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Die Lubecker Altstadt ist der historische Stadtkern von Lubeck und das erste deutsche Flachendenkmal des UNESCO Welterbes Sie liegt auf einer rund 140 Hektar grossen von Wasserlaufen und den Resten der Wallanlagen umgebenen dicht bebauten Insel die Ende 1987 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde Diese historische Insel zwischen der Trave und dem Elbe Lubeck Kanal ist von den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer mit den erhaltenen Stadttoren Burgtor und Holstentor umgeben Die fruhneuzeitlichen Befestigungswerke und Hafenanlagen des 19 Jahrhunderts mit der Wallhalbinsel gehoren ebenfalls zur Innenstadt Die Altstadt wird durch die Sieben Turme der funf evangelischen Hauptkirchen der Altstadtinsel Innenstadtkirchen gepragt Ihre Strassen saumen zahlreiche Giebelhauser verschiedener Epochen darunter auch solche der Backsteingotik Hinter den Giebelhausern schliessen sich typischerweise die Lubecker Gange und Hofe an Hansestadt LubeckUNESCO WelterbeDie Lubecker Altstadt Nordansicht Vertragsstaat en Deutschland DeutschlandTyp KulturKriterien iv Flache 0 81 1 haPufferzone 693 8 haReferenz Nr 272bisUNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1987 Sitzung 11 Erweiterung 2009Blick auf die Lubecker Altstadt von Nordosten August 2007 Durch Anklicken des Bildes erscheinen Bilderlauterungen Heute ist die Altstadt als Innenstadt verwaltungstechnisch einer der zehn Stadtteile Lubecks Hier leben in uberwiegend kleineren Hausern etwa 14 000 Einwohner Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Entwicklung 2 Organisation 3 Welterbe seit 1987 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGrundung und Entwicklung BearbeitenDie Neugrundung der Stadt nach 1143 folgte nach einem grossen Stadtbrand unter Heinrich dem Lowen im Jahr 1159 auf der nach der dort befindlichen slawischen Burg benannten Halbinsel Bucu zwischen Trave und Wakenitz Die mittelalterliche Stadtplanung fur die neue Kaufmannsstadt auf dem in Nord Sud Richtung etwa zwei Kilometer messenden Areal war denkbar einfach und hoch effizient Vom Burgtor im Norden wurde eine ubergeordnete Strasse nach Suden durchgefuhrt Neben dem Marktplatz wurden an dieser Trasse zwei weitere Platze angelegt der Koberg und der Klingenberg zwischen denen die Nord Sud Trasse auf zwei parallel laufende Strassenzugen verlauft der Konigstrasse im Osten und der Breiten Strasse im Westen Von diesen Strassen gehen die als Rippenstrassen bezeichneten untergeordneten Erschliessungen nach Westen und Osten ab so dass rechteckige Bebauungsblocke entstanden Die Stadt war zunachst von dem umgebenden Wasser und einer Stadtmauer aus Backstein geschutzt Die Stadt ist historisch in vier Quartiere gegliedert Heute ist diese bis ins 19 Jahrhundert wirksame Gliederung der Stadt in Quartiere bedeutungslos und die damit verbundenen Begriffe sind ebenfalls weitgehend bedeutungslos geworden Historische Quartiere der Lubecker Altstadt Zerstorte Gebaude in der Alfstrasse 1942 im Lubecker Grundungsviertel In der Fruhen Neuzeit wurde um Lubeck herum ein Festungswerk angelegt das es zu einer der grossten Festungsanlagen in Nordeuropa machte Diese Festungsanlagen wurden seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts im Zuge der Entfestigung in dem Masse ruckgebaut wie die Entwicklung des Lubecker Hafens das Aufkommen der Eisenbahn und die