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Dieser Artikel beschreibt die Art Zur Gattung siehe Eiderenten Die Eiderente Somateria mollissima ist eine Vogelart die zur Familie der Entenvogel Anatidae gehort Es ist eine grosse massig wirkende Meerente die an der arktischen Kuste des Atlantiks und des Pazifiks lebt In Europa kommt sie vor allem in Skandinavien vor Die Brutpopulation der Nordseekuste ist wesentlich kleiner Im Sommer finden sich im Wattenmeer jedoch grosse Scharen nichtbrutender Eiderenten ein denen sich im Spatsommer auch noch grosse Scharen an Mauservogeln hinzugesellen EiderenteEiderentenpaar Somateria mollissima SystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie AnatinaeTribus Meerenten und Sager Mergini Gattung Eiderenten Somateria Art EiderenteWissenschaftlicher NameSomateria mollissima Linnaeus 1758 Die deutschsprachige Bezeichnung dieser Ente burgerte sich durch den Daunenhandel ein Sowohl die Bezeichnung fur den Vogel als auch seine Federn Eiderdaunen sind dem islandischen aedr entlehnt 1 Im deutschen Sprachgebrauch wird sie gelegentlich auch als Eidergans oder St Cuthbertsente s Wappenvogel von Northumberland bezeichnet Die lateinische Artbezeichnung Somateria mollissima weist auf die weichen und warmenden Daunen dieser Entenart hin Somateria besteht aus zwei griechischen Wortern soma soma bedeutet Korper und ἔrion erion bedeutet Wolle wahrend das lateinische Adjektiv mollissima sehr weich bedeutet Ubersetzt bedeutet der wissenschaftliche Name sehr weicher Wollkorper Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Bestand 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 4 1 Balzverhalten 4 2 Brut 5 Zugverhalten 6 Fressfeinde und andere naturliche Todesursachen 7 Unterarten 8 Mensch und Eiderente 8 1 Jagd und sonstige Beeinflussung durch den Menschen 8 2 Wappenvogel von Northumberland 8 3 Wirtschaftliche Nutzung 8 4 Haltung von Eiderenten 8 5 Weiteres 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp An Land wirken Eiderenten wie dieser Erpel schwerfallig und plump Die Eiderente ist mit einer Korperlange von durchschnittlich 58 Zentimetern etwas grosser als eine Stockente und erreicht durchschnittlich ein Korpergewicht von 2 2 Kilogramm Die Lange kann von 60 bis 70 cm variieren die Flugelspannweite von 95 bis 105 cm 2 Mannchen werden bei dieser Entenart in der Regel alter grosser und schwerer als Weibchen An Land wirkt die Ente plump und schwerfallig sie ist jedoch ein guter Schwimmer und Taucher der selbst mit starkem Seegang gut zurechtkommt Aufgrund der hohen Schnabelwurzel die direkt in die Stirn ubergeht wirkt der Kopf der Eiderente keilformig Sie ist dadurch von anderen Entenarten gut zu unterscheiden da dieses Profil nur bei dieser Entenart vorkommt 3 Wahrend des Fluges ist die Eiderente an ihrer kraftigen Gestalt dem dicken und kurzen Hals sowie der auffallenden Kopfform deutlich zu erkennen Die Eiderente zeigt in der Gefiederfarbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus Das Brutkleid des mannlichen Vogels der wie bei allen Enten als Erpel bezeichnet wird ist am Rucken und an der Brust uberwiegend weiss An der Brust ist das Gefieder leicht rosafarben uberhaucht Der Bauch die Flanken die Burzelmitte der Schwanz die Ober und Unterschwanzdecke sowie die Kopfoberseite sind schwarz gefiedert Am Nacken ist das Gefieder dagegen hell moosgrun Die Nackenfedern sind leicht verlangert so dass sie eine kleine Holle bilden Der Schnabel des Erpels ist beim Prachtkleid gelbgrun ansonsten blaugrau bis grungrau Die ausseren Armschwingen sind schwarz