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Das Wattenmeer der Nordsee ist eine im Wirkungsbereich der Gezeiten liegende etwa 11 500 km grosse rund 500 km lange und bis zu 40 km breite Landschaft zwischen Skallingen Danemark im Nordosten und Den Helder Niederlande im Sudwesten 1 Den bei Niedrigwasser freiliegenden Grund der Nordsee bezeichnet man als Watt Es ist das grosste Wattenmeer der Welt 2 Das Watt ist gekennzeichnet durch stetigen Wechsel von Wasser und LandNordfriesisches Wattenmeer in der Bildmitte Hallig Suderoog dahinter die Insel Pellworm davor SuderoogsandDas Watt wird zweimal am Tag wahrend des Hochwassers uberflutet und fallt bei Niedrigwasser wieder trocken wobei das Wasser oft durch tiefe Strome Priele abfliesst Der zeitliche Abstand zwischen einem Hochwasser und einem Niedrigwasser betragt durchschnittlich sechs Stunden und zwolf Minuten Das vor etwa 7500 Jahren entstandene Wattenmeer hat eine der hochsten Primarproduktionsraten in der Welt Es dient daher vielen Vogeln und Fischen als Rastplatz und Nahrungsquelle Fast das gesamte Wattenmeer steht unter Naturschutz Der deutsche Teil besteht aus dem Nationalpark Schleswig Holsteinisches Wattenmeer Nationalpark Niedersachsisches Wattenmeer und Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer wobei die grossen als Schifffahrtsrouten wichtigen Flussmundungen sowie das Wattgebiet des Landes Bremen von diesem Schutz ausgenommen sind Der danische Nationalpark Vadehavet wurde am 16 Oktober 2010 eingeweiht 3 das Wattenmeer der Niederlande unterliegt einem komplexen Geflecht aus verschiedenen Schutzmassnahmen Die Nationalparks Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Niedersachsisches Wattenmeer sowie der niederlandische Wattenmeerbereich gehoren seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe 2011 wurde auch der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer 4 und 2014 der danische Nationalpark Vadehavet sowie eine seewartige Erweiterung in Niedersachsen in die Liste der Weltnaturerbe aufgenommen 5 1 Nach der Bewertung der UNESCO 2 ist das Wattenmeer eines der letzten verbliebenen grossraumigen Gezeitenokosysteme in denen naturliche Prozesse weitgehend ungestort ablaufen Es besteht aus einem grossen gemassigten und relativ flachen Kustenfeuchtgebiet mit einer Vielzahl von Ubergangslebensraumen mit Gezeitenkanalen sandigen Untiefen Seegraswiesen Muschelbanken Sandbanken Wattenmeer Salzwiesen Flussmundungen Stranden und Dunen und beherbergt zahlreiche Pflanzen und Tierarten darunter Meeressauger wie Seehund Kegelrobbe und Schweinswal Die Wattenmeerkuste der Nordsee wurde 2006 in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope aufgenommen 6 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Sudliches Wattenmeer 1 2 Zentrales Wattenmeer 1 3 Nordliches Wattenmeer 1 4 Klima 2 Geologie 2 1 Sedimentablagerungen 2 2 Hydrologie 3 Flora und Fauna 3 1 Pflanzen 3 2 Tiere 3 2 1 Insekten und Spinnentiere 3 2 2 Vogel 3 2 3 Marine Lebewesen 3 2 4 Saugetiere 4 Einfluss des Menschen auf das Wattenmeer 4 1 Erste Besiedlungsversuche 4 2 Warften Ringdeiche Winterdeiche und Katastrophenfluten 4 3 Moderner Kustenschutz seit 1953 und Vorlandmanagement 4 4 Landgewinnung 4 5 Nahr und Schadstoffe 4 6 Fischerei 4 7 Schifffahrt 4 8 Olbohrungen und Olforderungen im Wattenmeer 4 9 Tourismus 4 10 Naturschutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Lage des Wattenmeers in der Deutschen Bucht Unterschiedliche Entstehungsgeschichten bedingten unterschiedliche Inselformen im sudwestlichen dem zentralen und dem nordlichen Wattenmeer Unterschiedliche HabitateDas Wattenmeer liegt im sudostlichen Teil der Nordsee in der Deutschen Bucht Es erstreckt sich entlang der gesamten Kuste vom niederlandischen Den Helder uber die niedersachsische bremische und schleswig holsteinische Nordseekuste bis nach Blavand in Danemark 7 Etwa 30 des Gebiets liegt unter niederlandischer 60 unter deutscher und etwa zehn Prozent unter danischer Jurisdiktion 8 Das Wattenmeer umfasst rund 50 friesische Inseln Die von Gletschermoranen gebildeten grosseren Inseln formen vom sudwestlichen Ende des Wattenmeeres bis zu seinem nordostlichen Ende eine Kette von Barriereinseln Die weiteren kleineren Inseln die innerhalb der Barriereinseln und vor der nordfriesischen Kuste liegen die sogenannten Halligen Marschinseln sind teilweise Reste eines ehemaligen Salzmarsches der vom Meer zerstort wurde 9 Sudliches Wattenmeer Bearbeiten Im sudlichen Teil von Den Helder uber die Ems bis hin zur Wesermundung liegt das Wattenmeer hinter Barriereinseln die aus Sandbanken entstanden sind Ostfriesische Inseln und Westfriesische Inseln Die Breite des Wattenmeers reicht hier von sechs Kilometern zwischen den Ostfriesischen Inseln und dem Festland bis hin zu 40 oder 50 Kilometern in grossen Buchten wie dem Jadebusen dem Dollart oder der Leybucht Teilweise wurden in den Niederlanden auch grosse Buchten ganz eingedeicht und so dem direkten Einfluss des Meeres entzogen bekanntestes und grosstes Beispiel hierfur ist das IJsselmeer 7 Nordwestlich seewarts von Texel und von Borkum liegen Gesteinsriffe die der Erosionskraft der See widerstanden haben In deren Stromungsschatten konnten sich Sandbanke bilden aus denen im Laufe der Zeit die West beziehungsweise Ostfriesischen Inseln entstanden Durch diese Sandbanke beziehungsweise durch die spateren Inseln war der breite Saum zwischen diesen und dem Festland vor der Brandung geschutzt und Sedimente wurden nicht wieder fortgespult 7 Durch die Meeresstromungen bildeten sich Sandbanke die sich im sudlichen Wattenmeer zu Barriereinseln aufturmten Ostfriesische und Westfriesische Inseln Dabei verlauft dieser Prozess kontinuierlich In den letzten Jahrhunderten beispielsweise verschwanden Bant und Buise im Meer dafur entstanden Memmert und die Kachelotplate Andere Sandbanke wie Lutje Horn konnen sich anscheinend nicht dauerhaft etablieren 10 Diese Inseln und Sandbanke schutzten die dahinter liegende Kuste Durch Ablagerungen aus den Flussen und dem Meer die sich auf dem sehr flachen Kustenprofil ansammelten entstand Schlick und Sandwatt 11 Dabei sind diese Sandbanke umso grosser und langer je weniger ausgepragt der Unterschied zwischen Hoch und Niedrigwasser ist So sind die westlichsten Inseln die der Nordsee Amphidromie am Armelkanal am nachsten liegen am grossten wahrend sich im gezeitenverstarkenden Trichter der zentralen deutschen Bucht nur noch vergleichsweise kleine Sandbanke bilden 7 Zentrales Wattenmeer Bearbeiten Von der Weser uber die Elb bis zur Eidermundung und nach Eiderstedt erstreckt sich das zentrale Wattenmeer bei dem Wattenmeer Nordsee und die Flussmundungen direkt ineinander ubergehen Hier bilden die Gezeiten vor allem Sandbanke die sich aber kaum zu Inseln entwickeln konnten Einige kleinere Inseln und Sandbanke wie der Grosse Knechtsand Mellum Neuwerk oder Trischen bilden eine luckenhafte stark zerbrochene Barriere in deren Stromungsschatten sich ausgedehnte Wattgebiete entwickelten 7 Wahrend die Gestalt des nordfriesischen Wattenmeers massgeblich durch zahlreiche eiszeitliche Ablagerungen gepragt war sorgten weiter sudlich die schmelzenden Gletscher fur den Abtrag von Sedimenten Das Schmelzwasser das durch die spateren Mundungsgebiete von Eider Elbe und Weser floss trug die Kustenablagerungen ab Die glaziale Schicht in diesem Bereich des Wattenmeers liegt zehn Meter tiefer unter dem Meeresspiegel als weiter nordlich Die Priele sind tiefer zahlreicher und oft machtiger Zeitweise reichte die Kuste bis direkt an den geschlossenen Geestrand Die Sedimente die sich danach hier ablagerten sind wesentlich junger als im Norden die Sedimentschicht ist dicker Da sich weit weniger Moore und Sumpfe bildeten als im nordlichen Wattenmeer ist das Land stabiler einmal gewonnenes Land ist im Gegensatz zu Nordfriesland kaum mehr an die See verloren worden 7 Hochsand und Sandbanke die sich hier bilden sind hochdynamisch und verlagern sich mehrere Meter im Jahr ostwarts auf die Kuste zu Versuche sie wie in den 1930er Jahren in Trischen zu befestigen schlugen fehl Mittlerweile treten die Anlagen die ursprunglich auf der Ostseite zum Land hin gebaut wurden am westlichen seewartigen Watt wieder zu Tage Sandbanke konnen hier wie Totel oder Tertius ganz verschwinden wenn der Sedimenteintrag nachlasst oder sie auf ihrem Weg zur Kuste einen tiefen Priel uberqueren mussten Andererseits legen Beobachtungen der letzten zwanzig Jahre nah dass sich weiter seewarts auch regelmassig neue Hochsande bilden die dann wieder die Reise an die Kuste antreten 7 Nordliches Wattenmeer Bearbeiten Nordlich von Eiderstedt bis hin nach Blavand liegt das nordliche Wattenmeer Hier befindet sich das Wattenmeer im Schutz der