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Die Karl Bonhoeffer Nervenklinik KBoN im Berliner Volksmund als Bonnies Ranch bekannt war zwischen 1880 und 2006 eine psychiatrische Klinik in Berlin zuletzt unter der Bezeichnung Vivantes Humboldt Klinikum Standort Oranienburger Strasse Altere Namen sind Krankenhaus Reinickendorf Karl Bonhoeffer Nervenklinik Karl Bonhoeffer Heilstatten Wittenauer Heilstatten und Irrenanstalt Dalldorf Ihre Historie ist eng mit der Geschichte der deutschen Psychiatrie verbunden Auf dem Gelande befindet sich das Krankenhaus des Massregelvollzugs Berlin Verwaltungsgebaude aus der Eroffnungszeit der NervenklinikDer teils denkmalgeschutzte Gebaudekomplex liegt an der Oranienburger Strasse im Ortsteil Wittenau des Bezirks Reinickendorf Das weitlaufige 45 Hektar grosse Gelande mit seinem teilweise waldahnlichen Park mutet trotz seiner Grossstadtlage landlich an Sudlich bzw sudostlich befindet sich der Bahnhof Berlin Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1 2 3 Seit 2019 finden Baumassnahmen auf dem Gelande statt Es werden Gebaude fur die Erstaufnahme von Asylsuchenden erstellt Die Fertigstellung war fur den Sommer 2020 geplant Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1863 1880 1 2 1880 1914 1 3 1914 1933 1 4 1933 1945 1 4 1 Zwangssterilisierungen 1 4 2 Aktion T4 in Berlin 1 4 3 Dezentrale Krankenmorde 1 4 4 Forensische Psychiatrie mit Aktion Vernichtung durch Arbeit 1 4 5 Judische Patienten 1 4 6 Zweiter Weltkrieg 1 5 1945 1990 1 6 Seit 1990 2 Architektur 3 Ausstellung Totgeschwiegen 1933 1945 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1863 1880 Bearbeiten nbsp Haupteinfahrt Oranienburger Strasse mit PfortnerhausDie Anfange der Berliner Psychiatrie lassen sich auf das Ende des 17 Jahrhunderts datieren als am ostlichen Stadtrand das Grosse Friedrichs Hospital gegrundet wurde Der 16 April 1863 markiert den Beginn der Karl Bonhoeffer Nervenklinik An diesem Tag beschloss die Berliner Stadtverordnetenversammlung mit Zustimmung des Magistrats den Bau eines Irren und Siechenhauses fur 600 Personen Massgeblich daran beteiligt waren Carl Ideler der spatere erste Arztliche Direktor der Anstalt und der damalige Stadtverordnete Rudolf Virchow Es wurde ein Sachverstandigengremium eingesetzt das im April 1865 der neu eingerichteten gemischten Deputation ein Gutachten zur Beratung vorlegte Der Magistrat verringerte die Kapazitat nun auf 350 bis 400 akut kranke Irre und empfahl Wilhelm Griesinger als irrenarztlichen Sachverstandigen und den Koniglichen Baumeister Hennecke als Architekt einzusetzen Die Personalvorschlage lehnten die Stadtverordneten am 11 Januar 1866 ab stattdessen sollte die gemischte Deputation unter Einbeziehung weiterer Sachverstandiger ein Klinikkonzept und das Bauprogramm ausarbeiten 4 5 Es folgte das ubliche Verwaltungsprozedere dazu kam ein polemisch ausgetragener wissenschaftlicher Streit unter den Psychiatern Im Februar 1866 empfahl die gemischte Deputation eine geschlossene Anstalt und den Standort Dalldorf Im Marz 1869 erwarb die Stadt Berlin fur 35 000 Taler von Gustav Adolph Ferdinand Seidel das 282 Morgen grosse landwirtschaftliche Gut damals in der preussischen Provinz Brandenburg Landkreis Niederbarnim gelegen In der Rathauspromenade finden sich noch damals gesetzte Grenzsteine mit den eingemeisselten Buchstaben M p z B fur Magistrat zu Berlin Nach der Festlegung des Bauprogramms von Dezember 1869 bis Februar 1870 wurde im Mai 1870 ein beschrankter Architektenwettbewerb eroffnet Der siegreiche Entwurf von Martin Gropius und Heino Schmieden wurde im Juli 1872 mit einigen Veranderungen durch die Stadtverordneten angenommen Im Sommer 1873 lagen die Bauplane und Kostenvoranschlage vor Das Projekt wurde rund zweieinhalb mal so teuer wie das von derselben Architektensozietat geplante Krankenhaus Am Friedrichshain Durch Verhandlungen des Stadtbaurats Hermann Blankenstein 6 und Anderungen im Bauprogramm konnten die Kosten gesenkt werden waren aber immer noch so hoch dass die stadtischen Behorden im April 1874 den Vorschlag ablehnten Gropius amp Schmieden baten schliesslich aus dem Vertrag entlassen zu werden 4 5 7 Nun betrieb Blankenstein die Bauplanung die Platze fur akut kranke Irre wurden auf 500 erhoht und zusatzlich 500 Platze fur Sieche und Unheilbare genehmigt Die Anstalt sollte jetzt auf einem stadtischen Areal in Rummelsburg errichtet werden um die Wirtschaftsgebaude des dortigen Waisenhauses nutzen zu konnen Der Baugrund wurde aber fur den Rangierbahnhof Rummelsburg benotigt Auch andere ins Auge gefasste Grundstucke erwiesen sich als ungeeignet und so fiel 1877 die Entscheidung doch zu Gunsten Dalldorfs Im Mai 1877 begannen die Bauarbeiten 5 1880 1914 Bearbeiten nbsp Kuchenhaus F Albert Schwartz 1885Auf die Bauabnahme am 31 Januar 1880 folgte eine Besichtigung durch die stadtischen Behorden am 4 Februar 1880 Einen Tag spater besuchte Kaiserin Augusta von Sachsen Weimar Eisenach den Neubau Zwischen dem 6 und 14 Februar 1880 zogen die Kranken aus den stadtischen Einrichtungen nach Dalldorf um vermutlich mit Hilfe von Pferdewagen Bald danach begannen auch die Uberfuhrungen aus den privaten Anstalten Mitte Mai wurden 925 Patienten gezahlt im August schon uber 1 000 Von Anfang an war Platzmangel ein beherrschendes Thema 5 4 Die Irrenanstalt der Stadt Berlin zu Dalldorf bestand anfangs aus zehn Kranken Pavillons einer Kuche einem Maschinenhaus einer Wascherei einem Verwaltungsgebaude sowie mehreren Garten und Werkstatten Auch die nordlich angrenzenden Acker und der Wirtschaftshof heute Alt Wittenau 66 gehorten dazu Noch wahrend der Bauarbeiten kam die Idee einer Erweiterung um ein Erziehungsheim fur bis zu 100 geistig unterentwickelte Kinder auf Ausserdem war durch die gesunkenen Baupreise der Kostenrahmen nicht ausgeschopft Im September 1880 starteten auf der Nordseite die Bauarbeiten und im November 1881 offnete die Stadtische Idioten Anstalt mit je elf Jungen und Madchen 1888 kam ein zusatzliches Madchenhaus hinzu so konnten bis zu 200 Kinder betreut werden 5 8 9 4 10 Die Irrenanstalt gliederte sich organisatorisch in zwei Abteilungen eine fur die Irren heute psychisch Kranke sowie eine fur die Siechen heute Menschen mit geistiger Behinderung und die Epileptiker Beiden stand ein dirigierender Arzt vor der fur die eigentliche Irrenanstalt war zugleich Direktor der Gesamtanstalt Zur Belegschaft gehorten neben den Arzten und dem Verwaltungspersonal ungefahr 140 Warter Der Beruf des Krankenpflegers entstand in der Psychiatrie erst um die Wende des 19 zum 20 Jahrhundert Viele der Angestellten wohnten in den ersten Jahrzehnten mit ihren Familien auf dem Anstaltsgelande 4 11 Die Erziehungsanstalt wurde relativ selbststandig betrieben und besass eigenes Personal Erster Erziehungsinspektor wurde Hermann Piper Als Aufsichtsbehorde fur die Irren und Idiotenanstalt fungierte ein Kuratorium aus drei Stadtraten und funf Stadtverordneten der Deputation fur die offentliche Gesundheitspflege Fur die Feststellung der Wohnverhaltnisse der Kranken sowie das Einziehen der Kur und Verpflegungskosten war die Armendirektion zustandig die sanitaren Verhaltnisse fielen in den Bereich der Deputation fur die offentliche Gesundheitspflege 4 Die Dalldorfer Irren und Idioten Anstalt steht exemplarisch fur einen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstehenden Anstaltstyp wobei die symmetrische Anordnung der Gebaude der Trennung der Geschlechter und das Pavillonsystem der Klassifizierung der Geisteskranken dient Die dorfliche Abgeschiedenheit war zugleich Mittel der Therapie und der Unsichtbarmachung der Kranken in der stadtischen Offentlichkeit Trotzdem waren die Verwahrungsbedingungen in Dalldorf im Vergleich zu den Vorgangeranstalten ein deutlicher Fortschritt Die arbeitsfahigen Patienten wurden gegen Bezahlung in den Werkstatten und Gartenanlagen der Anstalt beschaftigt gelegentlich Ausfluge und Feste fur die Patienten veranstaltet auch Besuche durch die Angehorigen waren erlaubt und in bestimmten Fallen sogar die Beurlaubung von Kranken 4 5 nbsp Blick auf die Irrenanstalt F Albert Schwartz 1885Glaubt man den eigenen Verlautbarungen der Anstalt und zeitgenossischen