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Friedrich August II 17 Oktober 1696 in Dresden 5 Oktober 1763 ebenda wurde 1733 nach dem Tod seines Vaters August des Starken Kurfurst und Herzog von Sachsen und als August III auch Konig von Polen und Grossherzog von Litauen In Fortfuhrung der vaterlichen Aussenpolitik fuhrte er den Kurstaat Sachsen in den verheerenden Siebenjahrigen Krieg Die Personalunion von Sachsen Polen endete mit seinem Tod Unbestritten ist sein Rang als einer der grossten Kunstmazene seiner Zeit 1736 stiftete er den St Heinrichs Orden August III von Pietro Antonio Rotari 1755Bildnis des Kurprinzen August im Harnisch von Nicolas de Largilliere 1715Friedrich August von Sachsen als Kurprinz im Harnisch und mit einem Mohr von Hyacinthe Rigaud 1715 Gemaldegalerie Alte Meister DresdenLudwig XIV von Frankreich empfangt den spateren Konig von Polen und Kurfursten von Sachsen August III 1714 im Schloss Fontainebleau Gemalde von Louis de Silvestre 1715 Inhaltsverzeichnis 1 Erziehung und Heirat 2 Als Kurfurst und Konig 3 Von Opern und Gemalden 4 Baumassnahmen seiner Zeit in Sachsen 5 Baumassnahmen seiner Zeit in Polen 6 Nachkommen 7 Vorfahren 8 Trivia 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseErziehung und Heirat BearbeitenGewohnlich wird von dem Sohn Konig Augusts des Starken und der Christiane Eberhardine von Brandenburg Bayreuth behauptet dass er sich haufig in das Private zuruckgezogen und sich wenig um Politik gekummert habe 1 Betont wird in der alteren Literatur dass er gern grosse Jagden veranstaltete haufig in die Oper ging sich um seine umfangreichen Kunstsammlungen kummerte sowie grossen Familiensinn zeigte Die neuere polnische Forschung etwa Jacek Staszewski betont dagegen auch dass August III ein sehr fleissiger und umsichtiger polnischer Konig gewesen sei Er war das einzige legitime Kind Augusts des Starken und nur elf Tage alter als dessen erstes von acht durch ihn anerkannten illegitimen Kindern der spatere Herzog von Kurland und franzosische Generalfeldmarschall Moritz von Sachsen Die Erziehung Augusts III erfolgte zunachst am Hof seiner Grossmutter Anna Sophie einer danischen Konigstochter mit Witwensitz in Prettin und stand unter dem Einfluss von Mitgliedern der Adelsopposition die den Konig und seine Polenpolitik ablehnten Der schwerwiegendste familiare Streitpunkt war die Religionsfrage denn sowohl Friedrich Augusts Mutter Christiane Eberhardine residierte in Pretzsch als auch seine Grossmutter lehnten einen Ubertritt zum Katholizismus ab der die Voraussetzung fur eine spatere Nachfolge als Konig in Polen war August der Starke entschloss sich daraufhin ihn dem Einfluss der beiden Frauen und der Adelsopposition zu entziehen und schickte ihn im Mai 1711 unerwartet auf eine mehrjahrige Kavalierstour quer durch Europa Im November 1712 trat der Prinz zum katholischen Glauben uber Aber der Ubertritt wurde jahrelang geheim gehalten um die Opposition im Mutterland der Reformation nicht herauszufordern Zwar wurde Friedrich August II nach dem Wunsch seines Vaters ein Katholik und zeigte sich nach der jahrelangen Kavalierstour den schonen Seiten des Lebens Kunst Musik Jagden usw zugeneigt aber er wurde auch ein durchaus frommer Mann mit moralischen Anspruchen der die Matressenwirtschaft und die fast endlosen larmenden Feierlichkeiten seines Vaters ablehnte und spater eine funktionierende Ehe fuhrte Im Oktober 1717 wurde in Wien sein Glaubensubertritt bekanntgegeben was in Sachsen eine innenpolitische Krise ausloste ihm aber auch die Bewerbung um die Hand der Kaisertochter ermoglichte Als Kurprinz heiratete er 1719 die Tochter Kaiser Josephs I Maria Josepha von Osterreich 8 Dezember 1699 in Wien 17 November 1757 in Dresden Erzherzogin von Osterreich Prinzessin von Ungarn und Bohmen etc Die Heirat sollte ihm nach dem Willen seines Vaters spatere Anspruche auf das Habsburgische Erbe verschaffen vgl Pragmatische Sanktion Die sogenannten Planetenfeierlichkeiten