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Erik IV Plovpenning Pflugpfennig 1216 10 August 1250 bei Missunde war ein Sohn des danischen Konigs Waldemar II und dessen Frau Berengaria von Portugal Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Konig 1 2 Tod 1 3 Frommigkeit und Kirchenpolitik 2 Verehrung 3 Nachkommen 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErik war der alteste Sohn Waldemars II aus dessen zweiter Ehe Direkt nach der Geburt wurde er zum Herzog von Schleswig ernannt 1223 wurden sein Vater und sein alterer Halbbruder der Thronfolger und Mitkonig Waldemar durch Graf Heinrich I von Schwerin gefangen genommen Sein Vater kam 1225 frei musste nach der Niederlage in der Schlacht bei Molln aber als Gegenleistung den neunjahrigen Erik und dessen beiden jungeren Bruder Abel und Christoffer als Geiseln an Heinrich I von Schwerins Hof schicken Erst 1230 kamen die Bruder frei Erik reiste nach Paris um dort ein Studium aufzunehmen 1 1231 starb erst Eleonore von Portugal die Ehefrau des jungeren Waldemar im Kindbett und wenig spater Eriks Halbbruder Waldemar bei einem Jagdunfall Sie hinterliessen keine lebenden Nachkommen Daraufhin wurde Erik aus Paris zuruckgerufen um Waldemars Stellung als Mitkonig seines Vaters in Danemark zu ubernehmen Er wurde 1232 im Dom zu Lund gekront Sein nachstjungerer Bruder Abel ruckte als Herzog in Schleswig nach Konig Bearbeiten Als Waldemar II starb folgte Erik ihm 1241 als alleiniger Konig Sein jungerer Bruder Abel forderte Teilhabe an der Macht Dies fuhrte zu langwierigen Kriegen uber viele Jahre wobei Abel der Herzog in Schleswig der seit 1237 mit Mechthild von Holstein verheiratet war Unterstutzung von seinen holsteinischen Schwagern erhielt 1244 kam es anlasslich eines geplanten Kreuzzuges gegen Estland zu einem Vergleich der aber nur von kurzer Dauer war denn 1246 begann Erik mit dem Versuch das Herzogtum Schleswig an sich zu bringen Im Gegenzug brannten Abel und Christoffer unterstutzt von ihrem unehelichen alteren Bruder Knut von Blekinge 1209 1260 den Holsteiner Grafen und der Hanse Odense nieder und eroberten Ribe Im folgenden Jahr gelang Erik die Ruckeroberung Er nahm Christoffer und Knut gefangen Durch die Vermittlung ihrer Schwester Sophie der Ehefrau von Markgraf Johann I von Brandenburg wurde 1247 ein Vertrag zwischen den Brudern geschlossen der Eriks alleinige Herrschaft im Konigreich wieder herstellte und den anderen Brudern ihre Herzogtumer zusicherte Um seine Kampfe zu finanzieren erhob Erik 1249 eine Steuer auf jeden Pflug wovon er seinen Beinamen bekam Das schien eine gerechte Steuer zu sein da die Anzahl der Pfluge im Land in einem konstanten Verhaltnis zum bearbeiteten Land stand Es handelte sich also eigentlich um eine flachenbezogene Grundsteuer die sich an der Zahl der Pfluge orientierte Zwar konnten alle den kleinen Betrag bezahlen aber die ruppige Art sie einzutreiben erzeugte Unmut so dass der Konig 1249 sogar vor aufgebrachten Bauern in Schonen fliehen musste Dem Aufstand schlossen sich Abel und die Kirche an wahrend Erik endlich zu seinem Feldzug nach Estland aufbrach nbsp Fresko mit der Darstellung der Ermordung von Erik Plovpenning in der St Bendts KircheTod Bearbeiten Auf dem Ruckweg von Estland 1250 gelang es Erik den grossten Teil von Abels sudjutischen Herzogtum zu erobern und er traf sich mit Abel fur einen Vergleich in dessen Residenz Gottorf Nach diesem Treffen wurde er auf Geheiss seines Bruders am 10 August 1250 2 3 in der Nahe von Missunde ermordet Nach einer Uberlieferung schlug Lave Gudmundsen ca 1195 1252 ihm auf einem Boot den Kopf ab Sein Leib wurde in der Schlei versenkt Der aufgetauchte Leichnam wurde seinem Wunsch gemass in Monchskleider gekleidet und in Schleswig beigesetzt Frommigkeit und Kirchenpolitik Bearbeiten Erik war tief von der franziskanischen Frommigkeit gepragt Er war selbst Franziskaner Terziar und hatte in seinem Testament festgelegt dass er in der Kutte des Ordens begraben werden wollte Zudem begann er auf eigene Kosten fur die Franziskaner ein Kloster in