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Johann Friedrich von Wurttemberg 5 Mai 1582 in Mompelgard 18 Juli 1628 auf dem Weg nach Heidenheim war vom 4 Februar 1608 bis zu seinem Tod der siebte regierende Herzog von Wurttemberg Johann Friedrich von WurttembergKupferstich mit dem Portrat Johann Friedrichs aus dem Werk Theatrum Europaeum von 1662 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft BearbeitenHerzog Johann Friedrich kam als erstes Kind von Friedrich I und Sibylla von Wurttemberg im Schloss zu Mompelgard zur Welt Im Alter von vier Jahren zog seine Familie mit ihm in die Residenz Stuttgart Leben BearbeitenHerzog Johann Friedrich trat die Regierung in einer Zeit an in der sich die Konflikte zwischen den konfessionellen Lagern im Deutschen Reich steigerten Im Jahr 1608 schlossen sich zahlreiche protestantische Reichsstande zur Union zusammen Als einer der angesehensten protestantischen Fursten versuchte Herzog Johann Friedrich durch einen konzilianten Kurs den grossen Religionskrieg zu vermeiden den viele seiner Zeitgenossen fur unvermeidlich hielten Zwar suchte er Unterstutzung bei den europaischen Gegnern des katholischen habsburgischen Kaisers bei Frankreich England und den niederlandischen Generalstaaten um fur eine militarische Auseinandersetzung gerustet zu sein Aber er versuchte mit allen ihm zur Verfugung stehenden Mitteln den grossen Krieg abzuwenden Auf einem sogenannten Kompositionstag verhandelten konzessionsbereite Reprasentanten der beiden konfessionellen Parteien uber die Streitpunkte Es gelang jedoch nicht den Krieg zu verhindern Die Aussenpolitik bestimmte die Regierungstatigkeit des Herzogs der sehr auf seine Berater horte Er stellte die Verfassung des Landes welche sein Vater geandert hatte wieder her Die Rate des im Jahr 1593 verstorbenen Herzogs Ludwig welche Friedrich I beseitigt hatte berief Herzog Johann Friedrich wieder Dann liess er Herzog Friedrichs machtigen Kanzler Enzlin wegen Veruntreuung und Erpressung zu lebenslanger Festungshaft verurteilen Enzlin wurde spater wegen hochverraterischer Umtriebe unter der Folter verhort und 1613 auf dem Marktplatz in Urach hingerichtet nbsp Grundungsurkunde der Protestantischen Union in Auhausen an der Wornitz am 14 Mai 1608 heute im Bayerischen Staatsarchiv Johann Friedrich Herzog zu Wurttemberg in der Mitte links Nach dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges unterstutzte Herzog Johann Friedrich zunachst den von den protestantischen Standen in Bohmen gewahlten Konig Friedrich von der Pfalz Denn seine Besitzungen im Bottwartal die Burg Lichtenberg das Kloster Oberstenfeld die Orte Beilstein und Grossbottwar waren Lehen des Konigs von Bohmen Da aber die Gegner Habsburgs sich nicht in Westeuropa engagierten gab Wurttemberg die Ambitionen des bohmischen Konigs Friedrich verloren und stellte seine Unterstutzung fur ihn ein Kaiser Ferdinand II errang nach der siegreichen Schlacht am Weissen Berge gegen Friedrich und die Bohmen eine dominierende Position im Deutschen Reich Als erster regierender Herzog hatte Johann Friedrich mehrere Bruder Im furstbruderlichen Vergleich vom 28 Mai 1617 uberliess er seinem altesten Bruder Ludwig Friedrich die zum Herzogtum Wurttemberg gehorige aber rechtlich unabhangige Grafschaft Mompelgard mitsamt den elsassischen Herrschaften Reichenweier und Horburg Der jungere Bruder Julius Friedrich erhielt die erst kurz zuvor erworbenen Besitzungen Brenz und Weiltingen wodurch die zwei Nebenlinien Wurttemberg