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Jacob Theodor Klein 15 August 1685 in Konigsberg Preussen 27 Februar 1759 in Danzig war ein ostpreussischer Rechts und Geschichtswissenschaftler Zoologe Botaniker Mathematiker und Diplomat Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Klein Jacob Theodor Klein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Naturkundliche Sammlungen 3 Wissenschaftliches Werk 4 Dedikationsnamen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJakob Theodor Klein wurde am 15 August 1685 in Konigsberg geboren Sein Vater war der preussische Hofgerichtsadvocat Jacob Klein Klein wurde zunachst vom Vater und von Privatlehrern unterrichtet und erhielt dann eine juristische naturwissenschaftliche und historische Ausbildung an der Konigsberger Akademie Von 1706 bis 1713 reiste er nach England Deutschland Osterreich und Schweden Im Jahre 1713 liess er sich in Danzig nieder und wurde Stadtsecretarius Als solcher begab er sich 1714 als Jurist und Diplomat nach Dresden und Warschau sowie spater in andere Stadte Zum Beispiel vertrat er Danzig im Jahre 1737 38 bei der Vermahlung von Maria Amalia 1724 1760 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen und Tochter von August III mit Karl Herzog von Parma und Piacenza Konig von Spanien Neapel und Sizilien 1 Klein war dreimal verheiratet Der ersten Ehe mit Anna Katharina Reyger 1675 1744 entsprang die Tochter Dorothea Juliana Klein Die zweite Frau Dorothea verwitwete Gerlach gebar drei Kinder von denen nur Theresa Katharina langer lebte Die dritte Ehe mit Maria Elisabeth Longwaldt blieb kinderlos In den letzten Lebensjahren litt Klein an mehreren Lungenentzundungen und fiel schliesslich ins Koma apallisches Syndrom 2 Er starb am 27 Februar 1759 Naturkundliche Sammlungen BearbeitenKlein begann schon als Jugendlicher Tiere und Pflanzen in der Umgebung von Konigsberg zu sammeln Zunachst war er mehr an Botanik als an Zoologie interessiert Im Jahre 1718 richtete er einen botanischen Garten am Rande der Stadt Danzig ein der schon bald grosse Bekanntheit genoss Klein beschaftigte Bernstein und Fossiliensammler und erwarb zum Beispiel eine umfangreiche Conchyliensammlung aus Amsterdam 3 Er errichtete ein eigenes Gebaude fur sein Naturalienkabinett am Rande des Gartens Museum Kleinianum Spater nutzte er die zahlreichen Reisen die er als Diplomat unternahm zum Aufbau einer der grossten privaten naturkundlichen Sammlungen des 18 Jahrhunderts Aus ungeklarten Motiven verkaufte Klein seine Sammlung 1740 an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg Bayreuth der sie im Bayreuther Schloss aufstellen liess 4 Spater wurden die Exponate nach Erlangen transferiert wo sie den Grundstock der Sammlung der 1743 neu gegrundeten Universitat bildeten Die Seeigel wurden an die Zoologische Staatssammlung weitergegeben moglicherweise im Tausch fur andere Meerestiere 5 Einige davon konnten in der Zoologischen Staatssammlung Munchen anhand der Abbildungen des Werkes von Klein Naturalis Disposito Echinodermatum 1734 zweifelsfrei identifiziert werden Es handelt sich um wissenschaftlich wertvolles Typenmaterial Wissenschaftliches Werk BearbeitenBesonders beschaftigte sich Klein mit Fragen der zoologischen Systematik und stellte ein eigenes System der Klassifizierung von Tieren auf das auf Zahl Form und Stellung der Gliedmassen beruhte Sein System dient der Gliederung zum Bestimmen und Erkennen der Tiere Ordnungssystem Auf Klein geht der Begriff Echinodermata zuruck Klein stand bezuglich der zoologischen Systematik im Disput mit Carl von Linne dessen Ansatze er ablehnte Fur seine Arbeiten auf dem Gebiet der Naturkunde wurde Klein in verschiedene wissenschaftliche Gesellschaften aufgenommen unter anderem 6 Marz 1729 in die Royal Society 6 Er war Grundungsmitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig er wurde respektvoll Plinius Gedanensium der Plinius der Danziger genannt 1741 wurde er zum auswartigen Mitglied der Koniglich Preussischen Sozietat der Wissenschaften gewahlt 7 Seit 1755 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 8 Er war Schwiegervater des Danziger Burgermeisters Daniel Gralath Ausserdem war er Korrespondenzpartner des Pfarrers und Polyhistors Friedrich Christian Lesser 1692 1754 in Nordhausen Thuringen Dedikationsnamen BearbeitenCarl von Linne benannte ihm zu Ehren die Gattung Kleinia der Pflanzenfamilie der Korbblutler Asteraceae 9 10 Schriften Auswahl BearbeitenNaturliche Ordnung und vermehrte Historie der vierfussigen Thiere Herausgegeben von Gottfried Reyger Schuster Danzig 1760 Digitalisat Vorbereitung zu einer vollstandigen Vogelhistorie Schmidt Leipzig Lubeck 1760 Digitalisat Stemmata avium Quadraginta tabulis aeneis ornata accedunt nomenclatores Polono latinus et Latino polonus Geschlechtstafeln der Vogel mit vierzig Kupfern erlautert Holle Leipzig 1759 Digitalisat