im Rahmen der Hochzeit schrieben Stadtgeschichte in Dresden siehe August der Starke Hochzeit des Sohnes Augusts des Starken und Saturnusfest 2 Maria Josepha war ungewohnlich glaubig Sie hatte bereits als junges Madchen Priester bei ihrer Arbeit zu Kranken und Sterbenden begleitet und dabei selbst Alte und Kranke betreut Ihr Lieblingsheiliger war der Jesuit Franz Xaver was sich auch in der Namensgebung mehrerer Sohne zeigt ihre Tochter hiessen alle Maria Sie war gleichermassen religios wie der Aufklarung gegenuber aufgeschlossen und teilte mit ihrem Mann die Freude an der Jagd Die korperliche Behinderung des spateren Kronprinzen Friedrich Christian ist wohl darauf zuruckzufuhren dass sie wahrend der Schwangerschaft bei einer Jagd vom Pferd sturzte 3 Im Verlauf der 1720er Jahre wurde Friedrich August II nach und nach an die Regierung herangefuhrt und ubernahm die Leitung des Geheimen Kabinetts und die Stellvertretung seines Vaters bei dessen Abwesenheit in Polen Er bevorzugte allerdings schon damals die kollegiale Form der Entscheidungsfindung Als Kurfurst und Konig Bearbeiten nbsp Wahl Augusts III zum polnischen Konig nbsp August III von Polen und Sachsen in polnischer Tracht Louis de Silvestre um 1737Der Kurfurst wurde mit Unterstutzung Osterreichs und Russlands sowie den ublichen Bestechungen der Magnaten und Schlachta zum Konig von Polen gewahlt was den Polnischen Thronfolgekrieg 1733 1738 ausloste Seine Wahl kam aber erst zustande als russische Truppen unter Peter von Lacy an der Weichsel erschienen und die Anhanger des wenige Tage zuvor erwahlten Konigs Stanislaw Leszczynski des Kandidaten Frankreichs und Schwedens aus Warschau abgezogen waren August III wurde am 17 Januar 1734 in Krakau gekront und bei seinem Besuch in Leipzig am 5 Oktober 1734 mit der Kantate Preise dein Glucke gesegnetes Sachsen geehrt zu der Johann Sebastian Bach die Musik komponiert hatte Er behauptete die Krone im Frieden von Wien 1738 bei einem deutlichen Souveranitatsverlust des einst sehr machtigen Staates Polen Litauen der allerdings bereits unter August dem Starken eingesetzt hatte So zum Beispiel musste 1734 1736 der Aufstand der Konfoderation von Dzikow unter Adam Tarlo niedergeschlagen werden der gegen die Wahl opponierte Zeit der Regierung Augusts III blieben russische Truppen im Osten des Landes stationiert auch wenn das angesichts der guten Beziehungen zur Zarin Elisabeth seinerzeit nicht negativ bewertet wurde Die Spielraume fur seine Regierung in Polen Litauen waren angesichts des Streits zwischen den beiden grossen Magnatengruppierungen der Czartoryski und Potocki im Sejm ausserst eng In Reformvorschlagen von Seiten der Krone sah man gewohnlich Angriffe auf Recht und Freiheit so dass der kurfurstlich sachsische und koniglich polnische Premierminister Heinrich von Bruhl fur die Wahrnehmung der koniglichen Interessen eine der diversen Gruppen vorschob Die Magnatenparteien genossen ihrerseits auslandische Unterstutzung so dass Polen Litauen zum Spielball rivalisierender Nachbarmachte wurde Fast alle Reichstage blieben trotz einer Fulle von Reformvorschlagen beider Parteien ergebnislos vergleiche Liberum Veto 4 Ein Beispiel waren die Reichstage von 1744 und 1746 in denen die Krone und der Grosskanzler vorsichtig definierte Reformen im Wirtschafts und Militarsektor auf den Weg bringen wollten Letztlich scheiterten sie im Sejm an der Verzogerungstaktik der Gegenpartei und unter auslandischer Einmischung Ohne ordnungsgemass abgehaltene Sejmy mussten die Minister auch keine Rechenschaft ablegen was die Korruption forderte Angesichts dieser Sachlage hofften sich der Konig und sein Premierminister Bruhl in Polen mit dem Ministerialsystem sachsentreuer Magnaten die in Schlusselpositionen sassen oder gesetzt wurden uber Wasser zu halten und beide Lander politisch verbinden zu konnen Sie erlangten im Siebenjahrigen Krieg sogar die Zustimmung ihrer drei Verbundeten fur eine erneute Thronkandidatur Sachsens aber die