Nordfriesischen Geestkern und Marscheninseln die ursprunglich Teil des Festlandes waren und durch Sturmfluten zu Inseln wurden Zahlreiche Gletscher Ablagerungen aus dem Gebiet westlich von Nordfriesland wurden an die Kuste gespult wo sie Nehrungen bildeten die die Geestkerne zu einer festen Kustenlinie verbanden Sie schutzten die dahinter liegenden tieferen Gebiete Dort bildeten sich Feuchtgebiete Moore und Sumpfe in denen sich Torf bildete ebenso wie die Sedimente die aus den hoheren landseitigen Geestgebieten kamen Durch Wassereinbruche insbesondere bei Sturmfluten gerieten die tiefergelegenen flachen Moore zumindest zeitweise unter Wasser und bilden heute das ausgedehnte nordliche Wattgebiet Reste des ehemaligen Geestwalls bilden die Nordfriesischen Inseln 11 Ansatze zu Barriereinseln finden sich auch hier wie etwa der Jordsand allerdings verhinderten wohl die vorgelagerten Geestkerninseln deren Ausbildung 12 Im danischen Teil des Wattenmeers wiederum gehoren die danischen Wattenmeerinseln zu den Barriereinseln die sich aus Sandbanken entwickelten Ahnlich wie andere Barriereinseln sind sie wesentlich flacher als die Geestinseln Nordfrieslands haben aber wie diese auch an ihrer Ost Land seite Marschablagerungen die in das Wattenmeer ubergehen 7 Wahrend die Kusten von Sylt im Suden des Gebiets und von der Halbinsel Skallingen im Norden jahrlich um etwa ein bis zwei Meter zuruckweichen landen diese Sedimente in Fano und Romo wo sich Dunenwalle neu bilden 12 Sie durchziehen Tidenstrome wie Gradyb Knudedyb Juvre Dyb und Lister Tief diese sind Fortsetzungen der Flusse Kongea Ribe A und Wiedau sodass die danische Westkuste in Ost West Richtung gut in Nord Sud Richtung aber nur sehr schwer zu erschliessen ist 7 Mit der Ho Bugt liegt hier die einzig grosse Wattenmeerbucht ausserhalb des sudlichen Wattenmeers 8 Klima Bearbeiten Viel Wasser viel WindDas Wattenmeer liegt in der gemassigten Klimazone wichtige Einflussfaktoren sind warmes Atlantikwasser aus dem Nordatlantikstrom und Westwindlagen deren Starke seit den 1960er Jahren erheblich zugenommen hat Dabei unterlagen sowohl Windstarke als auch Windrichtung uber die Jahre erheblichen Variationen So war der sogenannte Katastrophenwinter 1978 79 durch sehr niedrige Windgeschwindigkeiten und kaum in die Nordsee einfliessendes Atlantikwasser gepragt Gerade die Wintertemperaturen scheinen zum grossten Teil davon abzuhangen wie viel Atlantikwasser in die Nordsee gelangt wobei diese in den letzten Jahren im Durchschnitt klar zugenommen haben 13 Nebellagen sind haufig und oft lange anhaltend Sturme sind ebenso haufig sie sind allerdings meist kurz und dauern weniger als vier Stunden Eine Vereisung des Meeres kann vorkommen ist aber selten und tritt nur im Abstand von mehreren Jahren auf 14 Die Niederschlagsmenge nimmt von Westen nach Osten zu liegt bei 200 bis 400 mm im niederlandischen Wattenmeer zwischen 400 und 600 mm im deutschen und danischen Wattenmeer und bei 800 bis 1000 mm in der Elbmundung 13 Die globale Erwarmung wird auf das Wattenmeer erheblichen Einfluss haben namlich durch weiteren Anstieg des Meeresspiegels und Veranderungen des Okosystems Wattenmeer das ebenso dynamisch wie sensibel auf sich andernde Einflusse von aussen reagiert So breiten sich in den letzten Jahren vermehrt Arten aus die bisher nur weiter sudlich zu finden waren ebenso wie sich die Lebensgewohnheiten alteingesessener Arten teils erheblich andern Klimadiagramm von De Kooy Den Helder Niederlande Klimadiagramm von Norderney Niedersachsen Klimadiagramm von List Sylt Schleswig Holstein Klimadiagramm von Fano DanemarkGeologie Bearbeiten Watt bei VollerwiekDas Wattenmeer besteht aus drei Zonen die sublitorale Zone liegt dauerhaft unter Wasser hier finden sich die grossen Gezeitenstrome und Seegatten die das Wattenmeer mit der offenen See verbinden und flachere Gebiete um diese Gezeitenstrome Die eulitorale Zone ist das eigentliche Watt Sie liegt uber dem Wasserstand bei Niedrigwasser aber darunter bei Hochwasser und fallt zweimal am Tag trocken Hier befinden sich Muschelbanke und leben Wattwurmer Die supralitorale Zone liegt uber dem mittleren Tidehochwasser MThw wird jedoch bei Springtiden oder Sturmfluten noch uberflutet Hier finden sich Salzwiesen mit ihrer besonderen Flora und Fauna 7 Das Wattenmeer der Nordsee ist eine geologisch sehr junge Landschaft Es verdankt seine Entstehung den Eiszeiten Die Nordseekuste bestand ursprunglich aus Sandern und Moranen die die Eiszeitgletscher aus skandinavischen Gesteinen formten Heute bilden diese den Naturraum der Geest Die Gletscher der Weichseleiszeit bedeckten nur noch Teile des spateren Nordseeraums von den Gletschern abfliessende Wassermassen ebneten Sander und Moranen teilweise ein 11 Eine notwendig Bedingung fur die Entstehung des Wattenmeers war der Anstieg des Meeresspiegels Das Wattenmeer liegt mit der skandinavischen Halbinsel auf einer Erdplatte Wahrend der Eiszeit druckte das Gewicht der Gletschermassen Skandinavien nach unten und in einer Wippbewegung das heutige Wattenmeer nach oben Postglaziale Landhebung Seit dem Abschmelzen der Gletscher der letzten Eiszeit ungefahr 10 000 v Chr kam es in Skandinavien zu einer Landhebung von 800 Meter die sudliche Nordseekuste sackte dagegen in einer Ausgleichsbewegung nach unten womit der Meeresspiegel anstieg Seit mehreren tausend Jahren konnten sich dadurch immer weitere Sedimente aufeinanderturmen und die flache Kuste uber viele Kilometer Breite bilden Die Dynamik des Anstiegs ist mittlerweile stark zuruckgegangen im Grundsatz aber lauft sie noch heute ab 7 Mit einem durch den Klimawandel hervorgerufenen langsamen Anstieg des Meeresspiegels konnte das Watt mitwachsen und seine Funktion als Wellenbrecher vor der Kuste verstarken Steigt dagegen der Wasser zu schnell versinkt das Watt und verliert damit seine schutzende wie okologische Funktion 15 Sedimentablagerungen Bearbeiten Eine weitere wichtige Bedingung fur die Entstehung des Wattenmeers ist ein stetiger Sedimentzufluss aus Flussen und Meeresstromungen der sich im relativen Schutz der Kuste ablagert Mehrere grosse flache Flussmundungen wie Ems Weser Elbe und Eider bringen Sedimente aus dem Binnenland die sich dank langsamer Stromungsgeschwindigkeit im flachen Land vor der Kuste setzen konnen Die Gezeitendynamik an der sudlichen Nordseekuste ist so dass das Auflaufen der Flut mit hoheren Stromungsgeschwindigkeiten verbunden ist und nur 85 der Zeit benotigt die die Ebbe zum Ablaufen braucht Dadurch kann die Flut Sedimente aus dem tieferen Wasser mitreissen die die Ebbe aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeit nicht wieder aus dem niedrigeren Wasser abtragen kann Durch das Ablagern grosser Mengen von Sedimenten im Wattenmeer stieg das Land an der Nordseekuste im Laufe der Zeit auf und bildet neues Festland wo die Salzmarschen genauso wie das Wattenmeer entstanden und im Laufe der Zeit aus der See emporwuchsen Die Marsch reicht dabei an einigen Stellen bis zu 40 Kilometer in das Binnenland Zur Entstehung von Watt benotigt es also Bedingungen bei denen dauerhafte Sedimentablagerung und ein Anstieg des Meeresspiegels so zusammenkommen dass weder die Sedimente das Land ganz aus dem Meer erheben noch das Meer so schnell steigt dass die Sedimente dauerhaft unter Wasser liegen 7 Das Wattenmeer an der Nordseekuste ist neben den Hochalpen die letzte weitgehend naturbelassene Grosslandschaft in Mitteleuropa Diese einmalige Kustenregion ist die grosste zusammenhangende Wattenlandschaft der Erde Die Ablagerungen die Meeresstromungen und Flusslaufe in den Kustenbereich spult bestehen vor allem aus Sand Schluff und organischen Ablagerungen die durch Meeresstromungen und die Gezeiten bestandig verlagert und umgepflugt werden 7 Im Wattenmeer nimmt dabei der eulitorale Bereich die Gezeitenzone zwischen der Hoch und Niedrigwasserlinie gut 40 der Flache ein davon entfallen 76 auf Sandwatt 18 auf Mischwatt und sechs Prozent auf Schlickwatt Das Supralitoral nimmt acht Prozent der Flache ein wahrend der sublitorale Bereich knapp die Halfte ausmacht In den Buchten des Wattenmeers liegt der eulitorale Anteil bei uber zwei Dritteln in den Seegatten und Tidenstromen zwischen Wattenmeer und Nordsee ist er entsprechend geringer Ausnahmen bilden nur die Sylt Romo Wattenmeerbucht und der Texelstrom die jeweils durch Damme vom restlichen Wattenmeer getrennt wurden und nur noch ein Drittel des eulitoralen Bereichs aufweisen 12 Uber 90 der Ablagerungen bestehen dabei aus relativ grobkornigem Sand Diese kommen von der nordhollandischen Kuste und von den Stranden der friesischen Inseln und werden mit der West Ost Stromung im Watt verteilt Die restlichen zehn Prozent sind feinkorniger Sie stammen aus weiter entfernt