte sich diese Situation Nach Modernisierungsarbeiten an der S Bahn Strecke wurde 1986 der Sudzugang des S Bahnhofs in Betrieb genommen Trotz des Boykotts der S Bahn wurden im Zuge der Errichtung des Markischen Viertels in den 1970er Jahren zwei Massnahmen im Zusammenhang mit der S Bahn Strecke durchgefuhrt Die Brucke uber den Wilhelmsruher Damm wurde neu errichtet und dabei vorausschauend so angelegt dass zwischen den beiden S Bahn Gleisen Platz fur einen Bahnsteigzugang blieb und dadurch der Bahnsteig unmittelbar am Wilhelmsruher Damm beginnen konnte Die zweite Massnahme bestand in einer neuen S Bahn Brucke uber der neu angelegten Schorfheidestrasse etwas weiter sudlich Hier war auch ein weiterer S Bahnhof vorgesehen ungefahr auf halber Strecke zwischen den Bahnhofen Wittenau und Wilhelmsruh U Bahn Bearbeiten Bereits den ersten Bewohnern des Markischen Viertels wurde Ende der 1960er Jahre ein Anschluss an die U Bahn versprochen Fruhe Plane sahen eine Anbindung direkt von Suden vor die im Markischen Zentrum bzw eine Station weiter am Senftenberger Ring enden sollte Angeblich soll es kleinere Vorleistungen eher konstruktive Berucksichtigungen im Bereich einzelner Hochhausfundamente oder grundungen geben Sudlich des Wilhelmsruher Damms fallt eine freie Trasse auf die nicht von Hochhausern bebaut ist zum Tornower Weg hin Diese Planungen wurden nie verwirklicht und spatestens in den 1970er Jahren verworfen Stattdessen wurde von Westen kommend eine U Bahn Strecke unter dem Wilhelmsruher Damm geplant Wahrend die Fuhrung bis zum Markischen Zentrum klar war gab es Uberlegungen auf eine nordwarts schwenkende Verlangerung zum Senftenberger Ring zu verzichten um nach einer seinerzeit nicht zu erwartenden Wiedervereinigung beider Stadthalften die Strecke geradeaus zur Bezirksgrenze nach Pankow verlangern zu konnen Realisiert wurde diese Planung nur zum Teil bis unter den S Bahnhof am Westrand Am 24 September 1994 20 Jahre nach der Fertigstellung des Markischen Viertels wurde der U Bahnhof mit dem Namen Wittenau Wilhelmsruher Damm eroffnet Es handelt sich um die Verlangerung der U Bahn Linie U8 vom Bahnhof Paracelsus Bad her Gleichzeitig wurde der S Bahnhof von Wittenau Nordbahn in Wittenau Wilhelmsruher Damm umbenannt Die Betriebsfuhrung der S Bahn war zwischenzeitlich nach der Deutschen Wiedervereinigung von der BVG an die S Bahn Berlin GmbH ein Unternehmen der Deutschen Bahn ubergegangen Strassenbahn Bearbeiten Die nachstgelegene Strassenbahn Trasse endet ostlich vor dem Markischen Viertel an der Haltestelle Rosenthal Nord nahe der Bezirksgrenze von Pankow In der Planung ist eine Verlangerung uber den Wilhelmsruher Damm nach Westen zum Bahnhof Wittenau Der Bedarf dazu ist gegeben da auf dem Wilhelmsruher Damm derzeit je Richtung im Durchschnitt alle 2 Minuten ein Bus verkehrt Der Senat investiert allerdings nur zogerlich in neue Strassenbahn Trassen Die Strecke befindet sich derzeit nur in der Langfristplanung Heidekrautbahn Bearbeiten Am Ostrand des Markischen Viertels sind seit dem Fall der Berliner Mauer die Gleise der Heidekrautbahn zuganglich Die Eigentumerin der Bahnstrecke die Niederbarnimer Eisenbahn plant grundsatzlich eine Wiederinbetriebnahme der Strecke von Basdorf bis zum S Bahnhof Wilhelmsruh oder daruber hinaus einschliesslich der Errichtung eines neuen Haltepunktes am ostlichen Rand des Markischen Viertels Am 11 Dezember 2020 erfolgte der erste Spatenstich zur Reaktivierung der Stammstrecke am Bahnhof Wilhelmsruh 10 Das Eroffnungsdatum wurde von zunachst Ende 2023 auf Dezember 2024 verschoben 11 An manchen Wochenenden werden auf der Strecke nach Basdorf Sonderfahrten mit historischen hauptsachlich dampfbetriebenen Zugen von den Berliner Eisenbahnfreunden e V durchgefuhrt 12 Die Strecke im Norden ein Teilstuck der Industriebahn Tegel Friedrichsfelde ist stillgelegt ohne dass die Aussicht auf eine Reaktivierung besteht Die Strecke war nie fur den Personenverkehr vorgesehen Personlichkeiten des Ortsteils BearbeitenChen Kuen Lee 1914 2003 deutsch chinesischer Architekt lebte im Markischen Viertel Karl Heinz Stading 1928 2008 Politiker SPD lebte im Markischen Viertel Gedenktafel in der Konigshorster Strasse 13 Roger Loewig 1930 1997 Zeichner Maler und Dichter