die inneren sind weiss und sichelformig gebogen Als Ruhekleid tragt das Mannchen dagegen ein dunkelbraunes Gefieder das stellenweise mit weissen Gefiederpartien durchsetzt ist Die Banderung des Gefieders ist allerdings etwas weniger auffallig als bei den Weibchen Das Weibchen tragt wahrend des gesamten Jahres ein unauffallig dunkel bis gelblichbraunes Gefieder durch das sich am Korper dichte schwarze Gefiederbander ziehen Hals und Kopf sind dagegen starker einfarbig braun Das Gefieder hat dort nur eine feine braunschwarze Strichelung Sie ahnelt damit im Gefieder den Weibchen vieler anderer Entenarten durch die auffallige Kopfform ist sie jedoch leicht als Eiderente identifizierbar Der Schnabel der Eiderente ist beim Erpel grunlich gefarbt der der weiblichen Eiderente ist dunkelgrun Die Schnabelspitze ist heller und weist eine breite und verhornte Spitze auf Die Augenfarbe ist bei beiden Geschlechtern braun Jungvogel beider Geschlechter gleichen in ihrer Gefiederfarbung den Weibchen Sie sind jedoch etwas dunkler in ihrer Gefiederfarbe und weniger stark gebandert Junge Erpel tragen das voll ausgebildete Prachtkleid des Mannchens erst im dritten oder vierten Lebensjahr Bereits im Prachtkleid des zweiten Lebensjahres zeigen sie jedoch deutlich die Schwarz Weiss Kontrastierung wie sie fur adulte Erpel typisch ist Zu diesem Zeitpunkt finden sich im Kopf und Halsbereich noch Federn mit gelbbraunem Rand Teile des Ruckengefieders sind noch schwarzbraun 4 Verbreitung und Bestand Bearbeiten nbsp Die Verbreitungskarte zeigt die Brutgebiete in Grun und die Uberwinterungsgebiete in Blau Die Eiderente kommt entlang der nordlichen Kusten von Europa Nordamerika und Ostsibirien vor Sie brutet von der Arktis bis in die gemassigten Klimazonen in Europa nach Suden etwa bis zum Wattenmeer und ins nordwestliche Frankreich An der nordamerikanischen Atlantikkuste reicht das Brutgebiet bis nach Maine am Pazifik bis nach Sudalaska Der Schwerpunkt des Brutgebietes der Eiderenten liegt auf Island wo etwa 450 000 Paare bruten sowie an der Ostsee wo sich bis zu 600 000 Paare zur Brut versammeln Als Brutplatze nutzt die Eiderente kleine vegetationslose Felseninseln und Scharen bewachsene oder bewaldete Inseln geschutzte und ruhige Meeresbuchten mit flachen Ufern Der nordamerikanische Bestand wird auf 750 000 bis 1 Million Paare geschatzt Die IUCN schatzt den Gesamtbestand der Eiderente auf 2 5 bis 3 6 Millionen Tiere und stuft die Art als nicht gefahrdet least concern ein Vogel aus den nordlichsten Brutgebieten etwa aus Spitzbergen ziehen zum Uberwintern in die gemassigten Breiten wo sie in geeigneten Kustengewassern grosse Trupps bilden konnen Sie uberwintern damit in den sudlicheren Regionen des Verbreitungsgebiets dieses Vogels Die sudlichen Populationen sind dagegen weitgehend Standvogel Im Winter taucht die Eiderente regelmassig in geringer Zahl auch in grosser Entfernung zum Meer an den grosseren Alpenseen auf Seit den 70er Jahren ubersommern hier immer wieder einige Vogel Am Zeller See im Land Salzburg gelang 1972 sogar ein Brutnachweis Auch in der Schweiz ist die Eiderente in Ausnahmefallen ein Brutvogel 1988 brutete die Eiderente erstmals am Zurichsee in den Folgejahren kam es auch zu weiteren Bruten am Neuenburger Vierwaldstatter und Walensee Lebensweise und Ernahrung Bearbeiten nbsp Eine Gruppe von Altvogeln und Kuken ruht am Strand von Dune Anfang Juni Die gesellig lebende Eiderente gehort zu den tagaktiven Enten mit ausgepragter Tauchfahigkeit Sie lebt uberwiegend von Muscheln bis zu einer Grosse von 40 Millimetern und