Presseartikeln wurde kein individueller korperlicher Zwang ausgeubt Wilhelm Sander Direktor von 1887 bis 1914 fasste es im Satz Zwang ist Vernachlassigung 12 zusammen Ob liberaler Ansatz und Realitat aber immer ubereinstimmten darf bezweifelt werden Noch 1980 fanden sich in alten Schranken angeblich genau 100 Jahre zuvor beseitigte Zwangsjacken Auch sogenannte Zwangshandschuhe wurden in den ersten Jahrzehnten angewandt 4 Auch in der Forensischen Psychiatrie wurde zunachst ein liberales Regime gepflegt Die Anstalt nahm neben polizeilich eingewiesenen Patienten auch wahrend der Haft Erkrankte auf die heute meist in den Krankenanstalten der Gefangnisse behandelt werden Die offentliche Debatte sowie die Berichterstattung der Presse uber Entweichungen waren mit Vorurteilen belastet Der dadurch entstandene Druck erzwang 1883 die Einrichtung eines Festen Hauses Der Krankenpavillon 5 wurde mit Eisengittern vor den Fenstern und einer hohen Umfassungsmauer gesichert das Wachpersonal verdreifacht Allerdings wurden auch die Beschaftigungsmoglichkeiten erweitert und die Anzahl der Personen in den Schlafraumen auf drei bis vier verringert 13 Die Zahl der straffalligen Kranken wuchs in den ersten Jahren stetig auch wenn noch nicht zwischen wegen einer Straftat eingewiesenen Kranken damals verbrecherische Irre und Kranken mit Straftaten in der Vorgeschichte damals irre Verbrecher unterschieden wurde 1889 offnete im Gefangnis Moabit eine arztliche Beobachtungsabteilung fur geisteskranke Verbrecher Statt der erhofften Entlastung fur Dalldorf kam es zu einer weiteren Belastung Da Patienten aus ganz Preussen in die Berliner Gefangnisse eingewiesen wurden musste die Anstalt schliesslich auch Nichtberliner betreuen Erst 1904 wurde fur das Problem eine Losung gefunden indem die Haftlinge in die Anstalten ihres Herkunftsortes verlegt wurden 13 Neben dem Anstieg der Einwohnerzahl wirkte sich die Anstalt auch auf die Verkehrserschliessung von Dalldorf aus Mit der Eroffnung der ersten Teilstrecke der Nordbahn am 10 Juli 1877 wurde auch der Bahnhof Dalldorf eingeweiht Fur die Besucher und Mitarbeiter wurde um 1880 eine Stichstrecke der Pferdebahn angelegt Vom Alexanderplatz aus brauchte man eine Stunde bis zur Endhaltestelle in der heutigen Ollenhauerstrasse 73 Am 1 Oktober 1893 wurde der erste Abschnitt der Kremmener Bahn in Betrieb genommen dessen Trasse unmittelbar sudlich des Anstaltsgelandes vorbeifuhrt Vom Bahnhof Dalldorf Kremmener Bahn fuhrte ein Anschlussgleis bis in die Nahe des Verwaltungsgebaudes Dort konnte in die anstaltseigene Schmalspur Lorenbahn umgeladen werden deren Rillenschienen fuhrten zwischen den Anstaltsgebauden hindurch bis zum Wirtschaftshof 14 11 Durch die weiter steigende Einwohnerzahl und die Massenverelendung in Berlin arbeitete die Dalldorfer Anstalt an ihrer Kapazitatsgrenze Zur Entlastung initiierte Wilhelm Sander schon 1885 das System der sogenannten Familienpflege Nicht mehr standig Pflegebedurftige wurden gegen Bezahlung und unter arztlicher Kontrolle in Pflegefamilien gegeben bei gleicher Eignung auch an die eigenen Angehorigen Die Patienten sollten so stufenweise ins gesellschaftliche Leben zuruckgefuhrt werden Diese therapeutische Erwartung erfullte sich Das zweite Ziel war wirtschaftlicher Art Die Armenverwaltung sparte deutlich Kosten ein und die Pflegefamilien erhielten einen zusatzlichen Verdienst Auch wenn die Wahrendorffsche Anstalt in Ilten 1880 erstmals diese Methode in Deutschland erprobte war das Wirken in Dalldorf durchaus bahnbrechend 4 5 8 nbsp Krankenpfleger 1903Ende der 1880er Jahre konnte durch Hinzunahme bisher ungenutzter Raume in den Dachgeschossen und die Auslagerung von Dienstwohnungen die Kapazitat der Irrenanstalt auf 1300 Kranke erhoht werden Als landwirtschaftliche Irrenkolonie wurden 1887 beim alten Gutshaus zwei Koloniehauser heute Eichborndamm 238 240 errichtet die durchschnittlich mit 60 ruhigen und arbeitsfahigen ausschliesslich mannlichen Kranken belegt wurden 1925 bis 1954 wurde hier die Stadtische Nervenklinik fur Kinder und Jugendliche Wiesengrund betrieben 4 5 14 Die Stadt reagierte auf den Anstieg geistig Erkrankter mit dem Ausbau des Irrenwesens Anno 1893 offneten im Juni die zweite Stadtische Irren Anstalt Herzberge in Lichtenberg und im November die Anstalt fur Epileptische Wuhlgarten bei Biesdorf Die dritte Stadtische Irren Anstalt Buch in der Ortschaft Buch kam 1906 hinzu Das Stadtgebiet gliederte sich nun in Aufnahmebereiche wobei Dalldorf fur den Westen Berlins zustandig war Bezeichnend ist die Lage der Irrenanstalten im nordlichen bzw nordostlichen Hinterland in der Nahe der traditionellen Arbeiterbezirke Die meisten Patienten stammten aus der Unterschicht was sich aus den Verwaltungsberichten des Magistrats von Berlin und den Statistischen Jahrbuchern fur 1880 1918 gut entnehmen lasst Die Wohlhabenden wurden nach wie vor in den privaten Anstalten betreut 4 Am 28 Oktober 1899 brach im Festen Haus eine Haftlingsrevolte aus Einer der Pfleger wurde niedergeschlagen konnte aber fliehen und Hilfe holen Die Arzte erreichten durch Verhandlungen und die Zusicherung von Strafverzicht einen Ruckzug der Revoltierenden Nun konnte auch der sich ausbreitende Brand bekampft werden Die Patienten hatten die Strohsacke auf denen sie schlafen mussten angezundet In der Folge erhielt das Haus 5 einen Anbau mit zwei Schlafsalen darin zahlreiche Einzel und Isolierzellen Auch das Pflegepersonal wurde aufgestockt 13 1914 1933 Bearbeiten 1914 ubernahm Friedrich Wilhelm Kortum den Posten des Direktors der Anstalt Dalldorf Bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs verursachte der Hunger eine spurbare Gewichtsabnahme der Insassen und in den Kriegswintern 1916 17 und 1917 18 eine sprunghafte Erhohung der Mortalitat Lag die Sterberate vor dem Krieg relativ konstant bei 350 je Jahr stieg sie 1916 auf 504 und 1917 auf 657 Tote Unter den deutschen Psychiatern fuhrte das Miterleben wie zehntausende Menschen in den Anstalten an Unterernahrung starben zur Uberlegung dass das Leben der Kranken und Schwachen weniger wiegt als das der Leistungsfahigen Welche Folgen das konsequente Weiterdenken dieser Idee hatte zeigte sich ab 1933 15 4 Zwei Grunde fuhrten ab 1920 dazu dass weit mehr Menschen zu versorgen waren als jemals zuvor Zum einen die Bildung von Gross Berlin die Dalldorfer Anstalt lag nun in der Stadt Zum anderen die gleichzeitige Verringerung der Rolle der Privatanstalten zuvor wie eine Art Hilfseinrichtung genutzt Um den Aufgaben gerecht zu werden sicherte sich Berlin 5000 Betten in den Brandenburgischen Provinzialanstalten Eberswalde Neuruppin Sorau Teupitz Gorden und Landsberg Warthe fur chronisch oder langfristig physisch Kranke Die Einstellung diese aus der Stadt zu verbannen blieb also erhalten Zum anderen wurde ab Beginn der 1920er Jahre in Dalldorf umfangreich gebaut Umstellung auf elektrische Stromversorgung und Beleuchtung Beseitigung der Rieselfelder und Anschluss an die Kanalisation Erweiterung und Modernisierung von Kuche und Wascherei sowie in fast der Halfte der Hauser der Ausbau der Dachgeschosse zu Pflegerwohnungen 4 Die demokratischen Reformbemuhungen in der Psychiatrie zu Beginn der Weimarer Republik ebbten bald wieder ab Die Ernennung von Emil Bratz zum Arztlichen Direktor der Wittenauer Heilstatten 1922 passte durchaus in dieses Bild Der Aufschwung der Nervenheilkunde ab Mitte der 1920er Jahre war dann eher okonomisch gepragt und ergriff auch die Irrenanstalt Dalldorf Das Erziehungsheim beschrankte sich ab 1924 auf Kinder die nach Schul und Handwerksunterricht draussen eine Lehre absolvieren konnten Um die Veranderungen zu dokumentieren hiessen die Einrichtungen ab 1925 Wittenauer Heilstatten bzw Erziehungsanstalt der Wittenauer Heilstatten Durch Umwandlung des obersten Stocks von Haus 1 entstand im Januar 1928 ein sogenanntes Abstinenz Sanatorium fur Trinker Morphinisten und Kokainisten Die 60 Platze waren fur die Masse an Aufnahmeantragen aber vollig unterdimensioniert 4 8 16 Neben der umfangreichen und meinungsbreiten wissenschaftlichen Forschung z B zur Malariabehandlung der progressiven Paralyse fallen drei reformatorische Ansatze ins Auge der kontinuierliche