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Bodo Fleischer 7 November 1930 in Berlin 18 Februar 2013 ebenda war ein deutscher Architekt Bodo Fleischer links beim Empfang des Berliner Kunstpreises fur Baukunst 1963Grab von Bodo Fleischer auf dem Friedhof In den Kisseln in Berlin Foto 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten Auswahl 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFleischer studierte ab 1949 Architektur an der Technischen Universitat Berlin und erwarb dort 1955 den akademischen Grad eines Diplom Ingenieurs Hans Scharoun war einer seiner Lehrer Fleischer war danach von 1955 bis 1960 als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Bernhard Hermkes am Lehrstuhl fur Entwerfen Baukonstruktion und Industriebau angestellt nachdem er am selben Lehrstuhl bereits als studentische Hilfskraft fur Hermkes Vorganger Hans Hertlein gearbeitet hatte Fleischer realisierte in Berlin Bauten fur Versorgung Verwaltung und Wohnen sowie Sakralbauten In Pforzheim wurde das Stadttheater 1979 1988 nach seinen Planen errichtet 1 Bekannt ist Fleischer vor allem fur Kirchenbauten sowie fur Feuerwachen z B Feuerwache Suarezstrasse 1971 1974 und das Eva Maria Buch Haus der Stadtbibliothek Tempelhof Schoneberg 1975 1978 an der Gotzstrasse in Berlin Tempelhof Zwei das Berliner Stadtbild pragende Bauten Fleischers sind das Arbeiterwohnheim der Neuen Heimat an der Ecke Kulmer Strasse Goebenstrasse 1969 1970 und das Verwaltungsgebaude der AOK am Mehringplatz das Fleischer in Zusammenarbeit mit Scharoun plante 1967 1970 2 Zahlreiche Umbauten und kleinere Neubauten realisierte Fleischer in Spandau wo er selbst wohnte und arbeitete Als Teil der Planungsgruppe Sanierungsgebiet Kreuzberg Sud plante Fleischer zusammen mit Klaus H Ernst Gerd Hanska Herbert Stranz und Hans Wolff Grohmann grossmassstablichen Wohnungsbau in Kreuzberg 1969 1977 im Bereich zwischen Kottbusser Tor und Prinzenstrasse Gemeinsam mit dem Architekten Gerd Hanska realisierte Fleischer ein Altenwohnhaus an der Ecke Gitschiner Strasse Bocklerstrasse 1977 Dieser Bau ist Teil der Wohnbebauung am Bocklerpark und stellt eine der fur die 1970er Jahre typischen innerstadtischen Grossstrukturen dar An zwei fur die Berliner Stadtentwicklung bedeutenden stadtebaulichen Entwurfen war Fleischer beteiligt Bei dem Wettbewerb Hauptstadt Berlin 1957 58 wurde der gemeinsame Entwurf von Bodo Fleischer und Hermann Kreidt mit einem der drei vergebenen dritten Preise ausgezeichnet 3 1963 entwarf Fleischer im Rahmen eines Gutachterverfahrens fur das Quartier Mehringplatz ein mehrschichtiges Rondell mit einer die Ringe umgebenden grossmassstablichen Wohnbebauung Bodo Fleischers Werk ist umfangreich und spiegelt den architektonischen Geist seiner Zeit wider Die filigranen Formen der Jeremia Kirche 1961 1963 zeigen die typische Gestaltung der fruhen 1960er Jahre der kraftig modellierte Beton der Stadtteilbibliothek Tempelhof adaptiert den zeittypischen Brutalismus der fruhen 1970er Jahre die raumbildende Grossstruktur am Bocklerpark entspricht dem Planungsparadigma der spaten 1970er Jahre Gerade seine geometrisch komplexen und organisch anmutenden Entwurfe machen Fleischer zu einem relevanten Planer Fleischers Werk umfasst zahlreiche Bauten in Berlin er wurde mit prestigetrachtigen Auftragen bedacht und alle seine