frisst ausserdem Schnecken Krebstierchen sowie im Gegensatz zu anderen Entenarten Fische An der Nordseekuste nutzt sie vor allem die Miesmuschelbanke Im Binnenland frisst die Eiderente ausserdem die eingeburgerten Dreikantmuscheln Pflanzliche Nahrung spielt bei dieser Ente keine grosse Rolle Allerdings frisst das Weibchen wahrend der Brutzeit auch Vegetabilien und nimmt dabei besonders die Pflanzen auf die in der Nahe des Nestes wachsen 5 nbsp Miesmuscheln zahlen zu den Muschelarten die von der Eiderente gefressen werden Muscheln erbeutet die Eiderente indem sie entweder den Wattboden absucht oder sie im Wasser ertaucht Mit Hilfe ihres kraftigen Schnabels ist sie in der Lage Muscheln von ihrer Unterlage abzureissen oder nach ihnen im Wattboden zu graben Angespulter Seetang wird von ihr gleichfalls nach Wasserinsekten Muscheln und Schnecken abgesucht Die Eiderente taucht gewohnlich nach Muscheln bis zu einer Gewassertiefe von sechs Metern und bleibt etwas mehr als eine Minute unter Wasser Unter Wasser nutzt sie dabei ihre Flugel zur Fortbewegung Einzelne Beobachtungen sprechen davon dass die Eiderente auch wesentlich tiefere Meeresboden erreichen kann Tauchgange in Tiefen bis zu 50 Meter wurden bereits beobachtet 6 Die Muscheln werden mit den Schalen gefressen Im starken Kaumagen der Eiderente werden sie geknackt die Schalentrummer scheidet die Ente anschliessend als Speiballen aus Das mit der Nahrung aufgenommene Salz wird uber Salzdrusen in der Stirn wieder abgegeben Die Eiderente nutzt die Gezeitenwechsel gezielt aus um auch solche Meeresregionen nach Nahrung abzusuchen die fur sie bei Flut nicht erreichbar waren Fortpflanzung BearbeitenBalzverhalten Bearbeiten nbsp Balzende Mannchen rufen ein weiches ahoo und legen wahrend des Rufens den Kopf in den Nacken nbsp Zum Balzverhalten gehort auch ein Strecken des Korpers aus dem Wasser Die Weibchen der Eiderente erreichen ihre Geschlechtsreife bereits in ihrem zweiten Lebensjahr Nur ein Teil der zweijahrigen Weibchen kommt allerdings auch schon zur Brut Die Erpel dagegen beteiligen sich an der Balz erst in ihrem dritten Lebensjahr Erst dann ist bei ihnen das Gefieder der erwachsenen Erpel weitgehend ausgebildet Die Erpel beginnen mit ihrer Balz im Dezember Erst im Spatwinter beteiligen sich auch die Weibchen daran Es handelt sich um eine Gesellschaftsbalz bei der sich bis zu 10 Mannchen in der Nahe eines Weibchens versammeln Junge noch nicht geschlechtsreife Erpel halten sich haufig in der Nahe solcher balzenden Erpel auf und zeigen auch bereits erstes Balzverhalten 7 Wahrend der Balz ruft das Mannchen ein weiches dumpfes zwei bis dreisilbiges ahoo oder hu huuuu das uber das Watt oder die Wasserflachen sehr weit zu horen ist Junge Mannchen beherrschen diesen Ruf noch nicht Ihr Ruf klingt heiserer und ist lautmalerisch mit gro gro o umschrieben Das Weibchen antwortet auf die Balzrufe des Mannchens mit gockelndem goggoggoggog und knarrendem krrr 8 Der Erpel zeigt wahrend der Balzrufe eine charakteristische Korperbewegung die gelegentlich auch als eine Verbeugung nach hinten beschrieben wird 8 Dabei legt der Erpel seinen Kopf weit in den Nacken und wolbt die Brust vor Gewohnlich umwerben mehrere Mannchen ein Weibchen Zu den typischen Balzhaltungen der Erpel gehoren ein Imponierschwimmen bei dem der Kopf langsam von rechts nach links gedreht wird sowie das Strecken des Korpers aus dem Wasser bei dem die Flugel nach hinten weggespreizt werden nbsp Die Paarung selbst ist nach wenigen Sekunden voruber Seine Paarungsbereitschaft signalisiert das Weibchen indem es