Ausbau der Familienpflege das Wittenauer System sowie die erbbiologische Erfassung und Verkartung der Wittenauer Krankenakten die 1929 begann aber wegen der Kosten abgebrochen wurde 4 Nach dem Einbruch im Ersten Weltkrieg wurde die Familienpflege stetig ausgedehnt und so zur umfangreichsten in den deutschen Grossstadten vermutlich sogar Europas Der massgebliche Schub kam dabei durch die sogenannten Pflegeheime Meist von Frauen mit Vorerfahrungen in der Irrenpflege geleitet boten sie oft fachlich fundiertere Betreuung als die Pflegefamilien und nahmen bis zu 18 Kranke auf Wie die Familien suchte auch die Heime regelmassig ein Pfleglingsarzt auf Dazu kam 1927 die erste soziale Anstaltsfursorgerin Sie begleitete den Arzt half bei den beiden monatlichen Pflegetagen hielt Kontakt zu den Stadtbezirken und betreute bei Bedarf die Familien der Kranken auch ausserhalb der Anstalt 4 8 Als Wittenauer System oder Staffelsystem wurde das Netz an psychiatrischen Einrichtungen bezeichnet das sich nach dem Ersten Weltkrieg um die Dalldorfer Anstalt entwickelte und organisatorisch mit ihr verbunden war 1 Staffel oder Grundstaffel Irrenanstalt Dalldorf bzw Wittenauer Heilstatten2 Staffel weitgehend eigenstandige Anstalten Kolonie Wiesengrund Erziehungsheim und Abstinenzsanatorium3 Staffel Familienpflege4 Staffel offene und nachgehende Fursorge durch spezielle Sprechstunden und Hausbesuche Nachbetreuung der entlassenen Paralytiker Hilfsvereine fur entlassene Geisteskranke bezirkliche Fursorgestellen fur Nerven und Gemutskranke Stadtische Beiratsstelle fur Nerven und Gemutskranke5 Staffel Tatigkeit der PsychiaterDer medizinisch therapeutische Charakter der Anstalt hatte sich durchgesetzt Trotzdem gab es immer noch berechtigte Kritik an der Unterbringung der Patienten z B festgehalten im Bericht uber die Besichtigung der Stadtischen Irrenanstalt Wittenau am 11 Marz 1930 4 1933 1945 Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur die Opfer der Psychiatrie Verbrechen am HaupteingangDurch die herausgehobene Stellung der Wittenauer Heilstatten als alteste renommierteste und bekannteste psychiatrische Klinik der Reichshauptstadt spielte sie eine zentrale Rolle in den Planen der Nationalsozialisten Die Anderungen im Alltag waren schnell zu spuren Ab 1933 nutzte die Hitlerjugend den Kirchensaal im Verwaltungsgebaude fur ihre Vereidigungen und die NSBO Betriebsgruppe enthullte am 15 Oktober ein Kriegerdenkmal nahe dem Haupteingang Der Wechsel in der Klinikfuhrung hatte aber profane Grunde Mit 65 Jahren erreichte der Sanitatsrat 17 das Pensionsalter und schied zum 1 Oktober 1933 aus Neuer Arztlicher Direktor wurde Gustav Adolf Waetzoldt Anders sah es bei der Entfernung von Juden und politischen Gegnern aus Unter Anwendung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7 April 1933 entliess die Klinik laut Zeitzeugen 30 40 Mitarbeiter Das Gegenstuck zur Sauberung war die Sonderaktion bei der Altmitglieder der NSDAP ohne Berucksichtigung ihrer Qualifikationen eingestellt wurden 18 Zwangssterilisierungen Bearbeiten Urteile von Erbgesundheitsgerichten zur Zwangssterilisation Wittenauer Patienten 19 Apr bis Dez 1934 337 Beschlusse1935 587 Beschlusse1936 467 Beschlusse1937 301 BeschlusseJan bis Sep 1938 136 BeschlusseGleich nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses am 1 Januar 1934 setzten sich die Wittenauer Psychiater nachdrucklich fur dessen Umsetzung ein Zwischen April 1934 und September 1938 fur diesen Zeitraum liegen vollstandige Angaben vor reichten sie 1828 Antrage auf Unfruchtbarmachung bei den Erbgesundheitsgerichten ein Bis zum Kriegsende wurden es uber 2000 Nicht immer ordnete das Gericht die Sterilisation an Im o g Zeitraum wurde 56 Mal negativ beschieden nur selten aus Zweifeln an der Erbkrankheit vielmehr aufgrund Ubereifers der Arzte Von chronisch Kranken auf geschlossenen nach Geschlechtern getrennten Stationen sowie von Frauen nach der Menopause ging schliesslich keine Fortpflanzungsgefahr aus 19 20 In der Regel meldete Anstaltsdirektor Waetzoldt auch Patienten auf welche die Gesetzesregelungen nur moglicherweise zutrafen Von den 2635 Patienten der Wittenauer Heilstatten inklusive der angegliederten Einrichtungen Ende 1935 waren nach seiner Auffassung 1498 erbkrank zudem entschieden ihm die Erbgesundheitsgerichte nicht streng genug Nach erstinstanzlichen Sterilisationsfreispruchen erwirkte er bis September 1938 in mindestens zehn Fallen eine Anordnung der Unfruchtbarmachung durch das Erbgesundheitsobergericht 19 Die Heilstatten und die Erbgesundheitsgerichte waren personell eng verflochten Wittenauer Arzte bekleideten mehrere Funktionen Behandlung von Patienten Ausbildung von Kollegen und Richtern in nationalsozialistischer Rassenhygiene Verfassung von Sterilisationsgutachten und Wahrnehmung von Richterposten an Erbgesundheitsgerichten Zu nennen sind dabei z B Friedrich Panse Werner Pfleger Wilhelm Bender 1900 1960 Kurt Hasse und Rudolf Thiele 19 Der Haufigkeit nach fanden die Zwangssterilisationen in folgenden Krankenhausern statt Rudolf Virchow Krankenhaus Erwin Liek Krankenhaus Auguste Viktoria Krankenhaus Krankenhaus Am Urban Krankenhaus Moabit und anderen Mit einer am 1 September 1939 an diesem Tag begann der Zweite Weltkrieg in Kraft tretenden Verordnung die vorschrieb nur noch in dringenden Fallen zu sterilisieren sowie dem auf denselben Tag vordatierten Euthanasie Erlass wurde zur Vernichtung lebensunwerten Lebens ubergegangen 19 Aktion T4 in Berlin Bearbeiten Nach Aussagen von Hans Hefelmann waren die leitenden Arzte der vier Berliner Heil und Pflegeanstalten in die Vorbereitung der Aktion T4 eingebunden So nahmen sie am 10 August 1939 an einem Treffen von etwa 15 bis 20 Personen 21 im Amtszimmer von Philipp Bouhler in der Kanzlei des Fuhrers teil Unter anderem mit Karl Brandt Leonardo Conti sowie weiteren Arzten und fuhrenden Beamten wurden praktische Details und die Kriterien der geplanten Krankenmorde besprochen Im September 1939 statteten die Organisatoren der Euthanasie den Anstalten Buch und Wittenau einen Besuch ab Im selben Monat wurden bei einer erneuten Besprechung in der Kanzlei des Fuhrers entstandene Schwierigkeiten aus der Sicht von Facharzten diskutiert unter Anwesenheit der vier Direktoren der Berliner Anstalten 22 18 Psychiatrische Patienten in den Berliner Anstalten 22 Jahr 1939 9204 KrankeEnde 1941 3525 Kranke1945 1807 KrankeAm 20 Januar 1940 kundigte der Reichsverteidigungskommissar fur den Wehrkreis III in einem Erlass die Verlegung einer grosseren Zahl von Insassen der Heil und Pflegeanstalten an Zunachst mussten die Stationsarzte Fragebogen ausfullen In den Listen sollten alle Kranken aufgefuhrt werden die sich mehr als funf Jahre in der Anstalt aufhielten und nicht so viel arbeiteten dass ihre Verpflegung dadurch abgegolten war Nach einer Weile setzten die Abtransporte durch die Gekrat ein Die Familien wurden nicht benachrichtigt Wer sonntags seinen Angehorigen besuchen wollte fand nur leere Betten vor Schliesslich wurde ihnen mitgeteilt dass die Patienten in die Provinzialanstalten verlegt wurden Nach und nach sickerte aber durch dass die Fahrten direkt oder indirekt in die Gaskammern der Totungsanstalt Brandenburg und spater Bernburg fuhrten 22 Nach einigen Unzumutbarkeiten und Personenverwechselungen wurden die Patienten uber Zwischenanstalten nach Brandenburg transportiert Berlin nutzte hauptsachlich die Sammelstelle in der Landesanstalt Neuruppin die Ende Juni 1940 eingerichtet und ab August belegt wurde Zunachst wurden die Namen und spater auch die laufende Nummer der zur Verlegung vorgesehenen Menschen auf einem Streifen Leukoplast notiert und den Opfern auf den Rucken geklebt Der Vorschlag wie diese Praxis noch zu verbessern war ging von Hans Berendes stellvertretender Direktor in Neuruppin am 29 August 1940 an das Berliner Hauptgesundheitsamt und von dort in Form einer Weisung an die Berliner Anstalten 22 Auf dem Ruckenteil von Bluse bzw Hemd wurde der volle Name der Patienten eingenaht Am Tag des Abtransports halfen die Pflegerinnen und Pfleger den Kranken die Bluse auszuziehen oder das Hemd hochzustreifen danach mussten sie den Rucken krumm machen Zwischen die Schulterblatter