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Die Heermannmowe Larus heermanni ist eine Vogelart innerhalb der Mowen Larinae Die mittelgrosse Mowe brutet in wenigen Kolonien vor allem auf Inseln im Golf von Kalifornien Die Bestande der monotypischen Art sind zurzeit stabil auf Grund der wenigen und gefahrdet erscheinenden Brutkolonien ist sie jedoch von der IUCN als NT Near Threatened Vorwarnliste eingestuft 1 Benannt wurde die Art nach dem nordamerikanischen Arzt und Naturforscher Adolphus Lewis Heermann HeermannmoweHeermannmowe im BrutkleidSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie Mowen Larinae Gattung LarusArt HeermannmoweWissenschaftlicher NameLarus heermanniCassin 1852Fruher nahm man aufgrund mehrerer morphologischer Ahnlichkeiten an dass die Herrmannmowe nahe mit der an einigen Salaren des Altiplanos brutenden Graumowe Larus modestus verwandt sei Genetische Befunde unterstutzen dies nicht und legen eine konvergente Entwicklung nahe Demnach steht die Heermannmowe weiterhin in der Gattung Larus die Graumowe wird hingegen in die Gattung Leucophaeus gestellt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Nahrung 4 Paarbildung und Brut 5 Bestand und Gefahrdung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksAussehen BearbeitenDie Heermannmowe ist mit einer durchschnittlichen Korperlange von etwa 50 Zentimetern etwas kleiner als eine Silbermowe Auf Grund ihres mehrheitlich grauen Gefieders und der dunkel schiefergrauen Beine ist die Art in ihrem Verbreitungsgebiet unverwechselbar Im Brutkleid etwa zwischen Februar und Juli sind Kopf Nacken und Kehle rein weiss gefarbt Schulter Brust und die gesamte Unterseite sind meist schiefergrau zuweilen mit braunlichen Farbtonen vermischt altere Vogel konnen auf der Unterseite fast weiss sein Das Obergefieder ist dunkler vor allem die Arm und Handschwingen sind dunkelgrau oder dunkel graubraun Die schwarzen Steuerfedern haben ein sehr feines weisses Terminalband Der recht machtige Schnabel ist korallenrot und endet in einer schwarzen Spitze Die Beine sind dunkel schiefergrau die Iris ist dunkelbraun Ausserhalb der Brutzeit weisen die Vogel eine nahezu einheitliche graue Gefiederfarbung auf Kopf und Nacken sind jedoch deutlich weiss grau gesprenkelt nbsp Adulte Heermannmowe im RuhekleidDie Geschlechter unterscheiden sich in der Farbung nicht Mannchen sind allerdings im Durchschnitt etwas grosser und auch mit bis zu 640 Gramm etwas schwerer als die Weibchen Das Jugendgefieder ahnelt dem Winterkleid weist aber starkere Braunanteile auf Der Schnabel juveniler Heermannmowen ist ebenfalls zweifarbig die Basis ist aber fleischfarben und nicht leuchtend rot nbsp Rote Punkte Brutkolonien Orange Ausserbrutzeitliches Vorkommen Jungvogel und NichtbruterVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Heermannmowe brutet auf einigen kleinen Inseln im Golf von Kalifornien beziehungsweise auf Inseln die Mexiko und Niederkalifornien vorgelagert sind Die mit Abstand grosste Brutkolonie befindet sich auf der Isla Rasa einem nur 56 Hektar grossen sparlich bewachsenen ariden Eiland im Golf von Kalifornien auf dem uber 90 Prozent des Gesamtweltbestandes dieser Mowenart bruten 3 Ausserhalb der Brutzeit zieht die Art der Kuste entlang nordwarts etwa bis Vancouver Island und wandert im Lauf des Winters wieder nach Suden den Brutplatzen entgegen Die meiste Zeit verbringen die Mowen in grossen Scharen und haufig mit anderen Meeresvogeln wie Pelikanen Kormoranen anderen Mowenarten und Sturmtauchern vergesellschaftet auf dem offenen Meer wo sie Schwarmen von Heringen und anderen Schwarmfischen folgen Sie erscheinen aber auch an der Kuste vornehmlich an felsigen Kustenabschnitten und an Flussmundungen und Hafen Nahrung BearbeitenHeermannmowen sind wie die meisten Mowenarten Nahrungsgeneralisten die eine grosse Vielfalt an Meerestieren aber auch menschlichen Abfall und Aas zu sich nehmen Unter den Fischen uberwiegen neben dem Hering die Pazifische Sardine Sardellen und Stinte Daneben werden auch Tintenfische und andere Mollusken sowie an Land auch Insekten und Eidechsen erbeutet Die Beute wird meist fliegend von der Wasseroberflache aus aufgenommen gelegentlich taucht die Mowe auch kurz ein ohne dabei aber ganz unterzutauchen Am Brutplatz bilden Eier und Kuken anderer Koloniebruter vornehmlich die der Schmuckseeschwalbe Thalasseus elegans eine nicht unwesentliche