Erfolge waren nur scheinbar und nicht von Dauer So kam es Ende der 1750er zu einem kaum verhullten Streit zwischen den Czartoryski und den Anhangern des Hofes der unter anderem im Herbst 1762 den Sejm einmal mehr erfolglos auseinandergehen liess Der Konig bot den Czartoryski die Versohnung an aber sie verlangten zuletzt die Vergabe aller Vakanzen zu ihren Gunsten und die Entfernung Bruhls was er keinesfalls gewahren konnte nbsp August III von Polen zu Pferde Stich nach Johann Elias RidingerEin bescheidener Wirtschaftsaufschwung war in Polen weiterhin bemerkbar spater beeintrachtigt durch die Auswirkungen des Siebenjahrigen Krieges preussische Munzfalschung Kontributionen Requisitionen und teilweise Plunderungen durch preussische und russische Truppen 5 In Sachsen fuhrte Heinrich von Bruhl nach dem Sturz Alexander Sulkowskis von 1738 bis 1756 die alleinige Regierung und vereinigte eine Vielzahl von Amtern und Posten auf sich 1746 wurde er formell Premierminister Bruhl hatte das alleinige Vortragsrecht beim Konig und einen Hofstaat von ca 300 Personen Die ubrigen Minister durften ab Fruhjahr 1738 nicht mehr ohne Aufforderung bei dem Konig erscheinen was Bruhl praktisch unangreifbar machte seine Schwachen und Fehler aber umso schwerwiegender werden liess 6 Bruhl war ein erfolgreicher Diplomat und festigte die Verwaltung wurde aber wegen falscher Finanzpolitik im Landtag 1749 scharf angegriffen Es wurde der letzte Landtag bis 1763 Trotz rucksichtsloser finanzieller Massnahmen Bruhls steuerte Sachsen in eine Staatskrise 7 Der Zwangsumtausch von Vermogenswerten in staatliche Schuldverschreibungen erschutterte die Wirtschaft die ohnehin zu kleine Armee musste abgerustet und ein bedeutender Anteil der Steuern verpfandet werden Dazu kam der Druck von aussen denn der sachsische Export wurde durch die preussische und osterreichische 8 Zoll Politik jener Zeit stark behindert In den ersten beiden Schlesischen Kriegen versuchte die Regierung Bruhl zunachst Preussen zu isolieren das Schlesien besetzt hatte Die Dresdner Allianz vom 16 Februar 1741 schien die Gelegenheit zu bieten aber in der Praxis hatten weder Sachsen noch Osterreich eine einsatzfahige Armee und Russland fiel mit dem Tod der Zarin Anna als politischer Partner aus so dass das Bundnis hinfallig wurde Sachsen trat daher am 19 Oktober 1741 der Nymphenburger Allianz bei Funf Wochen spater ruckten die sachs Truppen mit den Verbundeten in Prag ein und Karl Albrecht von Bayern wurde am 24 Januar 1742 mit der Stimme Sachsens zum Kaiser gewahlt siehe dazu Vikariatsmunzen Sachsen Friedrich August II Im gemeinsamen preussisch sachsischen Feldzug nach Mahren 1742 9 und dem nachfolgenden Friedensvertrag zeigte sich jedoch dass mit dieser Allianz nichts zu gewinnen war Sachsen trat in der Folge erneut an die Seite Osterreichs aber die entscheidende Schlacht von Kesselsdorf endete am 15 Dezember 1745 trotz mehrerer Vorteile wie z B der Anwesenheit der osterreichischen Armee mit der Niederlage des unerfahrenen sachs Generalstabs gegen die Preussen Dresden wurde besetzt Der Frieden von Dresden beendete diesen Krieg Nach dem Frieden betrieb Bruhl eine Vermittlungspolitik die eine Annaherung zwischen dem Kaiserhaus und Frankreich und damit die Einkreisung Preussens zum Ziel hatte Es gelang ihm schnell das aussenpolitische Ansehen Sachsen Polens auf diplomatischem Wege wiederherzustellen Subsidien Vertrag mit Frankreich Heirat des franzosischen Kronprinzen mit einer Tochter Augusts III im Februar 1747 Doppelhochzeit mit Bayern Juni 1747 Aber als seine und andere ahnliche Bestrebungen schliesslich viele Jahre spater in den Umsturz der Allianzen bzw eine starke antipreussische Koalition 1756 mundeten befand sich Sachsen aufgrund der o g Staatskrise bereits im diplomatischen Abseits Friedrich II der uber Informanten in den Dresdner und Petersburger Kanzleien weitgehend uber die Plane der Allianz Bescheid wusste entschloss sich zum Praventivschlag zu einem Zeitpunkt