Industrialisierung es erforderlich machten Den grossten topografischen Eingriff brachte der Bau des 1900 eroffneten Elbe Lubeck Kanals Die Lubecker Altstadt wurde von einer Halbinsel zur Insel und die Wakenitz wurde in ihrem heutigen Bett aufgestaut Die Festungswerke fielen auch dem Ausbau des Lubecker Hafens zum Opfer Die Trave und der Stadtgraben wurden gerade im Bereich der Nordlichen Wallhalbinsel erheblich verbreitert um Hafenbecken fur die aufkommenden Dampfschiffe zu gewinnen Noch heute sind jedoch einzelne Bastionen in den Lubecker Wallanlagen klar zu erkennen besonders im Abschnitt zwischen dem ehemaligen Muhlentor und dem Holstentor Zu den Einzelheiten der stadtebaulichen Entwicklung Lubecks seit Aufhebung der Torsperre 1864 siehe auch den Hauptartikel Stadtebauliche Entwicklung Lubecks seit 1864 Organisation Bearbeiten Burgtor Lubeck von Norden Die Lubecker Altstadt ist historisch in vier Quartiere unterteilt Zeitweilig wurden die Hauser unter dem Einfluss der franzosischen Verwaltung durchgezahlt Nach der Lubecker Franzosenzeit wurden jedoch die strassenbezogenen Hausnummern wieder eingefuhrt Fur Zwecke der Wiederaufbauplanung und Stadtsanierung wurde die Stadt in ihre Hauserblocke unterteilt diese wurden nummeriert und fur die ganze Altstadtinsel mit durchlaufenden Nummern versehen Sie sind in der Stadtbildaufnahme Lubecks nachzusehen die alle Parzellen katastergenau erfasst und die Ansichten aller Gebaude zum Zeitpunkt der Aufnahme zeichnerisch wiedergibt Einige dieser Blocke zumeist in den zentraleren Bereichen der Einkaufsstadt gelegen erhielten im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg Blockbinnenhofe bei denen im Wege der Umlegung die ruckwartigen Grundstucksteile zu einem einheitlichen Grundstuck fur die Anlieferung der Anliegergrundstucke vereinigt wurden Diese Blockbinnenhofe gehorten danach der Stadt und werden von dieser verwaltet Welterbe seit 1987 BearbeitenNicht die gesamte Altstadt wurde 1987 als Welterbe ausgewiesen Ausgeklammert wurde aufgrund der ICOMOS Evaluierungen der Jahre 1983 und 1986 der Teil der im Marz 1942 durch den Luftangriff auf Lubeck zerstort worden ist uber 20 der Altstadt Der genaue Umfang war lange nicht eindeutig festgelegt da das Flachendenkmal 1987 mit einem dicken Filzstift auf der Karte von Hand skizzenhaft grob markiert wurde 1 Seit 2009 liegt eine mit den UNESCO Gremien abgestimmte digitalisierte Karte mit einer exakten Darstellung des Welterbebereiches vor Bereiche des UNESCO Welterbes Lubecker Altstadt Bereich 1 bestehend in etwa aus der nordlichen und ostlichen Altstadt von der Nordseite der Fischergrube entlang der Strasse An der Untertrave um das Burgtor herum der Strasse An der Mauer bis zur Muhlenstrasse folgend Weiter auf der Ostseite der Muhlenstrasse und der Konigstrasse bis durch die Pfaffenstrasse und Breite Strasse bis zur Fischergrube Bereich 2 umfasst die sudwestliche Altstadt als das Viertel von der Holstenstrasse bis um den Lubecker Dom dort auch Dom Viertel genannt In diesem Bereich verlauft die Grenze in der Kartierung zum Teil durch die Baublocke und grenzt im Bereich der Muhlenstrasse an den Bereich 1 Bereich 3 umfasst das Rathaus mit dem Kanzleigebaude der Marienkirche mit der ehemaligen Kapelle Maria am Stegel und die obere Mengstrasse mit dem Buddenbrookhaus Von der rund 140 ha grossen mittelalterlich gepragten Altstadt sind rund zwei Drittel erhalten Die drei