lebte am Wilhelmsruher Damm 120 Gedenktafel Ulrike Meinhof 1934 1976 Terroristin der RAF lebte im Markischen Viertel Horst Mahler 1936 Terrorist der RAF lebte im Markischen Viertel Max Willutzki 1938 Filmschaffender drehte 1973 den Doku Spielfilm Der lange Jammer uber Mieterproteste im Markischen Viertel Mario Hene 1954 Liedermacher im Markischen Viertel aufgewachsen Andreas Schmidt 1963 2017 Schauspieler im Markischen Viertel aufgewachsen Thorsten Karge 1964 Politiker SPD im Markischen Viertel aufgewachsen Philip Tagert Kunstlername Fil 1966 Comiczeichner und Entertainer im Markischen Viertel aufgewachsen B Tight 1979 Rapper lebte im Markischen Viertel Benjamin Kohler 1980 Fussballspieler im Markischen Viertel aufgewachsen Sido 1980 Rapper lebte im Markischen Viertel machte mit seinem Charterfolg Mein Block auf die sozialen Missstande im Markischen Viertel aufmerksamSiehe auch BearbeitenListe der Strassen in Berlin Markisches Viertel Liste der Kulturdenkmale in Berlin Markisches Viertel Liste der Gedenktafeln in Berlin Markisches Viertel Liste der Stolpersteine in Berlin Markisches ViertelLiteratur BearbeitenMV Plandokumentation Markisches Viertel Verlag Kiepert Berlin 1972 ISBN 3 920597 18 4 Jascha Philipp Braun Grosssiedlungsbau im geteilten Berlin Das Markische Viertel und Marzahn als Beispiele des spatmodernen Stadtebaus Kothen 2019 Torsten Birne In weiter Ferne Das Markische Viertel und die Gropiusstadt Wohnungsbau in Westberlin 1960 bis 1972 In Thorsten Scheer Hrsg Stadt der Architektur Architektur der Stadt Berlin 1900 2000 Ausstellung 23 Juni bis 3 September 2000 Neues Museum Museumsinsel Berlin Mitte Nicolai Berlin 2000 ISBN 3 87584 017 8 S 307 313 Andreas Huttner Azozomox Von Blumen und Marchen Stadtteilorganisierung im Markischen Viertel In Philipp Mattern Hrsg Mieterkampfe Vom Kaiserreich bis heute Das Beispiel Berlin Berlin 2018 Brigitte Jacob Wolfgang Schache 40 Jahre Markisches Viertel Geschichte und Gegenwart einer Grosssiedlung jovis Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936314 07 1 100 Jahre Gesobau Gesobau Berlin 2000 Jubilaumsbroschure Christiane Reinecke Am Rande der Gesellschaft Das Markische Viertel eine West Berliner Grosssiedlung und ihre Darstellung als urbane Problemzone In Zeithistorische Forschungen Studies in Contemporary History 11 2014 S 212 234 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Markisches Viertel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Ortsteil Markisches Viertel im Internetangebot des Bezirks Reinickendorf Mein Markisches Viertel Stadtteilinformationen der GESOBAU markischesviertel de Neuigkeiten Events und andere Ereignisse des Markischen ViertelsEinzelnachweise Bearbeiten in verschiedenen Schreibweisen z B Merkwurdiges Viertel oder Markwurdiges Viertel a b Rolf Rave Hans Joachim Knofel Jan Rave Bauen der 70er Jahre in Berlin 3 Aufl Kiepert Berlin 1994 GESOBAU Hrsg 100 Jahre Gesobau Eigenverlag Berlin 2000 S 19 20 Jubilaumsbroschure GESOBAU Hrsg 100 Jahre Gesobau Eigenverlag Berlin 2000 S 25 Jubilaumsbroschure RBB Sendung zu einigen ausgewahlten Berliner Gebauden Mitte September 2016 Slums verschoben In Der Spiegel Nr 37 1968 online Berlin fur junge Leute 3 Aufl 1983 S 103 Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 PDF Amt fur Statistik Berlin Brandenburg S 26 abgerufen am 29 Marz 2023 Hans Achim Braune Cabinentaxi CAT oder BUS Eine Nutzwertanalyse fur das Markische Viertel Dissertation Technische Universitat Berlin Berlin 1976 Berlin und Brandenburg reaktivieren die Heidekrautbahn In Der Tagesspiegel 11 Dezember 2020 abgerufen am 26 August 2021 Comeback der Heidekrautbahn verzogert sich um ein Jahr Nicht mehr online verfugbar In rbb24 12 Marz 2021 archiviert vom Original am 26 August 2021 abgerufen am 26 August 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rbb24 de Berliner Eisenbahnfreunde e V Ortsteile Berlins im Bezirk Reinickendorf Borsigwalde Frohnau Heiligensee Hermsdorf Konradshohe Lubars Markisches Viertel Reinickendorf Tegel Waidmannslust Wittenau Normdaten Geografikum GND 4087329 8 lobid OGND AKS LCCN n90604374 VIAF 147875695 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Markisches Viertel amp oldid 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