als Sachsen weder politisch noch militarisch auf den Krieg vorbereitet war 10 Die zu kleine sachsische Armee kapitulierte unter Graf Rutowski gegen den Willen des Konigs kampflos 11 am Lilienstein vgl Belagerung bei Pirna August III und sein Hof zogen nach Warschau um wo sie bis zum Ende des Krieges in relativer politischer Ohnmacht verblieben Trotzdem wird die Anwesenheit des Konigs in Warschau auch positiv bewertet da die nunmehr standige Hofhaltung trotz der stark eingeschrankten Geldmittel die Hauptstadtfunktion dieser Stadt aufwertete indem sie kulturelle Impulse gab und die polnischen Magnaten gleichfalls zu einer vermehrten Anwesenheit zwang 12 Als fur den Kurprinzen Friedrich Christian 1759 ein weiterer Aufenthalt in Dresden nicht mehr angebracht ja gefahrlich erschien floh er mit seiner Familie nach Munchen wo er von seinem Schwager Kurfurst Maximilian III Joseph gastfreundlich aufgenommen wurde und zwei Jahre blieb Sachsen dagegen nun behelfsweise von den Preussen und zumindest zeitweise von einigen Kabinettsministern um Wackerbarth Salmour verwaltet wurde zum Kriegsschauplatz und litt unter den hohen Kontributionen beider Seiten dazu der Beschlagnahmung aller Staatskassen Steuerhohung und Munzfalschung durch die Preussen ebenso den Zwangsrekrutierungen Allein Preussen zog Kontributionen in Hohe von ca 48 Millionen Reichstalern aus dem Land die Gewinne aus den preussischen Munzfalschungen zu Ungunsten Sachsens und Polens werden mit ca 45 Millionen Talern angesetzt 13 Insgesamt bezahlte Sachsen uber ein Drittel der preussischen Kriegskosten 14 siehe Zitat das Friedrich II v Preussen zugeschrieben wird Sachsen ist wie ein Mehlsack egal wie oft man draufschlagt es kommt immer noch etwas heraus die Preussen aus eigenen Mitteln trotz der englischen Subsidien nicht hatte bezahlen konnen Dresden selbst wechselte die Besatzung und wurde von Friedrich II 1760 belagert was umfangreiche Zerstorungen in der Stadt zur Folge hatte Als der Siebenjahrige Krieg im Hubertusburger Frieden 1763 zu Ende ging war das bis dahin trotz Misswirtschaft recht wohlhabende Sachsen ruiniert was der konigliche Hof nur ungern zur Kenntnis nahm Obwohl Bruhl formell in Amt und Wurden blieb begann mit der Einsetzung einer Restaurationskommission um den Freiherren Thomas von Fritsch eine neue Zeit Die Kommission setzte sich vorwiegend aus Leuten mit politisch administrativer Erfahrung und grossburgerlicher Herkunft zusammen stand unter der Protektion des Kurprinzen Friedrich Christian und nahm im April 1762 ihre Arbeit auf Die Umsetzung der Vorschlage erfolgte allerdings erst in den Folgejahren Zumindest wurde im August 1763 d h noch zur Regierungszeit des Konigs der Landtag einberufen in dem die Akzeptanz und der Abbau der Schuldenlast durch die Stande das Hauptthema war nbsp Sarkophag von August III in der Stiftergruft der Wettiner GruftAugust III starb bei einem Opernbesuch am 5 Oktober 1763 Bruhl verstarb drei Wochen spater Der Konig wurde in der Wettiner Gruft der Katholischen Hofkirche beigesetzt Auf die nachfolgende Vergabe der polnischen Krone hatte Sachsen keinerlei Einfluss Polen Litauen war mehr denn je unter die Vorherrschaft Russlands geraten und den Nachfolger Augusts III Stanislaus II August Poniatowski bestimmte die Zarin Katharina II 15 Dauerhafteren Nachruhm bescherte jedoch dem Kurfurst Konig seine Liebe zur Kunst Von Opern und Gemalden BearbeitenDie Dresdner Oper war damals eine der grossten und besten Buhnen Europas Sie fasste in den 1750ern 2 000 Zuschauer und ihr Unterhalt verschlang Millionen Allein Johann Adolf Hasses Jahresgage betrug 12 000 Taler das Personal insgesamt kostete jahrlich uber 100 000 Taler Eine zweimal aufgefuhrte Ballettoper kostete im Februar 1752 uber 36 000 Taler 16 Die Primadonnen waren Faustina Bordoni und ihre Rivalin Regina Valentini Erwahnenswert waren zum Beispiel die Inszenierungen Solimano 1753 und Ezio 1755 Fur Ezio holte man 500 Darsteller 102 Pferde und acht