Mompelgard erloschen 1723 und Wurttemberg Weiltingen erloschen 1792 entstanden Ausserdem erhielten die Bruder Friedrich Achilles und Magnus die Schlosser Neuenstadt bzw Neuenburg Da die beiden letzteren unverheiratet starben fielen ihre Besitzungen schnell wieder an die Hauptlinie zuruck Am 26 April 1622 schlug der bayrische Feldherr Graf von Tilly in der Schlacht bei Wimpfen Markgraf Georg Friedrich von Baden In dieser Schlacht erlitt der jungste Bruder des Herzogs Magnus Verwundungen an denen er starb Obwohl Herzog Johann Friedrich einen Neutralitatsvertrag mit dem Kaiser geschlossen hatte zogen die siegreichen kaiserlichen Truppen durch die nordwestlichen Teile des Herzogtums Wurttemberg Auch in den folgenden Jahren lasteten Durchzuge und Einquartierungen wiederholt schwer auf dem Gebiet Familie BearbeitenSiehe auch Stammtafel von Wurttemberg Am 5 November 1609 heiratete er Barbara Sophia von Brandenburg 1584 1636 Tochter des Kurfursten Joachim Friedrich von Brandenburg Anlasslich dieser Hochzeit liess er das Schloss Urach in Urach umbauen das heute mit dem Goldenen Saal einen der schonsten Festsale der Renaissance in Deutschland zahlt Aus dieser Ehe gingen die folgenden Kinder hervor Henriette 12 Dezember 1610 18 Februar 1623 Friedrich 15 Marz 1612 12 Juni 1612 Antonia 24 Marz 1613 1 Oktober 1679 Eberhard III 16 Dezember 1614 2 Juli 1674 Herzog von Wurttemberg Friedrich 19 Dezember 1615 24 Marz 1682 Herzog von Wurttemberg Neuenstadt Ulrich 15 Mai 1617 5 Dezember 1671 Herzog von Wurttemberg Neuenburg Anna Johanna 13 Marz 1619 5 Marz 1679 Sibylle 4 Dezember 1620 21 Mai 1707 Eberthal 4 September 1623 9 Januar 1624 Literatur BearbeitenAxel Gotthard Johann Friedrich In Sonke Lorenz Dieter Mertens Volker Press Hrsg Das Haus Wurttemberg Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013605 4 S 142 146 Axel Gotthard Konfession und Staatsrason Die Aussenpolitik Wurttembergs unter Herzog Johann Friedrich 1608 1628 Kohlhammer Stuttgart 1992 ISBN 3 17 011964 8 Bernd Ottnad Johann Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 543 f Digitalisat Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 2 Das Haus Wurttemberg von Herzog Friedrich I bis Herzog Eberhard III Mit den Linien Stuttgart Mompelgard Weiltingen Neuenstadt am Kocher Neuenburg und Oels in Schlesien 4 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 12 8 S 83 116 Paul Friedrich von Stalin Johann Friedrich Herzog von Wurtemberg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 441 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Friedrich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johann Friedrich in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Johann Friedrich im VD 17 Johann Friedrich Portrats im Digitalen Portraitindex Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart G 66 Herzog Johann Friedrich 1582 1628 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich I Herzog von Wurttemberg 1608 1628Eberhard III Friedrich I Graf von Mompelgard 1608 1617Ludwig FriedrichHerrscher von Wurttemberg 1081 1918 Herren und Grafen bis 1495 Konrad I Konrad II Ludwig I Ludwig II Hartmann I Ludwig III Ulrich I Ulrich II Eberhard I Ulrich III Ulrich IV Eberhard II Eberhard III Eberhard IV Stuttgarter Linie Ulrich V Eberhard VI Uracher Linie Ludwig I Ludwig II Eberhard V Herzoge 1495 1806 Eberhard I Eberhard II Ulrich Christoph Ludwig Friedrich I Johann Friedrich Eberhard III Wilhelm Ludwig Eberhard 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