gelegenen Gegenden wie dem Rhein Maas Delta dem Armelkanal tiefer gelegenen Stellen oder der offenen Nordsee Sedimente verschiedener Korngrosse werden durch die Stromungen an unterschiedlichen Stellen im Watt abgelagert sodass man das Watt je nach vorherrschendem Sediment in Sandwatt Mischwatt und Schlickwatt einteilen kann Generell liegt der grobkornige Sand dabei an windigeren offeneren Stellen wie beispielsweise den Seeseiten der Inseln wo er sich zu Sandbanken und Dunen aufturmt wahrend Schluff sich eher an ruhigen geschutzten Stellen sammelt 7 Wasser und Wind bewegen die Sedimente und formen so das Wattenmeer als GanzesHydrologie Bearbeiten In der Nordsee lauft eine bestandige Stromung aus Richtung des Armelkanals von Sudwesten nach Nordosten die sich auch innerhalb des Wattenmeers fortsetzt Sie tragt Sedimente aus der Kanalmundung und von der hollandischen Kuste weiter nach Nordosten Ebenso sorgt sie dafur dass das Flusswasser aus dem Rhein und den der Flut ausgesetzten Flussmundungen Astuare im ganzen Wattenmeer zu finden ist 14 Das geschutzt liegende Wattenmeer ist mit der offenen Nordsee durch zahlreiche Gezeitenstrome verbunden durch die das Wasser in das Wattenmeer hinein und wieder hinausfliesst Die Strome verzweigen sich dann im Watt in kleinere Priele um schliesslich in einen flacheren sublitoralen Bereich uberzugehen Die Buchten des Wattenmeers sind uber Priele wiederum miteinander verbunden sodass ein durchgehender Austausch stattfindet Einzige Ausnahme ist die kunstlich vom Rest Wattenmeer abgetrennte Sylt Romo Wattenmeerbucht Die Flut benotigt im Schnitt nur 85 der Zeit in der die Ebbe ablauft was bedeutet dass die Flut wesentlich starkere Stromungen aufweist und damit auch fur Breite und Tiefe der Gezeitenstrome verantwortlich ist Die hochste Stromungsgeschwindigkeit besteht dabei in den Tidenstromen zwischen einzelnen Inseln mit bis 1 8 Metern Sekunde Ein Teil der Sedimente kehrt uber den Ebbestrom in die Nordsee zuruck und bildet dabei kleinere Aussen oder Ebbe Tide Deltas die meist aus einem oder mehreren Hauptkanalen bestehen und durch Sandbanke voneinander getrennt sind 7 Der Tidenhub nimmt dabei von Westen nach Osten und von Norden nach Suden zu und wird durch trichterformige Buchten Dollart Elbmundung verstarkt Der niedrigste Tidenhub liegt im westlichen niederlandischen Wattenmeer bei Den Helder mit 1 3 Metern der hochste bei Cuxhaven 2 82 Meter und Bremerhaven mit 3 38 Metern 7 Im 100 Kilometer von der Kuste entfernten Hamburg staut sich dieser Tidenhub durch den Trichtereffekt bis auf 3 60 Meter auf 16 Aufgrund der vorherrschenden Wind und Stromungsrichtung entlang der Nordsee aus Westen wandern Gezeitenstrome und Ebbe Tide Deltas dabei uber die Jahre von Westen nach Osten bevor die Barriereinseln durch Kustenschutzbauwerke befestigt wurden wanderten diese mit 7 Flora und Fauna Bearbeiten Insbesondere im Bereich der Mikroflora und fauna besitzt das Wattenmeer eine vergleichsweise hohe BiodiversitatDas Wattenmeer der Nordsee ist das grosste zusammenhangende europaische Feuchtgebiet und das mit Abstand grosste Wattenmeer der Welt 60 der europaischen und nordafrikanischen Wattflachen befinden sich im Wattenmeer der Nordsee die Salzwiesen an der Nordsee sind die mit Abstand grossten zusammenhangenden Salzwiesen Europas Salzwasser der Wechsel zwischen Ebbe und Flut sowie Starkwindlagen mit Neigung zum Sturm pragen die Umweltbedingungen im Wattenmeer Durch das regelmassige Trockenfallen und Uberfluten unterliegen Temperatur und Salzgehalt sehr starken Schwankungen Diese werden im Sediment zwar abgemildert sorgen aber immer noch fur einen Lebensraum mit sehr speziellen Anspruchen an seine Bewohner Insgesamt nutzen etwa 2500 marine und 2300 teilweise landgebundene Spezies das Wattenmeer Die Lebewesen die sich hier dauerhaft etablieren konnen sind vor allem ausgepragte Spezialisten 250 der Tierarten sind im Wattenmeer endemisch 17 Wahrend sich im Bereich der Mikro und Meiofauna eine ungewohnlich grosse Zahl hochspezialisierter Arten etablieren konnte gelang dies nur wenigen Arten der Makrofauna Diese allerdings kommen in ausserordentlich grossen Individuenzahlen vor 8 Eine genaue Auswertung in der Sylt Romo Wattenmeerbucht die in dieser Hinsicht als durchaus typisch fur das gesamte Wattenmeer gelten kann erbrachte Makroalgen 62 Arten davon 35 Grunalgen 15 Braunalgen 12 Rotalgen Seegraser 2 Arten Benthische Mikroalgen Kieselalgen ca 200 Arten Pelagische Mikroalgen 345 Arten 150 Kieselalgen 195 Flagellaten Benthische Mikrofauna ca 1200 Arten davon Plattwurmer 435 Benthische Makrofauna 200 Arten davon Polychaeta 65 Krebstiere 51 Weichtiere 35 Zooplankton ca 200 Arten Fische 50 Arten Vogel 60 Arten Meeressauger 3 Arten 12 Das Gebiet hat eine der hochsten Primarproduktionen der Welt und dient so zahlreichen Tierarten zur Ernahrung Aufgrund des flachen Wassers bietet es ebenso einen Schutzraum vor vielen Raubfischen Die Region dient Fischen ebenso wie Meeressaugern als Kinderstube Neben zahlreichen Brutvogeln nutzen riesige Zugvogelschwarme das Gebiet im Fruhjahr und Herbst als Rastgebiet zum Auffrischen der Nahrungsreserven Damit bildet es das wichtigste Rastgebiet fur Zugvogel auf dem Ostatlantischen Zugweg 8 Durch menschlichen Einfluss gingen 144 Arten der Makrofauna und flora verloren oder erlebten massive Bestandseinbruche das waren etwa 20 der gesamten Arten in diesem Bereich 18 Die trilaterale Rote Liste des Wattenmeers fuhrt diese 144 Tier und Pflanzenarten als ausgestorben oder stark bedroht auf wichtigste Grunde dafur sind der Verlust des Lebensraums 70 2 Jagd und Ausbeutung 54 4 Verschmutzung 8 8 Krankheiten und Klimawandel je 1 8 neoinvasive Spezies spielen hier keine Rolle Wahrend Saugetiere Fische und Vogel vor allem Opfer der Jagd wurden fielen Wirbellose und Pflanzen vor allem dem Verlust ihres Lebensraums zum Opfer Zu den Arten die vom menschlichen Einfluss profitieren gehoren besonders jene die die stark erhohten Nahrstoffeinfuhren umsetzen Dazu gehoren benthische Vielborster ebenso wie Grunalgen und Phytoplankton die dann teilweise wieder zu Algenbluten fuhrten die sich schadigend auf die gesamte restliche Umwelt auswirkten 19 Pflanzen Bearbeiten Quellerzone der SalzwieseIm Wasser leben Algen und Seegraser Wahrend Rotalgen in den letzten Jahrzehnten aufgrund menschlicher Einflusse zuruckgingen profitieren insbesondere Grunalgen stark vom gestiegenen Nahrstoffanstieg durch abgelagerten landwirtschaftlichen Dunger 19 Seegraser sind die einzigen unter Wasser wachsenden Blutenpflanzen des Wattenmeers Nachdem 1934 die meisten Seegraser des Nordatlantiks einer Epidemie zum Opfer fielen haben sie sich im gesamten Wattenmeer nicht mehr davon erholt Die beiden Arten Zostera marina und Zostera noltii finden sich fast ausschliesslich im nordlichen Schleswig Holstein wo sie etwa 6000 Hektar bedecken In den anderen Regionen scheint sich der Bestand zumindest stabilisiert zu haben so finden sich 705 Hektar in Niedersachsen vor allem im Jadebusen und 130 Hektar in den Niederlanden vor allem an der deutschen Grenze im Dollart Sie stellen das Habitat fur zahlreiche Wasserlebewesen dar und dienen zum Beispiel der Brandgans als wichtige Nahrungsquelle 20 Zumindest im nordfriesischen Teil scheinen sich die Seegraser im Gegensatz zum weltweiten Trend auch in den letzten Jahren weiter auszubreiten so dass sie bei maximaler Ausdehnung im August bis zu elf Prozent des nordfriesischen Wattenmeers bedecken 21 Auf den Salzwiesen die etwa zehn bis 250 mal im Jahr vom Meerwasser uberflutet werden bilden sich nach den dominierenden Pflanzen benannte Zonen die von der jeweiligen Salzbelastung der Region abhangig sind Insgesamt finden sich etwa 50 Arten von Blutenpflanzen auf den Salz und den angrenzenden Brackwiesen Fast taglich uberflutet wird die Quellerzone in der nur Queller und Schlickgras den stetigen Uberflutungen gewachsen sind Etwas hoher liegt die Andelzone die noch bei jeder Springtide und anderen erhohten Wasserstanden erreicht wird Sie pragt das namensgebende Andelgras ebenso wie salztolerante Arten wie Strandaster Strandsode Gewohnlicher Strandflieder und Keilmelde Die Rotschwingelzone benannt nach dem Salz Rotschwingel wird nur noch in seltenen Ausnahmefallen uberflutet Der Artenreichtum vergrossert sich erheblich besonders pragnante Arten sind Tausendguldenkrauter Strand Tausendguldenkraut Zierliches Tausendguldenkraut Echtes Tausendguldenkraut Roter Zahntrost Strandwegerich und Luckensegge 22 Das Salz Schlickgras das sich im 20 Jahrhundert an den Salzwiesen etablieren konnte nimmt mittlerweile grosse Gebiete ein und ist neben der Pazifischen Auster die wirkmachtigste invasive Spezies des Wattenmeers 19 Auf den Dunen schliesslich finden sich typische