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Die Stachelhauter Echinodermata von griech ἐxῖnos echinos Igel und derma derma Haut sind ein zu den Deuterostomiern gehorender Tierstamm Weltweit sind etwa 6300 rezente Arten der Stachelhauter bekannt womit sie die zweitgrosste Tiergruppe innerhalb der Neumundtiere Deuterostomia nach den Chordatieren Chordata bilden StachelhauterVerschiedene Stachelhauter oben links Seesterne oben rechts Haarsterne Mitte rechts ein Seeigel unten rechts Seewalzen und unten links Schlangensterne Systematikohne Rang Holozoaohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa ohne Rang BilateriaUberstamm Neumunder Deuterostomia Stamm StachelhauterWissenschaftlicher NameEchinodermataBruguiere 1791 ex Klein 1734 Es handelt sich bei ihnen durchweg um Meeresbewohner die bis auf wenige Tiefseearten reine Bodenbewohner sind d h vorwiegend im Flachmeer leben Neben ihrer weiten Verbreitung sind sie auch geologisch von Bedeutung weil ihre abgestorbenen Schalen und Skelettteile wesentlich zur Bildung von Kalkgesteinen beitragen Bei Vorherrschen einer Skelettart erhalten sie Namen wie Trochiten oder Crinoidenkalk die sich unter anderem in den Kalkalpen finden Mengenmassig uberwiegen aber die Ablagerungen der winzigen schwebenden Kalkalgen Die Echinodermata werden traditionell in die meist gestielten Pelmatozoa sowie die freilebenden Eleutherozoa unterteilt Zu den Pelmatozoa zahlen mehrere als Seelilien zusammengefasste Taxa sowie die sekundar freilebenden Haarsterne Crinoidea Die Eleutherozoa umfassen die bekannteren Gruppen der Stachelhauter die Seesterne Asteroidea und die Schlangensterne Ophiuroidea die Seeigel Echinoidea sowie die Seewalzen Holothuroidea Die seit 1986 als eine weitere Klasse identifizierten Seeganseblumchen Concentricycloidea werden inzwischen zu den Seesternen gestellt Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Merkmale 1 1 Aufbau 1 2 Aussenhaut und Kalkskelett 1 3 Ambulacralsystem 1 4 Weitere Organsysteme 2 Fortpflanzung und Entwicklung 2 1 Sexuelle Fortpflanzung und Brutpflege 2 2 Larvalentwicklung 2 3 Regeneration und asexuelle Fortpflanzung 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Ernahrung 4 2 Feinde und Verteidigung 4 3 Fortbewegung 4 4 Aggregation 5 Okologische Rolle und Gefahr 6 Evolution 7 Systematik 8 Stachelhauter und Menschen 8 1 Wirtschaftliche Bedeutung 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksAllgemeine Merkmale BearbeitenDie meisten Stachelhauter erreichen Korpergrossen von weniger als zehn Zentimetern in der Lange oder im Durchmesser Dabei gibt es allerdings auch sehr grosse Arten So konnen einige Seewalzen Langen von bis zu zwei Metern erreichen und einige Seesterne haben einen Durchmesser von bis zu einem Meter Die grossten Stachelhauter waren einige ausgestorbene Seelilienarten mit Stammlangen von bis zu 20 Metern In der Korperform herrschen mit den See und Schlangensternen sternformige Tiere vor Die Seeigel haben meistens eine kugelige Form die wie bei den Sanddollars auch abgeflacht sein kann hinzu kommen bei ihnen haufig sehr verschieden gestaltete Stacheln Eine langliche manchmal fast schon wurmformige Gestalt haben die Seewalzen Die Seelilien wiederum stellen sessile am Boden angewachsene Tiere dar bei denen ein mit vielen Beinen ausgestatteter Korper auf einem langen Stiel sitzt und Nahrungspartikel aus dem Wasser filtert Die namensgebenden und so vielfaltig ausgepragten Stacheln sind aus dem Skelett hervorgewachsene gelenkig bewegliche Hohlformen und sind mit einer Epidermis uberzogen Sie haben mehrere wichtige Funktionen Sie dienen vor allem dem Schutz der Tiere vor Fressfeinden ferner zum Graben zur Fixierung am Meeresboden sowie zur Fortbewegung Die Stacheln konnen Gifte enthalten wie beim Seeigel und auch Sinnesorgane zum Beispiel Fotorezeptoren bei den Seesternen Als Sonderform spezieller Pedicellarien konnen sie sogar zum Beseitigen von Parasiten oder fur den Beutefang verwendet werden Aufbau Bearbeiten Obwohl die Stachelhauter zu den Bilateria und damit zu den bilateralsymmetrischen Tieren gehoren hat sich bei ihnen eine Symmetrieform entwickelt die auf funf Symmetrieachsen aufbaut sekundare Pentamerie beziehungsweise funfstrahlige Radiarsymmetrie Diese ist besonders deutlich bei den funfarmigen Seesternen kann jedoch auch bei allen anderen Vertretern der Tiergruppe festgestellt werden Bei vielen Pelmatozoa und auch bei einigen Seesternen kommt es dabei zu einer Vervielfachung der Funfstrahligkeit so dass Seesterne wie Heliaster spec 50 Arme besitzen konnen Seenelken wie Comanthina schlegelii sogar 200 Diese Symmetrieeigenschaften entwickeln sich erst im Laufe der Individualentwicklung Ontogenese an deren Anfang eine zweiseitig symmetrische bilateralsymmetrische Larve steht Das Zentrum der Symmetrie bilden funf Radien die ein Kanalsystem und Radiarnerven enthalten Zwischen diesen befinden sich die Interradien Zugleich wandern auch der Mund und der After von den ehemaligen Vorder und Hinterenden der Tiere auf die Ober und