Dromedare auf die Buhne und bezahlte dafur 30 000 Taler Es geschah aber nichts was musikalisch revolutionierend wirkte vielmehr erreichte die spatbarocke Entwicklung ihren hell leuchtenden Hohe und Schlusspunkt 17 Auch in Warschau bemuhte sich der Konig um die Forderung der Oper Aber das auf seine Anweisung 1748 neu errichtete Opernhaus im Sachsischen Garten war mit 540 Platzen nie voll besetzt zum Bedauern des Konigs 18 Stark kritisiert wurde von den Polen der fremdlandische d h italienische und franzosische Charakter der Programme ausgefuhrt von Auslandern August III war auch als Gemaldesammler bekannt fur den Ankaufer z B Francesco Algarotti uberall in Europa tatig waren Nach der Ankunft der Sammlung des Herzogs von Modena wurden die Gemalde ab 1747 im umgebauten Stallgebaude am Judenhof reprasentiert und gleichzeitig zu einer offentlichen allgemein zuganglichen Sammlung gemacht was damals keine Selbstverstandlichkeit war Sie wurden lt Heinecken in vier Klassen unterschieden die erstklassigen befanden sich in der Galerie die zweitklassigen im Schloss Hubertusburg die drittklassigen in Warschau und die viertklassigen d h viele Kopien im Archiv Als bedeutendstes Bild wird heute die 1754 erworbene Sixtinische Madonna von Raffael angesehen im 18 Jh war es die Heilige Nacht von Correggio 1746 mit der Galerie des Herzogs von Modena erworben von grosser kunsthistorischer Bedeutung ist auch die lange verkannte Schlummernde Venus von Giorgione Bruhl eiferte seinem Herrn nach und legte sich eine eigene Galerie zu die zwar weniger Gemalde zahlte aber immerhin langer als der Spiegelsaal von Versailles war Seine Erben verkauften spater einen Grossteil seiner Sammlung an die Zarin Katharina Baumassnahmen seiner Zeit in Sachsen BearbeitenDa August III die sachkundige Bauleidenschaft seines Vaters fehlt fiel die administrative und auch kunstlerische Leitung des Baugeschehens Johann Christoph Knoffel zu dem jungsten unter den hoheren Baubeamten August des Starken Auch war nicht mehr der Konig der massgebliche Auftraggeber sondern die einflussreichen Vertreter des Hof und Beamtenadels allen voran der Premierminister Graf Bruhl ein Forderer Knoffels Trotzdem stand die Dresdner Architektur weiterhin auf der Hohe der Zeit Der Nachfolger Knoffels wurde 1752 Julius Heinrich Schwarze Katholische Hofkirche Dresden Schloss Hubertusburg Jagdschloss im Charakter eines Residenzschlosses in Wermsdorf Umbau 1743 51 Palais Bruhl in Dresden 1900 abgerissen und andere Bruhlsche Herrlichkeiten Palais Bruhl Marcolini in Dresden Friedrichstadt Palais Moszinska in Dresden Seevorstadt 1872 abgerissen Spitzhaus in Radebeul 1749 nach Planen von Matthaus Daniel Poppelmann Schloss Pforten in Pforten heute Brody in Polen Bruhls wichtigster BesitzBaumassnahmen seiner Zeit in Polen BearbeitenWarschau zahlte um 1750 nur etwa 25 000 Einwohner im Vergleich dazu Dresden 60 000 19 und stand in seiner Entwicklung den anderen europaischen Hauptstadten hinterher Die Stadt anderte aber in der Sachsenzeit ebenfalls ihr Erscheinungsbild was Canaletto zwischen 1767 und 1780 in seinen Veduten fur Konig Stanislaus II Poniatowski festhielt Die konigliche Bautatigkeit in Polen wurde von dem Warschauer Bauamt geleitet dem unter August III bis 1754 Joachim Daniel Jauch und danach Johann Friedrich Knobel vorstand Eine wichtige Rolle in den polnischen Bauangelegenheiten spielte auch der jungere Poppelmann Fur die Bauten in Polen wurde nach der Schatzung des Grafen Hennicke das Sechsfache der Summe benotigt die noch August II dafur ausgegeben hatte 16 Auf polnischer Seite unterstanden die Arbeiten in der Hauptstadt den Behorden unter Grosskronmarschall Bielinski Er bemuhte sich um die Planung und Pflasterung der Strassen den Bau von Abwasserkanalen und den Abiss verkommener oder verlassener Hauser und Hutten vgl Komisja Brukowa Fortsetzung der Arbeiten am Sachsischen Palais in Warschau zerstort 1944 Umbau des Baugefuges des Warschauer Schlosses zu einem neuen