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Die Lubecker Marienkirche offiziell St Marien zu Lubeck wurde zwischen 1265 und 1351 errichtet Die Lubecker Markt und Hauptpfarrkirche befindet sich auf dem hochsten Punkt der Lubecker Altstadtinsel ist Teil des UNESCO Welterbes Lubecker Altstadt und eine der grossten Backsteinkirchen Sie wird als Mutterkirche der Backsteingotik 1 bezeichnet und gilt als ein Hauptwerk des Kirchenbaus im Ostseeraum St Marien gehort zur Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Sudansicht der Lubecker Marienkirche mit dem Strebewerk uber dem SeitenschiffSt Marien vom St Petri TurmSt Marien zu Lubeck von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte und Architektur 1 1 Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik 1 2 Zerstorung und Wiederaufbau 1 3 Masse 2 Ausstattung 2 1 Antwerpener Retabel 2 2 Epitaphien 2 3 Fredenhagenaltar 2 4 Astronomische Uhr 2 5 Glasmalerei 2 6 Fresken in der Marienkirche Lothar Malskat 2 7 Carillon 2 8 Gelaut 2 8 1 Lauteodnung 3 Marienkirchhof 4 Pastoren 5 Musik an St Marien 5 1 Hauptorgel 5 2 Totentanzorgel Chororgel 5 3 Weitere Instrumente 5 4 Organisten 5 5 Liste der Organisten 5 6 Kantoren 5 7 Lubecker Knabenkantorei an St Marien 6 Lubecker Marienkirche heute 6 1 Gemeinde 7 Literatur 7 1 Allgemeines 7 2 Uberblicksdarstellungen in Handbuchern 7 3 Einzelthemen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte und Architektur BearbeitenMutterkirche norddeutscher Backsteingotik Bearbeiten Die Lubecker Marienkirche war Vorbild fur rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen Mit der Marienkirche wurde in Lubeck der hochaufstrebende Gotik Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt Sie beherbergt das hochste Backsteingewolbe der Welt 38 5 Meter im Mittelschiff Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St Marien erstreckt Sie ist die Haupt Pfarrkirche des Rates und der Burger der Hansestadt Lubeck und wurde daher in der Nahe des Rathauses und des Marktes errichtet Siehe Lubecker Sieben Turme nbsp Sudturm nbsp Westportal mit Vorhalle nbsp Aussenportal der Briefkapelle nbsp Hauptschiff nach Osten zum 70 m entfernten Kruzifix nbsp Hauptschiff nach Westen zur Grossen Orgel nbsp Sudliches Seitenschiff nbsp Nordliches Seitenschiff nbsp Blick zum 38 5 m hohen Gewolbe des Hauptschiffes nbsp Fruhe Baugeschichte von St Marien im 13 und 14 Jahrhundert schematische Darstellung nbsp Grundriss von St Marien Die graue Flache markiert den romanischen Vorgangerbau im 13 Jahrhundert nach M Hasse 1983 nbsp Innenansicht um 1820 Stich aus Zietz Ansichten der Stadt Lubeck nbsp Grundriss mit Kapellen 1906 1160 hatte Heinrich der Lowe durch Bischof Gerold das Bistum Oldenburg nach Lubeck verlegen lassen stiftete ein Domkapitel und begrundete 1173 am sudlichen Rand der Stadt den Lubecker Dom Nach 1160 wurde am Ort der Marienkirche in der Mitte der Stadt zunachst eine Holzkirche errichtet Diese wurde zusammen mit St Petri als Marktkirche 1170 erstmals dokumentiert Ab Ende des 12 Jahrhunderts wurde sie durch eine romanische Backsteinkirche ersetzt die bis Mitte des 13 Jahrhunderts bestand Romanische Skulpturen der Ausstattung dieser zweiten Marienkirche werden heute im St Annen Museum gezeigt Als Uberrest der romanischen Marienkirche ist im heutigen hochgotischen Bau das um 1200 entstandene sechste Pfeiler Paar im Langhaus zu erkennen von Westen 2 Der romanische Bau genugte im beginnenden 13 Jahrhundert den raumlichen und reprasentativen Anspruchen der selbstbewussten wirtschaftlich stark aufstrebenden Burgerschaft nicht mehr So entschloss man sich um 1251 zu einem grosseren und gotischen Neubau 3 Wahrend der Errichtung der gotischen Kirche um den romanischen Vorgangerbau herum gab es zwei wesentliche Plananderungen Zunachst sollte sie eine Hallenkirche mit einem Turm werden Gegen 1265 entschied man sich aber fur eine vereinfachte Form des franzosischen Umgangschors und fur einen basilikalen Querschnitt Ab diesem Zeitpunkt wurde der Bau der hochgotischen dreischiffigen Basilika mit Doppelturmanlage in heutiger Gestalt weiter verfolgt Der hochgotische Chor muss um 1290 fertiggestellt worden sein 4 Beim Westbau folgte man dem ursprunglichen Plan langer das oberste Vollgeschoss zwischen den heutigen Turmen wurde noch als Turmzimmer des Einturms errichtet bevor man 1304 den Nordturm und 1310 den Sudturm zu bauen begann Gotische Kathedralen aus Naturstein in Frankreich und Flandern waren die Vorbilder fur den Neubau der dreischiffigen Lubecker Basilika Besonders die Kathedralen von Reims 1211 1311 und Soissons dienten den Baumeistern als Vorbild wobei die Lange der Kathedrale von Reims nicht erreicht wurde 5 Die Lubecker Marienkirche ist das Beispiel sakraler Backsteingotik schlechthin und war Vorbild fur viele Kirchen im Ostseeraum z B Nikolaikirche Stralsund Nikolaikirche Wismar Doberaner Munster Zuvor hatte man keine Kirche aus Backstein so hoch gebaut und mit einem Gewolbe versehen Ein System aus Strebebogen lenkt die Schubkrafte des Gewolbes nach aussen uber ein Strebewerk ab und ermoglicht so die enorme Hohe Zur norddeutschen Strenge des Lubecker Strebwerks gehort es dass die Pfeiler die die Bogen tragen nicht in Fialen auslaufen Diese Strenge weist aber auch das ausser an der Sudostecke aus Sandstein errichtete Strebewerk des Bremer Doms auf Zu den in der Backsteingotik vielfach kopierten Eigenheiten der Marienkirche gehort wie schon Georg Dehio betonte dass die Turme zwar gotische Fenster haben aber keine Strebepfeiler und wie romanische Kirchturme aus gleichartigen nicht sehr hohen Geschossen bestehen In Kustennahe ist es vor allem die Danziger Marienkirche deren Turm nicht nach Lubecker Vorbild errichtet wurde sondern nach flamischem auch flamischer Backsteingotik Wenig beachtet wird die Materialvielfalt der Lubecker Marienturme Die Mauerecken sind aus Granitquadern und unterhalb der Fenster gibt es umlaufende Simse aus Kalkstein Wie an anderen Beispielen der Backsteingotik gibt es auch an der Marienkirche Portale aus Werkstein Besonders aufwandig gestaltet aber neugotisch verandert ist das Westportal aus Sandstein durch einen vorderen Bogen aus Masswerk gelangte man heutzutage ist das Westportal meist verschlossen in eine Vorhalle mit feinen original fruhgotischen Steinmetzarbeiten an beiden Seiten In deren Ruckwand steht das Stufenportal mit der Kirchentur Das nordwestliche Portal geschaffen 1320 1330 das sudostliche Portal und das von der Briefkapelle ins Schiff haben Gewande aus Kalkstein Das Aussenportal der Briefkapelle ist wiederum aus Sandstein Nur das nordostliche Portal hat ein Backsteingewande Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen Chorumgang und Kapellenkranz sowie querschiffartigen Vorhallen Im Westen hat die Kirche eine monumentale 40 Meter breite Doppelturmfassade Die Turme wurden von 1304 bis 1351 errichtet An ihrer Basis ist das Mauerwerk 5 Meter dick Sie sind die Wetterhahne mitgerechnet 124 95 und 124 75 Meter hoch 6 Vor der Kriegszerstorung 1942 waren die Turmhelme wohl etwa 1 Meter hoher 7 Um 1310 wurde ostlich an den Sudturm die Briefkapelle angebaut Sie war zugleich Vorhalle und Kapelle und bildete mit ihrem Portal den zweiten in Richtung Markt gelegenen Haupteingang der Kirche Ursprunglich vermutlich der Heiligen Anna gewidmet erhielt die Kapelle ihren heutigen Namen in der nachreformatorischen Zeit als dort Lohnschreiber einzogen Die Kapelle 12 m lang 8 m tief und 12 m hoch 8 ist von einem Sterngewolbe uberwolbt und gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik Sie ist oft mit englischer Kathedralgotik und dem Kapitelsaal der Marienburg verglichen worden Heute dient die Briefkapelle der Gemeinde als Winterkirche fur die Gottesdienste von Januar bis Marz An die Sudostecke des Chorumgangs baute der Rat der Stadt um 1390 eine eigene Kapelle die Burgermeisterkapelle die im Aussenmauerwerk am Wechsel von glasiertem und unglasiertem Backstein zu erkennen ist In ihrem noch erhaltenen Gestuhl wurde jeweils der neugewahlte Rat in sein Amt eingesetzt Im Obergeschoss der Kapelle befindet sich die Trese der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der stadtischen Privilegien Urkunden Handfeste und der Vertrage des Lubecker Rates Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in stadtischem Besitz Vor 1444 wurde der ostliche Abschluss des Chorumgangs um eine einjochige Kapelle mit 5 8 Schluss erweitert die letzte gotische Erweiterung der Kirche Diese Kapelle diente der Feier von gesungenen Stundengebeten als Teil der Marienverehrung den Marienzeiten oder Marientiden mittelniederdeutsch und erhielt daher den Namen Marientidenkapelle oder Sangerkapelle Insgesamt zahlt die Marienkirche neun grossere Seitenkapellen und weitere zehn kleinere die als Grabkapellen zumeist nach den Lubecker Ratsfamilien benannt sind die sie genutzt und bestiftet haben Siehe Kapellen der Lubecker MarienkircheDer Ansporn fur den Rat der Stadt Lubeck zu einer solch enormen Bauleistung lag in der erbitterten Auseinandersetzung mit dem Bistum Lubeck begrundet Man wollte als Symbol