Entwurfe zeugen von hohem kunstlerischen Anspruch Fleischer bezog bei den Entwurfen seiner Bauten bildende Kunstler und Kunstlerinnen mit ein so zum Beispiel Manfred Henkel 4 als Maler bei der Kirche am Seggeluchbecken Bildhauer Waldemar Otto bei den Prinzipalstucken der Zufluchtskirche 1965 1967 sowie Bildhauer Gerson Fehrenbach beim Stadttheater Pforzheim Von 1979 bis 1983 war Fleischer Vorsitzender des Architekten und Ingenieur Vereins zu Berlin Fleischers Kirchenbauten zeichnen sich durch anspruchsvolle Tragwerkskonstruktionen aus wie zum Beispiel das aus vier hyperbolen Paraboloiden zusammengesetzte Dach der Dietrich Bonhoeffer Kirche 1967 1968 auf dem Gelande der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Bei der Planung der Kirche am Seggeluchbecken 1970 1972 arbeitete Fleischer mit dem renommierten Tragwerksplaner Stefan Polonyin zusammen Von den ausgefuhrten Bauten des Architekten stehen einige unter Denkmalschutz Die Dietrich Bonhoeffer Kirche Wittenau ist Teil der denkmalgeschutzten Gesamtanlage Karl Bonhoeffer Nervenklinik Kirche und Gemeindezentrum am Seggeluchbecken sind ein Einzeldenkmal Das Atelierhaus Kolk 1 ist Baudenkmal und Teil des Denkmalobjekts das die Hauser in der Strasse Kolk in Spandau umfasst Hierzu gehort auch das Haus Kolk 6 das in der Berliner Denkmaldatenbank als Werk des Malers Manfred Henkel aufgelistet ist Von Henkel stammt die Malerei Bodo Fleischer plante den Umbau Das AOK Gebaude am Mehringplatz ist nur teilweise Denkmal Die Gesamtanlage Mehringplatz umfasst die Ringbebauung Da der AOK Bau ausser dem Hochhaus auch ein Segment des Rings beinhaltet steht der Ring Teil des Gebaudes unter Denkmalschutz Der Hochhaus Teil des Gebaudes hingegen ist kein Denkmal Fleischers langjahrige Lebensgefahrtin Christine Nestler lebt im Wohnhaus Fleischers in Spandau und verwaltet das Archiv des Architekten Angaben zu seinem Leben stammen aus Dokumenten aus diesem Nachlass 5 Zu fast allen Projekten liegen Fotografien und Unterlagen vor die Unterlagen zu Kirche und Gemeindezentrum am Seggeluchbecken sowie die zum Wettbewerb Hauptstadt Berlin 1957 58 und zum stadtebaulichen Gutachten Mehringplatz von 1963 wurden der Berlinischen Galerie ubergeben Bauten Auswahl Bearbeiten1960 Feuerwache in der Betckestrasse 13 in Berlin Spandau 6 1961 1963 Jeremia Kirche und Gemeindezentrum im Falkenhagener Feld in Berlin Spandau 1962 Arbeiterwohnheim der Ernst Reuter Stiftung in Berlin Wedding 1964 Daniel Gemeindezentrum in Berlin Wilmersdorf Munstersche Strasse 7 8 1965 1967 Zufluchtskirche und Gemeindezentrum im Falkenhagener Feld in Berlin Spandau Westerwaldstrasse 16 18 1967 1970 Verwaltungsgebaude der AOK am Mehringplatz in Berlin Kreuzberg gemeinsam mit Hans Scharoun 1967 1968 Dietrich Bonhoeffer Kirche auf dem Gelande der Karl Bonhoeffer Nervenklinik in Berlin Wittenau 1968 1970 Atelierhaus Kolk 1 in Berlin Spandau gemeinsam mit Georg Lichtfuss 7 1969 Arbeiterwohnheim der Gagfah in der Thermometersiedlung in Lichterfelde Sud Celsiusstrasse 4 12 1969 Wohnheim der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Berlin Lichterfelde Prettauer Pfad 23 24 1969 1970 Arbeiterwohnheim der Neuen Heimat in Berlin Schoneberg Kulmer Strasse Goebenstrasse 1970 1972 Kirche am Seggeluchbecken und Gemeindezentrum im Markischen Viertel in Berlin Wittenau Finsterwalder