Unterseite Bei den frei lebenden Eleutherozoa liegt dabei die Mundoffnung an der Unterseite der Tiere Oralseite auf dem Substrat die Afteroffnung entsprechend auf der Oberseite Aboralseite Bei den Seewalzen bildeten sich durch die Streckung wieder ein Vorder und ein Hinterpol mit Mund und After aus diese entsprechen jedoch der Ober und Unterseite anderer Stachelhauter die Seewalzen liegen also auf der Seite Bei den Seelilien sind sowohl der Mund als auch der After vom Substrat abgewendet und liegen nebeneinander Durchbrochen wird die Symmetrie durch die Madreporen oder Siebplatte Diese liegt auf der Aboralseite neben dem After in einem Interradius Diese Platte legt als sichtbarer Punkt die Nomenklatur des Korpers fest der ihr gegenuberliegende Radius wird als Radius A bezeichnet und alle folgenden im Uhrzeigersinn von B bis E benannt Die Madreporenplatte liegt damit immer im Interradius CD Aussenhaut und Kalkskelett Bearbeiten nbsp Eine Auswahl unterschiedlich gefarbter SeesterneAuch wenn der Name Stachelhauter es anders vermuten lasst haben die Tiere kein Aussenskelett Die ausserste Schicht wird vielmehr durch eine dunne und einschichtige Epidermis gebildet die vor allem aus wenig differenzierten Stutzzellen mit jeweils einer Cilie besteht Dazwischen liegen Drusenzellen Mechanorezeptoren und Pigmentzellen Die Drusenzellen produzieren dabei Schleim und Klebesekrete und sie kommen entsprechend besonders haufig im Bereich der Saugfusschen bei Seeigeln Seesternen und Seewalzen sowie an den Mundtentakeln der Seewalzen vor Bei einigen Seeigeln vor allem den Vertretern der Toxopneustidae konnen die Drusenzellen auch Giftstoffe enthalten die auch beim Menschen als Neurotoxin wirken und gefahrlich sind Die Pigmentzellen sind fur die Farbung der Tiere verantwortlich Sie konnen auf Licht reagieren sodass es bei vielen Arten zu unterschiedlichen Tages und Nachtzeichnungen kommt Diese Reaktion kann sehr schnell erfolgen so verfarbt sich der Seeigel Centrostephanus longispinus in nur 50 Minuten von einem Graubraun in ein Tiefschwarz wenn er plotzlich Licht ausgesetzt wird Die Farben selbst kommen durch eine Mischung verschiedener Farbstoffe zustande darunter die dunklen Melanine rote Carotinoide und Carotinproteine die blau grun oder violett sein konnen Hinzu kommen Naphtochinone und bei den Diademseeigeln auch noch physikalische Effekte durch reflektierende Iridophoren nbsp Ausgepragte Stacheln eines SeeigelsDas Skelett liegt unterhalb der Epidermis im Mesoderm und besteht aus Calcit mit einem Magnesiumoxidanteil von drei bis funfzehn Prozent Da Magnesium Ionen bei gleicher Ladung kleiner sind als die im Calcit vorherrschenden Calcium Ionen bewirken sie eine Erhohung der Packungsdichte der Calcit Kristalle und eine Verstarkung der chemischen Bindungen was wiederum eine Steigerung der Harte und Festigkeit des Materials zur Folge hat Dieser Effekt kommt insbesondere bei den Zahnen der Stachelhauter zum Tragen Durch seine periphere Lage bestimmt das Skelett massgeblich die Gestalt der Tiere Das Kalkskelett entsteht dabei nicht durch einfache Abscheidung von Epidermiszellen sondern wird innerhalb eines Zellverbandes von Skelettbildungszellen Sclerocyten angelegt Das entstehende Gebilde Stereom genannt ist stark poros wodurch eine zugleich leichte aber auch feste Konstruktion entsteht Das Stereom verwachst zu Platten die als Ossikel bezeichnet werden Das Wachstum kann in alle Richtungen erfolgen sodass nach dem Verlust eines Korperteils dieser wieder ersetzt werden kann Grossere Elemente bilden Gelenke im Skelett aus die durch Muskulatur beweglich werden Auch die Stacheln der Seesterne und Seeigel sind mit dem Skelett gelenkig verbunden und konnen gegen die darunterliegenden Skelettplatten bewegt werden Die Stacheln selbst sind spezielle Bildungen des Stereoms die nur aus einer hohl zusammengerollten Skelettplatte bestehen Wie alle anderen Skelettelemente sind auch sie von Epidermis uberzogen Eine Sonderbildung des Skeletts bei den Seeigeln und Seesternen stellen die pinzettenartigen Pedicellarien dar die sich wahrscheinlich aus Stacheln entwickelt haben Sie bestehen aus mehreren Elementen und konnen zur Abwehr von Parasiten und sich festsetzenden Larven anderer Meerestiere sowie zum Beutefang eingesetzt werden Weitere Skelettelemente sind der Kieferapparat der Seeigel Laterne des Aristoteles aus 40 einzelnen Skelettplatten und der Kalkring der Seewalzen der die Mundoffnung stabilisiert Bei den Seewalzen ist die Epidermis ausserdem mit mikroskopisch kleinen Kalknadeln Spiculae gespickt Auch der Stiel der Seelilien besteht aus einzelnen Skelettelementen den scheibenformigen Trochiten Ambulacralsystem Bearbeiten Einzigartig ist das innere Kanalsystem Ambulacralsystem dessen aussere Fortsatze als Saugfusschen der Fortbewegung der Tiere oder als Tentakel dem Nahrungserwerb dienen Es hat sich in der Ontogenese vor allem aus dem Hydrocoel entwickelt und besteht aus einem Ringkanal um den Darm sowie die in die einzelnen Radien fuhrenden Ambulacral oder Radialkanale