des Freiheitswillens der Fernkaufleute und der weltlichen Macht der seit 1226 reichsfreien Stadt mit dem Kirchenbau in der unmittelbaren Nahe des Lubecker Rathauses und des Marktes die von Heinrich dem Lowen gestiftete romanische Bischofskirche der Stadt den Lubecker Dom deutlich und nicht einholbar an Grosse ubertreffen und damit auch den Machtanspruch gegenuber den anderen Mitgliedern der sich etwa gleichzeitig bildenden Stadtehanse 1356 nach aussen unterstreichen Zerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Vorkriegsaufnahme des Lubecker Totentanzes nbsp Mittelschiff Blick nach Westen vor der Zerstorung nbsp In der Nacht zum Palmsonntag vom 28 zum 29 Marz 1942 brannte die Marienkirche wie auch der Dom und die Petrikirche bei dem Luftangriff auf Lubeck der ein Funftel der Innenstadt zerstorte fast vollig aus Dabei wurde auch die beruhmte Totentanzorgel vernichtet auf der unter anderem Dietrich Buxtehude und mit grosser Wahrscheinlichkeit Johann Sebastian Bach gespielt hatten nbsp Friedrich Overbeck Einzug Christi in Jerusalem 1824 An Kunstwerken verbrannten 36 mittelalterliche Holzskulpturen und Tafelgemalde die Gregorsmesse von Bernt Notke der monumentale Lubecker Totentanz ursprunglich von Bernt Notke 1701 durch eine Kopie ersetzt die geschnitzten Figuren des Lettners der Dreifaltigkeitsaltar von Jacob van Utrecht fruher auch Bernard van Orley zugeschrieben und der Einzug Christi in Jerusalem von Friedrich Overbeck Die ebenfalls verbrannte Tafel mit der Darstellung des Heiligen Olav aus dem Bergenfahreraltar von Hans Kemmer war 1930 von Wilhelm Schodde fur die Gedenkausstellung zum 900 Jahrestag des Todes des Heiligen kopiert worden 9 Diese Kopie hangt heute im Festsaal des ehemaligen erzbischoflichen Palastes in Trondheim 10 Von den Skulpturen des Bildschnitzers Benedikt Dreyer verbrannten die Heiligenfiguren an der Westseite des Lettners und die Orgelskulptur an der Grossen Orgel aus der Zeit 1516 1518 11 sowie der Mann mit dem Zahlbrett 12 Weiterhin wurden die ab 1840 in die Marienkirche eingebauten mittelalterlichen Fenster der Burgkirche zerstort es verbrannten die Fahnen der Hanseatischen Legion sowie eine kostbare mittelalterliche Raritat eine in der Seeschlacht im Oresund 1427 erbeutete danische Schiffsflagge 13 Einen Eindruck vom Innenraum kann man nur noch aus den fotografischen Innenraumdokumentationen der Vorkriegszeit von Lubecker Fotografen wie Wilhelm Castelli gewinnen Noch wahrend des Krieges wurde die Marienkirche von einem Notdach geschutzt und das Chorabschlussgewolbe wiederhergestellt Der eigentliche Wiederaufbau begann 1947 und wurde zwolf Jahre spater grosstenteils abgeschlossen Dabei wurde aufgrund der Erfahrungen der Brandnacht darauf verzichtet die Tragwerkskonstruktion des Daches und der Turmhelme wieder aus Holz auszufuhren Stattdessen sind alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmspitzen von Lubecker Kirchen in einem speziell entwickelten Verfahren Schlackenhohlkorper System Trautsch Pieper Verfahren in Leichtbetonbauweise unter der Kupfereindeckung ausgefuhrt Dem Baumeister Erich Trautsch der dieses Verfahren ursprunglich entwickelte wurde ein Glasfenster in der Nordseite der Marienkirche gewidmet nbsp Hochaltar Ambo mit geschlossenem Swarte Flugelaltar und Kruzifix 2010 1951 wurde unter dem wiederhergestellten Dach die 700 Jahr Feier der Kirche begangen Dazu stiftete Bundeskanzler Konrad Adenauer die neue Pulsglocke und die Gedenkkapelle mit den heruntergesturzten Glocken im Sudturm wurde eingeweiht Im Glasfenster in der Kapelle sind zur Erinnerung die Namen grosserer Stadte der fruheren Ostgebiete in alphabetischer Reihenfolge aufgefuhrt Die Marienkirche gehort wegen ihrer Zerstorung im Krieg zu den Nagelkreuzzentren Eine Tafel an der Mauer weist auf die Sinnlosigkeit des Krieges hin Um die Gestaltung des Innenraumes gab es in den 1950er Jahren eine langanhaltende Diskussion nicht nur wegen der Malereien siehe unten Vorherrschend war dabei eine puristische und unhistorische Sicht der gotischen Raumwirkung die als durch die Zerstorung wieder auf das wesentliche die reine Form zuruckgefuhrt worden 14 sei Die Neukonzeption sollte zugleich der damaligen Doppelaufgabe der Marienkirche als Bischofs und Gemeindekirche gerecht werden Schliesslich schrieben der Kirchenvorstand und die Kirchenleitung 1956 einen beschrankten Wettbewerb aus und luden sechs Architekten zur Teilnahme ein darunter Gerhard Langmaack und Denis Boniver Bonivers Entwurf wurde am 8 Februar 1958 in wesentlichen Teilen angenommen In jener Sitzung forderte der damalige Bischof Heinrich Meyer vehement die Entfernung des Fredenhagenaltars siehe unten womit er sich auch durchsetzte Die Umgestaltung des Innenraums nach Bonivers Entwurf wurde 1958 1959 durchgefuhrt dabei wurden wegen des Einbaus einer Fussbodenheizung unter einen neuen Ziegelfussboden die noch vorhandenen Grabplatten aus Gotland Kalkstein aufgenommen und zur Erhohung des Chorraums verwendet Der nordliche Rest des steinernen Lettner Unterbaus wurde abgebrochen Der Chorraum wurde durch drei Meter hohe weissgekalkte Mauern vom Chorumgang abgetrennt An die Stelle des Fredenhagenaltars traten ein schlichter Altarblock aus Muschelkalk und ein vom Gurtbogen herabhangendes Kruzifix von Gerhard Marcks Am 20 Dezember 1959 fand die Einweihung des neugestalteten Chorraums statt Gleichzeitig wurde im Raum zwischen den Turmen eine Schatzkammer fur den Paramentenschatz der Danziger Marienkirche eingerichtet der nach dem Krieg als Leihgabe der EKU nach Lubeck gekommen war Diese wurde 1993 beseitigt und der Paramentenschatz in das St Annen Museum gebracht Uber der Schatzkammer wurde eine grosse Orgelempore eingerichtet Die Orgel selbst konnte erst 1968 eingebaut werden nbsp DachreiterDer vergoldete Dachreiter der 30 Meter uber das Hochschiffdach herausragt wurde 1980 nach alten Zeichnungen und Fotografien neu geschaffen Des Reiters Glockenspiel lautete einst nur dann als Lubeck noch eigenstandig war und der Trauergottesdienst in der Marienkirche stattfand wenn ein Senatsmitglied verstorben war 15 Masse Bearbeiten Ubersicht von Gebaudemassen der Lubecker Marienkirche 7 16 17 Gesamtlange 102 m Lange ohne Turme 86 m Lange des Mittelschiffes 70 m Gesamtbreite mit Querhallen 56 5 m Breite des Langhauses mit Kapellen 42 m Breite des Langhauses ohne Kapellen 32 5 m Breite des Mittelschiffes 14 5 m Dachhohe des Mittelschiffes 47 5 m Gewolbehohe im Mittelschiff 38 5 m Dachhohe der Seitenschiffe 27 5 m Gewolbehohe in den Seitenschiffen 20 5 m Hohe des Dachreiters 77 m Hohe der Turme mit Wetterhahnen 125 m Bebaute Grundflache ca 4400 m2 Raumflache ca 3300 m2Ausstattung BearbeitenDie Marienkirche wurde durch Stiftungen des Rates der Amter Gilden und von Familien und Einzelpersonen reich ausgestattet Am Ende des Mittelalters besass sie 38 Altare und 65 Vikarien 18 nbsp Bis 1942 nbsp TaufbeckenVon der mittelalterlichen Kirchenausstattung sind zahlreiche Inventarstucke erhalten Das bronzene Taufbecken wurde 1337 von Hans Apengeter gegossen Es stand bis 1942 im Westen der Kirche danach befand es sich in der Mitte des Chorraums Im Zusammenhang mit umfassenden Sanierungsarbeiten 2023 bei denen auch das Altarretabel zuruckversetzt wurde ist das Taufbecken wieder im Westen der Kirche aufgestellt worden 19 Sein Inhalt von 406 Litern entspricht dem Hamburger bzw Bremer Bierfass 405 Liter 20 Die Darsow Madonna von 1420 wurde 1942 schwer beschadigt aus Hunderten von Einzelteilen restauriert und 1989 wieder aufgestellt Das Sakramentshaus Tabernakel an der Nordwand des Chorraums wurde 1479 durch den Rotgiesser Klaus Grude mit rund 1000 bronzenen teilweise vergoldeten Einzelteilen 9 5 m hoch geschaffen Der Flugelaltar des Christian Swarte um 1495 mit einer Mondsichelmadonna ursprunglich in der Molenkapelle war seit den 1980er Jahren bis November 2022 hinter dem Hauptaltar aufgestellt 21 Vom 1942 zerstorten Lettner sind lediglich ein Bogen und die Steinfiguren erhalten Elisabeth mit Johannes dem Taufer als Kind Anna selbdritt der Erzengel Gabriel und Maria Verkundigung St Johannes und St Dorothea nbsp Abendmahlsrelief im Chorumgang der dunkle Fleck links unten ist die Maus ein Lubecker WahrzeichenSandsteinreliefs aus der Werkstatt des Heinrich Brabender im Chorumgang 1515 zeigen Szenen aus der Passionsgeschichte im Norden Fusswaschung und Letztes Abendmahl im Suden Christus im Garten Gethsemane und seine Gefangennahme Im Rahmen des Abendmahl Reliefs findet sich ein Wahrzeichen Lubecks eine auch in der Lubschen Sagenwelt bedeutungsvolle kleine Maus die an einem Rosenstock nagt Wer die Maus beruhrt soll in seinem Leben wieder nach Lubeck zuruckkehren Andere Interpretationen bedeuten Gluck fur den Beruhrenden In der Marientidenkapelle stehen Reste des originalen Gestuhls und der Antwerpener Altar siehe unten In der Burgermeisterkapelle im sudlichen Chorumgang sind Teile des ursprunglichen gotischen Gestuhls erhalten nbsp Blick in die BurgermeisterkapelleEine Holzstatue von Henning von der Heyde um 1505 stellt St Johannes dar Eine Steinstatue mit St Antonius wurde 