die Weichselfront beherrschenden Flugel um 1740 Bruhlsches Palais in Warschau zerstort 1944 Bruhl Palast in Mlociny Umbau des Kazimierz Palastes durch Sulkowski Neues Schloss in Grodno nbsp Katholische Hofkirche Ss Trinitatis nbsp Schloss Hubertusburg nbsp Spitzhaus in Radebeul nbsp Sachsisches Palais in Warschau 18 JahrhundertNachkommen Bearbeiten nbsp Erzherzogin Maria Josepha von Osterreich spatere Kurfurstin von SachsenAm 20 August 1719 heiratete er in Wien Maria Josefa Benedikta 1699 1757 Erzherzogin von Osterreich Sie hatten gemeinsam folgende funfzehn Kinder von denen elf das Kindesalter uberlebten Friedrich August Franz Xaver 18 November 1720 in Dresden 22 Januar 1721 ebenda Koniglicher Prinz von Polen und Kurprinz von Sachsen Joseph August Wilhelm Friedrich Franz Xaver Johann Nepomuk 24 Oktober 1721 in Pillnitz 14 Marz 1728 in Dresden Koniglicher Prinz von Polen und Kurprinz von Sachsen Friedrich Christian 1722 1763 Koniglicher Prinz von Polen und Kurfurst von Sachsen totgeborene Tochter 23 Juni 1723 in Dresden Maria Amalia 1724 1760 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Karl Herzog von Parma und Piacenza Konig von Spanien Neapel und Sizilien Maria Margareta Franziska Xaveria 13 September 1727 in Dresden 1 Februar 1734 ebenda Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Maria Anna 1728 1797 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Maximilian III Joseph Kurfurst von Bayern Franz Xaver 1730 1806 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Graf von der Lausitz Administrator von Sachsen Maria Josepha Karolina 1731 1767 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Ludwig Ferdinand Dauphin von Frankreich Karl Christian 1733 1796 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Herzog von Kurland und Semgallen Maria Christina 1735 1782 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Sternkreuzordensdame und Furstabtissin von Remiremont Maria Elisabeth Apollonia 9 Februar 1736 in Warschau 24 Dezember 1818 in Dresden Prinzessin von Polen und Sachsen Sternkreuzordensdame Albert Kasimir 1738 1822 Koniglicher Prinz von Polen Prinz von Sachsen Herzog von Teschen und Generalstatthalter der Osterreichischen Niederlande Clemens Wenceslaus 1739 1812 Koniglicher Prinz von Polen und Prinz von Sachsen Domherr zu Koln Propst von St Johann und Ellwangen Furstbischof von Freising Regensburg und Augsburg Kurfurst und Erzbischof von Trier Maria Kunigunde 1740 1826 Konigliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen Sternkreuzordensdame Kanonisse zu Munsterbilsen Furstabtissin von Thorn und EssenVorfahren BearbeitenAhnentafel August III Ururgrosseltern KurfurstJohann Georg I 1585 1656 1607Magdalena Sibylle von Preussen 1586 1659 MarkgrafChristian von Brandenburg Bayreuth 1581 1655 1604Marie von Preussen 1579 1649 KonigChristian IV 1577 1648 1597Anna Katharina von Brandenburg 1575 1612 HerzogGeorg von Braunschweig und Luneburg 1582 1641 1617Anna Eleonore von Hessen Darmstadt 1601 1659 MarkgrafChristian von Brandenburg Bayreuth 1581 1655 1604Marie von Preussen 1579 1649 MarkgrafJoachim Ernst 1583 1625 1612Sophie von Solms Laubach 1594 1651 HerzogJohann Friedrich von Wurttemberg 1582 1628 1609Barbara Sophia von Brandenburg 1584 1636 Johann Kasimir von Salm Kyrburg 1577 1651 1607Dorothea zu Solms Laubach 1579 1631 Urgrosseltern Kurfurst Johann Georg II 1613 1680 1638Magdalena Sibylle von Brandenburg Bayreuth 1612 1687 Konig Friedrich III 1609 1670 1643Sophie Amalie von Braunschweig Calenberg 1628 1685 Erdmann August von Brandenburg Bayreuth 1615 1651 1641Sophie von Brandenburg Ansbach 1614 1646 Herzog Eberhard III 1614 1674 1637Anna Katharina Dorothea von Salm Kyrburg 1614 1655 Grosseltern Kurfurst Johann Georg III 1647 1691 1666Anna Sophie von Danemark 1647 1717 Markgraf Christian Ernst von Brandenburg Bayreuth 1644 1712 1671Sophie Luise von WurttembergEltern Konig August II 1670 1733 1693Christiane Eberhardine von Brandenburg Bayreuth 1671 