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Eugen Paul Theodor Deditius 31 Dezember 1860 in Kronstadt Schlesien 21 Januar 1921 in Lubeck war ein deutscher Branddirektor und Baubeamter der Freien und Hansestadt Lubeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Laufbahn 1 2 Familie 2 Quellen 2 1 Literatur 2 2 Weblinks 2 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLaufbahn Bearbeiten Nach dem Schulbesuch des Realgymnasiums am Zwinger in Breslau studierte Deditius von 1880 bis 1884 das Baufach an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg und arbeitete unter Stadtbaurat Hermann Blankenstein bei Neubauten der Irrenanstalt Dalldorf und spater bei den Hochbauten der Packhofanlage am Lehrter Bahnhof in Berlin Seine Baufuhrerprufung das erste Staatsexamen bestand er 1885 Im selben Jahr kam er als Einjahrig Freiwilliger seiner Militarpflicht beim Eisenbahn Regiment Nr 1 in Berlin nach und war danach Reserveoffizier Zuletzt bekleidete er noch immer beim gleichen Regiment den Rang eines Hauptmanns Die Baumeisterprufung das zweite Staatsexamen bestand er 1889 1890 arbeitete Deditius als Regierungsbaumeister Assessor im Baufach in Oels beim Neubau des Gerichtsgebaudes fur das ortliche Amtsgericht Zum 1 April 1895 wurde Deditius Leitender Beamter der Baupolizei Zum 1 Juli ging er als Baupolizeidirektor und Branddirektor nach Lubeck um das dortige Feuerloschwesen und die Baupolizei neu zu organisieren Damit hatte er seine Lebensaufgabe gefunden und wie es Johannes Baltzer in seinem Nachruf spater ausdruckte an seinem Teil fur die Entwicklung Lubecks mitgearbeitet wie kein Zweiter Im Jahr 1909 erhielt er den Titel eines Baurats Zu seinem Dienstantritt war die Feuerwehr noch eine freiwillige deren Mannschaft aus Strassenreinigern und Privathandwerkern zusammengestellt wurde Aus diesen sollte eine Berufsfeuerwehr geschaffen werden Nachdem er unter Branddirektor Adolph Libert Westphalen in Hamburg eine kurze Ausbildungszeit auf dem ihm bisher fremden Gebiet machte forderte er die Vorbereitungen einer Berufsfeuerwehr bis diese am 1 Juli 1898 ins Leben trat Nun arbeitete er standig an deren Weiterbildung nbsp Feuerwache St Lorenz mit Steigerturm und Turnhalle nbsp Hauptfeuerwache nbsp Hauptfeuerwache Grundriss ErdgeschossDie Einrichtungen konnten sich stets mit denen der grossten deutschen Stadte messen und in den Kreisen seiner Fachgenossen aus deren Zunft Deditius nicht direkt hervorgegangen war hatte seine Stimme stets eine ausschlaggebende Bedeutung 1901 wurde die St Lorenz Wache mit den damals modernsten Einrichtungen erbaut 1906 die Hauptfeuerwache dem Betrieb ubergeben und gleichzeitig eine Telegrafenzentrale fur die Feuermeldung eingerichtet Die Einrichtungen bewahrten sich beispielsweise bei den auf Brandstiftung beruhenden Grossbranden der Holzlager der Holz Grosshandlung W Bruggmann oder des Warenhauses Karstadt im Jahr 1913 oder beim Brand des Schabbelhauses bei dem er die wertvolle Inneneinrichtung rettete Erfahrungen auf den Brandstellen wurden von ihm sofort in seinen Feuerschutzbestimmungen und der Bauordnung verwertet Als Baupolizeibeamter war es stets Deditius Ziel gewesen die bauliche und stadtebauliche Entwicklung Lubecks zu fordern Die Bauordnung von 1903 die in schweren Kampfen mit der Volksvertretung durchgesetzt wurde war sein erstes Werk Zum Neubau des Stadttheaters wurde beispielsweise eine Theaterneubaukommission gebildet in die vom Senat die Senatoren Johann Hermann Eschenburg Eugen Emil Arthur Kulenkamp und Julius Vermehren und aus dem Burgerausschuss Johannes Daniel Benda August Sartori Padagoge Blunck Heinrich Gortz