1457 vom Ratsherrn Hermann Sundesbeke Mitglied der Antonius Bruderschaft gestiftet Mit der Beweinung Christi hangt eines der Hauptwerke des Nazareners Friedrich Overbeck in der Gebetskapelle im nordlichen Chorumgang Ebenfalls in der Kapelle erinnert eine Grabplatte aus Bronze von Bernt Notke an die Familie Hutterock 1505 Die Chorschranken sind Rekonstruktionen von 1996 1959 bei der Neueinrichtung war der Chorraum mit Mauern zum Umgang hin abgeschlossen worden Diese wurden in den 1990er Jahren wieder abgebrochen Die Messingstabe der Chorschranken waren zum grossen Teil noch erhalten wahrend die Holzteile 1942 fast vollstandig verbrannt waren Rahmen und Bekronung aus Eichenholz wurden nach erhaltenen Resten rekonstruiert Seit 2003 befindet sich im Chorumgang rechts neben dem Altar die Installation Verletzungen Verbindungen vierzehn gebrochene Kreuze von Gunther Uecker als Dauerleihgabe Antwerpener Retabel Bearbeiten Das Antwerpener Retabel in der Marientidenkapelle wurde 1518 geschaffen 1522 stiftete es der aus Geldern stammende Kaufmann Johann Bone fur die Kapelle Nach deren Umbau zur Beichtkapelle 1790 wurde der Altar mehrfach in der Kirche umgestellt Wahrend des Zweiten Weltkriegs stand er in der Briefkapelle und entging so der Zerstorung Der doppelflugelige Altar zeigt in 26 gemalten und geschnitzten Szenen das Marienleben im Zentrum der geschnitzten Festtagsseite den Marientod die kleine zugehorige Gruppe der Himmelfahrt Mariens daruber wurde 1945 gestohlen darunter ihr Begrabniszug links die Verkundigung und rechts ihre Grablegung Die geschnitzten Flugel dieser Wandlung zeigen links oben die Geburt Marias darunter die Darstellung Jesu im Tempel und rechts oben eine verkurzte Wurzel Jesse und darunter den zwolfjahrigen Jesu im Tempel Die gemalte zweite Wandlung zu sehen in der Fastenzeit zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Marienleben in der Mitte die Anbetung der Hirten die Anbetung der Konige die Beschneidung Jesu und die Flucht nach Agypten flankiert von der Vermahlung Joachims und Annas der Zuruckweisung seines Opfers sein Dankesopfer und seine Beschenkung der Armen beim Verlassen des Tempels Ist der Altar ganz geschlossen heutzutage in der Karwoche ist die Verkundigung des Meisters von 1518 zu sehen Vor 1869 wurden die Flugel der Predella die Legenden der Heiligen Sippe zeigen abgenommen zu Tafelbildern zersagt und verkauft Zwei Teile davon gelangten 1869 aus der Privatsammlung des Lubecker Burgermeisters Karl Ludwig Roeck in die Sammlung des heutigen St Annen Museums Zwei weitere Teiltafeln von den Aussenseiten der Predellenflugel wurden von der Kulturstiftung des Landes Schleswig Holstein erworben und befinden sich seit 1988 ebenfalls im St Annen Museum Von den ubrigen Tafeln befinden sich zwei in der Staatsgalerie Stuttgart und zwei in einer Stockholmer Privatsammlung 22 Siehe Altarretabel der Lubecker Marienkirche nbsp Antwerpener Retabel geschlossen nbsp Antwerpener Retabel 2 Wandlung nbsp Antwerpener Retabel ganz geoffnetEpitaphien Bearbeiten nbsp Epitaph des Burgermeisters Heinrich Brockes II 1773 In der Renaissance und im Barock fullte sich der Kirchenraum mehr und mehr mit Epitaphien so dass man davon sprechen konnte dass die Kirche zur Ruhmeshalle des Lubecker Patriziats 23 wurde Die Epitaphien im Hauptschiff die erst ab 1693 zugelassen waren mussten aus statischen Grunden aus Holz gefertigt werden wahrend sie in den Seitenschiffen auch aus Marmor sein konnten Wahrend von den bis ins 20 Jahrhundert erhaltenen 84 Epitaphien fast alle holzernen dem Brand nach dem Bombenangriff zum Opfer gefallen sind haben sich 17 zumeist steinerne an den Wanden der Seitenschiffe erhalten wenn auch zum Teil mit schweren Beschadigungen 24 Da es sich im Wesentlichen um barocke Arbeiten handelte wurden sie in der ersten Phase des Wiederaufbaus vernachlassigt und erst ab 1973 teilweise restauriert Sie lassen aber noch ahnen wie reich die Marienkirche einst ausgestattet war Das alteste Epitaph ein noch mittelalterlichen Vorbildern verhaftetes Wappenepitaph ist jenes des 1594 gestorbenen Burgermeister Hermann von Dorne Das mehrfach restaurierte Epitaph des Schonenfahrers und Ratsherrn Johann Fuchting 1637 ist eine niederlandische Arbeit des in Amsterdam tatigen Bildhauers Aris Claeszon aus der Ubergangszeit von der Spatrenaissance zum Fruhbarock Nach der Phase des uberbordenden Knorpelstils dessen Beispiele alle verbrannt sind fuhrte Thomas Quellinus einen neuen Epitaphien Typ in Lubeck ein und schuf Epitaphien im dramatischen Stil des flamischen Hochbarock fur den Ratsherrn Hartwich von Stiten gefertigt 1699 den Ratsherrn Adolf Bruning gefertigt 1706 den Burgermeister Hieronymus von Dorne 1704 sowie den Burgermeister Anton Winckler 1707 das als einziges unbeschadigt geblieben ist Im gleichen Jahr schuf der Lubecker Bildhauer Hans Freese das Epitaph fur den 1705 verstorbenen Burgermeister Gotthard Kerkring dessen ovales Bildnis von einer geflugelten Todesfigur gehalten wird Ein guterhaltenes Beispiel fur die Epitaphien der nachsten Generation ist das fur den 1723 gestorbenen Burgermeister Peter Hinrich Tesdorpf In der Grabkapelle der Familie Tesdorpf findet sich die Buste des Burgermeisters Johann Matthaeus Tesdorpf von Gottfried Schadow die der Rat ihm 1823 zu seinem Ratsjubilaum uberreicht hatte und die 1835 hier aufgestellt wurde Zu den letzten Epitaphien zahlt auch das Grabdenkmal des Burgermeisters Joachim Peters von Landolin Ohmacht um 1795 Hauptartikel Epitaphien der Lubecker Marienkirche Fredenhagenaltar Bearbeiten nbsp Fredenhagenaltar 1906 Das Hauptausstattungsstuck aus der Barockzeit der vom Kaufmann Thomas Fredenhagen gestiftete und vom Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus gestaltete 18 Meter hohe Hochaltar aus belgischem Marmor aus Namur und Adneter Rotmarmor 1697 wurde 1942 schwer beschadigt Nach langer Auseinandersetzung von 1951 bis 1959 fiel auf Betreiben des damaligen Bischofs Heinrich Meyer die Entscheidung den Altar nicht zu restaurieren sondern abzutragen und durch einen schlichten Altartisch aus Kalkstein und ein bronzenes Kruzifix von Gerhard Marcks zu ersetzen Der damalige Lubecker Museumsdirektor urteilte uber die kunstgeschichtliche Bedeutung des Altars er sei das einzige Kunstwerk von europaischem Rang das die evangelische Kirche in Lubeck nach der Reformation zustande gebracht habe 25 Einzelne Stucke des Altars sind heute im Chorumgang aufgestellt Die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes die Marmor Predella mit einem Relief des Abendmahls sowie die drei bekronenden Figuren die Allegorien Glaube und Hoffnung und der auferstandene Christus Die zum Altar gehorige Buste des Stifters Fredenhagen befindet sich zusammen mit dem Bozzetto und dem ebenfalls zum Altar gehorenden Wappen heute im Lubecker St Annen Museum Die anderen erhaltenen Reste des Altars sind uber dem Gewolbe zwischen den Turmen eingelagert Im Ruckblick meinte Johannes Habich 1995 Der Verlust dieses Denkmals war der schwerste derartige in Schleswig Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg 26 Die Diskussion ob es moglich und wunschenswert sei den Altar als ein Hauptwerk barocker Kunst von europaischem Rang wiederherzustellen ist noch nicht abgeschlossen Der Altar wirkte stilbildend und hat die Altarkunst im Lande wesentlich beeinflusst 27 In den folgenden Jahrzehnten bis ca 1750 schufen norddeutsche Meister wie Hieronymus Hassenberg zahlreiche Altare die sich in kleinerem Massstab am Fredenhagenaltar orientierten Zwei 1738 beziehungsweise 1743 hergestellte schlichtere holzgeschnitzte Kopien aus der Hand des Wesselburener Bildschnitzers Albert Hinrich Burmeister 1683 1760 befinden sich in der St Bartholomaus Kirche in Wesselburen und noch einmal deutlich kleiner in der St Secundus Kirche in Hennstedt nbsp Kreuzigungsgruppen Fragment aufgestellt im Chorumgang von St Marien Zustand 2008 nbsp Predella nbsp Buste des Stifters im St Annen Museum 2009 Astronomische Uhr Bearbeiten nbsp Bis 1942 nbsp Die neue Astronomische UhrDie Astronomische Uhr erbaut 1561 1566 war ein Kleinod der Kunst und Sakralgeschichte Sie stand hinter dem Hochaltar im Chorumgang und wurde 1942 vollstandig zerstort Einzig ein Zifferblatt das bei einer fruheren Restaurierung ersetzt worden war blieb im St Annen Museum erhalten Die neue Astronomische Uhr die an der Ostseite des nordlichen Querschiffes in der Totentanzkapelle aufgestellt wurde ist das Werk von Paul Behrens einem Lubecker Uhrmachermeister der es als Lebenswerk von 1960 bis 1967 plante dafur Spenden sammelte es in den Uhrteilen selbst herstellte und es bis an sein Lebensende wartete Die Fassade ist eine vereinfachte Kopie des Originals Von komplizierter Mechanik bewegte Kalender und Planetenscheiben zeigen Tag und Monat Sonnen und Mondstand Tierkreiszeichen 13 astronomische nicht 12 astrologische das Osterdatum und die Goldene Zahl Um 12 Uhr mittags erklingt das Glockenspiel und der Lauf der Figuren vor dem segnenden Christus ursprunglich Kurfursten seit dem Neuaufbau nach dem Krieg acht Vertreter der Volker der Erde setzt sich