Pflanzen wie die Strandquecke der Strandhafer und der Strandroggen die die Entstehung der Kustendunen durch ihre sandfangende und stabilisierende Wirkung erst moglich machen In den alteren Dunenstadien gibt es artenarme Dunenheide mit Krahenbeere und Silbergras in regenreichen Dunentalern kann die Besiedlung mit Wollgras Sonnentau und Lungenenzian bis zum Moor gehen 22 Tiere Bearbeiten Insekten und Spinnentiere Bearbeiten Insekten kommen im Nationalpark fast nur auf den Salzwiesen vor die allerdings einer hochspezialisierten Artengemeinschaft als Lebensraum dienen Etwa die Halfte aller 2000 Arten die in den Salzwiesen des Nationalparks bekannt sind kommen ausschliesslich in naturlichen oder naturnahen Salzwiesen vor 23 Davon gehoren etwa 1600 Arten zur Makrofauna mit einer Korperlange von mehr als einem Millimeter weitere 400 bisher entdeckte Arten zur Mikrofauna Im Gegensatz zu landstandigeren Bewohnern mussen Insekten im Wattenmeer mit den Problemen des Salzwassers klarkommen Sie mussen ihre Nahrungsaufnahme so regeln dass sie nicht verdursten sich selbst und ihren Korper vor Wasser schutzen eine Strategie gegen moglichen Sauerstoffmangel unter Wasser entwickeln und auch noch das Verdriften aus der Salzwiese heraus verhindern Die oft sturmischen Wetterlagen hindern Insekten daruber hinaus auch noch oft am Fliegen so dass auch eigentlich flugfahige Insekten einen grossen Teil der Zeit am oder im Boden verbringen mussen Eine weit verbreitete Strategie aller Insekten ist es im Rhythmus der Gezeiten zu leben so dass sich viele Arten bei einsetzender Flut in Schutzbauten zuruckziehen und erst bei einsetzender Ebbe diese wieder verlassen Daruber hinaus existieren aber auch weitere Spezialisierungen Sehr viele Arten verfugen uber feste Deckflugel da sie sonst bei Wasserkontakt verklebten Fast alle Insekten der Salzwiesen sind zudem durch eine salzwasserundurchlassige Cuticula und einen Chitin Panzer geschutzt 24 Als Nahrung bevorzugen Arten wie Macrosiphonella asteris Asterlaus Pflanzenteile die das Salzwasser schon ausgeschieden haben andere wie die Kurzflugler Bledius furcatus und Bledius diota fressen unmittelbar nach Regenschauern und legen sich Vorrate an Viele Insektenarten der Salzwiesen sind auch in der Lage Urin auszuscheiden dessen Salzgehalt deutlich uber dem des Korpers liegt dies kostet allerdings einiges an Energie 24 Zum Schutz vor dem Salzwasser verbringen viele Tiere ihr Larvenstadium entweder innerhalb einer Pflanze oder im Boden Relativ bekannte Beispiele dafur sind der Halligflieder Spitzmaus Russelkafer Pseudaplemonus limonii oder der Strandwegerichgallrusselkafer Mecinus collaris die in den jeweiligen Pflanzen leben Erzwespen der Familie Pteromalidae verbringen ihr Larvenstadium als Blattminierer da sonst ihre Flugel durch den Gezeitenwechsel zerstort wurden 24 Der Prachtige Salzkafer Bledius spectabilis hingegen buddelt sich im Watt in eine Bodenrohre Ahnlich wie auch bei den Laufkafern Dicheirotrichus gustavii und Bembidion laterale gelingt es ihm dabei den Eingang seiner Bodenrohre so eng zu gestalten dass kein Wasser eindringen kann 23 Vogel Bearbeiten Calidris canutus im niederlandischen Wattenmeer Heringsmowe Vogel im Wattenmeer Tafel am Beobachtungsturm zu den Zugvogeltagen am Vareler Hafen I Vogel im Wattenmeer Tafel am Beobachtungsturm zu den Zugvogeltagen am Vareler Hafen IIEbenso wie zahlreiche Kustenvogel im geschutzten Watt bruten ist das nahrstoffreiche Gebiet regelmassiger Rastplatz von Zugvogeln auf Atlantikrouten Im sublitoralen Bereich kommen neun Vogelarten in Mengen vor die von internationaler Bedeutung sind Ungefahr zehn bis zwolf Millionen Vogel ziehen durch das Wattenmeer darunter sind Exemplare zahlreicher gefahrdeter Arten Fur ungefahr 50 Arten der nordlichen Hemisphare bildet das Wattenmeer dabei einen unverzichtbaren Raum Von ungefahr 20 Grosspopulationen verbringt mehr als die Halfte der Einzeltiere zumindest einen Teil ihres Lebens im Wattenmeer ungefahr zehn Arten kommen zeitweise fast nur im Wattenmeer vor 8 Die wichtigste davon ist die Heringsmowe von der sich bis zu 26 aller Vogel weltweit im Wattenmeer befinden Dies sind etwa 50 000 Exemplare Zahlenmassig haufigster Gastvogel im Seebereich des Wattenmeer ist aber die Trauerente mit uber 300 000 Exemplaren was 19 des weltweiten Bestandes ausmacht Acht Prozent des Weltbestandes findet sich an Brandseeschwalben 13 000 Exemplare sechs Prozent an Eiderenten 63 000 und je vier Prozent an Sterntauchern 36 000 Sturmmowen 67 000 und Silbermowen 48 000 Immer noch in vergleichsweise grossen Bestande kommen Zwergmowe 2500 Exemplare drei Prozent und Fluss Seeschwalbe 4000 Exemplare zwei Prozent vor 20 Vor allem aber ist der eulitorale Bereich das eigentliche Watt von Bedeutung Insgesamt 31 Brutvogelarten unterliegen hier einem regelmassigen Monitoring funf davon stellen mehr als ein Viertel des gesamten Bestands in Nordwesteuropa Wichtigste Brutvogel im Kustenbereich sind die Lachmowe mit mehr als 150 000 Paaren sowie Silbermowe und Heringsmowe mit knapp 80 000 Vogeln von denen mehr als ein Viertel des nordwesteuropaischen Bestands im Wattenmeer bruten Andere sind Loffler 831 Brutpaare Sabelschnabler 10 170 Seeregenpfeifer 340 Lachseeschwalbe 56 Brandseeschwalbe 17 172 und Zwergseeschwalbe 1099 Zwerg und Brandseeschwalbe und Seeregenpfeifer sind dabei laut Roter Liste der IUCN ebenso endangered stark gefahrdet wie die ebenfalls gelegentlich im Wattenmeer vorkommende Sumpfohreule Vom Aussterben bedroht critically endangered ist die Lachseeschwalbe ebenso wie drei weitere Arten fur die das Wattenmeer allerdings weniger Bedeutung als Lebensraum hat Steinwalzer Kampflaufer und Alpenstrandlaufer 20 Ausserdem nutzen grosse Mengen an Zugvogeln das Wattenmeer zur Rast Von den zahlreichen Rastvogeln die das Wattenmeer auf dem Zug zwischen subarktischen Gebieten und Afrika nutzen sind insbesondere die sich mausernden Brandganse und Trauerenten von grosser Bedeutung Die etwa 180 000 Vogel zahlende nordwesteuropaische Brandgans Population verbringt ihre Mauserzeit zwischen Juli und September im Wattenmeer grosstenteils auf und um die geschutzte Insel Trischen Damit finden sich dort uber 80 des gesamten nordwesteuropaischen Bestands 25 Dieses Phanomen der Massenmauser bei der Brandgans ist weltweit einmalig 17 Etwa 200 000 Eiderenten verbringen im Wattenmeer ihre Mauserzeit eine genaue Anzahl der sich ebenfalls mausernden Trauerenten ist nicht bekannt Sicher ist nur dass sie vor allem die nordlichen Gebiete des Wattenmeers bevorzugen 20 Teilweise haben Vogelbestande wieder zugenommen seitdem die Jagd im Wattenmeer fast durchgehend verboten ist und das Wattenmeer selbst verschiedenen Naturschutzregelungen unterliegt Arten die im Wattenmeer ganz ausgestorben waren und aus anderen Regionen im 20 Jahrhundert wieder einwanderten sind beispielsweise der Seeadler und der Silberreiher 26 Die meisten Zugvogelarten zeigen allerdings seit den 1990er Jahren Bestandsruckgange teilweise in dramatischem Ausmass Wahrend die Ursachen noch nicht vollkommen klar sind und externe Ursachen in den Uberwinter und Brutgebieten auch wichtig sein konnen scheint die Muschelfischerei und der damit einhergehende Ruckgang der Muscheln als Nahrungsquelle eine wichtige Rolle zu spielen 20 Marine Lebewesen Bearbeiten An Land gespulte amerikanische Schwertmuschel Muschelbank mit Miesmuscheln Pazifischen Austern und Herzmuscheln Gemeine Strandkrabbe Nordseegarnele Die Miesmuschel und ihre Nachbarn im daueruberfluteten Bereich des Wattenmeeres Durch invasive Arten ist die Miesmuschel heute wesentlich grosserem Druck ausgesetzt Quelle Meeresatlas 2017 27 Zu den typischen Muscheln des Wattenmeers zahlen die Herzmuschel und die Miesmuschel Wahrend Herzmuscheln fast allgegenwartig sind leiden Miesmuscheln zunehmend unter der Verbreitung der Pazifischen Auster die wiederum von den warmeren Wintern profitiert Dabei hat insbesondere die Miesmuschel eine hohe biologische Bedeutung da sie zahlreichen Vogelarten als wichtige Nahrungsquelle dient Sie bildet Banke in eulitoralen Gebieten die bei Niedrigwasser besonders einfach von den Kustenvogeln erreicht werden konnen Wahrend sowohl die Flache als auch die Biomasse in den Niederlanden in den letzten zwanzig Jahren stetig zunehmen konnte und sich hier mit knapp 60 000 Tonnen Masse auf knapp 3000 Hektar mittlerweile die grosste Miesmuschelpopulation befindet kam dies gleichzeitig damit zustande dass sie im selben Zeitraum in Schleswig Holstein und insbesondere ihrem ehemaligen Hauptverbreitungsgebiet Niedersachsen dramatisch zuruckging Allein in den sieben Jahren zwischen 1999 und 2006 halbierte sich die Flache der Muschelbanke die Biomasse ging gar auf ein Funftel zuruck 20 