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Das Marienwerkhaus ist ein Gebaude in der Lubecker Altstadt Es dient heute als Gemeindehaus der Mariengemeinde Blick auf Marienwerkhaus von Suden 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altes Werkhaus 1 2 Neues Werkhaus 2 Bewohner des Hauses 3 Im Werkhaus wohnende Werkmeister Organisten 4 Quellen und Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAltes Werkhaus Bearbeiten Der Sage nach hat das Alte Werkhaus schon als Back und Brauhaus fur die am Kirchenbau beteiligten Werksleute gedient 1534 wird das Gewolbe unterhalb der nach der Kirchenseite gelegenen Glockenlauterwohnung als Bruwhuse erwahnt Seit 1641 wurde es dem Organisten gleichzeitig mit der Vereinigung des Amtes des Werkmeisters der Kirche als Amtswohnung zugewiesen Diese befand sich in dem an seinem Spitzbogengiebel kenntlichen Teil des Hauses Die Wohnung war im ersten Stock direkt uber eine Treppe uber den Marienkirchhof zu erreichen Davor lag sie in einer der Kirche gehorenden Wohnung in der Wahmstrasse 62 Die holzverkleideten zum Kirchhof gelegenen Bauteile stammten aus dem 17 Jahrhundert 1708 musste das baufallige Werkhaus instand gesetzt und 1733 die neue Treppe zum Saal gebaut werden Seit 1723 wurde von der eigentlich an der Burgkirche ansassigen St Leonhards Bruderschaft jeden Sonnabend auf dem Marienkirchhof unterhalb des Werkhauses 28 Proven milde Gaben an Arme ausgeteilt 1855 erhielt das Werkhaus Gasbeleuchtung Ab 1861 hielt der Kirchenvorstand seine Sitzungen im Hause im Werksaal ab 1889 und 1895 mussten grossere Teile des Daches erneuert werden 1894 wurde eine Anlage zur Beheizung der Kirche im Keller hinzugefugt Nachdem das Werkhaus uber Jahrhunderte von vier Strassen umgeben zu einem Schandfleck zusammengeklebt worden war wurde es im April 1903 abgebrochen Altes Werkhaus und Baustelle nbsp Altes Werkhaus Zeichnung von 1865 nbsp Altes Werkhaus Blick von Osten nbsp Musiksaal gleichzeitig Sitzungszimmer des Kirchenvorstandes nbsp Baustelle des Werkhauses von St Marien nbsp Durchblick vom Schusselbuden uber die Baustelle des Werkhauses auf die MarienkircheNeues Werkhaus Bearbeiten Am 4 Juni 1903 fand die feierliche Grundsteinlegung fur den Neubau statt Eine Urkunde sowie ein Exemplar der Vaterstadtischen Blatter Nr 16 wurden in eine Hulse gegeben und in einem Pfeiler vermauert Die Plane zu dem Bau stammten von dem Architekten Willy Glogner dem zugleich die Bauleitung oblag Am 29 Marz 1904 wurde das Neue Werkhaus durch eine Sitzung des Kirchenvorstandes und einen Besuch des Senates offiziell eingeweiht Hinter der historistischen Fassade gestaltete Glogner ein nach den damals modernsten Massstaben gebautes Haus Im Inneren erlaubte eine Standerbauweise ohne tragende Wande flexible Innengestaltung und nutzte den vorhandenen Raum maximal aus Neben dem Keller fur die Heizkessel der Kirche wurde ein multifunktionaler Raum geschaffen Daruber hinaus entstanden mehrere Wohnungen im Souterrain mit drei Zimmern nebst allen Nebeneinrichtungen fur Kirchenbeamte Die Planungen gingen davon aus dass das Haus nach 35 Jahren lastenfrei sein wurde Ein wichtiger Faktor dabei war die Schaffung eines grossen Lager und Ladenraums im Hochparterre der uber Jahrzehnte an die 1755 gegrundete Tuchgrosshandlung J N Stolterfoht vermietet wurde Den ostlichen Abschluss des Erdgeschosses bildet ein Saal fur Sitzungen Chor und Konfirmandenunterricht der heute Konfirmandensaal heisst und dessen Hauptschmuck das von Vorstandsmitglied Ferdinand Kayser gestiftete und von Willibald Leo von Lutgendorff Leinburg geschaffene Gemalde Abendmahl ist Im ersten Obergeschoss befanden sich 