wurden mit einem angefeuchteten roten Kopierstift der Vor und Familienname gegebenenfalls auch der Geburtstag auf die blosse Haut geschrieben Ausserdem wurde im Knopfloch mit Bindfaden eine blecherne Kennmarke befestigt in die die fortlaufende Nummer eingestanzt war 22 Die Episode zeigt dass viele Aufgaben von der Staatsverwaltung unabhangig von der zunachst ausserinstitutionell operierenden Euthanasie Behorde erledigt wurden Fur Berlin organisierten die Landesanstalt Neuruppin der Provinzialverband Brandenburg das Hauptgesundheitsamt Berlin und die vier sogenannten Ursprungsanstalten z B die Festlegung des Transportzeitpunkts die Vorbereitung der Kranken zum Transport den Schriftwechsel mit den Angehorigen sowie die Klarung von Problemen die sich bei der heimlichen Ermordung tausender Menschen ergaben 22 Die Direktoren der Ursprungs und Zwischenanstalten sowie ihre Stellvertreter waren ermachtigt jeden Namen auf den Transportlisten mit roter Tinte durchzustreichen das geschah wenn die Leute schon tot waren oder als unentbehrliche Arbeitskrafte eingestuft wurden Auch auf Wunsch der Angehorigen mussten die Patienten entlassen werden es sei denn die Personen waren polizeilich eingewiesen sicherungsverwahrt oder als gemeingefahrlich eingestuft Diese Interventionsmoglichkeit war weitgehend unbekannt und wurde deshalb kaum genutzt 22 Wahrend des Jahres 1940 meldeten die offentlichen Berliner Heil und Pflegeanstalten uber die Medizinalabteilung des Reichsinnenministeriums der Zentraldienststelle T4 etwa 6000 Patienten Die meisten davon wurden ermordet So konnte schon am 31 Oktober 1940 die Heil und Pflegeanstalt Buch in das Hufeland Hospital umgewandelt werden Herzberge wurde im Juni 1941 zum Lazarett umfunktioniert und Wuhlgarten wenig spater zum Hospital Nur Wittenau blieb als aufnehmende psychiatrische Klinik in Berlin ubrig 22 18 Auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Gemeindetages vom 3 April 1940 erhielten die stadtischen Friedhofinspektoren exakte Anweisungen wie mit den Massensendungen immer gleicher Urnen immer desselben Absenders zu verfahren war Die grossen Berliner Friedhofe erhielten 1940 41 dann tatsachlich tausende sterbliche Uberreste Aufgrund sinkender Belegungszahlen lief die Sammelstelle Neuruppin ab dem 2 Dezember 1940 aus und in Gorden wurde eine kleinere Station eingerichtet Kompetenzgerangel zwischen den Anstaltsdirektoren und der Zentraldienststelle T4 sowie das Publikwerden der Aktion fuhrten am 24 August 1941 zu deren Abbruch Das Morden ging in dezentraler Form aber weiter 22 Dezentrale Krankenmorde Bearbeiten Sterbezahlen in den Wittenauer Heilstatten 23 Jahr Tote1923 4641933 3891938 2411939 3581940 4811941 5821942 8531943 7811944 919Jan 8 Mai 1945 633Zwei Indizien sprechen fur NS Krankenmorde in den Wittenauer Heilstatten zum einen die grosse Zahl der Todesfalle von 1939 bis Kriegsende starben 4607 Patienten zum anderen die hohe Sterberate innerhalb bestimmter Gruppen z B der Juden und Auslander Teilweise lasst sich die unzureichende Ernahrung 1941 liegt das Korpergewicht der Kranken im Vergleich zu 1938 etwa zehn Prozent tiefer auf den Krieg zuruckfuhren erklart aber nicht alles Vermutlich wurden die Essensrationen nach Produktivitat verteilt Viele Krankheitsverlaufe sprechen dafur dass die nicht Arbeitsfahigen nur Hungerrationen erhielten 23 Wahrend die Sterberate bis 1938 insgesamt sank kam von den judischen Patienten schon zwischen 1933 und 1939 ein knappes Viertel in Wittenau ums Leben dies nach durchschnittlich etwas langer als acht Monaten Unterbringung und mit 74 Jahren Ab 1939 wurde bei einem knappen Drittel nach nur ein bis zwei Monaten der Tod registriert Die Lebenserwartung sank 1940 auf 70 und in den Folgejahren auf etwa 65 Jahre Die Krankengeschichten nach 1939 fallen durch ihre sich gleichenden Eintragungen auf Nach einem ausfuhrlichen Aufnahmebefund wurde die Dokumentation immer sparlicher Kurz vor dem Todestag meist die kurze Bemerkung allgemeiner Krafteverfall Der Sterbeeintrag zeigte oft dieselbe Handschrift Am haufigsten wurden die Todesursachen Lungenentzundung und Herzschwache angegeben Beides Anzeichen fur einen gewaltsamen Tod 23 Verlegungen in die Provinzialanstalten waren keine Besonderheit ab 1920 waren es 30 50 chronisch Kranke pro Jahr Die Anstalt Obrawalde eine brandenburgische Einrichtung auf pommerschem heute polnischem Gebiet spielte fur Wittenau aber kaum eine Rolle Ab 1939 anderte sich dies Bis Ende 1944 wurden laut den Obrawalder Aufnahmebucher 2013 Wittenauer Patienten gen Osten befordert nur wenige uberlebten 24 20 Die Patienten verbrachten vor dem Transport wenige Wochen bis einige Monate in Wittenau In dieser Zeit wurde ihnen die Fursorge entzogen sie verwahrlosten und mussten hungern Ihr Zustand war oft erbarmungswurdig Sogar der pommersche Oberprasident beschwerte sich beim Berliner Hauptgesundheitsamt dass die aus den Wittenauer Anstalten nach Obrawalde eingewiesenen Kranken teilweise in einem unordentlichen vernachlassigten Zustand angekommen sind und bat darum dafur Sorge zu tragen dass in Zukunft die zu verlegenden Kranken in einem ordentlichen Zustand zumindest aber ungezieferfrei abgegeben werden 25 24 20 Nur rund ein Drittel der Deportierten war schon zuvor in Wittenau Die meisten waren also keine Langzeitkranken sondern erstmals und nur kurzfristig in der Klinik Die Anweisung zur Verlegung verfugte das Berliner Hauptgesundheitsamt die Auswahl traf aber die Anstalt Die Oberpfleger selektierten und legten dem Stationsarzt die Listen zur Genehmigung vor Kriterien waren dabei arbeitsunfahig arbeitsunwillig unbequem aggressiv pflegeintensiv oder unsauber Die Krankenpfleger waren von Beihelfern einer von oben angeordneten Prozedur zu Entscheidern uber Leben oder Tod geworden 24 Die Angehorigen wurden meist nicht uber die Verlegung informiert Die Transporte erfolgten zunachst per Lastkraftwagen zum Hamburger und Lehrter Guterbahnhof oder zu den Bahnhofen Hermsdorf bzw Grunewald Dort ging es mit der Eisenbahn weiter Als Begleiter waren immer Pfleger dabei und mindestens einmal auch ein Arzt Auf Anweisung des stellvertretenden Direktors Kurt Hasse reiste am 8 Dezember 1943 Oberarzt Willi Behrendt mit Schatzungsweise mehr als 10 000 Berliner Psychiatriepatienten wurden zwischen 1939 und 1945 ermordet 24 22 Forensische Psychiatrie mit Aktion Vernichtung durch Arbeit Bearbeiten Forensische Patienten der Wittenauer Heilstatten 13 Jahr Patienten1934 281935 371937 771938 831939 1291940 1311941 1501943 143Das Gesetz gegen gefahrliche Gewohnheitsverbrecher und uber Massregeln der Sicherung und Besserung vom 24 November 1933 fuhrte in Wittenau zum Anstieg der forensischen Patienten Der Deutsche Gemeindetag fuhrte regelmassig Umfragen unter den Heil und Pflegeanstalten uber diese Patientengruppe durch Daher liegen fur die ersten vier Jahre exakte Zahlen zu Diagnosen Delikten und angewandten Gesetzesparagrafen vor In Berlin stellten die Alkohol und Rauschgiftsuchtigen mit 33 die grosste Gruppe erst danach folgten Psychopathen und Schizophrene Die haufigsten Delikte waren Sittlichkeitsvergehen circa 10 sassen wegen einer politischen Straftat ein 13 Bei der Umfrage von 1934 lautete das Fazit der Berliner Anstalten noch keine besonderen Schwierigkeiten mit den forensischen Patienten Spater wurden die Ausgrenzungswunsche immer starker und die Wittenauer Heilstatten forderten mehrfach ihre Unterbringung im Arbeitshaus oder im Bewahrungshaus Lichtenberg Die Argumente des Anstaltsdirektors Waetzoldt waren Kostenreduzierung und die abschreckende erzieherische Wirkung Die Umfrage im Oktober 1938 fasste das Hauptgesundheitsamt Berlin mit dem Wunsch nach anderweitiger und billigerer Unterbringung sowie der Forderung nach einem Gesetz uber die Behandlung Gemeinschaftsfremder zusammen Den Vorschlag des Amts vom 17 Juli 1939 alle nach 42 b RStGB Untergebrachten in die Anstalt Obrawalde zu verlegen lehnte der Generalstaatsanwalt zu diesem Zeitpunkt ab 13 Fur die Aktion Vernichtung durch Arbeit wurden ab Oktober 1942 Gewohnheitsverbrecher asoziale und judische Gefangene in den Gefangnissen erfasst Reichsjustizminister Otto Georg Thierack erliess am 22 Oktober 1942 einen Erlass