Wahrend die ehemals ansassige Europaische Auster durch Uberfischung permanent aus dem Wattenmeer verdrangt wurde Brotkrumenschwamm Seemannshand oder Gestutzte Klaffmuschel ganz Kollateralschaden der Fischerei waren Netzreusenschnecke Seedahlie Rossmuschel und Brackwasser Herzmuschel in ihrem Bestand gefahrdet sind konnten sich Neobiota im Wattenmeer etablieren Die Sandklaffmuschel brachten vermutlich die Wikinger mit aus Amerika die Amerikanische Bohrmuschel kam Ende des 19 Jahrhunderts die Amerikanische Schwertmuschel 1976 23 Unter den Krebstieren hat insbesondere die Strandkrabbe grosse Bedeutung die allein etwa zehn Prozent der Biomasse im Wattenmeer verzehrt Zahlreich sind ebenso die Nordseegarnele und die Seepocke Neben dem Seehund wohl bekanntestes Tier der Wattengebiet ist der Wattwurm Im Sommer wenn das Watt im Vergleich zur restlichen Nordsee warm ist kommen auch Ohrenqualle und Feuerqualle in die Wattgebiete Der Borstenwurm Sabellaria spinulosa auch Sandkoralle genannt lebt in den Tidenstromen wo er Riffe baut die wiederum anderen Arten als Lebensraum dienen In der Nordsee kommt er nur noch im deutschen Wattenmeer vor 8 Nachdem die Fischerei den grossen Fischarten im Wattenmeer ebenso wie fast allen Wanderfischen insbesondere Nagelrochen Stechrochen und Stor den Garaus gemacht hat sind nur kleine Fischarten wie Aalmutter Sandgrundel und Seeskorpion hier dauerhaft heimisch Zahlreiche andere Arten nutzen das sauerstoff und nahrungsreiche vor Raubfischen geschutzte Wattenmeer als Laichgrund Insbesondere sind hier Plattfische wie Schollen wichtig Von den Schollen beispielsweise wachsen 80 des gesamten Bestandes der Nordsee im Wattenmeer auf von den Seezungen 50 8 Andere Arten sind beispielsweise der Hering von dem je nach Jahr ein Grossteil der Jungtiere im Watt aufwachst und der Gewohnliche Hornhecht Belone belone 23 Siehe auch Liste der Nordseefische Saugetiere Bearbeiten Seehunde bei FanoNachdem grosse Wale seit der fruhen Neuzeit ganz aus dem Wattenmeer verschwanden und Kegelrobben sich nach mehreren hundert Jahren der Nachstellung wieder etablieren konnten kommen im Wattenmeer drei Saugetierarten vor der Seehund das haufigste Saugetier mit einem Verbreitungsschwerpunkt im Norden des Wattenmeers die Kegelrobbe die vor allem im Suden zu finden ist und der Gewohnliche Schweinswal den es in der gesamten Nordsee gibt der sich aber oft und insbesondere zur Geburt in die See Watt Ubergangszone im nordlichen Wattenmeer zuruckzieht 19 Dabei nahm sowohl die Zahl der Kegelrobben als auch der Seehunde in den letzten Jahrzehnten zu die Seehunde konnten nach zwei Epidemien der Seehundstaupe jeweils innerhalb weniger Jahre ihren Bestand regenerieren 20 Die Kegelrobbe war aufgrund der Jagdtatigkeit des Menschen im Wattenmeer bereits ausgestorben Erst seit den 1980er Jahren tritt sie wieder an der niederlandischen Kuste auf Der Bestand ist robust nimmt im Schnitt um 20 im Jahr zu und lag 2005 bei 1500 Tieren Sie beginnt sich zudem von der niederlandischen Kuste aus weiter nach Osten und Norden auszudehnen So sind im Schleswig Holsteinischen Wattenmeer mittlerweile etwa 160 Tiere im niedersachsischen Wattenmeer etwa 40 und vor Helgoland selbst nicht Teil des Wattenmeers aber wichtiger Bezugspunkt fur fast alle Meeressauger des Wattenmeers etwa 150 Tiere 20 Im Gegensatz zu den Kegelrobben kamen Seehunde bestandig im Wattenmeer vor Ihr Bestand war bis in die 1970er Jahre allerdings auf unter 3000 Exemplare gesunken und stieg erst durch Einstellung der Jagd bis auf etwa 10 000 Seehunde Ende der 1980er Jahre an Die Niederlande verboten die Jagd 1962 1971 folgte Niedersachsen 1973 Schleswig Holstein und 1977 Danemark 28 Nachdem die Seehundstaupe die Zahl der Tiere auf etwa 4400 im Jahr 1989 gedruckt hatte hatte sich der Bestand bis 2002 schon wieder auf uber 20 000 Tiere erholt Eine zweite Epidemie verringerte die Zahl wieder auf 9000 seit 2007 aber gilt der Bestand wieder als erholt Ende 2021 wird der Bestand der Seehunde im gesamten Wattenmeer auf 40 000 geschatzt Er kann als ein Indikator fur den guten okologischen Zustand des Wattenmeeres angesehen werden 15 Mit der Kolonie vor Helgoland besteht ein reger Austausch seltener mit den Tieren vor der englischen Kuste oder in Skagerrak und Kattegat 20 Uber den Schweinswal existieren naturgemass weniger prazise Zahlen da dieser sich nicht wie die Seehunde auf Sandbanken zahlen lasst Insgesamt gehen Biologen von 230 000 Exemplaren in der gesamten Nordsee aus wobei in den wattenmeernahen Gebieten eine deutliche Haufung insbesondere von Muttern mit Kalbern vorkommt Dies gilt insbesondere fur den Bereich westlich von Sylt lasst sich aber auch an der niederlandischen Kuste nachweisen 20 Einfluss des Menschen auf das Wattenmeer BearbeitenDas Wattenmeer war immer eine dynamische Landschaft Bei nur geringeren Anderungen des Meeresspiegels konnten grosse Gebiete im Meer versinken unbewohnbar werden oder wieder als Besiedlungsflache zur Verfugung stehen Sturmfluten erschwerten das Leben an der Kuste ebenso wie die zahlreichen Sumpfe und Moore Die fruhe Besiedlungsgeschichte ist deswegen luckenhaft archaologische Statten versanken ebenso im Meer wie Menschen das Gebiet immer wieder jahrhundertelang mieden Bis heute stellt der Kustenschutz ein dominierendes Thema fur das Leben am Watt dar das Festland ist von Deichbau und Entwasserung gepragt das Meer und seine Sedimente bestimmen den Kulturraum bis heute Erste Besiedlungsversuche Bearbeiten Gestaltetes DeichvorlandSeitdem der Mensch vor etwa 1000 Jahren begann die Kuste durch umfangreiche Besiedlungsmassnahmen zu verandern und insbesondere seitdem er vom Warft zum Deichbau uberging veranderte er die Landschaft sehr stark An die Stelle des amphibisch gepragten Ubergangs zwischen dauerhaft unter Wasser stehenden Gebieten uber permanent und teilweise den Gezeiten unterliegenden Regionen zu Flussniederungen und Marschen entstand ein klarer Ubergang vom Land hinter dem Deich zum Wattenmeer davor Viele Flachen des Ubergangs gingen dadurch verloren Wahrend der letzten Eiszeit war die gesamte sudliche Nordsee Festland Doggerland Spuren menschlicher Besiedlung ebenso wie landlebende Wildtiere lassen sich nachweisen Entsprechende Uberreste werden gelegentlich von Trawlern gefunden Prinzipiell sind diese Uberreste aber durch die weitere geologische Aktivitat unter dem Meeresspiegel und viele Meter Sediment verschwunden sodass sich uber diese Periode kaum verlassliche Aussagen machen lassen 10 Als Jager und Sammler lebten die Menschen also bereits mehrere tausend Jahre in der Gegend bevor das Wattenmeer sich bildete 18 Erst aus der Jungsteinzeit liegen zuverlassig erreichbare Fundstellen im Watt zwischen Eiderstedt und Fohr sowie bei Fano vor die die Existenz von Menschen aus dem 3 und 2 Jahrtausend v Chr nachweisen Dann tauchen erst wieder aus den Jahren 200 bis 500 einzelne Artefakte auf die sich zwischen Japsand und Pellworm im nordfriesischen Wattenmeer finden lassen und eine Wiederbesiedlung nachweisen Zwischen dem 4 und dem 7 8 Jahrhundert wiederum fehlen an der gesamten Kuste Spuren menschlichen Lebens sodass vermutlich gestiegene Wasserstande und Sturmfluten die Menschen wieder weiter ins Binnenland vertrieben haben 10 Da die Landwege zu dieser Zeit in den von Sumpfen durchsetzten Kustenregionen oft nicht benutzbar waren vollzog sich die Besiedlung meist uber die See So waren die nordfriesischen Uthlande mehrere Jahrhunderte vor den Festlandsgebieten besiedelt Die Siedler kamen jeweils uberwiegend aus dem Gebiet der heutigen Niederlande und zogen uber die Nordsee Auch die Wikinger hier besonders die Danen nutzten die Gezeitenstrome schon fruh als Seehandelswege und etablierten sich auf den Nordfriesischen Inseln 10 Warften Ringdeiche Winterdeiche und Katastrophenfluten Bearbeiten Jahrhundertelang versuchte der Mensch die Kuste des Wattenmeers zu besiedeln wurde aber immer wieder vom Wasser vertriebenBis zum Mittelalter lebten die Menschen vor allem auf naturlichen Erhohungen am Watt oftmals Geestkerne in der Marsch oder Nehrungen Dementsprechend niedrig war die Bevolkerungszahl Erst mit der Entwicklung grosserer Kustenschutzprojekte begannen Menschen in grosseren Mengen sesshaft zu werden Sie bauten kunstliche Erhohungen die Warften Daraus entwickelten sich Ringdeiche die durch Sommerdeiche erweitert wurden schliesslich kamen Winterdeiche An der gesamten Kuste begannen die Menschen sich dauerhaft zu etablieren und sich vor dem Meer zu schutzen 18 Generell ging die Entwicklung dabei vom sudwestlichen Teil der Kuste aus und wanderte nach Osten und Norden Einzig Danemark bildet hier eine gewisse Ausnahme im Vergleich zu weiter sudlich gelegenen Gegenden sind hier die Marschstreifen so schmal dass