in Gang Glasmalerei Bearbeiten Alle Fenster und damit auch alle Glasmalereien wurden 1942 bis auf Reste zerstort Dieses Schicksal traf auch die im 19 Jahrhundert beim Abbruch der Kirche des Burgklosters geretteten und spater von Carl Julius Milde in St Marien eingebauten Fenster der Burgkirche Fenster fur die Kirche schuf Alexander Linnemann aus Frankfurt am Main Beim Wiederaufbau wurden einfache Rautenfenster in Bleiglas eingebaut mit sparsamer Dekoration die in der Regel die Wappen der Spender zeigt Einige Fenster wurden kunstlerisch gestaltet Die Fenster in der Marientidenkapelle zeigen neben den Wappen der Hansestadte Bremen Hamburg und Lubeck den Text der Lubeck Kantate von Dietrich Buxtehude Schwinget euch himmelan BuxWV 96 Das monumentale 270 cm 980 cm grosse Westfenster Weltenrichter St Michael Das jungste Gericht wurde 1963 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet Im Fenster der Gedenkkapelle im Sudturm in der die zerstorten Glocken liegen erinnern Wappen von Stadten Landern preussischen Provinzen und historischen Siedlungsgebieten an die deutschen Ostgebiete Die beiden Fenster in der Totentanzkapelle 1952 1955 von Alfred Mahlau entworfen und 1956 1957 in den Lubecker Glaswerkstatten Berkentien entstanden nehmen die Motive und Gestalten des dort 1942 verbrannten Lubecker Totentanzes auf Sie ersetzen das erst 1913 von Kaiser Wilhelm II anlasslich seines Besuches in Lubeck gestiftete und am 5 Juni 1914 vom Senat unter seinen Schutz gestellte Kaiserfenster Es war von dem Munchener Hofglasmaler Karl de Bouche gefertigt worden und zeigte in historistischem Stil die Bestatigung der Privilegien der Stadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa 28 nbsp 1913 gestiftet vom Kaiser nbsp Fenster im Sudturm nbsp nbsp Astronomische Uhr NamenstageDie Briefkapelle bekam 1981 1982 von Johannes Schreiter gestaltete Fenster Ihr zerrissenes Rautenmuster lasst an die Zerstorung der Kirche aber auch an die zerrissenen Netze Lk 5 6 EU der Junger Jesu denken Im Dezember 2002 kam nach einem Entwurf von Markus Lupertz das Tympanonfenster uber dem Nordportal der Totentanzkapelle hinzu Dieses Fenster wie auch die Fenster in der Briefkapelle von Johannes Schreiter wurden in der Glaskunstwerkstatt Derix Taunusstein hergestellt und montiert Fresken in der Marienkirche Lothar Malskat Bearbeiten Nach dem Brand 1942 kam unter dem durch die Hitze weggesprungenen Putz die mittelalterliche Ausmalung der Marienkirche an vielen Stellen zum Vorschein und wurde teilweise noch wahrend des Krieges durch Fotos dokumentiert Im Jahre 1948 wurde Dietrich Fey mit der Restaurierung der gotischen Fresken beauftragt Als seinen Assistenten stellte er den Lubecker Maler Lothar Malskat ein dessen Arbeit bald zum grossten Kunstfalscherskandal nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren liess Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf erganzen 1951 kritisierte eine Sachverstandigenkommission seine Arbeit als unsachgemass aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klarung Die im Rot Grun Ocker Dreiklang hoch oben von der Langhausnordwand leuchtende Verkundigungsszene mit einem Engel zwischen zwei Pilgern die zum Motiv fur Postkarten und zur Vorlage fur die beiden Briefmarken der Wohltatigkeits Gedenkausgabe 700 Jahre Marienkirche Lubeck von 1951 in einer Auflage von vier Millionen wurden ist nicht wie oft zu lesen eine Erfindung Malskats sondern eine echte Malerei des 14 Jahrhunderts was durch Fotos von 1944 dokumentiert ist 29 In die Literatur eingegangen ist Lothar Malskat durch den Roman Die Rattin von Gunter Grass in dem er eine wichtige Rolle spielt Carillon Bearbeiten Das Glockenspiel im Sudturm besteht aus 37 Glocken drei Oktaven 28 kamen aus der Danziger Katharinenkirche Sie wurden 1908 bei Schilling in Apolda gegossen kamen im Zweiten Weltkrieg auf den Hamburger Glockenfriedhof und wurden 1953 1954 hier eingebaut Dafur wurden auch 8 Glocken die verloren gegangen waren neu gegossen jedoch noch nicht die grosste Glocke der Bordun c Eine Spende des Lubecker Unternehmers Dieter Bruhn machte es 2019 moglich diese Glocke zu erganzen Zugleich wurden 14 Glocken in der Glocken und Kunstgiesserei Rincker nachgestimmt sechs mussten neu gegossen werden 30 Zu jeder halben und vollen Stunde erklingen nach dem Kirchenjahr wechselnde Choral Melodien Fruher wurde das Glockenspiel durch eine komplizierte elektromechanische Walzenmechanik gesteuert seit einer Renovierung 2008 ist es computergesteuert Zu Ostern und Weihnachten spielt der Organist um 12 Uhr mittags das Glockenspiel von Hand Gelaut Bearbeiten nbsp Beim Brand des Jahres 1942 heruntergesturzte Glocken am Boden des sudlichen TurmsIm Nordturm der Lubecker Marienkirche befinden sich zwolf Glocken mit einem Gesamtgewicht von mehr als 26 Tonnen Das Hauptgelaut besteht aus neun Glocken Durch die ungewohnliche Disposition der Intervall Abstande und die Klanggebung der drei alten Danziger Glocken besitzt es einen hohen Wiedererkennungswert Das historische Gelaut der Marienkirche von elf Glocken hing ursprunglich im sudlichen der beiden Turme in einer Glockenstube in rund 55 m Hohe Hinzu kamen sieben Uhrschlag Glocken im Dachreiter gegossen 1508 1510 von Hinrik van Campen Im Ersten Weltkrieg mussten bereits einige dieser Glocken abgegeben werden Wahrend des durch den Bombenangriff auf Lubeck ausgelosten Brandes am Palmsonntag 1942 sollen die Kirchenglocken dann durch den Luftzug noch einmal gelautet haben bevor sie herabsturzten Die Reste zweier Glocken der altesten Glocke von 1508 der Sonntagsglocke von Hinrik van Campen 2 875 kg Durchmesser 1710 mm Schlagton a0 und der Pulsglocke des Lubecker Ratsgiessers Albert Benningk von 1668 6 130 kg Durchmesser 2170 mm Schlagton fis0 wurden als Mahnmal in der ehemaligen Schinkel Kapelle unter dem Sudturm erhalten Die 1650 vom Ratsgiesser Anton Wiese gegossene Rats und Kinderglocke die zu den Andachten vor den Ratssitzungen und bei Kindstaufen gelautet wurde wurde 1912 an die Heilanstalt Strecknitz abgegeben und uberstand so als einzige der historischen Glocken den Zweiten Weltkrieg Sie hangt noch heute im Turm des jetzigen Universitatsklinikums Die anderen acht Glocken schmolzen bei ca 1000 C im Turm Das Gesamtgelaute war vor dem Palmsonntag 1942 zuletzt in der Disposition fis gis a f b h d dis d f 31 Seit der Wiederherstellung der Basilika nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich das Gelaut im Nordturm der Lubecker Marienkirche Es wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach erganzt Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen aus Danziger Kirchen zunachst die drei Barockglocken Gratia Dei Dominicalis aus St Johannis und Osanna aus St Marien als sogenannte Leihglocken vom Hamburger Glockenfriedhof als Notgelaut auf den Nordturm 1951 wurde die neue Pulsglocke von Bundeskanzler Konrad Adenauer zur 700 Jahr Feier der Marienkirche gestiftet 5817 kg Schlagton ges0 Sie wurde unter Verwendung von Teilen der am Palmsonntag 1942 zerborstenen Glocken von Friedrich Wilhelm Schilling 1951 in Heidelberg gegossen Die vier Glocken wurden im Stahlglockenstuhl an stark gekropften Jochen gehangt An Samstagen um 20 Uhr und an Sonntagen um 10 Uhr erklang das Hauptgelaut c d und f Zu besonderen Anlassen wurde die Pulsglocke mitgelautet Doch das Gelaut der Lubecker Marienkirche klang unvollstandig und nicht festlich Deswegen wurden 1985 drei Glocken in der Disposition as b und es von den Gebr Bachert in Bad Friedrichshall Kochendorf gegossen Ihre Inschriften nehmen in besonderer Weise Bezug auf Frieden und Versohnung Auch die drei neuen Glocken wurden an gekropfte Joche gehangt die den Klang zuruckgenommen haben Die Disposition der sieben Glocken war ges as b c d es und f 32 Im Jahre 2005 wurde die gesamte Glockenstube des Nordturms in rund 55 m Hohe saniert Dabei wurde der Stahlglockenstuhl der Wiederaufbauzeit durch einen holzernen Glockenstuhl ersetzt Statt der stark gekropften Joche wurden nun gerade Joche verwendet diese ermoglichen eine bessere Klangentfaltung Im Jahr 2018 machte dann eine grosszugige Spende des ehemaligen langjahrigen Vorsitzenden des Marien Bauvereins Hans Heinrich Otte den Guss von zunachst zwei weiteren Glocken moglich Diese wurden am Palmsonntag 2019 eingeweiht Nach seinem Tod wurden durch sein Vermachtnis schliesslich nochmals drei weitere Glocken erganzt Sie sollen kunftig im Gelaut die drei hochbetagten Danziger Glocken qualitativ verbessert ersetzen und wurden Anfang 2023 ebenfalls in der Glocken und Kunstgiesserei Rincker im hessischen Sinn gegossen 33 34 Gelaut der Lubecker Marienkirche Nr Name der Glocke Giesserei mit Ort Gussjahr Masse kg Durchmesser mm Ton Nominal Herkunft1 Pulsglocke Friedrich Wilhelm Schilling Heidelberg 1951 5 817 2 100 ges0 8 fis0 2 Bet und Sonntagsglocke Gebr Bachert Bad Friedrichshall 1985 4 668 1 930 as0 103 Abendglocke Friedensglocke 2 994 1 710 b0 94 Gratia Dei Johann Gottfried Anthony Danzig 1740 3 000 1 650 c1 5 Danzig St Johann5 Schopfung Glocken und Kunstgiesserei Rincker Sinn Hessen 2023 2 353 1 580 h0 106 Gerechtigkeit 