Auch die Madreporenplatte ist uber einen verharteten Kanal den Steinkanal mit dem System verbunden und stellt ausser bei einigen Seewalzen die Verbindung zum freien Wasser dar An den Radialkanalen liegt der Fusschen und Tentakelapparat der Tiere Dabei handelt es sich um Fortsatze die rechts und links vom Radiarkanal angeordnet sind und mit diesem durch einen dunnen Zuleitungskanal in Verbindung stehen Sie konnen durch den Kalkpanzer der Tiere nach aussen gefuhrt werden und dienen hier dem Nahrungserwerb dem Gasaustausch der Fortbewegung der Exkretion sowie der Osmoregulation Sie sind bei den verschiedenen Gruppen der Stachelhauter unterschiedlich aufgebaut So liegen sie bei den Seelilien und Haarsternen vor allem an den Transportrinnen fur die Nahrungsaufnahme den Pinnulae und transportieren die Nahrungspartikel zur Mundoffnung Bei den Seesternen Seeigeln und Seewalzen bilden sie Fusschen mit einer muskulosen inneren Ampulle die die Bewegung durch eine Regulation des Flussigkeitsdrucks steuert Weitere Organsysteme Bearbeiten nbsp SeewalzeDer Darm der Stachelhauter ist sehr einfach aufgebaut Er zieht bei den Schlangensternen und Seesternen direkt vom Mund zum After wahrend er bei den Seewalzen und Seelilien im Uhrzeigersinn sowie bei den Seeigeln erst im und dann gegen den Uhrzeigersinn gewunden ist Er wird durch Mesenterien des Somatocoel in seiner Position gehalten Im Regelfall lasst sich der Darm in einen Mundbereich mit Schlund Oesophagus einen Magen einen inneren Darmbereich und einen Rektalbereich mit After unterteilen Durch Zotten des inneren Darmes wird die Oberflache vergrossert ausserdem existieren Bereiche mit Spezialfunktionen wie etwa die Rektalkiemen der Seewalzen oder ebenfalls der Atmung dienende Siphone bei grabenden Seeigeln Das Blutgefasssystem oder besser Hamalsystem besteht aus einem zentralen Ring Hamalring mit funf Kanalen entlang der Ambulacralkanale Ein weiterer Kanal zieht zum Axialorgan welches die Verbindungsstelle zwischen dem Hamalsystem und dem Ambulacralsystem darstellt und als kontraktives Organ die Flussigkeitszirkulation regelt Die Exkretion erfolgt uber das Ambulacralsystem Das Nervensystem der Stachelhauter stellt im Wesentlichen ein komplexes Nervennetz unterhalb der Epidermis und um den Darm dar Um den Schlund liegt ein Nervenring von dem ausserdem Nerven entlang der Radialkanale fuhren Stachelhauter besitzen nur sehr wenige Sinnesorgane Vor allem die Epidermis reagiert durch eingelagerte Sinneszellen auf Licht Temperatur Bewegungs und Stromungsrichtung Auch die Pedicellarien und Stacheln reagieren auf verschiedene Reize Besonders bei den Seesternen haben sich augenahnliche Photorezeptoren an den Enden der Arme aus Ambulacralfusschen entwickelt ahnliche Sinneszellen finden sich aber auch bei Seeigeln und Seewalzen Die Gonaden fullen vor allem bei den Seeigeln und Seewalzen die gesamte Leibeshohle aus bei den Seelilien und Seesternen liegen sie in den Armen bei den Seesternen jeweils zwei aufgefacherte Gonaden pro Arm die zwischen den Armen an jeweils einer Geschlechtsoffnung enden Seeigel haben zwischen drei und funf Gonaden die an den Interradien befestigt sind und nach aussen munden Bei den Seewalzen existiert nur eine Gonade die sich im Korper verzweigt und in einem Geschlechtsgang mit Geschlechtsoffnung am Hinterende mundet Da viele ausgestorbene Stachelhauter ebenfalls nur eine Geschlechtsoffnung hatten wird dieser Zustand als ursprunglich angesehen Fortpflanzung und Entwicklung BearbeitenSexuelle Fortpflanzung und Brutpflege Bearbeiten source source source source source source source source source source Individualentwicklung von der Abgabe der Geschlechtszellen bis zur Metamorphose am Beispiel des Sanddollars Clypeaster subdepressus Laufzeit ca 3 Min Stachelhauter werden nach etwa zwei bis drei Jahren geschlechtsreif abhangig von der Art und den Umweltbedingungen Die Eier und Spermien werden in das freie Wasser abgegeben wo die Befruchtung stattfindet Dies geschieht bei einigen Arten in dichten Populationen zeitlich aufeinander abgestimmt Eine Paarung mit einer inneren Befruchtung konnte bislang nur bei drei Schlangensternen drei Seesternen und einer Tiefsee Seewalze beschrieben werden Bei einigen Haarsternen entwickeln sich die Embryonen in speziellen Bruttaschen Marsupien bei diesen gelangen nur die Spermien ins freie Wasser und befruchten die Eier in den Bruttaschen Auch bei einigen Seeigeln und Seesternen kommt eine Brutpflege vor So tragen verschiedene Lanzenseeigel die Jungtiere zwischen den Stacheln der Oralseite Herzseeigel haben speziell ausgebildete Brutkammern Bei Seesternen konnen spezielle Kammern im Bereich der Atemkammern an der Aboralseite oder Magentaschen ausgebildet sein in denen die Jugendentwicklung stattfindet Bei einigen Seewalzen findet Brutpflege in Bereichen der Kriechsohle zwischen den Tentakeln oder sogar in der Leibeshohle statt Die meisten Stachelhauter betreiben allerdings keine Brutpflege Larvalentwicklung Bearbeiten nbsp Pluteus eines SeeigelsDen Beginn der