oftmals mit dem Eindeichen erst im 19 und 20 Jahrhundert begonnen wurde und es immer noch Gebiete ganz ohne Deich gibt 18 Mit diesen Deichen allerdings stieg auch die Zahl der Siedler und der Wert ihrer Besitztumer Erst durch den Deichbau konnte es zu den Katastrophenfluten wie der Groten Mandranke von 1362 kommen bei der Tausende von Menschen im Meer ertranken Grosse Buchten wie der Jadebusen und der Dollart bildeten sich im Mittelalter als hunderte Quadratkilometer Land versanken Einzelne Inseln wie Bosch Heffesand oder Corensant sind ganz im Meer versunken von anderen wie der grossen nordfriesischen Insel Strand blieben nur kleine Uberreste ubrig wahrend prosperierende Siedlungen wie Rungholt ebenfalls im Watt versanken Dabei waren wahrscheinlich nicht nur naturliche Faktoren wie Sturme oder ein starker Anstieg des Meeresspiegels verantwortlich sondern beispielsweise auch der Schwarze Tod der die Bevolkerung nachhaltig schwachte und die aufwandige Deicherhaltung vermutlich stark einschrankte 10 Insbesondere dort wo im Mittelalter und der Fruhen Neuzeit grosse Landstriche Katastrophenfluten zum Opfer fielen und im Meer versanken bietet sich mittlerweile ein reichhaltiges archaologisches Betatigungsfeld im Meer Kulturspuren tauchen bei gunstigen Wind und Stromungsverhaltnissen vor den Kusten und Halligen auf und erlauben die Rekonstruktion des mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Lebens an der Kuste 7 Deutlich sichtbare Spuren finden sich auf dem Gebiet der ehemaligen Insel Strand im nordfriesischen Wattenmeer im Jadebusen dem Dollart aber auch bei Neuharlingersiel und im ehemaligen Land Wursten 10 Moderner Kustenschutz seit 1953 und Vorlandmanagement Bearbeiten Nach den schweren Sturmfluten 1953 in den Niederlanden und 1962 in Deutschland wurden die Deichlinien begradigt teilweise neue Deiche erbaut und der Rest um mindestens einen Meter erhoht und der Neigungswinkel weiter verflacht so dass die modernisierten Deiche bis heute allen weiteren Fluten standgehalten haben Obwohl die Sturmfluten 1976 und 2007 neue Rekordstande an Wasserhohe aufwiesen gab es keine Todesopfer mehr Im Rahmen des Anstieges der Meeresspiegel der seit Jahren messbar ist und in Verbindung mit neuen Kenntnissen werden die Anforderungen an die Deiche immer wieder uberpruft die umfangreichen Baumassnahmen zur weiteren Verbesserung der Deiche absehbar werden lassen Alle Kustenlander haben ein umfangreiches Kustenschutzprogramm wahrend Deutschland und die Niederlande den Anspruch haben alle Gebiete hinter der Deichlinie komplett zu schutzen betreibt Danemark ein Abwagungsmanagement bei der auch Bevolkerungszahl und Vermogenswerte eine Rolle spielen 29 Dabei spielt neben dem direkten Schutz durch Deiche auch das Vorlandmanagement eine grosse Rolle Salzwiesen werden im gesamten Wattenmeer erhalten und nach Moglichkeit verstarkt in grossen Teilen auch durch Schafe beweidet was allerdings auch Konflikte mit dem Naturschutz bedeutet So wurden beispielsweise vor Friedrichskoog grossere Flachen der Salzwiesen durch einen kunstlichen Graben fur die Schafe unerreichbar gemacht Sandvorspulungen sind insbesondere in den Niederlanden weit verbreitet und kommen in Deutschland regelmassig nur vor den Inseln Norderney Langeoog Fohr und besonders Sylt vor Dort dienen sie ebenso dem Kustenschutz wie dem Erhalt touristisch wertvoller Sandstrande Ehemals weit verbreitete Kustenschutzbauwerke wie Wellenbrecher Buhnen Tetrapoden und ahnliche wurden in den letzten Jahrzehnten aufgrund ihrer zweifelhaften Erfolgsbilanz ausgemustert und werden nur noch in seltenen Fallen aufgebaut oder erhalten 29 Gleichzeitig aber deichten die Menschen weiter umfangreiche Feuchtgebiete und Flussmundungen ein Die Wellen laufen direkt auf eine starre Kuste auf und treffen so mit wesentlich hoherer Energie auf die Deiche Die Abdammung von Flussmundungen schutzt zwar die Gebiete direkt an den Mundungen setzt allerdings das Gebiet weiter flussaufwarts starkeren Sturmflutrisiken und einem grosseren Einfluss des Wassers aus So stieg beispielsweise an der Unterweser der Tidenhub von 13 Zentimetern im Jahr 1882 auf 4 18 Meter im Jahr 2005 da die Flut nun nicht mehr uber Brackwatten und Salzwiesen lauft sondern in einem Trichter eingefangen und verstarkt wird 30 Landgewinnung Bearbeiten Hauptartikel Landgewinnung Auf einstigen Watten und Salzwiesen findet nach Trockenlegung und Entsalzung heute intensive Landwirtschaft statt In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts werden neu eingedeichte Flachen nicht mehr vorrangig landwirtschaftlich genutztMit Hilfe von Lahnungen betrieb er Landgewinnung um den Anstieg des Landes zu beschleunigen Dabei deichte er seit dem Mittelalter etwa ein Drittel der Flache des Wattenmeers ein und gestaltete diese in Festland um 12 Indem er auch durch die Deiche Uberflutungen ganz verhinderte und Wasser nur noch vom Land in die See floss entsalzte er die Salzmarschen sodass nach der Entsalzung Koge und Polder mit fruchtbarem Marschland entstanden Sicherte er die Deiche nicht genug kam es aber immer wieder bei Sturmfluten zu dramatischen Deichbruchen bei einzelnen Katastrophenfluten wie der Burchardiflut 1634 konnten ganze Inseln verloren gehen die Marsch wurde wieder Teil des Wattenmeers Wahrend das Wattenmeer vor dem Deich noch eine weitgehend unveranderte Grosslandschaft ist beginnt mit dem Deich eine umfassend vom Menschen beeinflusste Zone Waren Brackwatten grosse Salzwiesen Moore und Sumpfe einst integraler Teil des Wattenmeers sind die Moore grosstenteils abgetragen und entwassert die Salzwiesen entsalzt das ganze Land unterliegt einer dauernden Entwasserung und wird vor allem zu einer hochindustrialisierten landwirtschaftlichen Produktion genutzt 18 Durch den Abbau von Torf in Mittelalter und fruher Neuzeit der sowohl zum Heizen als auch zur Salzgewinnung genutzt wurde legten die Menschen das Land uber weite Abschnitte tiefer und steigerten damit das Risiko eines Landverlustes bei Sturmfluten Brach einmal der Deich floss das Wasser nicht mehr zuruck ins Meer da nun das Festland tiefer lag als das Watt So fanden sich Uberreste der Insel Alt Nordstrand noch lange Jahre nach der Burchardiflut von 1634 Da die Menschen aber nicht mehr in der Lage waren den Deich zu reparieren und das Inselland Ebbe und Flut ausgesetzt war bildete sich dort im Laufe der Zeit der Heverstrom 10 An der gesamten Kuste begann man spatestens im 18 Jahrhundert mit Landgewinnung in grosserem Stil Technische Innovationen erleichterten den Deichbau und die Entwasserung gesellschaftliche Innovationen erlaubten den Einsatz grosserer Menschen und Kapitalmengen und erleichterten die dauerhafte Organisation der Deichpflege Wahrend allerdings die Niederlander Landgewinnung im grossen Stil betrieben siehe u a die Zuiderzeewerke und auch die Dithmarscher ihr Land dauerhaft vergrossern konnten gelang es weder in Ost noch in Nordfriesland die Landgebiete komplett zuruckzugewinnen die durch die Sturmfluten fruherer Jahrhunderte verlorengingen Durch den Fortschritt der Technik gelang es im 20 Jahrhundert auch grossere Gebiete im Watt die vorher unerreichbar gewesen waren zu bebauen Der Hindenburgdamm von 1927 und der nordlich davon gelegene Romodaemningen dt Romo Damm von 1948 veranderten die Stromungsverhaltnis in der Sylt Romo Wattenmeerbucht erheblich Grosse Polder und Koge wie die im IJsselmeer aber auch der Hauke Haien Koog liessen grosse Gebiete des Wattenmeers verschwinden und anderten Stromungs Sedimentations und biologische Verhaltnisse in den nahe gelegenen Noch Watt Regionen erheblich 10 Die Abdammung von Flussen und Mundungstrichtern die schon im 15 Jahrhundert begonnen hatte kulminierte im Grossprojekt des Eidersperrwerks Hier gingen grosse Brackwasserbereiche verloren gerade bei Sturmfluten steht kein grosser Inlandsbereich mehr zur Verfugung an dem die Flut sich auslaufen kann sondern sie trifft mit voller Gewalt auf die Kuste 12 Erst seit dem Ende des 20 Jahrhunderts betreibt der Mensch diese Landgewinnung nur noch eingeschrankt und mehr zum Schutz bestehender Kusten denn zur Gewinnung von Ackerland Neuere Koge wie der Dithmarscher Speicherkoog der Hauke Haien Koog oder der Beltringharder Koog beherbergen ausgedehnte Naturschutzgebiete und lassen vergleichsweise wenig oder gar keine landwirtschaftliche Nutzung mehr zu Nahr und Schadstoffe Bearbeiten Direkt in das Wattenmeer fliessen IJsselmeer Ems Weser Elbe und Eider sowie zahlreiche kleinere Flusse und kustennahe Entwasserungsgraben Bedingt durch die Kustenstromungen gelangt auch ein Grossteil des Wassers aus dem Rhein Maas Delta in das Watt Abwasser und Verunreinigungen die diese Flusse mit sich fuhren uben daher einen grossen Einfluss auf das Wattenmeer