sich flach auf das Wasser legt Zur Paarung schwimmt der Erpel auf die Ente druckt sie dabei fast vollig unter Wasser und beisst ihr mit dem Schnabel in den Nacken Die Paarung selbst dauert nur wenige Sekunden Bei der Ankunft im Brutgebiet ist die Mehrzahl der Weibchen verpaart Eine Paarbindung besteht in der Regel nur fur ein Jahr Die ortstreuen Weibchen verpaaren sich aber gelegentlich mit dem gleichen Erpel im nachsten Jahr erneut wenn dieser in dasselbe Revier zuruckkehrt Brut Bearbeiten nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden Eiderenten bruten einzeln oder in kleinen Gruppen Haufig befinden sich in den Brutgebieten aber auch grossere Kolonien Kolonien von bis zu 1 000 Paaren kommen beispielsweise auf Island vor An geeigneten Platzen konnen sich zwei bis drei Nester je Quadratmeter befinden Eiderenten meiden Steilufer schroffe Felsen und windexponierte Stellen Steigt das Ufer sanft an befinden sich die Kolonien mitunter mehrere hundert Meter von der Kustenlinie entfernt so dass die Nester auch bei Hochwasser nicht vom Wasser erreicht werden 7 nbsp Brutende Eiderente nbsp Weibchen mit Kuken im Hafenbecken der Helgolander Dune Anfang Juni nbsp Eiderente mit drei Jungvogeln auf den Klippen der norwegischen Vogelinsel Runde nbsp Mannliche Eiderenten im Schlichtkleid im Schleswig Holsteinischen WattenmeerDer Neststandort ist abhangig von den jeweiligen ortlichen Gegebenheiten Auf vegetationslosen Brutplatzen errichtet das Weibchen das Nest zwischen dem Geroll Das Nest ist dann nicht mehr als eine flache Mulde die aber windgeschutzt liegt Ist eine krautige Vegetation oder Gebusch vorhanden liegen die Nester in ihrem Schutz Gelegentlich nutzt das Weibchen auch alte Mowennester als Nistplatz Auf bewaldeten Inseln errichten die Eiderenten ihre Nester auch im Schutz von Baumen Eiderenten nutzen regelmassig ihre alten Brutplatze wieder was die Vegetation in ihrem Brutgebiet beeinflusst Bedingt durch den abgesetzten Entenkot sind die Stellen um die Nester krautig oder mit Zwergstrauchern bewachsen 9 Die Brutzeit liegt je nach Region und Wetterbedingungen im Zeitraum von Anfang April bis Mitte Mai Das Weibchen legt in der Regel vier bis sechs grunlich graue Eier in die mit Bauchdaunen ausgepolsterte Nistmulde Das Legeintervall betragt 24 Stunden Sind mehr als neun Eier im Nest handelt es sich in der Regel um Mehrfachgelege die bei Eiderenten wie bei anderen in Kolonien brutenden Enten und Halbgansen haufig vorkommen Verlasst das Weibchen wahrend der Brut die Eier bedeckt es diese mit Daunen um den Warmeverlust zu vermindern Durch Storungen aufgeschreckte Weibchen spritzen beim Auffliegen Kot uber die Eier Die Eier werden 25 bis 26 Tage ausschliesslich durch das Weibchen bebrutet das wahrend dieser Zeit fastet Das Mannchen halt sich unterdessen in der Nahe des Nestes auf Es schrankt in dieser Zeit sogar die Nahrungsaufnahme ein so dass die Erpel an Korpergewicht verlieren 9 Ist die Brut jedoch hinreichend weit fortgeschritten wandern die Mannchen zu den Mauserplatzen ab Die Jungvogel werden nach dem Schlupfen von dem Weibchen gefuhrt Auf dem Meer schwimmend betreut das Weibchen die Jungvogel bis in den Spatsommer hinein Diese Fuhrungszeit betragt etwa 65 bis 75 Tage Wahrend dieser Fuhrungszeit kommt es haufig zur Vergesellschaftung mit mehreren Familien die sich wieder auflosen sobald die Jungvogel flugfahig sind Zugverhalten BearbeitenEiderenten sind verhaltnismassig standorttreue Tiere die zum Teil in ihren Brutrevieren auch uberwintern Der uberwiegende Teil der Population nutzt allerdings separate