1 824 1 440 des1 107 Osanna urspr Dominicalis Benjamin Wittwerck Danzig 1719 1 740 1 440 d1 6 Danzig St Marien8 Versohnung Gebr Bachert Bad Friedrichshall 1985 1 516 1 320 es1 109 Dominicalis Johann Gottfried Anthony Danzig 1735 850 1 110 f1 11 Danzig St Johann10 Hoffnung Glocken und Kunstgiesserei Rincker Sinn Hessen 2023 754 1 070 fis1 1011 Ratsglocke 2018 592 974 as1 1012 Gastfreundschaft 452 879 b1 9 Lauteodnung Bearbeiten Zu den verschiedenen Zeiten und Anlassen des Kirchenjahres ertonen in der Lauteordnung festgelegte Motive Lauteordnung KirchenjahrDer Hauptgottesdienst wird am Vorabend um 20 Uhr mit dem gleichen Gelaut eingelautet Dasselbe gilt fur das Morgen und Mittagslauten an diesen Sonn und Feiertagen anstelle des regularen Betlautens s u Andachtsgelaut Glocken 9 7 4 Danziger Gelaut c1 d1 f1 Seit Februar 2022 Mittags um 12 Uhr gegen den Krieg in der Ukraine Sonntagabendgelaut Glocken 12 11 10 8 5 2 as0 h0 es1 fis1 as1 b1 Advents u Passionsgelaut Glocken 7 6 5 3 b0 d1 es1 f1 2 bis 4 Adventssonntag und Sonntage in der PassionszeitDur Gelaut Glocken 7 5 4 3 b0 c1 d1 f1 Hubertusmesse 3 November Karfreitagsgelaut Glocken 3 2 as0 b0 zur Sterbestunde 15 Uhr Glocke 1 ges0 Friedensgelaut Glocken 6 3 2 as0 b0 es1 Buss und BettagSonntagsgelaut Glocken 7 6 4 2 as0 c1 es1 f1 Sonntage nach Epiphanias Sonntage der Vorfastenzeit Sonntage nach Trinitatis Kleines Festgelaut Glocken 7 6 4 3 2 as0 b0 c1 es1 f1 2 Weihnachtstag Sonntage nach Weihnachten Altjahrsabend Neujahrstag Ostermontag Sonntage nach Ostern PfingstmontagMittleres Festgelaut Glocken 7 6 5 4 3 2 as0 b0 c1 d1 es1 f1 1 Advent Epiphanias Letzter Sonntag nach Epiphanias Christi Verklarung Grundonnerstag Konfirmation Christi Himmelfahrt Trinitatisfest Erntedankfest ReformationsfestGrosses Festgelaut Glocken 12 11 10 8 6 5 3 2 1 Heiligabend 1 Weihnachtstag Mitternachtslauten Neujahr Osternacht Ostersonntag PfingstsonntagBetlauten Morgenlauten Glocke 8 es1 Mittagslauten Glocke 6 des1 Abendlauten Glocke 3 b0 zum Vaterunser im Hauptgottesdienst Glocke 2 as0 Kasualien Taufe Glocken 12 11 10 fis1 as1 b1 Trauung Glocken 11 10 8 5 h0 es1 fis1 as1 Trauerfeier Glocke 2 as0 nach der Trauerfeier Glocken 12 11 10 8 5 2 as0 h0 es1 fis1 as1 b1 Marienkirchhof Bearbeiten nbsp Der Teufel an der Marienkirche in Lubeck Plastik von Rolf Goerler 1999 nbsp Gedenkstein der St Mariengemeinde nbsp Aussenansicht 1929 Der sudlich der Kirche gelegene Marienkirchhof vermittelt durch seine Abschlusse die Nordfassade des Lubecker Rathauses das Kanzleigebaude sowie das Marienwerkhaus den Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes Lubsche Sagen umweben kaum auffindbare Details skulptureller Gestaltung an der Fassade ein grosser Granitquader rechts neben dem Eingang wurde nicht etwa von der Kirchenbauhutte dort zwischengelagert oder vergessen sondern soll von des Teufels Hand dort hingekommen sein Der Sage nach soll der Teufel an der Errichtung der Marienkirche beteiligt gewesen sein in dem Glauben dass es sich um den Bau eines Wirtshauses handele 35 An diese Geschichte erinnert eine von Rolf Goerler geschaffene Teufelsfigur im Marienkirchhof Im Westen und Norden der Kirche zeigt sich der Kirchhof als freier Platz die mittelalterliche kleinteilige Bebauung wurde abgeraumt Allein an der Ecke Schusselbuden zur Mengstrasse erinnern die Fundamentsteine an die Kapelle Maria am Stegel 1415 die vor dem Zweiten Weltkrieg bereits als Buchhandlung genutzt wurde Gegen ihren Wiederaufbau nach dem Krieg wurde Ende der 50er Jahre entschieden und das noch stehende Aussenmauerwerk der Ruine abgetragen An der Mengstrasse gegenuber dem Kirchhof liegt als dreiteiliger Baukorper mit Fassaden des 18 Jahrhunderts das Pastorat die Wehde nach der auch der dahinter liegende Blockbinnenhof Wehdehof benannt ist Das von dem Bildhauer Hermann Joachim Pagels 1929 fur die Kirchengemeinde geschaffene Ehrenmal an deren Gefallene besteht aus schwedischem Granit aus Karlshamn Es stand ursprunglich vor dem Fenster der Burgermeisterkapelle In ihr wurden 1920 offentlich die Ergebnisse fur dessen Ausschreibung ausgestellt Der heute an jener Stelle befindliche Teufelsstein befand sich zu jener Zeit am Fusse des Sudturmes Auf der Stirnseite des Sankt Marien Ehrenmals steht als Hauptinschrift Die Sankt Marien Gemeinde ihren Toten1914 1918 nach dem Zweiten Weltkrieg erganzt um und 1939 1945 an den oberen Randern stehen Textpassagen links Gott unsere ZuversichtBWV 197 Stirnseite Nun aber bleibet Glaube Hoffnung Liebe 1 Kor 13 13 LUT rechts Herr mach uns freiAltniederlandisches DankgebetPastoren BearbeitenDie Marienkirche war seit der Reformation die Predigtstatte des leitenden lutherischen Geistlichen der Stadt bis 1796 des Superintendenten Danach wechselte der jeweilige Senior drei von ihnen waren Pastoren an St Marien 1934 bis 1973 war St Marien Bischofskirche des Bischofs der Evangelisch Lutherischen Kirche in Lubeck Seit der Bildung der Nordelbischen Evangelisch Lutherischen Kirche war St Marien Predigtstelle des jeweiligen Propsten des Kirchenkreises Lubeck In der 2012 gebildeten Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist St Marien Predigtstelle der Propstin fur den Bereich Lubeck des Kirchenkreises Lubeck Lauenburg 1532 1548 Hermann Bonnus 1553 1567 Valentin Curtius 1575 1600 Andreas Pouchenius der Altere 1613 1622 Georg Stampelius 1624 1643 Nikolaus Hunnius 1646 1671 Meno Hanneken 1675 1683 Samuel Pomarius 1689 1698 August Pfeiffer 1702 1728 Georg Heinrich Gotze 1730 1767 Johann Gottlob Carpzov 1771 1774 Johann Andreas Cramer 1779 1796 Johann Adolph Schinmeier 1892 1909 Leopold Friedrich Ranke 1914 1919 Johannes Becker 1919 1933 Johannes Evers 1934 1945 Erwin Balzer Bischof 1948 1955 Johannes Pautke Bischof 1956 1972 Heinrich Meyer Bischof 1972 1977 Karlheinz Stoll Senior 1979 2001 Niels Hasselmann Propst 2001 2008 Ralf Meister Propst Seit 2008 Petra Kallies PropstinWeitere bekannte Pastoren der Marienkirche waren 1568 1588 Joachim Dobbin 1534 1614 Prediger anschliessend Pastor am Dom 1588 1622 Johann Stolterfoht 1555 1622 Prediger ab 1588 Hauptpastor ab 1598 1614 1648 Michael Siricius Prediger ab 1614 Hauptpastor ab 1625 1619 1626 Gerhard Winter 1626 1668 Jacob Stolterfoht Prediger ab 1626 Hauptpastor ab 1649 1667 1706 Balthasar Gerhard Hanneken Geistlicher 1641 Prediger ab 1667 Hauptpastor ab 1701 1684 1743 Jacob von Melle Prediger ab 1684 Hauptpastor ab 1706 Universalgelehrter 1743 1750 Christoph Anton Erasmi Prediger 1751 1759 Johann Hermann Becker Hauptpastor 1759 1799 Johann Hermann Harmsen 1733 1799 1759 Prediger 1765 Diaconus 1775 Archidiaconus 1795 Hauptpastor 1829 1867 Johann Funk Hauptpastor 1832 1884 Peter Hermann Munzenberger 1880 1914 Christian Marth 1880 dritter Diaconus 1909 Hauptpastor 1966 1979 Hans Joachim ThiloEinmal folgten drei Generationen aufeinander 1713 1750 Bernhard Heinrich von der Hude 1681 1750 Prediger ab 1713 Hauptpastor ab 1743 1757 1795 Bernhard Heinrich von der Hude 1731 1795 Prediger ab 1757 Hauptpastor ab 1775 Senior ab 1788 1794 1828 Bernhard Heinrich von der Hude 1765 1828 1794 Prediger und Spezialkollege seines Vaters ab 1800 HauptpastorMusik an St Marien BearbeitenSchon im Mittelalter gab es in der Marienkirche eine reiche Kirchenmusik So gehorte zur Ausstattung der Marientidenkapelle ein eigener Sangerchor Nach der Reformation durch die Kirchenordnung Johannes Bugenhagens ubernahm der Chor des Katharineums die Aufgabe der gesanglichen Ausgestaltung der Gottesdienste Die Schule erhielt dafur die Ertrage der Stiftung der Kapelle Bis 1802 war der Kantor zugleich Lehrer der Schule und fur den Chor und Gemeindegesang verantwortlich Der Organist hingegen der als Werkmeister auch Verwaltungsaufgaben in der Kirchenrechnungsfuhrung und der Bauunterhaltung zu ubernehmen hatte war fur die Orgel und Instrumentalmusik verantwortlich Im 16 und 17 Jahrhundert legten die Kantoren der Marienkirche eine gut 2 000 Werke umfassende Chorbibliothek an Ihre 69 Satze gedruckter Stimmbucher sowie ein Satz handschriftlicher Stimmen blieben bis 1814 in der Kirche und wurden dann als diplomatische Geste Lubecks vor dem Wiener Kongress der neugegrundeten Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gestiftet wo sie sich noch heute befinden Die Bibliothek wurde durch Kerala J Snyder katalogisiert der Katalog ist online zuganglich 36 Hauptorgel Bearbeiten nbsp Prospekt der grossen Orgel um 1900St Marien verfugte bereits im 14 Jahrhundert uber eine Orgel da 1377 die Amtsbezeichnung Organist in einem Testament bezeugt ist 37 1516 1518 entstand mit einem finanziellen Aufwand von 10 500 Mark lubisch die unter dem Werkmeister Martin Flor erbaute erste Grosse Orgel an der Westwand als Ersatz fur die Grosse Orgel aus dem Jahr 1396 Sie hatte 32 Register die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilten Diese Orgel mit grosster Wahrscheinlichkeit die erste und einzige gotische Orgelfassade mit einem Zweiunddreissigfuss Prinzipal tiefste Pfeife rund 11 Meter lang in der damaligen abendlandischen Welt 38 wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut Belegt