Entwicklung stellt eine Radiarfurchung dar mit annahernd aqualer Teilung Es entwickelt sich erst eine Coeloblastula aus der durch Einstulpung eine Gastrula wird In den Hohlraum wandern Mesodermzellen ein die spater Skelettelemente bilden Die sekundare Leibeshohle Coelom bildet sich durch Abschnurung von drei paarigen Blasen Enterocoelie Mit der Metamorphose bilden sich fur die verschiedenen Taxa der Stachelhauter unterschiedliche typische Larvenformen Dabei handelt es sich bei den Pelmatozoa Seelilien und Haarsterne immer um die dotterreichen Doliolaria oder Vitellaria Larven die nach ihrem Festsetzen ein fressfahiges Pentacrinusstadium bilden aus der sich spater das fertige Tier entwickelt Die Grundlarvenform aller Eleutherozoa ist die Dipleurula Larve die sich bei den Seesternen uber eine Bipinnaria Larve und eine Brachiolaria Larve zum adulten Tier entwickelt Bei den Seegurken ist die erste Larvenform die Auricularia Larve mit einem einheitlichen Wimpernband aus der sich dann die Doliolaria mit drei bis funf Wimpernringen entwickelt Die auffalligsten Larven bilden die Seeigel und die Schlangensterne Dabei handelt es sich um Pluteus Larven mit langen Schwebestacheln Die Larvenform wird dabei durch den Dottergehalt der Eizelle und die damit verbundene Lebensweise bestimmt Larven welche aus einer dotterarmen Eizelle hervorgehen leben in der Regel planktotroph das heisst sie ernahren sich im frei schwimmenden Larvenstadium von Organismen des Planktons Im Gegensatz dazu leben Larven welche aus einer dotterreichen Eizelle hervorgehen lecithotroph was bedeutet dass sie sich vom eigenen Dotter ernahren und daher keinen Darm benotigen Crinoida ausgenommen da diese nur lecithotroph lebende Larvenformen aufweisen weisen alle anderen Klassen sowohl Vertreter mit planktotroph als auch Vertreter mit lecithotroph lebenden Larven auf In der Larvalentwicklung kommt es zur bereits angesprochenen Metamorphose bei der aus den anfanglichen bilateralsymmetrischen Larven die funfstrahligen Tiere entstehen Den wesentlichen Teil dabei bildet das ursprunglich in drei paarigen Hohlraumen angelegte Coelom Dieses entsteht durch eine beidseitige Abschnurung im Urdarmdach also durch die bei den Deuterostomia ubliche Enterocoelie als Blaschen Die Blaschen wachsen sich aus und teilen sich in Richtung Hinterpol in drei Abschnitte Dabei bildet das Protocoel den obersten das Mesocoel den mittleren und das Metacoel den hintersten Abschnitt Das linke und das rechte Metacoel lagern sich als Somatocoel ubereinander und bilden die eigentliche Leibeshohle die den Darm umgibt und die Geschlechtsdrusen enthalt Aus dem linken Protocoel entwickelt sich das Axocoel welches uber einen Kanal und die Madreporenplatte nach aussen mundet Dabei bildet sich aus dem linken Mesocoel als Hydrocoel ein Ringkanal als Zentrum des Ambulacralsystems der sich um den Darm legt und mit dem Axocoel uber den Steinkanal verbunden ist Aus dem Ringkanal wachsen Radiarkanale in die spateren Radien ein Das rechte Hydrocoel verschwindet vollstandig und das rechte Axocoel wird auf eine kleine Dorsalblase reduziert Bei den meisten Tieren bildet sich entsprechend die Oralseite auf der linken Korperseite Abanderungen dieser Entwicklung gibt es bei den Seelilien Haarsternen und den Seewalzen Regeneration und asexuelle Fortpflanzung Bearbeiten Sehr viele Stachelhauter konnen verlorene Korperteile wieder neu anlegen Seesterne und Schlangensterne schnuren ausserdem aktiv Korperteile ab Autotomie wenn sie in Gefahr sind Die Seegurken stossen Teile der inneren Organe aus und Seeigel verlieren standig Pedicellarien oder Stacheln Das Regenerationsvermogen fur alle diese Korperteile ist sehr gut ausgepragt Die Regenerationsfahigkeit erlaubt den Tieren auch eine Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung die als Fissiparie bekannt ist Seesterne vermehren sich dabei etwa uber den Verlust von Armen wobei aus jedem Armteil ein neuer Seestern entstehen kann Bei einigen Arten etwa den Coscinasterus Arten kommt es durch Fissiparie zu einer Vermehrung der Arme wobei keine neuen Tiere entstehen Einige Schlangensterne vermehren sich in manchen Populationen offensichtlich uber lange Zeitraume ausschliesslich fissipar Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Seewalze Stichopus fuscus vor der Kuste der Galapagos Insel ChampionStachelhauter sind weltweit in allen Meeren und Ozeanen zu finden einige Arten leben auch im Brackwasser Dabei sind sie regional sehr haufig und stellen in vielen Bereichen die haufigsten Bewohner des Meeresbodens dar Die verschiedenen Arten sind meistens spezifisch an bestimmte Umweltbedingungen angepasst und kommen entsprechend nur regional begrenzt vor So gibt es unter den Stachelhautern sehr viele Arten die ausschliesslich in den Tropen zu finden sind andere leben in den polaren Gewassern der Arktis oder der Antarktis Unter den tropischen Arten findet man viele die immer an Korallenriffe gebunden sind jedoch in allen Riffen im gesamten Indischen Ozean und Pazifischen Ozean vorkommen Die