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Die Mowen Larinae bis 1901 auch Moven bilden eine Unterfamilie innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen beziehungsweise Wat und Mowenvogel Charadriiformes MowenMittelmeermowe Larus michahellis Systematikohne Rang ArchosauriaKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie MowenWissenschaftlicher NameLarinaeVigors 1825Rufende SilbermoweMowenkuken Zahlung auf NorderoogRotschnabelmowen warten auf Futter Brighton Beach NeuseelandMowengewolle enthalten oft Muschel oder Krebsschalen sowie FischgratenManche Mowen haben eine sehr geringe FluchtdistanzMowe und Fischernetz im Wappen von Karlshagen auf Usedom Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Aussehen 1 2 Stimme 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Ernahrung 4 2 Fortpflanzung und Entwicklung 5 Systematik 5 1 Gattungen und Arten 6 Literatur 7 Belege 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAussehen Bearbeiten Mowen sind mittelgrosse bis grosse Vogel Sie besitzen relativ lange und schmale spitze Flugel und kraftige schlanke Schnabel mit leicht nach unten gekrummtem Oberschnabel Die drei nach vorn gerichteten Zehen sind durch Schwimmhaute verbunden eine vierte sehr kurze Zehe zeigt nach hinten oder fehlt bei einigen Arten Mowen sind meist weiss grau gefiedert oft mit schwarzer Farbung am Kopf am Rucken und auf den Flugeln Die Geschlechter unterscheiden sich farblich nicht Mannchen sind aber etwas grosser Bei vielen Arten sind die Jungvogel braunlich gefarbt Die grosseren Mowenarten brauchen bis zu vier Jahre zur vollen Ausfarbung bei den kleineren sind zwei Jahre dafur normal Viele Arten haben unterschiedliche Brut und Ruhekleider Arten mit im Brutkleid dunkler Kopffarbung verlieren diese im Ruhekleid und haben dann nur einige dunkle Flecken an den Kopfseiten und im Nacken Stimme Bearbeiten Mowen sind ziemlich lautstarke Vogel was haufig noch durch ihr geselliges Auftreten verstarkt wird Ihre Schreie werden oft gereiht ausgestossen Verbreitung BearbeitenMowen sind fast weltweit verbreitet am artenreichsten in den gemassigten und kalten Klimazonen beider Erdhalbkugeln In vielen tropischen Regionen fehlen Brutvorkommen so im Amazonasbecken in Sudamerika im Kongobecken in Zentralafrika in Indien Sudostasien und Neuguinea Einige nordlich brutende Arten kommen allerdings zum Uberwintern an die Kusten Lebensraum Bearbeiten Wappen von Traunkirchen OberosterreichDie meisten Mowenarten leben an den Kusten Einige Arten wie die Lachmowe bruten auch im Binnenland vor allem an grosseren Gewassern Nur wenige wie die Dreizehenmowe leben den Grossteil des Jahres auf hoher See Manche Arten beispielsweise die Silbermowe sind zum Kulturfolger geworden und bevolkern besonders im Winter Mullhalden Klarteiche und fischverwertende Betriebe Lebensweise BearbeitenMowen sind ausgezeichnete Segelflieger insbesondere auch bei starkem Wind Sie suchen vor allem den Strand nach Nahrung ab und jagen manchmal anderen Vogeln die Beute ab Wenn sie nach Nahrung tauchen dann sind nur der Kopf und ein Teil des Korpers unter Wasser Ernahrung Bearbeiten Die meisten Mowenarten sind Allesfresser die je nach Gelegenheit lebende Nahrung oder Abfalle und Aas zu sich nehmen Es uberwiegt aber tierische Nahrung wie Fische Krebstiere Weichtiere oder Stachelhauter gelegentlich auch kleine Nagetiere Die grossen Arten wie beispielsweise die Mantelmowe Larus marinus rauben auch Nester aus und erbeuten sogar Vogel bis zur Grosse von Enten wobei ihnen hauptsachlich kranke Tiere zum Opfer fallen Dagegen halten sich die kleineren Arten etwa die Lachmowe vorzugsweise an Insekten und Wurmer Unverdauliche Nahrungsbestandteile wie Muschelschalen Krebspanzer oder Fischgraten werden als Gewolle hochgewurgt und ausgeschieden