ist dass die etwa 1357 begonnene gotische Orgel des Halberstadter Domes spatestens 1495 einen Praestant 32 besass 39 Unter anderem reparierte oder erganzte der Marienorganist und Orgelbaumeister Barthold Hering 1555 dieses Werk Jacob Scherer fugte 1560 1561 ein Brustwerk auf einem dritten Manual hinzu Von 1637 bis 1641 fuhrte Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch daher diente sie ihm massgeblich als Vorbild der Orgel der St Marien Kirche in Stralsund Otto Diedrich Richborn erganzte 1704 drei Register Konrad Bunting tauschte 1733 vier Register aus anderte die Anordnung der Manuale und baute Manualkoppeln ein Sein Sohn Christoph Julius Bunting erweiterte die Orgel 1758 um ein kleines Schwellwerk mit drei Stimmen dessen Traktur vom Manual des Brustwerks anspielbar war 40 Disposition der grossen Orgel der Marienkirche zur Zeit Buxtehudes Rekonstruktion nach Hans Klotz WerkPrinzipal 16 Quintaden 16 Oktave 0 8 Spitzflote 0 8 Superoktave 0 4 Hohlflote 0 4 Nasard 2 2 3 Rauschquinte IIMixtur X XVScharf IVTrompete 16 Trompete 0 8 Zink 0 8 Unterpositiv zu beiden SeitenBordun 16 Prinzipal 0 8 Hohlpfeife 0 8 Quintaden 0 8 Oktave 0 4 Blockflote 0 4 Spillflote 0 2 Mixtur VScharf VZimbel IIDulzian 16 Baarpfeife 0 8 Trichterregal 0 8 Schalmei 0 4 BrustpositivPrinzipal 0 8 Gedeckt 0 8 Oktave 0 4 Hohlflote 0 4 Gemshorn 0 2 Feldflote 0 2 Sifflett 1 1 3 Sesquialtera IIMixtur VI VIIIZimbel IIIKrummhorn 0 8 Regal 0 8 PedalPrinzipal 32 Grosse Oktave 16 Subbass 16 Kleine Oktave 0 8 Gedeckt 0 8 Superoktave 0 4 Nachthorn 0 2 Bauernpfeife 0 1 Mixtur VIPosaune 32 Posaune 16 Dulzian 16 Trompete 0 8 Krummhorn 0 8 Kornett 0 2 2 Tremulanten 2 Trommeln Zimbelsterne 41 Anfang des 19 Jahrhunderts war die Orgel auf drei Manuale und Pedal 57 Register und 4 684 klingende Pfeifen angewachsen 1851 entstand eine neue Orgel erbaut von Johann Friedrich Schulze im Geist der Zeit mit vier Manualen Pedal und 80 Stimmen hinter dem spatgotischen Prospekt von Benedikt Dreyer der von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde nbsp Grosse Orgel von 1968 Zustand 2008 Anstelle dieser 1942 beim Bombenangriff verbrannten Grossen Orgel wurde 1968 die nach Registerzahl zu dieser Zeit nach der Orgel der Dreifaltigkeitskathedrale Liepaja zweitgrosste Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur von der Orgelbaufirma Kemper amp Sohn geschaffen Sie besitzt auf funf Manualen und Pedal 100 Register mit 8 512 Pfeifen die langste misst elf Meter die kleinste hat etwa die Grosse eines Bleistiftes wobei die klingende Lange nur wenige Millimeter betragt Die Registertraktur arbeitet elektrisch und verfugt uber Freikombinationen das Registertableau ist doppelt angelegt 42 Zunehmend auftretende klangliche und konstruktive Mangel an der Hauptorgel wurden von Hans Martin Petersen dem Orgelsachverstandigen der Nordkirche in einem Gutachten aus dem Jahr 2010 bestatigt Am 9 und 10 Mai 2014 fand ein Internationales Orgelsymposium zur Zukunft der Orgeln an St Marien statt das auch die Totentanzorgel einbezog die von Schimmel befallen ist 43 Ende 2014 erfolgte durch den Kirchengemeinderat eine Ausschreibung fur eine neue Hauptorgel im Westwerk Das neue Instrument soll zum einen der Musiktradition des 16 und 17 Jahrhunderts Rechnung tragen zum anderen symphonische romantische und moderne Orgelmusik ermoglichen 44 Nach einer Entscheidung des Kirchengemeinderates im November 2016 wird nun auf der Grundlage des Entwurfes der Orgelbaufirmen Johannes Klais Bonn und Manufacture d Orgues Thomas Ster Francorchamps Belgien 45 das Instrument weiter geplant Die Kooperation mit einer weiteren Firma ist angedacht Das zukunftige Instrument soll eine Doppelorgel mit zwei Spieltischen fur einen barocken Teil dreimanualig und einen symphonischen Teil funfmanualig werden 46 Es hat sich eine Initiative gegrundet die den Abriss der Kemper Orgel verhindern will und sich fur eine umfassende Renovierung und Pflege des Instrumentes einsetzt 47 Auch ein Gutachten des Orgelbauers Eberhard Ludtke halt die Orgel in ihrer Grundsubstanz eindeutig fur erhaltenswurdig 48 Die Kemper Orgel von 1968 weist folgende Disposition auf Disposition der Hauptorgel I Ruckpositiv C g30 1 Prinzipal 0 8 0 2 Rohrflote 0 8 0 3 Pommer 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Grobflote 0 4 0 6 Oktave 0 2 0 7 Spitzflote 0 2 0 8 Quinte 0 1 1 3 0 9 Sesquialtera III 010 Scharff IV11 Mixtur VI12 Dulcian 16 13 Doppel Regal 0 8 14 Krummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g315 Prinzipal 16 16 Quintade 16 17 Prinzipal 0 8 18 Spitzflote 0 8 19 Doppelgedackt 0 8 20 Oktave 0 4 21 Rohrflote 0 4 22 Nasat 0 2 2 3 23 Superoktave 0 2 24 Gemshorn 0 2 25 Oktavlein 0 1 26 Rauschpfeife II27 Mixtur VI VIII28 Scharff III29 Hintersatz X XII 0Horizontal30 spanische Trompete 16 31 spanische Trompete 0 8 32 spanische Trompete 0 4 Tremulant III Brustwerk C g3 A 1 33 Gedackt 8 34 Dolcan 4 35 Blockflote 4 36 Quintade 4 37 Spitzquinte 2 2 3 38 Prinzipal 2 39 Rohrgedackt 2 40 Sedez 1 2 41 Terzian II42 Quintzimbel II 043 Scharff IV44 Regal 8 45 Vox humana 8 46 Schalmei 4 Tremulant IV Oberwerk C g3 A 1 47 Fugara 16 48 Holzprincipal 0 8 49 Holzgambe 0 8 50 Salicet 0 8 51 Unda maris 0 8 52 Quinte 0 5 1 3 53 Oktave 0 4 54 Gemshorn 0 4 55 Viol Flote 0 4 56 Quinte 0 2 2 3 57 Flachflote 0 2 58 Terz 0 1 3 5 59 Septime 0 4 7 60 None 0 8 9 61 Forniture V VI62 Oboe 0 8 Tremulant V Kronwerk C g363 Gedackt 16 64 Sing Gedackt 0 8 65 Quintade 0 8 66 Gemshorn 0 8 67 Schweiz Pfeife 0 0 4 68 Koppelflote 0 4 69 Prinzipal 0 2 70 Waldflote 0 2 71 Quinte 0 1 1 3 72 Scharff IV73 Zwergzymbel V74 Musette 16 75 Dulcian 0 8 76 Barpfeife 0 8 77 Regal 0 4 Tremulant Pedalwerk C f1Grosspedal78 Prinzipal 32 79 Prinzipal 16 80 Quinte 10 2 3 81 Violoncello 0 8 82 Lieblich Gedackt 0 0 4 83 Fagott 32 84 Posaune 16 85 Trompete 0 8 86 Clairon 0 4 87 Cornett 0 2 TremulantKleinpedal88 Salicet Bass 16 89 Subbass 16 90 Oktave 0 8 91 Gedackt 0 8 92 Oktave 0 4 93 Pommer 0 4 94 Oktave 0 2 95 Nachthorn 0 2 96 Bauernpfeife 0 1 97 Rauschpfeife III98 Zymbel III99 Mixtur X100 Dulcian 16 Koppeln Nebenregister Glockenspiel Hauptwerk mit Superoktavkoppeln im Pedal Spielhilfen zweifache Handregistratur sechs freie Kombinationen Crescendowalze Anmerkungen a b Schwellbar Totentanzorgel Chororgel Bearbeiten nbsp Totentanzorgel von 1986 2008 Alter als die Grosse Orgel war die Totentanzorgel Sie wurde 1477 an der Ostseite des nordlichen Querschiffes der wegen des dort angebrachten Totentanzes sogenannten Totentanzkapelle errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen Nach der Reformation wurde sie fur Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt 1549 und 1558 erweiterte Jacob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Ruckpositiv und 1621 erhielt sie ein Brustwerk Auch an diesem Instrument nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor 1653 1655 Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgefuhrt Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung zusammen mit der Arp Schnitger Orgel in St Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lubecker Jakobikirche das Interesse der Fachwelt und wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel den Zustand des 16 17 Jahrhunderts wiederherzustellen Die Disposition wurde auf die des 17 Jahrhunderts zuruckgefuhrt Auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942 1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper amp Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt allerdings nun im nordlichen Chorumgang zum Hochchor hin ausgerichtet Ihren ursprunglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein Diese Nachkriegsorgel stark reparaturanfallig wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue Totentanzorgel erbaut von der Firma Fuhrer in Wilhelmshaven Sie verfugt bei mechanischer Spieltraktur auf vier Manualen und Pedal uber insgesamt 56 Register mit ca 5 000 Pfeifen 49 Diese Orgel ist insbesondere geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung alterer Orgelmusik bis Bach Disposition der Totentanzorgel I Ruckpositiv C a30 1 Principal 8 0 2 Rohrflote 8 0 3 Quintadena 8 0 4 Oktave 4 0 5 Blockflote 4 0 6 Oktave 2 0 7 Waldflote 2 0 8 Quinte 1 1 3 0 9 Sesquialtera II 010 Scharff IV VI11 Dulcian 16 12 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C a313 Principal 16 14 Oktave 8 15 Spitzflote 8 16 Oktave 4 17 Nachthorn 0 4 18 Quinte 2 2 3 19 Oktave 2 20 Cornet V21 Mixtur VI22 Cymbel III23 Fagott 16 24 Trompete 8 III Oberwerk schwellbar C a325 Bordun 16 26 Gamba 8 27 Schwebung 8 28 Offenflote 8 29 Principal 4 30 Querflote 4 31 Nasat 2 2 3 32 Gemshorn 2 33 Terz 1 3 5 34 Sifflote 1 35 Mixtur V36 Trompette harmonique 8 37 Hautbois 8 38 Clairon 4 Tremulant IV Brustwerk C a339 Gedackt 8 40 Rohrflote 4 41 Principal 2 42 Terzian II43 Scharff III44 Regal 8 45 Schalmei 4 Tremulant Pedal C f146 Principal 16 47 Subbass 16 48 Quinte 10 2 3 49 Oktave 8 50 Gedackt 8 51 Oktave 4 52 Mixtur VI53 Posaune 16 54 Dulcian 16 55 Trompete 0 8 56 Kornett 4 Koppeln II I III I IV I I P II P III P Spielhilfen 32 fache Setzerkombinationen