aus Wahrend Abwasser und Fakalien schon lange in den Flussen landeten begann dies an der Nordsee erst Mitte des 20 Jahrhunderts zu einem grossen Problem zu werden Die industrialisierte Landwirtschaft sorgte ab den 1950er Jahren fur einen massiv gestiegenen Einfluss von Dunger in das Watt und damit fur eine ausserordentliche Nahrstoffanreicherung Der Stickstoffanteil im Watt liegt heute etwa beim achtfachen Wert des Vorindustrialisierungsstandes die Primarproduktionsrate ist etwa funf bis sechsmal so hoch Die Abwasserbelastung nahm stark zu seitdem Pestizide wie DDT Chlororganische Verbindungen wie PCB Endokrine Disruptoren wie TBT und Schwermetalle ebenfalls seit den 1950er Jahren in hohem Ausmass ins Wattenmeer gelangen 18 Fischerei Bearbeiten Trawler im Priel im Hintergrund ist der Wattsockel zu erkennenFischfang ist eine der starksten Belastungen fur das Okosystem Wattenmeer Insbesondere die industrielle Gammelfischerei und die Stellnetzfischerei sind so konzipiert dass sie relativ wahllos alles einfangen was in die Reichweite des Netzes kommt und bilden so eine Gefahr fur das gesamte Okosystem Zu einem Grossteil ist diese Art der Fischerei deshalb im Wattenmeer selbst verboten stellt aber noch eine Gefahr fur alle marinen Lebewesen dar sobald sie die offizielle Grenze des Wattenmeers uberschreiten Die im Watt ubliche traditionelle Schleppnetzfischerei weist wenn auch in kleinerem Massstab ahnliche Probleme auf Von den etwa zwanzig Arten die Anfang des 20 Jahrhunderts noch kommerziell befischt wurden konnen nur noch zwei Nordseegarnelen und Miesmuscheln in grosserer Zahl sowie Herzmuschel Scholle Seezunge und Flundern in kleinerem Ausmass befischt werden Die anderen Arten konnten mit ihrem Bestand nicht der Uberfischung standhalten 19 Im Laufe der Geschichte schadigte die Fischerei nicht nur die Lebewesen die direkt von ihr betroffen waren sondern auch das Okosystem an sich Durch Fischerei und Jagd rottete der Mensch alle grosseren Raubtiere des Watts aus ebenso wie viele Arten die aktiv am Entstehen des Habitats beteiligt waren Andere Arten die sich teilweise mit grossem Erfolg im Watt etablieren konnten fuhrte er ein 18 Durch die Uberfischung zwischen 1877 und 1920 im Wattenmeer ausgestorbene Europaische Auster bildete durch ihre Muschelbanke einen vergleichsweise massiven Schutzwall gegenuber dem Meer den die nachruckende Miesmuschel so nicht aufbauen kann Der Rohrenwurm Sabellaria spinulosa bildete bis zu einem Meter hohe stabile Riffe aus Sand die die Sedimentablagerung forderten und die Gewalt des Meeres etwas einschrankten Diese wurden jedoch in den 1950er Jahren von den Fischern bis auf wenige Relikte zerstort da sie den Garnelenfang mit dem Schleppnetz behinderten 12 Gleichzeitig liefert die enorme Produktivitat des Wattenmeers auch Nachschub fur die Fischerei Wahrend Nordseegarnelen unbeschrankt gefangen werden durfen unterliegt der Muschelfang Lizenzen Die Fischer der drei Lander ziehen im Schnitt jahrlich 74 000 Tonnen Miesmuscheln sowie 34 000 Tonnen Herzmuscheln aus dem Meer letztes ist nur noch in den Niederlanden erlaubt Fur alle kommerziell in der Nordsee gefangenen Fischarten stellt das Watt eine wichtige Kinderstube dar 8 Schifffahrt Bearbeiten Das Wattenmeer ist ein ausserst anspruchsvolles Seegebiet Es ist flach weist starke Stromungen auf erfordert Achtung fur die Gezeiten und standig andert sich die Lage von Sandbanken und Fahrrinnen Es liegt in der Westwindzone die durch schnell wechselnde Wetterlagen zahlreiche Sturmlagen und oftmals eingeschrankte Sichtweiten gekennzeichnet ist 14 Wahrend das innere Wattenmeer im Vergleich zur offenen Nordsee noch sturmgeschutzt ist haben insbesondere die Aussengebiete der friesischen Inseln und die Zufahrtswege ins Wattenmeer eine jahrhundertealte Reputation als Schiffsfriedhof Mittlerweile stellen die von den Stromungen bewegten Schiffswracks selbst eine ernsthafte Gefahr fur den Schiffsverkehr dar Insbesondere die Zufahrtswege nach Amsterdam Kampen Enkhuizen Hoorn Stavoren und Harlingen sind ergiebige Fundstellen fur Schiffsarchaologen Aber auch an der deutschen Nordseekuste stellten sich die widrigen Klima und Kustenbedigungen stets als Problem heraus So war das Wattenmeer schon vergleichsweise fruh flachendeckend mit Leuchtturmen versehen die auch zu den prominentesten ihrer Art gehoren in Deutschland beispielsweise Roter Sand und Westerheversand 7 Den Helder Bremerhaven Hamburg Fahre im Bereich der Westfriesischen InselnAufgrund seiner Lage im stark industrialisierten Nordwesteuropa liegen einige der wichtigsten Hafen Europas am Wattenmeer mehrere stark befahrene Schifffahrtslinien fuhren direkt durch das Meer Schiffe aus Bremerhaven Wilhelmshaven Hamburg Esbjerg aus dem Nord Ostsee Kanal und aus zahlreichen mittelgrossen und kleineren Hafen fahren zwangslaufig durch das Gebiet Dabei fahren alle Schiffsklassen und typen durch die Schifffahrtsrouten im Wattenmeer von kleinen Freizeitbooten bis hin zu grossen Tankern und Containerschiffen Sie tragen dabei unter anderem Gefahrguter aller Art wobei insbesondere fast das gesamte Erdol das nach Nord und Nordwesteuropa geliefert wird von mengenmassiger Bedeutung ist 14 Der Schiffsverkehr beeinflusst das Wattenmeer durch Larmverschmutzung und durch uber Bord gegangene Ladung vor allem aber durch Ol und andere Chemikalien die bei Unfallen aber auch durch illegale Entsorgung ins Wasser gelangen Unglucke gab es bisher kaum im Wattenmeer die Unfallrate ist ausgesprochen niedrig So gab es in den Jahren 1995 1999 knapp 800 000 Schiffsbewegungen in der deutschen Nordsee wobei es nur 100 Zwischenfalle gab von denen einige den Einsatz von Schleppern notwendig machten Bekanntester und bisher gravierendster dieser Zwischenfalle im Wattenmeer war der Untergang der Pallas vor Amrum 14 Olbohrungen und Olforderungen im Wattenmeer Bearbeiten Bohrplattform Mittelplate vor der Dithmarscher Kuste im WattenmeerSieben Kilometer vor der Kuste am sudlichen Rand des Nationalparks Schleswig Holsteinisches Wattenmeer auf einer Sandbank im Bereich der Mittelplate wird seit 1987 aus 2000 bis 3000 Meter Tiefe Ol gefordert 31 2010 betrug die Jahresproduktion des Olfeldes Mittelplate rund 1 4 Millionen Tonnen Ol Damit ist es forderstarkste Olfeld in Deutschland 32 Bis 2005 erfolgte der Ol Transport mit Schiffen zum Olhafen in Brunsbuttel Danach wurde das Ol allein uber eine 10 km lange Pipeline von der Plattform durch das Watt nach Dieksand Friedrichskoog gefordert Da die Rohre die hochste Schutzzone des Nationalparks quert war sie umstritten Die unterirdische Pipeline wurde jedoch als sicherer und umweltschonender betrachtet als der Transport mit Schiffen der jahrlich mit rund 2000 Schiffsbewegungen im Wattenmeer stattfand Das bei der Forderung anfallende Olgas wird auf der Forderplattform verstromt Ab 2008 wird uber zwei Stromkabel neben der Pipelinetrasse der uberschussige Strom an das Festland geliefert 33 34 35 Hauptartikel Mittelplate Olfeld Siehe auch Nordseeol Tourismus Bearbeiten Touristen auf RomoDie Kustenlandschaft stellt mit ihrer Flachheit Konturenlosigkeit und oberflachlichen Kargheit eine Herausforderung fur die menschlichen Sinne dar Bis in das 19 Jahrhundert hinein galt sie als ausgesprochen lebensfeindlich erst im Zuge der Romantik setzte eine Umdeutung ein von der auch fruhe Seebader profitierten Ab den 1860er und 1870er Jahren entdeckten Maler wie Eugen Bracht Gustav Schonleber und Eugen Ducker die Kustenlandschaft und trugen mit ihren Gemalden die Sehnsucht in die Museen und grossburgerlichen Salons Die Konturenlosigkeit galt nun als besonderer Reiz der Weite die Probleme menschlicher Besiedlung wurden als besondere Naturnahe umgedeutet So gibt es auch heute noch grosse Landstriche und Zonen auf dem Wasser in dem Wasser und Tiergerausche die einzigen zu vernehmenden Laute sind Ungewohnlich fur Mitteleuropa bietet das Wattenmeer noch die Erfahrung echter Dunkelheit 7 Pro Jahr suchen derzeit etwa zehn Millionen Touristen das Wattenmeergebiet auf weitere 30 40 Millionen kommen als Tagesausflugler hinzu Sie kommen uberwiegend aus den Landern die selbst am Wattenmeer liegen Nach Schatzungen hangt ungefahr ein Drittel aller Arbeitsplatze in den Kustengebieten am Wattenmeer am Tourismus 36 Ausserhalb der Ruhezonen der Nationalparks und Naturschutzgebiete und besonders abgesperrter Bereiche ist das Wattenmeer der Allgemeinheit zuganglich Das Wattenmeer besitzt einerseits durch die Weite seiner Landschaft und andererseits durch die Ruhe und seine saubere jodhaltige Luft einen grossen Erholungswert In zahlreich angebotenen gefuhrten Wattwanderungen werden die Besonderheiten dieses geschutzten Naturraums von erfahrenen Wattfuhrern erlautert 37 Naturschutz Bearbeiten