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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Uthlande Begriffsklarung aufgefuhrt Unter Uthlande oder Utlande niederdeutsch oder altdanisch fur Aussenlande im Danischen auch Friselag en 1 versteht man die dem Festland vorgelagerten Aussenlande Inseln Halligen und Marschen im heutigen Kreis Nordfriesland Utland auf einer Karte des Herzogtums Schleswig von 1850 die den Zustand zur Zeit Waldemars II zeigen sollDie politische Einteilung von Schleswig Sonderjylland im Mittelalter Karte von 1913 Mutmassliche Kustenlandschaft Nordfrieslands bzw der Uthlande vor der zweiten Marcellusflut 1362 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Harden der Uthlande 3 Region Uthlande 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Bezeichnung ist urkundlich erstmals fur das 12 Jahrhundert uberliefert 2 Die damaligen Inseln unterschieden sich sowohl in ihrem politischen Status als auch in ihrer sozialen Zusammensetzung deutlich vom Festland Heute ist ein Teil der ehemaligen Uthlande im Meer versunken insbesondere ein Grossteil der Insel Strand teilweise durch Eindeichung und Landgewinnung Teil des Festlands geworden Die Bezeichnung geht vermutlich auf die ostdanische Kanzleisprache im damals noch danischen Lund in Skane zuruck 3 Auf dem danischen Festland waren spater die Harden der grosste Verwaltungsbezirk Sie bestanden aus mehreren Kirchspielen Auf dem jutlandischen Festland gab es noch Syssel die mehrere Harden zusammenfassten in den Uthlanden aber komplett fehlten Die Friesen wurden direkte Untertanen des danischen Konigs Konigsfriesen und fochten fur ihn in den Schlachten mit dem Heiligen Romischen Reich und den Holsteinern Im Mittelalter gelang es ihnen dennoch eine weitgehende Autonomie zu erhalten Vom 1241 erlassenen Jydske Lov waren sie ausgenommen und durften weiter nach dem Friesischen Recht rechtsprechen siehe auch Lex Frisionum Siebenhardenbeliebung Krone der rechten Wahrheit Als 1250 Konig Erik IV von Danemark versuchte auch in den Uthlanden den Plogpennig die Steuer eines Pfennigs auf jeden Pflug einzutreiben musste er die Gegend schliesslich fluchtartig verlassen nachdem viele danische Ritter dort ihr Leben gelassen hatten Sein Bruder Morder und Nachfolger Abel verlor den grossten Teil seines Heeres und sein Leben als er 1252 wiederum versuchte die Steuern einzutreiben 1261 schloss die Hansestadt Hamburg einen Friedensvertrag mit den Friesen in Utlandia ob damit nur die drei Eiderstedter Harden oder das ganze Uthland gemeint ist geht aus der Urkunde nicht hervor Bis 1284 hatte sich die Zentralgewalt so sehr verfestigt dass Herzog Waldemar IV von Schleswig in der Lage war einen bindenden Vertrag auch im Namen der Friesen mit der Hansestadt Bremen zu schliessen Harden der Uthlande Bearbeiten nbsp Das Gebiet der Halligen Uthlande um 1650 auf einer Karte von Johannes Mejer nbsp Das Gebiet der Halligen Uthlande um 1850Im Mittelalter gehorten folgende Harden zu den Uthlanden Bokingharde heute Festland Horsbullharde Wiedingharde heute Festland Fohr Osterharde der Osten der Insel Fohr weiterhin Insel Fohr Westerharde Amrum und der Westen Fohrs weiterhin Insel Sylt Sylt Wiriksharde fruher Teil der Insel Strand etwa das Gebiet um Hallig Langeness im 16 Jahrhundert mit der Beltringharde vereint und 1634 grosstenteils im Meer versunken Beltringharde Nordostteil der Insel Strand grosstenteils