Mauser und Uberwinterungsquartiere wobei uberwiegend nur kurze Strecken gezogen werden Zur Mauser ziehen die Vogel nach der Brut in ihre Mauserquartiere viele Vogel sind dann beispielsweise im Wattenmeer anzutreffen Dabei bevorzugen die dann nur eingeschrankt flugfahigen Eiderenten Gebiete in denen sie weitgehend ungestort sind Ein Habitat ist die unbewohnte Insel Trischen vor der Kuste von Dithmarschen wo ca 9 500 Eiderenten die von der Ostsee her stammen eine Vollmauser durchfuhren Das bedeutet dass sie neben dem Korpergefieder auch ihr Grossgefieder erneuern Die Grossgefiedermauser setzt nach der Mauser des Korpergefieders ein und umfasst Schwung und Steuerfedern was dazu fuhrt dass die Eiderente zunachst eine Zeitlang flugunfahig ist In dieser Zeit ist sie moglichen Feinden eine leichte Beute so dass sie sichere Platze mit guter Nahrungsgrundlage benotigt um diese kritische Phase zu uberstehen Dies ist z B auf Trischen gegeben 10 Ihre Fluchtdistanz gegenuber Menschen erhoht sich in dieser Zeit von normalerweise 100 bis 300 Meter auf 500 bis 1 000 Meter Der Mauserzug ist daher dadurch bedingt dass sie grosse Ruhezonen benotigen Kustenbereiche in denen sie sich sonst aufhalten die ihnen aber nicht ausreichend Ruckzugsmoglichkeiten bieten werden wahrend dieser Zeit von den Eiderenten gemieden Mittlerweile nutzen die Eiderenten auch einige grossere Alpenseen als Quartier fur ihre Mauser So sind Eiderenten wahrend dieser Zeit beispielsweise auch am Bodensee zu beobachten wo sich bis zu hundert Vogel versammeln Gelegentlich dienen die Mauserquartiere auch als Uberwinterungsort so beispielsweise im Wattenmeer Gelegentlich suchen sie aber ab Oktober bis November separate Uberwinterungsquartiere auf von denen sie ab Februar bis Marz in Richtung ihrer Brutgebiete zuruckkehren Die auf Island und Spitzbergen brutenden Vogel erreichen ihre Brutplatze in den Monaten April bis Mai Fressfeinde und andere naturliche Todesursachen BearbeitenIn den nordlichsten Regionen ihres Verbreitungsgebietes zahlen die Schneeeule und der Polarfuchs zu den Fressfeinden der Eiderente In den sudlicheren Verbreitungsgebieten gehoren der Uhu der Seeadler und der Rotfuchs zu den Arten die in der Lage sind die schwere Ente zu erlegen Kuken und Eier sind ausserdem durch Mowen sowie verschiedene Rabenvogel beispielsweise Raben und Nebelkrahe sowie Kolkrabe bedroht Gefahrdet sind die Jungvogel jedoch auch durch den Befall mit Parasiten von denen einige sich auf die Eiderente als Zwischenwirt spezialisiert haben Viele der Jungvogel leiden beispielsweise an Saugwurmern die zu einer Schwachung der Jungvogel und gelegentlich zu ihrem Tod fuhren Zu einem Massensterben von Eiderenten kann es ausserdem kommen wenn in strengen Wintern die Meereskusten vereisen und die Eiderenten nicht mehr in der Lage sind die Muscheln auf dem Meeresboden zu erreichen Unterarten BearbeitenIn dem grossen Verbreitungsgebiet der Eiderente werden sechs Unterarten unterschieden wobei Ubergangs und Mischpopulationen die genaue Abgrenzung der Unterarten schwierig machen Somateria mollissima mollissima ist die Nominatform und hat ihr Brutgebiet in Nordwesteuropa S m faeroeensis ist die kleinste Unterart der Eiderente und nur auf den Faroer Inseln zu finden Das Weibchen dieser Unterart ist etwas dunkler gefarbt S m borealis ist die Unterart bei der das Mannchen einen orangegelben Schnabel hat und das Gefieder des Weibchens mehr rotlich braun gefarbt ist Diese Unterart ist vor allem im arktischen Nordatlantik zu finden S m dresseri unterscheidet sich von den anderen Unterarten