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Eberhard I genannt der Erlauchte 13 Marz 1265 in Stuttgart 5 Juni 1325 ebenda war von 1279 bis 1325 Graf von Wurttemberg Er musste einen langjahrigen Territorialkonflikt mit dem Reich durchstehen Graf Eberhard I von Wurttemberg Kupferstich 1767 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politisches Wirken 2 Verwandtschaftliche Einordnung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und politisches Wirken BearbeitenNach dem Tod seines Vaters Ulrich I 1265 trat Eberhards Halbbruder und Vorganger Ulrich II sein Amt im Alter von etwa elf Jahren an und unterstand vorlaufig der Vormundschaft des Wurttemberger Grafen Hartmann II von Gruningen Ulrich starb bereits 1279 Eberhards Vormund Hartmann im Oktober 1280 so dass der 14 jahrige Eberhard moglicherweise schon ab diesem Zeitpunkt die uneingeschrankte Herrschaft uber die Grafschaft Wurttemberg ausuben konnte 1 Seine Regierung war gekennzeichnet durch eine fast ununterbrochene Reihe von Kriegen und Fehden von standigem Wechsel der Parteinahme mit dem einen Ziel jeder Macht entgegenzutreten die dem werdenden wurttembergischen Territorium gefahrlich werden konnte 2 Die Wahl Rudolfs von Habsburg zum Konig des Heiligen Romischen Reiches 1273 hatte zur Folge dass die territorialen Erweiterungen Ulrichs I die durch den Gegenkonig Heinrich Raspe legitimiert worden waren ans Reich zuruckfallen sollten Rudolf errichtete Reichslandvogteien zur Verwaltung der zuruckgeforderten Reichsterritorien Die Landvogtei Niederschwaben ubertrug Rudolf seinem Schwager Albrecht von Hohenberg Rudolf hatte das Ziel das nach der Hinrichtung des letzten Staufers Konradin 1268 ohne Herrscher bestehende Herzogtum Schwaben wiedereinzurichten und ernannte seinen minderjahrigen Sohn Rudolf zum Herzog Eberhard leistete gegen diese Massnahmen Widerstand und es kam zum offenen Krieg mit den Habsburgern 1286 belagerte Rudolf Stuttgart und schleifte seine Mauern 1287 ubernahm oder zerstorte er alle festen Platze in der Umgebung von Stuttgart Eberhard unterlag militarisch konnte jedoch sein Land behaupten Rudolfs Nachfolger Adolf von Nassau verfolgte in Schwaben zwar keine Hausmachtinteressen starkte jedoch die schwabischen Reichsstadte was Eberhard und anderen Grafen missfiel Nach Adolfs Sturz 1298 sicherte Eberhard dessen Nachfolger Konig Albrecht I dem altesten Sohn Rudolfs von Habsburg seine Unterstutzung zu Albrecht ubertrug ihm im Gegenzug die Landvogtei Niederschwaben Eberhard nutzte diese zur Sicherung seiner territorialen Anspruche Auch mit Albrecht fur den er Kriege gegen Pfalzgraf Rudolf und Konig Wenzel von Bohmen fuhrte kam es zum Bruch als sie in ihrer beiderseitigen Erwerbspolitik in Schwaben aufeinanderstiessen Ab 1305 unterstutzte Eberhard die bohmischen Stande in ihrem Kampf gegen Albrecht und seinen Nachfolger Kaiser Heinrich VII 1309 wurde Eberhard wegen seiner eigennutzigen Amtsfuhrung als Landvogt angeklagt 1310 verhangte Heinrich die Reichsacht uber ihn Der Kaiser unterstutzte nun die schwabischen Reichsstadte in ihrer Auseinandersetzung mit dem Grafen Eberhard von Wurttemberg unter dessen aggressiver Territorialpolitik sie litten Heinrich beauftragte den neuen Reichslandvogt Konrad IV von Weinsberg als Heerfuhrer der schwabischen Reichsstadte und einiger Adliger zur Kriegsfuhrung gegen Eberhard um diesen als Hauptgegner seiner bohmischen Hausmachtspolitik auszuschalten 3 Im Fruhjahr 1311 begann der Reichskrieg Der Graf verlor sein ganzes Land Stuttgart und die Mehrzahl seiner anderen Stadte gerieten in Abhangigkeit von der Reichsstadt Esslingen Nur der Tod Heinrichs VII am 24 August 1313 und die politische Situation nach der Konigswahl 1314 mit Ludwig IV als Konig und Friedrich dem Schonen als Gegenkonig verhinderten die Niederlage Wurttembergs Eberhard taktierte danach geschickt zwischen Konig und Gegenkonig so dass er die territorialen Verluste nicht nur ausgleichen sondern auch weitere Gebiete hinzugewinnen konnte Seine Beteiligung am Krieg in Bohmen brachte ihm zusatzliche Finanzmittel ein die er nutzte um Landereien und Stadte von verarmenden Adelsgeschlechtern z B den Pfalzgrafen von Tubingen in Schwaben zu erwerben Eberhard I machte Stuttgart zum Herrschaftsmittelpunkt wo er auch in der Stiftskirche begraben liegt Verwandtschaftliche Einordnung BearbeitenEberhard war der Sohn Graf Ulrichs I von Wurttemberg der wenige Wochen vor seiner Geburt verstarb Seine Mutter war Agnes von Schlesien Liegnitz die vermutlich