Asoziale Gefangenen sollten an die Polizeibehorden ubergeben und dann in Konzentrationslagern durch Arbeit vernichtet werden Davon betroffen waren Juden Zigeuner Polen Russen Ukrainer Sicherungsverwahrte und Zuchthausinsassen mit mehr als acht Jahren Haftstrafe 13 Die psychisch kranken Straftater in den Anstalten waren davon zunachst nicht beruhrt hier war eine eigene Regelung vorgesehen Die Musterbegutachtung der Insassen im Stadtischen Arbeits und Bewahrungshaus Berlin Lichtenberg im Januar 1942 stellte den Start dar Ab dem 3 Oktober 1942 wurden alle nach 42 b und c RStGB in den Heil und Pflegeanstalten untergebrachten Kranken erfasst Dafur reisten die T4 Arzte durchs Land Herbert Linden Reichsbeauftragter fur die Heil und Pflegeanstalten ordnete am 8 August 1943 an die psychisch kranken Straftater an die Polizei zu uberstellen was letztlich KZ bedeutete 13 Im Ministerialerlass sowie in der Weiterleitung des Hauptgesundheitsamts Berlin vom 4 September 1943 wurden auch die Ausnahmen aufgefuhrt 1 die nicht nach 42 b und 42 c RStGB Untergebrachten 2 Auslander mit Ausnahme von Polen Juden und Zigeunern 3 die zum Arbeitseinsatz wegen ihres Korperzustands nicht Geeigneten 4 die in den Heil und Pflegeanstalten zu wichtigen Arbeiten eingesetzten die durch andere Arbeitskrafte zu ersetzen entweder unmoglich oder unzweckmassig ist 13 Trotz der ausdrucklichen Hinweise auf die Ausnahmetatbestande besonders auf die Ziffer 4 benannten die Wittenauer Heilstatten am 29 Oktober 1943 alle 143 psychisch kranken Straftater Der beigefugten Liste liess sich entnehmen dass nur sechs Morder und Totschlager darunter waren Von den 108 Mannern waren aber 34 aus politischen Grunden untergebracht 18 wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung 15 wegen Vergehen gegen das Heimtuckegesetz und ein Volksschadling Im Begleitschreiben und nochmals im Januar 1944 beklagte sich die Anstalt dass die Aktion noch nicht in Gang gekommen sei 13 Im geplanten Umfang kam die Uberstellung an die Polizei offenbar nicht zustande Da zahlreiche entsprechende Krankenakten fehlen und auch die Unterlagen im KZ Sachsenhausen Lucken aufweisen lasst sich das Schicksal der 143 Menschen nur teilweise rekonstruieren Nachweisbar sind Verlegungen in die Totungsanstalt Obrawalde Uberstellungen an die Polizei bzw in ein KZ Entlassungen vor Kriegsende mit ungeklartem weiteren Lebenslauf Befreiungen am Kriegsende und Verbleib in der Anstalt nach Kriegsende Zeitzeugen berichteten dass Polizei oder Schutzstaffel einigen Entlassenen auflauerten und sie mitnahmen Bei den Patienten mit fehlenden Akten ist eine Abgabe an ein KZ nicht unwahrscheinlich 13 Auch nach Zusammenstellung der Liste im Oktober 1943 wies die Staatsanwaltschaft bis April 1945 Personen in Wittenau ein Davon wurden 33 mit unbekanntem Ziel entlassen 25 nach Obrawalde und etwa 10 in andere Anstalten verlegt Ein Viertel der forensischen Patienten starb noch vor Kriegsende in den Heilstatten Ein auch unter Kriegsbedingungen sehr hoher Wert da die meisten unter ihnen jung und gesund waren Die Arzte und Pfleger der Wittenauer Heilstatten waren besonders engagiert diese Menschen in den Tod zu schicken und legten auch selbst Hand an 13 Judische Patienten Bearbeiten Obwohl schon an einigen Stellen erwahnt lohnt eine gesonderte Betrachtung der judischen Anstaltsinsassen im Sinne des Reichsburgergesetzes Sie wurden sowohl aus rassistischen wie auch aus psychischen Grunden entrechtet und ausgegrenzt Sie unterlagen den ab 1933 eingefuhrten antisemitischen Sonderbestimmungen ebenso wie der oben dargestellten nationalsozialistischen Gesundheitspolitik Dazu kamen spezielle Regelungen fur die Krankeneinrichtungen zum Umgang mit judischen Patienten sowie die alltagliche Diffamierung durch die Arzte und Pfleger 26 27 Zunachst gestatteten die Nationalsozialisten noch die seelsorgerische Betreuung durch Rabbiner Ab 1937 durften Gottesdienste nur noch in einfach ausgestatteten Zimmern abgehalten werden Teilnehmen durften nur Patienten die keine Begleitung durch das Pflegepersonal benotigten Im Dezember 1938 verbot schliesslich der Berliner Oberburgermeister Julius Lippert den Juden alle rituellen und kultischen Handlungen sowie den Besuch von Rabbinern in den stadtischen Krankeneinrichtungen Als letztes Zugestandnis blieb bis 1939 das Ubersenden von Matze fur das Pessachfest erlaubt 26 Im Juni 1938 forderte das Reichsinnenministerium in einem vertraulichen Erlass eine getrennte Unterbringung von judischen und nichtjudischen Patienten Die Berliner Anstalten gingen unterschiedlich damit um wahrend Buch die Forderung nicht umsetzte richtete Herzberge eine Judenabteilung ein Die Verordnung uber die offentliche Fursorge fur Juden vom 19 November 1938 nutzte die offentliche Verwaltung um die Kosten der Pflege auf die judischen Gemeinden bzw die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland abzuwalzen Nur wenn diese dazu nicht in der Lage waren sollte nach strenger Prufung die offentliche Fursorge dafur aufkommen 26 In den ersten Monaten der Aktion T4 wurden die judischen Patienten nach den auch sonst angewandten Selektionskriterien ausgewahlt Im April 1940 begann die Vorbereitung der systematischen Ermordung der judischen Anstaltspatienten allein aus rassistischen Motiven Im Juli 1940 wurden fast alle berlin brandenburgischen Juden im Haus 12 der Heilanstalt Buch konzentriert Bereits nach kurzer Zeit erfolgte die Weiterverlegung in die Totungsanstalt Brandenburg 470 Menschen wurden im Rahmen dieser Sonderaktion vergast Ab Oktober 1941 wurden die judischen Anstaltsinsassen weitgehend wie die restliche judische Bevolkerung deportiert und ermordet bis zum abschliessenden Transport aus Wittenau im Dezember 1942 26 27 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Von den Nazis 1933 errichtetes Kriegerdenkmal1940 erkrankte der Anstaltsdirektor Gustav Adolf Waetzoldt an einem Augenleiden 1944 trat er schon fast erblindet von seinem Posten zuruck Bereits zuvor ubernahm Fritz Balluff die Aussenvertretung der Klinik und unterzeichnete den Schriftverkehr 28 29 Im Zweiten Weltkrieg waren auf dem Gelande sowjetische Kriegsgefangene untergebracht Eine Brandbombe zerstorte am 27 November 1943 das Frauen Siechenhaus 8 ganzlich und das Frauenhaus 9 teilweise uber Wochen fielen Gas und Heizung aus Die Anstaltsleitung reagierte auf den Aufnahmedruck mit einer verstarkten Verlegung in die Provinzialanstalten allein nach dem Bombenangriff wurden am 8 Dezember 1943 250 Frauen nach Obrawalde verlegt wo fast alle ermordet wurden 30 18 In der Nacht des 21 22 April 1945 erreichte die Erste Belorussische Armee den Bezirk Reinickendorf Am 24 April 1945 kam es auch auf dem Gelande der Wittenauer Heilstatten zu Kampfen An der Position des heutigen Handwerkerhauses Haus 13 befanden sich Erdbunker und Holzunterstande Eine Einheit der Wehrmacht mit 17 bis 18 jahrigen Jungen hatte sich dort verschanzt Nach etwa ein bis zwei Stunden waren alle tot Links hinter dem Haupteingang wurden unter extra angepflanzten Birken 30 40 gefallene Rotarmisten beerdigt Im Mai 1945 wurde ihnen zu Ehren eine holzerne Gedenktafel errichtet und eine kleine Einweihungsfeier veranstaltet an der auch der Wittenauer Burgermeister Anton Jadasch teilnahm Die Leichen wurden noch im selben Jahr exhumiert und nach Treptow bzw Schonholz uberfuhrt 14 31 18 Bei ihrem Vormarsch befreiten die Rotarmisten viele Konzentrationslager und Zuchthauser Auch in den Wittenauer Heilstatten wurden die Tore geoffnet Dabei ist unklar ob die sowjetischen Soldaten die Insassen irrtumlich fur politische Gefangene hielten oder um die Verbrechen im Rahmen der nationalsozialistischen Rassenhygiene wussten Als Indiz fur Ersteres werden die Patientenkleidung und aufgefundene Akten mit dem Aufdruck Pol der allerdings Einweisung durch die Polizei bedeutet aufgefuhrt Es heisst dass im Anschluss ein Patient uber mehrere Wochen den Direktorposten innehatte 14 31 18 1945 1990 Bearbeiten nbsp Karl BonhoefferNach dem Krieg wurden die Patienten vom sich entwickelnden Schwarzmarkt abgeschnitten Hunger und Infektionskrankheiten fuhrten so zu einem enormen Anstieg der Mortalitat Allein zwischen Kriegsende und Dezember 