Roskilde zu bauen Aber Krieg und Unfriede hinderten ihn an der Vollendung seiner Arbeit Erst nach seinem Tod wurde 1255 ein Klarissenkloster in gegrundet Trotz seiner Frommigkeit stand Erik bereits als Mitregent in Konflikt mit der Kirche in Danemark besonders mit Niels Stigsen aus dem machtigen Hvide Geschlecht dem Bischof von Roskilde Erik konnte sich 1237 jedoch einen Brief von Papst Gregor IX beschaffen um die Bischofe damit zu zwingen die von ihm bestimmten Priester an seinen Kirchen einzusetzen Seine Steuerpolitik fuhrte 1244 zu einem erneuten Konflikt mit der Kirche deren Land der Konig ebenfalls besteuern wollte 1245 drohte Papst Innozenz IV Erik mit Kirchenbann sollte er die Privilegien der Kirche verletzen 1 Aufgrund seiner Rom Treue wurde er 1239 sogar zum Favoriten von Papst Gregor IX fur den deutschen Kaiserthron anstelle des gebannten Friedrich II Ende desselben Jahres verheiratete Kurfurst Albrecht I von Sachsen ihn mit seiner altesten Tochter Jutta Judith Verehrung BearbeitenSofort nach seiner Ermordung begann Eriks Verehrung als Martyrer und Heiliger an dessen Grab angeblich Wunder geschahen Nach Abels Tod 1252 unterstutzte Christoffer der jungste der Bruder die Verehrung um so Waldemar den Sohn des Brudermorders von der Nachfolge auszuschliessen und selbst als die Nachfolge anzutreten Als Konig liess er Eriks sterbliche Uberreste daher von ihrer ersten Ruhestatte im Schleswiger Dominikanerkloster in den Schleswiger Dom und 1258 in die St Bendts Kirche in Ringsted die Grablege der Waldemar Familie uberfuhren Seine Ehefrau Margarete Sambiria beantragte beim Papst die Heiligsprechung ihres Schwagers die jedoch aufgrund der Konflikte zwischen dem danischen Konigshaus und den Bischofen nicht erfolgte 4 Ihre Schwiegertochter Agnes die Tochter von Johann I von Brandenburg aus dessen zweiter Ehe mit Eriks Witwe Jutta von Sachsen liess das Gewolbe uber Eriks Grab nach der Ermordung ihres Mannes Erik V Klipping um 1290 mit Fresken ausmalen die Szenen aus dem Leben und von der Ermordung beider Konige zeigen Margrete I regte 1414 noch einmal die Heiligsprechung an was jedoch zu keinem Erfolg fuhrte Trotzdem wurde Erik bis zur Reformation in Danemark als Heiliger verehrt zu dessen Grab Wallfahrten durchgefuhrt wurden Seine Gebeine wurden 1520 in eine Saule der Kirche eingemauert Sein Gedenktag ist der 10 August Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Jutta von Sachsen 1223 1267 hatte er folgende Tochter Sofia von Danemark Konig Waldemar Birgersson von Schweden Jutta von Danemark Nebenfrau von Konig Waldemar Birgersson von Schweden Agnes von Danemark Abtissin von St Agnete in Roskilde Ingeborg von Danemark Konig Magnus lagabaetir von Norwegen Sonstiges BearbeitenTheodor Fontane erwahnt die Ermordung Eriks IV in seiner Schilderung Der Schleswig Holsteinsche Krieg im Jahre 1864 5 Er gibt dabei als Tag wie einige andere Quellen auch den 9 August an Doch geschah der Mord am Tag des Heiligen Laurentius von Rom Adam Gottlob Oehlenschlager verfasste 1820 das Schauspiel Henrik og Abel Siehe auch BearbeitenStammtafel der danischen KonigeLiteratur BearbeitenErnst Willkomm Der Mowenberg bei Schleswig In Die Gartenlaube Heft 45 46 1853 S 485 488 497 500 Volltext Wikisource Historische Erzahlung Erzahlung vom Tode Konig Erich Plogpennings Anhang zur Holsteinischen Reimchronik In Ludwig Weiland Hrsg Scriptores qui vernacula lingua usi sunt Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbucher des Mittelalters Band 2 Monumenta Germaniae Historica Abteilung I Scriptores Hannover 1877 S 632 633 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek mittelniederdeutsche Erzahlung aus Hannover Landesbibliothek Ms XXI 1283 Bl 57r Ende des 15 Jahrhunderts Ekkart Sauser Erich Erik Plovpenning In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 376 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Anders Bogh Erik 4 Plovpenning 1216 50 2012 danisch Brian Patrick McGuire Glemte danskere Helgener i Danmarks 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oldid 238013703