H W Behn H L Fr Stender und Hermann Otte gewahlt wurden Als Ersatzmanner wurden Meyer Ernst Wittern und Buchwald aufgestellt Ausserdem waren Baudirektor Johannes Baltzer und Deditius in der Kommission 1 Die neuen Baugesetze von 1919 deren Vorarbeit bis in das Jahr 1906 zuruckgingen waren eine Hauptarbeit der spateren Zeit Ihre bodenreformerischen Grundsatze waren wohl der Grund dass sie unter dem Einfluss der neuen Zeit schneller als erwartet genehmigt wurden 1920 feierte er bereits von Krankheit gezeichnet sein 25 jahriges Dienstjubilaum Ihre volle Auswirkung erlebte er nicht mehr aber er konnte noch die erste einleitende Arbeit dafur in die Wege leiten Eine besondere Anerkennung wurde ihm auch noch in seiner letzten Zeit dadurch zuteil dass die von ihm ausgearbeitete Arbeiterschutzbestimmung vom Reichsarbeitsministerium allen anderen deutschen Regierungen als mustergultiges Vorbild empfohlen wurde Seit Marz 1908 war Debitius aktives Mitglied des Vorstands der St Marien Gemeinde Daruber hinaus war er in der Synode und der Vorsteherschaft der Gesellschaft zur Beforderung gemeinnutziger Tatigkeit tatig Deditius starb Anfang 1921 nach langer schwerer Krankheit Familie Bearbeiten Deditius heiratete Martha geborene Klar beide hatten zwei gemeinsame Kinder Die Tochter Annemarie promovierte 1917 an der philosophischen Fakultat der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 2 und heiratete 1920 in Breslau den Verhaltensforscher Otto Koehler 3 Der Sohn Gerhard war Kandidat des hoheren Lehramts und zog als Reserveoffizier des 3 Hanseatischen Infanterie Regiments Nr 162 Lubeck mit diesem als Leutnant in den Ersten Weltkrieg Der Lubecker Senat verlieh ihm am 19 April 1916 das Hanseatenkreuz In der Schlacht an der Somme wurde er Kompaniefuhrer und zeichnete sich mit der ihm unterstellten Kompanie aus 4 Als Adjutant eines Bataillons wurde er am 18 August 1918 bei Canny sur Matz schwer verwundet und erlag kurz darauf im Lazarett seinen Verletzungen 5 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Baurat Eugen Deditius In Vaterstadtische Blatter Jahrgang 1921 Nr 10 vom 30 Januar 1921 Baurat Eugen Deditius In Von Lubecks Turmen 31 Jahrgang Nr 4 vom 12 Februar 1921 Johannes Baltzer Baurat Deditius In Lubeckische Blatter Jahrgang 1921 Nummer 5 vom 30 Januar 1921 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugen Deditius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Feuerwehr Lubeck Lubecker Stadtzeitung 26 Mai 1998Einzelnachweise Bearbeiten Lokale Notizen In Lubeckische Blatter 48 Jahrgang Nr 1 vom 7 Januar 1906 S 12 Lubeckische Blatter 60 Jahrgang Nummer 1 vom 6 Januar 1918 Deutsche Biographie Otto Dziobek Geschichte des Infanterie Regiments Lubeck 3 Hanseatisches Nr 162 Lubeckische Blatter 60 Jahrgang Nummer 34 vom 25 August 1918 Leiter der Lubecker Feuerwehr Eugen Deditius 1895 1921 Otto Grunewald 1921 1932 Georg Langbeck 1932 1934 Klaus Warnsholz 1934 1935 Walter Schutze 1935 1944 Alfred Sachers 1944 1944 Erich Grabbert 1944 1945 Alfred Sachers 1945 1951 Ernst Kirchner 1952 1964 Maximilian Pucher 1964 1969 Arthur Ahrens 1969 1971 Heinz Behrens 1972 1995 Gerald Wegner 1995 2001 Oliver Bath seit 2001 Normdaten Person GND 1156360862 lobid OGND AKS VIAF 648152451231706650005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deditius EugenALTERNATIVNAMEN Deditius Eugen Paul Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Branddirektor und Baurat der Freien und Hansestadt LubeckGEBURTSDATUM 31 Dezember 1860GEBURTSORT Kronstadt SchlesienSTERBEDATUM 21 Januar 1921STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Deditius amp oldid 238564562