1945 starben 1608 Kranke 1946 und 1947 war die Lage ahnlich schlimm Die vielen Toten wurden auf Karren gestapelt und auf dem Anstaltsfriedhof in Massengrabern beigesetzt Wahrend in anderen Stadten schon fruh grosse Strafverfahren wegen der Psychiatrieverbrechen gefuhrt oder zumindest intensive Ermittlungen eingeleitet wurden vertuschte und vernachlassigte Berlin dieses Thema 18 22 Nach dem Krieg wurde Fritz Balluff als Arztlicher Leiter eingesetzt Auf seinen ausdrucklichen Wunsch hin wurde Karl Bonhoeffer der schon seit Mitte Januar 1946 die Klinik bei Diagnosen beriet im April 1946 mit 78 Jahren zum Dirigierenden Arzt der Wittenauer Heilstatten ernannt Nach Bonhoeffers Tod am 4 Dezember 1948 blieb Balluff Arztlicher Leiter 1952 wurde sein Titel zu Arztlicher Direktor aufgewertet Erst in den 1950er Jahren verbesserte sich die arztliche Versorgung wieder 1949 wurde eine Krankenpflegeschule angegliedert deren Abschlusse ab 1959 staatlich anerkannt wurden 32 33 29 Durch die Teilung Berlins waren die Wittenauer Heilstatten jahrelang das einzige psychiatrische Krankenhaus in West Berlin neben der Universitats Psychiatrie Der Mauerbau 1961 erschwerte die stationare Versorgung psychisch Kranker nochmals Zur Entlastung von chronisch Kranken wurden daher in verschiedenen Stadtteilen in Villen Grossfamilien Pflegestellen eingerichtet Die erste dieser Aussenstellen war 1950 das DRK Heim Tannengrund Konigstrasse 40 in Zehlendorf es folgen 1959 Birkenhain Pillkaller Allee 2 in Westend 1960 Conradshohe Eichelhaherstrasse 19 im mit K geschriebenen Ortsteil 1961 Erlengrund Tannenbergallee 13 15 in Westend und 1964 Rosengarten in Wilmersdorf 8 Das Jahr 1957 brachte eine Reihe von Veranderungen Rudolf Klaue wurde zum Arztlichen Direktor es erfolgte die Umbenennung in Karl Bonhoeffer Heilstatten und die Einfuhrung von Neuroleptika ermoglichte den Abriss der Mauern um die Patientengarten spater auch die Entfernung der meisten Fenstergitter von den Hausern 1958 wurde der Anstaltsfriedhof aufgelassen Unter Klaue wurden die therapeutischen Aktivitaten stark ausgebaut z B Grundung der Abteilungen fur Neurologie 1962 und fur Rehabilitation 1967 sowie der Aussenstelle Neheimer Strasse 10 in Tegel fur Alkoholkranke 8 7 In den 1950er Jahren verschlechterte sich der bauliche Zustand zusehends besonders der der technischen Anlagen Durch die Errichtung in einem Zug zeigte sich die Uberalterung uberall zur gleichen Zeit Dazu kam der Wandel zum Spezialkrankenhaus mit klinischem Charakter dem die Anlage nicht entsprechen konnte Eine Denkschrift von 1961 dokumentiert die unertraglichen Zustande Eine umfassende bauliche Entwicklungsphase setzte 1959 zunachst zaghaft mit der Renovierung von Haus 5 Festes Haus ein Ein klares Konzept lag ab 1962 mit dem Umbau von Haus 3 vor Einstige Krankenzimmer wurden in Funktionsraume umgewandelt die Gebaude komplett unterkellert und an der Ruckseite flach anliegende Anbauten zugefugt Diesem Grundmodell folgten mitunter angepasst nach und nach die ubrigen Hauser Dieser Abschnitt ist eng mit dem Architekten Gerd Hanska verbunden 9 nbsp 1982 eroffnetes BettenhausUm den entstehenden zeitweisen Ausfall von Betten zu kompensieren wurde 1966 1969 auf einem westlich von Haus 1 gelegenen Obstgarten ein neues Bettenhaus errichtet 1963 wurde die erste Beschaftigungstherapeutin eingestellt und 1966 eine Schule fur Beschaftigungs und Arbeitstherapie eingerichtet Den Wandel zum psychiatrisch neurologischen Krankenhaus symbolisierte 1967 die Umbenennung in Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1968 wurde die Bonhoeffer Kirche geweiht Die angebrachten metallenen Verse erinnern an Dietrich Bonhoeffer 1969 begann der Bau des Diagnostikums 9 10 34 7 35 Im Todesjahr von Rudolf Klaue 1970 fand ein Wandel in der Psychiatrie statt Die Fixierung auf die organischen Umstande psychiatrischer Erkrankungen und die Uberschatzung der Wirkung von Psychopharmaka wichen einer Ruckbesinnung auf sozialpsychiatrische Methoden So fiel die Wahl fur den neuen Direktor auf den Sozialpsychiater Horst Flegel Im Mai 1971 trat er seinen Dienst an nur sechs Monate spater wurde der Reformer wieder entlassen Das Bezirksamt Reinickendorf mit Burgermeister Herbert Grigers an der Spitze revidierte angesichts des Drucks der Mitarbeiter seine Entscheidung 36 8 Der Nachfolger Wolfram Keup versuchte trotzdem den Modernisierungsprozess fortzusetzen besonders in Richtung dezentraler Betreuung Unter ihm wurde 1974 das Diagnostikum medizinisch technisches Zentrum zentrale Patientenaufnahme Archiv Krankenpflegehelferschule fertiggestellt Das sich anschmiegende Kuchenhaus folgte 1976 Weil durch die Umwandlung von Krankenzimmern in Funktionsraume die Bettenzahl schrumpfte begannen 1979 die Arbeiten an einem weiteren Bettenhaus Keup initiierte noch den Neubau eines Festen Hauses bevor er im Herbst 1979 seinen Posten niederlegte 37 Rucktrittsgrund war der z T erbitterte Widerstand innerhalb der Psychiatrie 8 9 38 10 Aus dem neun Teilnehmer umfassenden Wettbewerb fur das Feste Haus ging das Berliner Architektenburo Joachim Ganz und Wolfgang Rolfes als Sieger hervor indem sie einige der Ausschreibungskriterien ignorierten und bessere Alternativen vorschlugen Als Berater diente Wilfried Rasch Nach ungefahr siebenjahriger Planungsphase begann dort wo vormals das Erziehungsheim stand der Bau des Wilhelm Sander Hauses fur Forensische Psychiatrie 1987 eroffnet bewahrte sich sein medizinischer und architektonischer Ansatz von Hoffnung Gelassenheit und Hilfe Bereits 1981 kamen an der sudwestlichen Grundstucksgrenze ein Handwerkerhaus und 1982 das zweite Bettenhaus Haus 24 hinzu 1984 begann die Aufarbeitung der Geschichte der Wittenauer Heilstatten wahrend der Zeit des Nationalsozialismus 10 8 39 40 41 40 Seit 1990 Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan des Standorts Oranienburger StrasseIm Jahr 1994 wurde am Haupteingang eine Bronzetafel angebracht zum Gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen der Wittenauer Heilstatten 20 Am 1 Januar 1997 wurde die Karl Bonhoeffer Nervenklinik mit dem Humboldt Krankenhaus zum Krankenhaus Reinickendorf vereinigt 3 2 Zum 1 Januar 2001 gingen alle landeseigenen Kliniken ausser dem Krankenhaus des Massregelvollzugs im Krankenhauskonzern Vivantes auf 3 Am 13 Marz 2002 beschloss die Geschaftsleitung alle Krankenhauser nach einem einheitlichen Schema zu benennen hier fiel die Wahl auf Humboldt Klinikum Standort Oranienburger Strasse 42 Der Umzug der Suchtstation im Jahr 2006 an den Standort Nordgraben des Humboldt Klinikums stellt das Ende der Karl Bonhoeffer Nervenklinik dar 3 Am Standort Oranienburger Strasse verbleiben eine psychiatrische Ambulanz die Vivantes Verwaltung und mehrere Tochterfirmen Einige Hauser sind an die Stadt Berlin fur das Krankenhaus des Massregelvollzugs vermietet in anderen sitzen Vereine Institute und Privatunternehmen 11 43 2 2008 wurden rund 90 000 Akten aus den Jahren von 1880 bis 1960 an das Landesarchiv Berlin ubergeben 11 44 Am 3 Mai 2013 richtete das Landesamt fur Gesundheit und Soziales Berlin im leerstehenden Haus 25 eine Notunterkunft fur Asylbewerber ein 45 Am 30 Oktober 2018 beschloss der Senat von Berlin auf dem Gelande das neue Ankunftszentrum fur Gefluchtete zu errichten Fur die modularen Unterkunfte mussen Baume gerodet werden Die Arbeiten sollten Ende 2019 abgeschlossen sein Stand Oktober 2018 46 Architektur Bearbeiten nbsp Einstige LeichenhalleDie Dalldorfer Anstalt gilt als ein Hohepunkt im Werk von Hermann Blankenstein geschaffen in einer fruhen Stufe des Pavillonsystems im Berliner Krankenhausbau und im Stil des Spatklassizismus Die Mittelachse ist den Verwaltungs und Wirtschaftsgebauden vorbehalten Links und rechts bilden die zehn symmetrisch angeordneten Patientengebaude vier halboffene Hofe ursprunglich als Patientengarten genutzt Die Gebaude setzen die von Karl Friedrich Schinkel wiedereingefuhrte Klinkerbauweise fort lassen die moderne Architektur aber bereits anklingen Durch die bis zu 27 Achsen wirken die Hauser eher niedrig Sie sind mit gelbem Backstein verblendet und stehen auf einem roten Ziegelsockel Rote Ziegelverbande Gurt und Hauptsimse mit sparsam eingesetzten Form