1727 August III Trivia BearbeitenIn der Filmreihe Sachsens Glanz und Preussens Gloria wurde er vom Schauspieler Rolf Hoppe verkorpert Siehe auch Bearbeiten nbsp nbsp Die erste Goldmunze August d or fur Polen 1753 175621 Karat 8 Gran fein 902 778 Gold Feingewicht 6 032 g Goldmunze August d or Munzstatte Leipzig Munzen fur Polen und Unter preussischer Besatzung Munzstatte Grunthal Kupfermunzen fur PolenLiteratur BearbeitenDresdner Geschichtsverein Hrsg Der stille Konig August III zwischen Kunst und Politik Dresdner Hefte Nr 46 Selbstverlag Dresden 1996 ISBN 3 910055 35 4 Digitalisat Heinrich Theodor Flathe Friedrich August II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 784 786 Hellmut Kretzschmar Friedrich August II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 573 f Digitalisat Thomas Niklas Friedrich August II 1733 1763 und Friedrich Christian 1763 In Frank Lothar Kroll Hrsg Die Herrscher Sachsens Markgrafen Kurfursten Konige 1089 1918 C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52206 8 S 192 222 Ariane James Sarazin Hyacinthe Rigaud 1659 1743 portraitiste et conseiller artistique des princes Electeurs de Saxe et rois de Pologne Auguste II et Auguste III In Reunion des musees nationaux Hrsg Dresde ou Le reve des princes La galerie des peintures au XVIIIeme siecle Exposition Dijon Musee des beaux arts 16 juin 1er octobre 2001 RMN Paris 2001 ISBN 2 7118 4202 9 S 136 142 Jacek Staszewski August III Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen Akademie Verlag Berlin 1996 ISBN 3 05 002600 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August III Polen Sammlung von Bildern nbsp Commons Munzen von August III Von Gottes Gnaden Konig von Polen des Heiligen Romischen Reiches Erzmarschall und Kurfurst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber August III im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber August III in der Sachsischen Bibliografie Biographie uber August III Polen Memento vom 8 Mai 2008 im Webarchiv archive today Tripota Trierer PortratdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten So sagt z B Marcin Matuszewicz 1714 1773 zitiert von Marian Drozdowski in Sachsen und Polen zwischen 1697 und 1765 ISBN 978 0 01 437043 6 dass er ein beispielhafter romischer Katholik war durchaus fromm auch Musik und Oper und Komodie zugeneigt nicht gierig und ein sehr grosszugiger Unterstutzer und dass er jegliche Arbeit und Bemuhungen um das Wohl des Staates gemieden hat und von nichts wissen wollte und sich in allem auf seine Minister verlassen hat Giacomo Casanova schrieb uber ihn Niemals war ein Monarch ein so abgesagter Feind der Sparsamkeit er lachte uber die Schelme die ihn bestahlen und gab viel aus um viel lachen zu konnen Da er nicht Geist genug hatte um uber die Dummheiten anderer Fursten und uber die Lacherlichkeiten des menschlichen Geschlechtes lachen zu konnen so hatte er vier Spassmacher in seinem Lohn https www projekt gutenberg org casanova band02 chap11 html Graf Poniatowski bemerkte Wahrend der Jagd vor allem wahrend einer glucklichen Jagd schien der Konig sich selbst unahnlich lustig entgegenkommend gesprachig so dass alle beinahe bezweifelten es konnte derselbe stolze ernste schweigsame Konig sein den man sonst nur von einer strengen fast jede Annaherung verhindernde Etikette umgeben sah Memoiren S 57 books google siehe dazu auch Ingrid S Weber Planetenfeste August des Starken zur Hochzeit des Kronprinzen 1719 Battenberg Munchen 1985 Stasz S 172 Fur weiterfuhrende Infos zur Souveranitatskrise und Reformpolitik unter August III siehe z B Michael G Muller Polen zwischen Preussen und Russland Berlin 1983 Zu den Plunderungen der Russen und Preussen in Polen es gab um 1760 Entschadigungszahlungen Vgl Staszewski S 244 Hofnarr Frohlich postum uber Bruhl Du bist ein Juristenmann ohne ein Wort von Recht zu verstehn Du bist ein Kriegsmann ohne was anderes als eine Jagdflinte zu verstehen Am allerliebsten aber bist du ein