meisten Stachelhauter leben vollstandig auf dem Meeresboden und auf anderen ahnlichen Strukturen wie Felsstrukturen oder Korallenriffen Viele Arten graben sich dabei auch in den Meeresboden ein Nur wenige Seewalzenarten der Tiefsee sind freischwimmend und leben in den unteren Meeresschichten Dabei sind alle Formen bis auf die sessilen Seelilien sehr mobil und konnen aktiv weite Strecken zurucklegen Besonders die Seeigel und die Schlangensterne nutzen zur Verbreitung auch ihre freischwimmenden Larven die eine weitere Streuung ermoglichen Ihre Tiefenverbreitung ist wiederum artabhangig Einige Schlangensterne leben zu tausenden in den Rohrensystemen von tropischen Schwammen Auch einige Seewalzen leben an anderen Organismen etwa zwischen den Stacheln grosser Seeigel in der Antarktis Eine Seewalzenart befestigt ihren Korper sogar an der Haut von Tiefseefischen und lasst sich auf diese Weise transportieren Die Arten der Flachwasserzonen und Meereskusten kommen dabei selten in grosseren Tiefen als 100 Meter vor Tiefseearten finden sich in 1000 bis 5000 Metern Tiefe Zu den Tiefseearten gehoren auch die Seeganseblumchen die ausschliesslich in untergetauchtem Holz in der Tiefsee gefunden wurden Aus Gebieten mit 10 000 Metern Tiefe und mehr sind bislang ausschliesslich Seewalzenarten bekannt Diese stellen hier in einigen Bereichen bis zu 90 Prozent aller lebenden Organismen dar Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten Die Ernahrungsgewohnheiten der Stachelhauter sind sehr vielfaltig Das Spektrum reicht dabei von den Seelilien die Nahrungspartikel aus dem sie umgebenden Wasser ausstrudeln bis hin zu aktiven Jagern unter den Seesternen Die meisten Stachelhauter fressen vor allem nachts viele nehmen jedoch auch kontinuierlich Nahrung auf Die Seelilien und die Haarsterne gehoren zu den Filtrierern die die Nahrung aus dem sie umgebenden Wasser mit Hilfe von Siebstrukturen ausfiltern Diese werden durch die Arme der Tiere gebildet die haufig in grosser Anzahl vorhanden sind Die Nahrungspartikel vor allem Planktonorganismen bleiben dabei in einem Schleim hangen der von den Ambulacralfusschen gebildet und abgegeben wird Uber Rinnen in den Armen fliesst der Schleim aktiv durch Cilien und Fusschen transportiert zur zentralen Mundoffnung Die meisten Seeigel sind Alles oder Pflanzenfresser und weiden mit ihren scharfen Zahnen Algen und andere Nahrungsstoffe von Steinen des Meeresbodens ab Andere Arten wie etwa die zahnlosen Irregularia graben im Erdboden und greifen kleinere Organismen mit ihren Pedicellarien Besonders die Sanddollars nehmen Schwebstoffe auf die durch die Wasserbewegung uber sie transportiert werden nbsp Schlangenstern bei der aktiven Jagd nach Eiern von KorallenSeewalzen nutzen verschiedene Arten der Nahrungsaufnahme Die meisten Arten schlucken einfach grosse Mengen Meeresboden und entnehmen diesem organische Bestandteile wahrend sie die Reste wieder ausscheiden Einige andere Arten suchen mit ihren Mundtentakeln aktiv nach Nahrung die sie vom Meeresboden aufnehmen konnen Eine dritte Gruppe nutzt ihre Mundtentakel als Netz in dem sich schwimmende Organismen verfangen Auch unter den Seesternen gibt es Arten die Schlamm fressen und die organischen Bestandteile entnehmen Viele Arten sind jedoch auch aktive Jager und jagen unter anderem andere Seesterne und Muscheln deren Schalen sie mit ihren kraftigen Armen offnen Sie stulpen haufig ihren gesamten Magen um die Beute und verdauen diese ausserhalb des Korpers Schlangensterne fangen meistens aktiv kleine Organismen aus dem Wasser andere besitzen stark aufgefacherte Arme und filtern ahnlich den Seelilien Nahrung aus dem Wasser Schlangensterne hat man bei der aktiven Erbeutung von Tintenfischen beobachten konnen 1 Feinde und Verteidigung Bearbeiten Obwohl die Stachelhauter durch ihre Panzerung und ihre Stacheln vor Feinden gut geschutzt sind gibt es doch eine ganze Reihe von Pradatoren die sich von ihnen ernahren Zu den Fressfeinden gehoren Steinfische Bodenhaie und andere Fische ausserdem verschiedene Krebse Meeresschnecken und vor allem grossere Seesterne die kleinere Verwandte und Schlangensterne fressen Vor allem Seeigel werden ausserdem von Meeresvogeln wie den Eiderenten sowie von Seeottern Polarfuchsen und schliesslich auch Menschen gejagt und gefressen Den Hauptschutz der Stachelhauter stellen die bereits erwahnten Stacheln der Seeigel sowie ihr hartes Skelett dar Hinzu kommen bei einigen Seeigeln Gifte die sie uber ihre Pedicellarien abgeben konnen Viele Seewalzenarten stossen bei Gefahr ein Gewirr von klebrigen Faden aus die Cuvierschen Schlauche andere produzieren mit den Holothurinen starke Gifte Fortbewegung Bearbeiten nbsp Seeigel wahrend der Fortbewegung mithilfe seiner Ambulacralfusschen nbsp Unterseite eines Seesterns mit deutlich erkennbaren AmbulacralfusschenSeesterne und Seeigel bewegen sich vor allem durch ihre Ambulacralfusschen sowie durch die Stacheln fort Sie sind dadurch in der Lage in jede Richtung zu wandern Diese Fusschen werden auch als Saugnapfchen eingesetzt