Tentamen herpetologiae Luzac Leiden Gottingen 1755 Digitalisat Doutes ou observations de M Klein sur la revue des animaux faite par le premier homme sur quelques animaux des classes des quadrupedes amp amphibies du systeme de la nature de M Linnaeus Bauche Paris 1754 Digitalisat Ordre naturel des oursins de mer et fossiles avec des observations sur les piquans des oursins de mer et quelques remarques sur les belemnites Bauche Paris 1754 Digitalisat Tentamen methodi ostracologicae sive Dispositio naturalis cochlidum et concharum in suas classes genera et species Wishoff Leiden 1753 Digitalisat Quadrupedum dispositio brevisque historia naturalis Schmidt Leipzig 1751 Digitalisat Historiae avium prodromus cum praefatione de ordine animalium in genere Schmidt Lubeck 1750 Digitalisat Mantissa ichtyologica de sono et auditu piscium sive Disquisitio rationum quibus autor epistolae in Bibliotheca Gallica de auditu piscium omnes pisces mutos surdosque esse contendit Gleditsch Leipzig 1746 Digitalisat Historiae piscium naturalis promovendae missus quartus de piscibus per branchias apertas spirantibus ad justum numerum et ordinem redigendis Gleditsch amp Schreiber Leipzig Danzig 1744 online Summa dubiorum circa classes quadrupedum et amphibiorum in celebris domini Caroli Linnaei systemate naturae Gleditsch Leipzig Danzig 1743 Digitalisat Naturalis dispositio echinodermatum Schreiber Danzig 1734 Digitalisat Dutsche Ubersetzung mit Kommentaren und Erganzungen siehe unten Descriptiones tubulorum marinorum Knoch Danzig 1731 Digitalisat An Tithymaloides frutescens foliis Nerii Schreiber Danzig 1730 Digitalisat Literatur BearbeitenWilhelm Hess Klein Jacob Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 92 94 Armin Geus Die Kontroverse von R A F de Reaumur und J Th Klein uber Bau und Wachstum der Schneckenschalen In Janus Nr 65 Amsterdam 1978 Armin Geus Klein Jacob Theodor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 740 f Digitalisat Klein Jak Theod In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 10 Band S 402 Jacob Theodor Klein Naturalis Disposito Echinodermatum Aus dem Lateinischen ubersetzt und kommentiert von Th Heinzeller mit einem Bericht uber die in der Munchner Zoologischen Staatssammlung aufgefundenen Seeigel aus dem Museum Kleinianum von B Ruthensteier und einem Essay uber Leben und Wirken des Naturforschers J Th Klein von A Geus Acta Biohistorica Nr 16 Basiliskenpresse Rangsdorf 2015 Johann Gottlieb Bujack Ueber preussische Naturforscher des 16ten 17ten und 18ten Jahrhunderts Biographisch literarische Skizzen Jacob Theodor Klein In Preussische Provinzial Blatter Band 23 Konigsberg 1840 S 344 359 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacob Theodor Klein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Jacob Theodor Klein beim IPNI Werke von und uber Jacob Theodor Klein in der Deutschen Digitalen Bibliothek Geschichte der Danziger Naturforschenden Gesellschaft Bekannte Danziger Das Bild der Natur Memento vom 20 Dezember 2004 im Internet Archive Ausstellung von 2004 im Staatlichen Naturhistorisches Museum Braunschweig Briefwechsel von Jacob Theodor Klein mit Carl von LinneEinzelnachweise Bearbeiten Armin Geus Naturliche Ordnung und Artenvielfalt im Werk des Naturforschers Jacob Theodor Klein 1685 1759 In Thomas Heinzeller Hrsg Naturgeschichte der Seeigel Basilisken Presse Tangsdorf 2014 ISBN 978 3 941365 03 2 S 271 310 hier S 274 Armin Geus Naturliche Ordnung und Artenvielfalt im Werk des Naturforschers Jacob Theodor Klein 1685 1759 In Thomas Heinzeller Hrsg Naturgeschichte der Seeigel Basilisken Presse Tangsdorf 2014 ISBN 978 3 941365 03 2 S 271 310 hier S 276 Armin Geus Jahrbuch fur frankische Landesforschung 30 1970 S 3 Armin Geus Jahrbuch fur frankische Landesforschung 30 1970 S 1 Ruthensteiner B 2014 in Heinzeller Hrsg Naturgeschichte der Seeigel Basilisken Presse S 17 23 Eintrag zu Klein Jacobus Theodorus 1685 1759 im Archiv der Royal Society London Mitglieder der Vorgangerakademien Jakob Theodor Klein Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 13 April 2015 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Jacob Theodor Klein Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 8 September 2015 englisch Carl von Linne Critica Botanica Leiden 1737 S 93 Carl von Linne Genera Plantarum Leiden 1742 S 394 Normdaten Person GND 117523216 lobid OGND AKS LCCN n92121580 VIAF 27218731 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klein Jacob TheodorALTERNATIVNAMEN Klein Jacob Theodore Klein Jakub Teodor Kleinius Jacobus Theodorus Klein TheodoreKURZBESCHREIBUNG preussischer Rechts und Geschichtswissenschaftler Botaniker Mathematiker und DiplomatGEBURTSDATUM 15 August 1685GEBURTSORT Konigsberg Preussen STERBEDATUM 27 Februar 1759STERBEORT Danzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Theodor Klein amp oldid 237529167