So mussen die Vogel nicht das Risiko eingehen Magen oder Darmtrakt durch spitze Ecken oder Kanten zu verletzen 1 Mowen decken ihren Flussigkeitsbedarf zum Teil indem sie Meerwasser trinken Sie sammeln das uberflussige Salz mittels paarig im Bereich der oberen vorderen Schadelfront angelegten Salzdrusen 2 und scheiden es uber die Nasenlocher wieder aus Arten die an extrem salzhaltigen Gewassern vorkommen wie die Kaliforniermowe suchen in der Nahe gelegene Susswasserquellen zum Trinken auf und bevorzugen Nahrung mit einem hohen Wassergehalt Bei manchen Arten wie der Prariemowe die an Binnenseen brutet sind die Salzdrusen zuruckgebildet und erlangen erst vor der Zugzeit ihre Funktionstuchtigkeit wenn sich die Vogel in maritime Lebensraume begeben 3 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Bodennest einer Mowe wahrscheinlich SilbermoweDie Mowen sind Bodenbruter Einige Arten sind auf das Nisten in Felsnischen spezialisiert Mowen bruten meist in Kolonien Sie legen in der Regel 2 4 Eier in Nester die sie aggressiv verteidigen auch gegen Menschen Die Eier werden abwechselnd von beiden Eltern 3 5 Wochen lang bebrutet Die Kuken konnen von Anfang an laufen und schwimmen bleiben aber als Nesthocker meist im Nest sitzen und werden von beiden Eltern gefuttert Bis zum Fluggewerden vergehen 3 9 Wochen wobei das bei kleinen Arten wie der Zwergmowe L minutus deutlich kurzer dauert als bei grossen wie der Mantelmowe Mowen konnen etwa 30 Jahre alt werden Systematik BearbeitenBei enger Umgrenzung bzw nach herkommlicher Auffassung umfasst die Unterfamilie etwa 55 Arten Bislang wurden sie in 7 Gattungen eingeteilt die meisten Arten jedoch in die Gattung Larus gestellt Neueren Untersuchungen der mitochondrialen DNA zufolge 4 ist dieses Taxon aber paraphyletisch Nach Empfehlung der Autoren mussten daher entweder alle Arten in die vorgenannte Gattung gestellt werden oder aber diese in verschiedene andere aufgeteilt werden sodass sich fur die genannten 55 Arten zwischen 10 und 11 Gattungen ergeben Die Taxonomie der Verwandtschaftsgruppe um Silber und Heringsmowe Larus fuscus ist sehr schwierig Diese Gruppe besteht je nach Auffassung aus 2 8 Arten und weist eine ringformige Verbreitung um die Nordhalbkugel auf Raumlich aneinandergrenzende Sippen sind zum Teil nur unvollstandig genetisch isoliert sodass es zwischen ihnen zu einem gewissen Genfluss kommt Gattungen und Arten Bearbeiten Lachmowe Sturmmowe Ringschnabelmowe Dickschnabelmowe Jungtier Westmowe Lachmowen Mittelmeermowe Hartlaubmowen im FlugDie folgende Aufzahlung folgt der World Bird List des International Ornithological Congress 5 Diese bezieht Befunde bezuglich der mitochondrialen DNA ein die 2005 veroffentlicht wurden Den Empfehlungen der Autoren wurde weitgehend gefolgt Einige Vorschlage wie eine eigene Gattung Saundersilarus fur die Kappenmowe oder eine gemeinsame Gattung fur Zwerg und Rosenmowe wurden jedoch bislang nicht berucksichtigt Gattung Chroicocephalus Braunkopfmowe Chroicocephalus brunnicephalus Maorimowe Chroicocephalus bulleri Graukopfmowe Chroicocephalus cirrocephalus Hartlaubmowe Chroicocephalus hartlaubii Dunnschnabelmowe Chroicocephalus genei Patagonienmowe Chroicocephalus maculipennis Bonapartemowe Chroicocephalus philadelphia Lachmowe Chroicocephalus ridibundus Kappenmowe Chroicocephalus saundersi Rotschnabelmowe Chroicocephalus scopulinus Andenmowe Chroicocephalus serranus Silberkopfmowe Chroicocephalus novaehollandiae Gattung Creagrus Gabelschwanzmowe Creagrus furcatus Gattung Hydrocoloeus Zwergmowe Hydrocoloeus minutus Gattung Ichthyaetus Korallenmowe Ichthyaetus audouinii Hemprichmowe Ichthyaetus hemprichii Fischmowe Ichthyaetus ichthyaetus Weissaugenmowe Ichthyaetus leucophthalmus Schwarzkopfmowe Ichthyaetus melanocephalus Reliktmowe Ichthyaetus