und Zierterrakotten gliedern die gelben Flachen Die Risalite in der Mitte und an den Ecken proportionieren die Langsseiten Die uberstehenden Satteldacher mit ihren Holzkonsolen vermitteln einen gediegenen Eindruck 47 9 Die hierarchische Stellung des Verwaltungsgebaudes Haus 14 zeigt sich in seiner vorgeschobenen Lage und dem starkeren Einsatz von Terrakotten An der ersten Etage des Mittelrisalits sind vier Medaillons angebracht Die Relief Portrats auf goldgelb lasiertem Grund stellen die Psychiater Philippe Pinel Johann Gottfried Langermann Karl Wilhelm Ideler und Wilhelm Griesinger dar Die Ruckseite wird von der zweigeschossigen als klassische Basilika angelegten Krankenhaus Kapelle gepragt 47 10 Das aus mehreren ineinander geschobenen Baukorpern bestehende Wirtschaftshaus heute Kesselhaus und alte Kuche umfasst auch einen Wasserturm und zwei hohe Schornsteine Etwas weiter steht der halbrunde Eiskeller Am oberen Ende der Mittelachse stehen sich rechts das Beamtenwohnhaus Haus 20 und links die Leichenhalle Haus 9 gegenuber Letztere mit einem tempelartigen Schmuck Giebel und einer dreiteiligen Arkaden Loggia 47 9 nbsp Naturnaher Teil des LandschaftsparksEingebettet ist der Komplex in einen Landschaftspark der im Suden und Sudwesten naturnaher wird Mit seinen Mitteln setzt Blankenstein auch in diesem Punkt die Traditionen Schinkels fort Die beim Bau der Kremmener Bahn stark veranderten Moranen markieren den Sudrand des Gelandes Auf den baumbestandenen Hugeln stand in den ersten Jahrzehnten ein Aussichtspavillon Nahe dem Bahndamm liegt der Koldischteich Der eiszeitliche Soll hiess fruher Kranichpfuhl war in das Entwasserungssystem der Anstalt eingebunden und besass einen Abfluss zum Tegeler See Der historische Teil der Karl Bonhoeffer Nervenklinik und die Bonhoeffer Kirche stehen als Gesamtanlage unter Denkmalschutz 47 10 7 Das von Gerd Hanska entworfene Bettenhaus Haus 25 greift wesentliche Elemente z B die Klinkerbauweise von Blankenstein wieder auf bricht sie aber in seine Zeit Drei V formige Baukorper die sternformig von einem Zentrum abgehen interpretieren den Pavillonstil mit Funktionszentrum Die Terrassen und Garten offnen sich nach aussen in die Umgebung und sind nicht abschliessend nach innen gerichtet Verruckungen und Vervielfachungen lockern Symmetrie und Axialitat auf Auch die anpassungsfahigen Grundrisse und auf einer Seite mit Krankenzimmern besetzte Flure tauchen wieder auf Vollig verschieden ist dagegen die aussere Wirkung Da aus jeder Richtung nur ein Teil des Hauses erkennbar ist wirkt es weniger massig und die verkantete Stellung der Zimmer lasst eine sageblattartige Stufung der Fassade entstehen Das Gebaude geht fliessend in die Umgebung uber und ist nicht auf Kontrast zu ihr gebaut Das nordlich gelegene Bettenhaus Haus 24 stellt eine grossere Variation von ersterem dar 9 Hinter dem Verwaltungsgebaude liegt der Versorgungskern Architekt Hanska sucht bewusst den Kontrast zu den Ziegelbauten Die dreigeschossige unterkellerte Stahlkonstruktion mit rechteckigem Grundriss das Diagnostikum ist mit einer weissen PVC Fassade verhangt eine Anspielung auf die weissen Arztekittel Durch das Einrucken der beiden Obergeschosse auf der Nordseite um jeweils 4 50 m entstehen eine Art Terrassen Der angefugte U formige Baukorper das Kuchenhaus ist dem Diagnostikum ausserlich angeglichen und umschliesst mit diesem einen rechteckigen Innenhof 9 47 Das hoch gelobte Wilhelm Sander Haus von Ganz und Rolfes wirkt nicht wie eine Strafanstalt eher wie ein Kloster Der kammartige Haupttrakt im Suden mit seinen Gartenhofen der Werkhallentrakt im Norden und die zwei Verbindungsgange im Osten und Westen bilden einen ungefahr quadratischen Komplex Dieser umschliesst einen rechteckigen Hof in dem alte Baume und eine schone Turnhalle stehen blieben Als Aussensicherung dienen die Fassaden und Spezialfensterglas so kann man wie bei normalen Hausern hinaus und hinein schauen Der leichte Schwung im Grundriss wird durch halbrunde Erker Risalite mit Giebeln und vertiefte Fenster verstarkt Das Farbenspiel folgt einem ausgeklugelten Konzept die Ziegelsteine im sanften Gelb und Rot die runden Pfeiler und kantigen Tragbalken in Weiss die Gelander in Blau sowie die Dach und Fenstersprossen aus Metall stehen im Kontrast zum Braun des Bodens und dem Grun der Pflanzen 39 48 Ausstellung Totgeschwiegen 1933 1945 Bearbeiten nbsp Plakat der Ausstellung Totgeschwiegen 1933 1945 am Haus 10Lange Zeit war die Verstrickung der Klinik in die nationalsozialistischen Verbrechen nicht offentlich thematisiert worden Von den Akten hiess es sie seien im Krieg verbrannt Nach ihrer Wiederentdeckung im Keller der Klinik begann ab 1984 eine Arbeitsgruppe dieses Kapitel aufzuarbeiten Sichtbares Ergebnis ist seit 1988 die Ausstellung Totgeschwiegen 1933 1945 Die Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik und das gleichnamige Buch Die Ausstellung trat eine Rundreise durch die Klinik Berlin und sogar bis Belgien an 40 20 1988 41 Eroffnung in der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Obergeschoss des Hauses 4 49 1989 41 Umzug ins Landesarchiv Berlin1991 41 nach Uberarbeitung Karl Bonhoeffer Nervenklinik Kirchensaal im Haus 141995 1996 41 Leihgabe an das Museum Guislain im belgischen Gentbis 2005 20 gezeigt im Humboldt Klinikum Standort Oranienburger Strasse Quergebaude des Hauses 14Sommer 2005 20 kurz gezeigt im Evangelischen Krankenhaus Konigin Elisabeth Herzberge23 Januar 2009 50 51 nach Neukonzipierung und Umbenennung auf Bitten der Familie Bonhoeffer in Totgeschwiegen 1933 1945 Die Geschichte der Wittenauer Heilstatten seit 1957 Karl Bonhoeffer Nervenklinik Humboldt Klinikum Standort Oranienburger Strasse Haus 103 Marz 2013 52 Erweiterung im Rahmen des Berliner Themenjahrs Zerstorte Vielfalt um die Ausstellung Doppelt Stigmatisiert Schicksale Judischer Psychiatriepatienten in Berliner Heil und Pflegeanstalten unter dem NS Regime derselbe OrtIm Juli 2008 grundete sich als Trager der Verein totgeschwiegen Gesellschaft gegen Stigmatisierung psychisch kranker Menschen e V 41 Literatur BearbeitenKarl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Berlin 1980 Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Totgeschwiegen 1933 1945 Zur Geschichte der Wittenauer Heilstatten seit 1957 Karl Bonhoeffer Nervenklinik 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 08 7 Thomas Beddies Andrea Dorries Hrsg Die Patienten der Wittenauer Heilstatten in Berlin 1919 1960 Matthiesen Verlag Husum 1999 ISBN 3 7868 4091 1 Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 91 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Bonhoeffer Nervenklinik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Humboldt Klinikum vivantes de Landesdenkmalliste Berlin Karl Bonhoeffer Nervenklinik totgeschwiegen e V Einzelnachweise Bearbeiten Michael Zaremba Reinickendorf im Wandel der Geschichte be bra verlag Berlin 1999 ISBN 3 930863 63 4 S 99 a b c Vivantes Humboldt Klinikum Geschichte des Hauses In Vivantes Netzwerk fur Gesundheit GmbH Abgerufen am 26 Januar 2016 a b c d 2 Fortschreibung der Reinickendorfer Psychiatrieplanung 2012 PDF 2 2 MB II Entwicklung des psychiatrischen Hilfesystems und seiner Rahmenbedingungen im Zeitraum 1997 2011 in Reinickendorf Nicht mehr online verfugbar In berlin de Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Abteilung Wirtschaft Gesundheit und Burgerdienste 1 April 2012 S 3 6 archiviert vom Original am 13 November 2013 abgerufen am 7 November 2013 Redakteur Marko Zoschke a b c d e f g h i j k l m n o p q Sabine Damm Norbert Emmerich Die Irrenanstalt Dalldorf Wittenau bis 1933 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 15 ff a b c d e f g h Manfred Sturzbecher Anfange einer geregelten Verwahrung von psychisch Kranken In 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Berlin 1980 S 19 ff Unter Blankenstein wirkte hier der spatere Baudirektor und Baurat der freien und Hansestadt Lubeck Eugen Deditius mit a b c d Klaus Joosten Wilke Spuren In 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Berlin 1980 S 51 ff a b c d e f g h i Ingeburg Weger 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik aus arztlicher