wodurch die Tiere auch an senkrechten Strukturen klettern konnen Die Schlangensterne nutzen ihre Arme zur Fortbewegung indem sie sie schlangelnd bewegen und in die Bewegungsrichtung schlagen Auch die Seewalzen nutzen die Ambulacralfusschen zur Fortbewegung Dabei wandern sie meistens in Richtung des Vorderendes und unterstutzen die Bewegung durch Kontraktionen ihres Korpers Die Synaptidae verankern sich ausserdem mit ihren klebrigen Tentakeln und ziehen sich dadurch vorwarts Die Seelilien bewegen sich in der Regel gar nicht fort obwohl es bei ihnen auch Arten gibt die sich von ihrem Fixpunkt losen und an anderer Stelle erneut festsetzen konnen Die Haarsterne schwimmen indem sie ihre Arme auf und abwarts schlagen doch auch sie sind meistens ortstreu Eine schwimmende Fortbewegung kennt man ausserdem bei einigen Schlangensternen und vor allem bei speziell abgeflachten Seewalzen der Tiefsee Diese haben meist einen gelatinosen Korper und besitzen kein Skelett mehr Sehr viele Arten der Stachelhauter graben im Boden und bewegen sich entsprechend auch grabend fort Dabei nutzen die Seeigel ihre Stacheln Pedicellarien und Ambulacralfusschen zum Graben einige Arten haben ausserdem die Moglichkeit sich durch ihre Zahne und Stacheln in Felsgestein zu bohren Die Seewalzen graben sich mit Hilfe ihrer Tentakel sowie kontrahierenden Bewegungen ein Seeigel und Schlangensterne nutzen ihre Arme zum Graben Die meisten Stachelhauter haben eine Lebendposition bei der die Mundoffnung zum Boden weist Werden sie umgedreht so versuchen sie durch Streckungen und Verdrehungen die ursprungliche Position wieder einzunehmen Aggregation Bearbeiten Bei vielen Stachelhautern kommt es zur Bildung von grossen Ansammlungen vor allem bei verschiedenen Seeigeln und Schlangensternen Dieses Phanomen ist bereits fossil uberliefert da viele fossile Formen in grossen Fossillagerstatten aus einer oder wenigen Arten gefunden werden Diese Ansammlungen lassen sich vor allem auf verschiedene Umweltbedingungen zuruckfuhren die den Tieren optimale Lebensbedingungen bieten Dabei spielt vor allem die Verteilung der Nahrung eine grosse Rolle so finden sich grosse Ansammlungen von Schlangensternen haufig in Bereichen mit hohem Planktonvorkommen Okologische Rolle und Gefahr Bearbeiten nbsp Schlusselloch SeeigelStachelhauter leben auf der einen Seite von organischem Bestandsabfall auf dem Meeresboden und von Pflanzenteilen auf der anderen stellen sie effektive Rauber kleinerer Tiere dar Damit sorgen sie fur den Abbau von organischem Material und fur die Regulation der Kleintierpopulationen In Korallenriffen kontrollieren verschiedene Seesterne das Wachstum von Algenmatten und verhindern damit ein Zuwachsen der Korallenstocke Seewalzen sorgen fur eine Veranderung des Meeresbodens ahnlich wie dies Regenwurmer auf dem Land tun Sie fressen grosse Mengen Substrat und scheiden dieses nach der Darmpassage wieder aus Dadurch wird das Substrat von organischen Stoffen befreit und zugleich chemisch und physikalisch verandert Durch Grabtatigkeit durchmischen verschiedene grabende Seesterne Sanddollars und Herz Seeigel den Boden in Tiefen bis etwa 30 Zentimeter Bohrseeigel bohren sogar Locher in feste Gesteine Die grossen Mengen von Larven der Stachelhauter stellen ausserdem eine reichhaltige Futterquelle fur andere Tierarten dar Auch die ausgewachsenen Stachelhauter werden von verschiedenen Tieren gefressen etwa von Seeottern Meeresvogeln und einigen Fischen Einige Stachelhauter vor allem Seewalzen stellen den Lebensraum fur andere Tiere dar So leben in den Korpern verschiedene Wurmer aber auch Krabben und Meeresschnecken Besonders bekannt sind verschiedene Grundeln die im Darm von Seewalzen leben und den After als Eingangsloch ihrer Hohlen nutzen Die meisten dieser Bewohner sind Kommensalen einige leben jedoch auch parasitisch so die Schnecken der Familie Eulimidae Vor allem wenn die Tiere uberhandnehmen kann ihr Frassverhalten allerdings zu einem Ungleichgewicht fuhren So fuhren beispielsweise die Massenbestande von Seesternen in einigen Tangwaldregionen zu einem Absterben der grossen Tangpflanzen andere Arten ernahren sich von Korallenpolypen und fuhren bei Massenauftreten zum Absterben von ganzen Riffen Aufgrund ihres Kalkskelettes welches empfindlich auf pH Wert Veranderungen reagiert kann die Entwicklung der Larvenform als Indikator bei der Erforschung der erhohten Aciditat der Meere aufgrund der globalen Erwarmung dienen Experimente zeigten dass eine Verringerung des pH Wertes zu einer geringeren Larvengrosse und zu einer Zunahme von Fehlbildungen wahrend der Larvalentwicklung fuhrte wahrend eine Zunahme der Temperatur zu einem starkeren Wachstum der Larven fuhrte und damit die geringere Larvengrosse aufgrund des geringeren pH Wertes teilweise kompensierte Dies zeigt deutlich den intensiven Einfluss von Klimaveranderungen auf Echinodermaten Es wurden auch Hinweise darauf beobachtet dass die Verschmutzung der Meere durch Xenoostrogen haltige Abfalle Einfluss auf das Verhaltnis der Geschlechterverteilung