bei seiner Geburt starb manche Quellen sprechen von Kaiserschnitt Eberhard war dreimal verheiratet wobei Unsicherheit uber die Identitat der ersten Gattin besteht Eine schon von Crusius vertretene Vermutung lautet auf Adelheid von Werdenberg Heiligenberg mit Sitz in Sigmaringen Andere Thesen vertraten die Meinung dass es sich um eine von Hohenberg handeln konnte was aber wohl auf einer Verwechslung mit Mechthild von Hohenberg beruht der Gattin seines Sohnes Ulrich Eine weitere Vermutung geht in Richtung des Hauses Teck Der Erwerb Sigmaringens durch Eberhards Sohn Ulrich III im Jahr 1325 und die Ehe dessen Schwester Agnes mit Heinrich von Werdenberg aus der Nebenlinie Werdenberg Sargans Trochtelfingen sprechen ebenfalls fur enge Verbindungen mit diesem Hause In zweiter Ehe war er mit Margarethe von Lothringen verheiratet einer Tochter Herzog Friedrichs III von Lothringen Nach deren Tod heiratete er am 21 Juni 1296 die Markgrafin Irmengard von Baden eine Tochter des Markgrafen Rudolf I von Baden Aus erster Ehe hatte Eberhard einen Sohn und eine Tochter Ulrich nach 1285 1315 1291 Mechthild von Hohenberg 1283 26 April vor 1316 Tochter von Albrecht II Graf von Hohenberg 1298 Agnes vor 1300 vor 1349 Grafin von Werdenberg Heinrich III Graf von Werdenberg AlbeckAus der Ehe mit Margarethe von Lothringen 1296 hatte Eberhard einen Sohn der schliesslich seine Nachfolge antrat Ulrich III zwischen 1291 und 1296 11 Juli 1344 4 Aus der Ehe mit Irmengard von Baden hatte Eberhard vermutlich drei Tochter Agnes Grafin von Oettingen um 1295 1317 Adelheid Mechthild zwischen 1295 und 1300 13 September 1342 Kraft II von Hohenlohe 3 Mai 1344 Irmengard nach 1300 1329 Grafin von HohenbergFerner war der Kleriker Ulrich von Wurttemberg 1348 auch genannt Ulrich der Kirchherr oder Ulrich von Hofingen ein unehelicher Sohn Eberhards 5 Literatur BearbeitenDieter Mertens Eberhard I der Erlauchte In Sonke Lorenz Dieter Mertens Volker Press Hrsg Das Haus Wurttemberg Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013605 4 S 25 27 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 1 Das Haus Wurttemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig 6 Auflage Landhege Schwaigern 2014 ISBN 978 3 943066 34 0 S 69 88 Harald Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Tubingen 2006 ISBN 978 3 87407 725 5 S 26ff Paul Friedrich von Stalin Eberhard der Erlauchte In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 554 f Robert Uhland Eberhard II der Erlauchte In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 233 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Graf Eberhard I Sammlung von Bildern Manfred Wassner Graf Eberhard I der Erlauchte von Wurttemberg 1265 1325 publiziert am 19 April 2018 in Stadtarchiv Stuttgart Stadtlexikon Stuttgart Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart G 3 Graf Eberhard I der Erlauchte 1265 1325 Anmerkungen Bearbeiten Fur eine naheliegende Vormundschaft seitens der Sohne Hartmanns II findet sich kein Quellenbeleg Uhland Robert Eberhard der Erlauchte in Neue Deutsche Biographie 4 1959 S 233 Online Version Landeskunde BW online Grafschaft und Herzogtum Wurttemberg Quelle Stammliste des Hauses Wurttemberg unter Eberhard I Dateinseite zur Person in der Online Landesbibliographie Baden WurttembergVorgangerAmtNachfolgerUlrich II Graf von Wurttemberg 1279 1325Ulrich III Herrscher von Wurttemberg 1081 1918 Herren und Grafen bis 1495 Konrad I Konrad II Ludwig I Ludwig II Hartmann I Ludwig III Ulrich I Ulrich II Eberhard I Ulrich III Ulrich IV Eberhard II Eberhard III Eberhard IV Stuttgarter Linie Ulrich V Eberhard VI Uracher Linie Ludwig I Ludwig II Eberhard V Herzoge 1495 1806 Eberhard I Eberhard II Ulrich Christoph Ludwig Friedrich I Johann Friedrich Eberhard III Wilhelm Ludwig Eberhard Ludwig Karl Alexander Karl Eugen Ludwig Eugen Friedrich Eugen Friedrich II Konige 1806 1918 Friedrich Wilhelm I Karl Wilhelm II Siehe auch Liste der Herrscher von Wurttemberg und Haus Wurttemberg Normdaten Person GND 135899591 lobid OGND AKS VIAF 80337369 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberhard I ALTERNATIVNAMEN Graf Eberhard I von Wurttemberg Eberhard der ErlauchteKURZBESCHREIBUNG Graf von Wurttemberg 1279 1325 GEBURTSDATUM 13 Marz 1265GEBURTSORT Stuttgart Grafschaft Wurttemberg Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 5 Juni 1325STERBEORT Stuttgart Grafschaft Wurttemberg Heiliges Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard I Wurttemberg Graf amp oldid 237558044