Als besondere Tradition an St Marien wird im Jahresschlussgottesdienst an Silvester der Choral Nun danket alle Gott mit beiden Orgeln Pauken und einem Blechblaserensemble begleitet Weitere Instrumente Bearbeiten nbsp Schwarz Orgel von 1723 in der Briefkapelle 2012 Auch auf dem Lettner befand sich seit 1664 ein Orgelpositiv als Continuo Instrument des dort aufgestellten Chores die dritte Orgel in der Kirche Der damalige Kantor Samuel Franck sorgte dafur dass die Vorsteher der Kirche zu behueff der jetzigen ahrt der Music ein Orgelpositiv mit funf Stimmen darunter Quinte Oktave und Dulzian 16 anschafften 50 Weil damals in Lubeck kein Orgelbauer vorhanden war Friedrich Stellwagen war 1659 gestorben wurde das Positiv beim Orgelbauer Michel Berigel in Luneburg in Auftrag gegeben Dieses Instrument versah bis 1854 seinen Dienst 1854 wurde hier das beim Umbau der Grossen Orgel entfernte Brustwerk 1560 61 erbaut von Jacob Scherer eingebaut Diese Lettner Orgel verfugte uber ein Manual und sieben Register und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt Auch diese Orgel verbrannte 1942 In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreussen Die Briefkapellenorgel ein einmanualiges Werk mit acht Stimmen in Bass und Diskantteilung wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Donhoffstadt bei Rastenburg Von dort erwarb sie der Lubecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933 Nach einigen Jahren als Begleitinstrument fur kirchenmusikalische Auffuhrungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft sie zunachst als Ubergangsinstrument in die Briefkapelle die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder fur Gottesdienste hergerichtet wurde Heute dient die Barockorgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste die in der Zeit von Januar bis Marz in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden Disposition BriefkapellenorgelGedackt B D 8 Prinzipal B D 4 Flote B D 4 Quinte B D 2 2 3 Oktav B D 2 Terz B 1 3 5 Oktav D 1 Trechterregal B D 0 8 Mixtur III B DZimbelsternTremulant Organisten Bearbeiten Vor allem zwei Organisten im 17 Jahrhundert pragten die Musiktradition an St Marien Franz Tunder von 1642 bis zu seinem Tode 1667 und sein Nachfolger und Schwiegersohn Dietrich Buxtehude von 1668 bis 1707 Beide waren exponierte Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und traten sowohl als Organisten als auch als Komponisten hervor 1705 kam Johann Sebastian Bach nach Lubeck um Buxtehude zu behorchen 51 und schon 1703 waren Georg Friedrich Handel und Johann Mattheson bei Buxtehude zu Gast Seither gilt die Stelle des Organisten an St Marien als eine der herausragenden Organistenstellen in Deutschland uberhaupt Mit den Lubecker Abendmusiken fuhrten Tunder und Buxtehude als erste uberhaupt vom Gottesdienst losgeloste Kirchenkonzerte ein Buxtehude entwickelte dazu eine feste Form als Folge von funf Konzerten an den letzten beiden Sonntagen der Trinitatis Zeit sowie am 2 bis 4 Adventssonntag Die sehr erfolgreiche Reihe wurde von Buxtehudes Nachfolgern Johann Christian Schieferdecker 1679 1732 Johann Paul Kunzen 1696 1757 dessen Sohn Adolf Karl Kunzen 1720 1781 und Johann Wilhelm Cornelius von Konigslow 1745 1833 weitergefuhrt Sie alle komponierten fur die Abendmusiken eine Reihe biblischer Oratorien darunter Israels Abgotterey in der Wusten 1758 Absalon 1761 und Goliath 1762 von Adolf Kunzen und Die Rettung des Kindes Mose und Der geborne Weltheiland 1788 Tod Auferstehung und Gericht 1790 sowie Davids Klage am Hermon nach dem 42ten Psalm 1793 von Konigslow Um 1810 fand diese Tradition zunachst ein Ende Der Geschmack in Musik und Kirche hatte sich gewandelt und aussere Umstande Besatzung durch napoleonische Truppen in der Franzosenzeit und die daraus in Lubeck bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts fortdauernde Finanznot machten die Durchfuhrung solch aufwendiger Konzerte unmoglich Im fruhen 20 Jahrhundert war es der Marienorganist Walter Kraft 1905 1977 der die Tradition der Abendmusiken wiederbelebte zunachst mit einem Abend Bachscher Orgelmusik 1926 dann jahrlich mit gemischten Chor und Orgelprogrammen 1954 schuf Kraft den Lubecker Totentanz als eine neue Abendmusik Auch Ernst Erich Stender Marienorganist als Nachfolger Krafts von 1973 bis 2009 fuhrte die Tradition der Abendmusiken als Orgelkonzerte bei Kerzenschein in den Sommermonaten weiter Zu seinem Nachfolger wurde Anfang 2009 der Kreuzorganist Holger Gehring berufen 52 Er sollte hier seinen Dienst zum 1 Mai 2009 antreten Nach intensiven Verhandlungen mit dem Kirchenvorstand der Kreuzkirche nahm Gehring jedoch die bereits erfolgte Kundigung zuruck und entschied sich in Dresden zu bleiben 53 Stattdessen wurde Johannes Unger aus Leipzig als neuer Marienorganist berufen 54 Nach Veranderungen in den Innenstadtgemeinden ist er seit 2022 in Lubeck leitender Marien und Domorganist Liste der Organisten Bearbeiten um 1516 1555 Bartold Hering 1555 1572 David Ebel 1572 1578 Hinrich Rolecke 1578 1611 Heinrich Marcus 1612 1616 Hermann Ebel 1616 1640 Peter Hasse 1642 1667 Franz Tunder 1668 1707 Dietrich Buxtehude 1707 1732 Johann Christian Schieferdecker 1733 1757 Johann Paul Kunzen 1757 1781 Adolf Karl Kunzen 1781 1833 Johann Wilhelm Cornelius von Konigslow 1834 1844 Gottfried Herrmann 1845 1886 Hermann Jimmerthal 1887 1929 Karl Lichtwark 1929 1973 Walter Kraft 1973 2009 Ernst Erich Stender seit 2009 Johannes UngerKantoren Bearbeiten 0 0 0 0 1679 Samuel Franck 1679 1706 Johann Jacob Pagendarm 1706 1736 Heinrich Sivers 1737 1755 Caspar Ruetz 1756 1801 Johann Hermann Schnobel Von 1801 bis 1970 waren die Organisten zugleich Kantoren 1970 1999 Hans Jurgen Wille 1999 2016 Michael D Muller 2016 2022 Karl Hansel 2023 0 0 0 0 Martin MeyerLubecker Knabenkantorei an St Marien Bearbeiten Hauptartikel Lubecker Knabenkantorei an St Marien Seit 1970 gibt es an der Marienkirche mit der Lubecker Knabenkantorei an St Marien 1948 gegrundet als Lubecker Kantorei einen Knabenchor der regelmassig in den Sonn und Feiertagsgottesdiensten singt Ebenfalls 1970 wurde deren Chorleiter Hans Jurgen Wille zum Kantor an St Marien bestellt Seit 2023 steht der Chor unter der Leitung von Marienkantor Martin Meyer Die Auffuhrung von Bachs Johannes Passion fruher im gottesdienstlichen Rahmen heute als Kirchenkonzert am Karfreitag ist zu einer Lubecker Tradition geworden ebenso das jahrliche Weihnachtssingen Lubecker Marienkirche heute BearbeitenGemeinde Bearbeiten Seit der Einfuhrung der reformatorischen Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen durch den Rat der Stadt 1531 ist die Marienkirche evangelisch Die Gemeinde gehort heute zur Propstei Lubeck im Kirchenkreis Lubeck Lauenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Gottesdienste und alltagliche Andachten beginnen jeweils um 12 Uhr Montags bis sonnabends in der Sommersaison sowie im Advent bietet eine Kurzandacht Wort zum Alltag mit Orgelmusik um 12 Uhr nach dem Figurenumlauf der Astronomischen Uhr Gelegenheit zur Besinnung Wer die Lubecker Marienkirche besichtigen will musste seit 2010 zwei Euro Eintritt zahlen 55 2022 betragt dieses Marientaler genannte Entgelt das fur Pflege und die Erhaltung der Kirche und ihrer Kunstschatze verwendet wird vier Euro fur personliches Gebet und Andacht sowie fur den Besuch von offentlichen Andachten und Gottesdiensten wird keine Gebuhr erhoben 56 Literatur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Hans Joachim Kunst Die Marienkirche in Lubeck Die Prasenz bischoflicher Architekturformen in der Burgerkirche Werners Kunstgeschichte 2 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1986 ISBN 3 88462 502 0 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck Deutscher Kunstverlag Munchen 1983 ISBN 3 422 00747 4 Gustav Schaumann Friedrich Bruns Bearbeiter Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Hrsg von der Baudeputation Band 2 Teil 2 Die Marienkirche Nohring Lubeck 1906 archive org Johann Aegidus Ludwig Funk Die Merkwurdigkeiten der Marien Kirche in Lubeck Lubeck 1823 urn nbn de bvb 12 bsb10026179 4 Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek St Marien Jahrbuch Jahrbucher des St Marien Bauvereins Lubeck Erscheint unregelmassig Zeitschrift Uberblicksdarstellungen in Handbuchern Bearbeiten Lutz Wilde Margrit Christensen Kulturdenkmale in Schleswig Holstein Band 5 1 Hansestadt Lubeck Altstadt Wachholtz Kiel Hamburg 2017 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland S 588 598 Uwe Albrecht Ulrike Nurnberger Jan Friedrich Richter Jorg Rosenfeld Christiane Saumweber Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Band II Hansestadt Lubeck Die Werke im Stadtgebiet Ludwig Kiel 2012 ISBN 978 3 933598 76 9 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Band Hamburg Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 422 03120 3 S 487 502 Kunst Topographie Schleswig Holstein Wachholtz Neumunster 1969 S 56 63 Einzelthemen Bearbeiten Uwe Albrecht Auf den Spuren eines verlorenen Denkmalensembles Die spatgotische Chorausstattung der Lubecker Marienkirche In Anna