Sandbanke im Nationalpark Niedersachsisches WattenmeerAufgrund der Einzigartigkeit des Wattenmeeres und einer seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gewachsenen Aufmerksamkeit fur die Bedrohung des Systems durch menschliche Nutzungen wie Tourismus Fischerei und Schifffahrt unterliegt das Wattenmeer einer Reihe internationaler Schutzabkommen die durch diverse nationale Naturschutzmassnahmen erganzt werden Als erster Schritt hierzu wurde 1978 von Danemark Deutschland und den Niederlanden das Wattenmeersekretariat CWSS gegrundet Die trilaterale Zusammenarbeit mundete 1982 in der Gemeinsamen Erklarung zum Schutz des Wattenmeers 8 Uber ein Drittel des Gebiets ist Natura 2000 Gebiet das aus Schutzgebieten nach der FFH Richtlinie von 1992 und der Vogelschutzrichtlinie von 1979 besteht 8 Die grossten Teile des Wattenmeers unterliegen der Ramsar Konvention Bis auf einige Schifffahrtswege unterliegt das gesamte Wattenmeer verschiedenen nationalen Schutzregimes 38 Die Niederlande wiesen 1981 das Wattenmeer als Staatsnaturmonument aus Nationalparks im niederlandischen Wattenmeer sind der Nationalpark Schiermonnikoog und der Nationalpark Duinen van Texel Alle Westfriesischen Inseln haben Naturschutzgebiete Danemark bezog das Wattenmeer 1982 in das Naturschutzgesetz ein 1985 erfolgte im zweiten Anlauf die Einstufung des Schleswig Holsteinischen Wattenmeeres zum Nationalpark ein Jahr spater folgte auch das Niedersachsische Wattenmeer Der kleinste Teil des Wattenmeeres das Hamburgische Wattenmeer wurde diesem Schutzgebiet erst 1990 hinzugefugt 36 1991 trat das von Danemark Deutschland und den Niederlanden unterzeichnete Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer in Kraft Die UNESCO hat die deutschen und niederlandischen Teile des Wattenmeers 1991 als Biospharenreservat anerkannt und sie somit unter internationalen Schutz gestellt Uber den gemeinsamen Antrag der Niederlande Niedersachsens und Schleswig Holsteins zunachst nicht jedoch Hamburgs und Danemarks das Wattenmeer als Weltnaturerbe schutzen zu lassen hat die UNESCO am 26 Juni 2009 positiv entschieden Seit dem 27 Juni 2011 gehort auch das Hamburgische Wattenmeer seit 2014 auch das danische Wattenmeer zum UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Das Wattenmeer fallt des Weiteren unter Anlage V des MARPOL so dass jegliche Schadstoffeinleitung vom Schiff aus verboten ist 2001 bestimmte es die IMO zusatzlich als Particularly Sensitive Sea Area PSSA was der Schifffahrt weitere Einschrankungen zugunsten des Umweltschutzes auferlegt 14 Das Naturschutzgebiet des Wattenmeers enthalt auch wichtige Merkmale des kulturellen Erbes von Geschichte und Gegenwart so die Landschaft der Inseln Halligen und Moore die friesische Sprache und regionale Traditionen sowie uberschwemmte archaologische Spuren zahlreicher Schiffswracks aus dem Mittelalter und der fruhen Neuzeit Tausende von Wohnhugeln und weitlaufige Graben teils naturlichen teils kunstlichen Ursprungs im Wattenmeer sind archaologische und visueller Belege fur eine fast 3000 Jahre zuruckreichende Siedlungsgeschichte Seit etwa 1000 n Chr erfolgte eine gezielte Wasser und Landschaftspflege mittels Deichsystemen und des Salzabbaus 9 Literatur BearbeitenCommon Wadden Sea Secretariat CWSS Hrsg Nomination of the Dutch German Wadden Sea as World Heritage Site Januar 2008 Ludwig Fischer Thomas Steensen Harm Tjalling Waterbolk Das Wattenmeer Theiss 2005 ISBN 3 8062 1984 2 Christiane Gatje und Karsten Reise Hrsg Okosystem Wattenmeer Austausch Transport und Stoffumwandlungsprozesse Springer Berlin 1998 ISBN 3 540 63018 X Heike K Lotze Karsten Reise et al Human transformations of the Wadden Sea ecosystem through time a synthesis in Helgoland Marine Research 2005 59 S 84 95 doi 10 1007 s10152 004 0209 z Ministerium fur Landwirtschaft Umweltschutz und Landliche Raume des Landes Schleswig Holstein MLUL Hrsg Bericht zur Uberprufung des Biospharenreservats Schleswig Holsteinisches Wattenmeer und Halligen durch die UNESCO Berichtszeitraum 2005 2013 als pdf OSPAR Commission for the Protection of the Marine Environment of the North East Atlantic Quality Status Report 2000 Region II Greater North Sea London 2000 Meindert Schroor und Joachim Kuhn Cultural Entity Wadden Sea Herausgegeben im Rahmen des Lancewad Projektes CWSS Wilhelmshaven 1999 Umweltbundesamt und Nationalparkverwaltungen Niedersachsisches Wattenmeer Schleswig Holsteinisches Wattenmeer Hrsg Umweltatlas Wattenmeer 2 Bande Bd 1 Nordfriesisches und Dithmarsches Wattenmeer Bd 2 Wattenmeer zwischen Elbmundung und Emsmundung Eugen Ulmer Stuttgart 1998 1999 ISBN 3 8001 3491 8 ISBN 3 8001 3492 6Weblinks Bearbeiten Commons Wattenmeer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche Nationalparke im Wattenmeer Internationales Wattenmeer Sekretariat englisch The Lancewad Report 2001 Das kulturelle Erbe der Wattenmeerregion englisch PDF 229 kB Weltnaturerbe Wattenmeer Weitere Informationen zu Tieren Pflanzen und dem Wattenmeer selbst Schutzstation Wattenmeer e V Wer Wie Watt Fragen und Antworten zu menschlichen Einflussen auf das Wattenmeer Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Nationalpark Wattenmeer Danemark LancewadPlan Integrated Landscape and Cultural Heritage Management and Development Plan for the Wadden Sea Region Memento vom 10 Juni 2017 im Internet Archive Materialsammlung zur Kulturgeschichte der Wattenmeer Region 2004 2007 internet archive UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven grosstes Bildungs und Informationszentrum fur den Nationalpark Niedersachsisches Wattenmeer Einzelnachweise Bearbeiten a b Weltnaturerbe Wattenmeer Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz BMUV 9 Oktober 2020 a b Wadden Sea UNESCO Nationalpark Vadehavet Pressemitteilung der UNESCO 26 Juni 2009 Eintrag auf der UNESCO Liste zum Wattenmeer englisch Alexander Bartholoma Burghard W Fleming Ubergang zwischen Land und Meer Die Wattenmeerkuste an der Nordsee In Ernst Rudiger Look Ludger Feldmann Hrsg Faszination Geologie Die bedeutende Geotope Deutschlands E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2006 ISBN 3 510 65219 3 S 18f a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Schroor Kuhn S 1 8 a b c d e f g h i j International Maritime Organisation Identification and Protection of Special Areas and Particularly Sensitive Sea Areas Designation of the Wadden Sea as a Particularly Sensitive Sea Area Submitted by Denmark Germany and the Netherlands als pdf S 1 8 a b Wadden Sea Plan 2010 11th Trilateral Governmental Conference on the Protection of the Wadden Sea Westerland Sylt 18 March 2010 Common Wadden Sea Secretariat CWSS Wilhelmshaven Germany Dezember 2010 a b c d e f g h Schroor Kuhn S 8 14 a b c Umweltatlas Band 1 S 96 a b c d e f g Gatje Reise S 529 540 a b OSPAR S 21 25 a b c d e f International Maritime Organisation Identification and Protection of Special Areas and Particularly Sensitive Sea Areas Designation of the Wadden Sea as a Particularly Sensitive Sea Area Submitted by Denmark Germany and the Netherlands als pdf Memento vom 20 August 2008 im Internet Archive S 8 14 a b Klaus Janke 30 Jahre Leiter der Nationalparkverwaltung Hamburgisches Wattenmeer Abschied vom Traumjob im Wattenmeer Hamburger Abendblatt 30 Dezember 2021 Hamburg Port Authority Gewasserkundliche Informationen Gewasserkundliches Jahrbuch 2006 Memento vom 31 Januar 2016 imInternet Archive PDF a b MLUL S 11 31 a b c d e f g Lotze Reise S 84 88 a b c d e Lotze Reise S 88 90 a b c d e f g h i j CWSS S 89 93 Bundesamt fur Seeschifffahrt und Hydrographie Seegraser und Grunalgenbestand im Schleswig holsteinischen Wattenmeer Memento vom 3 Januar 2018 im Internet Archive a b Schutzstation Wattenmeer Pflanzen im Watt a b c d Schutzstation Wattenmeer Tiere a b c Fachschaft Biologie Hannover Lebensraum Salzwiese Tiere Memento des Originals vom 19 Januar 2012 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fsbio hannover de CWSS S 53 Lotze Reise S 92 94 Meeresatlas 2017 Daten und Fakten uber unseren Umgang mit dem Ozean dort auf S 20 Heers u Behrends Der Seehund im Wattenmeer WWF Umweltinformation 1984 S 44 a b Safecoast Coastal Flood Risk and Trends for the future in the North Sea area Safecoast project team The Hague 2008 S 26 35 als pdf Memento vom 9 Februar 2012 im Internet Archive Lotze Reise S 90 92 Jorg Feddern Dea in der Nordsee Olbohrungen im Wattenmeer Wie der Ol Konzern Dea den Nationalpark bedroht Greenpeace Hamburg Mai 2016 mit Karte Bestehende und geplante Olforderung im Wattenmeer durch den Olkonzern Dea Mittelplate Erfolgsgeschichte im Wattenmeer Wintershall Dea Olforderung Ein kleine Chronik Schutzstation Wattenmeer e V Husum 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