Welterbe Teilbereiche umfassen insgesamt 81 Hektar der Lubecker Altstadt mit einer umgebenden Pufferzone von rund 694 Hektar 2 Die erhaltenen Bereiche des Lubecker Kaufmannsviertels wie um das Schabbelhaus in der unteren Mengstrasse sind hingegen nicht Bestandteil des Weltkulturerbes Insgesamt stehen in der Lubecker Altstadt uber eintausend Profanbauten auch einzeln unter Denkmalschutz Viele von ihnen entstammen noch der Zeit der Backsteingotik die im allgemeinen Lubecker Sprachgebrauch grosszugig auch die Zeit der Backsteinrenaissance mit umfasst Siehe auch BearbeitenPergamentmachergangLiteratur BearbeitenManfred Finke UNESCO Weltkulturerbe Altstadt von Lubeck Stadtdenkmal der Hansezeit Wachholtz Verlag Neumunster 2006 ISBN 3 529 01335 8 Klaus J Groth Weltkulturerbe Lubeck Denkmalgeschutzte Hauser Schmidt Romhild Lubeck 1999 ISBN 3 7950 1231 7Weblinks Bearbeiten Commons Lubeck Altstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Burgerinitiative Rettet Lubeck Was gehort wirklich zum Welterbe Areal in Burgernachrichten 102 2008 S 1 ff UNESCO Liste https whc unesco org en list 272Welterbestatten in Deutschland Kulturerbe Aachener Dom 1978 Speyerer Dom 1981 Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz 1981 Wallfahrtskirche auf der Wies 1983 Schlosser Augustusburg und Falkenlust in Bruhl 1984 Dom und Michaeliskirche in Hildesheim 1985 Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier 1986 Hansestadt Lubeck 1987 Schlosser und Parks von Potsdam und Berlin 1990 Kloster Lorsch 1991 Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft 1992 Klosteranlage Maulbronn 1993 Altstadt von Bamberg 1993 Stiftskirche Schloss und Altstadt von Quedlinburg 1994 Volklinger Hutte 1994 Kolner Dom 1996 Das Bauhaus und seine Statten in Weimar Dessau und Bernau 1996 2017 Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg 1996 Klassisches Weimar 1998 Museumsinsel Berlin 1999 Wartburg 1999 Dessau Worlitzer Gartenreich 2000 Klosterinsel Reichenau 2000 Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein 2001 Oberes Mittelrheintal 2002 Altstadte von Stralsund und Wismar 2002 Bremer Rathaus und Bremer Roland 2004 Furst Puckler Park Bad Muskau 2004 Grenzen des Romischen Reiches Obergermanisch Raetischer Limes 2005 Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof 2006 Siedlungen der Berliner Moderne 2008 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Fagus Werk in Alfeld 2011 Markgrafliches Opernhaus Bayreuth 2012 Bergpark Wilhelmshohe 2013 Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey 2014 Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus 2015 Das architektonische Werk von Le Corbusier zwei Hauser der Weissenhofsiedlung 2016 Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb 2017 Archaologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk 2018 Naumburger Dom 2018 Montanregion Erzgebirge Krusnohori 2019 Augsburger Wassermanagement System 2019 Donaulimes 2021 Bedeutende Kurstadte Europas Baden Baden Bad Ems Bad Kissingen 2021 Mathildenhohe Darmstadt 2021 Niedergermanischer Limes 2021 SchUM Statten von Speyer Worms und Mainz 2021 Naturerbe Grube Messel 1995 Wattenmeer der Nordsee 2009 Alte Buchenwalder 2011 Ehemaliges Welterbe Kulturlandschaft Dresdner Elbtal 2004 2009 53 868055555556 10 686111111111 Koordinaten 53 52 5 N 10 41 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubecker Altstadt amp oldid 235293093