durch eine vorne breite und abgerundete Schnabelspitze Diese Unterart lebt in der Region von Labrador bis Maine S m sedentaria lebt in der Hudson Bay das Weibchen fallt durch ein eher graubraunes Gefieder auf S m v nigrum ist in der nordpazifischen Region von den Neusibirischen Inseln bis in das arktische Kanada zu finden Es handelt sich um die grosste Unterart bei der ausgewachsene Erpel an Kinn und Kehle ein breites schwarzes V Abzeichen haben Mensch und Eiderente BearbeitenJagd und sonstige Beeinflussung durch den Menschen Bearbeiten Die Jagd auf die Eiderente ist in den skandinavischen Landern bis auf Island sowie in Russland erlaubt Sie wird dort zum Teil sehr stark bejagt In Norwegen sind die grossen Brutgebiete der Eiderente allerdings inzwischen geschutzt Auf Island wurde sie 1786 teilweise und seit 1847 vollig geschutzt Neben der Jagd kommt es auch zu Verlusten von Gelegen und Kuken wenn Eiderenten durch Menschen gestort werden Dies trifft vor allem auf die Kustenabschnitte zu die stark touristisch genutzt werden Eiderenten leiden ausserdem an der Verschmutzung der Meere durch Pestizide Die Niederlande wurden beispielsweise ab dem Jahre 1925 von Eiderenten besiedelt Der Bestand wuchs relativ schnell auf 6 000 Individuen brach jedoch dann auf Grund von Pestizidbelastungen stark ein 11 Bei Olunfallen gehort sie zu den Arten die aufgrund der Verschmutzung des Gefieders und dem Entzug der Nahrungsgrundlage in grosser Anzahl sterben Im Jahre 1970 kamen im Kattegat beispielsweise nach einem Olunfall 30 000 Eiderenten ums Leben 11 Wappenvogel von Northumberland Bearbeiten Eine der bekanntesten Kolonien von Eiderenten befindet sich auf den Farne Inseln vor Northumberland Grossbritannien Die dort brutenden Vogel waren Gegenstand eines der altesten Vogelschutzgesetze der Welt das der Heilige Cuthbert im Jahre 676 n Chr erliess daher ruhrt auch der Name St Cuthberts Ente 12 Heute bruten noch etwa 1 000 Entenpaare auf diesen Inseln Da der Heilige Cuthbert der Schutzpatron von Northumberland ist wurde die Eiderente zum Wappentier dieses Landkreises Eiderenten werden dort gelegentlich auch Cuddy s ducks genannt da Cuddy der Kosename fur Cuthbert ist nbsp Ein islandischer Bauer reinigt Daunenfedern von StrohWirtschaftliche Nutzung Bearbeiten Die Eiderente ist der Lieferant der Eiderenten Daune die eine hohe Warmespeicherkapazitat besitzt Eiderdaunen galten uber lange Zeit als das beste Material das fur die Fullung von Bettdecken verwendet werden konnte Eine gezielte kommerzielle Ausbeute dieser Eiderdaunen begann bereits vor dem 10 Jahrhundert 13 Bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts stellten Eiderdaunen eines der wichtigsten Exportartikel Islands dar Auch heute kommt dort der Eiderente aufgrund dieser Daunen eine grossere wirtschaftliche Bedeutung zu Mit den weichen und warmen Daunen werden Kissen und Bettdecken gefullt Die Ernte dieser Daunen ist dabei durchaus mit dem Artenschutz vertraglich da normalerweise die Federn verwendet werden mit denen Eiderenten ihre Nester auspolstern und diese Federn geerntet werden konnen nachdem die jungen Enten das Nest verlassen haben Ein Daunennest wiegt im Schnitt nur rund 20 Gramm Die Reinigung der Daunen von Pflanzenteilen ist eine zeitintensive Arbeit die Stunden in Anspruch nimmt Nur etwa 1 5 Gramm verwendbarer Daunen pro Nest bleiben nach diesem Reinigungsprozess uber so dass etwa die Ernte von 700 Nestern gebraucht wird um ein Kilogramm handelbarer Eiderdaunen zu erhalten 13 In einer Dokumentation des Senders Arte aus dem Jahr 2019 wird jedoch