Moraht Fromm Hrsg Kunst und Liturgie Choranlagen des Spatmittelalters ihre Architektur Ausstattung und Nutzung Jan Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 3421 0 S 113 139 Heike Barth Der Fredenhagen Altar des Thomas Quellinus in der Marienkirche zu Lubeck Magisterarbeit Marburg 1996 Sandra Braun Das Antwerpener Retabel von 1518 in der Marienkirche zu Lubeck Beobachtungen zu einem Antwerpener Importstuck im westlichen Ostseeraum In Jiri Fajt Markus Horsch Hrsg Niederlandische Kunstexporte nach Nord und Ostmitteleuropa vom 14 bis 16 Jahrhundert Forschungen zu ihren Anfangen zur Rolle hofischer Auftraggeber der Kunstler und ihrer Werkstattbetriebe Studia Jagellonica Lipsiensia Band 15 Jan Thorbecke Ostfildern 2014 ISBN 978 3 7995 8415 9 S 133 161 Sandra Braun Beobachtungen zum Wandel in der Raumgestaltung und Bildertopographie der Marienkirche zu Lubeck zu Beginn des 16 Jahrhunderts Eine Studie zur Stiftungstatigkeit und Reprasentation der Fernhandelskaufleute im Kirchenraum In Oliver Auge Hrsg Hansegeschichte als Regionalgeschichte Beitrage einer internationalen und interdisziplinaren Winterschule in Greifswald vom 20 bis 24 Februar 2012 Kieler Werkstucke Reihe A Beitrage zur schleswig holsteinischen und skandinavischen Geschichte Band 37 Peter Lang Frankfurt am Main Bern Bruxelles u a 2014 ISBN 978 3 631 64533 8 S 381 411 Konrad Dittrich Red 1948 1998 50 Jahre Lubecker Knaben Kantorei an St Marien Festschrift Lubeck 1998 Dietrich Ellger Neue Forschungen zur Baugeschichte der Lubecker Marienkirche Dissertation Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 1951 Johanna Kolbe Die Wandmalereien in St Marien zu Lubeck Dissertation Christian Albrechts Universitat Kiel Kiel 1950 Ulrike Nurnberger Uwe Albrecht Hrsg Palmarum 1942 Neue Forschungen zu zerstorten Werken mittelalterlicher Holzskulptur und Tafelmalerei aus der Lubecker St Marienkirche Tagungsband und Ausstellungsdokumentation Ludwig Kiel 2014 ISBN 978 3 86935 229 9 Friedrich Techen Die Grabsteine der lubeckischen Kirchen Rahtgens Lubeck 1898 S 60 88 Digitalisat Jochen Hermann Vennebusch Innovation Variation Rezeption Das Taufbecken in der Lubecker Marienkirche im Kontext des nord und mitteldeutschen Bronzegusses In Klaus Gereon Beuckers Jochen Hermann Vennebusch Hrsg Hans Apengeter Norddeutscher Bronzeguss des 14 Jahrhunderts im Kontext Opera Borealia Beitrage zur norddeutschen Kunst des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit 1 Regensburg 2022 S 97 133 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Sammlung von Bildern nbsp Wikisource St Marien zu Lubeck Quellen und Volltexte Informationen zur Marienkirche in Lubeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Marienkirche in Lubeck In Deutsche Digitale Bibliothek St Marienkirche in Lubeck wird saniert NDR Schleswig Holstein 18 00 vom 15 November 2019 Podcast Website der Kirche Kreis der Freunde und Forderer der Kirchenmusik an St Marien zu Lubeck e V Lubecker Knabenkantorei an St MarienEinzelnachweise Bearbeiten Entlang der Europaischen Route der Backsteingotik 4 Aufl 2014 S 30 31 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 246 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 15 ff Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 28 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 40 a b Heinrich Christian Zietz Ansichten der Freien und Hansestadt Lubeck Frankfurt am Main 1822 S 82 dort Anmerkung 5 Volltext Wikisource Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 42 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck Deutscher Kunstverlag Munchen 1983 ISBN 3 422 00747 4 S 172 NN The Archbishops s Palace Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeiders forlag Trondheim 2016 ISBN 978 82 7693 213 3 S 20 Tamara Thiesen Benedikt Dreyer Kiel 2007 ISBN 978 3 937719 57 3 S 69 160 Thiesen Benedikt Dreyer S 291 ff Hans Horstmann Die danische Flagge von 1427 in der Marienkirche zu Lubeck In Deutsches Schiffahrtsarchiv 2 1978 S 191 194 Digitalisat Die Gestaltung des Innenraums der Marienkirche in Lubeck Anlage zur Wettbewerbsausschreibung in Jahrbuch des St Marien Bauvereins 4 1958 S 10 Trauerfeier und Beisetzung Senator Dimpkers In Lubeckische Anzeigen 173 Jg Zweites Blatt Nr 459 Ausgabe vom 17 Oktober 1923 Hirsch Schaumann Bruns Bau und Kunstdenkmaler II 2 Lubeck 1906 S 125 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 243 ff Grundriss und Aufriss Wolfgang Prange Die Altare der Lubecker Marienkirche mit ihren Vikarien und Kommenden In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Jg 78 1998 S 143 163 https st marien luebeck de blog view 254 im gespr C3 A4ch st marien 2030 Eichamt Bremen Ubersicht der Bronzetaufbecken die bestimmten Standardmassen entsprechen Abgerufen am 2 Dezember 2009 Behutsam zuruck zum Ursprung im Weltkulturerbe Mitteilung der Mariengemeinde vom 26 November 2022 abgerufen am 1 Dezember 2022 Siehe den Eintrag Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 200 Fur eine Aufstellung siehe Lutz Wilde Die Epitaphien in der St Marien Kirche In Jahrbuch des St Marien Bauvereins 8 1974 1975 S 111 128 Friedrich Zimmermann Der Wiederaufbau der Lubecker Grosskirchen In Der Wagen 1988 S 18 38 S 26 f Zitiert bei Susanne Hecht Der Fredenhagen Altar in der Lubecker Marienkirche In ZVLGA 88 2008 S 149 199 vlga de PDF hier S 194 Anm 117 Lutz Wilde in Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 1971 S 337 Nach einer Notiz in der Zeitschrift Die christliche Kunst 1914 S 23 Max Hasse Die Marienkirche zu Lubeck 1983 S 236 Lubeck Marien Glockenspiel kann erklingen Lubecker Nachrichten 27 Mai 2019 abgerufen am 29 November 2019 Gobel Martin Nicola Peter 2008 Singende Turme Die Glocken der Marienkirche zu Lubeck CD Heft Gobel Martin Nicola Peter 2008 Singende Turme Die Glocken der Marienkirche zu Lubeck CD Heft Steffi Niemann Zwei neue Glocken fur St Marien eingetroffen Ev Luth Kirchengemeinde St Marien in Lubeck 14 April 2019 abgerufen am 28 Juni 2023 Grit Petersen Lubeck St Marien feiert die drei neuen Glocken In LN online de Lubecker Nachrichten 13 Juni 2023 abgerufen am 13 Juni 2023 Der Teufel von St Marien Memento des Originals vom 16 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www st marien luebeck com In st marien luebeck com The Choir Library of St Mary s in Lubeck 1546 1674 A Database Catalogue In goart vas 1 it gu se abgerufen am 28 Juli 2015 Dietrich Wolfel Die wunderbare Welt der Orgel Lubeck als Orgelstadt 2 Auflage Schmidt Romhild Lubeck 2004 ISBN 3 7950 1261 9 S 49 Walter Kraft Drei Orgeln in St Marien zu Lubeck Lubeck o J 1968 S 1 Wouter Pleijsier Een trotsche en allerheerlykste vertooning Een onderzoek naar de geschiedenis de aard en het gebruik van het 32 voets orgelregister tot 1800 Amsterdam 1994 S 5 6 42 online Text auf niederlandisch PDF Dietrich Wolfel Die wunderbare Welt der Orgel Lubeck als Orgelstadt 2 Auflage Schmidt Romhild Lubeck 2004 ISBN 3 7950 1261 9 S 65 Disposition nach Hans Klotz Uber die Orgelkunst der Gotik der Renaissance und des Barock S 323 Informationen zur Grossen Orgel Memento des Originals vom 3 November 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tzl de Website des Vereins der Freunde der Kirchenmusik an St Marien Marien Orgeln droht der Verfall In shz de abgerufen am 30 Dezember 2016 Orgelsymposium Details st marien luebeck de abgerufen am 24 Marz 2021 Manufacture d Orgues Thomas Memento des Originals vom 9 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgues thomas com Roland Eberlein Zur Diskussion um die zukunftige Konzeption der Orgeln in der Marienkirche Lubeck In walcker stiftung de abgerufen am 9 Januar 2017 PDF Private Website von Andreas Lange Wolfsburg Abgerufen am 25 Marz 2017 st marien luebeck org Disposition der Totentanzorgel auf Orgel Databank Wilhelm Stahl Organist Franz Tunder und Dietrich Buxtehude Fr Kistner amp C F W Siegel Leipzig 1926 Digitalisat S 20 Es heisst dass man ihm Buxtehudes Nachfolge angeboten habe er diese aber abgelehnt hatte Als Begrundung fur die Entscheidung Bachs bringen Lubecker Stadtfuhrer hervor dass die Heirat der Tochter Buxtehudes Bedingung fur die Ubernahme gewesen sei EPD Meldung vom 2 Marz 2009 Memento des Originals vom 4 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirchengemeinde westensee de Abgerufen am 2 September 2012 Kreuzorganist Gehring bleibt in Dresden In kreuzkirche dresden de abgerufen am 2 September 2012 Vita Johannes Unger Memento des Originals vom 26 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www johannesunger de In johannesunger de abgerufen am 2 September 2012 Zwei Euro Die Marienkirche verlangt jetzt Eintritt In Hamburger Abendblatt abgerufen am 4 November 2009 Marien Taler Website der Gemeinde abgerufen am 25 Juli 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 September 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 53 868 10 684883333333 Koordinaten 53 52 4 8 N 10 41 5 6 O Normdaten Geografikum GND 4104516 6 lobid OGND AKS LCCN n84115190 VIAF 247211492 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Lubeck amp oldid 237650809