Nahrungserganzung Wie andere Mowen auch verfolgen Heermannmowen Artgenossen oder andere Meeresvogel die eben Nahrung gefunden haben attackieren diese und konnen sie oft dazu zwingen ihre Beute auszuwurgen oder fallen zu lassen Vor allem Braunpelikane und Blaufusstolpel sind haufig Opfer dieses Kleptoparasitismus 4 Paarbildung und Brut BearbeitenHeermannmowen schreiten meist im 4 Lebensjahr zur ersten Brut Ende Februar bis Anfang Marz erscheinen die ersten Brutvogel in den Brutkolonien In dieser Zeit bilden sich Paare neu alte Paarbindungen konnen erneuert werden Beide Vogel bauen meist in einer naturlichen oder ausgescharrten Bodenmulde ein Nest das lose mit verschiedenen Materialien wie kleinen Zweigen Grashalmen Tang zuweilen auch Federn ausgelegt ist Die Nestabstande sind sehr gering auf 100 Quadratmetern konnen sich 20 Nester befinden 5 Das Gelege besteht aus einem oder zwei Eiern selten werden auch 3er Gelege gefunden Bei fruhem Gelegeverlust kommt es immer zu einem Nachgelege Die mit 60 42 mm Grosse etwa huhnereigrossen Eier sind in der Farbung individuell sehr unterschiedlich meist aber auf grauem oder blaugrauem Untergrund braun violett oder olivgrun gesprenkelt Die Hauptlegezeit liegt im April erste Gelege werden bereits in der ersten Marzdekade festgestellt frische Nachgelege konnen bis Anfang Juni gefunden werden Das Gelege wird von beiden Eltern bebrutet die Inkubationszeit ist nicht genau bekannt durfte aber bei etwa 28 Tagen liegen Die Jungen werden von beiden Eltern mit ausgewurgter Nahrung versorgt uber deren Zusammensetzung jedoch keine Informationen vorliegen Die Nestlingszeit betragt ungefahr 46 Tage Inwieweit und wie lange flugge Jungmowen weiter von ihren Eltern betreut werden ist nicht bekannt Bestand und Gefahrdung BearbeitenZurzeit sind die Bestande der Heermannmowe stabil oder nehmen sogar wie Brutversuche weit nordlich der eigentlichen Brutgebiete so auf Alkatraz andeuten konnten leicht zu Trotzdem wird die Situation dieser Art mit NT Near Threatened eingestuft was vor allem daran liegt dass uber 90 Prozent der Weltgesamtpopulation auf einer kleinen Insel brutet was die Art durch unvorhersehbare Umwelteinflusse gefahrdet erscheinen lasst Der Gesamtbestand an Brutvogeln wird auf etwa 150 000 bis 200 000 Paare geschatzt Die Anzahl der Brutvogel auf Isla Rasa schwankt von Jahr zu Jahr stark sie erreichte 1975 mit nur 55 000 Brutpaaren einen Tiefststand der wahrscheinlich mit ozeanischen Phanomenen wie El Nino und der dadurch bedingten eingeschrankten Nahrungsverfugbarkeit zusammenhangt Zurzeit bruten etwa 120 000 bis 150 000 Paare auf der kleinen Insel die seit 1964 Naturschutzgebiet ist und wahrend der Brutzeit nur von Wissenschaftern und Beauftragten des mexikanischen Umweltministeriums betreten werden darf Dadurch wurde das traditionelle Eiersammeln das fruher die Bestande stark beeintrachtigte nahezu vollig unterbunden Heute scheint die Hauptgefahr fur diese Mowenart in der Uberfischung ihrer Nahrungsgewasser zu liegen Auch der Langleinenfischerei fallen viele Vogel zum Opfer Erwachsene Heermannmowen haben nur wenige naturliche Feinde Gelegentlich werden sie von Greifvogeln insbesondere Wanderfalken erbeutet In den Brutkolonien geht von Ratten und Gelbfussmowen die grosste Gefahr fur Eier und Kuken aus Literatur BearbeitenKamal Islam Heermann s Gull Larus heermanni The Birds of North America Online A Poole Ed Ithaca 2002 Cornell Lab of Ornithology Issue 643 BNA J M Pons A Hassanin P A Crochet Phylogenetic relationships within the Laridae Charadriiformes Aves inferred from mitochondrial markers Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 37 Issue 3 Dezember 2005 Seiten 686 699 doi 10 1016 j ympev 2005 05 011Einzelnachweise Bearbeiten BirdLife International Species Factsheet Heermann s Gull Larus heermanni Abgerufen am 13 Juli 2022 Pons et al 2005 siehe Literatur BNA 2002 Habitat BNA 2002 Food Habits BNA 2002 BreedingWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heermannmowe Larus heermanni Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Info zur Isla Rasa Larus heermanni in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 9 Januar 2009 Heermannmowe Larus heermanni bei Avibase Heermannmowe Larus heermanni auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Heermannmowe Larus heermanni Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heermannmowe amp oldid 236887168