Strasse 66 68 1971 Erweiterungsbau der Furst Donnersmarck Stiftung in Berlin Frohnau Rauentaler Strasse 1971 1974 Feuerwache Suarezstrasse in Berlin Charlottenburg 8 1971 1975 Wasserschutzpolizei Wache in Berlin Spandau Mertensstrasse 140 9 1972 1973 Seniorenwohnhaus in Berlin Grunewald Bismarckallee 35 37 1973 1974 Seniorenwohnhaus in Berlin Spandau Marschallstrasse 7 8 1974 1975 Marie Juchacz Seniorenwohnhaus der AWO in Berlin Lichtenrade Kirchhainer Damm 46 1974 1975 Wohnbebauung der Neuen Heimat in Berlin Tempelhof Gruntenstrasse ehemalige Arlbergstrasse 1974 1977 Wohnbebauung am Bocklerpark in Berlin Kreuzberg gemeinsam mit Gerd Hanska 1975 1978 Stadtbibliothek Tempelhof Schoneberg Eva Maria Buch Haus in Berlin Tempelhof Gotzstrasse 8 12 1977 1978 Zwei Wohnhauser in der Heinrich Zille Siedlung in Berlin Moabit gemeinsam mit Hanno Hubscher Claire Waldoff Promenade 8 10 und Claire Waldoff Promenade 9 11 Otto Dix Strasse 18 22 1977 1978 Hotel Rheinsberg im Markischen Viertel in Berlin Wittenau Finsterwalder Strasse 1977 1979 Wohnhauser in Berlin Dahlem Im Dol 42 1979 1988 Stadttheater Pforzheim 1992 1995 Studiotheater in Brandenburg an der Havel gemeinsam mit Manfred Semmer 1996 2000 CulturCongressCentrum in Brandenburg an der Havel gemeinsam mit Manfred SemmerGalerie Bearbeiten nbsp Jeremia Kirche Berlin Spandau nbsp Zuflucht Kirche Berlin Spandau nbsp Kirche am Seggeluchbecken Markisches Viertel nbsp Stadtbibliothek Tempelhof nbsp Daniel Gemeindezentrum Berlin Wilmersdorf nbsp Feuerwache Spandau Sud nbsp Feuerwache Suarezstrasse Berlin Charlottenburg nbsp Wohnsiedlung am Bocklerpark Berlin Kreuzberg nbsp Studiotheater in BrandenburgLiteratur BearbeitenArchitekten und Ingenieur Verein zu Berlin Hrsg Berlin und seine Bauten Teil VI Sakralbauten Ernst amp Sohn Berlin 1997 ISBN 3 433 01016 1 Joachim Becker Rudolf Bieste Manfred Berben Theater fur Pforzheim Oktogon Munchen 1990 ISBN 3 927789 05 4 Christine Goetz Matthias Hoffmann Tauschwitz Kirchen Berlin Potsdam Fuhrer zu den Kirchen in Berlin und Potsdam Morus Berlin 2003 ISBN 3 87554 368 8 Gunther Kuhne Elisabeth Stephani Evangelische Kirchen in Berlin 2 Auflage C Z V Berlin 1983 ISBN 3 7674 0158 4 Rolf Rave Hans Joachim Knofel Jan Rave Bauen der 70er Jahre in Berlin G H Berlin 1994 ISBN 3 920597 40 0 Kerstin Wittmann Englert Zelt Schiff und Wohnung Kirchenbauten der Nachkriegsmoderne Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgau 2006 ISBN 3 89870 263 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bodo Fleischer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hier baute er Kirchen in der Pfalz ein Theater B Z abgerufen am 4 Februar 2020 Klaus Kurvers Dieter Rausch Hans Scharoun Chronik zu Leben und Werk Akademie der Kunste Berlin 1993 ISBN 3 88331 974 0 S 155 Hauptstadt Berlin In AA Library Abgerufen am 18 Februar 2020 amerikanisches Englisch Liste Karte Datenbank Nicht mehr online verfugbar Landesdenkmalamt Berlin archiviert vom Original am 1 August 2021 abgerufen am 4 Februar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berlin de Gunnar Klack Tabellarischer Lebenslauf Bodo Fleischer aus dem Nachlass Bodo Fleischer 23 August 2019 berliner feuerwehr de Memento des Originals vom 4 Februar 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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