gezeigt dass die Ernte der Daunennester auf Island bereits wahrend der Brutzeit erfolgt durch Austausch mit Stroh 14 Haltung von Eiderenten Bearbeiten Eiderenten werden aufgrund des attraktiven Brutkleides der Mannchen zunehmend in Gehegen gehalten Es sind friedfertige Vogel die sich gut mit anderen Wasservogeln vertragen Fur ihr Wohlbefinden brauchen diese Enten jedoch hinreichend tiefe Teiche mit sauberem Wasser Weiteres Bearbeiten Der Asteroid des ausseren Hauptgurtels 8756 Mollissima ist nach der Eiderente benannt wissenschaftlicher Name Somateria mollissima Zum Zeitpunkt der Benennung des Asteroiden am 2 Februar 1999 befand sich die Eiderente auf der niederlandischen Roten Liste gefahrdeter Arten Literatur BearbeitenFranz Robiller Lexikon der Vogelhaltung Landbuch Hannover 1986 ISBN 3 7842 0322 1 Eckart Pott Vogel am Meer Landbuch Hannover 1987 ISBN 3 7842 0364 7 Steve Madge Wassergeflugel Ein Bestimmungsbuch der Schwane Ganse und Enten der Welt Paul Parey Hamburg und Berlin 1989 ISBN 3 490 19018 1 Tom Bartlett Ducks and Geese A Guide to Management Crowood Marlborough 1986 2002 ISBN 1 85223 650 7 John Gooders und Trevor Boyer Ducks of Britain and the Northern Hemisphere Dragon s World Ltd Surrey 1986 ISBN 1 85028 022 3 Hartmut Kolbe Die Entenvogel der Welt Ulmer Stuttgart 1999 ISBN 3 8001 7442 1 Erich Rutschke Die Wildenten Europas Biologie Okologie Verhalten Aula Verlag Wiesbaden 1988 ISBN 3 89104 449 6 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife Verlag Christopher Helm London 2006 ISBN 0 7136 7039 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eiderente Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Eiderente Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Somateria mollissima in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 4 Januar 2009 Eiderente Somateria mollissima auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 Federn der EiderenteEinzelnachweise Bearbeiten Kluge Etymologisches Worterbuch Eintrag Eider Lars Svensson Text Karten Killian Mullarney Dan Zetterstrom Illustrationen und Bildlegenden Der Kosmos Vogelfuhrer alle Arten Europas Nordafrikas und Vorderasiens 2 Auflage Kosmos Stuttgart 2011 ISBN 978 3 440 12384 3 S 36 f schwedisch Fagelguiden Ubersetzt von Peter H Barthel Rutschke S 278 Rutschke S 279 Rutschke S 280 Klaus Janke Bruno P Kremer Das Watt Lebensraum Tiere und Pflanzen Stuttgart Franckh 1990 S 93 ISBN 3 440 06035 7 a b Rutschke S 281 a b Hans Heiner Bergmann Hans Wolfgang Helb Sabine Baumann Die Stimmen der Vogel Europas 474 Vogelportrats mit 914 Rufen und Gesangen auf 2 200 Sonogrammen Aula Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 89104 710 1 S 65 und S 66 a b Rutschke S 282 Melanie Theel Die Allerweichste mit dem schwarzen Korper In nabu NABU Naturschutzbund Deutschland e V Landesverband Schleswig Holstein 26 Juni 2023 abgerufen am 28 Juni 2023 a b Gooders und Boyer S 110 Stephen Moss Birds Britannia Why the British fell in love with birds HarperCollins Publisher London 2011 ISBN 978 0 00 741344 7 S 72 und S 73 a b Sale S 115 phoenix Abgerufen am 7 Januar 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Mai 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Seevogel des Jahres in Deutschland Austernfischer 2014 Brandseeschwalbe 2015 Basstolpel 2016 Eisente 2017 Sandregenpfeifer 2018 Eiderente 2019 Flussseeschwalbe 2020 Weisswangengans 2021 Eissturmvogel 2022 Brandseeschwalbe 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4151152 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eiderente amp oldid 235021114