innerhalb einer Population einiger Stachelhauter haben kann was jedoch noch nicht eindeutig bewiesen werden konnte Evolution Bearbeiten nbsp Fossile SeelilienkronenErste sichere Funde von Stachelhautern sind bereits seit dem fruhen Kambrium von uber 540 Millionen Jahren bekannt Allerdings gibt es auch Fossilien aus dem spaten Prakambrium Arkarua Tribrachidium die haufig dieser Tiergruppe zugeordnet werden Innerhalb einer ersten Radiation im Kambrium entstanden mehrere heute nicht mehr existierende Grossgruppen Die Helicoplacoidea spiralig aufgebaute Tiere starben bereits im fruhen Kambrium wieder aus Erfolgreicher sind die asymmetrischen Carpoidea die in mehreren wahrscheinlich nicht naher verwandten Taxa existierten Von den vier Taxa uberdauerten zwei das Kambrium auch diese verschwinden jedoch im Laufe des Palaozoikums Nicht eingeordnet wurden bislang die Vertreter der Gattungen Peridionites und Cymbionites die wahrend des mittleren Kambriums lebten Mit den wenig erfolgreichen Gruppen des Kambriums entstanden auch die bereits funfstrahligen Eocrinoidea und Edrioasteroidea aus denen sich die modernen Vertreter der Stachelhauter ableiten lassen Diese stellen die Basis fur eine weitere Radiation der Stachelhauter im unteren Ordovizium dar Die Eocrinoidea zeichneten sich durch eine aufwarts gerichtete Mundoffnung sowie den Erwerb von Korperanhangen in Form von Brachiolen selten echten Armen aus Innerhalb dieser Gruppe entwickelten sich die Cystoidea und die Blastoidea sowie die Parablastoidea und die Paracrinoidea Ob die heute noch existierenden Seelilien und Haarsterne ebenfalls auf diese Gruppe zuruckgehen ist nicht bekannt Die Edrioasteroidea besassen keine Verankerungsorgane und auch keine Brachiolen bei ihnen kam es allerdings zu einer Umorientierung der Mundoffnung auf die Unterseite der Tiere wahrend der After auf die Oberseite wanderte Diese Tiere bildeten die Wurzel der Eleutherozoa zu denen auch die heute noch lebenden Seesterne Schlangensterne Seeigel und Seewalzen gehoren Systematik BearbeitenIn der klassischen Systematik der Stachelhauter hat sich in den 1980er Jahren eine Einteilung etabliert die von der ursprunglichen Kategorisierung der Tiere in die vorwiegend festsitzenden Pelmatozoa und die frei beweglichen Eleutherozoa abweicht Das Hauptargument gegen eine solche Einteilung stellt der fehlende Bezug zu den ausgestorbenen Gruppen dar bei denen beide Lebensweisen in den verschiedenen Gruppen sowohl bei den Eleutherozoa als auch den Pelmatozoa zu finden sind Die folgende Systematik teilt die fossilen und rezenten Stachelhauter entsprechend in mehrere Unterstamme auf Stamm Stachelhauter Echinodermata Unterstamm Homalozoa Mittleres Kambrium bis Mittleres Devon 570 365 Millionen Jahre Klasse Stylophora Mittleres Kambrium bis Oberes Ordovizium 540 460 Millionen Jahre Klasse Homostelea Mittleres Kambrium 540 Millionen Jahre Klasse Homoiostelea Oberes Kambrium bis Unteres Devon 510 400 Millionen Jahre Klasse Ctenocystoidea Mittleres Kambrium 540 Millionen Jahre Unterstamm Blastozoa Kambrium bis Perm 570 280 Millionen Jahre Klasse Eocrinoidea Unteres Kambrium bis Silur 570 430 Millionen Jahre Klasse Knospenstrahler Blastoidea Silur bis Perm 430 280 Millionen Jahre Klasse Paracrinoidea Mittleres Ordovizium 460 Millionen Jahre Klasse Parablastoidea Unteres bis Mittleres Ordovizium 500 400 Millionen Jahre Klasse Rhombifera Unteres Ordovizium bis Oberes Devon 500 350 Millionen Jahre Klasse Diploporita Unteres Ordovizium bis Unteres Devon 500 400 Millionen Jahre Unterstamm Crinozoa seit dem Unteren Ordovizium 500 Millionen Jahre bis heute Klasse Seelilien und Haarsterne Crinoidea seit dem Unteren Ordovizium 500 Millionen Jahre bis heute Unterstamm Asterozoa seit dem Unteren Ordovizium 500 Millionen Jahre bis heute Klasse Somasteroidea Unteres Ordovizium bis Oberes Devon 500 350 Millionen Jahre Klasse Seesterne Asteroidea seit dem Mittleren Ordovizium 460 Millionen Jahre bis heute Klasse Schlangensterne Ophiuroidea seit dem Mittleren Ordovizium 460 Millionen Jahre bis heute Unterstamm Echinozoa seit dem Unteren Kambrium 570 Millionen Jahre bis heute Klasse Cyclocystoidea Mittleres Ordovizium bis Mittleres Devon 460 375 Millionen Jahre Klasse Edrioasteroidea Unteres Kambrium bis Oberes Karbon 570 340 Millionen Jahre Klasse Helicoplacoidea Unteres Kambrium 570 Millionen Jahre Klasse Ophiocistioidea Unteres Ordovizium bis Oberes Silur 500 395 Millionen Jahre Klasse Seewalzen auch Seegurken Holothuroidea seit dem Ordovizium 460 Millionen Jahre bis heute Klasse Seeigel Echinoidea seit dem Ordovizium 460 Millionen Jahre bis heute In der phylogenetischen Systematik werden die Seelilien und Haarsterne Crinoidea mit etwa 620 rezenten Arten allen anderen Gruppen Eleutherozoa als Schwestergruppe gegenubergestellt Die Seesterne Asteroidea mit etwa 1500 heute lebenden Arten und die Schlangensterne Ophiuroidea mit etwa 2000 Arten bilden innerhalb der Eleutherozoa eine Asterozoa genannte Gruppe die den Echinozoa dem gemeinsamen Taxon aus Seeigeln