Sicht In Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Berlin 1980 S 27 ff a b c d e f g h Wolf Deneke Weltzien Fritz Weinthaler Die bauliche Entwicklung von der Irrenanstalt zur Nervenklinik In Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Berlin 1980 S 41 ff a b c d e f Klaus Schlickeiser Entdecken Sie Reinickendorf Spaziergange in Wittenau Forderkreis fur Bildung Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf e V Berlin 2010 ISBN 978 3 927611 33 7 S 110 f a b c d Mandy Schielke Die Akten Karl Bonhoeffer Nervenklinik in Berlin hat ihren Bestand veroffentlicht Deutschlandradio Kultur 13 November 2008 abgerufen am 21 Mai 2013 Karl Bonhoeffer Unfruchtbarmachung der geistig Minderwertigen In Klinische Wochenschrift 3 Jg 1924 S 798 Zitiert nach Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Totgeschwiegen 1933 1945 3 Aufl Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 21 a b c d e f g h i j k l Norbert Emmerich Die Forensische Psychiatrie 1933 1945 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Aufl Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 105 ff a b c d Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Abteilung Volksbildung Volkshochschule Hrsg Burger erforschen ihren Ortsteil Dalldorf Wittenau Berlin 1987 S 28 ff und S 116 ff Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Biografie Friedrich Wilhelm Kortum 1856 1926 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Aufl Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 32 Kerstin Botticher Hrsg Fursorge und Wohlfahrtspflege in Berlin 1800 1948 Ein sachthematisches Quelleninventar Teil 2 Schriftenreihe zur Medizingeschichte Band 21 be bra wissenschaft verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 937233 96 3 S 149 A Rep 003 04 04 Stadtische Irrenanstalt Dalldorf Wittenauer Heilstatten Vgl Emil Bratz Humor in der Neurologie und Psychiatrie Gesammelt von den Facharzten des deutschen Sprachgebietes Ausgewahlt von Sanitatsrat Dr Emil Bratz Direktior der Wittenauer Heilstatten Walter de Gruyter amp Co Berlin 1930 a b c d e f g Norbert Emmerich Die Wittenauer Heilstatten 1933 1945 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Aufl Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 77 ff a b c d e Marianne Huhn Rasseideologie wird Gesetz In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Aufl Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 93 ff a b c d e f g Stefanie Endlich Wege zur Erinnerung Gedenkstatten und orte fur die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg Landeszentrale fur politische Bildungsarbeit Berlin Berlin 2006 S 357 f namentlich bei Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 83 88 a b c d e f g h i j k Gotz Aly Die Aktion T4 und die Stadt Berlin In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 137 ff Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 91 a b c Christina Hartel Marianne Huhn Norbert Emmerich Krankenmorde in den Wittenauer Heilstatten In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 185 ff a b c d Christina Hartel Transporte in den Tod Die Verlegung von den Wittenauer Heilstatten nach Obrawalde bei Meseritz In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 191 ff Landesarchiv Berlin Rep 12 Acc 1641 262 Beschwerdebrief des Oberprasidenten in Stettin vom 5 Februar 1944 an das Hauptgesundheitsamt in Berlin Zitiert nach Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 198 a b c d Tafel in der Ausstellung Doppelt Stigmatisiert Schicksale judischer Psychiatriepatienten in Berliner Heil und Pflegeanstalten unter dem NS Regime Ausstellung des Instituts fur Geschichte der Medizin der Charite und des Vereins totgeschwiegen e V Berlin 2013 a b Marianne Huhn Das Schicksal der judischen Patienten im Nationalsozialismus In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 125 ff Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Biografie Gustav Adolf Waetzold 1890 1945 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 79 f a b Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Biografie Fritz Balluff 1893 1975 In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 89 Heimatmuseum Reinickendorf Standorte Zwangsarbeiterlager im Bezirk Reinickendorf Broschure in der Dauerausstellung Nr 125 Oranienburger Strasse Heilstatten sowjetische Zwangsarbeiter a b Bezirksamt Reinickendorf Abteilung Volksbildung Kunstamt Heimatmuseum Reinickendorf Hrsg Reinickendorf 1945 46 Die erste Nachkriegszeit Beitrage zur Geschichte Reinickendorfs Berlin 1995 ISBN 3 931658 01 5 S 27 ff Ursula Grell Karl Bonhoeffer und die Rassenhygiene In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 207 ff Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Karl Bonhoeffers Lebenslauf in Daten In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 215 ff L H Heilstatte heisst jetzt Nervenklinik In Der Tagesspiegel 4 Mai 1967 Peter Vollmers Kurzer Abriss der Entwicklung der staatlich anerkannten Schule fur Beschaftigungs und Arbeitstherapie an der Karl Bonhoeffer Nervenklinik In Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg 100 Jahre Karl Bonhoeffer Nervenklinik 1880 1980 Festschrift Berlin 1980 S 69 Psychiatrie Ohne Bewahrung In Der Spiegel Nr 48 1971 online Nach anderen Quellen erst 1981 EB Geburtstage Prof Dr med Wolfram Keup In Deutsches Arzteblatt Band 15 15 April 2005 aerzteblatt org PDF 37 kB abgerufen am 15 August 2013 a b Manfred Sack Haus fur seelenkranke Tater Ermutigende Erfahrungen mit dem neuen Festen Haus der Karl Bonhoeffer Nervenklinik In Die Zeit Nr 2 1989 S 31 a b c Bernd Michael Becker Sabine Damm Norbert Emmerich Ursula Grell Christina Hartel Marianne Huhn Martina Kruger Zu unserer Arbeit In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 8 ff a b c d e f Tafel in der Ausstellung Totgeschwiegen 1933 1945 Die Geschichte der Wittenauer Heilstatten seit 1957 Karl Bonhoeffer Nervenklinik Ausstellung des Vereins totgeschwiegen e V Berlin 2009 Birgitt Eltzel Heimatverein kritisiert Namenswechsel als unrechtmassig und will Traditionsnamen retten Statt Griesinger nur noch Vivantes Klinik In Berliner Zeitung 26 August 2002 Krankenhaus des Massregelvollzugs Berlin In berlin de Abgerufen am 21 Mai 2013 Alexander Dix Uwe Schaper Nutzung von Psychiatrie und sonstigen Patientenakten im Landesarchiv Berlin Nicht mehr online verfugbar In Berliner Beauftragter fur Datenschutz und Informationsfreiheit 29 Juli 2008 archiviert vom Original am 25 August 2013 abgerufen am 26 August 2013 Nantke Garrelts Streit um Notunterkunft fur Asylbewerber In Der Tagesspiegel 6 Mai 2013 abgerufen am 26 August 2013 Neues Ankunftszentrum fur Gefluchtete wird gebaut In Regierender Burgermeister Senatskanzlei Pressemitteilungen der Senatskanzlei Berlin 30 November 2018 abgerufen am 1 November 2018 a b c d e Bezirksamt Reinickendorf von Berlin Hrsg Die Denkmale in Berlin Reinickendorf Die Denkmalbereiche Baudenkmale Gartendenkmale und Bodendenkmale des Bezirkes Jaron Verlag GmbH Berlin 1 Auflage 1998 ISBN 3 932202 25 2 S 195 f und S 200 Karl Bonhoeffer Nervenklinik Berlin Reinickendorf In Architekturburo Joachim Ganz Abgerufen am 2 Oktober 2013 Sibylle Wirsing Die Abschaffung des leidenden Menschen Eine Ausstellung der Berliner Bonhoeffer Nervenklinik In FAZ 24 September 1988 Zitiert nach Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Karl Bonhoeffer Nervenklinik Hrsg Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 220 Vivantes Netzwerk fur Gesundheit GmbH Flyer zur Ausstellungseroffnung totgeschwiegen 1933 1945 Die Geschichte der Wittenauer Heilstatten seit 1957 Karl Bonhoeffer Nervenklinik Berlin 2009 Die Arbeitsgruppe zur Erforschung der Geschichte der Klinik Vorwort zur 2 Auflage In Totgeschwiegen 1933 1945 3 Auflage Edition Hentrich Berlin 2002 ISBN 3 926175 64 8 S 6 f Institut fur Geschichte der Medizin der Charite und totgeschwiegen e V Flyer zur Ausstellungseroffnung Doppelt Stigmatisiert Schicksale judischer Psychiatriepatienten in Berliner Heil und Pflegeanstalten unter dem NS Regime Berlin 2013 52 581755 13 32912 Koordinaten 52 34 54 3 N 13 19 44 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bonhoeffer Nervenklinik amp oldid 238845039