Einnehmermann Ganze Zentner Gold und Silber verlaborierst du und verkehrest sie in Papiere eine wunderbare Kunst So z B verzeichnet man eine Stagnation der bisher stetig steigenden Manufakturgrundungen bei gleichzeitig hoherer Zahl des Erliegens ab 1740 Der stille Konig S 8 Die osterreichischen Zollrestriktionen bis zu 60 wurden 1730 im Zuge des Streits um die Pragmatische Sanktion eingefuhrt und erst im Siebenjahrigen Krieg 1758 wieder aufgehoben August III uberging Bruhl vor einem Opernbesuch ausnahmsweise und uberliess Friedrich II seine Armee fur den bevorstehenden Feldzug gegen Bohmen Ohne eine Schlacht geschlagen zu haben verheizte Friedrich II dabei die sachs Armee so dass ihre Gefechtsstarke nur noch bei 50 Prozent lag Die Belagerung von Brunn musste mangels Geschutz unterbleiben da August III dafur kein Geld hatte nachdem er einen grossen Smaragd fur 400 000 Taler gekauft hatte Bruhl hielt die sachs Armee dann ohne das Wissen des Konigs aus der Schlacht bei Chotusitz Mai 1742 heraus Schon 1751 betrug der Besoldungsruckstand in der sachs Armee anderthalb bis zwei Jahre so dass ein Teil der Offiziere insolvent war Die Generalkriegskasse enthielt 1756 nicht einmal 4 000 Taler fur die ersten Mobilmachungsmassnahmen und August III griff in die Privatschatulle um diese zu bezahlen Mein Gott woran denken Sie Wollen sie die Armee opfern ohne einen einzigen Schuss zu wagen Fehlt es ihnen am Mut zu fechten Vgl Klaus Hoffmann Reicker Unbekanntes aus Sachsens Geschichte S 118 f Scharnhorst meinte 1792 zu der Situation des Kurfurstentums Hatte es d h Sachsen 1756 dem Konig von Preussen 40 000 Mann wie jetzt entgegenstellen konnen er hatte ihm vielleicht die verlangte Neutralitat bewilligt und so hatte die stehende Armee dieses Land doch gegen unersetzliche Schaden und Drangsale gesichert Vgl Kapitel zu Polens Hauptstadt Warschau bei Jacek Staszewski August III Kurfurst von Sachsen und Konig von Polen S 224 ff Vgl Frank Metasch Das Munzwesen als Waffe Die preussischen Munzfalschungen in Sachsen wahrend des Siebenjahrigen Krieges in Preussen und Sachsen Szenen einer Nachbarschaft S 280 Vgl Dresdner Hefte 68 Sachsen und Dresden im Siebenjahrigen Krieg S 32 Allein die Messestadt Leipzig zahlte ihm wahrend des Krieges uber 10 7 Millionen Taler an Kontributionen Vgl D Vogel Wahre Geschichten um Graf Bruhl S 55 Nach der Schilderung von Friedrich II in Denkwurdigkeiten vom Hubertusburger Frieden bis zum Ende der Polnischen Teilung hatten die Intrigen des Wiener und Dresdner Hof zunachst noch Einfluss auf die Politik der Zarin Erst der Tod Augusts III und seines Sohnes des Kurfursten Friedrich Christian gaben den Dingen eine andere Wendung Der Nachfolger war noch minderjahrig und Graf Panin uberredete die Zarin einen Piasten auf den Thron Polens zu setzen Katharina II teilte ihre Plane dem Konig von Preussen mit der sie uber seinen Gesandten in Warschau diplomatisch unterstutzen liess Im Marz April 1764 kam es daraufhin zum Allianzvertrag zwischen Russland und Preussen Vgl Die Werke Friedrichs des Grossen In deutscher Ubersetzung hrsg von Gustav Berthold Volz 10 Bde Berlin Hobbing 1913 f 5 Band Altersgeschichte Staats und Flugschriften S 7 f a b Geheime Tagebuch S 33 Ortrun Landmann in Der stille Konig S 46 Staszewski S 225 u a vgl Staszewski AIII S 224 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich August I Kurfurst von Sachsen 1733 1763Friedrich ChristianAugust II bzw Stanislaus I Gegenkonig Konig von PolenGrossherzog von Litauen 1733 36 1763Stanislaus II Normdaten Person GND 118505092 lobid OGND AKS LCCN n85330554 VIAF 35247491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME August III ALTERNATIVNAMEN Friedrich August II August der Fette August der SachseKURZBESCHREIBUNG Konig von Polen und Kurfurst von SachsenGEBURTSDATUM 17 Oktober 1696GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 5 Oktober 1763STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August III amp oldid 237294982