18 Buroraume im zweiten Obergeschoss zwei Wohnungen mit je sechs Zimmern das dritte Obergeschoss eine Wohnung mit drei Zimmern Kuche Fremdenzimmer der gemeinsamen Waschkuche mit Trockenraumen Ein zentraler Lichtschacht an der Sudseite bringt Tageslicht bis in den Keller Die Grundflache umfasst 470 m2 Die zum Schusselbuden gelegene Front ist 15 60 m die zur Kirche 32 m und die zum Weiten Krambuden 15 20 m breit Die Architekturkritik lobt bis heute die massstabliche Einpassung und die handwerklich gediegene Ausfuhrung des Baus 1 Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurden jedoch der ostliche und der westliche Treppengiebel vereinfacht und verloren ihre spitzen Abschlusse Neues Werkhaus nbsp Neues Werkhaus von Westen 1904 nbsp Neues Werkhaus von Osten 1904 nbsp Werkhaus von Osten 2006 nbsp Vorstands Chor und Konfirmandensaal im Neuen Werkhaus 1904 nbsp Abendmahl 1904 Das Marienwerkhaus war eins der wenigen Gebaude im Umkreis der Marienkirche die beim Luftangriff auf Lubeck am 29 Marz 1942 nicht zerstort wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg und bis 2009 diente das Marienwerkhaus auch als Pastorat In den 1970er Jahren wurde die grosse Lager und Verkaufsflache im Hochparterre mit Mitteln der ARD Fernsehlotterie fur Zwecke der Gemeinde und zu einer Altentagesstatte umgebaut Im Burotrakt zum Schusselbuden hin befindet sich das Zentralburo der Lubecker Innenstadtkirchen Im Jahre 2006 fuhrte der Kirchenvorstand der Marienkirche ein Kooperatives Gutachterverfahren unter sechs Architekturburos durch um Gestaltungsvorschlage fur eine Bebauung des Marienkirchhofs westlich und nordlich der Marienkirche zu erhalten Die Vorgabe an die beteiligten Architekten fur ein neues barrierefreies Gemeindezentrum schloss die Aufgabe des denkmalgeschutzten Marienwerkhauses als Gemeindezentrum ein Preistrager wurde Franz Riepl 2 Zu einer Realisierung kam es bisher nicht Bewohner des Hauses BearbeitenWilly Glogner Architekt Titus Turk Konteradmiral in der Kaiserlichen MarineIm Werkhaus wohnende Werkmeister Organisten Bearbeiten nbsp Gedenktafel von 1935 fur Tunder und Buxtehude an der Ostwand des MarienwerkhausesTewes Koopmann Werkmeister lebte 1590 Matthies Black Werkmeister lebte 1657 Franz Tunder Werkmeister und Organist lebte 1668 Dieterich Buxtehude Werkmeister 9 Mai 1709 dieser beherbergte hier Johann Sebastian Bach Johann Christian Schieferdecker Werkmeister und Organist 7 Marz 1732 Johann Paul Kunzen Werkmeister und Organist 20 Marz 1757 Adolf Karl Kunzen Werkmeister und Organist 1773 Johann Wilhelm Cornelius von Konigslow Werkmeister und Organist 14 Mai 1833 Gottfried Herrmann Organist resigniert 1845 Hermann Jimmerthal Organist 17 September 1886 Karl Lichtwark Organist bis 1929Quellen und Literatur BearbeitenKirchenbucher Schroder sches Verzeichnis der Bauwerke im Archiv der Hansestadt Lubeck Das Werkhaus von St Marien In Vaterstadtische Blatter Nr 16 Ausgabe vom 19 April 1903 Grundsteinlegung zum Werkhause von St Marien In Vaterstadtische Blatter Nr 23 Ausgabe vom 7 Juni 1903 Das neue Kirchhaus von St Marien In Vaterstadtische Blatter Nr 15 Ausgabe vom 10 April 1904 S 57 59Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienwerkhaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Michael Brix Nurnberg und Lubeck im 19 Jahrhundert Munchen Prestel 1981 ISBN 3 7913 0526 3 S 289 Bauwelt 2007 Heft 3 S 12 15 Memento des Originals vom 24 Dezember 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bauwelt de PDF 6 3 MB 53 867355555556 10 684266666667 Koordinaten 53 52 2 5 N 10 41 3 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienwerkhaus amp oldid 183387916