im Meer versunken Pellwormharde Sudwestteil der Insel Strand etwa das heutige Pellworm teilweise im Meer versunken Edomsharde Sudteil der Insel Strand einschliesslich des untergegangenen Rungholts bis auf die heutige Halbinsel Nordstrand grosstenteils im Meer versunken Lundenbergharde Sudostteil der Insel Strand etwa das Gebiet des heutigen Simonsberg Reste sind heute Festland Eiderstedt Ostteil des heutigen Eiderstedts heute Halbinsel Everschop Nordwestteil des heutigen Eiderstedts mit Westerhever damals eine Insel heute Halbinsel Utholm Sudwestteil des heutigen Eiderstedts mit St Peter Ording damals eine Insel heute Halbinsel Die Aufzahlung der Gebiete variiert nach Quelle und Jahr Die Gestalt der Kuste hat sich im Verlauf der Jahrhunderte stark verandert Wichtige Quellen sind das um 1230 entstandene Erdbuch Waldemars II und historisierende Karten von Johannes Mejer 1652 gedruckt Im Erdbuch befindet sich eine gesonderte Aufzeichnung aller bewohnten Inseln der Westkuste Die drei dort aufgefuhrten Namen Gaestaenacka Hwaelae major und Hwaelae minor sind als Inseln heute nicht mehr auffindbar oder nachweisbar Die oft geausserte Vermutung dass diese westlich von Alt Nordstrand lagen und bei Sturmfluten bis zum 14 Jahrhundert im Meer versanken wird aber angezweifelt Moglicherweise sind diese drei Namen das Produkt von Transkriptionsfehlern die dem damaligen Schreiber bei der Ubertragung der Namen DeStrandt Eydaerstath und Hewerschop unterlaufen sind 4 Region Uthlande BearbeitenAm 26 Marz 2002 wurde der Verein Regionale Partnerschaft Uthlande e V gegrundet der sich zum Ziel gesetzt hat die die Inseln und Halligen in Nordfriesland umfassende Region Uthlande zu fordern Sonstiges BearbeitenDas Intercity Zugpaar Dresden Westerland verkehrt unter dem Namen Uthlande 5 desgleichen trugen und tragen auch mehrere Schiffe diesen Namen Siehe auch BearbeitenNordfriesische InselnLiteratur BearbeitenChristian Peter Hansen Chronik Der Friesischen Uthlande 2 Auflage 1877 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche eingeschrankte Vorschau des Nachdrucks von BiblioBazaar 2008 Nicolas Peters Mathias Peters Kaart van Noord Friesland in Sleeswijk Duitsland in 1651 links en 1240 rechts Historische Landkarte aus dem Bestand des Nederlands Scheepvaartmuseum Amsterdam Husum 1664 geheugenvannederland nl abgerufen am 24 Mai 2010 niederlandisch FRISIA BOREALIS IN DVCATV SLESWICENSI sive FRISIA CIMBRICA Anno 1651 FRISIA BOREALIS IN DVCATV SLESWICENSI Anno 1240 Frisia Cimbrica Antiqu G Schernewski T Dolch Hrsg Geographie der Meere und Kusten Coastline Reports 1 2004 2004 ISSN 0928 2734 Weblinks BearbeitenHomepage der Region UthlandeEinzelnachweise Bearbeiten Adolf Ditlev Jorgensen Bidrag til nordens historie i middelalderen Kobenhavn 1871 S 35 Vgl Wolfgang Laur Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig Holstein 2 Aufl Neumunster 1992 S 666 Hanswilhelm Haefs Ortsnamen und Ortsgeschichten in Schleswig Holstein Norderstedt 2014 ISBN 3 8334 0509 0 Seite 227 Jurgen Newig Die Kustengestalt Nordfrieslands im Mittelalter nach historischen Quellen PDF 1 3 MB In Geographie der Meere und Kusten Coastline Reports 1 2004 S 23 36 mit graphischer Darstellung des Fehlerablaufs Abgerufen am 21 Oktober 2010 ZuglaufschildNormdaten Geografikum GND 7617333 1 lobid OGND AKS VIAF 243903060 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uthlande amp oldid 225304410