relictus Gattung Larus Silbermowe Larus argentatus Armeniermowe Larus armenicus Olrogmowe Larus atlanticus Simeonsmowe Larus belcheri Steppenmowe Larus cachinnans Kaliforniermowe Larus californicus Sturmmowe Larus canus Japanmowe Larus crassirostris Ringschnabelmowe Larus delawarensis Dominikanermowe Larus dominicanus Heringsmowe Larus fuscus Beringmowe Larus glaucescens Polarmowe Larus glaucoides Heermannmowe Larus heermanni Eismowe Larus hyperboreus Gelbfussmowe Larus livens Mantelmowe Larus marinus Mittelmeermowe Larus michahellis Westmowe Larus occidentalis Dickschnabelmowe Larus pacificus Kamtschatkamowe Larus schistisagus Amerikanische Silbermowe Larus smithsonianus Ostsibirienmowe Larus vegae Gattung Leucophaeus Aztekenmowe Leucophaeus atricilla Lavamowe Leucophaeus fuliginosus Graumowe Leucophaeus modestus Prariemowe Leucophaeus pipixcan Blutschnabelmowe Leucophaeus scoresbii Gattung Rissa Klippenmowe Rissa brevirostris Dreizehenmowe Rissa tridactyla Gattung Rhodostethia Rosenmowe Rhodostethia rosea Gattung Pagophila Elfenbeinmowe Pagophila eburnea Gattung Xema Schwalbenmowe Xema sabini Ursprunglich hatten die Mowen den Rang einer eigenstandige Familie Laridae innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen Charadriiformes Gemass molekulargenetischen Daten sind die nah verwandten Seeschwalben in ihrer alten Zusammensetzung jedoch kein monophyletisches Taxon sondern gliedern sich in drei Kladen und bilden zusammen mit den Mowen und Scherenschnabeln eine grossere Klade 6 Noddiseeschwalben Anoinae und Feenseeschwalben Gyginae wurden deshalb aus den Seeschwalben ausgegliedert und die drei Gruppen zusammen mit den Mowen und Scherenschnabeln Rhynchopinae alle als Unterfamilien in eine erweiterte Familie Laridae gestellt sodass die Mowen heute nur den Status einer Unterfamilie haben 7 8 Literatur BearbeitenJean Marc Pons Alexandre Hassanin Pierre Andre Crochet Phylogenetic relationships within the Laridae Charadriiformes Aves inferred from mitochondrial markers In Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 37 Issue 3 Dezember 2005 S 686 699 doi 10 1016 j ympev 2005 05 011 Klaus Malling Olsen Hans Larsson Gulls of Europe Asia and North America Helm Identification Guides Christopher Helm London 2003 korrigierte Neuauflage von 2004 ISBN 978 0 7136 7087 5 Urs N Glutz von Blotzheim Kurt M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 8 I Charadriiformes 3 Teil Schnepfen Mowen und Alkenvogel AULA Verlag ISBN 3 923527 00 4 Belege Bearbeiten Lexikon der Biologie Gewolle Spektrum der Wissenschaft aufgerufen am 29 Dezember 2021 Ralf Wassmann Ornithologisches Taschenlexikon AULA Verlag Wiesbaden 1999 ISBN 3 89104 627 8 Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 S 575 f Pons et al 2005 siehe Literatur Frank Gill David Donsker amp Pamela Rasmussen Hrsg Noddies skimmers gulls terns skuas auks IOC World Bird List Version 13 1 A J Baker S L Pereira T A Paton 2007 Phylogenetic relationships and divergence times of Charadriiformes genera multigene evidence for the Cretaceous origin of at least 14 clades of shorebirds Biology Letters 3 205 209 doi 10 1098 rsbl 2006 0606 David W Winkler Shawn M Billerman Irby J Lovette Bird Families of the World A Guide to the Spectacular Diversity of Birds Lynx Edicions 2015 ISBN 978 8494189203 Seite 149 151 IOC World Bird List Noddies gulls terns auksWeblinks Bearbeiten Commons Mowen Laridae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Mowe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Tree of Life Web Project 2008 Laridae Gulls Terns Skimmers Version 24 June 2008 in The Tree of Life Web Project Bird Families of the World Gulls LarinaeNormdaten Sachbegriff GND 4170353 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mowen amp oldid 232716221