Echinoidea mit etwa 950 Arten und Seewalzen Holothuroidea mit etwa 1200 Arten gegenubersteht 2 Stachelhauter Echinodermata Crinoidea Seelilien 4 Taxa Systematik ungeklart Haarsterne Comatulida Eleutherozoa Asterozoa Seesterne Asteroidea Schlangensterne Ophiuroidea Echinozoa Seeigel Echinoidea Seewalzen Holothuroidea Vorlage Klade Wartung StyleFruher wurden die Schlangensterne nicht als Verwandte der Seesterne angesehen sondern zusammen mit den Echinozoa in eine Cryptosyringida Verborgenrohrige genannte Gruppe gestellt Grund war das verborgene Ambulacralsystem der Tiere das neuerdings aber nicht mehr als Synapomorphie sondern als Konvergenz aufgefasst wird 2 Stachelhauter und Menschen BearbeitenDie meisten Menschen kennen die Stachelhauter eher von der unangenehmen Seite wenn man sich in Kustennahe z B bei Felsen oder einem Riff viele giftige Stacheln eines Seeigels eintritt Wegen ihres feinen ringformigen Aufbaus brechen diese beim Entfernen meist ab und es braucht dann Geduld Herauseitern oder den Arzt Fur die Kuche einiger Lander sind Stachelhauter jedoch besondere Delikatessen Fur Kinder sind ihre Skelette ein beliebtes Sammelobjekt Wirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Orangefarbene Eier des SeeigelsDie wirtschaftliche Bedeutung der Stachelhauter ist vornehmlich lokal So werden pro Jahr etwa 50 000 Tonnen Seeigel gefangen von denen besonders in Japan Peru und in Frankreich die Gonaden bzw die Eier gegessen werden In Japan sind die Eier als Uni bekannt und stellen eine Zutat der Sushi Kuche dar Dabei wird der Geschmack als weich und schmelzend beschrieben Die Qualitat ist abhangig von der Farbe die von hellgelb bis leuchtend orange reichen kann Auch Seewalzen stellen in einigen Landern Sudostasiens eine Delikatesse dar Am bekanntesten sind sie als Trepang oder beche de mer in China und Indonesien Die Seewalzen werden dafur von den haufig giftigen Eingeweiden befreit und getrocknet Besonders beliebt sind die Ananas Seewalze Thelenota ananas susuhan und die rote Halodeima edulis Die starken Giftstoffe der Seewalzen bekannt als Holothurine sind leicht psychoaktiv Nutzungen der entheogenen Wirkungen sind jedoch nicht bekannt Allerdings konnte festgestellt werden dass Holothurine hemmend auf die Wachstumsrate verschiedener Tumorzellen wirkt wodurch es fur die Krebsmedizin interessant wird Seesterne gelangen gemahlen als Kalkzusatz in industrielles Tierfutter jahrlich werden fur diesen Zweck etwa 4000 Tonnen der Tiere verwendet Vor allem in Gebieten in denen kommerziell Muscheln vor allem Austern gezuchtet werden konnen Massenauftreten von Seesternen einen grossen wirtschaftlichen Schaden anrichten Literatur BearbeitenD T Anderson Invertebrate Zoology Oxford University Press Oxford 2001 ISBN 0 19 551368 1 R S K Barnes P Calow P J W Olive D W Golding J I Spicer The invertebrates a synthesis Blackwell Oxford 2001 ISBN 0 632 04761 5 S 151 R C Brusca G J Brusca Invertebrates Sinauer Sunderland Mass 2003 ISBN 0 87893 097 3 H Fechter E Thenius Die Stachelhauter In Grzimeks Tierleben Kindler Zurich 1962 A Goldschmid Echinodermata Stachelhauter In W Westheide R Rieger Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Spektrum Heidelberg 1996 2003 ISBN 3 8274 0998 5 J Moore An Introduction to the Invertebrates Cambridge University Press Cambridge 2001 ISBN 0 521 77914 6 E E Ruppert R S Fox R P Barnes Invertebrate Zoology A functional evolutionary approach Brooks Cole Belmont 2004 ISBN 0 03 025982 7 R A Raff M Byrne The active evolutionary lives of echinoderm larvae In Heredity 97 2006 S 244 252 H S Brennand N Soars S A Dworjanyn A R Davis M Byrne Impact of Ocean Warming and Ocean Acidification on Larval Development and Calcification in the Sea Urchin Tripneustes gratilla In PLoS ONE 5 6 2010 S e11372 Einzelnachweise Bearbeiten US Department of Commerce National Oceanic and Atmospheric Administration Okeanos Explorer Expeditions NOAA Ship Okeanos Explorer Mountains in the Deep Exploring the Central Pacific Basin Mission Logs May 6 Abgerufen am 16 Mai 2017 amerikanisches Englisch a b Alfred Goldschmid Echinodermata Stachelhauter In Wilfried Westheide Reinhard Rieger Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2007 ISBN 978 3 8274 1575 2 S 804 u 824 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stachelhauter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stachelhauter im Tree of Life englisch Classification of the Extant Echinodermata Memento vom 29 Dezember 2007 im Internet Archive Stand 2007 archivierte Website The Echinoderm Newsletter Archiv der Ausgaben 1976 2001 englisch Texte und Fotos zu Seesternen Schlangensternen Seeigeln und Seewalzen Entwicklungsbiologischer Steckbrief der Echinodermaten Video zur Entwicklung des Sanddollars Clypeaster subdepressus von der Befruchtung der Eizelle bis zur Larvenform englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Mai 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4182718 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stachelhauter amp oldid 234024520