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Das Trautsch Pieper Verfahren ist ein Verfahren mit dessen Hilfe Dachstuhle mit Schlacke Hohlformstein gebaut werden konnen Es ersetzt die sonst ubliche Holzkonstruktionen der Dacher Das Verfahren wurde anfangs bei Kirchen und Industriebauten eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Trautsch Pieper Verfahren wurde vom Baumeister und Bauunternehmer Erich Trautsch und dem Bauingenieur Klaus Pieper 1956 entwickelt Diese Idee hatte zunachst Erich Trautsch Nach dem Krieg machte er sich Gedanken wie man im Bauwesen Materialien rationalisieren kann Wahrend des Krieges hatte Erich Trautsch den Auftrag erhalten den ersten Abschnitt des heute nicht mehr existierenden Kraftwerks in Lubeck Siems zu bauen Bei seinen Uberlegungen fiel ihm auf dass das Kraftwerk als Nebenprodukt enorme Mengen von Schlacke produzierte Seine Idee war es aus dieser Schlacke eine spezielle Steinform herzustellen Es gelang und er erhielt vom Deutschen Normenausschuss 1951 die Zulassung fur den sogenannten Trautsch Stein Zur gleichen Zeit machte er Versuche Dachkonstruktionen aus besonders geformten Schlackebeton Hohlkorpern 1 zu entwickeln Um eine Zulassung fur das sogenannte Trautsch Dach zu erhalten suchte er Klaus Pieper auf Dieser war zu diesem Zeitpunkt Baurat und Leiter des stadtischen Bauamts fur Statik in Lubeck Erich Trautsch hatte auf seinem Betriebsgelande fur die Steinproduktion einen Prototyp dieses Trautsch Daches entwickelt welches eine Lange von 8 Metern und eine Spannbreite von 8 5 Metern hatte Klaus Pieper besichtigte dieses Dach und war begeistert da es zu diesem Zeitpunkt des Wiederaufbaus in Deutschland kaum Holz gab Pieper machte die gesamten statischen Berechnungen fur diese Dachkonstruktion Es wurden die unterschiedlichen Belastungstests durchgefuhrt Im Marz 1952 beantragte Erich Trautsch das Patent fur das Trautsch Dach und am 25 Januar 1953 erhielt er es vom Deutschen Normenausschuss 2 Das Trautsch Dach war auch gut fur Wohnhauser geeignet nicht jedoch fur grossere Bauvorhaben Im Fruhjahr 1955 trat Pieper an Trautsch heran und machte den Vorschlag das Trautsch Dach abzuwandeln Ziel war es die Spannbreite zu vergrossern Der Trautsch Stein hatte eine Lange von 125 cm eine Hohe von 25 cm und eine Breite von 32 5 cm Piepers Idee war es zwischen jeden Trautsch Stein eine Stahlbetonrippe mit Stahleinlagen von 10 cm Breite einzufugen Dadurch konnte mehr Steifigkeit und Tragfahigkeit bei weitaus grosserer Spannbreite erreicht werden Erich Trautsch baute innerhalb von zwei Monaten den ersten Prototypen Pieper machte wie zuvor die statischen Berechnungen und am 16 April 1956 erhielten beide das Patent 3 Das Verfahren wurde bei der Errichtung von mehr als 5 000 Wohnungen als Versuchs und Vergleichsbauten eingesetzt und bei noch einmal ca 5 000 Wohnungen in einer leicht abgewandelten Konstruktion mit Lavasteinen Bedeutung Bearbeiten nbsp Wiederaufbau des St Petriturms in Lubeck rechts am Rand Seit dem Zweiten Weltkrieg sind nach dem Trautsch Pieper Verfahren bis heute in Deutschland uber 400 Kirchendacher und Kirchturme gebaut worden Darunter sind auch die wiederaufgebauten Kirchen der Lubecker Innenstadt Petrikirche Dom und Marienkirche Literatur BearbeitenDacher ohne Holz Neue Dachkonstruktionen fur Kleinhauser Hrsg von d Abt Bauwesen im Ministerium f Umsiedlung u Aufbau Kiel Wik Kiel Wik Eichhofkaserne Arbeitsgemeinschaft fur zeitgemasses Bauen 1948 Bauen in Schleswig Holstein H 5 zum Trautsch Dach Arbeitsgemeinschaft fur zeitgemasses Bauen e V Hrsg Mitteilungsblatt Heft Nr 15 Montagebauweise Trautsch Kiel 1949 Selk Dieter Walberg Dietmar Holz Astrid Siedlungen der 50er Jahre Modernisierung oder Abriss Methodik zur Entscheidungsfindung uber Abriss Modernisierung oder Neubau in Siedlungen der 50er Jahre Endbericht Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung BBR Bonn Forderer Arbeitsgemeinschaft fur zeitgemasses Bauen e V Kiel Ausfuhrende Stelle ISBN 978 3 8167 7481 5Einzelnachweise Bearbeiten Frick Knoll Neumann Baukonstruktionslehre Teil 2 22 Auflage 1964 B G Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart 1964 S 74 Patent GB687615 Roof construction Erfinder Erich Trautsch Gebrauchsmuster DE1720604U Betonrippe fur geneigte bzw gekrummt verlaufende Wand wie Dachwand Gewolbe oder dergleichen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trautsch Pieper Verfahren amp oldid 219569348